@Der_Busfahrer.
Ich sehe Gewerkschaften aus einer Vielzahl von Gründen sehr kritisch.
Erstmal würde ich auf den inzwischen recht bekannten Ausspruch "There is no such thing as a free lunch" eingehen. Wenn man also wie bereits in diesem thread geschehen (Weltgeschehen) mit Dingen wie "Kündigungsschutz, Recht auf Urlaub, Mutterschutz" etc. ankommt muss einem stets bewusst sein, dass 30 Tage Urlaub ja gut und gerne gesetzlich verankert sein können (oder eben gewerkschaftlich), aber das eben nicht "umsonst" ist. Dann bekommt man eben weniger Gehalt, oder die Produkte werden einfach teurer gemacht, was im Endeffekt genau das gleiche bedeutet wie weniger Gehalt (es trägt dazu noch zum Standortnachteil bei). Gewerkschaften wollen "feste Standards", doch feste Standards bedeuten auch, dass die faulen Arbeiter genauso viel bekommen müssen, wie die fleißigen. Arbeitsverträge hingegen sind etwas, was zwischen zwei Parteien ausgehandelt werden und nicht noch durch Gewerkschaften/Gesetzgeber für dich festgelegt.
Vielleicht reichen einem Arbeitnehmer ja auch 10 Tage Urlaub und er hat dafür lieber ein höheres Gehalt im Monat?
Vielleicht will der Arbeitnehmer 45 Tage Urlaub, damit er mehr Zeit mit seiner Familie verbringen kann und nimmt dafür finanzielle Abstriche in kauf?
Vielleicht will die 28 jährige Dame gar kein Mutterschutz, weil sie nicht vor hat in nächster Zeit Kinder zu bekommen und will dafür lieber x?
Vielleicht ist es einem Arbeitnehmer recht egal, wenn ein Unternehmen nicht nach den neuesten Sicherheitsstandards arbeitet, wenn er dafür seinen Lebensstandard finanzieren kann? Vielleicht ist es ihm auch nicht egal, ich weiß es nicht.
Und das ist auch schon die Essenz des ganzen. Ich maße mir nicht an entscheiden zu wollen, welche Dinge Priorität im Leben anderer Menschen haben. Ich glaube daran, dass jeder Mensch das für sich selbst individuell entscheiden sollte, mit allen Vorteilen und Nachteilen, die seine Entscheidung mit sich bringt. Und das weder Staat noch Gewerkschaften durch allgemein verbindliche Absprachen diesen Prozess durch puren Zwang an sich reisen sollten.
Arbeitsverträge sind eine individuelle Sache und er sollte zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer individuell abgeschlossen werden, weil nur so die Chance besteht, dass beide Seiten ihre Bedürfnisse so rechtlich verankern können, wie sie dies gerne wollen. Es bietet Individualität, Freiheit und kann der persönlichen Lebenssituation bzw. den Vorlieben beider Seiten angepasst werden.
Streikrecht ist für mich kein "Recht", sondern schlicht bullshit. Wenn man einen Arbeitsvertrag unterschreibt, hat man sich an seine Seite der Vereinbarung zu halten period. Wenn eine der beiden Vertragsteilnehmer dies nicht tut, dann gibt es einen Rechtsweg. Durch einen Streik werden alle Arbeitnehmer eines Unternehmens in Geiselhaft genommen, wenn sie mit der Gewerkschaft nichts zu tun haben wollen. Die Konsumenten, die dann Beeinträchtigungen für ihr eigenes Leben hinnehmen müssen, (Bus, Bahn, Flüge etc .) sowieso.
