Hallo zusammen und herzlich willkommen bei meiner kleinen Geschichte!
Vorweg aber erstmal ein dicker Gruß an G@mla, der zum einen den Stein ins rollen gebracht hat sich überhaupt mit dem Thema auseinander zusetzen und mir durchgängig mit mehr oder weniger sinnvollen Kommentaren beiseite stand :-P
Ich erinnere mich noch daran wie er mir vor einem halben Jahr von seiner Idee, eine Geschichte über DotA zu schreiben, erzählt hat. Logischerweise hab ich ihm gesagt das er jetzt endgültig durchgedreht ist und riet ihm sich einmal mit einem guten Suchtberater in Kontakt zu setzen.
Nachdem er mir jedoch die ersten drei Kapitel seiner Story zugeschickt hatte, packte mich irgendwie auch das Fieber und ich begann mir meine eigenen Gedanken zu diesem Thema zu machen.
Und hier ist sie nun! Meine erste Geschichte mit den Charakteren aus DotA. Ob es allerdings meine erste und zugleich letzte Geschichte ist, mache ich natürlich von euren Reaktionen abhängig.
Also postet was das Zeug hält, am besten nachdem ihr die Geschichte gelesen habt und wenn es geht wäre konstruktive Kritik ganz nett.
Hab ich was vergessen? Ach ja, die Geschichte hat immer noch keinen Titel. Irgendwie hapert es da bei mir ein wenig. Wenn ihr also einen Vorschlag habt, zögert nicht ihn mir mitzuteilen. Jetzt aber erstmal viel Spaß bei meiner Story.
So long,
Berghutze
Prolog
Der harte Aufschlag quetsche sämtlich Luft aus den Lungen des blutüberströmten Demnok. Mit einem lauten Röcheln verschwamm die Sicht des Orkischen Schamanen. Das letzte dessen er gewahr wurde war der Anblick des gewaltigen Golems mehrere Meter vor ihm, der mit seinen steinernen Fäusten mühelos einen Felsblock von mehreren Tonnen aus dem Berg riss um ihn dann in Richtung der kleinen, verlorenen Truppe Orkkrieger zu schleudern.
„Wir sind verloren...“ flüsterte er, bevor die Ohnmacht sich ihm annahm.
Kapitel 1 – Die Suche
„Links hab ich gesagt!“
„Aber wir müssen Rechts du Ausgeburt einer Schlammmorchel!“
Rexxar drehte sich amüsiert dem Schauspiel vor ihm zu. Er war immer wieder erstaunt über die Uneinigkeit des zweiköpfigen Ogermagiers.
„Nenn mich nicht Schlammmorchel, du Hohlkopf!“
„Du bist der Holkopf und wir müssen Richtung Osten und somit nach rechts, Schlammmorchel!“
Rexxar grinste und lies den Kopf sinken. Auch wenn der Oger unbeholfen und tollpatschig wirkte, so war es doch besser ihm dies weder zu sagen noch durch eine unbedachte Geste zu zeigen.
Vor mehreren Wochen, noch bevor sie in die Wildnis zu ihrem Auftrag aufgebrochen waren, hatte sich ein Zwerg mit einem blauen Cape in einer Gaststätte über den Oger lustig gemacht.
Die Brandmarken, die der Zwerg davongetragen hatte, würden selbst in einem Monat noch nicht verheilt sein.
„Ich hau dir gleich einen auf deine hässliche Nase wenn wir jetzt nicht nach links gehen!“
„Und ich klopp dir gleich meinen Knüppel auf den Fuß wenn du jetzt nicht hörst!“
Langsam stand Rexxar von seinem Platz im Schatten eines Baumes auf. Die beiden standen seit fast einer Stunde an dieser Weggabelung, eine viel zu lange Zeit wenn man die Dringlichkeit ihres Auftrages in Betracht zog. Aber es half nichts, solange sich die Köpfe des Ogers nicht einig waren, kamen sie nicht weiter.
Der stämmige Halbork lies seinen Blick schweifen. Er stand mit seinem Gefährten auf einem alten Trampelpfad in den Wäldern von Kalimdor, wo jedoch genau, vermochte er nicht zu sagen.
Sein Blick viel auf den Knüppel, der seinem zweiköpfigen Freund als Waffe diente. Insgesamt machte der Oger alles andere als den Eindruck eines hochbegabten Zauberers. Er war so groß wie ein ausgewachsenes Pferd, wog aber mindestens das Dreifache. Die Haut des Magiers war dunkelblau, eine ungewöhnliche Farbe bei den Ogern. Soweit Rexxar - hinter vorgehaltener Hand - von den andern Ogern im Lager gehört hatte, hatte Aggron Steinbrecher, wie man seinen Freund nannte, sich wohl einmal mit dem falschen angelegt und als Erinnerung an seine Niederlage die blaue Haut behalten.
Den Oger störte dies jedoch recht wenig, war doch eh der gesamte Körper mit mystischen Runen bemalt, alles Zeichen von errungenen Siegen und Abwehrsiegeln gegen böse Geister. Bekleidet war er nur mit einer kurzen Hose aus Gnollleder.
PRRÖÖÖT!!
Der Laut riss Rexxar aus seinen Gedanken. Sofort schoss Adrenalin in seinen Kopf, seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, seine Muskeln spannten sich an und er griff instinktiv zu den beiden Äxten an seiner Seite.
In dem Moment erschallte laut das grunzende Lachen der beiden Köpfe.
„Zieh noch mal an dem Finger!“ gluckste der linke Kopf.
„Nein, jetzt bist du dran“ kicherte der rechte.
Mit einem Seufzen wich die Anspannung aus den Gliedern des Halborks. Manchmal fragte er sich ob er mit dieser Spezies wirklich verwandt war.
Aber er konnte seine Herkunft nicht abstreiten. Rexxars Vater war ein Stolzer Ogerkrieger gewesen, ein ehrenhafter Kämpfer, der im Krieg gegen die Murlocs gefallen war. Seine Mutter war eine Orkische Schamanin, die ihr Leben der Natur und den Tieren gewidmet hat.
Somit vereinte der Halbork die Stärken beider Rassen in sich, er war stämmig gebaut wie ein Ork und besaß die Kraft und die Ausdauer eines Ogers. Mit seinen muskulösen Armen war er in der Lage zwei Äxte gleichzeitig zu führen, eine Kampftechnik, die sein Vater ihn lehrte bevor er in den Krieg zog. Seine Mutter hatte ihm eingeprägt, die Natur zu ehren und zu achten, ebenso wie sie ihn in die Sprache der Tiere einwies, welche Rexxar auch in diesem Moment wieder von Nutzen sein sollten.
„Lass es mich einmal versuchen den rechten Weg zu finden.“ Sprach Rexxar zu Aggron.
Der Oger hörte auf zu lachen und drehte sich erschrocken um. „Oh... Ja... vielleicht solltest du es mal probieren“ räusperte sich der rechte Kopf nach kurzem Schweigen. Der linke Kopf schaute verlegen auf den Boden. Rexxar sah den beiden an das sie sich für ihre kindischen Ausbruch schämten, hatten sie schließlich den Auftrag das Lager des Orkschamanen Demnok schnellstmöglich zu erreichen. Dennoch war er nicht böse auf seinen Freund, erfreute ihn der Oger doch oft genug mit seinen Späßen.
Rexxar setzte sich wieder in das sie umgebende Gras und schloss die Augen. In seinen Gedanken horchte er nur auf die Geräusche des Waldes. Das sanfte Rascheln der Blätter im Wind, das Geräusch der letzten Regentropfen die von den Sträuchern fielen, die verschiedenen Vogelrufe die er um sich herum wahrnahm. Und genau auf diese richtete er seine Aufmerksamkeit. Mit höchster Konzentration lenkte er seinen Geist auf die Unterbewussten Bahnen. Vorsichtig versuchte er seinen Geist von seinem Körper zu trennen. Sein innerer Blick verschwamm, er tauchte ein in die nebelige, trübe Welt des Unterbewussten. In diesem astralen Zustand schwebte er über seinem Körper, jedoch schaute er nicht hinab. Rexxar war seit frühester Kindheit auf diesen Wegen mit seiner Mutter gewandert und hatte so gelernt wonach er Ausschau halten musste. Hauchdünne, seidenen Fäden schwebten an ihm vorbei, sie waren die geistigen Verbindungen die jedes Lebewesen in seinem Dasein zurückließ.
Doch irgendetwas war anders als sonst. In der Harmonie der Unterbewussten Welt war ein leichter Missklang. Nicht so wie damals, als die Zauberer der Brennenden Legion versuchten die Geisterwelt zu unterwerfen, sondern eher wie eine leichte Dissonanz in der Natur, als wäre dort ein Lebewesen, welches nicht hier her gehörte. Rexxar versuchte die Störung zu orten, jedoch war das Signal zu schwach und der Halbork war zwar fähig mit seinem Geist zu wandern, die Fähigkeiten eines wahren Schamanen hatte er jedoch nie erlernt. Er gab die Suche nach dem Missklang auf und widmete sich wieder seiner ansichtlichen Suche.
Vorsichtig schwebte Rexxar mit seinem Geist von Band zu Band, horchte und untersuchte jedes von ihnen genauer, auf der Suche nach dem eines bestimmten Tieres.
Schon nach kurzer Zeit hatte er gefunden wonach er suchte, schwebend folge er dem Band ins Innere des Waldes. Auf dem Gipfel einer hohen Eiche saß ein majestätischer Falke und hielt Ausschau nach essbarer Beute. Vorsichtig drang Rexxars Geist in den Vogel ein und übernahm für kurze Zeit die Kontrolle über das Tier. Er stieß sich mit den Krallen von dem Baum ab und schwang sich in die Lüfte. Der Wind zog schneidend an seinen Federn während er sich mit kräftigen Flügelschlägen in die Höhe schraubte. Rexxars Geist erfasste ein Gefühl von Freiheit, er spürte jede noch so kleine Luftveränderung um sich herum und war wie jedes mal erstaunt von der Sehschärfe seines kontrollierten Dieners.
Er zwang sich die wohligen Empfindungen beiseite zu schieben. Er musste sich konzentrieren und die Fähigkeiten des Vogels nutzen um das Lager Demnoks schnellstmöglich zu erreichen.
Mit den scharfen Augen des Falken suchte er den Horizont ab und fand nach kurzer Zeit nicht allzu weit entfernt die Anzeichen für ein Orkisches Lager. Der Rauch von vielen Feuern stieg auf, zu vielen Feuern wie Rexxar bemerkte. Da stimmte etwas nicht.
Rexxar brachte den Falken dazu ein Stück näher heran zu fliegen, doch was er sah beunruhigte ihn zutiefst. Das Lager war noch mehrere Meilen entfernt, doch dank den Scharfen Augen des Falken konnte er Kriegsgetümmel ausmachen.
Das Lager wurde angegriffen.
Beunruhigende Gedanken jagten durch Rexxars Kopf. Welches Volk besaß die Macht und würde es wagen ein komplettes Orklager anzugreifen? Hatten die Nachtelfen und die Menschen die alten Bündnisse gelöst? Herrschte wieder Krieg zwischen den alten Rassen? Er musste mehr wissen und flog noch schneller in die Richtung des Lagers.
Doch je weiter er sich mit seinem Geist von seinem Körper entfernte, desto schwächer wurde die Verbindung zwischen ihm und dem Falken und desto schwieriger wurde es für Rexxar ihn zu kontrollieren. Schon jetzt wehrte sich der Vogel gegen die Kontrolle, er wollte nicht näher an das Lager heranfliegen, irgendetwas machte ihm Angst, große Angst.
Mit einem plötzlichen Aufbäumen schüttelte der Vogel die Kontrolle des Halborks von sich ab und lies sofort mit ein, zwei kräftigen Flügelschlägen den Ort seiner Furcht hinter sich.
