Einfach glücklich sein - Ursprung und Einflüsse

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    • Ich glaube dass Glück (also dauerhaftes, nicht spontane Hochs und Tiefs) sehr stark davon beeinflusst wird, was man vorher erlebt hat und ob es einem jetzt besser oder schlechter geht. Deshalb kannst du im Busch genau so glücklich sein wie hier, weil du immer nur die relative Änderung zu deiner durchschnittlichen Lage oder zu dem Zeitraum, wo es dir am schlechtesten ging, hast. Ein gutes Beispiel dafür ist glaube ich der Vergleich der 50er Jahre mit heute. In den 50ern hat Deutschland wirtschaftlich völlig unerwartet geboomt, Leute konnten nachdem das Land vollkommen zerstört war alles wieder aufbauen, aber haben dadurch gemerkt, wie viel schlechter es ihnen gehen kann. Und dann kann sich auf einmal der Durchschnittsdeutsche ein Auto leisten, einen Fernseher, usw. Entsprechend nennt man sie ja auch die goldenen 50er, den Leuten ging es immer besser und deshalb blieben sie glücklich.

      Heute wächst der Wohlstand zumindest langsamer, es gab seit 70 Jahren keinen Krieg in Mitteleuropa, man hat vllt ein mulmiges Gefühl wegen Terroranschlägen und so, aber wirklich in Gefahr schwebt niemand. Ich glaube, dass viele diese Sicherheit und den Wohlstand auch teilweise als langweilig empfinden, sonst hätten Filme und Serien wie Walking Dead, Tribute von Panem oder auch der gehypede Weltuntergang 2012 nicht so großen Erfolg, die Menschen sehnen sich irgendwie nach Gefahr, einschneidenen Erlebnissen oder einem Ausbrechen aus dem Alltagstrott. Ob sie da glücklicher wären kann man nicht sagen, bin da aber eher Alex und ctrls Meinung, dass man als zivilationsverwöhntes Gör sich dort nur in Ausnahmefällen besser fühlen würde.

      Ich würde also behaupten, dass die Gesellschaft als ganzes glücklich ist, wenn sie sicherer, reicher oder freier wird, die Veränderung ist wie gesagt das Entscheidende. Ich bin mir nicht sicher, ob man das aufs individuelle Glück runterbrechen kann, ist aber auf jeden Fall ein Aspekt davon.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Dr.Affe schrieb:

      Na klar als ultra Lauch erstmal überzeugt sein in irgendner dschungelgesellschaft besser aufgehoben zu sein.
      Sich schön nach dem Recht des Stärkeren und Faustrecht dem Alpha der Gruppe unterordnen und immer nur das bekommen was übrig bleibt.
      Könnte mir kein besseres Leben vorstellen.

      Gettest seinen Punkt glaub ich nicht ganz. So wie ich den roflgrinschen Gedankengang auf biologischer Ebene interpretiere wird Freude, Glück oder ähnliches ja durch eine Ausschüttung von Neurotransmittern oder Hormonen ausgelöst. Diese Ausschüttung ist abhängig von deinen bisherigen Erfahrungen und deinem Wissen. Die Frage die zu klären wäre ist also, ob sich an ausgeschütteter Gesamtmenge oder an den Amplituden der Zufriedenheit etwas ändern würde, wenn man den Luxus den man heute hat nicht kennen würde und ein wildes Tier verjagen oder erlegen zum Schönsten Moment in deinem Leben wird.

      Ne andere Frage wäre, inwiefern positive Momente durch das Erleben von negativen Momenten intensiver werden und da denke ich, dass nicht erfüllte Grundbedürfnisse wie Essen oder Schlaf selbst wenn man es nicht anders kennt sich ganz stark negativ auswirken und roflgrins im Dschungel in seiner Gesamtheit weniger glücklich wäre.
    • Bighead schrieb:

      Ich glaube dass Glück (also dauerhaftes, nicht spontane Hochs und Tiefs) sehr stark davon beeinflusst wird, was man vorher erlebt hat und ob es einem jetzt besser oder schlechter geht.
      Was ist dauerhaft? Tage, Wochen, Jahre? Grundsätzlich stimme ich zu, sieht man ja am Thema Gesundheit. Du wirst in aller Regel gesund geboren und mit fortschreitendem Alter kommen die Mailaisen. Man kennt aber den Optimalzustand des Körpers und sehnt sich danach.

