Erstarken rechter Parteien in Deutschland - ist das Gendern schuld oder doch der Islam?

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    • Zagdil schrieb:

      @Kyuzo dürft ihr schon wählen?

      Ich glaube nicht. Habe gestern aber noch Wahlbenachrichtigung für Hessen bekommen, und ich gehe mal davon aus dass ich da noch Briefwahl maken kann.

      Ontopic
      Was so in Almanien gerade abgeht, macht mir echt Sorgen. Wenn man sich so die Merzens und Linnemanns und so anguckt und was die auf Twitter und im Fernsehen für dreiste Lügen raushauen und welchen Unsinn die politisch legitimieren wollen, wenn focus und Bild die causa Aiwanger als Sieg für die Freiheit und den Widerstand gegen die Woken und linken Lehrer sehen, wenn People in Ostdeutschland einfach mit Hitlergrüßen abchillen können und literal frei in irgendwelche Kameras erzählen, dass sie Hitler wählen würden, wenn Demonstranten präventiv weggesperrt werden.... da wird mir echt übel.

      (wollte das den Tag schon hier mittelteilen aber irgendwie hatte ich dann den Mut verloren, weil ich für mich selbst noch gar keine Antwort habe, wie ich darauf reagiere und welche persönlichen Konsequenzen das mit sich zieht)


      HumanlyPuma schrieb:

      junge leg dir ne hantel ins büro oder geh kegeln
    • Kyuzo schrieb:

      Wenn man sich so die Merzens und Linnemanns und so anguckt und was die auf Twitter und im Fernsehen für dreiste Lügen raushauen
      Hab ich da was verpasst? Oder meinst du so rhetorische Ausflüge wie "Kreuzberg ist nicht Deutschland" etc. die obvsl nicht wörtlich gemeint waren und wo ich dachte, selbst Journalisten kapieren das. Das war ungefähr so die Gewichtsklasse wie "wir sind Papst".
      Falls sich das auf etwas anderes bezieht, fehlt mir der Kontext.

      Kyuzo schrieb:

      welchen Unsinn die politisch legitimieren wollen, wenn focus und Bild die causa Aiwanger als Sieg für die Freiheit und den Widerstand gegen die Woken und linken Lehrer sehen
      So sehe ich den Fall ehrlich gesagt auch...wobei ich gegen linke Lehrer nix habe, nur gegen Wokeness.
      Also die BILD würde ich jetzt deswegen aber nicht zum Maßstab erklären, davon mal ganz ab.
      Aber die SZ hat halt auch BILD-Style geliefert, mit ihren unbestätigten Aussagen auf einen 35 alten Fall mit Oberschüler-Alter zu zielen, mitten im Wahlkampf.

      Was haben die erwartet? Das die mutmaßlichen Sieger-Koalitionäre Söder und Aiwanger aufgeben wegen anonymer, datenschutzrechtlich inakzeptabler, unbelegter Behauptungen über (wenn auch ernste) Jugendverfehlungen?
      Dass Söder (!!!!!!) die Macht-Optionen ziehen lässt wegen Vorwürfen in der Zeitung? Söder??!!! Also von den naiven Erwartungen einiger Leute kann man gar nicht genug immer wieder neu überrascht werden.

      Kyuzo schrieb:

      wenn People in Ostdeutschland einfach mit Hitlergrüßen abchillen können
      Also ich habe das genauso "Bedenken um Almanien" wie du, aber halt weil offenbar Leute (du auch???) "echte Rechtsradikale" und Konservative offenbar gleichsetzen (??? ist das richtig so unterstellt?? Aber anders macht dieser Abschnitt für mich keinen Sinn?). Was hat Aiwanger mit den Braunen im Osten zu schaffen?
      Für mich sind Aiwanger case und AFD Anhänger mit Neo-Faschister Gesinnung zwei völlig verschieden Sachen und das große Problem ist, dass man die Bürgerlichen zu Nazis erklärt und die Nazis zu Bürgerlichen, anstatt die Bürgerlichen bürgerlich sein zu lassen und Nazis einfach nicht zuzulassen in unserem Land.

      Kyuzo schrieb:

      wie ich darauf reagiere und welche persönlichen Konsequenzen das mit sich zieht)
      Pferde satteln, weiter reiten? Ich meine du bist ja weder für den einen noch den anderen Wahlgang responsible und kannst wählen, wen du möchtest.



      Habe noch überlegt, ob ich den Post überhaupt abschicke, weil der Fall für mich eigentlich durch ist und ich dazu keine (vermutlich hier auch eher kritisch ausfallende) Feedback-Reaction mehr brauche. Meine Meinungsbildung dazu ist eigentlich durch, aber wollte dir trotzdem meine Antwort nicht vorenthalten und da ich hier seit geraumer Zeit keinen längeren politischen Post mir mehr erlaubt habe, mute ich das dem Schwarm mal zu.
    • Kolibri schrieb:

      Kyuzo schrieb:

      Wenn man sich so die Merzens und Linnemanns und so anguckt und was die auf Twitter und im Fernsehen für dreiste Lügen raushauen
      Hab ich da was verpasst? Oder meinst du so rhetorische Ausflüge wie "Kreuzberg ist nicht Deutschland" etc. die obvsl nicht wörtlich gemeint waren und wo ich dachte, selbst Journalisten kapieren das. Das war ungefähr so die Gewichtsklasse wie "wir sind Papst".Falls sich das auf etwas anderes bezieht, fehlt mir der Kontext.
      da ging es iirc ums Bürgergeld und Merz hat es mit der Wahrheit nicht ganz so genau genommen.
      Was Linnemann die ganze Zeit macht anstatt endlich ein vernünftiges Programm aufzusetzen weiß ich allerdings auch nicht
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • Als jemand der den Aiwanger schon länger als ein paar Wochen ertragen muss, war es schon noch eine andere Nummer zu erfahren, was jemand, der sich vor allem durch migrationsfeindliche Rhetorik und mia zuerst Kampagnen einen Namen gemacht hat, in seiner Jugend getrieben hat. Da keine Schlüsse draus zu ziehen ist wirkliches Wegschauen. Die FW sind schon seit Jahren auf einem Kurs der relativ parallel zur AfD läuft. Inklusive Absprachen mit NPD Leuten auf regionaler Ebene. Die FW als überregionale Organisation ist eigentlich auch ein neues Phänomen. War ja mal ein Mittel für parteilose Bürgermeisterkandidaten und dementsprechend vielfältig.
      The verdict is not the end
      It is only the beginning
      Strong will shall keep spreading
    • boobold schrieb:

      Auch wenn ich weiß, dass ich es bereuen werde,
      gut möglich..

      boobold schrieb:

      wäre ich an der Stelle an deiner Definition von Wokeness interessiert.
      eine "Definition" habe ich gar nicht (und weiß auch nicht ob der Begriff überhaupt einheitlich genutzt wird), aber ich kann sagen, was ich mir darunter vorstelle.

      1.
      Ich muss aber eines Vorweg sagen: Die Vorwürfe gegen Aiwanger haben für mich rein gar nichts direkt mit "woke" zu tun. Antisemitismus ist selbstverständlich zu verurteilen und es hat auch rein gar nichts mit woke/nicht woke zu tun, kein Antisemit zu sein.

      Ich nehme die Vorwürfe allerdings so war, dass sie insbesondere aus dem Linksgrünen Lager (insbesondere dem parteipolitischen Gegner) bewusst (oder tatsächlich aus Inkompetenz? Da bin ich mir bei denen halt nie sicher?) in der Dimension verzogen werden und ganz andere Fragen daraus gemacht werden:

      Die Frage für mich waren hauptsächlich diese:
      -Was genau tat Aiwanger (NACHWEISLICH!)
      -Trifft das gezeichnete Bild auf die heutige Person, 35 Jahre später) voll zu
      -Unabhängig davon: Soll er zurücktreten/aufhören und damit im Grunde a) zeigen, dass schlecht unterfütterte Medienhetze salonfähig und erfolgreich ist b) seiner und Söders Partei, neben seiner eigenen Person, den kompletten Wahlkampf zerschlagen.

      Insbesondere auf die letzte Frage war die Antwort für mich bereits vorher NEIN, sollten nicht Beweise oder ein reumütiges, überraschendes Geständnis folgen.

      Aus der linksgrünen Ecke kam dann folgendes
      (und hier ist der Bezug zum "woke", weil es auch viel von Leuten kam die ich leicht ins woke verorte, etwa El Hotzo.
      Extrem woken Medien/Personen folge ich vermutlich nicht bzw. kenne zwar privat welche, kann damit hier ja aber schlecht argumentieren).

      -Antisemitismus ist nicht gut. Sehr böse! Dieser Fall muss Konsequenzen haben! (In völliger Ignoranz der obigen 3 Fragen und einer, komplett sinnfreien, Verschiebungen der Frage von "war ers und ist es beweisbar/noch aktuell" zu finden wir Antisemitismus vllt. sogar gut, worauf sie sich dann natürlich alle bestätigen können.

      Als ob jetzt konservativere Wähler Antisemitismus gut fänden, als ob das überhaupt ausverhandelt werden muss, und ohne jeden Bezug zum Sachverhalt.

      Das ist aber nicht direkt "woke" wie gesagt, nur die Ecke in der ich personell die Herkunft für diese Argumentation einordne, ist eben irgendwo deckungsgleich an einigen Stellen.


      Kyuzo hatte ja geschrieben, wie sehr BILD die Verteidigung Aiwangers auch als "Triumph über die Woken" sieht und das ist für mich insofern teilbar (und irgendwo auch die Genugtuung, von der halt durch die BILD dann noch Profit geschlagen wird bzw. auf die die abzielen, noch eher als bei mir allerdings wohl bei irgendwelchen bayrischen Schorsch-Günthers)..


      2.

      Zu dem was EIGENTLICH/GENERELL Woke für mich ist:

      -Geschichtsvergessenheit/Revisionismus (Bücher umschreiben und verbieten wollen, wegen N-Wort, Indianer/Native Geschichten usw...)

      -Anderen Ihre Wortwahl oder Kleidung vorgeben, bei Bagatellen (kein Indianerkostüm an Fasching etc.)

      -Eine völlig überzogene und doppelmoralische Demutskultur, die zudem auch noch meist historisch falsch ist (Wir haben alle Schwarzen jemals alleinverantwortlich ausgebeutet und dürfen daher keine Dreadlocks tragen, weil die immer kulturell und politisch sind)

      -Überzogener Gleichstellungsdrang in den sinnlosesten Ecken (true Story: Eine woke Bekannte von mir hat mal die Toiletten an der Uni ausgemessen und festgestellt, dass die Räumlichkeiten der Damen etwas kleiner sind und dass das diskriminierend sei. In Wahrheit hatte es glaube ich schlicht bauliche Gründe, aber schon die Idee, darauf zu kommen, fand ich verrückt)

      -Vorschrift von Mindermeinung oder generell extrem stark in Kultur und Beruf eingreifenden Mindermeinungen (verbindliche Gendersprache etc.) mit Absolutheitsanspruch.


      -Grundsätzlich anderen erzählen, was man zu tun und zu lassen habe (Frisur zu politisch, Buch zu inkorrekt, Meinung zu falsch, Musik zu sehr angeeignet usw usw...)