Es ist leider ein weit verbreiteter Irrtum, dass Gewerkschaften für bessere Löhne oder Arbeitsbedingungen sorgen. Nicht in dem Sinne, dass sie nicht manchmal tatsächlich genau diese Dinge bringen, aber in dem Irrglauben, dass diese Dinge nichts kosten würden auf andere Weise. Wenn die Gewerkschaften der Bäcker und Tshirtverkäufer höhere Löhne durchstreiken, dann kann danach der Tshirtverkäufer halt demnächst mehr Geld für seine Brötchen bezahlen. Es wird auf diese Weise rein gar nichts gewonnen, außer das Leute danach leider dem falschen Glauben aufsitzen, die Gewerkschaft hätte tatsächlich etwas für sie erreicht.
Löhne ___kann man nicht___ künstlich erhöhen, der einzige Weg zu mehr realer Kaufkraft liegt in besserer/effizienterer Produktion von Gütern.
Keine Macht der Welt kann das Lohnniveau dauerhaft über Marktniveau hinaus erheben und erst recht keine Gewerkschaft.
Arbeitnehmer sind auf einem freien Markt ein recht rares Gut und unzufriedene bzw. unmotivierte Mitarbeiter sind der Albtraum eines jeden Unternehmens, weshalb es schon in ihrem ureigenen Interesse liegt, für eine vernünftige Behandlung/Bezahlung ihrer Mitarbeiter zu sorgen. Desto niedriger übrigens die Hürden (Steuern, Regulations etc.) sind selbst ein Unternehmen zu gründen, desto höher die Konkurrenz der Unternehmen untereinander und desto besser die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer.
Neuseeland ist übrigens ein wunderbares Beispiel dafür, welch positive Auswirkungen es für die Arbeitnehmer hat, wenn man das Tarifkartell zerschlägt und das System kollektiver Arbeitsverträge aufbricht. Mal als copypaste von wiki
"Es dauerte bis 1984, bis die Regierung größere Maßnahmen ergriff.Von diesem Zeitpunkt an entwickelte sich Neuseeland von einer gelenkten Volkswirtschaft mit Schwerpunkt Landwirtschaft zu einer liberalisierten Industrienation mit einem freien Markt, die mit anderen westlichen Nationen konkurrieren kann und zu den am stärksten deregulierten und privatisierten Volkswirtschaften der Welt zählt. Das Land strich zahlreiche Subventionen, zum Beispiel fast vollständig die Agrarsubventionen, des Weiteren wurde der gesamte Warenverkehr liberalisiert und das Mitspracherecht des Staates in Bezug auf Löhne, Zinsen sowie Preise für Güter und Dienstleistungen aufgegeben"
In Folge waren nur noch etwas mehr als 10% der neuseeländischen Arbeiter Mitglied einer Gewerkschaft, weil relativ schnell klar wurde, wie gut es auch ohne sie geht. Oder um es treffender zu formulieren. Wieviel _besser_ es ohne sie geht.
Natürlich will ich hier Gewerkschaften nicht komplett "verbieten". Wenn ein Arbeitnehmer sich gerne kollektiv vertreten lassen will, kann er das im Zuge einer freien Entscheidung gerne tun. Nur mit Tarifautonomie (trotz GG) und Tarifkartellen muss Schluss sein und solche kollektiven Vereinbarungen dürfen auch nur für diejenigen gelten, die sich explizit und freiwillig davon binden lassen wollen.
Ich könnte noch viel mehr schreiben über all die Verbandelungen von Politik und Gewerkschaften, die dann in zahlreichen bescheuerten Subventionen und Unternehmensrettungen gipfeln, die overall viel mehr schaden als nutzen bis hin zu der Korrumpierung von Politikern, die dann Lobbyarbeit für Arbeitnehmerverbände machen, aber ich denke soweit reicht das erstmal. Ich hoffe, dass ich meine Sichtweise jetzt einigermaßen verdeutlichen können. Gibt wie gesagt noch mehr Punkte, empfehle bei weiterem Interesse für das Thema noch drei Sachen.
Nr.1: spiegel.de/spiegel/print/d-9088102.html
Nr.2: wnd.com/2012/05/why-unions-are-bad-for-workers/
Nr.3:
Ich sehe Gewerkschaften aus einer Vielzahl von Gründen sehr kritisch.
