
Deutsche Kultur - Gibt es so etwas überhaupt?
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Aschaffenburg wird noch angeschlossen, keine Sorge
@blutgarten
Eher nicht. Die USA zB sind kulturell stark gespalten. China teilt sich massiv in urbane und ländliche Bevölkerung, denke da dürfte es auch gravierende Unterschiede geben.Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Der_Busfahrer. ()
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nö
oder haben österreicher, ungarn, slowaken, tschechen, und was sonst noch alles in österreich-ungarn drin war plötzlich dieselbe kultur gehabt, weil politiker neue grenzen gezogen haben?It is our suffering that brings us together. It is not love. Love does not obey the mind, and turns to hate when forced. The bond that binds us is beyond choice. We are brothers. We are brothers in what we share. In pain, which each of us must suffer alone, in hunger, in poverty, in hope, we know our brotherhood. We know it, because we have had to learn it. We know that there is no help for us but from one another, that no hand will save us if we do not reach out our hand. And the hand that you reach out is empty, as mine is. You have nothing. You possess nothing. You own nothing. You are free. All you have is what you are, and what you give. -
Beitrag von langbutter ()
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Ich behaupte ja auch nicht, dass eine deutsche Kultur weniger Abweichungen innerhalb von sich hat, als zB eine Nordseekultur oder eine Alpenkultur.
Selbst wenn ihr darauf beharrt, dass es nur um die Sprache geht, dann hat doch schon diese einen Einfluss auf andere Aspekte. Ein Deutscher liest im Gymnasium eher Goethe oder Kafka als ein Franzose, der wiederum eher Sartre oder Moliere liest. Darin werden andere Ideale vertreten, andere Denkanstöße gegeben und schon hast du eine andere Kultur.
Kultur ist nicht, was einen von anderen unterscheidet, sondern was viele gleich machen. Nur weil es von manchen als Werkzeug zur Abspaltung genutzt wird, ist es das nicht inhärent. Ich verstehe schon eure Gegenargumente und will gar nicht behaupten, dass Deutschland eine homogene Kultur hat, wie es "deutsche Kultur" impliziert. Aber die Existenz einer deutschen Kultur zu verneinen würde ja bedeuten, dass Deutsche neben der Sprache nichts verbindet, und das halte ich für Unsinn. -
blutgarten schrieb:
Grenzen haben Einfluss auf Kulturräume, ja. Gutes Beispiel ist die DDR, wo nach dem Krieg auch "nur" neue Grenzen gezogen wurden und sich dadurch andere kulturelle Gepflogenheiten etabliert haben. Und als dann die Grenzen geöffnet wurden, hat es sich langsam wieder angeglichen.
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Sundry schrieb:
nö
oder haben österreicher, ungarn, slowaken, tschechen, und was sonst noch alles in österreich-ungarn drin war plötzlich dieselbe kultur gehabt, weil politiker neue grenzen gezogen haben?
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Aber sind Sachertorte und weiße Pferdekutschen typisch österreichisch? Oder eher typisch für Wien oder die KuK-Monarchie?
Ich weiß schon was du meinst mit Gemeinsamkeiten, aber es fällt mir sehr schwer welche auszumachen. Was du als Goethe und Kafka anführst, gehört zu unserer gemeinsamen Sprache (und genug werden das auch nicht gelesen haben). -
es schäumt vorm gesicht, warum sie integrationsbeauftragte sei, und nicht mal den satz richtig gelesen: sie spricht eindeutig von 'nicht identifizierbar'. sie hat in keinster weise gesagt, es gebe keine deutsche kultur, das unterstellt ihr gerade einfach ohne beleg.
dinge können existieren, ohne sie zwanghaft identifizieren zu müssen. der religiöse spricht von der existenz eines gottes, und kann ihn nicht genau bestimmen. der physiker weiß, dass es so etwas wie magnetismus gibt, kann ihn aber nicht seine natur minutiös darlegen. der existenzquantor kommt in der mathematik so oft vor, ohne dass man überhaupt weiß, was es genau für eine struktur oder objekt ist, aber man weiß, dass es das geben muss.
und ich stimme özoguz da zu hundert prozent zu. es gibt kein bestimmtes 'etwas', was sich mit ganz vielen anderen 'etwas' zu einer kultur hochsummiert. wenn bratwurstessen deutsche kultur ist, dann sind die knappe million vegetarier wohl nicht deutsch? was genau ist denn spezifisch deutsch?
wie sundry meines erachtens genau richtig sagt, ist das paranoide festklammern an dieser schimäre 'deutsche kultur' deswegen gerade richtig en vogue, weil der deutsche sich durch das berieselnlassen des TV etc völlig überfremdet fühlt.
