Abtreibung

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    • Die Indikation zur legalen Spätabtreibung lag vor. Die Eltern hatten sich zuvor für eine Spätabtreibung entschieden. Es wird also literal nur deswegen Tötung genannt, weil die Ärzte statt die Injektion vor Aufschneiden des Uterus erst nach Aufschneiden des Uterus injizierten, was sie auch nur deshalb gemacht haben, damit der gesunde Zwilling nicht auch getötet wird.
      Tolle Rechtssprechung.
      - I actually love that about being a millennial, TBH. People can call us snowflakes and overly sensitive and high maintenance all they want. But I enjoy the fact that our generation and younger is VERY loud about the fact that we won't work garbage jobs, enduring garbage treatment, for garbage pay, under garbage bosses, with garbage benefits just for the "privilege" of working. Companies are making more money than ever. You've filled you Beverly Hills swimming pools with cash for years, and now you're crying that you "don't have the budget" to pay people what they're worth or give them good working conditions. Now people are calling nonsense. Good.
    • Bin inhaltlich voll bei dir, aber Aufgabe des Gerichts ist es ja geltenedes Recht anzuwenden (auch wenn es leider Schwachsinn ist). Gab immerhin keine Haftstrafen

      Aber ja, Gesetzeslage scheint da sehr bescheiden zu sein, sollte mal nachgebessert werden
    • Grimm schrieb:




      Aber ja, Gesetzeslage scheint da sehr bescheiden zu sein, sollte mal nachgebessert werden
      Sie glauben das wäre mit der CDU zu machen?
      Spoiler anzeigen
      Ich muss sie enttäuschen. Diese Geschichte ist frei erfunden.
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • Früher galt schon die Eröffnung der Bauchdecke als Beginn der Geburt bei einem Kaiserschnitt. Von daher ist die Eröffnung des Uterus als Grenze zwischen ungeboren und geboren schon eine "progressive" Rechtsauffassung.

      Grimm schrieb:

      Bin inhaltlich voll bei dir, aber Aufgabe des Gerichts ist es ja geltenedes Recht anzuwenden (auch wenn es leider Schwachsinn ist). Gab immerhin keine Haftstrafen

      Aber ja, Gesetzeslage scheint da sehr bescheiden zu sein, sollte mal nachgebessert werden
      Es gab eine Haftstrafe die zur Bewährung ausgesetzt wurde und zwingend ein Berufsverbot nach sich ziehen wird.
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus
    • Die eigentliche Frage die sich mir stellt ist eigentlich wie gravierend die Hirnschädigung im Endeffekt war.
      Also wäre das Baby zwar mit einer geistigen Behinderung geboren worden, aber an und für sich lebensfähig?

      Finde dieses gesellschaftliche Streben nach nur gesunden Kindern sehr befremdlich.
    • Der_Busfahrer. schrieb:

      Finde dieses gesellschaftliche Streben nach nur gesunden Kindern sehr befremdlich.
      Wir haben eine Wirtschaftsform die dafür sorgt, dass nur der mit den größten und stärksten Ellenbogen durchkommt. Völlig normal, dass man da seinen Kindern die bestmöglichen Chancen geben will
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • Kola_mit_Ice schrieb:

      Die Indikation zur legalen Spätabtreibung lag vor. Die Eltern hatten sich zuvor für eine Spätabtreibung entschieden. Es wird also literal nur deswegen Tötung genannt, weil die Ärzte statt die Injektion vor Aufschneiden des Uterus erst nach Aufschneiden des Uterus injizierten, was sie auch nur deshalb gemacht haben, damit der gesunde Zwilling nicht auch getötet wird.
      Tolle Rechtssprechung.
      Die Zeit hat das auch noch aufgegriffen.
      Doch in diesem Fall gehen die Oberärztin und der Chefarzt noch einen Schritt weiter. Sie öffnen den Bauch der Schwangeren, holen das gesunde Kind heraus, klemmen die Nabelschnur des kranken Kindes ab und spritzen ihm erst dann eine tödliche Kaliumchloridlösung. Sie hätten das gesunde Ungeborene schützen wollen, werden sie später sagen. Denn beide Föten teilten sich eine Plazenta – eine besondere Situation einer Zwillingsschwangerschaft, bei der es zu einem ungewollten Blutaustausch kommen kann. Nicht auszuschließen also, dass das Mädchen ohne Hirnschaden durch das Gift aus der Spritze ebenfalls gestorben wäre.

      Und hier muss ich nochmals betonen dass das ja wohl niemals legal sein darf.
      Das lebensfähige aber behinderte Kind war geboren und wurde dann getötet.