    • Stefanovic schrieb:

      Will dich nicht irgendwie als weiße Pussy darstellen, aber denk mal drüber nach ob du nicht einfach realitätsfernen Schwachsinn redest.
      kannst du, was soll ich auch sonst sein mit meinem background

      kann mich aaron bei der ganzen diskussion aber nur anschließen:
      leid entsteht im kopf, wer genug kontrolle über seinen geist hat kann mit jeglichem potentiellen leid umgehen, und dazu zähle ich auch schmerzen o.Ä.
      ich sage nicht, dass ich selber das kann, von dem zustand bin ich noch kilometerweit entfernt und es ist sehr gut möglich dass ich ihn nie erreichen werde da die notwendigkeit bei mir (noch) nicht gegeben ist, aber die generelle richtung ist da.
    • ich versuche mal zu vereinfachen:
      Bin mir auch relativ sicher, dass das empfinden von glück in der änderung eines zustandes zum besseren besteht.

      bleiben wir mal bei den geschichtlichen sachen in dtl:
      goldene zwanziger
      goldene fünfziger

      jeweils gabs einen Weltkrieg davor der logischerweise sehr viel leid erzeugt hat. So ein einscheidendes Ereignis gab es seit langem nicht und da man nicht die schlechte(ste) seite kennt, ist es schwerer die jetztige situation zum guten zu verändern und dementsprechend glücklich zu werden.

      Ich glaube nicht, dass man den Optimalzustand kennt und sich danach sehnt sondern dass man den jetzigen und vergangene Zustände zur orientierung nutzt um den eigenen zu bewerten. wenn der eigene besser wird ist man glücklicher (mMn)

      Ich glaube es hängt schon an diesem optimalzustand. was genau soll das sein? man kann sich ja mit einem exoskelett (oder schönheitsops oder sport oder was auch immer) beliebig verbessern. vllt kann der typ ohne beine dann auf einmal 3m hoch springen und ist super glücklich aber stellt dann fest, dass er nicht 5m springen kann aber sein freund flügel hat.

      Ich glaube (ohne mich damit beschäftigt zu haben), dass das ist worauf roflg rauswill. wenn du den eigenen zustand als etwas siehst was ständig verbessert werden kann und soll hast du immer etwas zu meckern. machst du dich hingegen frei davon und versuchst damit umzugehen wie es gerade ist dann kannst du damit glücklich werden

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Was ist denn hier passiert?
      ....
      Glücksdiskussion...
      smh.

      roflgrins schrieb:


      Die Einstellung in Bezug auf Aktionismus, egal in welcher Form, ist imo eine grundlegende Glaubensfrage. Und damit meine ich nicht das Abwägen zwischen Kosten und Nutzen, sondern die Frage nach dem generellen Sinn des Ganzen. Und da kann ich für mich persönlich nur sagen, dass ich bereits skeptisch bin, ob ich überhaupt irgendwas Bedeutsames bewegen kann. Und selbst wenn ich das könnte, glaube ich nicht, dass das ein zielbringender Weg ist. Wir können noch so viele Ungerechtigkeiten und Probleme aus der Welt schaffen, es wird trotzdem immer noch unendlich viele weitere geben.

      Genau das meine ich mit meinem ersten Post (und da hab ich es auf die Einstellung der Leute auf die Böhmermann Kunst bezogen)...

