Dotasource Contest: Zusammen Alt-Ehrwürdige scHinken (ZAEH) lesen (auch für Veganer:innen)

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    • 233- Buch 3, Teil 3, Kapitel 5 - Moskaus Einäscherung

      Mein Kapitel beginnt auf Seite 1337 und scheint auf eines zu folgen, in welchem Kutusow wieder einmal die Armee kampflos zurückziehen lassen hat. Dementsprechend schlecht scheint der Krieg für Russland zu verlaufen und die Eroberung von Moskau ist nur noch eine Frage der Zeit. Dort versucht allerdings Graf Rastoptschin im Gegensatz zu Kutusow, zum heldenhaften Patrioten zu avancieren, indem er mit Hilfe von Flugblättern die Bevölkerung davon abhalten möchte, vorzeitig aus Moskau zu fliehen. Doch statt dem Franzos' noch den ein oder anderen Stoß mitzugeben, haben die Russen darauf überhaupt keine Lust und verlassen nach und nach die Stadt und äschern sie ein, da sie unter keinen Umständen unter französischer Herrschaft leben möchten. Rastoptschin hat währenddessen wohl alles mögliche versucht, zuerst wollte er es wie gesagt verhindern, teilweise hat er aber auch selber dazu beigetragen und natürlich wollte er schlussendlich auch noch Credits dafür, als sich herausstellte, dass fliehen und einäschern im Endeffekt die Rettung Russlands war, wie Rob hier beschrieben hatte.

      Rezension: Krieg Schmieg, ich dachte es geht hier um Blender und Wemmen?

      @Zagdil: Hilft ja alles nichts, gib her
    • Buch 2, Teil IV, Kapitel 10: Weihnachten bei Rostows

      Das Kapitel eröffnet mit einer Diskussion, die pseudo-deeper nicht auf einer Sommerlan hätte stattfinden können. Die Geschwister Natascha und Nikolaj sitzen mit der schüchternen Cousine Sonja im Diwanzimmer des elterlichen Hauses, das offenbar soviele Wohnzimmer hat, dass diese zur Unterscheidung nach dem Inventar benannt werden. Es wird eine "weißt Du noch damals, als..." Story nach der anderen gedroppt, und Sonja ist auch da. Sie ist weniger extrovertiert und die stürmischen Gefühlsausbrüche und Dramatik der beiden Rostow-Geschwister geht ihr ab, und doch genießt sie die Qualitytime mit der Fam.

      Schließlich kommt die Geschichte, wie Sonja zur Familie gestoßen ist, eine bruchstückhafte Kindheitserinnerung für die drei und es wird nicht genauer aufgeklärt. Auftritt des Stubenmädchens, das Natascha völlig kontextlos flüsternd ankündigt: "Gnädiges Fräulein, der Hahn ist gebracht worden" Um welches Boytoy Nataschas es sich handelt bleibt im Dunkeln, denn Natasche erwidert kühl "Ich brauche ihn nicht mehr, Polja; laß ihn wieder wegbringen".

      Die Unterhaltung leidet unter diesem kurzen Intermezzo nicht, und Eduard Karlytsch Dümmler betritt das Zimmer, um auf Geheiß der alten Gräfin Rostow, die im offenbar benachbarten Salon verweilt, ihr Lieblingsnotturno auf der Harfe zu spielen. Um die Dramatik der Situation zu erhöhen macht Natascha das Licht aus und nur der silberne Vollmond erhellt die ergreifende Szene. Natascha nimmt noch einen Zug von der Bong: "Ich glaube, wenn man sich so erinnert und erinnert und immer wieder erinnert, so kommt man schließlich in der Erinnerung so weit, daß einem auch das wieder einfällt, was geschehen ist, ehe man auf der Welt war..." Dümmler setzt sich zu der Gruppe, es geht um die Seelenwanderung, ob man vor seinem jetzigen Ich mal Tier oder doch Engel war. Mutter Rostow, die alte Gräfin, gettet den Vibe nicht und bittet Natascha, etwas vorzusingen, und sie steht auf, Nikolaj steppt ans Klavier. Und Natascha singt wie eine junge Göttin, so wundervoll dass Graf Ilja Andrejewitsch (Rostow) in der Unterhaltung mit seinem Verwalter Mitenka voll Ergriffenheit den Faden verliert und die beiden nur noch lauschen. Nikolaj geht ebenso wenn auch nur als Statist verglichen mit Nataschas Strahlkraft in der Szene auf, und Sonja denkt bei sich wie viel weniger bezaubernd sie selbst doch ist als ihre Cousine (hier wird die Verwandtschaftsbeziehung gedroppt btw).

