Der_Busfahrer. schrieb:
Wenn du dich nicht inhaltlicht beteiligen willst lass es doch sein?
Diskussionskultur und so ^^
Ich denke z.B. dass dein Argument des Lokalpatriotismus unsinnig ist. Badener und Schwaben sind vollkommen unterschiedlich, werden aber in Berlin nicht auseinander gehalten. Letztlich sind sie ja Alemannen und haben einen ähnlichen Dialekt. Warum? Weil Menschen eben ein soziales Lebewesen ist und nach Ähnlichkeiten und Unterschieden sucht.
Konservative Menschen leben in einer Welt in der es gar keine Frage ist, dass es eine Deutsche Kultur gibt. Sie schauen in die Vergangenheit und definieren deutsch so wie sie das wollen und ohne den jeweiligen Autor zu fragen wie er dazu gestanden hätte. Sie sehen sich als Teil einer Gefüges, als Teil einer Gesellschaft und sehen die Vergangenheit als ihre Kultur, wie z.B. große Teile der klassischen Musik.Hier wird nun ein Linker einschreiten und auf die Zerstückelung Deutschlands hinweisen. Darauf, dass es ein Flickenteppich war und so weiter.
Dies ist eine politikwissenschaftliche Sichtweise. Die konservative ist eher eine anthropologische.Hier wird die politische Idee des Nationalstaates des 21. Jahrhunderts, der ja von den Politikwissenschaften als gescheitert angesehen wird, mit der einfachen Frage "Was haben Deutsche miteinander gemeinsam" vermengt und damit abgetan, dass man die Ebene eins nach unten verlagert.
Es geht hier darum, wie man sich mit seiner Gesellschaft identifiziert. Wenn man von vorne herein eine Identifizierung als Deutscher abseits des Passes ablehnt, kommt man da einfach nicht weiter in einer Diskussion. Ich denke, es gibt Leute ohne deutschen Pass, die Deutsch sind (Leben seit x Jahren in Deutschland, sind gut integriert und bringen sich in die Gesellschaft ein z.B. im Fussball) und dann gibt es Amerikaner die noch nie hier waren, kein Wort Deutsch können und einen deutschen Pass haben, weil eines ihrere Elternteile ausgewandert ist.
Für mich ist Deutsche Kultur deshalb etwas, was wir als Gesellschaft für wichtig, erschaffenswert und erhaltenswert erachten. Ob dies nun klassische Musik, Fussball, das Auto oder Bier ist, das ist egal. All dies haben wir als Gesellschaft als ein einendes Merkmal festgemacht und produzieren und definieren unsere Kultur dementsprechend.
edit: Und nun sollte es auch klar sein, warum es so schwierig ist darüber zu reden, weil völlig unterschiedliche Diskussionen geführt werden.
'Maturity,' father had slowly begun,' Is knowing you're wrong and accepting it, son. There's prudence in pausing with patience and joy - And hearing the wisdom in others, my boy. 'A person's perspective,' he said with a smile, 'Is plain if you walk in their shoes for a while. | And if you can do it - if maybe you do - You might understand, and agree that it's true.' I followed his reasons, and nodded, polite; Perhaps that was logic - perhaps he was right. Perhaps there was truth in his claim all along... 'I'm twenty,' I countered: 'I'm right, and you're wrong.' |