      Man hätte also dem Wunsch der Mutter/den Eltern also in diesem Fall so nicht entsprechen dürfen.

      Natürlich darf man das gesunde Kind auch nicht gefährden, weshalb ein Schwangerschaftsabbruch des behinderten Fötus im Mutterleib nicht in Frage kam.

      Die einzige meiner Meinung nach moralisch vertretbare Entscheidung ist also beide Kinder leben zu lassen.

      Natürlich ist das ein Extremfall und auch eine extreme Ausnahmesituation für die Eltern.
      Aber so krasses selektieren des Kindes ist befremdlich. Das gesunde Kind darf leben, das behinderte Kind wird nach der Geburt getötet.

      zeit.de/wissen/gesundheit/2019…cht-leben-schutz#comments
    • Es geht um die Frage ab wann ein Leben als geboren oder ungeboren gilt.

      Es gibt keine Entscheidung des BGH oder BVerfG für solche Extremfälle, ob eine Tötung des ungeborenen Lebens erst nach der Eröffnung des Uterus ohne Gefahr für das andere ungeborene Leben möglich ist. Einfach weil solche Fälle extrem selten sind. Es gibt eine kleine aber gute Wahrscheinlichkeit, dass hier der BGH oder das BVerfG auf Straffreiheit entscheiden wird.

      Das ganze ist einfach komplett unbekanntes Territorium für die höchstrichterliche Rechtssprechung. Man kann die verurteilten Ärzten nur darin unterstützen in ihrem Unterfangen eine solche höchstrichterlicher Rechtssprechung herbeizuführen.

      Und um Perspektive zu schaffen: Es gibt ca. 800 Spätabtreibungen pro Jahr in Deutschland, die meisten durch Fetozid. Etwa 100 dieser Abtreibungen scheitern und das Baby wird lebend geboren und natürlich auch intensiv-medizinisch betreut. Das ist keine Seltenheit. Die Frage hier ist ganz anders gelagert.
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus
    • Ich finde diese konkrete Abtreibung moralisch 50

      Das Ergebnis ist nur für Teilnehmer sichtbar.

      Finde das Thema wirklich sehr interessant, weil es sehr schön aufzeigt, wie schwierig es ist, klare moralische und entsprechende juristische Grenzen zu ziehen. Mich würde interessieren, wie andere Leute das so sehen, daher mach ich mal ne Umfrage:



      eventually there comes a point where it's like the true test for your team - will he cast a spell or will he not
      - Artour Babaev

      Und wenn beide dann nicht mehr stacken und der einer 6k Boi, der vorher 4k war, mit einem anderen 4k Boi spielt, dann ist er nicht mehr 6k, weil er reverse trägert, oder?
      - User des Monats
    • Würde gerne mal Argumente hören warum das vertretbar ist.
      Für mich ist das Kind ganz klar geboren gewesen, wenn die von mir oben zitierte Stelle wirklich zutrifft.

      Also Kind war aus der Gebärmutter herausgenommen und Nabelschnur abgeklemmt. Das ist für mich eindeutig geboren, oder warum sollte es jetzt noch ungeboren sein?
      Wie kann das vertretbar sein? Nach der Logik könnte man Kinder ja dann wirklich auch drei Tage später noch töten.

      Und wieso findet ihr die Selektion in Ordnung?
    • Der_Busfahrer. schrieb:

      Also Kind war aus der Gebärmutter herausgenommen und Nabelschnur abgeklemmt. Das ist für mich eindeutig geboren, oder warum sollte es jetzt noch ungeboren sein?
      Das gesunde, ja
      Das behinderte Kind war noch in der Gebärmutter

      Für mich ist es vertretbar, weil es Schwachsinn ist, dass die Abtreibung/Tötung nur erlaubt ist wenn man auch das andere Kind gefährdet. Gab ja eine bessere Lösung mit dem selben Outcome also sehe ich nicht, warum man das bestrafen sollte. Slippery Slope ist für mich da auch kein Argument, da der Fötus ja zu keiner Zeit geboren (also lebendig außerhalb der Mutter) war.

      Finde die Selektion auch in Ordnung, weil es eine massive Belastung für die Eltern sein kann, wenn man so ein behindertes Kind auf die Welt bringt. Da ist es mMn besser das Kind erst gar nicht zu realisieren, als dass sich dann nicht ausreichend gekümmert oder geliebt werden kann.
      Sehe da tbh auch kein ethisches Problem in unserer Gesellschaft, Küken werden ja auch täglich geshreddert ohne dass es da nen großen Aufschrei gibt. Es muss halt klare Regeln geben wann was erlaubt ist und das ist aktuell ja anscheinend nicht der Fall.
    • Grimm schrieb:

      Das gesunde, ja
      Das behinderte Kind war noch in der Gebärmutter
      My bad. Hätte ich mal besser lesen müssen.
      Das ist natürlich eine leicht veränderte Situation, aber meine Argumente bleiben bestehen.