      Die alte Gräfin ist ergriffen und erkennt doch sofort, dass Nataschas Zartheit und Kraft sie doch zu nahe an die Sonne führen, dass sie "zuviel" ist, um prompt in Besorgnis ob der bevorstehenden Hochzeit mit Fürst Andrej zu verfallen. Nicht unbegründet, wie wir ja schon gesehen haben. Und dieser Moment göttlicher Schönheit wird wüst unterbrochen von dem kleinen Rostow-Bruder Petja, der herbeieilt mit der Nachricht, Maskierte sein angekommen. Natascha verdrückt einige Tränen, weil sie so rüde aus ihrem Solo gerissen wurde. Doch merry cultural appropriation und crossdressin ensues, denn es ist wohl Brauch sich zu Weihnachten zu verkleiden.


      Man entschließt sich, per Schlitten zum benachbarten Gut/Schloss zu fahren, und Sonja findet als Mann verkleidet ihr Selbtbewusstsein, und Nikolaj sie deutlich schöner als ihm vorher je aufgefallen ist. Die Freud'sche Analyse überlass ich euch.


      Insgesamt ein ganz nices Kapitel, wenig actual Drama aber man merkt, dass hier ein letzter schöner Moment geschaffen wird bevor Nikolaj wohl in den Krieg zieht, die Schulden den alten Grafen/Vater Rostow einholen und Natascha ihre Hochzeit cancelt, ich gebe 5 von 7 möglichen Dramapunkten.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • 105 - Buch 2, Teil 2, Kapitel 21

      Nikolaj Rostow sieht zu wie sich Tsar Alexander und Kaiser Napoleon zum friedlichen Schwanzvergleich treffen. Dass sein Chef den kleinen Franzosen mit seinen kleinen weißen Händen wie einen Ebenbürtigen behandelt, geht ihm gar nicht gut rein. Zum Schaulaufen der Pfauen gehört, dass die Kaiser einem Offizier des Gegners einen Orden überreichen. Bonaparte lässt sich zero effort einen Klunker in die Hand geben und bewegt ihn dann vage an die Brust eines Soldaten, der in seine Richtung geschubst wurde, damit andere den Orden dann ordentlich anstecken. Dann reiten die Kaiser davon.

      Blender Boris ist auch da und lädt den jungen Rostow zu irgendwas ein. Der sagt zu, schiebt aber heftige mood. Irgendwie passt ihm das alles nicht, dass Leute sinnlos sterben und Napoleon plötzlich ein legit Kaiser sein soll. Es gibt ein großes Saufi zur Feier des Tages, aber Nikolaj kommt nicht so richtig in Stimmung, weil jemand namens Denissow nicht begnadigt wird und weil es nach Kadavern riecht und Napoleon so kleine Fingerchen hat und seine Kameraden rumjammern, dass sie lieber noch weitergekämpft hätten. Über den letzten Punkt wird dann gestritten und Rostow meint, Befehl ist Befehl, da haben die kleinen Fische nichts zu melden. Dann befiehlt ihm jemand zu saufen und damit hat sich das Thema.

      Rezension:
      Das Kapitel ist wohl so bisschen Vorgeplänkel, es gab jetzt schon mal so bisschen Krieg und ein paar Leuten reicht das schon, während andere total auf den Scheiß und den Protz stehen. Ausserdem ist Napoleon angeblich ein Zwerg, meinen Recherchen nach war Alexander aber auch ein Midget (169cm Napoleon, 178cm Alexander).
      The verdict is not the end
      It is only the beginning
      Strong will shall keep spreading
    • blutgarten schrieb:

      Er erklärte Anna Michailowna zwar nicht zu lieben und auch Boris nicht ausstehen zu können, aber immerhin seien sie Freunde der Familie und arm. Deshalb nahm er den Wechsel und zerriß ihn in kleine Stücke, woraufhin die Gräfin vor Entzücken über diese edle Tat in Freudentränen ausbrach.
      Völlig richtig, der schnöde Mammon ist viel zu weltlich für große Geister wie Nik