      -Das schlimmste und, mit Blick zum rechten Rand auch gefährlichste, verantwortungslose am Woke sein:
      völliges Fehlen einer Differenzierung von "Verfehlungen" gegen obige Punkte nach Härte und Absicht:

      Wer als 80jähriger Opi zum Schokokuss noch nichtsahnend und uninformiert, ohne böse Absicht, das N-Wort sagt, wird zum Nazi erklärt, während in Ostdeutschland dunkelheutige Mitmenschen in Angst vor Prügel, Todesdrohung oder immerhin Diskriminierung am Arbeitsplatz leben müssen.

      Dadurch, dass man letztlich beide zu Tätern erklärt, sorgt man ja für 2 Dinge:
      -bekämpft wird nicht gezielt Rechtsextremismus, sondern die halbe unschuldige Republik gleich mit.
      -Man gewinnt den Eindruck "man dürfe ja hier nichts mehr sagen" und es bildet sich eine Gegenbewegung die gezielt "man eird ja noch sagen dürfen..." etabliert. Dies nutzen dann rechte Gruppen stark aus, indem man dann Dinge sagt, die wirklich kein Mensch braucht, und sich legitimiert damit "dass eh immer einer Gegenwind" bringt...

      Also die Woken fördern letztlich sehr stark Spaltung und Radikalität in Deutschland und, abgesehen davon dass die obigem Merkmale auch schon nicht gerade für bestechende Intelligenz, Bildung und vorhandenes Selbstreflektionsvermögen sprechen, ist der letzte Punkt nicht nur nervig, sondern bedrohlich. Und wer das dementieren möchte, darf mir gerne Erklärungen für die zahlreichen Neurechten Wahlsiege in Europa nennen (ich behaupte auch nicht, dass die Woken da jetzt den Löwenanteil haben, aber es ist einfach so dumm, so vermeidbar, sich so zu verhalten, während andere Probleme schwieriger zu lösen sind)
    • Kolibri schrieb:



      -Überzogener Gleichstellungsdrang in den sinnlosesten Ecken (true Story: Eine woke Bekannte von mir hat mal die Toiletten an der Uni ausgemessen und festgestellt, dass die Räumlichkeiten der Damen etwas kleiner sind und dass das diskriminierend sei. In Wahrheit hatte es glaube ich schlicht bauliche Gründe, aber schon die Idee, darauf zu kommen, fand ich verrückt)


      Einfach wöchentlich tauschen. Ist doch ganz einfach.
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      Like getting your dick
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    • Kolibri schrieb:

      Spoiler anzeigen

      boobold schrieb:

      wäre ich an der Stelle an deiner Definition von Wokeness interessiert.
      eine "Definition" habe ich gar nicht (und weiß auch nicht ob der Begriff überhaupt einheitlich genutzt wird), aber ich kann sagen, was ich mir darunter vorstelle.
      1.
      Ich muss aber eines Vorweg sagen: Die Vorwürfe gegen Aiwanger haben für mich rein gar nichts direkt mit "woke" zu tun. Antisemitismus ist selbstverständlich zu verurteilen und es hat auch rein gar nichts mit woke/nicht woke zu tun, kein Antisemit zu sein.

      Ich nehme die Vorwürfe allerdings so war, dass sie insbesondere aus dem Linksgrünen Lager (insbesondere dem parteipolitischen Gegner) bewusst (oder tatsächlich aus Inkompetenz? Da bin ich mir bei denen halt nie sicher?) in der Dimension verzogen werden und ganz andere Fragen daraus gemacht werden:

      Die Frage für mich waren hauptsächlich diese:
      -Was genau tat Aiwanger (NACHWEISLICH!)
      -Trifft das gezeichnete Bild auf die heutige Person, 35 Jahre später) voll zu
      -Unabhängig davon: Soll er zurücktreten/aufhören und damit im Grunde a) zeigen, dass schlecht unterfütterte Medienhetze salonfähig und erfolgreich ist b) seiner und Söders Partei, neben seiner eigenen Person, den kompletten Wahlkampf zerschlagen.

      Insbesondere auf die letzte Frage war die Antwort für mich bereits vorher NEIN, sollten nicht Beweise oder ein reumütiges, überraschendes Geständnis folgen.

      Aus der linksgrünen Ecke kam dann folgendes
      (und hier ist der Bezug zum "woke", weil es auch viel von Leuten kam die ich leicht ins woke verorte, etwa El Hotzo.
      Extrem woken Medien/Personen folge ich vermutlich nicht bzw. kenne zwar privat welche, kann damit hier ja aber schlecht argumentieren).

      -Antisemitismus ist nicht gut. Sehr böse! Dieser Fall muss Konsequenzen haben! (In völliger Ignoranz der obigen 3 Fragen und einer, komplett sinnfreien, Verschiebungen der Frage von "war ers und ist es beweisbar/noch aktuell" zu finden wir Antisemitismus vllt. sogar gut, worauf sie sich dann natürlich alle bestätigen können.

      Als ob jetzt konservativere Wähler Antisemitismus gut fänden, als ob das überhaupt ausverhandelt werden muss, und ohne jeden Bezug zum Sachverhalt.

      Das ist aber nicht direkt "woke" wie gesagt, nur die Ecke in der ich personell die Herkunft für diese Argumentation einordne, ist eben irgendwo deckungsgleich an einigen Stellen.


      Kyuzo hatte ja geschrieben, wie sehr BILD die Verteidigung Aiwangers auch als "Triumph über die Woken" sieht und das ist für mich insofern teilbar (und irgendwo auch die Genugtuung, von der halt durch die BILD dann noch Profit geschlagen wird bzw. auf die die abzielen, noch eher als bei mir allerdings wohl bei irgendwelchen bayrischen Schorsch-Günthers)..