Erstmal würde ich auf den inzwischen recht bekannten Ausspruch "There is no such thing as a free lunch" eingehen. Wenn man also wie bereits in diesem thread geschehen (Weltgeschehen) mit Dingen wie "Kündigungsschutz, Recht auf Urlaub, Mutterschutz" etc. ankommt muss einem stets bewusst sein, dass 30 Tage Urlaub ja gut und gerne gesetzlich verankert sein können (oder eben gewerkschaftlich), aber das eben nicht "umsonst" ist. Dann bekommt man eben weniger Gehalt, oder die Produkte werden einfach teurer gemacht, was im Endeffekt genau das gleiche bedeutet wie weniger Gehalt (es trägt dazu noch zum Standortnachteil bei). Gewerkschaften wollen "feste Standards", doch feste Standards bedeuten auch, dass die faulen Arbeiter genauso viel bekommen müssen, wie die fleißigen. Arbeitsverträge hingegen sind etwas, was zwischen zwei Parteien ausgehandelt werden und nicht noch durch Gewerkschaften/Gesetzgeber für dich festgelegt.
Vielleicht reichen einem Arbeitnehmer ja auch 10 Tage Urlaub und er hat dafür lieber ein höheres Gehalt im Monat?
Vielleicht will der Arbeitnehmer 45 Tage Urlaub, damit er mehr Zeit mit seiner Familie verbringen kann und nimmt dafür finanzielle Abstriche in kauf?
Vielleicht will die 28 jährige Dame gar kein Mutterschutz, weil sie nicht vor hat in nächster Zeit Kinder zu bekommen und will dafür lieber x?
Vielleicht ist es einem Arbeitnehmer recht egal, wenn ein Unternehmen nicht nach den neuesten Sicherheitsstandards arbeitet, wenn er dafür seinen Lebensstandard finanzieren kann? Vielleicht ist es ihm auch nicht egal, ich weiß es nicht.
Und das ist auch schon die Essenz des ganzen. Ich maße mir nicht an entscheiden zu wollen, welche Dinge Priorität im Leben anderer Menschen haben. Ich glaube daran, dass jeder Mensch das für sich selbst individuell entscheiden sollte, mit allen Vorteilen und Nachteilen, die seine Entscheidung mit sich bringt. Und das weder Staat noch Gewerkschaften durch allgemein verbindliche Absprachen diesen Prozess durch puren Zwang an sich reisen sollten.
Arbeitsverträge sind eine individuelle Sache und er sollte zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer individuell abgeschlossen werden, weil nur so die Chance besteht, dass beide Seiten ihre Bedürfnisse so rechtlich verankern können, wie sie dies gerne wollen. Es bietet Individualität, Freiheit und kann der persönlichen Lebenssituation bzw. den Vorlieben beider Seiten angepasst werden.
Streikrecht ist für mich kein "Recht", sondern schlicht bullshit. Wenn man einen Arbeitsvertrag unterschreibt, hat man sich an seine Seite der Vereinbarung zu halten period. Wenn eine der beiden Vertragsteilnehmer dies nicht tut, dann gibt es einen Rechtsweg. Durch einen Streik werden alle Arbeitnehmer eines Unternehmens in Geiselhaft genommen, wenn sie mit der Gewerkschaft nichts zu tun haben wollen. Die Konsumenten, die dann Beeinträchtigungen für ihr eigenes Leben hinnehmen müssen, (Bus, Bahn, Flüge etc .) sowieso.