Rexxars Geist hingegen wurde mit unglaublicher Geschwindigkeit zurück zu seinem Körper geschleudert. Eine plötzliche Trennung eines Geistes von einem fremden Körper konnte ungeahnte Folgen haben und der Halbork bereute wütend das er die Verbindung so lange versucht hatte zu halten.
Mit einem Keuchen erwachte der Halbork auf der Wiese. Er lag auf dem Rücken und versuchte zu verstehen was er gerade erlebt hatte. Aggron stand über ihn gebeugt und beobachtete seine Regungen mit steinerner Miene.
„Was hast du gesehen?“ Knurrten beide Köpfe gleichzeitig.
Rexxar schluckte und versuchte die Verwirrung von der Geistesübernahme abzuschütteln. Immer noch benommen sagte er „das Lager brennt, unsere Krieger kämpfen gegen einen Feind, den ich nicht erkennen konnte.“
Der Oger richtete sich auf. „Dann müssen wir uns beeilen. Kannst du gehen?“
Rexxar bemühte sich seine zitternden Knie zu beruhigen. „Ich glaube wir kommen zu spät.“
Kapitel 2 – Ein neuer Häuptling
Vol’jin war verzweifelt. Was hatte die Golems nur dazu gebracht das Lager anzugreifen? Er war zwar im magischen Kampf ausgebildet, doch gegen die relativ magieimmunen Golems waren seinen Kenntnisse nahezu nutzlos. Für das führen einer Waffe war er zu alt, also versuchte er seinen Kameraden zu helfen indem er sie vom Schlachtfeld zog und in einer nahe gelegenen Höhle mit seinen Voodoo Kräften heilte. Leider war das alles wozu der alte Berater des Häuptlings noch in der Lage war. Die Moral der Horde war gebrochen, der Anführer des Lagers Demnok Lannik war seit der Expedition zum Golemherrscher Roshan verschollen, und Hilfe war nicht in Sicht.
Was hatte die Golems dazu gebracht das Lager anzugreifen? Diese Frage ließ ihn nicht mehr los. Die Golems waren friedliche, magische Geschöpfe der Natur. Wenn man sie in Ruhe ließ, waren sie harmlos. Normalerweise.
Das Lager der Orks war im letzten Winter errichtet worden. Sie fühlten sich hier schnell heimisch, es gab genügend Wasser und Nahrung, die Tiere in der Umgebung waren zahlreich und die letzten Feinde mit dem Sieg über die Brennende Legion und die Untote Geißel besiegt.
Die Menschen waren in ihr Land und zu ihren Städten zurückgekehrt, die Nachtelfen herrschten wieder in den Wäldern von Ashenvale und beschützen den Baum des Lebens. Die Orks waren nach Kalimdor gesegelt und hatten ein raues, aber fruchtbares Land vorgefunden, welches sie schnell als ihre neue Heimat annahmen. Thrall, der große Kriegshäuptling hatte Abgesandte in die verschiedenen Winkel Kalimdors gesandt um auch dort neue Lager und Städte zu errichten.
Und eines dieser Lager wurde gerade von einer Horde unaufhaltsamer Golems niedergewalzt. Doch warum?
Vol’Jin horchte auf, vor der Höhle hatte er ein Geräusch vernommen. Nichts ungewöhnliches, die anderen Orks kannten die Position der Höhle, denn das Lager war schon vor Stunden aufgegeben worden. Diejenigen, die dort noch kämpften, dienten nur der Ablenkung um möglichst viele Vorräte in den Umliegenden Höhlen zu verstauen.
Ein alter Ork, den Kopf mit einem blutverschmierten Tuch umwickelt, stapfte in die Höhle. „Wir ziehen uns zurück,“ sagte er grunzend. Vol’Jin nickte nur und wand sich wieder seinen Gedankengängen zu.
Der Angriff der Golems auf das Lager kam nicht unerwartet. Seit Wochen hatten die Späher der Orks deren seltsames Verhalten mit wachsendem Argwohn beobachtet, jedoch nicht den Grund für die Unruhe unter den Geschöpfen der Erde ausmachen können. Ein paar der Späher wurden sogar von den Steinernen Wesen angegriffen, zwei Krieger starben durch eine Steinlawine, die ein wild gewordener Granitgolem auf Sie herabfallen lies.
Das war auch der Auslöser für den Schamanen Demnok einen Trupp zusammenzustellen um den Obersten der Steinernen Plage, Roshan, aufzusuchen und vielleicht dort deren Verhalten zu ergründen.
Doch der Trupp kehrte nie zurück. Nach 4 Tagen entsandte man einen weiteren Trupp, diesmal um den Häuptling zu suchen. Schon nach wenigen Stunden kehrte ein einzelner, schwer verwundeter Ork des Trupps zurück und stammelte etwas von den angreifenden Golems, bevor er aufgrund des massiven Blutverlustes zusammensackte. Erst als der Ork auf dem Boden aufschlug, sahen sie den aufgeplatzten Hinterkopf des Spähers.
Die Orks verbarrikadierten sofort das Lager, rüsteten die Krieger mit Waffen aus und schickten die Frauen und Kinder in die umliegenden Höhlen. Anders als in den alten Tagen war dies nie ein reines Kriegslager gewesen.
Zuerst versuchten sie die Golems mit Hilfe ihrer Magie zurückzutreiben, doch von den Zaubersprüchen richteten nur wenige den erhofften Schaden an. Die Speere und Pfeile prallten an der Steinernen Haut der Giganten ab ohne auch nur einen Kratzer zu hinterlassen und die geschmiedeten Äxte, die Lieblingswaffe eines jeden Orks, schafften es höchstens die Ungetüme zurückzudrängen, besiegen konnten sie sie nicht. Zwar sind auch die Orks robuste und kräftige Kämpfer, doch hatten sie gegen die Übermacht dieser Elementaren Wesen nicht die geringste Chance.
Innerhalb der ersten Stunden wurde das komplette Lager niedergemäht, die Verluste waren zahlreich auf Seiten der Orks, nicht jedoch bei den Golems. Nun war der Stamm in den umliegenden Wäldern zerstreut und es würde mindestens eine Woche dauern bis man die Verwundeten versorgt und die verstreuten Truppen wieder einigermaßen formiert hätte.
Ein Stöhnen aus der Ecke der Höhle holte Vol’Jin aus seinen trüben Gedanken zurück. Er wandte sich dem verletzten Ork zu, ein Golem hatte ihn von hinten mit einem mächtigen Schlag erwischt und dabei die meisten seiner Knochen gebrochen.
Mit geschlossenen Augen murmelte Vol’Jin eine Voodoo Formel. Der verletzte Ork stöhnte noch kurz auf, bevor er wieder in eine sanfte Ohnmacht viel. Mehr konnte Vol’Jin momentan nicht für ihn tun, außer ihm so die Schmerzen zu nehmen.
Der Ork mit dem blutigen Kopftuch wandte sich Vol’Jin zu und schaute ihn traurig an. Ihm wurde wieder schmerzlich bewusst welcher Druck nun auf ihm als Berater des verschollenen Häuptlings lastete.
Er war nach dem Verschwinden von Demnok der Ranghöchste Krieger und somit, zumindest vorläufig, der neue Häuptling des Stammes.
Kapitel 3 – Der Fluch beginnt
Abbadon war zufrieden mit sich. Nach der monatelangen Flucht vor den Hetzern der Allianz hatte er es geschafft sich mit einem kleinen Boot an die Küsten von Kalimdor zu retten. Die Allianz hatte seine Spur verloren und schlussendlich die Jagd aufgegeben. Zwar waren seine alten Herren besiegt, die Pläne der Übernahme der alten Welt gescheitert, aber er war immer noch am Leben. Zumindest in soweit am Leben wie es ein Untoter sein konnte.
Es kostete ihn mehrere Jahre, die Beziehungen zu den Golems soweit zu festigen, dass er es wagen konnte die Kontrolle über ihren Herrscher zu erlangen. Roshan war eine mächtige und uralte Kreatur, noch aus den alten Tagen der Welt, als die kurzlebigen Völker der Menschen und Orks noch nicht existierten.
Ohne seine untoten Kräfte hätte Abbadon es wohl nie geschafft auch nur Kontakt zu den Golems aufzunehmen, nur seine okkulten Künste der schwarzen Magie hatten es ihm ermöglicht, den Geist des Golemherrschers zu verwirren und ihn sich untertan zu machen.
Doch er hatte es geschafft, die Kreatur stand unter seinem Befehl und mit ihm eine Armee an steinernen Kriegern. Und just in diesem Moment errichteten die alten Feinde, eine Truppe Orks, direkt in seiner Nähe ein Lager.
Bei dem Gedanken an die Orks schäumte Wut in Abbadons Gedanken auf, sein Blick verfinsterte sich und sein Schwert, Frostmourne, begann eiskalt zu leuchten.
Er würde die Orks zerschlagen, sie zerquetschen mit der Macht seiner neuen Sklaven. Niemals sollten sie ihn finden und niemals sollten sie sich ihm wieder in den Weg stellen.
Doch die Orks waren nicht dumm gewesen, sie wussten das sie gegen die Übermacht der Golems nur wenig Chancen hatten. Wie die Ratten hatten sie das sinkende Schiff verlassen und verkrochen sich in den Höhlen der umliegenden Berge.
Doch er würde sie finden, einen nach dem anderen und er würde sie alle vernichten.
Ein flüchtiges Lächeln huschte bei dem Gedanken an das bevorstehende Blutvergießen über sein Gesicht. Doch es war schnell genug verschwunden als das es jemand hätte sehen können.
Seinen größten Sieg hatte er vor vier Tagen errungen, als ihm die Gefangennahme des Häuptlings der Orks gelang. In den Augen des Lords war es ein schwacher alter Schamane der die Orks anführte, jedoch konnte er ihm noch von Nutzen sein. Ein Schamane würde sich in seinen Reihen nicht schlecht machen und die Wahl dieses alten Mannes als Anführer eines gesamten Stammes ließ auf eine – zumindest für einen Ork - große Macht schließen.
Abbadon wusste wie er den Ork unterwerfen würde. Genau wie den Golem würde er ihn in den Wahnsinn treiben, mit Visionen von Tod und Verderben seinen Verstand trüben, bis er ihm genauso als willenlosen Marionette dienen würde wie Roshan.
Er erhob sich bedächtig von seinem Thron, den er die Golems für ihn hatte erschaffen lassen und begab sich zu dem Rand des kleinen Berges, auf dem er seine provisorische Stätte aufgebaut hatte. Die verwirrten Golems hatten die Köpfe und Körper einiger erschlagener Orks mitgenommen und sie hier oben liegen gelassen. Sein Blick wanderte über die umliegenden Wälder. Die Bäume standen dicht, trotz seiner scharfen Augen konnte Abbadon nichts zwischen ihnen ausmachen, nur das Lager der Orks loderte noch immer am Horizont. Die Golems hatten sich wieder zurückgezogen, ihre unbändigen Kräfte verlangten zwar nicht nach Ruhe, jedoch sah der Lord keinen Sinn in einer jetzigen Suche nach den Überlebenden. Er würde sie sowieso finden. Vorerst galt es, die Kontrolle über den Häuptling zu erlangen.
Abbadon drehte sich um und schritt in Richtung der Höhlen mit den Gefangenen. Er hatte den Golems eingegeben keine Gefangenen bei der Schlacht zu machen, demnach waren nur die Überlebenden des Spähtrupps in den Zellen. Auch von denen war der Großteil tot, Roshan hatte ganze Arbeit geleistet, als die Orks versucht hatten mit ihm Kontakt aufzunehmen.