      Es ist nicht sinnvoll etwas Schlechtes zum Guten zu machen, weil es ohnehin zuviel Schlechtes gibt?
      Ganz ehrlich, was ist das denn für eine Einstellung zum Leben?
      Mir fehlt einfach der Aktionismusgedanke der Jugend. Es muss ja nicht unbedingt jeder die Welt verändern und jede Aktion etwas erreichen, aber wenn du gar nichts mehr erreichen willst, wie kannst du dich dann tagtäglich motivieren überhaupt IRGENDWAS zu tun?
      Wenn ich mit meiner Arbeit nichts erreiche (und es muss ja nicht immer was ideeles sein) - Wieso arbeite ich dann überhaupt?
      Wieso stehe ich dann morgens überhaupt auf? und v.a. wieso muss immer alles Sinn machen und einen Sinn haben?

      Ich schrieb es eingangs noch im anderen Bezug, aber generell beschäftigt mich dieses Thema seit ein paar Wochen. (geht jetzt vom aktuellen Threadmeta weg, wills aber mal loswerden)
      Mir fehlt einfach mittlerweile die (reaktionäre) Jugendkultur. Die FICKDICH Mentalität. Alle aalglatt.
      Keiner will Empörung, alle kuschen. Die Azubis hier bei uns kannst du alle in die Tonne treten. Rede ich mit denen gehts gleich um "Wie kann ich mögllichst schnell Karrierre machen und wem muss ich dafür tiefstmöglich in den Anus krauchen". Und so verhalten die sich auch, alles nach Vorschrift, alles konform. Aber damit bewegt man eben nichts, weil man nicht über den Tellerand schaut. Keiner der mal anderen Leuten sagt, dass sie sich getrost ficken können. Egal, wer einem gegenüber steht.

      ctrl schrieb:

      aktivismus ist sinn- und zwecklose augenwischerei. veränderungen durchzusetzen erfordert macht, und an macht kommt man nicht indem man auf der strasse randalieren und rumschreien geht. damit verschafft man lediglich denen macht, die gerade erfolgreich die massen manipulieren, mehr nicht.

      Um etwas zu verändern muss man keine Macht haben.
      Ich kann ganz einfach das Leben meiner Mitmenschen verändern, wenn ich Ihnen positiv begegne. Mach ich meine Mitmenschen durch michselbst besser, tragen die die Laterne weiter.
      Es muss ja nicht immer gleich die ganze Welt sein, die es zu verändern gibt.
      Es reicht vielleicht auch, wenn man Pfadfinder-Style jeden Tag versucht IRGENDETWAS besser zu machen, um das Leben für sich und seine Mitmenschen besser macht.
      Und vielleicht komme ich irgendwann dann dahin, dass ich in der Position bin, mehr zu erreichen. Aber bis dahin kann ich doch in meinem begrenzten Umfeld versuchen, Veränderungen zu erwirken.


      HumanlyPuma schrieb:

      junge leg dir ne hantel ins büro oder geh kegeln
    • Kyuzo schrieb:

      Mir fehlt einfach der Aktionismusgedanke der Jugend. Es muss ja nicht unbedingt jeder die Welt verändern und jede Aktion etwas erreichen, aber wenn du gar nichts mehr erreichen willst, wie kannst du dich dann tagtäglich motivieren überhaupt IRGENDWAS zu tun?
      Wenn ich mit meiner Arbeit nichts erreiche (und es muss ja nicht immer was ideeles sein) - Wieso arbeite ich dann überhaupt?
      Wieso stehe ich dann morgens überhaupt auf? und v.a. wieso muss immer alles Sinn machen und einen Sinn haben?
      Das einzige Ziel was ich in meinem Leben habe und was ich über alles andere stelle ist dass ich glücklich bin.
      Meine Motivation zu leben ist der Spass den ich daran habe, sobald ich keinen Spass mehr im Leben habe hoffe ich dass ich meine Todesangst überwinde und mir die eleganteste Selbstmordmethode raussuche.
      Mein Leben braucht auch keinen Sinn, ich bin nur irgendnen irrelevanter Ape der hier auf der Erde rumläuft, warum muss gerade mein Leben irgendwas besonderes sein?
      Man darf dem ganzen einfach nicht mehr Wert beimessen als es verdient.
    • Kommt drauf an.
      Ich trage wahrscheinlich durch die Werte die ich vertrete und wie ich mich generell verhalte mehr bei als so manch anderer.
      Nutznießer ist auch das falsche Wort finde ich, ja, ich betreibe keinen Aktionismus (würde ich auch nicht wenn ich der Meinung wäre ich müsste die Gesellschaft ändern, dann würde ich mich in einen Beruf stürzen mit dem ich möglichst viel Geld bzw Macht erreichen kann um möglichst viel impact zu haben) aber nach der Definition sind fast alle Mitglieder der Gesellschaft Nutznießer.
    • Kyuzo schrieb:

