ramius schrieb:
Das stimmt so nicht ganz. Es wird nicht immer eine Gruppe benachteiligt oder zumindest nicht im gleichen Maße benachteiligt.Aktuell haben die Frühaufsteher ("Lerche") keinen oder weniger Nachteile durch den frühen Schulbeginn und die Spätaufsteher ("Eule") haben große Nachteile.Grimm schrieb:
qft, sehe da tbh keine Lösung, eine Gruppe wird immer benachteiligtAußer man unterteilt Klassen in früh/spät schichten? Dürfte aber die Stundenplanung nochmal deutlich verkomplizierenramius schrieb:
und für einige passen die aktuellen Zeiten vielleicht gerade so
Verlagere ich die Schulzeit nach hinten, haben die Lerchen gegebenenfalls vor der Schule Zeit über (könnten etwas von ihrer Nachmittagsaktivität also in den Morgen vor der Schule verlegen). Die Lerchen haben also keinen direkten Nachteil dadurch, wenn man die arbeitenden Eltern mal außen vor lässt. Es würde sich für sie lediglich die Routine am Morgen verändern, dass man nach dem Aufstehen nicht direkt in die Schule geht.
Die Eulen hingegen können später aufstehen und gehen wie jetzt direkt in die Schule, sind aber ausgeschlafener.
Für mich sieht es also danach aus, dass man beim frühen Schulbeginn einen großen, biologischen Nachteil für die Eulen hat und beim späten Schulbeginn einen gegebenenfalls sozialen Nachteil für die Lerchen, deren Tagesablauf sich dadurch ändert.
Meine obige Argumentation bezieht sich nur auf die einzelnen Schüler, nicht wie ein späterer Schulbeginn gesamtgesellschaftlich umzusetzen ist.
Edit:
Aufgrund der schlechten Verbindung im Zug ist mein Post jetzt zu spät, allerdings sehe ich trotzdem eine unterschiedliche starke Benachteiligung. Die einen werden aufgrund ihrer biologischen Veranlagung benachteiligt, die anderen dann lediglich im Management ihrer Aktivitäten. Das mag auch eine Benachteiligung sein, aber meines Erachtens die weniger schwerwiegende.Grimm schrieb:
Sehe ich nicht so, da die Zeit vor der Schule nicht so effektiv genutzt werden kann, da man zeitlich einfach eingeschränkt ist.
Man kann z.B. keine Hausaufgaben in der Zeit machen, da man vorher nicht weiß wie lange man genau benötigt und dann riskiert sie ggf. nicht fertig zu bekommen. Auch Freunde treffen ist um die Zeit eher blöd.
Eigentlich alle Aktivitäten, die etwas mehr oder unplanbar viel Zeit beanspruchen kannst du da nicht ausführen.
Dieses Eulen und Lerchenprinzip ist individuell eine sehr gute Möglichkeit Leute nach Biorhythmus einzuteilen, scheitert aber in diesem Fall an jeder Form von fixem Tagesplan für eine Masse an Menschen, die unterschiedliche Biorhythmen haben.
Unser Biorhythmus ist ja nur teilweise per se gegeben, sondern wird viel durch äußere Einflüsse gelenkt. Zum Einen haben wir permanent elektrisches Licht (beginnend bei Zimmerlampen in hellen Weißtönen bis hin zu jedem elektronischen Gerät), was dazu führt, dass unsere innere Uhr ständig durcheinander kommt. Dazu kommt, dass gerade in dem Beispiel Schule das Mittagessen zu einer bestimmten Zeit stattfindet und dies unsere innere Uhr ebenfalls beeinflusst. Desweiteren, würden wir die obige Unterteilung durchziehen wollen, hättest du potentielles Streitpotential bzgl. Prüfungen und Tests, da beide Gruppen leistungstechnisch zu unterschiedlichen Zeiten peaken (jeder kennt das Mittagstief und das verschiebt sich offensichtlicherweise mit dem Biorhythmus ebenfalls).
Auch wenn medizinisch erwiesen ist, dass Leben im Einklang mit dem eigenen Biorhythmus präventiv gegen Fettleibigkeit, psychische Erkrankungen und Anderes wirken kann, halte ich die Umsetzung, gerade im Schulalter, für unsagbar schwierig.
Unabhängig davon gäbe es vermutlich Probleme mit sozialen Aktivitäten, die idR nach der Schule stattfinden, einfach weil die Zeit dafür weniger wäre/sich im Extremfall, die Schüler ihrer inneren Uhr entsprechend segregieren. Ich denke dabei jetzt an Schulen in Orten mit wenigen Einwohnern, denen potentiell wertvolle soziale Aktivitäten genommen werden, da die Schule literal den ganzen Tag in Anspruch nimmt.