Langsam betrat Abbadon die Höhle. Dunkelheit umfing ihn, der Geruch von nassem Stein lag in dem Dunst des Steinlochs das als Gefängnis diente. Doch noch etwas anderes lag in der Luft, der schwere Duft der Toten, der Geruch von geronnenem Blut und verwesendem Fleisch. Abbadon erschauerte bei den wohligen Empfindungen die ihn durchströmten. Er kam zu dem Schluss das von den vier Orks, die gestern noch lebten wohl wieder einer gestorben war.
Kein Wunder ohne etwas Essbares oder Flüssigkeit. Abbadon tippte auf den Ork dessen Arm von Roshans letztem Steinwurf abgetrennt worden war.
Der Lord von Avernus erreichte die Gitter. In dem diffusen Licht in der Höhle erkannte er eine Decke über dem einarmigen Ork. Er hatte also Recht gehabt. Frostmournes inneres Licht pulsierte kurz auf als würde es die Nähe des Toten genießen.
Doch die verbliebenen drei Orks erschraken nicht beim Anblick des Untoten. Abbadon hatte gelernt das das Volk der Orks widerspenstig und stur war, vor allem wenn es um ihr Leben ging.
„So so. Ihr weigert euch noch immer zu sterben?“ Die eisige Stimme des Lords durchschallte die Höhle.
Die vorderen beiden Orks schwiegen. Sie wandten sich langsam nach hinten und blickten auf eine zusammengekauerte Gestalt in der Ecke ihrer Zelle.
„Wir werden sterben wenn unsere Zeit gekommen ist. Doch sie ist nicht jetzt und nicht hier und sie wird niemals von euch bestimmt!“ hustete die kratzige Stimme Demnoks.
Ein grausames Lachen entrang der Kehle des Lords und wurde von den Wänden der Höhle hundertfach verstärkt zurückgeworfen.
Noch immer zeigten die Orks keine Regung.
„Ihr werdet sterben! Dafür wird der Hunger und der Durst an den eure sterblichen Körper gebunden sind schon sorgen!“ höhnte Abbadon.
Der Häuptling in der Ecke bewegte sich. Langsam und behutsam streckte er erst seine Glieder und erhob sich dann gemächlich, wobei er sich auf einen alten Stock stützte.
Abbadon wusste das der Schamane nur so tat als sei er alt und gebrechlich, aber er konnte es nicht erwarten zu sehen was der Häuptling geplant hatte. Mit einem stummen Grinsen verfolgte er die Regungen des alten Orks.
Dieser bewegte sich behäbig auf die Gitter zu, bis nur noch weniger als ein Meter zwischen den beiden Todfeinden lag. Abbadon erkannte nun das Gesicht des alten Häuptlings. Es war zerfurcht von den Narben der Zeit, die kleinen Augen hinter großen, buschigen Brauen zeigten jedoch eine Lebenserfahrung und eine Weisheit, die Abbadon kurz aus dem Gleichgewicht brachten.
„Dieses Lebewesen ist mächtiger als ich geglaubt hatte.“ dachte Abbadon.
Ein feuriger Blitz explodierte plötzlich an den Gitterstäben. Vor Schreck sprang der Lord zurück, nur die magischen Barrieren die er zwischen den Gitterstäben gewoben hatte, hatten den tödlichen Zauber gestoppt.
„Unterschätze nicht die Kräfte über die du nicht gebietest.“ Spuckte Demnok ihm entgegen, bevor er sich langsam wieder in die Ecke des Kerkers zurückzog.
Kapitel 4 – Der erste Kontakt
Sie hatten die Kreatur schon von weitem gehört. Es war ungewöhnlich das sich ein Golem so wider seiner Natur verhielt.
„Daher muss die Störung in der Geisterwelt kommen.“ dachte Rexxar.
Nach längerem zureden hatte er den Ogermagier dazu gebracht sich vorsichtig zu verhalten wenn sie sich dem Steinernen Wesen näherten.
„Die Wesen der Erde haben sich noch nie für die Existenz der kurzlebigen Völker interessiert.“ Hatte Aggrons rechter Kopf gesagt. „Wieso sollten wir also noch weitere Verzögerungen auf dem Weg zum Lager der Orks provozieren?“ stichelte der Linke.
Doch als sie nun, versteckt hinter einigen hohen Gräsern, weniger als hundert Meter von dem Golem entfernt standen, spürte auch Aggron die Unruhe in der Kreatur.
Er warf seinem Kameraden einen verstörten Blick zu und wandte sich dann wieder dem scheinbar wild gewordenen Golem zu.
Das riesige, steinerne Wesen hatte sich eine eigene Lichtung im Wald geschaffen, nur die Art wie er es getan hatte, lies keinen Zweifel mehr an Rexxars Theorie. Der Golem war mindestens vier Meter hoch, sein Gewicht dürfte nur wenige Tonnen betragen. Er schien aus Lehm zu bestehen, war demnach ein eher kleiner Vertreter dieser Elementaren Rasse.
Mit einer stoischen Ruhe ging das Steinwesen von Baum zu Baum um sie einzeln zu entwurzeln. Die herausgerissenen Bäume warf er achtlos hinter sich oder zertrampelte sie bis sie nur noch aus Spänen bestanden.
Er setzte gerade wieder an einen weiteren Baum ausreißen, als ein Kaninchen heraushuschte und verzweifelt versuchte dem Giganten zu entkommen. Dieser hob langsam seinen steinernen Fuß und ließ ihn im letzten Moment bevor das Tier hätte entkommen können, niedersausen.
Das Knacken aller Knochen des Tieres und das spritzende Blut ließen Rexxar aufkeuchen. Nie zuvor hatte er bei einem Golem etwas derartiges gesehen. Nie zuvor hatte es gesehen wie ein solch natürliches Geschöpf der Natur und der alten Welt sinnlos Blut vergoss.
Mit einem Rucken drehte sich der Golem in die Richtung der Gefährten.
„Verdammt!“ fluchten beide Ogerköpfe. Rexxar war noch zu erstaunt um zu realisieren was er gerade getan hatte.
Der Golem stieß einen markerschütternden Schrei aus und griff nach dem nächsten Baum.
„Wir müssen hier weg!“ schrie Aggron. Er packte den verduzten Rexxar am Arm und zog ihn aus der Gefahrenzone. Gerade rechtzeitig bevor ein frisch ausgerissener Baum an der Stelle einschlug, an der sie sich noch vor zwei Sekunden versteckt hatten.
Sie warfen sich hinter den nächsten großen Baum der sie von ihrem Gegner trennte.
„Wir haben keine Wahl, wir müssen diese Kreatur angreifen, wenn wir das Lager noch erreichen wollen,“ keuchte Rexxar und löste die Äxte von seinem Gurt.
„Zum Glück besteht er nicht aus Granit, sonst würde meine Magie nicht viel anrichten,“ sagte der Oger und konzentrierte sich auf seinen Zauber.
„Bist du bereit?“ fragte Rexxar.
Aggron kam nicht mehr zum antworten. Ein zweiter geworfener Baum krachte gegen den unter dem sie saßen und knickte ihn ab wie einen Strohhalm.
Rexxar rollte sich nach links, geradewegs in die Arme des anstürmenden Ungetüms. Noch bevor er wieder auf die Beine kam, packte ihn der Golem und schleuderte ihn wie einen Spielball quer über die Lichtung.
Er hatte Glück, mehrere Sträucher bremsten seinen Aufprall. Schwindelnd richtete er sich wieder auf und begann von hinten auf den Golem zuzurennen.
Dieser hatte gerade ausgeholt um Aggron einen tödlichen Hieb zu versetzen. Der Schlag hätte glatt beide Köpfe vom Oger abgerissen, doch der Magier hielt mit seinem magischen Knüppel voll dagegen. Beide Kämpfer wurden vom Aufprall zurückgeworfen, genug Verwirrung für Rexxar, sich mit einem gewaltigen Kriegsschrei auf den Rücken der Bestie zu werfen.
Der Golem hatte nicht erwartet das sich sein erstes Opfer so schnell erholen würde und versuchte das Ding an seinem Rücken mit wilden Schlägen loszuwerden. Die verbissenen Gegner taumelten über die Lichtung. Während der Golem mit seinem steinernen Pranken nach Rexxar schlug, hieb dieser wieder und wieder auf den Kopf der Kreatur ein. Der Golem brüllte wieder und versuchte den Angreifer auf seinem Rücken zu treffen, doch der Halbork wich geschickt aus und verpasste dem Golem einen Axthieb nach dem nächsten.
„Verschwinde da!“ schrie Aggron.
Der Schweiß stand ihm im Gesicht, er musste einen mächtigen Zauber vorbereitet haben.
Rexxar lies sich nach hinten fallen und rollte sich elegant im Gras ab.
Aggrons magische Worte formten eine blendend weiße Kugel in seiner erhobenen rechten Hand. Mit einem lauten Schrei riss er seinen Arm nach Vorne. Mehrere gewaltige Explosionen ließen den Golem erzittern. Es war als würden Feuerbälle von mindestens einem Meter Durchmesser auf die Kreatur geschleudert werden, jede sprengte große Stücke aus dem Körper des Wesens.
Der letzte Feuerball brachte den Kopf der Kreatur mit einem lauten Knall zum Platzen. Überall regnete es kleine Steine auf die beiden Gefährten nieder.
Die verbliebenen Reste des Golems wankten noch einmal nach links und nach rechts, bevor sie mit einem letzten Stöhnen in sich zusammen fielen.
„Uuups. Das sollte eigentlich nur ein Feuerball werden,“ murmelte Aggron und klopfte sich den Staub aus der Hose.
„Du heißt nicht ohnehin *Steinbrecher* mein Freund,“ hustete Rexxar.
Was die beiden nicht sahen war die versteckte Gestalt einige Meter entfernt, die den Kampf mit äußerstem Interesse verfolgt hatte.
Kapitel 5 – Ein neuer Freund
Vol’Jin saß in der Mitte der Höhle und meditierte. Ab und zu warf ihm einer der umliegenden Orks einen Blick zu, immer dann wenn sein Gemurmel einmal besonders laut anschwoll, doch jedes mal schwächte es danach wieder ab bis er fast verstummte.
Für jemanden ohne die Kenntnisse der Schamanischen Künste würde es aussehen wie ein seniler alter Mann, der vor sich hin brabbelte, doch die Gesichter der anderen Orks in der Höhle zeugten von der Wichtigkeit dieses Ereignisses.
Vol’Jin sammelte Informationen. Er empfing alles was die Schamanen seines Stammes ihm sandten. Er versuchte die Informationen zu ordnen, sortierte sie in seinem Geist und versuchte zu helfen wo er kann.
Doch die Nachrichten die er bekam waren erschreckend. Der Stamm war weiter verteilt als er angenommen hatte, die Krieger verletzt, selbst die Vorräte gingen schneller zur Neige als er angenommen hatte.
Der Schamane und neue Häuptling beschloss zuerst die Gefahr durch die Golems zu bannen, bevor die Siedlung wieder errichtet werden konnte. Die anderen Schamanen sandten ihm ihre Zustimmung.
„So sei es entschieden.“ Seufzte Vol’Jin und zog sich in die wirkliche Welt zurück.
„Werden wir in den Krieg ziehen?“ grunzte ein naher Ork ihm zu als er sah das Vol‘Jin erwacht war.
„Wir wollen kämpfen!“ sagte ein anderer.
„Der Stamm will Rache!“ keuchte ein Ork mit gebrochenen Beinen von seiner Trage.
Vol’Jin blieb ruhig. Er war der neue Häuptling, seine Entscheidung würde akzeptiert werden, egal wie sie ausfällt.
„Der Stamm zieht nicht in den Krieg!“ raunte seine Stimme durch die Höhle.
Sofort entstand Unruhe in der Höhle, die umstehenden Orks begannen ungläubig zu grummeln.