      Wenn ich mit meiner Arbeit nichts erreiche (und es muss ja nicht immer was ideeles sein) - Wieso arbeite ich dann überhaupt?
      Wieso stehe ich dann morgens überhaupt auf? und v.a. wieso muss immer alles Sinn machen und einen Sinn haben?
      Studie von 2010
      ab 60k Einkommen wird man nicht glücklicher wenn man mehr verdient (ganz verkürzt ausgedrückt).

      Grundsätzlich gehst du halt arbeiten weil du was zu Essen brauchst. Und ein Dach über dem Kopf. Und bisschen was zur Seite legen willst falls mal schlechte Zeiten kommen. Und weil du nen PC brauchst um irgendwann endlich deine 3k MMR zu erspielen. Und weil du (tief in dir drin) deinen Nachkommen einen möglichst guten Start ermöglichen willst.
      Dass wir als Gesellschaft so erzogen wurden (die Gesellschaft hat sich selbst erzogen), dass man immer mehr braucht um glücklich zu sein, ist halt auch so ein Punkt der nicht wirklich geil ist.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zagdil ()

      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • dankpotato schrieb:

      Kommt drauf an.
      Ich trage wahrscheinlich durch die Werte die ich vertrete und wie ich mich generell verhalte mehr bei als so manch anderer.
      Nutznießer ist auch das falsche Wort finde ich, ja, ich betreibe keinen Aktionismus (würde ich auch nicht wenn ich der Meinung wäre ich müsste die Gesellschaft ändern, dann würde ich mich in einen Beruf stürzen mit dem ich möglichst viel Geld bzw Macht erreichen kann um möglichst viel impact zu haben) aber nach der Definition sind fast alle Mitglieder der Gesellschaft Nutznießer.

      Wie oben beschrieben rede ich nicht unbedingt davon, immer gleich die ganze Gesellschaft verändern zu wollen (oder zu können).

      Wenn durch Werte, die du vertrittst und wie du dich generell verhältst, mehr (positives) beiträgst, dann geht das so ziemlich in die Richtung die ich meine aber hier - wie ich gerade selber merke - nur schwierig in Internet-Worte fassen kann.
      Wenn du mit deinem Verhalten dann dazu beiträgst, dass vielleicht manch anderer über sein eigenes Verhalten nachdenkt und/oder sich was abschaut, ist es doch eine Veränderung.


      HumanlyPuma schrieb:

      junge leg dir ne hantel ins büro oder geh kegeln
    • Bighead schrieb:

      Heute wächst der Wohlstand zumindest langsamer, es gab seit 70 Jahren keinen Krieg in Mitteleuropa, man hat vllt ein mulmiges Gefühl wegen Terroranschlägen und so, aber wirklich in Gefahr schwebt niemand. Ich glaube, dass viele diese Sicherheit und den Wohlstand auch teilweise als langweilig empfinden, sonst hätten Filme und Serien wie Walking Dead, Tribute von Panem oder auch der gehypede Weltuntergang 2012 nicht so großen Erfolg, die Menschen sehnen sich irgendwie nach Gefahr, einschneidenen Erlebnissen oder einem Ausbrechen aus dem Alltagstrott. Ob sie da glücklicher wären kann man nicht sagen, bin da aber eher Alex und ctrls Meinung, dass man als zivilationsverwöhntes Gör sich dort nur in Ausnahmefällen besser fühlen würde.