ich spreche wohl für viele, die auch eine ehrfurcht haben vor dem, welche errungenschaften aus deutschland hervorgingen, was sich alles natürlich in einer kultur vereinigt. nur ist das aber eine galerie von geistern und nach stuart halls auslegung der kulturellen identität auch primär unbewusst und dementsprechend nicht genauer spezifierbar bzw identifizierbar. -
Bighead schrieb:
Kultur ist nicht, was einen von anderen unterscheidet, sondern was viele gleich machen.
we do not sow -
Beitrag von Xephas ()
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Keine Ahnung gibt halt Dutzende Sachen. Sieh es einfach als statistisches Modell der Stereotypen: Wenn jemand Fußball schaut kommt er eher aus Europa als aus Indien oder Nordamerika -> Fußball ist Teil europäischer Kultur. Wenn du in der Schule ausgiebig über den Holocaust belehrt wurdest kommst du eher aus Deutschland als aus Griechenland. Wenn du Weihnachten in die Kirche gehst aber das auch das einzige Mal im Jahr ist, kommst du eher aus Deutschland als auch Polen usw. Es gibt auch in Indien Fußballfans, es gibt sicherlich auch eine kleine indische Fußballkultur, aber in Deutschland sind eben 50% (oder 30 oder 70, w/e) fußballinteressiert, sodass ich Fußball zur deutschen Kultur zählen würde.
Der_Busfahrer. schrieb:
Was du als Goethe und Kafka anführst, gehört zu unserer gemeinsamen Sprache
Der_Busfahrer. schrieb:
(und genug werden das auch nicht gelesen haben)
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Beitrag von langbutter ()
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@ardet4 schrieb:
Bighead schrieb:
Kultur ist nicht, was einen von anderen unterscheidet, sondern was viele gleich machen.
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Finde
Kazuii(die sehen doch eh alle gleich aus) macht da auf nen wichtigen Punkt aufmerksam, wenn er sagt, dass diese Kultur sehr schwer identifizierbar ist, was auch das Originalzitat ist, um mal wieder auf den Ausgangspunkt der Sache zurückzukommen.
Ja, Brot kommt in der Ernährung in Deutschland eine deutlich größere Rolle zu als in vielen anderen Ländern. Beim Bier würden dir der geneigte Tscheche, Belgier oder Ire vermutlich schon ordentlich aufs Dach steigen, wenn du ihnen das als deutsches Kulturgut verkaufen willst. Wo willst du die Grenze ziehen? Ist es deutsche Kultur, Fußball zu schauen? Viel Spaß bei der Diskussion mit den Italienern und Brasilianern. Weißwurst zu essen? Da wird dir der Niedersachse aber einen erzählen, wohingegen der Schlesier gleich am Start ist. Ist es deutsches Kulturgut, Klos mit Kackablage zu bauen und sehr eigenartige Pornos zu produzieren?
Die Idee, dass sich über derartige (zweifellos existierende) regionale Gemeinsamkeiten wilkürlich gezogene Nationalgrenzen, insbesondere in einem kulturell so diversen Land wie Deutschland, rechtfertigen lassen ist einfach unlogisch.Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Rob ()
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- Johannes der Echte
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Beitrag von langbutter ()
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Das Argument kauf ich so nicht @blutgarten
Du redest davon, dass es um Gemeinsamkeiten und nicht um Unterschiede gehe, führst dann aber Unterschiede von "westlicher" Küche zu chinesischer Küche auf und bestreitest im nächsten Satz dann doch wieder eine homogene Küche für China.
Gerade am Beispiel Essen wirst du kein typisch deutsches Gericht finden.
@Bighead
Ich finde die Definition über eine kritische Masse zwar an und für sich sinnvoll, aber gerade Fußball hätte ich da jetzt nicht als Beispiel genommen. Fußball ist doch nicht typisch deutsch. Bier trinken auch nicht, wie jeder, der mal in der Pfalz war, bestätigen wird.
Ich wundere mich tatsächlich, was den Deutschen in seinem Innersten zusammenhält. -
Ich glaub ja wir sind uns so semi einig, kommen nur aus verschiedenen Richtungen auf den Punkt des "irgendwie machen schon manche das gleiche, aber ist halt bisschen wischiwaschi alles und keine harte Grenze"
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Grob gesagt, haben mehr oder weniger die Weltkriege unsere Kultur verblassen lassen,
ich kann zB nicht viel über die Preußen, die Sachsen und die Franken sagen, die maßgeblich unsere Kultur beeinflussen hätte müssen,
ähnlich ist es mit dem Christentum Aachen Domstadt, obwohl das Bistum Aachen recht mächtig war, andere würden eher sagen es ist eine Studenten Stadt, Köln hat einen Dom, selbst fucking Nettetal hat eine Domkirche wow...
Religion ist aber kaum noch ein Anhaltspunkt in unserer Gesellschaft, wir sehen die Werke der Vergangenheit und schauen dann doch lieber auf das Smartphone.
Kultur muss gepflegt werden um sich damit zu identifizieren zu können.