      Zagdil schrieb:

      Als das Donnerwetter vorbei ist, schlappt Kutusow aus dem Kabinett und wird vom Grafen Tolstoi angehalten. Dieser überreicht ihm auf dem Silbertablett das Georgskreuz erster Klasse.
      nicer Twist

      Zagdil schrieb:

      Über den letzten Punkt wird dann gestritten und Rostow meint, Befehl ist Befehl, da haben die kleinen Fische nichts zu melden. Dann befiehlt ihm jemand zu saufen und damit hat sich das Thema.
      checkmate
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • 137 - Buch II, Vierter Teil, Kapitel 6: Hasenjagd

      Der alte Graf fuhr nach Hause und die Kinder versprachen gleich nachzukommen. Die Jagd ging noch weiter, gegen Mittag schickte man die Hunde in eine Schlucht und Nikolaj hielt auf einem Feld, von wo aus er alle seine Jäger überblicken konnte. Er beobachtete wie die Hunde losgelassen wurden und sie mit lautem Gebell einen Fuchs den Berg hinauf jagten, wie sie ihre Beute fingen und wie zwei Jäger, einer davon ein fremder, anschließend auf sie zuliefen. Die Jäger blieben noch lange nachdem sie den Hünden ihre Beute abgenommen haben stehen und fingen an heftig zu gestikulieren. Dann ertönte ein Hornruf, um zu signalisieren, dass ein Streit ausgebrochen war. Der Leibwächter des jungen Grafen erklärte noch, dass sich da ein Ilaginscher Jäger mit ihrem Iwanow streitete, als dieser nach seiner Schwester und Petja rief und zum Ort des Streites ritt.

      Es war so, dass Ilagin mit den Rostows schon ewig Streiterein und Prozesse hatte und oft auf Revieren jagte, die der Familie gehörten. Nikolaj hatte Ilagin noch nie gesehen, da er aber wie immer in seinem Urteil und seinen Gefühlen keine Mittelstraße kannte, hasste er ihn bereits von ganzer Seele und hielt ihn für seinen grimmigsten Feind. So ritt er zornig erregt auf die Ilaginsche Jagdgesellschaft zu und war entschlossen schonungslos gegen seinen Widersacher vorzugehen. Statt eines grimmigen Feindes fand er in Ilagin jedoch einen stattlichen, artigen Herrn. Als dieser bis zu Rostow herangeritten war, schilderte er, dass er den Vorfall aufs äußerste bedauere und er bereits den Jäger zu bestrafen befohlen hatte, der es sich unterstanden hatte, ein von fremden Hunden gehetztes Wild zu verfolgen. Er bat den Grafen um seine Bekanntschaft und bot ihm sein eigenes Revier zur Jagd an. Nikolaj willigte ein und gemeinsam ritt die gesamte Jagdgesellschaft zum etwa eine Werst entfernten Ilagischen Revier.

      Unterwegs begutachtete man die Meute, machte aus welcher fremde Hund eine Konkurrenz für die eigenen sein könnte und sprach sich in gespielter Gleichmütigkeit gegenseitig Komplimente über die besonders gelungenen Exemplare des anderen aus. Während Nikolaj noch seinem Leibwächter zuflüsterte, er solle jemanden finden der ihm einen geduckten Hasen aufspüre, damit er Ilagin mit den Jagdkünsten seiner Lieblingshündin Milka beeindrucken könne, schilderte dieser, dass er es nicht begreifen könne wie ein Jäger einen anderen um seine Beute oder seine Hunde beneiden könne. In netter Gesellschaft einen Spazierritt zu machen, das freue ihn ungemein (er nahm beim Aussprechen dieser Worte seine Bibermütze vor Natascha ab), aber wieviele Bälge er heimbringe, das wäre ihm ganz gleichgültig.

      Noch während dieses Gesprächs wurden die beiden durch den Ausruf eines Treibers überraschend darauf aufmerksam gemacht, dass man einen Hasen gefunden habe. Nach einem kurzen Hin und Her verzichtete Nikolajs Onkel Michail Nikanorytsch darauf an der bevorstehenden Jagd teilzunehmen, da sein Hund nicht mit den teuren Hunden der beiden anderen mithalten könne. Man einigte sich also darauf, dass Milka und Jorsa, die Lieblingshündin Ilagins, um die Wette rennen sollten.