      Ist ein guter Punkt und etwas wo man anschließen muss. Um "Glück" und glücklich sein zu verstehen muss man auch das Gegenteil etwas beleuchten. Was macht uns denn so unglücklich? Und wie tief kann Verzweiflung und Unglück eigentlich reichen? Und ist das in Relation setzen zu anderem Unglück wieder positiv zu seinen? Ich weiß das riecht erstmal nach Kinder in Afrika aber ändert nichts daran dass es zum Verständnis beiträgt und man kann es ja auch in Relation zu eigenem vergangenen Leid setzen (was wohl oft automatisch passiert, aber große Auswirkungen auf das Glücks/Zufriedensheitsempfinden hat).

      Dementsprechend würde ich mal Viktor Frankl als Lektüre empfehlen. Ist ein Österreichischer Psychologe der sich verstärkt mit Selbstmord und die tiefste Verzweiflung von Menschen beschäftigt hat und auch viele Patienten dieser Art behandelt hat. Darüber hinaus saß er im KZ und hat dementsprechend ne ganze Menge miterlebt, unter anderem seine ganze Famile (+Ehefrau) verloren und trotzdem daraufhin ein Buch mit dem Titel "Trotzdem ja zum Leben sagen" geschrieben. Seine Ansichten zu "Leid und Tod" sind echt interessant.

      Ist auch schon ne Weile her seitdem ich was von ihm gelesen habe (was heißt dass ich mir mal wieder was neues gönnen sollte) aber er schrieb nicht nur von richtigem "Unglück" das auf der Hand liegt, sondern auch von Langeweile und den katastrophalen Auswirkungen beim Menschen wenn er kein wirkliches Ziel im Leben hat und um nichts kämpfen muss.
    • Kazuiii schrieb:

      "Unglück" das auf der Hand liegt, sondern auch von Langeweile und den katastrophalen Auswirkungen beim Menschen wenn er kein wirkliches Ziel im Leben hat und um nichts kämpfen muss.
      Das hört sich echt interessant an. Geht es dabei um bewusste Ziele? Ein Ziel kann ja auch sein, jeden Tag in den Tag hinein zu leben. Und den Kampf im Alltag hat wohl jeder. Was man doch immer wieder hier liest, dass man mit möglichst wenig Aufwand versucht, sein Studium abzuschließen, im Job nicht zu verkacken usw. Zählt das als um etwas kämpfen? Ist es ein Kampf um die nächste Klausur/Masterarbeit, wenn ich wieder nur den ganzen Tag Dota2 gezockt hab und ein schlechtes Gewissen habe? Bin ich deshalb unglücklich? Während des Zockens war ich es wohl nicht. Danach aber schon. Welche Rolle spielt hier die Verdrängung?

      Finde es bei dieser Glücksdiskussion immer mega interessant, was ihr alle hier schreibt. Super Thread. Aber ich frage mich immer, muss es denn eine allgemeine Definition von Glück geben? Kann ich nicht auch sagen, so wie gerade lebe, bin ich glücklich. Ich verstehe zwar nicht, warum x oder y so leben, wie sie es tun, und wie sie so glücklich sein können, aber akzeptiere es? Denke hier erfordert es immer viel Empathie, um sich in die Lage des anderen hineinversetzen zu können.


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs
    • uiii, wieder mehr zu lesen...

      Viele wurde schon oft gesagt,
      ich persönlich sehe Glück als höchsten emotionalen Punkt der Zufriedenheit, dieser Punkt hängt von der eigenen Erwartungshaltung ab, die Situativ- und Alters- bzw. Erfahrungsabhängig ist.