      2.

      Zu dem was EIGENTLICH/GENERELL Woke für mich ist:

      -Geschichtsvergessenheit/Revisionismus (Bücher umschreiben und verbieten wollen, wegen N-Wort, Indianer/Native Geschichten usw...)

      -Anderen Ihre Wortwahl oder Kleidung vorgeben, bei Bagatellen (kein Indianerkostüm an Fasching etc.)

      -Eine völlig überzogene und doppelmoralische Demutskultur, die zudem auch noch meist historisch falsch ist (Wir haben alle Schwarzen jemals alleinverantwortlich ausgebeutet und dürfen daher keine Dreadlocks tragen, weil die immer kulturell und politisch sind)

      -Überzogener Gleichstellungsdrang in den sinnlosesten Ecken (true Story: Eine woke Bekannte von mir hat mal die Toiletten an der Uni ausgemessen und festgestellt, dass die Räumlichkeiten der Damen etwas kleiner sind und dass das diskriminierend sei. In Wahrheit hatte es glaube ich schlicht bauliche Gründe, aber schon die Idee, darauf zu kommen, fand ich verrückt)

      -Vorschrift von Mindermeinung oder generell extrem stark in Kultur und Beruf eingreifenden Mindermeinungen (verbindliche Gendersprache etc.) mit Absolutheitsanspruch.


      -Grundsätzlich anderen erzählen, was man zu tun und zu lassen habe (Frisur zu politisch, Buch zu inkorrekt, Meinung zu falsch, Musik zu sehr angeeignet usw usw...)

      -Das schlimmste und, mit Blick zum rechten Rand auch gefährlichste, verantwortungslose am Woke sein:
      völliges Fehlen einer Differenzierung von "Verfehlungen" gegen obige Punkte nach Härte und Absicht:

      Wer als 80jähriger Opi zum Schokokuss noch nichtsahnend und uninformiert, ohne böse Absicht, das N-Wort sagt, wird zum Nazi erklärt, während in Ostdeutschland dunkelheutige Mitmenschen in Angst vor Prügel, Todesdrohung oder immerhin Diskriminierung am Arbeitsplatz leben müssen.

      Dadurch, dass man letztlich beide zu Tätern erklärt, sorgt man ja für 2 Dinge:
      -bekämpft wird nicht gezielt Rechtsextremismus, sondern die halbe unschuldige Republik gleich mit.
      -Man gewinnt den Eindruck "man dürfe ja hier nichts mehr sagen" und es bildet sich eine Gegenbewegung die gezielt "man eird ja noch sagen dürfen..." etabliert. Dies nutzen dann rechte Gruppen stark aus, indem man dann Dinge sagt, die wirklich kein Mensch braucht, und sich legitimiert damit "dass eh immer einer Gegenwind" bringt...

      Also die Woken fördern letztlich sehr stark Spaltung und Radikalität in Deutschland und, abgesehen davon dass die obigem Merkmale auch schon nicht gerade für bestechende Intelligenz, Bildung und vorhandenes Selbstreflektionsvermögen sprechen, ist der letzte Punkt nicht nur nervig, sondern bedrohlich. Und wer das dementieren möchte, darf mir gerne Erklärungen für die zahlreichen Neurechten Wahlsiege in Europa nennen (ich behaupte auch nicht, dass die Woken da jetzt den Löwenanteil haben, aber es ist einfach so dumm, so vermeidbar, sich so zu verhalten, während andere Probleme schwieriger zu lösen sind)


      Danke schon mal für die Antwort.

      Von der Anekdote mit deiner Bekannten abgesehen liest sich das für mich wie ein Best-of der medienwirksamsten Aufreger der letzten Jahre.

      All deine Punkte lassen sich imho unter Political Correctness zusammenfassen, welche in den letzten Jahren zusehends zu einem Kampfbegriff geworden ist.

      Ausnahmslos jede Person, die ich kenne und die sich dem linken Spektrum zuordnet, ist sich allerdings vollauf bewusst, dass die eigentliche Konfliktlinie (wie immer) zwischen arm und reich verläuft.

      Das bedeutet mitnichten, dass ebendiese Personen nicht nach deiner Definition "woke" wären oder sich nicht politisch korrekt verhielten, aber das sind allerhöchstens Nebenkriegsschauplätze.

      Die großen Privatmedien, die sich weitestgehend im Besitz einer obszön reichen Kaste befinden, haben es in den letzten Jahren erfolgreich geschafft, die Extrempositionen einiger weniger lautstarker Linker zu allgemeingültigen "woken" Positionen hochzustilisieren.

      Dadurch entsteht das Zerrbild, dass eine linke Minderheit im Begriff sei der "schweigenden Mehrheit" ihr Weltbild aufzuzwingen und ein seit Jahrhunderten strukturell konservatives Land wie Deutschland über Nacht in ein linksgrün-kommunistisches Wokistan verwandeln würde, wenn "wir" uns nicht endlich gegen "die" zur Wehr setzen.

      Diese Kampagne ist dabei derart erfolgreich, dass diejenigen, für und mit denen Linke politisch kämpfen müssten, überhaupt nicht mehr von links vertreten werden wollen. Denn links = Gender Gaga, Cancel Culture, Dieselverbot, Heizungshammer, younameit.

      Stattdessen genießt eine AfD, deren Parteiprogramm nicht weniger als den vollständigen sozialen Kahlschlag vorsieht, mittlerweile hohe Umfragewerte bei Geringverdiener:innen und Arbeitslosen, die zu 100% unter einer AfD-Sozialpolitik zu leiden hätten.

      Divide et impera, es kann so einfach sein.