„Unsere Krieger sind verletzt!“ klang die kratzige Stimme Vol’Jins. “Wir haben keine Streitmacht um gegen die Steinernen Riesen anzukommen. Eine solche Tat hätte Thrall nicht gewünscht.“ Der Name des Großen Kriegshäuptlings lies die Menge verstummen.
„Einer unserer Schamanen hat ein Zeichen von Demnok gespürt. Erst vor wenigen Stunden hat der Häuptling versucht Kontakt zu uns aufzunehmen. Doch sein Geist schien verwirrt und auf eine seltsame Art und Weise....kalt....Ich werde ihn suchen, doch diesmal nicht mit einer Armee stampfender Orkkrieger, sondern still und leise. Denn eins steht fest, wer immer für die Taten der Golems verantwortlich ist, derjenige besitzt auch die Macht deren Angriffe zu kontrollieren. Und solange unsere Armee nicht bereit ist, ist jeglicher Kriegerischer Akt sinnlos!“
Die letzten Worte schrie der Schamane fast heraus. Die erstaunte Menge hatte den alten Berater des Häuptlings noch nie so entschlossen gesehen.
„Ich brauche zwei fähige Krieger die mit mir kommen.“ Sprach er und blickte dabei in die Runde.
Natürlich hätte sich jeder der Orks bereitwillig angeschlossen, doch noch bevor einer von ihnen etwas sagen konnte, sprach eine rauchige Stimme aus der Richtung des Höhleneingangs „Erlaubt mir zu sprechen hoher Schamane der Orks.“
Vol’Jin drehte sich langsam um und erblickte eine schmale Gestalt im Höhleneingang.
„Und wer seid ihr das ihr mich sprechen wollt?“ fragte Vol’Jin die Gestalt. „Ihr seid kein Feind sonst wäre es euch nicht gelungen an den Wachen vorbeizukommen. Wenn ihr also ein Freund seid, noch dazu ein Freund mit Neuigkeiten in unserer Not, so beeilt euch zu sprechen.“
Die Gestalt betrat behände die düstere Höhle. Sie war etwas kleiner als ein normaler Ork, auch lange nicht so schwer. Die Kleidung und Hautfarbe war ganz in grün und schwarz gehalten, ein Zeichen für die Verbundenheit mit der Natur. Sein Gesicht war dem eines Nachtelfen nicht unähnlich, die Nase langgezogen, die Ohren spitz, nur die schnell umherzuckenden Augen ließen eher auf einen schnellen Jäger schließen. Das Auffälligste an der Gestalt waren jedoch seine Haare. Sie standen wie ein Kamm in einem schmalen Streifen von seinem Kopf ab.
„Mein Name ist Jahrakral. Ich bin der Anführer der Trolle und ich will mich eurer Truppe anschließen!“
Vol’Jin musterte den Neuankömmling. Er hatte zwar erkannt das es sich dabei um einen der Waldtrolle handelte, jedoch hatten sich diese Wesen nie für die anderen Völker interessiert. Sie lebten unter ihresgleichen in den Wäldern Kalimdors und gingen großen Kriegen aus dem Weg, galten jedoch als exzellente Krieger.
Als hätte Jahrakral gespürt was der Schamane dachte, zog er blitzschnell eine kleine Axt aus seinem Gurt und warf diese, noch bevor die umstehenden Orks hätten reagieren können, in einen Holzpflock an der Gegenüberliegenden Höhlenwand.
„Ich bringe euch nicht nur meine Kampfkraft,“ zischte der Troll in die Runde, „sondern ich bringe euch auch zwei Wesen welche ich nicht weit von dieser Höhle beobachtete. Die beiden besiegten mühelos eines der Steinwesen!“ Jahrakral war während er dies sprach zu dem Holzpflock gegangen und zog nun seine Axt wieder aus dem Stamm.
„Ich denke auch sie könnten nützlich sein für eure Mission,“ sagte er verschmitzt.
Kapitel 6 – Demnoks Wahnsinn
Ein dunkles Stöhnen ließ Demnok erwachen.
Er wusste nicht wie lange er geschlafen hatte, das Licht in der Höhle war sowohl bei Tag als auch bei Nacht nur diffus und schummerig. Er versuchte sich zu erinnern was als Letztes passiert war.
Die Erinnerungen überschwemmten ihn bevor er dagegen ankämpfen konnte.
Sie waren tot, seine letzten beiden Kameraden waren an ihren Verletzungen, der Kälte, der Feuchtigkeit und dem Nahrungsentzug gestorben. Es war besser so gewesen, sie hatten die letzten Stunden ihres Daseins schrecklich Qualen erleiden müssen. Der Feind der sie gefangen hielt hatte sich geweigert ihr Leiden zu beenden, so hatte Demnok sich diesem annehmen müssen. Er hatte es schnell gemacht, so schnell wie es seine Kräfte in dieser blockierten Zelle zuließen. Trauer überkam ihn, bedächtig richtete er sich auf.
Ein eiskalter Schauer lief plötzlich über seinen Rücken. Irgendetwas stimmte hier nicht.
Mit einem Mal wurde Demnok bewusst woher das Stöhnen kam.
Mit weit aufgerissenen Augen sah er wie sich seine toten Kameraden langsam aufrichteten. Bei dem einen öffneten und schlossen sich bereits die Hände, der zweite, dem der Arm fehlte, richtete langsam seinen Oberkörper unter dem Laken auf. Der dritte hatte bereits begonnen, sich langsam auf die Beine zu stemmen.
Demnok war gelähmt von dem Schrecken den er erblickte. Er hatte damals gegen die Untote Geißel gekämpft, hatte Hunderte der grausam Wiederbelebten eigenhändig getötet, doch die eigenen Kameraden auf diese Weise ins Leben zurückgeholt zu sehen schockierte den Schamanen.
Er hatte die Gestalt erkannt die ihn gefangengenommen hatte, ein untoter Lord. Wenn er sich Recht erinnerte viel ihm sogar der Name des Monsters wieder ein. Abbadon, der Lord von Avernus, genau das war es. Das musste sein Werk sein, ein widerlicher Trick um ihn zu verwirren oder ihn mit den eigenen Kriegern auszuschalten. So leicht würde sich Demnok Lannik nicht geschlagen geben. Er war der Häuptling dieser Orks. Er war der mächtigste Schamane seines Stammes. Er würde nicht durch die Hand von drei Untoten sterben!
Geschickt stütze er sich auf seinen Stab und stellte sich somit den Untoten Orks entgegen.
Diese hatten sich alle aufgerichtet und kamen mit langsamen Schritten auf Demnok zu. In ihren Augen sah Demnok die Begierde nach frischem Fleisch, Erinnerungen an die vielen Toten und verlorenen Freunde in den Kriegen gegen die Untote Geißel flammten in Demnok auf und schürten seinen Hass auf die ehemaligen Kameraden.
Der Schamane murmelte ein paar Worte in einer geheimen Sprache und richtete seinen Stab auf den Untoten der ihm am nächsten Stand.
Mit einem ohrenbetäubenden Knall barst der Oberkörper des Orks nach Außen und verteilte die Innereien im Innern der Zelle. Demnok grinste vor Zufriedenheit über die Wirksamkeit seines Zaubers.
Doch was war das? Sein Blick verschwamm, die Untoten Krieger verblassten zusehends und wie aus weiter Ferne hörte er die vertraute Stimme eines seiner Kameraden.
„Häuptling! Was habt ihr getan?“
Es war als würde er aus einer Trance erwachen, ihm wurde bewusst das vor ihm einer seiner Kameraden stand, doch der Schamane konnte seinen Augen keinen Glauben schenken. Der Ork war lebendig und schüttelte den Schamanen, schrie ihm Wörter in einer scheinbar fremden Sprache entgegen.
Demnok verstand ihn nicht, er war verwirrt. In seinem Kopf kreiste die Frage was mit den Untoten plötzlich geschehen war.
Sein verschwommener Blick fiel auf den Boden ein paar Meter vor ihm. Dort lag der noch zuckende Leib eines seiner Kameraden, sein gesamter Oberkörper war aufgeplatzt. Das Blut und die Gedärme tropften immer noch von der Decke und den Wänden der Höhle.
Mit einem letzten röchelnden Aufbäumen sackte der Körper des verletzten Orks in sich zusammen.
„Was habe ich nur getan?“ flüsterte entsetzt der Schamane.
Mit einem Schrei wurde Demnok wach. Die Bilder seines makabren Traum durchströmten immer noch seinen Geist und ließen ihn schwindeln.
„Es war nicht die Wirklichkeit,“ stöhnte Demnok erleichtert.
Er versuchte sich in der Höhle zu orientieren, blinzelte um die Müdigkeit aus seinen Augen zu vertreiben. Langsam wurde sein Blick klarer, die Schatten des Schlafes zogen sich zurück in die unwirkliche Welt aus der sie kamen. Demnok zuckte zusammen.
Auf dem Boden vor ihm lagen die aufgeplatzten Körper zwei seiner Kameraden.
Der Schamane schluckte. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein.
Wie benebelt schweifte sein Blick zu der Bahre in der Ecke, auf der sein letzter Kamerad lag.
Der tote Ork unter der Decke bewegte sich.
Langsam richtete Demnok seinen Stab auf die Bahre und begann seinen Zauber zu weben.
Wieder schrak der Orkschamane auf.
Sein Geist war verwirrt, seine Nerven surrten wie gespannte Drahtseile, sein Kopf schmerzte und in seinem Körper war eine Müdigkeit, als hätte er sein Wochen nicht geschlafen.
Voller Panik sprang Demnok auf, jederzeit bereit gegen einen weiteren Feind, mit aller ihm zur Verfügung stehender Macht, vorzugehen.
Die anderen Orks waren nicht mehr da, in der gegenüberliegenden Ecke der Zelle hockte eine regungslose Gestalt, verbarg sich im düsteren Schatten vor dem Blick des Schamanen.
„Wer bist du?“ brüllte Demnok der Gestalt entgegen und richtete seinen knorrigen Holzstab auf sie, bereit jederzeit einen Zauber zu schleudern.
Die Gestalt in der Ecke rührte sich nicht, doch Demnok spürte den Blick von kalten Augen auf seinem Körper.
Den Blick von kalten, untoten Augen!
Noch bevor er einen Spruch aussprechen konnte, stürzte sich die Gestalt mit unglaublicher Geschwindigkeit auf ihn.
Demnok sah die verfaulten Gesichtszüge, roch den bestialischen Atem als die Kreatur sich auf ihn warf und ihn zu Boden rang.
Messerscharfe Klauen bohrten sich mit gigantischer Kraft in sein Fleisch. Der Schamane schrie vor Schmerzen auf, versuchte die Gestalt mit seinem Stab von sich zu schleudern, doch sie war zu stark.
Geifernder Sabber des untoten Monsters tropfte aus dem zähnebesetzten Maul auf ihn nieder, die Kreatur klappte ihr Mundwerk auf, Demnok erkannte den Plan der Bestie. Sie wollte seinen Kopf abbeißen und ihn bei lebendigem Leib auffressen. Der Schamane schrie wieder, diesmal den Schrei der Angst vor dem Tod und bäumte sich mit all seiner Kraft auf. Doch das klaffende Maul der Bestie kam unaufhaltsam auf ihn zu. Der Pestatem verschlug Demnok die Sinne, die wild zuckenden Augen des Monsters stierten auf sein nächstes Mahl.
Doch noch bevor die Zähne des Monsters sich in seinem Schädel versengten erwachte Demnok panisch schreiend auf dem Boden der Zelle.
Er war wieder allein.
Abbadon lachte. Er lachte wie er seit langem nicht mehr gelacht hatte.
Mit eiskalter Begeisterung beobachtete er den sich unruhig hin und her werfenden Demnok in der Ecke der Zelle. Der Lord spürte die Verwirrung im Geist des Schamanen, spürte die Angst und die Verzweiflung die in Demnok loderten.
Nicht mehr lange und der Schamane würde ihm genauso Untertan sein wie Roshan.