      Noch bevor man sich in Stellung bringen konnte, verstand der im Versteck liegende Hase jedoch seine Situation und rannte überraschend davon. Daraufhin folgte ihm die gesamte Meute: die Reiter hoch zu Pferde, die Gruppe Hetzhunde und allen voran die beiden Windhunde. Erst sah es so aus, als würde Jorsa den Hasen als erste einfangen können, doch nachdem sie ihn fast eingeholt hatte, verfehlte sie ihn beim Versuch ihn in den Schwanz zu schnappen, wobei sie sich köpflings überschlug. Milka konnte aufschließen und ging in Führung, doch auch sie konnte den Hasen nicht fangen, sondern wurde von ihm durch geschicktes Hakenschlagen abgeschüttelt. Die beiden Hunde waren jetzt wieder gleichauf, doch der Hase hatte sich in eine Furche gerettet, in der er schneller voran kam als die Hunde. Dann hörte man plötzlich den Onkel seinen Hund Rugaj anfeuern, woraufhin dieser den Hasen aus seiner Furche in die Wintersaat hinein jagte, wo er ihn schließlich einfangen konnte.

      Der Onkel war außer sich vor Glück, folgte seinem Hund ins Feld und nahm ihm den Hasen ab. Er erklärte, dass so ein Hund alle aus dem Feld schläge. "Da habt ihr nun tausend Rubel für eure Hunde bezahlt! Klare Sache, und damit Hopp!" Nikolaj, Ilagin und ihre Jäger raunten währenddessen, dass es ja kein Kunststück sei einen Hasen zu fangen, der zuvor schon von zwei anderen Hunden halb zu Tode gehetzt wurde. Der Onkel aber befestigte den Hasen an seinem Sattel, wie als ob er allen seinen Sieg nochmal unter die Nase reiben wolle. Alle anderen gingen missmutig und beleidigt auseinander und konnten erst lange nachher ihren früheren, erheuchelten Gleichmut wiederfinden. Lange noch schielten sie verstohlen nach dem roten Rugaj hin. "Was wollt ihr denn? Ich bin ein Hund wie alle anderen auch, solange es nichts zu hetzen gibt. Dann aber rette sich, wer kann!" schien seine Miene zu sagen, wenigstens kam es Nikolaj so vor. Als lange nachher der Onkel auf Nikolaj zugeritten kam und ein Gespräch mit ihm anfing, da fühlte sich Nikolaj geschmeichelt, dass der Onkel nach alledem ihm noch einer Unterhaltung würdigte.

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    • Buch 1, Part 3, Kapitel 11: Strategen unter sich

      Wir befinden uns am Vornachmittag der Schlacht von Austerlitz.
      Napoleon hat in den Tag zuvor noch um eine Unterredung mit dem Kaiser Alexander gebeten, dieser lässt aber erstmal Napoleons Gesandten warten weil er Mittagsschlaf machen muss und schickt dann auch nur den Fürsten Dolgorukow zu Napoleon, er selbst hat keine Lust. Man weiß dann nicht so ganz genau was Dolgorukow und Napoleon besprechen, aber zum Frieden führt es nicht. Beide Armeen bewegen sich einem Uhrwerk gleichend aufeinander zu.
      Später treffen sich dann die wichtigen Leute, also Fürst Dolgorukow und Fürst Andrej auf einen Tee und besprechen was zu tun ist. Der alte Feigling Kutusow ist nicht dabei, aber der hat eh schlechte Laune und hält gar nichts davon anzugreifen und eine Entscheidungsschlecht einzugehen. Dolgorukow weiss aber ganz genau, das jetzt eine Entscheidungsschlacht das richtige ist, schließlich hat er vor kurzem noch mit Napoleon geredet und hat dabei gemerkt, dass dieser aber so richtig die Hosen voll hatte.
      Also erläutert Dolgorukow noch hastig und unklar seinen Plan (WeyrotherschenFlankenbewegung). Andrej ist mir dem Plan nicht zufrieden und schlägt einen eigenen, vielleicht sogar besseren Plan vor, aber der Plan von Dolgorukow war als erstes da und deswegen wird der jetzt eben gemacht.
      Anschließend ist Andrej etwas verunsichert und fragt dann doch noch Kutusow, was er über die morgige Schlacht denkt. Dieser ist sich sicher, dass die Schlacht verloren werden wird und hat dies auch schon dem Oberhofmarschall Grafen Tolstoi mitgeteilt, damit dieser es dem Kaiser ausrichten kann. Tolstois Antwort war aber sehr lapidar: "Eh, mon cher général, je me mêle duriz et des côtelettes, mêlez-vous des affaires de la guerre." (Ich glaube ca: "Mein lieber General, ich kümmere mich um/ mische mir Reis und Kotletten, kümmern Sie sich um den Krieg.")
      Mit diesem netten Zitat werden wir aus dem Kapitel entlassen, man ahnt schon, dass das nicht gut ausgeht.