      Und weil das hier immer noch der Memefaden ist:

    • boobold schrieb:

      Die großen Privatmedien, die sich weitestgehend im Besitz einer obszön reichen Kaste befinden, haben es in den letzten Jahren erfolgreich geschafft, die Extrempositionen einiger weniger lautstarker Linker zu allgemeingültigen "woken" Positionen hochzustilisieren.
      Interessante These. Gerne ein paar Quellen dazu. Von welchen Privatmedien sprichst du und welche Inhalte genau haben deiner Meinung nach dazu geführt, dass diese "Minderheit" als so laut wahrgenommen wird? Du denkst also nicht, dass sie sich diese Wahrnehmung selbst erarbeitet haben?

      Das hieße ja, dass diese Themen nicht von der Basis mitgetragen würden. Diese ehemaligen Nischenthemen sind aber in der Mitte angekommen. Der ÖRR gendert, Ämter gendern teilweise. Andere Themen wie z.B. Indianerkostüme sind durchaus etwas mehr Nische, fügen sich aber in das woke Gesamt-Narrativ nahtlos ein und werden ebenfalls mitgetragen.

      Die Mehrheit der Bevölkerung will das nicht.

      boobold schrieb:

      Diese Kampagne ist dabei derart erfolgreich, dass diejenigen, für und mit denen Linke politisch kämpfen müssten, überhaupt nicht mehr von links vertreten werden wollen. Denn links = Gender Gaga, Cancel Culture, Dieselverbot, Heizungshammer, younameit.
      Ist grundsätzlich richtig. Ich will nur hinzufügen, dass ich der Meinung bin, dass der Haupttreiber für AfD-Wählerstimmen weiterhin der Islam ist.
    • Cloud schrieb:

      boobold schrieb:

      Die großen Privatmedien, die sich weitestgehend im Besitz einer obszön reichen Kaste befinden, haben es in den letzten Jahren erfolgreich geschafft, die Extrempositionen einiger weniger lautstarker Linker zu allgemeingültigen "woken" Positionen hochzustilisieren.
      Interessante These. Gerne ein paar Quellen dazu. Von welchen Privatmedien sprichst du und welche Inhalte genau haben deiner Meinung nach dazu geführt, dass diese "Minderheit" als so laut wahrgenommen wird? Du denkst also nicht, dass sie sich diese Wahrnehmung selbst erarbeitet haben?
      Das hieße ja, dass diese Themen nicht von der Basis mitgetragen würden. Diese ehemaligen Nischenthemen sind aber in der Mitte angekommen. Der ÖRR gendert, Ämter gendern teilweise. Andere Themen wie z.B. Indianerkostüme sind durchaus etwas mehr Nische, fügen sich aber in das woke Gesamt-Narrativ nahtlos ein und werden ebenfalls mitgetragen.
      Der ÖRR und Ämter sind jetzt also die linke Basis? Das wären ja rosige Aussichten.

      Gendern und PC sind nach wie vor nichts Schlimmes, sondern ausdrücklich zu befürworten. Frei nach Marx sind das dennoch lediglich Nebenwidersprüche, an denen sich aber – wie du anschaulich zeigst – die Gemüter ganz wunderbar entzünden lassen.

      Bertelsmann, Burda, Funke, Holtzbrinck und natürlich Springer wären einige große Medienhäuser im deutschsprachigen Raum, auf die ich mich beziehe. Zu glauben, dass dort keine politische Agenda verfolgt wird, halte ich für naiv. Von Murdoch und Co. muss ich hoffentlich gar nicht erst anfangen.

      Cloud schrieb:

      Die Mehrheit der Bevölkerung will das nicht.
      Interessante These. Gerne ein paar Quellen dazu.

      2003 hat angerufen und möchte seinen politischen Buhmann zurück haben.
    • boobold schrieb:

      Der ÖRR und Ämter sind jetzt also die linke Basis? Das wären ja rosige Aussichten.
      Nein, die Themen sind meiner Beobachtung nach über die linke Basis in den Mainstream gekommen. Du sagst diese Themen wären auch innerhalb linker Wählergruppen Nische - das sind sie offensichtlich nicht - sie haben es sogar darüber hinaus geschafft.

      boobold schrieb:

      Bertelsmann, Burda, Funke, Holtzbrinck und natürlich Springer wären einige große Medienhäuser im deutschsprachigen Raum, auf die ich mich beziehe. Zu glauben, dass dort keine politische Agenda verfolgt wird, halte ich für naiv. Von Murdoch und Co. muss ich hoffentlich gar nicht erst anfangen.
      Natürlich haben alle Medienhäuser eine Agenda. Ich sehe bloß nicht inwiefern bestimmten Themen eine Plattform zu geben diese Themen beendet anstatt sie weiter zu pushen. Bild könnte jede Woche auf Frontpage drucken, dass gendern Bullshit ist. Das hilft vielleicht der Agitation und am Ende dem Umsatz aber es beendet diese Themen politisch nicht.

      boobold schrieb:

      Interessante These. Gerne ein paar Quellen dazu.
      infratest-dimap.de/umfragen-an…n-gendergerechte-sprache/
      Größere Samplesize aber dafür nur Mitteldeutschland: mdr.de/nachrichten/deutschland…on-gendersprache-100.html
      Sieht für mich recht eindeutig aus.

      boobold schrieb:

      2003 hat angerufen und möchte seinen politischen Buhmann zurück haben.
      Ging nur um ein differenzierteres Bild. Ich denke, wie gesagt nicht, dass AfD-Wähler nur weil woke Gaga-Themen so gepusht werden, AfD Wählen.
    • Cloud schrieb:

      Ist grundsätzlich richtig. Ich will nur hinzufügen, dass ich der Meinung bin, dass der Haupttreiber für AfD-Wählerstimmen weiterhin der Islam ist.
      Der Haupttreiber ist wirtschaftliche Ungleichheit. Der bei der AfD durch Einwanderung begründet wird und die mit weniger Einwanderung eine leichte Lösung bietet.
    • MCHEIDIBRAK schrieb:

      Einfach wöchentlich tauschen. Ist doch ganz einfach.
      Vorweg kurz dazu: Falls das kein Gag sondern ein seriöser Vorschlag war: Die Frauen können keine Pissoirs zum stehen benutzen, daran scheitert das.
      Was ich wahrscheinlich hätte dazu sagen müssen: Im Allgemeinen gibt es in den Uni Gebäuden hier wirklich mehr als genug WCs für jedes Geschlecht. Lediglich zur absoluten Stoßzeit (ca. Kursbeginn und Ende der 10-12 Uhr Vorlesungen sind sämtliche Stellen mehr als ausgelastet...dann kann es bei den Damen möglicherweise eher zu Schlangen kommen. Das liegt aber am Kursrhythmus und wäre durch eine Kabine/70 cm mehr wie auch immer auch nicht zu beheben.



      boobold schrieb:

      Ausnahmslos jede Person, die ich kenne und die sich dem linken Spektrum zuordnet, ist sich allerdings vollauf bewusst, dass die eigentliche Konfliktlinie (wie immer) zwischen arm und reich verläuft.

      Das bedeutet mitnichten, dass ebendiese Personen nicht nach deiner Definition "woke" wären oder sich nicht politisch korrekt verhielten, aber das sind allerhöchstens Nebenkriegsschauplätze.

      Die großen Privatmedien, die sich weitestgehend im Besitz einer obszön reichen Kaste befinden, haben es in den letzten Jahren erfolgreich geschafft, die Extrempositionen einiger weniger lautstarker Linker zu allgemeingültigen "woken" Positionen hochzustilisieren.
      Interessant.
      Das sind für mich zwei grundverschiedene Positionen/Diskurse.
      Die Konfliktlinie zwischen arm und reich sehe ich, ich verstehe, dass es Leute gibt, die auf dieser Basis ganz vehement bis kämpferisch "links" sind.
      Aber politisch woke und sozial sein sind für mich zwei paar Schuhe.
      Mir fällt zwar gerade niemand ein der Woke ist, aber gleichzeitig rechtskonservativ oder liberal, aber umgekehrt kenne ich viele, die sind politisch stark links und trotzdem nicht deswegen woke. Denen geht es eher um eine Minimierung der soziale Schere und Unterstützung der finanziell Schwächeren, die soziale Frage, dafür muss man meiner Auffassung nach nicht woke sein und ich kenne genug, die das auch trennen.

      boobold schrieb:

      Dadurch entsteht das Zerrbild, dass eine linke Minderheit im Begriff sei der "schweigenden Mehrheit" ihr Weltbild aufzuzwingen und ein seit Jahrhunderten strukturell konservatives Land wie Deutschland über Nacht in ein linksgrün-kommunistisches Wokistan verwandeln würde, wenn "wir" uns nicht endlich gegen "die" zur Wehr setzen.
      Ich glaube nicht das Befürworter sozialer Politik in Deutschland eine Minderheit sind (ob Sie die alleinige Mehrheit haben, wäre eine andere Frage, aber ich halte für unbestritten, dass das eine große, wenn nicht die größte, Strömung in Deutschland ist).
      Wie ich oben schon sagte, dass eine hat mit dem anderen ja nichts zu schaffen. Wenn die Tagesschau gendert, dem Kind das Häuptlingskostüm verboten wird und irgendwelche Uni-Kurse Pippi Langstrumpf revisionieren wollen, hat keine alleinerziehende Mom und kein ausgebeuteter Schweißer oder Lagerist deswegen mehr Geld in der Tasche.


      boobold schrieb:

      Diese Kampagne ist dabei derart erfolgreich, dass diejenigen, für und mit denen Linke politisch kämpfen müssten, überhaupt nicht mehr von links vertreten werden wollen. Denn links = Gender Gaga, Cancel Culture, Dieselverbot, Heizungshammer, younameit.
      Diese Kampagne kommt, wie fast alles heute, AUCH durch Medienkampagnen, ja.
      Aber es sind hauptsächlich die sozialen Parteien selber, die dafür sorgen.
      Noch vor 20-25 Jahren gab es in Deutschland 3 "linke" oder immerhin soziale Parteien. SPD, Grüne , Linke/PDS (ich rede jetzt wie gesagt über den Status quo ante, nicht über heute, wenn ich diese 3 aufliste)
      Und was ist nun heute:

      -SPD rückt nach bürgerlich, koaliert GroKo mit Union, Scholz Kanzler, die alte Arbeiterpartei und Streik und Lohnerhöhung-
      Partei für den kleinen Mann von anno dazumal längst vergessen.

      -die Grüne waren mal stark links, kommen aber in Zielkonflikte. Schwache stützen, Wälder schützen, gegen AKWs sein, das ging. Klimaschutz mit Anschaffung 15.000 +€ für ne Heizung, das Auto einschränken, Strompreise raus bis Sky is the limit,dann aber weiter sich als Strafverteidiger der armen engagieren das geht nicht. Auch insbesondere Wahltaktisch nicht. Also auch ab zu den Bildungsbürger-Diskursen.