Vorweg aber erstmal ein dicker Gruß an G@mla, der zum einen den Stein ins rollen gebracht hat sich überhaupt mit dem Thema auseinander zusetzen und mir durchgängig mit mehr oder weniger sinnvollen Kommentaren beiseite stand :-P
Ich erinnere mich noch daran wie er mir vor einem halben Jahr von seiner Idee, eine Geschichte über DotA zu schreiben, erzählt hat. Logischerweise hab ich ihm gesagt das er jetzt endgültig durchgedreht ist und riet ihm sich einmal mit einem guten Suchtberater in Kontakt zu setzen.
Nachdem er mir jedoch die ersten drei Kapitel seiner Story zugeschickt hatte, packte mich irgendwie auch das Fieber und ich begann mir meine eigenen Gedanken zu diesem Thema zu machen.
Und hier ist sie nun! Meine erste Geschichte mit den Charakteren aus DotA. Ob es allerdings meine erste und zugleich letzte Geschichte ist, mache ich natürlich von euren Reaktionen abhängig.
Also postet was das Zeug hält, am besten nachdem ihr die Geschichte gelesen habt und wenn es geht wäre konstruktive Kritik ganz nett.
Hab ich was vergessen? Ach ja, die Geschichte hat immer noch keinen Titel. Irgendwie hapert es da bei mir ein wenig. Wenn ihr also einen Vorschlag habt, zögert nicht ihn mir mitzuteilen. Jetzt aber erstmal viel Spaß bei meiner Story.
So long,
Berghutze
Prolog
Der harte Aufschlag quetsche sämtlich Luft aus den Lungen des blutüberströmten Demnok. Mit einem lauten Röcheln verschwamm die Sicht des Orkischen Schamanen. Das letzte dessen er gewahr wurde war der Anblick des gewaltigen Golems mehrere Meter vor ihm, der mit seinen steinernen Fäusten mühelos einen Felsblock von mehreren Tonnen aus dem Berg riss um ihn dann in Richtung der kleinen, verlorenen Truppe Orkkrieger zu schleudern.
„Wir sind verloren...“ flüsterte er, bevor die Ohnmacht sich ihm annahm.
Kapitel 1 – Die Suche
„Links hab ich gesagt!“
„Aber wir müssen Rechts du Ausgeburt einer Schlammmorchel!“
Rexxar drehte sich amüsiert dem Schauspiel vor ihm zu. Er war immer wieder erstaunt über die Uneinigkeit des zweiköpfigen Ogermagiers.
„Nenn mich nicht Schlammmorchel, du Hohlkopf!“
„Du bist der Holkopf und wir müssen Richtung Osten und somit nach rechts, Schlammmorchel!“
Rexxar grinste und lies den Kopf sinken. Auch wenn der Oger unbeholfen und tollpatschig wirkte, so war es doch besser ihm dies weder zu sagen noch durch eine unbedachte Geste zu zeigen.
Vor mehreren Wochen, noch bevor sie in die Wildnis zu ihrem Auftrag aufgebrochen waren, hatte sich ein Zwerg mit einem blauen Cape in einer Gaststätte über den Oger lustig gemacht.
Die Brandmarken, die der Zwerg davongetragen hatte, würden selbst in einem Monat noch nicht verheilt sein.
„Ich hau dir gleich einen auf deine hässliche Nase wenn wir jetzt nicht nach links gehen!“
„Und ich klopp dir gleich meinen Knüppel auf den Fuß wenn du jetzt nicht hörst!“
Langsam stand Rexxar von seinem Platz im Schatten eines Baumes auf. Die beiden standen seit fast einer Stunde an dieser Weggabelung, eine viel zu lange Zeit wenn man die Dringlichkeit ihres Auftrages in Betracht zog. Aber es half nichts, solange sich die Köpfe des Ogers nicht einig waren, kamen sie nicht weiter.
Der stämmige Halbork lies seinen Blick schweifen. Er stand mit seinem Gefährten auf einem alten Trampelpfad in den Wäldern von Kalimdor, wo jedoch genau, vermochte er nicht zu sagen.
Sein Blick viel auf den Knüppel, der seinem zweiköpfigen Freund als Waffe diente. Insgesamt machte der Oger alles andere als den Eindruck eines hochbegabten Zauberers. Er war so groß wie ein ausgewachsenes Pferd, wog aber mindestens das Dreifache. Die Haut des Magiers war dunkelblau, eine ungewöhnliche Farbe bei den Ogern. Soweit Rexxar - hinter vorgehaltener Hand - von den andern Ogern im Lager gehört hatte, hatte Aggron Steinbrecher, wie man seinen Freund nannte, sich wohl einmal mit dem falschen angelegt und als Erinnerung an seine Niederlage die blaue Haut behalten.
Den Oger störte dies jedoch recht wenig, war doch eh der gesamte Körper mit mystischen Runen bemalt, alles Zeichen von errungenen Siegen und Abwehrsiegeln gegen böse Geister. Bekleidet war er nur mit einer kurzen Hose aus Gnollleder.
PRRÖÖÖT!!
Der Laut riss Rexxar aus seinen Gedanken. Sofort schoss Adrenalin in seinen Kopf, seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, seine Muskeln spannten sich an und er griff instinktiv zu den beiden Äxten an seiner Seite.
In dem Moment erschallte laut das grunzende Lachen der beiden Köpfe.
„Zieh noch mal an dem Finger!“ gluckste der linke Kopf.
„Nein, jetzt bist du dran“ kicherte der rechte.
Mit einem Seufzen wich die Anspannung aus den Gliedern des Halborks. Manchmal fragte er sich ob er mit dieser Spezies wirklich verwandt war.
Aber er konnte seine Herkunft nicht abstreiten. Rexxars Vater war ein Stolzer Ogerkrieger gewesen, ein ehrenhafter Kämpfer, der im Krieg gegen die Murlocs gefallen war. Seine Mutter war eine Orkische Schamanin, die ihr Leben der Natur und den Tieren gewidmet hat.
Somit vereinte der Halbork die Stärken beider Rassen in sich, er war stämmig gebaut wie ein Ork und besaß die Kraft und die Ausdauer eines Ogers. Mit seinen muskulösen Armen war er in der Lage zwei Äxte gleichzeitig zu führen, eine Kampftechnik, die sein Vater ihn lehrte bevor er in den Krieg zog. Seine Mutter hatte ihm eingeprägt, die Natur zu ehren und zu achten, ebenso wie sie ihn in die Sprache der Tiere einwies, welche Rexxar auch in diesem Moment wieder von Nutzen sein sollten.
„Lass es mich einmal versuchen den rechten Weg zu finden.“ Sprach Rexxar zu Aggron.
Der Oger hörte auf zu lachen und drehte sich erschrocken um. „Oh... Ja... vielleicht solltest du es mal probieren“ räusperte sich der rechte Kopf nach kurzem Schweigen. Der linke Kopf schaute verlegen auf den Boden. Rexxar sah den beiden an das sie sich für ihre kindischen Ausbruch schämten, hatten sie schließlich den Auftrag das Lager des Orkschamanen Demnok schnellstmöglich zu erreichen. Dennoch war er nicht böse auf seinen Freund, erfreute ihn der Oger doch oft genug mit seinen Späßen.
Rexxar setzte sich wieder in das sie umgebende Gras und schloss die Augen. In seinen Gedanken horchte er nur auf die Geräusche des Waldes. Das sanfte Rascheln der Blätter im Wind, das Geräusch der letzten Regentropfen die von den Sträuchern fielen, die verschiedenen Vogelrufe die er um sich herum wahrnahm. Und genau auf diese richtete er seine Aufmerksamkeit. Mit höchster Konzentration lenkte er seinen Geist auf die Unterbewussten Bahnen. Vorsichtig versuchte er seinen Geist von seinem Körper zu trennen. Sein innerer Blick verschwamm, er tauchte ein in die nebelige, trübe Welt des Unterbewussten. In diesem astralen Zustand schwebte er über seinem Körper, jedoch schaute er nicht hinab. Rexxar war seit frühester Kindheit auf diesen Wegen mit seiner Mutter gewandert und hatte so gelernt wonach er Ausschau halten musste. Hauchdünne, seidenen Fäden schwebten an ihm vorbei, sie waren die geistigen Verbindungen die jedes Lebewesen in seinem Dasein zurückließ.
Doch irgendetwas war anders als sonst. In der Harmonie der Unterbewussten Welt war ein leichter Missklang. Nicht so wie damals, als die Zauberer der Brennenden Legion versuchten die Geisterwelt zu unterwerfen, sondern eher wie eine leichte Dissonanz in der Natur, als wäre dort ein Lebewesen, welches nicht hier her gehörte. Rexxar versuchte die Störung zu orten, jedoch war das Signal zu schwach und der Halbork war zwar fähig mit seinem Geist zu wandern, die Fähigkeiten eines wahren Schamanen hatte er jedoch nie erlernt. Er gab die Suche nach dem Missklang auf und widmete sich wieder seiner ansichtlichen Suche.
Vorsichtig schwebte Rexxar mit seinem Geist von Band zu Band, horchte und untersuchte jedes von ihnen genauer, auf der Suche nach dem eines bestimmten Tieres.
Schon nach kurzer Zeit hatte er gefunden wonach er suchte, schwebend folge er dem Band ins Innere des Waldes. Auf dem Gipfel einer hohen Eiche saß ein majestätischer Falke und hielt Ausschau nach essbarer Beute. Vorsichtig drang Rexxars Geist in den Vogel ein und übernahm für kurze Zeit die Kontrolle über das Tier. Er stieß sich mit den Krallen von dem Baum ab und schwang sich in die Lüfte. Der Wind zog schneidend an seinen Federn während er sich mit kräftigen Flügelschlägen in die Höhe schraubte. Rexxars Geist erfasste ein Gefühl von Freiheit, er spürte jede noch so kleine Luftveränderung um sich herum und war wie jedes mal erstaunt von der Sehschärfe seines kontrollierten Dieners.
Er zwang sich die wohligen Empfindungen beiseite zu schieben. Er musste sich konzentrieren und die Fähigkeiten des Vogels nutzen um das Lager Demnoks schnellstmöglich zu erreichen.
Mit den scharfen Augen des Falken suchte er den Horizont ab und fand nach kurzer Zeit nicht allzu weit entfernt die Anzeichen für ein Orkisches Lager. Der Rauch von vielen Feuern stieg auf, zu vielen Feuern wie Rexxar bemerkte. Da stimmte etwas nicht.
Rexxar brachte den Falken dazu ein Stück näher heran zu fliegen, doch was er sah beunruhigte ihn zutiefst. Das Lager war noch mehrere Meilen entfernt, doch dank den Scharfen Augen des Falken konnte er Kriegsgetümmel ausmachen.
Das Lager wurde angegriffen.
Beunruhigende Gedanken jagten durch Rexxars Kopf. Welches Volk besaß die Macht und würde es wagen ein komplettes Orklager anzugreifen? Hatten die Nachtelfen und die Menschen die alten Bündnisse gelöst? Herrschte wieder Krieg zwischen den alten Rassen? Er musste mehr wissen und flog noch schneller in die Richtung des Lagers.
Doch je weiter er sich mit seinem Geist von seinem Körper entfernte, desto schwächer wurde die Verbindung zwischen ihm und dem Falken und desto schwieriger wurde es für Rexxar ihn zu kontrollieren. Schon jetzt wehrte sich der Vogel gegen die Kontrolle, er wollte nicht näher an das Lager heranfliegen, irgendetwas machte ihm Angst, große Angst.
Mit einem plötzlichen Aufbäumen schüttelte der Vogel die Kontrolle des Halborks von sich ab und lies sofort mit ein, zwei kräftigen Flügelschlägen den Ort seiner Furcht hinter sich.