      Dabei ist es wichtig, dass der Mensch eine Herausforderung hat, mag sie noch so klein sein, aber der Mensch möchte sich irgendwie betätigen, sonst fühlt er sich auf Dauer nicht wohl.

      Störeinflüsse, sind hier bei Herausforderungen, die nicht alleine bewältigt werden können.
      Diese werden erst zu einem Problem, wenn er sie nicht alleine ohne Fremdes eingreife lösen kann.

      Beim Problem ist die Wahrnehmung/ emotionales Empfinden ein wenig gestört.

      Ist das Problem für eine für die Person eine existenzielles Bedürfnis kommt es zur Krise, die Person nimmt dieses Problem in andere Bereiche seines Lebens mit und sein emotionaler "Frieden" ist sehr stark gestört.



      Ich will damit sagen, man kann in jeder Lage des Lebens Glück empfinden, es liegt am Betrachtungswinkel, wie lang und wie stark er dies empfindet.



      Beispiel 1

      Die frische Mutter, die Schmerzen nach einer 6 stündigen Geburt erleiden musste und nun ihr Baby in der Hand hält, wird, wie der Papa, der aus einer anderen Sicht gelitten hat, wohl glücklich sein und einen Punkt haben, wo sie sagen können, dass war einer der schönsten Tage die wir gemeinsam erlebt haben.

      Dass kann man fortführen, dass Aufziehen des Baby stellt eine Herausforderung da, weil die Situation neu ist und man ständig dran erinnert wird, dennoch macht es den beiden insgesamt Glücklich, würde ich behaupten.


      Beispiel 2

      Der Opa, der körperlich schon was an Rücken und vieles erlebt hat, denn macht man mit kleinen Gedichten von seinen kleinen Enkeln glücklich, erfreut sich, dass sie behütet mit ihm spielen können und ihn nicht als alt und gebrechlich bevormunden, sondern als Mensch wahrnehmen und Spaß haben, seinen Geschichten zuhören, er wird gefordert und wird mit lachen belohnt.

      Wären an der stelle der Enkel andere Verwandtschaft zu Besuch, wäre das Glücks empfinden vielleicht anders, schwächer, weil er wieder in eine Schublade gesteckt wird ohne auf seine Bedürfnisse evtl. zu achten.

      Würde dieser in einen Altersheim kaum besucht werden, könnte auch die Stimmung insgesamt kippen und aus den ich habe so viele schöne Dinge erlebt und alle schlechtes überstanden, ich bin zufrieden mit meinen Leben, zu einem, ich falle der Familie zu last, warum kann ich nicht endlich sterben, kippen.


      Beispiel 3
      Die BMI 40 Kuh, steckt in der Krise, sie hat Übergewicht, wird auf der Straße dauernd angestarrt und einfache Dinge, wie einkaufen sind eine körperliche und psychische Belastung,
      Ihr einziger Lichtblick ist die Selbsthilfegruppe, dort ist sie unter Leidensgenossen, die wie sie einen Fehler gemacht haben und sich gegenseitig Mut zu sprechen, bei diesen Leuten kann sie mal lachen und dass Gefühl des Erdrückens ist nicht vorhanden.


      Ich könnte noch etliche Beispiele schreiben, ich persönlich setzte mit ganz kleine Ziele und dann bin ich zufrieden, die für mich eine Herausforderung sind.
      Wenn ich diese bewältigte bin ich auch für gewisse Zeit glücklich und vor allen motiviert mich es weitere kleine zu bewältigen, wenn ich zurückblicke waren diese Treppenstufen ein ganzer Stock.