      -Und die Linke der bei weitem krasseste, extreme Fall: Völlig Selbstvernichtung (und demnächst wahrscheinlich auch Abspaltung und Wählerflucht nach rechts und Wagenknecht) weil man durch diese Woke-Ideologie eben gerade NICHT, wie du sagst, soziale Themen verbindet, sondern im Gegenteil die "Salon-Linken", die "Bildungslinken" mit Kolonial- und Herkunftsidentität-Debatten ausspielt.
      Gegenüber denjenigen, die aus sozialen Gründe und schwacher Finanzkraft Zukunfsängste haben und irgendwelchen Akademiker-Debatten über Gender-Assumption, Mansplaining, die soziale Aufladung und immanente Symbolkraft gewisser Haarschnitte, die Lösungsmöglichkeiten Wörter inklusiver zu schreiben etc etc etc. weder folgen können noch folgen, sondern sich fragen, wie gehen wir mit den 500 Geflüchteten ohne Wohnung jetzt um und wie zahle ich morgen noch Miete.

      Diese letzte Gruppe hatte vor 25 Jahren noch alle 3 obigen Optionen zur Wahl. Heute hat sie keine mehr. Keiner will sie mehr. Jeder will der Inklusivste, Korrekteste, Schlaueste, Fair-Tradendste sein, keiner will sich noch für "Geld für Arbeiter und schwache Eltern" etc. einsetzen.
      Jeder will die verlässlichen bürgerlichen Wähler, keiner die unverlässliche wählende und schrumpfende "Arbeiterklasse" oder was heute auf diesem Statusniveau lebt.

      Nicht die zugeschriebene Wokeness ist das Problem der Linken (auch wenn ich dir, nochmal, zustimmen würde dabei, dass einige Medien gezielte Kampagnen in dieser Richtung fahren und das auch ein großer Teil der Wahrheit leider ist), sondern ihr Verrat an ihre Herkunft und auch insbesondere, dass sie nicht nur gegen Dritte spalten, sondern auch, vllt. sogar vor allem, sich.

      Soziales Wahlvolk ist nicht in der Minderheit in Deutschland. Deutsche wollen Sozial. Keiner will Philadelphia, keiner will Detroit, keiner will von Musk und Zuckerberg kontrolliert werden. Aber wen sollen die noch wählen? Meine These: Es gibt genug gute soziale Wähler, aber gibt es für die noch genug gute soziale Parteien???




      boobold schrieb:

      Stattdessen genießt eine AfD, deren Parteiprogramm nicht weniger als den vollständigen sozialen Kahlschlag vorsieht, mittlerweile hohe Umfragewerte bei Geringverdiener:innen und Arbeitslosen, die zu 100% unter einer AfD-Sozialpolitik zu leiden hätten.
      Unter der AFD hätten vermutlich nicht nur die zu leiden. Den Zulauf der AFD sehe ich aber auch und sehr stark als Resultat der obigen Analyse von mir.
      Die AFD verspricht ja immerhin, was sie nicht halten kann, die linken/sozialen Versprechen nicht mal mehr, sondern kümmern sich um (bitte nicht beleidigend verstehen) queer-neokolonialen irgendwas, was, bei aller Lust und Notwendigkeit theoretischer Debatten dazu, auf das Portemonnaie oder den Arbeitsplatz erstmal wenig Wirkung hat. Reine Ideologie.


      boobold schrieb:

      Divide et impera, es kann so einfach sein
      edit: Vergessen dazu zu antworten. Spricht für sich, aber ich würde es eben von der Wokeness trennen

      kobold schrieb:

      Lieber dunkelheutig als hellgestrig^^
      Ich schreib zum Ausgleich nächstes mal Kuh-Äuter statt Kuh-euter

      Cloud schrieb:

      Ist grundsätzlich richtig. Ich will nur hinzufügen, dass ich der Meinung bin, dass der Haupttreiber für AfD-Wählerstimmen weiterhin der Islam ist.
      Das denke ich nicht, bzw, wenn es so wäre, halte ich das für falsch von Seiten der Wähler, dies zur Entscheidungsgrundlage machen. Flüchtlinge als sozialer Mehraufwand und kulturelle Andersartigkeit sind eine enorme Herausforderung der Gesellschaft, aber was Religionsfreiheit und Wertung angeht, wundere ich mich manchmal, wie Errungenschaften die schon vor 400 Jahren im westfälischen Frieden erkannt wurden (sehr salopp: "jeder soll glauben woran er will, ohne dass wir uns die Köppe einhauen deswegen") , heute noch in Frage gestellt werden...



      Cloud schrieb:

      Das hieße ja, dass diese Themen nicht von der Basis mitgetragen würden. Diese ehemaligen Nischenthemen sind aber in der Mitte angekommen. Der ÖRR gendert, Ämter gendern teilweise. Andere Themen wie z.B. Indianerkostüme sind durchaus etwas mehr Nische, fügen sich aber in das woke Gesamt-Narrativ nahtlos ein und werden ebenfalls mitgetragen.

      Die Mehrheit der Bevölkerung will das nicht.

      Cloud schrieb:

      Du sagst diese Themen wären auch innerhalb linker Wählergruppen Nische - das sind sie offensichtlich nicht - sie haben es sogar darüber hinaus geschafft.
      Das ist doch genau das Problem, dass ihr beide hier recht habt:
      JA, es sind Nischenthemen, auch wenn man "links" ist. Ja die Mehrheit will es nicht. Ja der öffentliche Rundfunk kommt uneingeladen mit zur Party,
      und zugleich JA, sie werden von bestimmten Akteuren in der Politik noch riesengroß gemacht.