      Finde es schade dass man bei Behinderungen immer direkt sagt der oder die behinderte Person wäre eine Belastung für die Eltern und im erweiterten Sinn für die Gesellschaft. Dann lieber erst gar nicht gebären.
    • Die größe Problematik imo ist nicht die Spätabtreibung an sich, sondern die Rechtssprechung drumherum, wie Kola_mit_Ice schon anmerkte. Juristisch ist es ja vertretbar, dass die Spätabtreibung stattfindet und die Ärzte haben einen Weg gefunden eine sehr ähnliche Technik anzuwenden, die den Vorteil hat das gesunde Fötus nicht zu schädigen. Dafür verurteilt zu werden ist schon sehr absurd.
      Die andere Frage ist, ob Spätabtreibung in diesem Fall überhaupt rechtens war, was in dem Artikel zwar behauptet, aber nicht belegt wird. Aber sollte die Spätabtreibung legal gewesen sein, dann ist diese Schwangerschaft ein Sonderfall und es gab eine gute Begründung nicht die empfohlene Technik anzuwenden.
      Wäre es dann eurer Meinung nach moralisch vertretbar beide Föten abzutreiben? Und wenn ja, warum? Denn es ist zu vermuten, dass der Wunsch der Mutter abzutreiben nur den unterentwickelten Fötus betrifft.
      Oder ist das Problem die Regelung der Spätabtreibung an sich?
    • Es ist einfach eine Scheiss schwierige Situation. Ich kann die Entscheidung nachvollziehen, aber finde die trotzdem verwerflich. Ich selbst bin mit Herzfehler geboren ( Arterie und Vene am Herz waren vertauscht, sodass ich zwei Blutkreisläufe hatte und der Körper nicht mit Sauerstoff versorgt wurde) und aus dem Grund haben wir bei einem Spezialisten einen Ultraschall unserer Tochter machen lassen. Ich glaube dass war die 20. SSW. Der konnte direkt sagen, dass dieser Herzfehler nicht vorliegt, wollte aber, dass wir in 2-3 Wochen die Untersuchung wiederholen - zur Sicherheit (jaja am Arsch. Meine Frau ist privat versichert, deswegen sollten wir wieder kommen. Haben wir natürlich nicht gemacht). Wir haben das aber nur untersuchen lassen, damit man nach der Geburt direkt hätte operieren können und nicht, um auf einen Befund hin abzutreiben. Ich bin natürlich erleichtert, dass ich den Herzfehler nicht vererbt habe (wer weiß, ob das gen nicht rezessiv vererbt würde). Aber ich habe mit meiner Frau darüber gesprochen, was wir machen würden, wenn wir vor der Geburt von einer Anomalie erfahren würden (gerade mit dem Hintergrund, dass ich was vererben kann) und wir sind zum Glück auf einer Wellenlänge. Ich glaube, nichts ist schlimmer, als an so einem Punkt in der Schwangerschaft mit seinen Partner zu kollidieren, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass die Partnerschaft das aushält. Bzw hat die Frau ja zum Glück die letzte Entscheidungsgewalt und wenn sie wirklich absolut gegen eine Geburt wäre, könnte sie abtreiben.

      Ich springe jetzt ein wenig, sry. Ich glaube, die wenigsten Paare machen sich bei der Entscheidung ein Kind zu bekommen darüber Gedanken, dass sie ein behindertes Kind bekommen könnten und dementsprechend ist es wahrscheinlich selten der Fall, dass vor der Kinderplanung besprochen wird, ob und in welchen Fällen eine Abtreibung für den jeweiligen Part infrage kommt.

      Generell ein schwieriges Thema, bei dem von Fall zu Fall entschieden werden muss und ich kenne die private Situation der im Artikel erwähnen Familie nicht, als dass ich mir ein Urteil erlauben könnte.