      Edit: Hoffe habe alle Fehler so weit korrigiert, dass es nun übersichtlicher und verständlicher ist

      Lg

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Xephas ()

    • Mich nervt am Glück ja die Tatsache, dass Rückblickend jede Zeit an sich toll war, man aber nie das volle Glückspotential ausschöpfen kann, weil man ja immer von irgendwelchen Nonsensproblemen am glücklich sein gehindert wird.
      Glaubt man zumindest.
      In der Kinderzeit sinds Schulnoten, in der Ausbildung und Arbeit dann das Andere Geschlecht, Chefs, Arbeit, Geld, whatever.
      Und trotz der Erfahrung, das hier und jetzt zu geniessen, ist man nie wirklich dazu in der Lage.
      Glücklich bin ich dann nach dem nächsten Projekt, Gipfel, Monat, etc.
      Liegt vielleicht auch nur an der Verwässerung der Vergangenheit, aber eigentlich waren die Probleme halb so schlimm.
      Vielleicht liegt die Fähigkeit zum Glücklichsein in der Überzeugung, das jedes Problem lösbar ist, jeder Schmerz irgendwann aufhört.
      Würde dann aber wiederum nicht die unglücklichen alten Menschen erklären.
      Hater prallen ab an der Karbonschicht wie der Regen.
      Mann, ich setz mich auf den Thron und geb ein Fick dabei auf Jeden.
      Und roll weiter auf Chrom bis sie dann nicht mehr mit mir reden.
      Keine Bitch und kein Stress zieht mich runter wie ein Dämon,
      Ich blend sie alle weg mit ultraviolettem Xenon.

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Greulich schrieb:

      Mich nervt am Glück ja die Tatsache, dass Rückblickend jede Zeit an sich toll war, man aber nie das volle Glückspotential ausschöpfen kann, weil man ja immer von irgendwelchen Nonsensproblemen am glücklich sein gehindert wird.
      Glaubt man zumindest.
      ...Liegt vielleicht auch nur an der Verwässerung der Vergangenheit, aber eigentlich waren die Probleme halb so schlimm.
      Vielleicht liegt die Fähigkeit zum Glücklichsein in der Überzeugung, das jedes Problem lösbar ist, jeder Schmerz irgendwann aufhört.
      Würde dann aber wiederum nicht die unglücklichen alten Menschen erklären.
      Du wirst immer nach den nächst besten Kick (besser/toller) suchen oder Glück alltäglich machen, wenn du es planst, meiner Meinung nach und dann ist es auch wieder nichts besonderes mehr, dass ist ja der Mist daran, daher finde ich sollte man auch nie versuchen irgendwie versuchen das Glück zu erzwingen.

      Glück sollte dich spontan erfassen, ich fahre da ziemlich runter und freu mich eigentlich über jeden mist, ich bin auch eher ein Pessimist und freu mich wenn es anders kommt, versuche so viele Vorbehalte und Vorurteile abzuschalten um den Menschen ungefiltert entgegen zu treten, klappt nicht immer, ist nun mal ein Schutzmechanismus, aber an sich färbt es meiner Meinung schon ab.

      Nich jedes Problem ist lösbar, wir sind nur Menschen und manchmal haut das Schicksal einfach dir richtig heftig ins Gesicht, bei mir was es der unfreiwillige Besuch im Kinderhospiz, wo ich der damaligen kleinsten Verwandtschaft zu schauen durfte wie es langsam zu Ende geht, dannach war ich erstmal selber innerlich Tod, da brauchte ich auch professionelle Hilfe, war mein bis lang schwärzeste Kapitel im Leben, aber auch sehr lehrreich, aber die Narbe trage ich in Ehren.

      Meiner Meinung liegt das unglückliche Verhalten zum Teil auch am eigenen Verständnis alt zu werden und zu akzeptieren, dass man nicht mehr alles kann wie früher, viele kämpfen mit ihren Stolz und sehen als eigenes Scheitern an Hilfe für alltägliche Dinge zu bekommen, die im jüngeren Jahren selbstverständlichkeit waren. EIn weitere Punkt ist dazu evtl., dass ältere Menschen auch Aufmerksamkeit brauchen, aber niemanden zu last fallen wollen, was oft bedeutet, dass dieses sich isolieren und dann geistig und körperlich verkümmern, wenn sie nicht aufpassen, durch die fehlende Beschäftigung/ Herausforderung.

      LG