      Genau das ist doch der Kern: Du willst eigentlich soziale Veränderung/Themen, was aber mehr Aufmerksamkeit bringt, sind die Gender-Sterne im nächsten reißerischen Artikel. Und die linken Parteien distanzieren sich nicht, emanzipieren sich nicht, werden ihrem Marx untreu, hüpfen lieber durch den Reifen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kolibri ()

    • Cloud schrieb:

      Nein, die Themen sind meiner Beobachtung nach über die linke Basis in den Mainstream gekommen. Du sagst diese Themen wären auch innerhalb linker Wählergruppen Nische - das sind sie offensichtlich nicht - sie haben es sogar darüber hinaus geschafft.
      Ich sage nicht, dass diese Themen Nische sind. Ich sage, dass die Linken, die ich kenne, zentralere Anliegen haben, nämlich vor allem die ungeheuer weit klaffende Schere zwischen arm und reich in unserer Gesellschaft. Trotzdem werden diese Themen in der öffentlichen Debatte konstant in den Vordergrund gespült, – u.a. an dieser Stelle von dir – um nicht über den Elefanten der Ungleichheit sprechen zu müssen (q.e.d.). Das ist imho kein Zufall.

      Cloud schrieb:

      Natürlich haben alle Medienhäuser eine Agenda. Ich sehe bloß nicht inwiefern bestimmten Themen eine Plattform zu geben diese Themen beendet anstatt sie weiter zu pushen. Bild könnte jede Woche auf Frontpage drucken, dass gendern Bullshit ist. Das hilft vielleicht der Agitation und am Ende dem Umsatz aber es beendet diese Themen politisch nicht.
      Oder hat Bild womöglich gar kein Interesse, das Thema in irgendeine Richtung zu beenden, sondern jederzeit bei Bedarf hochkochen zu können?

      Cloud schrieb:

      infratest-dimap.de/umfragen-an…n-gendergerechte-sprache/
      Größere Samplesize aber dafür nur Mitteldeutschland: mdr.de/nachrichten/deutschland…on-gendersprache-100.html
      Sieht für mich recht eindeutig aus.
      Gendergerechte Sprache ist natürlich nur ein besonders kontroverser Teilaspekt, aber sonderlich überraschend sind diese Zahlen auch nicht.

      Cloud schrieb:

      Ging nur um ein differenzierteres Bild. Ich denke, wie gesagt nicht, dass AfD-Wähler nur weil woke Gaga-Themen so gepusht werden, AfD Wählen.
      Ist sicherlich einer der Gründe , aber "Islam = bad" als differenzierteres Bild zu deklarieren, halte ich für reichlich gewagt.
    • Ich bin mir recht sicher, dass es empirisch nicht haltbar ist AfD-Wähler auf sozial vernachlässigte Schichten zu reduzieren. Die gemeinsamen Eigenschaften sind Abstiegsängste und Kränkungserfahrungen, nicht der tatsächliche wirtschaftliche Status.
    • @shrodo
      Danke für den Artikel, er drückt ja im Grunde stark meine Position aus, nur professioneller und nicht explizit auf den hiesigen Ausgangspunk "woke" geschrieben.

      Ich stimme nur mit den Schlussfolgerungen im letzten Absatz nicht überein: Ich glaube nicht, dass Wagenknecht links wieder stärkt oder Union und Liberalen echte Konkurrenz bietet. Ich glaube eher sie versucht zu kriegen (oder wird, egal ob gewollt oder nicht): Leute aus dem Milieu Corona-Leugner, Putin-Versteher, Internet-Verschwörungstheoretiker, oder halt die gleichen kolonialkritischen und Identitäts-debattierenden linksgrünen, die man schon hat.
      Nur dass sie es potentiell besser/schlechter/anders umsetzen und anbieten kann und wird als die jetzigen Links+Grünen.

      Davon abgesehen hätte eine Wagenknecht Partei das selbe Problem wie die Linke: Abhängigkeit von den Gallionsfiguren. Selbst Leute wie ich, die dort politisch sich nicht zu Hause fühlen und auch die Schattenseiten, Fehlschläge und argumentativen Tricks oder karrieristischen Irrwege dieser Personen sehen, haben denke ich einen gewissen Respekt und eine Anerkennung übrig für die enormen politischen Lebensleistungen von Gysi oder Lafontaine. Die sind sehr intelligent, rhetorisch stark, unglaublich erfahren, haben quasi im Alleingang eigene Parteien gegründet und insbesondere im Osten große Sympathien. Nur sind manchmal Schlussfolgerungen falsch, Entscheidungen zu eigennützig und zu stark vom Ego-Trip gelenkt, oder sie vergessen, dass die DDR nicht zurückkehrt.

      Trotzdem konnten die viel bewegen und ich würde, solange die da noch Rang und Namen hatten, auch die Linke, im Gegensatz zu dem Autoren, keineswegs als gescheitertes Projekt betrachten, sondern eher als ein Fall von "Konkurrenz belebt das Geschäft", der durchaus Wählern Angebote gemacht hat und Debatten beeinflussen konnte.
      Aber die Wagenknecht-Partei wäre/wird nochmal die Steigerung dessen: Eine Partei, die nur vom Zugpferd lebt und ohne sofort steckenbleibt.


      langbutter schrieb:

      Ich bin mir recht sicher, dass es empirisch nicht haltbar ist AfD-Wähler auf sozial vernachlässigte Schichten zu reduzieren. Die gemeinsamen Eigenschaften sind Abstiegsängste und Kränkungserfahrungen, nicht der tatsächliche wirtschaftliche Status.
      Man muss sie ja auch nicht darauf reduzieren, aber es sind AUCH z.T. diese.
      Zum zweiten Satz, ja da gehe ich mit, aber was machen denn die anderen Parteien dagegen? Das Protestwahl-Verhalten, insbesondere dieses "wir wählen jetzt nur noch komplett extrem, um Zeichen zu setzen" von den Ostdeutschen, das kann man im Westen vllt. nicht verstehen, aber zur Wahrheit gehört schon noch, dass es gegen diese Abstiegsängste von den klassisch "links-sozialen" keine Antworten gibt, sondern im Gegenteil sogar noch weitere Belastungen und Eliten-lastige-Diskurse eingefordert werden.
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