Rexxars Geist hingegen wurde mit unglaublicher Geschwindigkeit zurück zu seinem Körper geschleudert. Eine plötzliche Trennung eines Geistes von einem fremden Körper konnte ungeahnte Folgen haben und der Halbork bereute wütend das er die Verbindung so lange versucht hatte zu halten.
Mit einem Keuchen erwachte der Halbork auf der Wiese. Er lag auf dem Rücken und versuchte zu verstehen was er gerade erlebt hatte. Aggron stand über ihn gebeugt und beobachtete seine Regungen mit steinerner Miene.
„Was hast du gesehen?“ Knurrten beide Köpfe gleichzeitig.
Rexxar schluckte und versuchte die Verwirrung von der Geistesübernahme abzuschütteln. Immer noch benommen sagte er „das Lager brennt, unsere Krieger kämpfen gegen einen Feind, den ich nicht erkennen konnte.“
Der Oger richtete sich auf. „Dann müssen wir uns beeilen. Kannst du gehen?“
Rexxar bemühte sich seine zitternden Knie zu beruhigen. „Ich glaube wir kommen zu spät.“
Kapitel 2 – Ein neuer Häuptling
Vol’jin war verzweifelt. Was hatte die Golems nur dazu gebracht das Lager anzugreifen? Er war zwar im magischen Kampf ausgebildet, doch gegen die relativ magieimmunen Golems waren seinen Kenntnisse nahezu nutzlos. Für das führen einer Waffe war er zu alt, also versuchte er seinen Kameraden zu helfen indem er sie vom Schlachtfeld zog und in einer nahe gelegenen Höhle mit seinen Voodoo Kräften heilte. Leider war das alles wozu der alte Berater des Häuptlings noch in der Lage war. Die Moral der Horde war gebrochen, der Anführer des Lagers Demnok Lannik war seit der Expedition zum Golemherrscher Roshan verschollen, und Hilfe war nicht in Sicht.
Was hatte die Golems dazu gebracht das Lager anzugreifen? Diese Frage ließ ihn nicht mehr los. Die Golems waren friedliche, magische Geschöpfe der Natur. Wenn man sie in Ruhe ließ, waren sie harmlos. Normalerweise.
Das Lager der Orks war im letzten Winter errichtet worden. Sie fühlten sich hier schnell heimisch, es gab genügend Wasser und Nahrung, die Tiere in der Umgebung waren zahlreich und die letzten Feinde mit dem Sieg über die Brennende Legion und die Untote Geißel besiegt.
Die Menschen waren in ihr Land und zu ihren Städten zurückgekehrt, die Nachtelfen herrschten wieder in den Wäldern von Ashenvale und beschützen den Baum des Lebens. Die Orks waren nach Kalimdor gesegelt und hatten ein raues, aber fruchtbares Land vorgefunden, welches sie schnell als ihre neue Heimat annahmen. Thrall, der große Kriegshäuptling hatte Abgesandte in die verschiedenen Winkel Kalimdors gesandt um auch dort neue Lager und Städte zu errichten.
Und eines dieser Lager wurde gerade von einer Horde unaufhaltsamer Golems niedergewalzt. Doch warum?
Vol’Jin horchte auf, vor der Höhle hatte er ein Geräusch vernommen. Nichts ungewöhnliches, die anderen Orks kannten die Position der Höhle, denn das Lager war schon vor Stunden aufgegeben worden. Diejenigen, die dort noch kämpften, dienten nur der Ablenkung um möglichst viele Vorräte in den Umliegenden Höhlen zu verstauen.
Ein alter Ork, den Kopf mit einem blutverschmierten Tuch umwickelt, stapfte in die Höhle. „Wir ziehen uns zurück,“ sagte er grunzend. Vol’Jin nickte nur und wand sich wieder seinen Gedankengängen zu.
Der Angriff der Golems auf das Lager kam nicht unerwartet. Seit Wochen hatten die Späher der Orks deren seltsames Verhalten mit wachsendem Argwohn beobachtet, jedoch nicht den Grund für die Unruhe unter den Geschöpfen der Erde ausmachen können. Ein paar der Späher wurden sogar von den Steinernen Wesen angegriffen, zwei Krieger starben durch eine Steinlawine, die ein wild gewordener Granitgolem auf Sie herabfallen lies.
Das war auch der Auslöser für den Schamanen Demnok einen Trupp zusammenzustellen um den Obersten der Steinernen Plage, Roshan, aufzusuchen und vielleicht dort deren Verhalten zu ergründen.
Doch der Trupp kehrte nie zurück. Nach 4 Tagen entsandte man einen weiteren Trupp, diesmal um den Häuptling zu suchen. Schon nach wenigen Stunden kehrte ein einzelner, schwer verwundeter Ork des Trupps zurück und stammelte etwas von den angreifenden Golems, bevor er aufgrund des massiven Blutverlustes zusammensackte. Erst als der Ork auf dem Boden aufschlug, sahen sie den aufgeplatzten Hinterkopf des Spähers.
Die Orks verbarrikadierten sofort das Lager, rüsteten die Krieger mit Waffen aus und schickten die Frauen und Kinder in die umliegenden Höhlen. Anders als in den alten Tagen war dies nie ein reines Kriegslager gewesen.
Zuerst versuchten sie die Golems mit Hilfe ihrer Magie zurückzutreiben, doch von den Zaubersprüchen richteten nur wenige den erhofften Schaden an. Die Speere und Pfeile prallten an der Steinernen Haut der Giganten ab ohne auch nur einen Kratzer zu hinterlassen und die geschmiedeten Äxte, die Lieblingswaffe eines jeden Orks, schafften es höchstens die Ungetüme zurückzudrängen, besiegen konnten sie sie nicht. Zwar sind auch die Orks robuste und kräftige Kämpfer, doch hatten sie gegen die Übermacht dieser Elementaren Wesen nicht die geringste Chance.
Innerhalb der ersten Stunden wurde das komplette Lager niedergemäht, die Verluste waren zahlreich auf Seiten der Orks, nicht jedoch bei den Golems. Nun war der Stamm in den umliegenden Wäldern zerstreut und es würde mindestens eine Woche dauern bis man die Verwundeten versorgt und die verstreuten Truppen wieder einigermaßen formiert hätte.
Ein Stöhnen aus der Ecke der Höhle holte Vol’Jin aus seinen trüben Gedanken zurück. Er wandte sich dem verletzten Ork zu, ein Golem hatte ihn von hinten mit einem mächtigen Schlag erwischt und dabei die meisten seiner Knochen gebrochen.
Mit geschlossenen Augen murmelte Vol’Jin eine Voodoo Formel. Der verletzte Ork stöhnte noch kurz auf, bevor er wieder in eine sanfte Ohnmacht viel. Mehr konnte Vol’Jin momentan nicht für ihn tun, außer ihm so die Schmerzen zu nehmen.
Der Ork mit dem blutigen Kopftuch wandte sich Vol’Jin zu und schaute ihn traurig an. Ihm wurde wieder schmerzlich bewusst welcher Druck nun auf ihm als Berater des verschollenen Häuptlings lastete.
Er war nach dem Verschwinden von Demnok der Ranghöchste Krieger und somit, zumindest vorläufig, der neue Häuptling des Stammes.
Kapitel 3 – Der Fluch beginnt
Abbadon war zufrieden mit sich. Nach der monatelangen Flucht vor den Hetzern der Allianz hatte er es geschafft sich mit einem kleinen Boot an die Küsten von Kalimdor zu retten. Die Allianz hatte seine Spur verloren und schlussendlich die Jagd aufgegeben. Zwar waren seine alten Herren besiegt, die Pläne der Übernahme der alten Welt gescheitert, aber er war immer noch am Leben. Zumindest in soweit am Leben wie es ein Untoter sein konnte.
Es kostete ihn mehrere Jahre, die Beziehungen zu den Golems soweit zu festigen, dass er es wagen konnte die Kontrolle über ihren Herrscher zu erlangen. Roshan war eine mächtige und uralte Kreatur, noch aus den alten Tagen der Welt, als die kurzlebigen Völker der Menschen und Orks noch nicht existierten.
Ohne seine untoten Kräfte hätte Abbadon es wohl nie geschafft auch nur Kontakt zu den Golems aufzunehmen, nur seine okkulten Künste der schwarzen Magie hatten es ihm ermöglicht, den Geist des Golemherrschers zu verwirren und ihn sich untertan zu machen.
Doch er hatte es geschafft, die Kreatur stand unter seinem Befehl und mit ihm eine Armee an steinernen Kriegern. Und just in diesem Moment errichteten die alten Feinde, eine Truppe Orks, direkt in seiner Nähe ein Lager.
Bei dem Gedanken an die Orks schäumte Wut in Abbadons Gedanken auf, sein Blick verfinsterte sich und sein Schwert, Frostmourne, begann eiskalt zu leuchten.
Er würde die Orks zerschlagen, sie zerquetschen mit der Macht seiner neuen Sklaven. Niemals sollten sie ihn finden und niemals sollten sie sich ihm wieder in den Weg stellen.
Doch die Orks waren nicht dumm gewesen, sie wussten das sie gegen die Übermacht der Golems nur wenig Chancen hatten. Wie die Ratten hatten sie das sinkende Schiff verlassen und verkrochen sich in den Höhlen der umliegenden Berge.
Doch er würde sie finden, einen nach dem anderen und er würde sie alle vernichten.
Ein flüchtiges Lächeln huschte bei dem Gedanken an das bevorstehende Blutvergießen über sein Gesicht. Doch es war schnell genug verschwunden als das es jemand hätte sehen können.
Seinen größten Sieg hatte er vor vier Tagen errungen, als ihm die Gefangennahme des Häuptlings der Orks gelang. In den Augen des Lords war es ein schwacher alter Schamane der die Orks anführte, jedoch konnte er ihm noch von Nutzen sein. Ein Schamane würde sich in seinen Reihen nicht schlecht machen und die Wahl dieses alten Mannes als Anführer eines gesamten Stammes ließ auf eine – zumindest für einen Ork - große Macht schließen.
Abbadon wusste wie er den Ork unterwerfen würde. Genau wie den Golem würde er ihn in den Wahnsinn treiben, mit Visionen von Tod und Verderben seinen Verstand trüben, bis er ihm genauso als willenlosen Marionette dienen würde wie Roshan.
Er erhob sich bedächtig von seinem Thron, den er die Golems für ihn hatte erschaffen lassen und begab sich zu dem Rand des kleinen Berges, auf dem er seine provisorische Stätte aufgebaut hatte. Die verwirrten Golems hatten die Köpfe und Körper einiger erschlagener Orks mitgenommen und sie hier oben liegen gelassen. Sein Blick wanderte über die umliegenden Wälder. Die Bäume standen dicht, trotz seiner scharfen Augen konnte Abbadon nichts zwischen ihnen ausmachen, nur das Lager der Orks loderte noch immer am Horizont. Die Golems hatten sich wieder zurückgezogen, ihre unbändigen Kräfte verlangten zwar nicht nach Ruhe, jedoch sah der Lord keinen Sinn in einer jetzigen Suche nach den Überlebenden. Er würde sie sowieso finden. Vorerst galt es, die Kontrolle über den Häuptling zu erlangen.
Abbadon drehte sich um und schritt in Richtung der Höhlen mit den Gefangenen. Er hatte den Golems eingegeben keine Gefangenen bei der Schlacht zu machen, demnach waren nur die Überlebenden des Spähtrupps in den Zellen. Auch von denen war der Großteil tot, Roshan hatte ganze Arbeit geleistet, als die Orks versucht hatten mit ihm Kontakt aufzunehmen.