      Nachschub bitte.
      Dieser Beitrag wurde bezahlt vom George Soros Zentrum für politische Agitation
    • 97 - Buch II, Zweiter Teil, Kapitel 13

      Fürst Andrej und Pierre besuchen Andrejs Daddy in Lysyja-Gory, der aber noch nicht da ist. Um sich die Zeit zu vertreiben schauen die beiden beim Zimmer der Schwester (Prinzessin Marja) von Andrej vorbei.
      Die hat schon Besuch von einem Mönch und einer alten Frau (Pelagea), von Andrej als "Gottesleute" bezeichnet. Pierre kann mit dem Begriff nichts anfangen.

      Da Andrej wohl nicht viel für Gottesleute übrig hat outet er den Mönch direkt erstmal als Frau (Iwanuschka), was Marja wenig begeistert. Zum Glück ist Pierre eher neugierig als spöttisch und hat außerdem so dreamy eyes :love: . Marja gefällts.

      Die alte Frau erzählt von einem Wunder (ein Bild der heiligen Mutter Gottes, dem der Balsam aus dem Bäckchen tropft) in Koljasin, von dem sie grade gekommen ist. Pierre ist mistrauisch und fragt nach ob sie das selbst gesehen hat, was bejaht wird. Trotzdem glaubt er ihr nicht.
      Um ihn zu überzeugen erzählt sie von einem General vor Ort, der ebenfalls nicht daran geglaubt hat. Als er das aber laut ausgeprochen hat wurde er blind. Flehend vor dem Bild kniend wurde er allerdings wieder geheilt.

      Andrej und Pierre machen sich etwas darüber lustig, was der Frau dann doch zu viel wird und sie fängt weinend an ihre Sachen zu packen. Marja wieder wenig begeistert ärgert sich und beschwert sich bei Andrej und Pierre, der sich aber gekonnt mit "it's just a joke" rauswindet.
    • Buch 4, Part 14, Kapitel 13: Platons Geschichte