Es ist leider ein weit verbreiteter Irrtum, dass Gewerkschaften für bessere Löhne oder Arbeitsbedingungen sorgen. Nicht in dem Sinne, dass sie nicht manchmal tatsächlich genau diese Dinge bringen, aber in dem Irrglauben, dass diese Dinge nichts kosten würden auf andere Weise. Wenn die Gewerkschaften der Bäcker und Tshirtverkäufer höhere Löhne durchstreiken, dann kann danach der Tshirtverkäufer halt demnächst mehr Geld für seine Brötchen bezahlen. Es wird auf diese Weise rein gar nichts gewonnen, außer das Leute danach leider dem falschen Glauben aufsitzen, die Gewerkschaft hätte tatsächlich etwas für sie erreicht.
Löhne ___kann man nicht___ künstlich erhöhen, der einzige Weg zu mehr realer Kaufkraft liegt in besserer/effizienterer Produktion von Gütern.
Keine Macht der Welt kann das Lohnniveau dauerhaft über Marktniveau hinaus erheben und erst recht keine Gewerkschaft.
Arbeitnehmer sind auf einem freien Markt ein recht rares Gut und unzufriedene bzw. unmotivierte Mitarbeiter sind der Albtraum eines jeden Unternehmens, weshalb es schon in ihrem ureigenen Interesse liegt, für eine vernünftige Behandlung/Bezahlung ihrer Mitarbeiter zu sorgen. Desto niedriger übrigens die Hürden (Steuern, Regulations etc.) sind selbst ein Unternehmen zu gründen, desto höher die Konkurrenz der Unternehmen untereinander und desto besser die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer.
Neuseeland ist übrigens ein wunderbares Beispiel dafür, welch positive Auswirkungen es für die Arbeitnehmer hat, wenn man das Tarifkartell zerschlägt und das System kollektiver Arbeitsverträge aufbricht. Mal als copypaste von wiki
"Es dauerte bis 1984, bis die Regierung größere Maßnahmen ergriff.Von diesem Zeitpunkt an entwickelte sich Neuseeland von einer gelenkten Volkswirtschaft mit Schwerpunkt Landwirtschaft zu einer liberalisierten Industrienation mit einem freien Markt, die mit anderen westlichen Nationen konkurrieren kann und zu den am stärksten deregulierten und privatisierten Volkswirtschaften der Welt zählt. Das Land strich zahlreiche Subventionen, zum Beispiel fast vollständig die Agrarsubventionen, des Weiteren wurde der gesamte Warenverkehr liberalisiert und das Mitspracherecht des Staates in Bezug auf Löhne, Zinsen sowie Preise für Güter und Dienstleistungen aufgegeben"
In Folge waren nur noch etwas mehr als 10% der neuseeländischen Arbeiter Mitglied einer Gewerkschaft, weil relativ schnell klar wurde, wie gut es auch ohne sie geht. Oder um es treffender zu formulieren. Wieviel _besser_ es ohne sie geht.
Natürlich will ich hier Gewerkschaften nicht komplett "verbieten". Wenn ein Arbeitnehmer sich gerne kollektiv vertreten lassen will, kann er das im Zuge einer freien Entscheidung gerne tun. Nur mit Tarifautonomie (trotz GG) und Tarifkartellen muss Schluss sein und solche kollektiven Vereinbarungen dürfen auch nur für diejenigen gelten, die sich explizit und freiwillig davon binden lassen wollen.
Ich könnte noch viel mehr schreiben über all die Verbandelungen von Politik und Gewerkschaften, die dann in zahlreichen bescheuerten Subventionen und Unternehmensrettungen gipfeln, die overall viel mehr schaden als nutzen bis hin zu der Korrumpierung von Politikern, die dann Lobbyarbeit für Arbeitnehmerverbände machen, aber ich denke soweit reicht das erstmal. Ich hoffe, dass ich meine Sichtweise jetzt einigermaßen verdeutlichen können. Gibt wie gesagt noch mehr Punkte, empfehle bei weiterem Interesse für das Thema noch drei Sachen.
Nr.1: spiegel.de/spiegel/print/d-9088102.html
Nr.2: wnd.com/2012/05/why-unions-are-bad-for-workers/
Nr.3:
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