Langsam betrat Abbadon die Höhle. Dunkelheit umfing ihn, der Geruch von nassem Stein lag in dem Dunst des Steinlochs das als Gefängnis diente. Doch noch etwas anderes lag in der Luft, der schwere Duft der Toten, der Geruch von geronnenem Blut und verwesendem Fleisch. Abbadon erschauerte bei den wohligen Empfindungen die ihn durchströmten. Er kam zu dem Schluss das von den vier Orks, die gestern noch lebten wohl wieder einer gestorben war.
Kein Wunder ohne etwas Essbares oder Flüssigkeit. Abbadon tippte auf den Ork dessen Arm von Roshans letztem Steinwurf abgetrennt worden war.
Der Lord von Avernus erreichte die Gitter. In dem diffusen Licht in der Höhle erkannte er eine Decke über dem einarmigen Ork. Er hatte also Recht gehabt. Frostmournes inneres Licht pulsierte kurz auf als würde es die Nähe des Toten genießen.
Doch die verbliebenen drei Orks erschraken nicht beim Anblick des Untoten. Abbadon hatte gelernt das das Volk der Orks widerspenstig und stur war, vor allem wenn es um ihr Leben ging.
„So so. Ihr weigert euch noch immer zu sterben?“ Die eisige Stimme des Lords durchschallte die Höhle.
Die vorderen beiden Orks schwiegen. Sie wandten sich langsam nach hinten und blickten auf eine zusammengekauerte Gestalt in der Ecke ihrer Zelle.
„Wir werden sterben wenn unsere Zeit gekommen ist. Doch sie ist nicht jetzt und nicht hier und sie wird niemals von euch bestimmt!“ hustete die kratzige Stimme Demnoks.
Ein grausames Lachen entrang der Kehle des Lords und wurde von den Wänden der Höhle hundertfach verstärkt zurückgeworfen.
Noch immer zeigten die Orks keine Regung.
„Ihr werdet sterben! Dafür wird der Hunger und der Durst an den eure sterblichen Körper gebunden sind schon sorgen!“ höhnte Abbadon.
Der Häuptling in der Ecke bewegte sich. Langsam und behutsam streckte er erst seine Glieder und erhob sich dann gemächlich, wobei er sich auf einen alten Stock stützte.
Abbadon wusste das der Schamane nur so tat als sei er alt und gebrechlich, aber er konnte es nicht erwarten zu sehen was der Häuptling geplant hatte. Mit einem stummen Grinsen verfolgte er die Regungen des alten Orks.
Dieser bewegte sich behäbig auf die Gitter zu, bis nur noch weniger als ein Meter zwischen den beiden Todfeinden lag. Abbadon erkannte nun das Gesicht des alten Häuptlings. Es war zerfurcht von den Narben der Zeit, die kleinen Augen hinter großen, buschigen Brauen zeigten jedoch eine Lebenserfahrung und eine Weisheit, die Abbadon kurz aus dem Gleichgewicht brachten.
„Dieses Lebewesen ist mächtiger als ich geglaubt hatte.“ dachte Abbadon.
Ein feuriger Blitz explodierte plötzlich an den Gitterstäben. Vor Schreck sprang der Lord zurück, nur die magischen Barrieren die er zwischen den Gitterstäben gewoben hatte, hatten den tödlichen Zauber gestoppt.
„Unterschätze nicht die Kräfte über die du nicht gebietest.“ Spuckte Demnok ihm entgegen, bevor er sich langsam wieder in die Ecke des Kerkers zurückzog.
Kapitel 4 – Der erste Kontakt
Sie hatten die Kreatur schon von weitem gehört. Es war ungewöhnlich das sich ein Golem so wider seiner Natur verhielt.
„Daher muss die Störung in der Geisterwelt kommen.“ dachte Rexxar.
Nach längerem zureden hatte er den Ogermagier dazu gebracht sich vorsichtig zu verhalten wenn sie sich dem Steinernen Wesen näherten.
„Die Wesen der Erde haben sich noch nie für die Existenz der kurzlebigen Völker interessiert.“ Hatte Aggrons rechter Kopf gesagt. „Wieso sollten wir also noch weitere Verzögerungen auf dem Weg zum Lager der Orks provozieren?“ stichelte der Linke.
Doch als sie nun, versteckt hinter einigen hohen Gräsern, weniger als hundert Meter von dem Golem entfernt standen, spürte auch Aggron die Unruhe in der Kreatur.
Er warf seinem Kameraden einen verstörten Blick zu und wandte sich dann wieder dem scheinbar wild gewordenen Golem zu.
Das riesige, steinerne Wesen hatte sich eine eigene Lichtung im Wald geschaffen, nur die Art wie er es getan hatte, lies keinen Zweifel mehr an Rexxars Theorie. Der Golem war mindestens vier Meter hoch, sein Gewicht dürfte nur wenige Tonnen betragen. Er schien aus Lehm zu bestehen, war demnach ein eher kleiner Vertreter dieser Elementaren Rasse.
Mit einer stoischen Ruhe ging das Steinwesen von Baum zu Baum um sie einzeln zu entwurzeln. Die herausgerissenen Bäume warf er achtlos hinter sich oder zertrampelte sie bis sie nur noch aus Spänen bestanden.
Er setzte gerade wieder an einen weiteren Baum ausreißen, als ein Kaninchen heraushuschte und verzweifelt versuchte dem Giganten zu entkommen. Dieser hob langsam seinen steinernen Fuß und ließ ihn im letzten Moment bevor das Tier hätte entkommen können, niedersausen.
Das Knacken aller Knochen des Tieres und das spritzende Blut ließen Rexxar aufkeuchen. Nie zuvor hatte er bei einem Golem etwas derartiges gesehen. Nie zuvor hatte es gesehen wie ein solch natürliches Geschöpf der Natur und der alten Welt sinnlos Blut vergoss.
Mit einem Rucken drehte sich der Golem in die Richtung der Gefährten.
„Verdammt!“ fluchten beide Ogerköpfe. Rexxar war noch zu erstaunt um zu realisieren was er gerade getan hatte.
Der Golem stieß einen markerschütternden Schrei aus und griff nach dem nächsten Baum.
„Wir müssen hier weg!“ schrie Aggron. Er packte den verduzten Rexxar am Arm und zog ihn aus der Gefahrenzone. Gerade rechtzeitig bevor ein frisch ausgerissener Baum an der Stelle einschlug, an der sie sich noch vor zwei Sekunden versteckt hatten.
Sie warfen sich hinter den nächsten großen Baum der sie von ihrem Gegner trennte.
„Wir haben keine Wahl, wir müssen diese Kreatur angreifen, wenn wir das Lager noch erreichen wollen,“ keuchte Rexxar und löste die Äxte von seinem Gurt.
„Zum Glück besteht er nicht aus Granit, sonst würde meine Magie nicht viel anrichten,“ sagte der Oger und konzentrierte sich auf seinen Zauber.
„Bist du bereit?“ fragte Rexxar.
Aggron kam nicht mehr zum antworten. Ein zweiter geworfener Baum krachte gegen den unter dem sie saßen und knickte ihn ab wie einen Strohhalm.
Rexxar rollte sich nach links, geradewegs in die Arme des anstürmenden Ungetüms. Noch bevor er wieder auf die Beine kam, packte ihn der Golem und schleuderte ihn wie einen Spielball quer über die Lichtung.
Er hatte Glück, mehrere Sträucher bremsten seinen Aufprall. Schwindelnd richtete er sich wieder auf und begann von hinten auf den Golem zuzurennen.
Dieser hatte gerade ausgeholt um Aggron einen tödlichen Hieb zu versetzen. Der Schlag hätte glatt beide Köpfe vom Oger abgerissen, doch der Magier hielt mit seinem magischen Knüppel voll dagegen. Beide Kämpfer wurden vom Aufprall zurückgeworfen, genug Verwirrung für Rexxar, sich mit einem gewaltigen Kriegsschrei auf den Rücken der Bestie zu werfen.
Der Golem hatte nicht erwartet das sich sein erstes Opfer so schnell erholen würde und versuchte das Ding an seinem Rücken mit wilden Schlägen loszuwerden. Die verbissenen Gegner taumelten über die Lichtung. Während der Golem mit seinem steinernen Pranken nach Rexxar schlug, hieb dieser wieder und wieder auf den Kopf der Kreatur ein. Der Golem brüllte wieder und versuchte den Angreifer auf seinem Rücken zu treffen, doch der Halbork wich geschickt aus und verpasste dem Golem einen Axthieb nach dem nächsten.
„Verschwinde da!“ schrie Aggron.
Der Schweiß stand ihm im Gesicht, er musste einen mächtigen Zauber vorbereitet haben.
Rexxar lies sich nach hinten fallen und rollte sich elegant im Gras ab.
Aggrons magische Worte formten eine blendend weiße Kugel in seiner erhobenen rechten Hand. Mit einem lauten Schrei riss er seinen Arm nach Vorne. Mehrere gewaltige Explosionen ließen den Golem erzittern. Es war als würden Feuerbälle von mindestens einem Meter Durchmesser auf die Kreatur geschleudert werden, jede sprengte große Stücke aus dem Körper des Wesens.
Der letzte Feuerball brachte den Kopf der Kreatur mit einem lauten Knall zum Platzen. Überall regnete es kleine Steine auf die beiden Gefährten nieder.
Die verbliebenen Reste des Golems wankten noch einmal nach links und nach rechts, bevor sie mit einem letzten Stöhnen in sich zusammen fielen.
„Uuups. Das sollte eigentlich nur ein Feuerball werden,“ murmelte Aggron und klopfte sich den Staub aus der Hose.
„Du heißt nicht ohnehin *Steinbrecher* mein Freund,“ hustete Rexxar.
Was die beiden nicht sahen war die versteckte Gestalt einige Meter entfernt, die den Kampf mit äußerstem Interesse verfolgt hatte.
Kapitel 5 – Ein neuer Freund
Vol’Jin saß in der Mitte der Höhle und meditierte. Ab und zu warf ihm einer der umliegenden Orks einen Blick zu, immer dann wenn sein Gemurmel einmal besonders laut anschwoll, doch jedes mal schwächte es danach wieder ab bis er fast verstummte.
Für jemanden ohne die Kenntnisse der Schamanischen Künste würde es aussehen wie ein seniler alter Mann, der vor sich hin brabbelte, doch die Gesichter der anderen Orks in der Höhle zeugten von der Wichtigkeit dieses Ereignisses.
Vol’Jin sammelte Informationen. Er empfing alles was die Schamanen seines Stammes ihm sandten. Er versuchte die Informationen zu ordnen, sortierte sie in seinem Geist und versuchte zu helfen wo er kann.
Doch die Nachrichten die er bekam waren erschreckend. Der Stamm war weiter verteilt als er angenommen hatte, die Krieger verletzt, selbst die Vorräte gingen schneller zur Neige als er angenommen hatte.
Der Schamane und neue Häuptling beschloss zuerst die Gefahr durch die Golems zu bannen, bevor die Siedlung wieder errichtet werden konnte. Die anderen Schamanen sandten ihm ihre Zustimmung.
„So sei es entschieden.“ Seufzte Vol’Jin und zog sich in die wirkliche Welt zurück.
„Werden wir in den Krieg ziehen?“ grunzte ein naher Ork ihm zu als er sah das Vol‘Jin erwacht war.
„Wir wollen kämpfen!“ sagte ein anderer.
„Der Stamm will Rache!“ keuchte ein Ork mit gebrochenen Beinen von seiner Trage.
Vol’Jin blieb ruhig. Er war der neue Häuptling, seine Entscheidung würde akzeptiert werden, egal wie sie ausfällt.
„Der Stamm zieht nicht in den Krieg!“ raunte seine Stimme durch die Höhle.
Sofort entstand Unruhe in der Höhle, die umstehenden Orks begannen ungläubig zu grummeln.
„Unsere Krieger sind verletzt!“ klang die kratzige Stimme Vol’Jins. “Wir haben keine Streitmacht um gegen die Steinernen Riesen anzukommen. Eine solche Tat hätte Thrall nicht gewünscht.“ Der Name des Großen Kriegshäuptlings lies die Menge verstummen.
„Einer unserer Schamanen hat ein Zeichen von Demnok gespürt. Erst vor wenigen Stunden hat der Häuptling versucht Kontakt zu uns aufzunehmen. Doch sein Geist schien verwirrt und auf eine seltsame Art und Weise....kalt....Ich werde ihn suchen, doch diesmal nicht mit einer Armee stampfender Orkkrieger, sondern still und leise. Denn eins steht fest, wer immer für die Taten der Golems verantwortlich ist, derjenige besitzt auch die Macht deren Angriffe zu kontrollieren. Und solange unsere Armee nicht bereit ist, ist jeglicher Kriegerischer Akt sinnlos!“
Die letzten Worte schrie der Schamane fast heraus. Die erstaunte Menge hatte den alten Berater des Häuptlings noch nie so entschlossen gesehen.
„Ich brauche zwei fähige Krieger die mit mir kommen.“ Sprach er und blickte dabei in die Runde.
Natürlich hätte sich jeder der Orks bereitwillig angeschlossen, doch noch bevor einer von ihnen etwas sagen konnte, sprach eine rauchige Stimme aus der Richtung des Höhleneingangs „Erlaubt mir zu sprechen hoher Schamane der Orks.“
Vol’Jin drehte sich langsam um und erblickte eine schmale Gestalt im Höhleneingang.
„Und wer seid ihr das ihr mich sprechen wollt?“ fragte Vol’Jin die Gestalt. „Ihr seid kein Feind sonst wäre es euch nicht gelungen an den Wachen vorbeizukommen. Wenn ihr also ein Freund seid, noch dazu ein Freund mit Neuigkeiten in unserer Not, so beeilt euch zu sprechen.“
Die Gestalt betrat behände die düstere Höhle. Sie war etwas kleiner als ein normaler Ork, auch lange nicht so schwer. Die Kleidung und Hautfarbe war ganz in grün und schwarz gehalten, ein Zeichen für die Verbundenheit mit der Natur. Sein Gesicht war dem eines Nachtelfen nicht unähnlich, die Nase langgezogen, die Ohren spitz, nur die schnell umherzuckenden Augen ließen eher auf einen schnellen Jäger schließen. Das Auffälligste an der Gestalt waren jedoch seine Haare. Sie standen wie ein Kamm in einem schmalen Streifen von seinem Kopf ab.
„Mein Name ist Jahrakral. Ich bin der Anführer der Trolle und ich will mich eurer Truppe anschließen!“
Vol’Jin musterte den Neuankömmling. Er hatte zwar erkannt das es sich dabei um einen der Waldtrolle handelte, jedoch hatten sich diese Wesen nie für die anderen Völker interessiert. Sie lebten unter ihresgleichen in den Wäldern Kalimdors und gingen großen Kriegen aus dem Weg, galten jedoch als exzellente Krieger.
Als hätte Jahrakral gespürt was der Schamane dachte, zog er blitzschnell eine kleine Axt aus seinem Gurt und warf diese, noch bevor die umstehenden Orks hätten reagieren können, in einen Holzpflock an der Gegenüberliegenden Höhlenwand.
„Ich bringe euch nicht nur meine Kampfkraft,“ zischte der Troll in die Runde, „sondern ich bringe euch auch zwei Wesen welche ich nicht weit von dieser Höhle beobachtete. Die beiden besiegten mühelos eines der Steinwesen!“ Jahrakral war während er dies sprach zu dem Holzpflock gegangen und zog nun seine Axt wieder aus dem Stamm.
„Ich denke auch sie könnten nützlich sein für eure Mission,“ sagte er verschmitzt.
Kapitel 6 – Demnoks Wahnsinn
Ein dunkles Stöhnen ließ Demnok erwachen.
Er wusste nicht wie lange er geschlafen hatte, das Licht in der Höhle war sowohl bei Tag als auch bei Nacht nur diffus und schummerig. Er versuchte sich zu erinnern was als Letztes passiert war.
Die Erinnerungen überschwemmten ihn bevor er dagegen ankämpfen konnte.
Sie waren tot, seine letzten beiden Kameraden waren an ihren Verletzungen, der Kälte, der Feuchtigkeit und dem Nahrungsentzug gestorben. Es war besser so gewesen, sie hatten die letzten Stunden ihres Daseins schrecklich Qualen erleiden müssen. Der Feind der sie gefangen hielt hatte sich geweigert ihr Leiden zu beenden, so hatte Demnok sich diesem annehmen müssen. Er hatte es schnell gemacht, so schnell wie es seine Kräfte in dieser blockierten Zelle zuließen. Trauer überkam ihn, bedächtig richtete er sich auf.
Ein eiskalter Schauer lief plötzlich über seinen Rücken. Irgendetwas stimmte hier nicht.
Mit einem Mal wurde Demnok bewusst woher das Stöhnen kam.
Mit weit aufgerissenen Augen sah er wie sich seine toten Kameraden langsam aufrichteten. Bei dem einen öffneten und schlossen sich bereits die Hände, der zweite, dem der Arm fehlte, richtete langsam seinen Oberkörper unter dem Laken auf. Der dritte hatte bereits begonnen, sich langsam auf die Beine zu stemmen.
Demnok war gelähmt von dem Schrecken den er erblickte. Er hatte damals gegen die Untote Geißel gekämpft, hatte Hunderte der grausam Wiederbelebten eigenhändig getötet, doch die eigenen Kameraden auf diese Weise ins Leben zurückgeholt zu sehen schockierte den Schamanen.
Er hatte die Gestalt erkannt die ihn gefangengenommen hatte, ein untoter Lord. Wenn er sich Recht erinnerte viel ihm sogar der Name des Monsters wieder ein. Abbadon, der Lord von Avernus, genau das war es. Das musste sein Werk sein, ein widerlicher Trick um ihn zu verwirren oder ihn mit den eigenen Kriegern auszuschalten. So leicht würde sich Demnok Lannik nicht geschlagen geben. Er war der Häuptling dieser Orks. Er war der mächtigste Schamane seines Stammes. Er würde nicht durch die Hand von drei Untoten sterben!
Geschickt stütze er sich auf seinen Stab und stellte sich somit den Untoten Orks entgegen.
Diese hatten sich alle aufgerichtet und kamen mit langsamen Schritten auf Demnok zu. In ihren Augen sah Demnok die Begierde nach frischem Fleisch, Erinnerungen an die vielen Toten und verlorenen Freunde in den Kriegen gegen die Untote Geißel flammten in Demnok auf und schürten seinen Hass auf die ehemaligen Kameraden.
Der Schamane murmelte ein paar Worte in einer geheimen Sprache und richtete seinen Stab auf den Untoten der ihm am nächsten Stand.
Mit einem ohrenbetäubenden Knall barst der Oberkörper des Orks nach Außen und verteilte die Innereien im Innern der Zelle. Demnok grinste vor Zufriedenheit über die Wirksamkeit seines Zaubers.
Doch was war das? Sein Blick verschwamm, die Untoten Krieger verblassten zusehends und wie aus weiter Ferne hörte er die vertraute Stimme eines seiner Kameraden.
„Häuptling! Was habt ihr getan?“
Es war als würde er aus einer Trance erwachen, ihm wurde bewusst das vor ihm einer seiner Kameraden stand, doch der Schamane konnte seinen Augen keinen Glauben schenken. Der Ork war lebendig und schüttelte den Schamanen, schrie ihm Wörter in einer scheinbar fremden Sprache entgegen.
Demnok verstand ihn nicht, er war verwirrt. In seinem Kopf kreiste die Frage was mit den Untoten plötzlich geschehen war.
Sein verschwommener Blick fiel auf den Boden ein paar Meter vor ihm. Dort lag der noch zuckende Leib eines seiner Kameraden, sein gesamter Oberkörper war aufgeplatzt. Das Blut und die Gedärme tropften immer noch von der Decke und den Wänden der Höhle.
Mit einem letzten röchelnden Aufbäumen sackte der Körper des verletzten Orks in sich zusammen.
„Was habe ich nur getan?“ flüsterte entsetzt der Schamane.
Mit einem Schrei wurde Demnok wach. Die Bilder seines makabren Traum durchströmten immer noch seinen Geist und ließen ihn schwindeln.
„Es war nicht die Wirklichkeit,“ stöhnte Demnok erleichtert.
Er versuchte sich in der Höhle zu orientieren, blinzelte um die Müdigkeit aus seinen Augen zu vertreiben. Langsam wurde sein Blick klarer, die Schatten des Schlafes zogen sich zurück in die unwirkliche Welt aus der sie kamen. Demnok zuckte zusammen.
Auf dem Boden vor ihm lagen die aufgeplatzten Körper zwei seiner Kameraden.
Der Schamane schluckte. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein.
Wie benebelt schweifte sein Blick zu der Bahre in der Ecke, auf der sein letzter Kamerad lag.
Der tote Ork unter der Decke bewegte sich.
Langsam richtete Demnok seinen Stab auf die Bahre und begann seinen Zauber zu weben.
Wieder schrak der Orkschamane auf.
Sein Geist war verwirrt, seine Nerven surrten wie gespannte Drahtseile, sein Kopf schmerzte und in seinem Körper war eine Müdigkeit, als hätte er sein Wochen nicht geschlafen.
Voller Panik sprang Demnok auf, jederzeit bereit gegen einen weiteren Feind, mit aller ihm zur Verfügung stehender Macht, vorzugehen.
Die anderen Orks waren nicht mehr da, in der gegenüberliegenden Ecke der Zelle hockte eine regungslose Gestalt, verbarg sich im düsteren Schatten vor dem Blick des Schamanen.
„Wer bist du?“ brüllte Demnok der Gestalt entgegen und richtete seinen knorrigen Holzstab auf sie, bereit jederzeit einen Zauber zu schleudern.
Die Gestalt in der Ecke rührte sich nicht, doch Demnok spürte den Blick von kalten Augen auf seinem Körper.
Den Blick von kalten, untoten Augen!
Noch bevor er einen Spruch aussprechen konnte, stürzte sich die Gestalt mit unglaublicher Geschwindigkeit auf ihn.
Demnok sah die verfaulten Gesichtszüge, roch den bestialischen Atem als die Kreatur sich auf ihn warf und ihn zu Boden rang.
Messerscharfe Klauen bohrten sich mit gigantischer Kraft in sein Fleisch. Der Schamane schrie vor Schmerzen auf, versuchte die Gestalt mit seinem Stab von sich zu schleudern, doch sie war zu stark.
Geifernder Sabber des untoten Monsters tropfte aus dem zähnebesetzten Maul auf ihn nieder, die Kreatur klappte ihr Mundwerk auf, Demnok erkannte den Plan der Bestie. Sie wollte seinen Kopf abbeißen und ihn bei lebendigem Leib auffressen. Der Schamane schrie wieder, diesmal den Schrei der Angst vor dem Tod und bäumte sich mit all seiner Kraft auf. Doch das klaffende Maul der Bestie kam unaufhaltsam auf ihn zu. Der Pestatem verschlug Demnok die Sinne, die wild zuckenden Augen des Monsters stierten auf sein nächstes Mahl.
Doch noch bevor die Zähne des Monsters sich in seinem Schädel versengten erwachte Demnok panisch schreiend auf dem Boden der Zelle.
Er war wieder allein.
Abbadon lachte. Er lachte wie er seit langem nicht mehr gelacht hatte.
Mit eiskalter Begeisterung beobachtete er den sich unruhig hin und her werfenden Demnok in der Ecke der Zelle. Der Lord spürte die Verwirrung im Geist des Schamanen, spürte die Angst und die Verzweiflung die in Demnok loderten.
Nicht mehr lange und der Schamane würde ihm genauso Untertan sein wie Roshan.
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