      Es ist der 22. Oktober und ein mir unbekannter Pierre läuft die Heerstraße entlang. Es regnet stark (für Pierre nicht stark genug) und am Straßenrand liegen Leichen, die von Krähen und Hunden gefleddert werden. Mitten in dieser gemütlichen Atmosphäre sitzt ein alter Mann, der abwechselnd Platon oder Karatajew genannt wird am Feuer und erzählt ein paar Soldaten die um ihn herumstehen eine Geschichte. Pierre kennt sowohl Platon, als auch die Geschichte schon, bleibt aber trotzdem stehen, um der Geschichte zu lauschen.
      In der Geschichte geht es um zwei Kaufmänner [Kaufmann(1) und Kaufmann(2)], die gemeinsam auf eine Messe fahren. Die beiden übernachten in einem Gasthof, aber am nächsten Morgen wird Kaufmann(1) erstochen und beraubt aufgefunden. Die noch blutige Tatwaffe findet sich unter dem Kopfkissen von Kaufmann(2) und damit ist der Fall klar. Dem überlebenden Kaufmann(2) werden "ordnungsgemäß und wie es sich gehört" die Nasenlöcher rausgerissen, danach wird er ins Straflager nach Sibirien geschickt.
      Kaufmann(2) leistet brav "dutzende Jahre oder mehr" seinen Strafdienst ab, bis eines Tages das Gespräch unter den Häftlingen darauf kommt, warum man eigentlich hier ist. Alle sind Mörder, Diebe oder hören Helene Fischer, nur Kaufmann(2) erzählt zwar seine Geschichte, betont aber, dass er unschuldig sei. Als Kaufmann(2) seine Geschichte erzählt hat, bricht ein anderer Sträfling in Tränen aus, und gesteht, dass er eigentlich Kaufmann(1) umgebracht hat und das blutige Messer damals dem ahnungslosen Kaufmann(2) untergeschmuggelt hat. #krasserPlotTwist #krankerZufall
      Der eigentlich Kaufmann(1) Mörder bittet bei Kaufmann(2) um Verzeihung, aber dieser antwortet ihm, dass nur Gott ihm verzeihen kann und wir eh alle Sünder sind und für unsere Sünden büßen.
      Dem Mörder reicht das aber nicht, er gesteht den Mord den zuständigen Stellen, es werden einige Papiere hin- und hergeschickt, bis der Fall beim Zaren landet, der umgehend die Freilassung und Entschädigung des ehrbaren Kaufmann(2) anordnet. Zurück in Sibirien kann man allerdings Kaufmann(2) nicht mehr finden, der ist nämlich in der Zwischenzeit schon gestorben und wurde daher laut Platon von Gott erlöst. Mit der Todesnachricht und einem Lächeln auf den Lippen schließt Platon seine Geschichte.
      Auch Pierre ist ganz beseelt, nicht von der Geschichte, aber von ihrem "geheime(r)n Sinn und jene begeisterte Freude, die beim Erzählen aus Karatajews Antlitz gestrahlt hatte, und der verborgene Sinn dieser Freud..."


      Nächstes Kapitel bitte, denke übers Wochenende schaffe ich es diesmal auch schneller. Muss ja vorangehen hier.
      Dieser Beitrag wurde bezahlt vom George Soros Zentrum für politische Agitation
    • Mich hat es bisschen an Hiob erinnert. Unnötiges Leid mit einem Lächeln auf den Lippen und vollem Gottesvertrauen ertragen. Nur die Belohnung von Gott war in dem Fall etwas düftig, aber vielleicht muss man das dann buddhistisch sehen.
      Dieser Beitrag wurde bezahlt vom George Soros Zentrum für politische Agitation
    • 49 Teil 2 21 Book I Part II: 1825 XXI

      Schlacht mit den Franzosen ist quasi zuende.

      Rostow hat ne Kontusion (prellung) am Arm und versucht auf nen Artelleriewagen zu kommen. Bisher wurde er immer abgewiesen aber jetzt nimmt ihn Tuschin mit. Auf die Frage des Offiziers ob er verletzt ist, antwortet er natürlich mit Nein um dann später am Lagerfeuer wieder ne Dose Mitleid einzufordern. Dann gehts mit Fürst Bagration, Andrej, Rostow und einigen anderen Offizieren in nen Bauernhaus zur Schlachtanalyse. Nen gefangener Franzose steht da auch rum. Da hat man sich gegenseitig die Hucke vollgelogen, wie geil man was gemacht hat und was für tolle Befehle da waren. Als Bagration nach ner Kanone fragt die in der Schlacht zurückgelassen wurde, kommt der Stabsoffizier du jour (Tuschin) ins schwimmen und erzählt was von: jaja Andrej und ich sind da beide dagewesen keine Ahnung warum der Rückzug der Kanonen nicht geklappt hat." Andrej: "Brudi du warst nichtmal vorort". Dann bekommt Tuschin die Hucke voll weil er seine Artellerie verloren hat und keine Erklärung kommt. Auf Bagrations Frage: "Warum nimmst du halt den Nachschub der hinter dir steht nicht und lässt dir helfen?" Tuschin steht dann da wie erstarrt und Andrej macht realtalk: "Euer Durchlaucht (Bagration) beliebten mich zu der Batterie des Hauptmanns Tuschin zu senden. Ich war dort und habe zwei drittel der Mannschaft und der Pferde verwundet oder getötet gefunden; zwei Geschütze waren zerschossen und eine Bedeckungsmannschaft war nicht vorhanden. IMO: So muss ich sagen, dass wir den glücklichen Ausgang dieses Tages in erster Linie dieser Batterie und der heldenhaften Standhaftigkeit des Hauptmanns Tuschin und seiner Leute zu verdanken haben". Danach dropt Andrej das mic und verlässt das Haus.