      @Grimm Gerichte sollen zwar geltendes Recht anwenden, aber damit ist noch nicht geklärt, ob geltendes Recht gerecht ist. Ich erinnere gern an die Frauenärztin, die verklagt und verurteilt wurde, weil sie über Abtreibungen auf ihrer Homepage informiert hat.
      „Wissenschaft ist wie Sex. Manchmal kommt etwas Sinnvolles dabei raus, das ist aber nicht der Grund, warum wir es tun.“

      Richard P. Feynman
    • Also pauschal Spätabtreibungen zu verurteilen finde ich nicht richtig. Da sind Föten dabei, die mit offenem Rücken oder ohne Nieren geboren werden würden und ihr ganzes Leben im Krankenhaus an Schläuche angebracht verbringen müssten. Föten mit Trisomie 18 oder 13, die etliche Anomalien und Herzfehler erleiden und ne Lebenserwartung von 1-36 Monaten haben. Föten, wo man dem zukünftigen Kind und den Eltern einfach sehr viel Leid erspart, wenn sie nicht auf die Welt kommen.

      So und dann gibt es natürlich noch Kinder mit Behinderungen, die mehr oder weniger lebensfähig sind.
      Da geht es aber nicht um lebenswert oder nicht. Behinderte sind nicht weniger wert. Es geht darum, ob die Eltern in der Lage sind, ein behindertes Kind zu betreuen. In der Regel ist das nun mal kein Ponyhof. Eine alleinerziehende Mutter wird das schon gar nicht stemmen können. Aber selbst bei einer gut aufgestellten Familie müssen Jobs aufgegeben werden, können starke finanzielle Belastungen entstehen und emotionale auch, werden Geschwister vernachlässigt, muss ein ganzes Leben lang sehr viel Zeit in die Betreuung, in Selbsthilfegruppen, in Therapie investiert werden. Manche fühlen sich dieser Herausforderung geschaffen und sehen es als Bereicherung, andere gehen daran zugrunde. Es ist nicht unsere Entscheidung.
      Wir sind nicht diejenigen, die solch ein Kind großziehen müssen und wir kennen auch die jeweiligen Lebensumstände nicht.

      Aus der Bequemlichkeit heraus moralische Urteile zu fällen über Entscheidungen, deren Konsequenzen nicht ich, nicht @Der_Busfahrer., sondern die Eltern tragen müssen, halte ich nicht für angebracht.
      - I actually love that about being a millennial, TBH. People can call us snowflakes and overly sensitive and high maintenance all they want. But I enjoy the fact that our generation and younger is VERY loud about the fact that we won't work garbage jobs, enduring garbage treatment, for garbage pay, under garbage bosses, with garbage benefits just for the "privilege" of working. Companies are making more money than ever. You've filled you Beverly Hills swimming pools with cash for years, and now you're crying that you "don't have the budget" to pay people what they're worth or give them good working conditions. Now people are calling nonsense. Good.
    • Die Konsequenzen tragen natürlich in erster Linie die Eltern. Da geb ich dir Recht.

      Aber es ist danach trotzdem eine Frage wie unsere Gesellschaft zu Menschen mit Behinderungen steht und welches Menschenbild wir daraus ableiten.
      Das ist eine ethische Frage. Wie viel Wert hat dieses oder jenes Leben.

      Die Wertfrage ist doch der Knackpunkt. Und das betrifft uns am Ende alle
    • Der_Busfahrer. schrieb:

      Die Konsequenzen tragen natürlich in erster Linie die Eltern. Da geb ich dir Recht.

      Aber es ist danach trotzdem eine Frage wie unsere Gesellschaft zu Menschen mit Behinderungen steht und welches Menschenbild wir daraus ableiten.
      Das ist eine ethische Frage. Wie viel Wert hat dieses oder jenes Leben.

      Die Wertfrage ist doch der Knackpunkt. Und das betrifft uns am Ende alle
      „Ein selektiver Fetozid durch die Bauchdecke wäre möglich gewesen und danach der Kaiserschnitt“

      wir reden schon noch über den Fall an sich?
      Das eine Kind abzutreiben ist juristisch doch abgedeckt solange die Ärzte sich bei ihrem Vorgehen an geltendes Recht halten?

      Und wenn es das war, was die Eltern actually wollten, hat die Gesellschaft imo nicht das Recht zu sagen nein das geht nicht aus welchen Gründen auch immer.
      twitch.tv/all4hm

      "Du greifst nach den Sternen, ich greif' nach dem Sideboard."
    • Der_Busfahrer. schrieb:

      Die Wertfrage ist doch der Knackpunkt. Und das betrifft uns am Ende alle
      Können wir das sauber und scheuklappenfrei diskutieren oder wird sich dann wieder auf Schnappatmung und "Aber die Menschenrechte" zurückgezogen?

      Weil wenn zweiteres, brauchen wir da nicht diskutieren, dann ist Abtreibung komplett abzulehnen.
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"