Direkte Demokratie - Souveräne Entscheidungen mündiger Bürger?

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    • Kann empfehlen den Wahlomat nicht danach zu nehmen was in den programmen steht sondern die variante die dich anhand vergangener abstimmungen befragt und deine antorten mit dem tatsächlichem abstimmungsverhalten matched. Für die Leute die den Parteien nicht so wirklich vertrauen was die da auf den Fragenkatalog antworten

      deinwal.de/home

      wirds nächstes Jahr wohl wieder geben.
    • Du gibst bei der Wahl nicht nur eine Stimme für eine Partei / einen Kandidaten ab, sondern füllst für jede Stimme eine Prioritätenliste aus:

      1. Mettwurstpartei
      2. Bierpartei
      3. vegane, glutenfreie Gemüsekuchenpartei
      4. Pfannkuchenpartei

      Deine Stimme geht an die Mettwurstpartei, alle anderen gehen leer aus. Wenn die Mettwurstpartei aber zB an der 5%-Hürde scheitern würde, gehen die Stimmen aller Leute, die trotzdem für sie gestimmt haben nicht verloren, sondern gehen an deren zweite Wahl. Wenn die auch nicht reinkäme, die dritte usw.

      Beugt halt dem vor, dass neue/kleine Parteien in Deutschland nur extrem schwer in die Parlamente einziehen können (außer sie machen Ausländerhass o.Ä. salonfähig), weil deren potenzielle Stimmen alle von einer etablierten Partei abgefischt werden, die sich dem Thema zumindest ein bisschen annimmt. Wenn ich für radikalen Klimaschutz bin, muss ich atm in Deutschland praktisch Grüne wählen, obwohl das bedeuten kann wird, dass ich dann nächste Legislatur ne CDU-Regierung bekomme, einfach, weil es keine andere Partei mit Kompetenzen auf dem Gebiet gibt, die realistische Chancen hat, gewählt zu werden. Wenn das alle Grünenwähler so sehen, würde mit Rang-Wahl vermutlich eine alternative Klimaschutzpartei gewählt, die eine Koalition mit der Union ausschließt, und du hättest die politische Landschaft vervielfältigt, ohne dabei den Splitterschutz der 5%-Hürde aufgeben zu müssen.
      "Nimm das Messer runter! Als ich ihre Stimme imitierte, war es 1 Jokus."
      - Johannes der Echte

      "Diesen Künstler feier ich extrem! Er spielt ein sehr unkonventionelles Banjo."
      - Fas
    • @Rob:

      Aber würde das nicht automatisch zu einer größeren Anzahl an Parteien im Bundestag führen? (Schlimmstenfalls, sehr überspitzt, pro wichtigem Thema eine Extra Partei?)
      Die Anzahl/Größe der Parteien funktioniert doch im Bund und in den meisten Ländern recht gut. Da wo aber die sog. "Altparteien" (sorry für AFD-Slang an dieser Stelle) sehr zersplittert sind oder extremere Parteien einige Stimmen haben, hat man große "Koalitions-Probleme".
      Natürlich gehst du in deinem Beispiel nicht von einer extremen Partei aus, aber Klein-Parteien machen Koalitionen immer schwieriger.

      In Schleswig-Holstein zb. haben wir eine "Minderheiten-Partei der Dänen" den SSW (die stehen politisch irgendwo grob im Rot-rot-grünen Lager, salopp gesagt), die von der 5% Hürde befreit sind. Soweit so schön, aber es gibt dann häufig Gezeter in wieweit diese Partei nur "billiger Mehrheiten-geber" für Koalitionen ist, für die es sonst nicht reicht, oder im Gegenteil, große Forderungen stellt, obwohl sie nur von einer sehr sehr kleinen Zahl von Menschen gewählt wurde.
      Das hängt natürlich mit dieser Sonder-Befreiung zusammen, aber potentiell sehe ich solche Probleme bei allen kleinen bzw. "Ein-Thema-Parteien" auch.


      Dann sollte man doch eher, abseits der eigentlichen Wahlen, den Parteien überlassen, sich an Wählerwünsche anzupassen. Also deinem Beispiel folgend etwa wäre/ ist es ja so, dass durch die Bedeutung des Themas Klimaschutz viele alleine deswegen sicher Grün wählen, somit wird den anderen Parteien das Wasser abgegraben, wenn sie sich dazu nicht auch was überlegen.
    • Kolibri schrieb:

      @Rob:

      Aber würde das nicht automatisch zu einer größeren Anzahl an Parteien im Bundestag führen? (Schlimmstenfalls, sehr überspitzt, pro wichtigem Thema eine Extra Partei?)
      Die Anzahl/Größe der Parteien funktioniert doch im Bund und in den meisten Ländern recht gut. Da wo aber die sog. "Altparteien" (sorry für AFD-Slang an dieser Stelle) sehr zersplittert sind oder extremere Parteien einige Stimmen haben, hat man große "Koalitions-Probleme".
      Natürlich gehst du in deinem Beispiel nicht von einer extremen Partei aus, aber Klein-Parteien machen Koalitionen immer schwieriger.


      Natürlich gibt es einen Hang zur Zersplitterung, wenn statt 4 Parteien plötzlich 10 im Parlament sitzen. Best Case: Es wird sachbezogen debattiert und am Ende setzen sich die besten Ideen durch. Worst Case: Die größte(n) Partei(en) setzen statt auf Inhalt lieber auf politische Winkelzüge und der Sache nicht dienlichen Kompromisse, um die kleineren Parteien am Nasenring durch die Legislaturperiode zu ziehen. Sehe Status Quo eher bei Szenario 2 und schätze das Risiko für einen Versuch daher eher klein ein. Natürlich nur Bauchgefühl und durch keine Fakten getrübt.


      In Schleswig-Holstein zb. haben wir eine "Minderheiten-Partei der Dänen" den SSW (die stehen politisch irgendwo grob im Rot-rot-grünen Lager, salopp gesagt), die von der 5% Hürde befreit sind. Soweit so schön, aber es gibt dann häufig Gezeter in wieweit diese Partei nur "billiger Mehrheiten-geber" für Koalitionen ist, für die es sonst nicht reicht, oder im Gegenteil, große Forderungen stellt, obwohl sie nur von einer sehr sehr kleinen Zahl von Menschen gewählt wurde.
      Das hängt natürlich mit dieser Sonder-Befreiung zusammen, aber potentiell sehe ich solche Probleme bei allen kleinen bzw. "Ein-Thema-Parteien" auch.


      Ich denke dieser Effekt, größere Parteien als Königsmacher unter Druck setzen zu können, löst sich recht schnell in Wohlgefallen auf, wenn statt einer solchen Partei, 4 verschiedene zur Auswahl stehen. In zweiterem Fall müssten sich die kleinen Parteien auf ihr Kernthema konzentrieren und da verhandeln.

      Dann sollte man doch eher, abseits der eigentlichen Wahlen, den Parteien überlassen, sich an Wählerwünsche anzupassen. Also deinem Beispiel folgend etwa wäre/ ist es ja so, dass durch die Bedeutung des Themas Klimaschutz viele alleine deswegen sicher Grün wählen, somit wird den anderen Parteien das Wasser abgegraben, wenn sie sich dazu nicht auch was überlegen.

      Könnten sie ja auch jetzt schon, aber mir dülcht dass dies aber nicht passiert, weswegen der Pöbel der aufgeklärte und informierte Wähler nach Werkzeugen sucht, "seinen" Willen besser durchsetzen zu können. Wie eine Rangwahl zum Beispiel.


      Kleine Sidenote an der Stelle (auch wenn ich mich da wiederhole): Ich kann aus persönlicher Erfahrung aus einem Grünen-geführten Amt/Ministerium den Claim, die Grünen würden sich besonders für die Umwelt interessieren, nicht unterschreiben. Viel mehr scheint momentan das grüne Parteibuch eine Art Vorschuss gegen den Umweltschutz zu sein. Die Wahl von etwas "ambitionierteren" Parteien könnte die Partei der Grünen erneut in Wallung versetzen. Gerade nach dem digitalen Parteitag der Grünen sehe ich keinen Anlass zur Annahme, die Grünen würden einen radikalen Wandel in Energie und Umweltschutz anstreben.

      just my 2 Pfennig


      PS: Ich predicte 10% für die Partei die Partei, bei der Einführung der Rangwahl.
      Eine Mutter kann nicht helfen, bei so vielen lockeren Schrauben.
    • Ich predicte aus diesem Grund nicht die Einführung der Rangwahl.







      Einmal gelöscht und nochmal probiert - kompletter Offtopicedit, der jetzt definitiv auf den Schlafmangel zurückzuführen ist:

      Theoretisches Rangwahlszenario mit 22 Parteien, 21 Wähler:innen, einer 5%-Hürde und einer Prioritätenliste mit 22 Slots:


      Priorität Wähler:in 1 Wähler:in 2 [....] Wähler:in 20 Wähler:in 21
      1. Partei 1 Partei 2 Partei 20 Partei 21
      2. Partei 2 Partei 3 Partei 21 Partei 1
      [...]
      21. Partei 21 Partei 1 Partei 19 Partei 20
      22. Partei 22 Partei 22 Partei 22 Partei 22


      Ohne Sicherheitsmechanismus würden dann alle Stimmen von Partei 1 - 21 mit jeweils 4,76% durch die Hürde nach unten durchgereicht, bis am Ende Partei 22 mit 100% aller Stimmen gewählt wird, oder?

      Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von Rob ()

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