      Ich gette nicht so ganz wie diese Aussage zu dem "du warst nichtmal da" Satz passt. Aber dieser Realtalk nach der Schlacht nachdem sich vorher jeder gebauchpinselt hat, ist eines der wenigen Sachen die ich vom ersten Lesen her noch wusste. Die Szene ist auch prägend für mein: Ich-find-Andrej-nice-Bild

      Danach hat Rostow noch ne paar Alpträume und Bagration vereinigt seine Armee bzw. das was davon übrig ist wieder mit der von Kutusow.

      @Zagdil eins nehm ich noch
    • 128 - Band II Buch III Kapitel 13

      Die alte Gräfin chillt in Nachtmontur und betet zum lieben Gott, als plötzlich ein wildes Natascha auftaucht und Schlecker einsetzt. Danach hüpft die Natascha ins Bett der Gräfin und treibt "allerlei Mutwillen" um die Aufmerksamkeit der Gräfin zu bekommen. Als sie diese erlangt hat gibts erstmal bisschen weird beschriebene - touchy interaktion die auch aus einem schlechten "Stepmom" Porn stammen könnte und nach dieser kurzen Szene geht es endlich weiter im Plot: Natascha ist heiß auf Boris und da Sie 16 und IMMERNOCH UNVERHEIRATET ist, gibts natürlich trouble, weil Boris wie wir uns erinnern ja der arme Schlucker mit dem auf Pump gekauften Armani-Anzug war, der O-Ton "Zu Jung, Zu arm und zu verwandt mit uns ist" (topkek). Die Response von Natascha ist "Ich will aber" die Mutti "Du darfst aber ned" etc etc etc (siehe spoiler):



      Da die Gräfin nicht nachgibt wird die eben noch heiratswillige Erwachsene Natascha wieder zu einem 5 jährigen Kind und fängt an anhand der Fingerknöchel der Mutti die Monate abzuzählen wie in der Grundschule. Daraufhin erzählt die Mutter, dass sie das gleiche Problem mit nem armen Vetter hatte den sie wohl lieber gebimst hätte als den ollen Grafen und dass es halt damals auch nicht ging und die Natasche etzadla a ruh gebn soll. Als die Mutti dann damit droht, dass sie dem Boris Hausverbot gibt wird die Natty richtig mett "Was sind das für Dummheiten! - rief Natascha in einem Ton eines Menschen, dem jemand sein Eigentum wegnehmen will." Jaja, wenn man ihr die Toyboys verbietet wird sie ganz rabiat. Als Vorschlag zur Güte sagt sie dann, dass der Boris ja "Bloß so, ohne Heiraten - rumkommen soll *Zwinkger*". In der nächsten Eskalationsstufe ordnet sie ihren potentiellen Verehrern Farben und geometrische Formen zu, Boris ist eine Standuhr und grau, Besuchof (Pierre) ist blau mit rot und viereckig. Weirdchamp intensifies. Dann kommt aber leider der Graf nach Hause und vertreibt das Töchterchen und Ihre Torheiten aus seinem Ehebett.

      In ihrer Stube kontempliert sie noch ein bisschen ob die gute brave Sonja evtl. gettet warum es jetzt der Boris sein muss aber sie kommt zu dem schluss, dass die ja auf Nikolaj aka die "Good Guys" steht und deswegen mit ihr nicht mitkommt vong Brains her. Schlägt sich auch darin nieder, dass sie keiner Versteht und sie deswegen ja im Umkehrschluss sehr klug sein muss (lol). Danach geht sie ihre perks durch und stellt sich vor, was die Männers so am thonken sind wenn sie sie erblicken.

      Meanwhile bestellt die Gräfin am nächsten Tag den Boris um ihm GTFO zuzurufen und er pariert natürlich und ward nie mehr im Hause Rostow gesehen.


      tl:dr - Klassisches Natascha Kapitel. Viel Geistigkeit und wenig sympathisches. Immerhin zieht die Gräfin durch und Natty ist eines ihrer Boytoys los :sadge:
      Hier sollte irgendwas mit Bierpong stehen :grinking: