DotA-Inside RPG I Kapitel III Aufbruch

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  • DotA-Inside RPG I Kapitel III Aufbruch

    Der Fürst stürzte in den Saal zurück, wo ihn alle bereits sorgenvoll erwarteten.
    Siuljik atmete erleichtert auf.

    „Wir brechen sofort auf. Nehmt alles mit, was ihr braucht, falls ihr Waffen benötigt - in den Gewölben gibt es mehr als genug.", rief der Fürst eilig und rannte wieder zurück in seine Gemächer.

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  • Müde ritt er auf seinem Pferd den Wanderweg entlang. Die wertvollsten Güter konnte er noch mitnehmen, jedoch das Dorf musste er zurücklassen.
    Er galoppierte auf seinem Ross schneller um vor Einbruch der Dunkelheit in ein Wirtshaus nach Behausung zu suchen. Unterwegs riss er noch die letzten Pfeile, die die Untoten in seine Brust geschossen haben raus. Kaum aus seinem Körper entfernt, verschlossen sich die Wunden rapide. Schon oft fragte er sich ob es ein Fluch oder ein Segen sei. Kein Mensch lebte so lange wie er, es musste doch ein Grund geben wieso ausgerechnet ER diese Fähigkeit besitzt.

    „Noch eine Runde für alle“ hörte er eine Gruppe von besoffenen in der hinteren Ecke des Wirtshauses schreien. Zurückgezogen trank er seinen Wein und dachte über seine Gabe nach. Allzu oft hat er dies schon gemacht, jedes Mal ohne auf Ergebnis.
    „Ganz allein hier?“ fragte ein alter Mann mit langem Bart. Verdutzt schaute Zivot ihn an.
    „Du scheinst nicht von hier zu kommen, jedenfalls habe ich dich noch nie hier in diesem Lokal gesehen.“ führte der Bärtige fort.
    „Nein, ich bin komm aus einem Dorf einige Kilometer Westlich von hier.“
    Lange schauten sich die beiden Männer an. „Du scheinst mir ziemlich langweilig, ich such mir mal einen anderen Gesprächspartner.“
    Gerade als der Alte aufstehen wollte, stieß er gegen die Kellnerin welche heißen Tee auf Zivot’s Arm verschüttelte.
    Lautes zischen war zu hören und die beiden Verursacher schauten auf den Arm des Opfers.
    „Oh entschuldige es tut mir außerordentlich leid, das war mein Fehler, ich wol…“ sie hörte auf zu sprechen.
    Beide machten große Augen als sie mit ansahen wie sich der mit Brandwunden übersäte Arm von Rot zu Orange und dann zu Weiß veränderte.
    Die Dame rannte vor entsetzen in die Küche um dieses geschehen zu verarbeiten, der Alte jedoch blieb da und murmelte: „Scheinst doch ganz interessant zu sein“.
    „Wie ich sehe bist du kein gewöhnlicher Mensch, um ehrlich zu sein ich auch nicht.“ Er berührte sein Weinglas welches daraufhin sofort zu eis gefror.
    „Ich bin ein Magier, ich beherrsche die Kunst der Eismagie, wohne seit einigen Wochen hier um mehr über ein bestimmtes Artefakt zu erfahren, werde dir mehr darüber erzählen wenn du mir mehr über dich erzählst.“ fing der Magier an.
    „Ich heiße Zivot, bin ein Mensch lebe schon seit fast 500 Jahren und kann jede Wunde binnen kürzester Zeit heilen, noch fragen?“ antwortete Zivot monoton.
    Rasch zog der Magier einen Dolch aus seiner Robe und stach seinem Gegenüber in die Hand. Mit Schmerzverzogenem Blick zog Zivot das Messer wieder raus und die Wunde schloss sich wieder.
    „Ich kann mich zwar heilen, spüre aber trotzdem noch den Schmerz also pass auf was du machst sonst sitzt mein Messer gleich in deiner Hand.“
    „Ist ja gut, wollte nur sichergehen. So etwas wie dich habe ich noch nie gesehen. Willst du mehr über das wertvolle Artefakt wissen in dessen Besitz ich bin?“ schoss der Magier wild drauf los.
    „So weit wie ich es beurteilen kann, werde ich dich nicht davon abhalten können mir davon was zu erzählen, du brennst ja schon die ganze Zeit darauf es mir zu erzählen.“ entgegnete ihm Zivot.
    „Du hast Recht, ich suche schon Ewigkeiten jemanden der besonders genug ist um dieses Geheimnis erfahren zu dürfen. Komm hoch in mein Zimmer damit keiner Mithören kann, ich verspreche dir du wirst es nicht bereuen.“
    Scheint wohl doch ganz wertvoll zu sein dieses ding, Zeit habe ich ja genug, da kann ich mir auch mal ne nette Geschichte von einem alten Opa zwischendurch gönnen.
    Oben angekommen begann der Magier zu erzählen während er eine Kugel aus einem Samttuch herausholte.
    „Dies ist ein -Auge des Phoenix-, soweit ich weiß, gibt es noch zwei andere dieser Sorte auf der Welt. Zusammen mit einem Ritual beschworen, entfesseln sie eine ungeheure Macht und beschwören einen mächtigen Phoenix. Dieser soll eine so ungeheure macht besitzen dass er damit jeden zunichte machen kann. Nur jemand der des Phoenixes würdig ist, kann ihn beherrschen und sich seiner großen Macht annehmen. Es gibt jedoch auch etwas Ähnliches. Man nennt sie –Auge des Hüters-. Davon gibt es auch drei und die beschwören eine andere mächtige Kreatur von der ich leider noch nichts weiß. Morgen habe ich vor ins Land Yuhollju zu gehen, in Demonas-Son soll es nach meiner letzten Quelle ein weiteres Artefakt geben, wenn ich nun erstmal alle drei besitze, werde ich der mächtigste Mensch auf der Welt sein!“
    Gefesselt von der Geschichte gingen Zivot alle möglichen Gedanken durch den Kopf.
    Jetzt ist alles klar, endlich, endlich hab ich mein Ziel entdeckt. Dieser Magier ist doch viel zu Schwach um alles zu finden, er kann die Macht doch gar nicht beherrschen.
    Jetzt macht es alles Sinn, mein langes Leben, meine Fähigkeit. Ich bin dazu auserkoren den Phoenix zu beherrschen. Nur jemand mit meiner Fähigkeit mit meiner Erfahrung, mit meinem Mut, mit meiner Gerissenheit kann sich dem Phoenix seines eigen machen!

    „Ist das alles was du über dieses Artefakt weißt?“ fragte Zivot voller Neugier.
    „Naja, es kann Einbildung sein, aber seit dem ich in Besitzt dieser Kugel bin, kommt es mir so vor als wenn ich schneller, bin und Nacht besser sehe als vorher. Sonst bin ich mit meiner Geschichte zu Ende. Es hat gut getan darüber sprechen zu können, die ganze Zeit so ein Wissen in mich zu tragen und es niemanden verkünden zu dürfen ist ziemlich anstrengend wenn du verstehst was ich meine.“ Lachte er Magier laut.
    „Natürlich, ich verstehe das. Verbringst du diese Nacht noch hier im Wirtshaus?“ Fragte Zivot den Alten Mann.
    „Ja, ich werde mich heute Nacht noch ausruhen, breche Morgen auf. Es hat Spaß gemacht sich mit dir zu Unterhalten, hoffe wir sehen uns noch mal.“
    „Das glaube ich nicht“ murmelte Zivot Gedankenversunken.
    „Was hast du gesagt?“
    „Ach nur dass ich hoffe dass wir und noch mal wieder sehen mehr nicht.“
    Mit einem lauten Knall ging die Tür zu.

    Am Nächsten Morgen gab es viel Aufruhr, eine Leiche wurde erstochen in einem der Zimmer im Wirtshaus gefunden. „Wahrscheinlich ein Räuber.“ Wurde vom Wirt verkündet.
    Sein ganzes restliches Hab und Gut bekam das Wirtshaus als Säuberungskosten zugesprochen. Darunter Kleidung, Magierstab, wenige Silbermünzen und diverse Tränke. Jedoch vom Auge war nichts zu sehen.

    Geschwind ritt Zivot die Straße entlang, er hatte keine Gewissenbisse einen Unschuldigen getötet zu haben, immerhin war er es ja, der dazu berechtigt war dieses Artefakt zu tragen. Nicht dieser Möchtegern-Magier. Es waren noch 2 Tagesritte bis zu Demonas-Son, es dauert nicht mehr lange bis ich mir die Macht des Phönixes zu Eigen machen kann. Dachte er ständig.

    Nur noch 12 Meilen, ich werde lieber in der nächsten Taverne übernachten, es wird immer gefährlicher je näher ich an diese Stadt komme
    Nach derselben Prozedur wie die letzten Tage, befragte er alles und jeden ob sie etwas von einem –Auge des Phoenix- oder -Auge des Hüters- wüssten. Vergebens.
    Nur ein hässlicher Ghoul hat etwas von einem Turm mit viel Macht und Allerlei Artefakte gesprochen. Es war natürlich ein leichtes zu schließen welchen Turm er meinte, Zivot hat den Turm schon seit mehreren Tagen sehen können, es kam ihm dennoch so vor als würde er sich dem Turm nicht nähern, egal wie lange er reiten würde.
    Es führte kein weg am Turm vorbei, wenn er sein Lebensziel erfüllen wollte, musste er in den Turm und das Artefakt suchen, jedoch war er noch zu schwach um in den Turm zu dringen. Mit Sicherheit brauchte er entweder einen starken Verbündeten, oder er musste versuchen mit dem Gebieter von Demonas-Son zu verhandeln. Er bevorzugte ersteres, am besten jedoch beides.
    In der Nacht wurde Zivot von lautem Geschrei geweckt. Armseliges Geschrei von sterbenden Dämonen und anderen Kreaturen. Gerade als er zur Tür heraus schreiten wollte, knallte spürte er ein stich durch sein Herz. Er schaute vor sich und da war eine Art Portal wodurch ein Messer gestochen wurde und genau durch seine Brust führte und hinter ihm wieder blutverschmiert herausragte. Als Zivot spürte wie das Schwert wieder aus seinem Körper entfuhr, ging er zu Boden. Die Tür vor ihm öffnete sich und ein Dämon mit violetter Panzerung und roter Haut stand vor ihm. Er wollt grad anfangen sich seinem Opfer zu nähern als er erschrocken stehen blieb. Er konnte seinen Augen nicht trauen was er gerade sah. Die wunde die so perfekt durch Zivot’s herz gestochen wurde verschloss sich binnen Sekunden.
    „Wer oder Was bist du“ Fragte Benam verwundert.
    „Ein Mensch, Zivot werde ich genannt. Was ist mit dir? Was hast du vor?“ Entgegnete ihm Zivot neugierig.
    „Ich sammle Seelen, dazu muss ich dich erstmal töten – was anscheinend nicht passieren wird. Du bist nutzlos für mich.“
    „WARTE! ich glaube wir können von einander profitieren. Wenn wir zusammenarbeiten, kann ich dir zur Seele der Mächtigsten Kreatur auf dieser Welt verhelfen.“
    „Sprich weiter“ sagte Beman.
    Innerhalb von 30 Minuten hat Zivot ihm alles über die Artefakte erzählt.
    Zivot hat nichts ausgelassen, er hatte sich vor seinem Gegenüber nicht zu fürchten, und umgekehrt.

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  • Gyulkus nahm die Pfeife von Siuljik entgegen und packte sie wieder in seine Tasche. Ohne Worte stand er auf und ging in den Garten am Eingang des Turmes. Unter dem großen Torbogen setzte er sich nieder und wartete auf seine Gefährten, die langsam aber sicher auch kamen.
    Der Goblin, der Vampir und der Halbelf kamen. Ihre Taschen gefüllt mit viel Proviant und sonstiger Ausrüstung. Auch ein paar Waffen aus der hiesigen Waffenkammer erkannte Gyulkus wieder. Suiljik verstaute sie in seinem abnormal kleinen Beutel.
    Knuffel kam auch, eine neue Lederrüstung hatte er sich besorgt, denn unterwegs wird es gefährlich sein, und mit Stoff alleine kann sich niemand im Kampf halten. Seinen Eichenstab, nun versehen mit Edelsteinen und Runen aus der Magierkammer, trug er als temporäre Gehhilfe mit sich. Und auf dem Kopf des Furbolgs sitzt der kleine Waschbär, der sich inzwischen wieder bei Knuffel eingefunden hatte.
    Die Gefährten saßen nur alle unter dem Torbogen. Jeder scheint innerlich etwas angespannt, denn niemand weiß, was genau sie erwarten wird. Niemand wagte es, ein Wort der Unruhe auszusprechen. Doch etwas brach die Stille.
    "Ich habe schon lange vergessen, wie es ist, auf großer Mission zu sein...", sagte Knuffel, den Garten betrachtend. "... wie es ist, auf großer Reise zu sein ... erzählt mir davon!"
    Gyulkus erwiderte:"Es ist eine Freude und ein Missvergnügen, eine Erleichterung und eine Bürde, ein Frieden und ein Krieg. Wir werden lange reisen, wenig rasten, viel kämpfen, aber es wird uns freuen, dies zu tun. Es wird unsere Herzen mit großem Stolz erfüllen, mit jedem Schritt, den wir näher ans Ziel machen. Macht Euch auf einen langen Albtraum gefasst, Knuffel!"
    Die anderen wurden unruhig, Gyulkus hatte sie daran erinnert, welch ein schwieriges Unterfangen es ist, diese Mission zu erfüllen, jedoch haben sie keine andere Wahl.
    Und ehe sie sich versahen, kam schon der Fürst aus dem Turm.
    Mit dunklem Kriegsgewand und einer stahlenden Rüstung kam er aus seiner Residenz. Die Schwerter an der Hüfte und den Bogen auf dem Rücken.
    "Wir brechen auf!"

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  • Trotz all der schweren Stimmung freue sich Larten, Nekropol zu verlassen. Zwar hatte er noch nie eine Stadt voller Untoten gesehen, was ihn sehr erfreut hatte, andererseits liebte er es auf Reisen zu sein.
    Endlich wieder unterwegs! Wir Vampire sind einfach nicht dazu geschaffen uns dauerhaft an einem Ort niederzulassen.
    Larten sah sich seine neuen Messer an, die er aus der Waffenkammer des Turms geholt hatte. Seine eigenen Verstecke er in seiner Tasche, die sollten eine schöne Überraschung für seine Gegner werden.
    Wieso reist dieser Goblin mit uns? Er scheint nicht besonders stark zu sein. Ich muss herausfinden was er kann, denn ich muss mich auf meine Gefährten verlassen können.
    "Ich möchte nicht unhöflich sein", begann Larten,"aber ich denke es ist an der Zeit, dass zwei von uns ihre Fähigkeiten beweisen. Ich kann von Gyulkus sagen, dass er ein großer Kämpfer ist, und ich denke das ich in der Arena bewiesen habe, dass das ebenfalls auf mich zutrifft. Doch was ist mit euch, Suiljik? Auch Corywn habe ich noch nicht kämpfen gesehen. Würdet ihr beide uns bitte mit einer Kostprobe eher Fähigkeiten aufwarten? Denn wenn es zu einem Kampf kommt, möchte ich wirklich wissen, auf wen ich mich voll verlassen kann", und Larten fügte abschätzend hinzu, "und auf wen NICHT".
  • Corwyn blickte Larten mit seinen blutroten Augen an.

    Was maßt sich dieser …Vampir an? Zu behaupten ich könne nicht kämpfen, lachhaft! Was denkt er sich eigentlich?


    „Nun Larten ich könnte meine Fähigkeiten an Euch demonstrieren…“, sagte Corwyn drohend und holte langsam einen seiner Silberdolche hervor, die an seinem Gürtel befestigt sind.
    „Ha, soll ich mich vor Euch etwa fürchten?“, sagte Larten spöttisch.
    „Ihr solltet mich nicht unterschätzen…“, Corwyns Augen waren zu Schlitzen verengt.
    Gyulkus trat allerdings dazwischen: „Ich denke nicht, dass wir untereinander streiten sollten, vergesst nicht wir sind Gefährten und müssen uns auf unsere Mission konzentrieren. Für Streitigkeiten haben wir keine Zeit.“
    Nun meldete sich auch Zheyt-lahirije zu Wort: „Ich versichere Euch, dass Corwyn ein sehr fähiger Kämpfer ist.“, sagte er an Larten gewandt.
    „Trotzdem bedeutet dies nicht, dass ich mich auf ihn verlassen kann“, sagte Larten, noch immer sichtlich unzufrieden, „auch wenn ich mich auf so was wie ihn niemals verlassen könnte…“, fügte er abschätzend hinzu.
    „Lasst gut sein Larten“, sagte Zheyt-lahirije ruhig, aber bestimmt.
    „Nun gut, aber was ist mit Euch, Suiljik?“, fragte Larten an den Goblin gewandt.

    Ich sehe schon, mit ihm werde ich noch viel Spaß haben…
  • Gespannt hatte Benam Zivots Geschichte über das Auge des Phoenix gelauscht
    und war fasziniert von der Vorstellung, die sich in ihm auftat. Wenn er es schaffen
    sollte sich die Seele solch einer mächtigen Kreatur einzuverleiben, dann würde ihn
    nichts in keiner Welt mehr aufhalten können. Der Teufel selbst würde vor ihm nieder-
    knien müssen!
    "...es soll noch drei Artefakte dieser Art geben, eine Art Gegenstück zum Phönix,
    man nennt sie Augen des Hüters. Allerdings habe ich keine genauen Informationen
    über diese Artefakte...", schloss Zivot seine Erzählung und blickte gespannt in das
    Gesicht des Dämonen.
    ,,Es gibt also eine zweite solch mächtige Kreatur?", fragte Benam. Als Zivot nickte
    formte sich ein dämonisches Lächeln mit dem Mund der Kreatur. ,,Nun denn stimme
    ich unserer kleinen Partnerschaft überein. Steht mir nicht im Weg herum und macht
    euch soweit es geht nützlich. Wenigstens muss ich mir keine Sorgen darüber machen,
    dass ihr sterbt. Erwartet also keine allzu schnelle Hilfe von mir, wenn es brenzlig
    für euch wird..." Zivot nickte. Er hatte erreicht was er wollte. Er hatte einen mächtigen
    Verbündeten gefunden mit dem er den Phönix beschwören und so die Herrschaft
    über diese Welt erlangen konnte.
    Wie ich diesen Dämon los werde, muss ich mir bloss noch zu rechter
    Zeit überlegen...

    ,,Nennt mich Benam, Menschling. Auch wenn es mich nicht sonderlich interessiert,
    aber wie wünscht ihr genannt zu werden?", fragte Benam abwertend. "Ihr könnt mich
    Zivot nennen, Benam, wann plant ihr zur Dämonenstadt aufzubrechen?", entgegnete
    Zivot mit einer Gelassenheit, die der Dämon schon fast als Unverschämtheit empfand.
    Es ergeben sich gleich zwei Probleme bei diesem Unterfangen. Ich werde
    ersten den Menschen loswerden müssen, wenn die Kreatur beschworen ist und zweitens
    - was das viel schwerwiegendere Problem ist- die Kreatur töten müssen. Nur so werde
    ich mir ihre Seele und somit ihre Kraft einverleiben können. Aber diese Problematik zu lösen
    hat noch Zeit...

    ,,Wir brechen sofort auf", mit diesen Worten packte Benam Zivot grob am Arm und beide
    Körper begannen sich in Schlieren in der Luft aufzulösen. Zivots erschrockener Aufschrei
    blieb ihm im Hals stecken, als er im nächsten Moment sich selbst vor den gewaltigen Stadttoren
    Demonas-sons wiederfand.
    Benam warf dem Menschen, der noch leicht verwirrt wirkte, einen belustigten Blick zu, machte
    sich dann aber sofort auf die riesigen schwarzen Stadttore zu durchschreiten und verhinderte
    damit jede Nachfrage von Zivot. Zivot beeilte sich hinter dem Dämonen herzukommen und ging
    an seiner Seite durch die breiten Straßen der Dämonenhauptstadt. Es gab keine bestimmende Archi-
    tektur der Behausungen. Alles schien seinem Zweck gemäß aufgebaut worden zu sein und
    überall sah man kleine und große, dicke und dünne, weibliche und männliche oder gar keines von beiden
    Dämonen durch die Straßen eilen. Hätte er nicht gewusst, dass dies eine totbringende Armee war,
    dann hätte Benam diese Stadt kaum von einer anderen unterscheiden können. Zivot spürte allerdings,
    dass etwas nicht stimmte. Er sah immer wieder wie sich Dämonen hasserfüllte Blicke zuwarfen oder
    miteinander zu streiten schienen. Ein paar mal sah er sogar brutale Kämpfe zwischen zweien oder sogar
    mehreren Dämonen auf den Straßen. Verwundert suchte Zivot nach jemandem, den er befragen konnte
    und nach ein paar Minuten hatte er einen Menschen entdeckt, der ihnen entgegenkam. Zivot packte
    den seltenen Anblick am Arm und fragte ohne zu zögern:,, Was geht in dieser Stadt vor sich?"
    Benam gefiel es nicht, dass der Mensch so eigenmächtig handelte, sagte jedoch nichts und lauschte
    dem Gespräch. Der Mensch, den Zivot angehalten hatte, blickte erst etwas verdutzt und verärgert,
    beruhigte sich aber als er ein ihm ähnliches Gesicht sah und nahm einen ernsten Gesichtsausdruck an:
    ,,Es herrscht große Unruhe zwischen den Dämonen... Obwohl sie alle das selbe wollen, sind sie sich
    doch uneinig untereinander wer sie dabei anführen soll... Eine Partei unterstützt den amtierenden Dämonen-
    fürsten Zhat'ûl, während die anderen lieber jemand anderes an ihrer Spitze sehen würden... allerdings
    traut sich niemand konkret sein Wort gegen den Fürsten zu erheben. So toben hier teilweise wahre Straßen-
    schlachten. Der Fürst der Stadt unterstützt übrigens auch Zhat'ûl und ist so etwas wie seine rechte Hand..
    Das macht die Sache hier nicht gerade einfacher, aber entschuldigt mich bitte, ich habe es eilig. War nett
    mal einen anderen Menschen hier gesehen zu haben, passt auf euch auf...", der Mann rannte sofort weiter,
    als er mit seiner Erzählung geschlossen hatte. ,,Vielleicht werden wir diese Situation zu unserem Vorteil
    nutzen können," meinte Zivot zu Benam, der nur ein grunzen von sich gab und weiter in Richtung des dunklen
    Schattens vor ihnen eilte. Der Turm überragte alles was Zivot je gesehen hatte. Er schien so dunkel wie die
    Nacht selbst zu sein und Wunde in das helle Licht des Tages zu schneiden.
    Nach gut einer Stunde, in der sie durch das Ameisengewusel der Dämonen gewatet waren, hatten sie
    den großen Platz vor dem Turm erreicht und verlangsamten nun ihre Schritte. Je näher sie dem Gebäude gekommen
    waren, desto leiser und ruhiger war es um sie herum geworden. Hier direkt vor dem Turm schien selbst
    der Wind sich nicht zu trauen ein Geräusch zu machen.
    ,,Wie wollen wir eigentlich in den Turm hinein gelangen und das Artefakt in diesem riesigen Gebäude finden?",
    fragte Zivot den Dämon, während er sich noch einmal der Kleine seines Auge des Phönix besah.
    ,,Mhm, lasst das meine Sorge sein, genauso wie das Reden. Macht ab jetzt nur noch das was ich euch sage.
    Nun kommt." Benams Ton ließ keine Widerrede zu und da Zivot selbst keinen besseren Plan hatte folgte
    er dem Dämon zum Turm. Vor den dunklen Eingangstüren des Turms standen zwei große Rüstungen, die jeweils eine
    große Streitaxt hielten und innen leer schienen. Die Waffen waren vor den Pforten gekreuzt und machten so ein
    Durchkommen ohne weiteres unmöglich. Als sich nun Benam der Pforte nähere, wurden die Waffen von
    den Rüstungen zurückgezogen und eine mechanische Stimme ertöhnte aus einem der Helme:,, Ihr werdet bereits
    erwartet Dämon. Folgt dem Gang bis zum Trohnsaal." Wie von Geisterhand öffneten sich die Pforten und
    Benam trat in den Turm ein.
    Dann hat die mächtige Aura, die ich im inneren dieses Turmes mich also auch wahrnehmen können. Wie interessant.
    Zivot wollte gerade Benam folgen, als die Wachen wieder die Waffen vor der Tür kreuzten und ihm so den Durchgang
    verwehrten. Benam drehte sich bei dem Geräusch um und sah in das verdutzte Gesicht des Menschen.
    ,,Lasst ihn gewähren, er gehört zu mir.", sprach Benam und leicht widerwillig und langsamer als zuvor schoben
    sich die Waffen von der Tür zurück. Schnell trat Zivot ein und verfluchte leise vor sich hin die Wachen, während
    er Benam folgte. Der Turm schien von innen wesentlich größer als er von außen aussah. Sie folgten einem von Säulen
    umgebenen Gang, der sicherlich fast 400 Meter nur gerade aus führte. Der Gang war nur spärlich beleuchtet und neben
    jeder Säule konnte Zivot eine der beseelten Rüstungen Wache stehen sehen. Das Feuer der Fackeln ließ Fratzen
    an den Wänden entstehen und die Wachen größer und bedrohlicher wirken. Nach fast 400 Metern erreichten gingen
    sie um eine Kurve, an deren Ende sich ein riesiges Portal aus schwarzen Holz befand. Benam konnte Stimmen und
    Kreischen hinter der Tür vernehmen. Der Raum schien voller Dämonen zu sein, er schätzte ihre Zahl mindestens auf 100,
    wenn nicht sogar mehr. Auch Zivot vernahm das Stimmengewirr und gerade als er sich zu wundern begann, wie
    sie wohl durch diese Tür kommen sollten, vor der keine Wachen standen, öffnete sich diese, wie die Eingangspforte,
    scheinbar von selbst und sie konnten in den Saal eintreten. Benam war nun überzeugt davon, dass dieser Turm
    verzaubert sein musste. Die Ausmaße des Thronsaals waren riesig, dieser Raum alleine hätte nie in den Turm gepasst,
    wie er ihn von außen gesehen hatte. Ein dunkelroter Teppich führte von den Türen aus zu zwei Thronen, die in sich
    exakt in der Mitte des Raumes befanden. Entlang des Teppiches standen sich Dämonen gegenüber und schienen
    sich gegenseitig zu beschimpfen und zu drohen, jedoch wagte es keiner seine Seite der Halle zu verlassen und den
    Teppich zu überqueren. Er wirkte wie eine unsichtbare Grenze, die keiner überqueren wollte. Überschattet wurde
    das ganze von den zwei Personen, die sich auf den Thronen befanden. Auf dem kleineren Thron, rechts vom Großen,
    saß eine kleine Gestalt in ein dunkles Gewand gehüllt und einen knorrigen Stab haltend. Der andere Thron überragte
    den kleinen mindestens über das doppelte, genauso wie der Dämon, der sich auf diesem niedergelassen hatte.
    Der Dämon war sicherlich über 2,50m groß mit schwarzer Haut überzogen, die von einer hellen Knochenrüstung
    beschützt wurde, den Kopf umgab ein riesiger Helm, der scheinbar einmal der Kopf eines Drachen gewesen war.
    Aus dem Dunkeln des Helms konnte Benam zwei rotglühende Augen erkennen, die auf ihn gerichtet waren.
    Der Dämon schnaubte aus seinen Nüstern aus, wodurch weißer Rausch entstand, und ließ die riesige Streitaxt,
    die alleine sicherlich so groß und die Klinge so breit wie Benam war, auf den Boden vor ihm niedersausen.
    Sofort verstummten alle Dämonen und alle Blicke richteten sich auf die Neuankömmlinge. Benam spürte verschiedenste
    Blicke auf sich ruhen, manche voller Hass, andere neugierig, manche sogar freundlich gesinnt. Zivot hingegen schien
    von den Anwesenden völlig ignoriert zu werden und war leicht verärgert über diesen Fakt.
    Dann ertönte eine dunkle, laute Stimme aus dem Helm des Dämonenfürsten:,, Seid willkommen in meinen Hallen,
    Seelenfresser, sagt wie gefällt euch meine Armee, mit der ich bald diese Welt in's Chaos stürzen werde?"
    Der Fürst holte weit mit den Armen aus, um seine Worte zu unterstreichen und Benam spürte förmlich, wie dieser
    unter seinem Helm ihn angrinste.
    ,, Ich muss zugeben nur in der Hölle selbst eine so große Ansammlung von Dämonen gesehen zu haben. Ihr werdet
    sicherlich keine ähnlich starke Armee auf dieser Welt antreffen...", entgegnete Benam langsam.
    Zhat'ûl stieß ein dunkles Lachen aus:,, In der Tat wird sich mir nichts und meiner Dämonenhorde nichts entgegenstellen
    können, aber ich bin eine vorsichtige Person. Ich werde gerade die Untoten nicht unterschätzen und darum
    frage ich euch, Seelenfresser, wollt ihr euch unserer Armee anschließen?"
    Zivot bemerkte wie die rechte Seite der Halle dem Dämonenfürsten bei den Worten "meiner Dämonenhorde" verärgerte
    und hasserfüllte Blicke zuwarf.
    Benam hatte mit dieser Frage gerechnet:,, Ich interessiere mich nicht sonderlich für EURE Anliegen in dieser Welt, Zhat'ûl.
    Im Gegenteil, ihr könntet mir einen kleinen Gefallen tun."
    Die verhüllte Gestalt rechts neben Zhat'ûl sprang erstaunlich schnell auf von seinem Thron und stützte sich auf ihren
    Stab:,, Wie könnt ihr es wagen, unwürdiger Dämon, so mit dem Fürsten aller Dämonen zu reden und ihm sogar Forderungen
    zu stellen?"
    ,, Der Dämon Benam untersteht keinem Fürsten, also redet er auch in dem Ton, in dem es ihm beliebt", entgegnete Benam
    der kleinen Gestalt gelassen.
    Wieder war das dunkle Lachen zu hören, auch wenn es diesmal weniger natürlich klang:,, Nun denn, Benam, wie sehe
    denn der Gefallen aus, den ich euch gewähren soll?"
    ,, Händigt mir euer Auge des Phönix aus und erzählt mir alles was ihr über die restlichen Augen wisst."
    Zhat'ûl wirkte kurz leicht verdutzt, fing sich aber schnell wieder:,, In der Tat besitze ich ein solches Artefakt und habe
    ebenfalls Informationen über die anderen zwei. Nun mein lieber Benam, ich werde Euch das Artefakt aushändigen, nachdem
    Ihr zusammen mit meiner Armee diese Welt in Schutt und Asche gelegt habt!"
    Benams Augen verengten sich bei diesen Worten und seine Stimme war vor Verärgerung zu einer Art zischen geworden:
    ,, Ich lasse mich nicht von Euch erpressen, egal wer Ihr seid. Ich werde mich nicht Eurer Armee anschließen, habt Ihr
    das verstanden? Entweder gebt Ihr mir nun was ich will oder ich werde es mir selbst holen..."
    Zivot konnte nicht fassen, was er dort gerade gehört hatte. Nun würde es kein friedliches Ende aus dieser Sache mehr geben.
    Entschlossen nahm er eine Kampfstellung ein und sah, dass die verhüllte Gestalt auf dem kleinen Thron es ihm gleich tat und
    wohl die erste Gestalt war, die ihm einen Blick zuwarf.
    Dieses mal lachte der Dämonenfürst nicht und sprach seine Worte langsam:,, Ihr wagt es MIR zu drohen? Ihr unwürdiger Wicht!
    Ich werde Euch zeigen was es heißt sich mit dem mächtigsten Dämon in dieser Welt anzulegen!"
    Die Dämonen wichen schnell an die Wände des Raumes zurück, da sprang auch schon der Dämonenfürst von seinem Thron auf
    und landete mit einem lauten Krachen vor diesem. Der ganze Turm schien unter dem Gewicht des Dämonen zu beben.
    Die kleine verhüllte Gestalt, die der Fürst der Stadt zu sein schien, verließ ebenfalls ihren Thron und ging hinter die zwei Throne,
    nachdem sie Zivot noch einen Blick zugeworfen hatte.
    ,, Ähm, ich werde mich dann mal um den Stadtfürsten kümmern, wenn es euch nichts ausmacht...", als Benam ihn nicht
    antwortete rannte Zivot einfach los. Er überwand schnell die Strecke zwischen sich und dem Thron ohne von dem Dämonenfürsten
    ein bisschen zu beachtet werden. Als er gerade hinter den Thron trat konnte er gerade noch einem Schwertstreich eines Skelettes
    ausweichen, der auf seinen Kopf gerichtet war. Schnell trat er dem Skelett die Beine weg, sodass es hinfiel und nahm diesem noch
    während des Falles sein Schwert ab. Gerade als sich das Skelett wieder aufrichten wollte, schlug Zivot ihm mit einem Streich den
    Kopf vom Haupt, sodass es in sich zusammenfiel. ,,Gar nicht mal so schlecht...", hörte Zivot eine Stimme einige Meter von sich entfernt,
    wo sich der Necromancer aufgebaut hatte, ,, aber wie sieht es hiermit aus?" Der Stadtführst murmelte magische Worte und aus dem
    Boden der Halle erhoben sich ein Dutzend bewaffnete Skelette, die sich sogleich in Zivots Richtung bewegten. Mit einem Seufzen
    ergriff Zivot die Initiative und lief den Skeletten entgegen. Er wich dem Schwertschlag des ersten Skelettes aus, teilte dessen Körper
    in der Mitte mit seinem Schwert und trat einem Skelett, das ihn gerade von hinten angreifen wollte, den Kopf vom Körper. Mit einem
    Ausfallschritt zur Seite wich er dem nächsten Hieb aus und erledigte das nächste Skelett. Gerade wollte er einen erneuten Angriff
    starten, als er wieder magische Worte hörte und im nächsten Moment von einem schwarzen Blitz direkt in die Brust getroffen wurde.
    Er fühlte wie der Blitz sein Herz durchschnitt und sackte auf dem Boden zusammen. Der Necromancer ließ zufrieden seine
    Skelette zerfallen und wollte seinen präzisen Schuss nocheinmal von Nahem bewundern. Er packte den Menschen an der Schulter,
    um ihn auf den Rücken zu drehen, da packte der Mensch ihn am Arm und stieß ihm im Umdrehen das Schwert in sein dunkles Herz.
    Dem Stadtfürsten fehlten die Worte, als er sah wie sich die Wunde am Herzen schnell wieder schloss und Zivot ihn triumphierend
    anschaute. Der Necromancer sackte tot zusammen.

    Der Dämonenfüst kam mit lautem Krachen auf Benam zugerast und holte mit seiner Axt zu einem gewaltigen Hieb aus. Benam lächelte
    dem Fürst entgegen und löste sich sogleich in Schlieren auf, sodass der Hieb des Fürsten in die Leere ging. Zhat'û drehte sich
    wütend um und sah den Seelenfresser auf seinem Thron sitzen. Benam öffnete langsam ein Portal neben sich und langte hinein.
    Nach kurzem Tasten hatte er den Griff gefunden und zog sein Schwert hinaus. Zhat'û nutzte diese Chance und beschwor einen großen
    Feuerball herauf, der schnell auf Benam zuraste. Benam zog das Portal vor sich, sodass der Feuerball von ihm verschluckt wurde
    und im nächsten Moment mit einem lauten Knall auf Zhat'ûs rücken einschlug. Überraschend sackte der Dämonenfürst etwas zusammen,
    fing sich aber wieder schnell und rannte Benam seine Axt zum Schlag ausgeholt entgegen. Mit einem ohrenbetäubendem Kreischen trafen
    die beiden Waffen aufeinander. Beide drückten mit beiden Händen auf die Waffe des anderen und unter der Kraft, die so aufeinandertraf,
    erbebte der gesamte Turm. Benam begann sich wieder in Schlieren aufzulösen und erschien sogleich auf dem Rücken des Fürsten,
    das Schwert zum Schlag erhoben. Doch Zhat'û hatte damit gerechnet, drehte seinen Kopf um 180° und spuckte einen Feuerball auf
    den Seelenfresser. Benam öffnete schnell ein Portal vor sich, doch er war zu langsam und wurde so von der Hälfte des Feuerballs
    erwischt. Schnell sprang er wieder vom Rücken des Fürsten und hielt sich die verletzte linke Schulter. Er hatte eindeutig noch nicht genug
    Seelen gesammelt, um gegen solch einen Dämon antreten zu können. Wenn es so weiterging, würde er schon bald am Ende seiner
    Kräfte sein ohne den Fürsten ernsthaft verletzt zu haben. Er musste dieses Duell schnell beenden. Zu spät bemerkte Benam wie Zhat'û
    vorsprang. Er wurde von den riesigen Pranken des Fürsten gepackt und gegen die nächste Säule im Saal geschleudert. Krachend brach
    Benam durch die Säule und flog gegen die Wand der Halle. Benam spuckte schwarzes Blut aus, als er auf die Wand traf und fühlte,
    dass diese Verletzungen ernsthaft waren.,, Es ist vorbei, Seelenfresser", sagte der Fürst Triumphierend, formte einen weiteren
    Feuerball mit seinen Händen und warf ihn Benam entgegen. Im letzten Moment öffnete Benam ein Portal vor sich und eines hinter
    Zhat'û, doch der hatte mit dieser erneuten Abwehr gerechnet und wehrte den Feuerball mit seinen Armschienen ab. Auf diesen Augenblick
    hatte Benam gewartet, schnell formte er ein erneutes Portal vor sich und warf sein Schwert mit aller Kraft hindurch. Benam löste seine Gestalt auf und
    erschien genau vor der Gestalt des Fürsten. Als dieser gerade dabei war sich wieder umzudrehen, formte Benam einen schwarzen Energieball
    in seiner Hand und rammte ihn gegen die Rüstung an der Brust des Fürsten. Sofort zerfiel die Rüstung des Fürsten zu staub, doch Benam
    wurde sogleich von den Pranken des Fürsten gegen die nächste Säule geschleudet. Erschöpft bliebt er vor dieser liegen, sich der
    weiteren schweren Wunden bewusst. Doch dann grinste er und vor der ungeschützten Brust des Fürsten öffnete sich ein Portal und
    Benams Schwert flog mit voller Wucht direkt in das Herz des Fürsten. Zhat'û blickte verdutzt auf den Griff, der ihm aus der Brust rackte und
    sackte mit einem lauten Krachen in sich zusammen. Gierieg sog Benam die Seele des Fürsten in sich auf und spürte eine ungeheure Kraft durch
    sich fließen. Seine Wunden begannen von selbst zu heilen, doch der Prozess war viel zu langsam, um ihn zu retten, dass wurde Benam schlagartig
    bewusst.
    Welch Ironie, da habe ich mir eine der mächtigsten Seelen auf dieser Welt einverleibt und werde sie nichtmal mehr nutzen können...
    Benam sah verschwommen eine Gestalt auf sich zueilen.
    Wahrscheinlich will sie mir den letzten Todesstoß geben..
    Doch anstatt einen Stich zu spüren, fühlte er wie Blut in seine Wunde tropfte. Er spürte wie sich das Blut überall dort ausbreitete, wo seine Wunden waren
    und den Heilungsprozess seiner Wunden erheblich steigerte. Benams Blick wurde klarer und er
    sah Zivot vor sich Knien, wie sich gerade eine Wunde an seinem Arm über Benam seine Wunden hielt. Nach kurzer Zeit waren seine Wunden soweit verheilt, dass er Zivot gebot aufzuhören und
    sich aufrichtete, da er den Rest selbst würde heilen können. Er spürte gerade wie sich seine letzten Wunden schlossen, als die an den Rand der
    Halle gewichenen Dämonen begannen sich um sie zu versammeln und zu umringen.
    Eine Gestalt, seiner Kleidung nach ein Necromancer, trat vor und verbeugte sich vor Benam:,, Ihr habt Zhat'ûl getötet. Damit seid Ihr nun unser neuer
    Anführer. Fürst Benam!"
    Die letzten Worte rief er in die Runde der versammelten Kreaturen und nacheinander begann jede Kreatur sich vor Benam niederzuknien.
    ,, Daran lässt sich jetzt wohl nichts mehr ändern...", entgegnete Benam trocken. ,, Sagt mir Necromancer, wo befindet sich euer Auges des Phönix
    und was wisst Ihr über den Aufenthaltsort des letzten?"
    Der Necromancer blickte leicht erschrocken:,, Fürst in unserem Besitz befindet sich nur ein Auge des Hüters, Zhat'ûl hat euch diesbezüglich
    belogen. Ebenso wissen wir nur den ungefähren Standort eines weiteren solchen Artefaktes. Es soll sich irgendwo im Dunkelelfengebirge befinden."
    Mit einer Handbewegung schickte der Necromancer einen anderen Dämonen los, scheinbar um das Artefakt zu holen.
    Benam war nicht sehr erfreut über diese Entwicklung, ebenso wie Zivot, doch war dies besser als mit leeren Händen dazustehen.
    Augenblicke später kam der entsendete Dämon bereits wieder herbeigeeilt und händigte dem Necromancer das Artefakt aus. Dieser hielt das
    Auge des Hüters Benam entgegen, der Zivot einen Seitenblick zuwarf, woraufhin dieser das Artefakt an sich nahm.
    ,, Dann werden wir uns wohl jetzt auf den Weg in das Dunkelelfengebirge machen müssen, Zivot, lasst uns gehen," sagte Benam und öffnete
    ein Portal vor sich, in dem er sein Schwer wieder verstaute, und wandte sich zum gehen, als der Necromancer wieder sein Wort erhob:
    ,, Fürst, aber was sollen wir tun? Sollen wir die Armee angreifen lassen oder weiter unsere Kräfte sammeln? Ich empfehle eher zweiteres,
    aber Ihr müsst nun über das Dämonenheer entscheiden, Ihr seid nun der Fürst der Dämonen."
    ,, Ahhh, welch nervige Last. Ihr klingt mir sehr vernünftig und erfahren, Necromancer, ich werde euch zu meinem Stellvertreter hier machen",
    mit diesen Worten stach Benam mit seiner Hand in die Brust der Gestalt und umklammerte dessen Herz. Der Necromancer schrie erschrocken
    auf und versuchte sich aus dem Griff des Dämons zu befreien, doch dieser umklammerte sein Herz fest und aufeinmal begann sich der
    Körper der Gestalt unter seinem Mantel zu verändern. Die anderen Dämonen blickten gespannt auf das Geschehen und waren starr vor Schreck,
    als der Necromancer seinen Mantel abstreifte und eine verkleinerte Version Benams vor ihnen stand.
    ,, Diese neuen Kräfte sind wirklich beeindruckend", murmelte Benam. ,,Renam hier, wird mich als euer Fürst vertreten, während ich nicht da bin!
    Dient ihm wie Ihr mir dienen würdet oder euer Schicksal wird besiegelt sein!"
    Mit sich selbst zufrieden verließ Benam den Turm zusammen mit Zivot.
  • "Nuuuun, Mensch und ... äh einer was von einem übrig geblieben ist. Falls ich irgendwann einmal irgendjemandem, irgendetwas beweisen muss, dann werde ich an euch denken."

    Siuljik´s sonst so fröhlicher Blick wechselte ohne das man es genau erkennen konnte in einen furchteinflössenden Blick, einer wie man Ihn in seinen tiefsten Ängsten erkennen konnte, einer vor dem man sich fürchtet. Ein Blick, der Wahnsinn und Blutrünstigkeit ausstrahlt.

    Alle sahen den Goblin sichtlich ängstlich an, nur Zheyt-lahirije nickte in die Runde.

    Sein Blick wurde von einem zum anderen Augenblick wieder fröhlich.

    "Also, was ich eigentlich sagen will ist, das wir hier alle in einem Boot sitzen und ich versichere euch, Misstrauen ist in dieser Situation völlig unbegründet.

    Und jetzt lasst uns endlich aufbrechen, alles was ihr nicht tragen könnt, werde ich hier verstauen können."

    Mit diesen Worten klopft Siuljik auf seinen kleinen Beutel.

    "Hier ist es sicher!"
  • Den Fürsten überkam nocheinmal ein Einfall, er drehte sich auf der Schwelle der Tür um und eilte nocheinmal schnell die gewundene Treppe hinunter, die zu den Katakomben führte.
    „Keibodun, dieser Tor! Er wird uns noch alle vernichten!", murmelte der Fürst und stolperte.
    „Verdammt.", dachte er bitter, „heute habe ich wirklich Glück.", als er das Gleichgewicht verlor, seinen Levitationszauber einen Augenblick zu spät aussprach und deshalb auf dem glänzenden, marmornen Boden der Katakomben schmerzhaft aufkam.
    Schnell richtete er sich wieder auf und murmelte ein hastiges „Túzh.", „Licht."
    Die Finsternis wich einem gleißendem Lichtstrahl, der von Zheyt-lahirijes rechter Hand ausging.
    Zufrieden brummte der Magier und ließ seinen Blick über ein ebenhölzernes Regal mit Aufzeichnungen schweifen.
    Plötzlich ging er weiter, zur Waffenkammer.
    „Meine Gefährten haben sich ja ordentlich bedient.", lachte der Vazhel - ein einziges friedvolles und freudiges Geräusch inmitten von unerträglicher Anspannung und Zweifel.
    Die Kammer war deutlich weniger gefüllt als vorher, aber das, was Zheyt-lahirije suchte, war immernoch dort - ein edler, schwarzer Köcher mit schwarzen Pfeilen.
    Er nahm ihn vorsichtig und befestigte ihn an seiner Schulter, so dass er schräg auf seinem Rücken, unter dem schwarzen Bogen, lag.
    Mit einer schneller Bewegung aus dem Handgelenk warf er seine zwei Dolche in die Luft und fing sie überkreuz wieder auf, um sie wieder in die zwei silbernen Scheiden an seinem Gürtel zu stecken.
    Nach kurzem Überlegen holte er seine zwei Katana aus ihren Scheiden, ließ sie ein wenig schweben, bis er die Scheiden an sich von seiner Hüfte gelöst hatte und sie auf seinem Rücken befestigte.
    Sie schwebten von allein in die Scheiden zurück.
    „Perfekt.", murmelte er und stieg langsam wieder hinauf zu seinen Gemächern, wo er einige schwere Bücher in eine beschworene Tasche legte.
    „Ich glaube, es kann losgehen. Ob ich Necropol je wiedersehen werde? Ob ich meinen Turm je wiedersehen werde, mein Volk? Oder sie?", murmelte er und vergoß eine einzelne, bittere Träne, die auf das Pergament mit dem unvollendeten Gedicht fiel.
    Nach einiger Zeit beschloß er, noch einige Amulette, Ringe, Pergamentblätter, ein dutzend Federn und ein Fäßlein Tinte mitzubringen und packte sie ebenfalls in die Tasche.
    Langsam und bedächtig stieg er wieder hinunter zu seinen Gefährten, die ihn bereits ungeduldig erwarteten.
    „Zum Glück sind alle lebendig und unverletzt.", dachte er bitter.
    Gyulkus räusperte sich und sprach mit seiner dunklen, tiefen Stimme: „Wir sind bereit und wollen gleich aufbrechen. Wir haben keine Zeit zu verlieren, Zheyt-lahirije."
    „Das ist mir klar, Gyulkus. Meine Gefährten - wir brechen auf!", rief der Fürst mit einem unverkennbar militärischen Unterton.

    Sie schritten nun nocheinmal durch die prächtige Stadt Necropol, neben ihnen die wundervollen, das Licht der späten Abendsonne brechenden, güldenen, smaragdenen, saphirenen, silbernen, marmornen, diamantenen, topasenen Dächer und Kuppeln der Bauwerke, die sie - insbesondere der Fürst - wehmütig anschauten.
    Vor ihnen sahen sie bereits das erste Tor und den ersten Schutzring der Stadt, fern und doch viel näher, als dem Fürsten lieb war.
    Er war im Gegensatz zu seinen Mitstreitern schweigend - von Friedhofspfeifen hielt er nichts - und schritt langsam, ohne ein Wort zu sagen über die ihm so gut bekannten gepflasterten, strahlenden Alleen seiner Heimatstadt.
    Er ging mit gesenktem Haupt, in Gedanken in der friedlichen Zeit, die hier einst herrschte, oder in der Zeit seiner Jugend in der Magierakademie.
    Nie zuvor hatte er sich so alt und erschöpft gefühlt.
    „Wenn ich es vollbracht habe.", dachte er, grimmig, verbittert und zugleich voller Hoffnung und Liebe, „Wenn ich es vollbracht habe, wenn ich Vashtuzhal von allem Bösen gesäubert habe, es geläutert habe, dann darf ich endlich schlafen auf immerdar, ein ewiger Schlaf, eine immerwährende Ruhe und Stille. Doch ich darf nicht versagen - nicht wegen mir; ich habe lange genug gelebt, nein, wegen all diesen liebfertigen und guten Geschöpfen auf dieser Welt, so wenige sie auch des Herzens rein sein mögen, ich muss sie retten. Ich muss zerschmettern, töten, vernichten, alles Böse aus dieser Welt tilgen. Ich darf einfach nicht versagen, ich darf nicht niedergeschlagen sein - allein meinen Kameraden wegen."
    Mit diesen Gedanken schritt er zusammen mit den anderen und wieder erhobenen Hauptes durch das erste, dann durch das zweite, dritte, siebte, achte und schlussendlich durch das neunte und letzte Tor.
    „Lebe wohl, du meine Mutter, meine Heimat.", murmelte er, für die anderen unhörbar leise.
    Am Wegesrand, hinter dem neunten Tor wartete sein einziger Freund und Vertrauter auf ihn - sein weißer Wolf Rêzh'ûn'Haýat.
    „Hel, Rêzh'ûn, Hel. Táhazh énènn At'gûnázh.", „Ja, Rêzh-ûn*, ja. Komm zu deinem Vater**."
    Der Wolf gehorchte und sprang mit einem großen Satz zu Zheyt-lahirije.
    „Euer Wolf scheint ja wohl zu gehorchen. Ich nenne ihn Rex.", sagte Larten mit einer sarkastisch gewölbten Augenbraue.
    „Namen sind nicht wichtig.", murmelte Knuffel.
    Gyulkus ließ ein zustimmendes, dröhnendes Brummen ertönen, was Siuljik zusammenzucken ließ.
    Sie gingen schweigend ein Stück auf der Straße, bis Zheyt-lahirije ihnen plötzlich mit einem seiner langen, dünnen Finger zu verstehen gab, sie sollen leise sein.
    „Da vorne, seht ihr sie?", flüsterte er angespannt und zog in einer fließenden und rasend schnellen Geste einen seiner Dolche aus der Silberscheide, die er an seinem edelsteinbesetzten Gürtel befestigt hatte, und deutete mit ihm auf den Tof-hazhé.
    „Wen?", fragte Larten verwirrt.
    „Yuhôllji, dort, beim Tof-hazhé, dem Totenfluss. Sie sind in Deckung gegangen, hinter dem großen Felsbrocken dort. Es waren zwei, wahrscheinlich Späher oder Assassinen. Wir sollten sie ausschalten.", sagte der Fürst ruhig und winkte Larten heran.
    Er drehte den Dolch in seiner Hand um und ließ ihn wieder in seine Scheide gleiten.
    „Die werden wir töten, Kameraden. Wartet hier auf uns.", murmelte der Fürst.
    Siuljik zitterte, was Larten sofort bemerkte und es zum Anlass nahm, eine spöttische Bemerkung zu machen:
    „Seid ihr sicher, dass Ihr bei uns richtig seid? Soll ich nicht lieber nach einer Amme schicken, vielleicht nimmt sie sich Eurer an."
    Siuljik starrte ihn grimmig an und beschwor einen Zauber.
    Larten zückte nur lässig seine Dolche und absorbierte die Magie.
    Die letzten roten Schlieren wurden von den Dolchen aufgesaugt und Larten ließ sie wieder in ihre Scheiden gleiten.
    „Habt ihr noch etwas hinzuzufügen, Goblin? Meine Dolche sind...[/i]durstig[/i]. Ich übrigens auch."
    Die blutroten Augen des Vazhel verengten sich und glühten auf.
    Er holte aus und schlug Larten mit voller Wucht ins Gesicht, dass Blut aus seiner schiefen Nase tropfte.
    Der Vampir hielt sich eine Hand darunter und wischte mit der anderen das Blut auf seiner Oberlippe weg, bleckte die Zähne.
    „Ihr wünscht einen Kampf, Zheyt-lahirije?", fragte er gereizt und angriffslustig.
    „Nein, ich möchte Frieden in der Gruppe. Wir alle haben Angst, und ihr habt kein Recht, Siuljik zu verspotten. Wenn ihr gegen mich kämpfen wollt, tut es. Ich werde keine Waffen benutzen - für Euch brauche ich sie sicher nicht.", sagte der Vazhel geringschätzig.
    Larten zog langsam seine Dolche und stürmte auf Zheyt-lahirije ein, der mühelos zur Seite auswich und Larten, als er an ihm vorbei war, einen Stoß mit der horizontal ausgerichteten Hand in den Rücken gab, dass dieser nach Luft schnappte.
    „Mehr?", fragte der Magier spöttisch.
    Larten drehte sich um und ging langsam auf den Vazhel zu, der sich plötzlich vom Boden abstieß, auf seiner rechten Hand landete, sich wieder abstieß und im Flug Larten die Dolche aus seinen schmalen Händen trat und ihn mit einer Hand an der Kehle packte - ihn zu Boden schleuderte.
    Larten sprang wieder auf und wischte sich mit dem Handrücken Blut von der aufgeplatzten Unterlippe.
    Er blieb einfach stehen, wartete bis Zheyt-lahirije den ersten Schritt machte, der aufrecht fünf Ellen weit entfernt stand und seine langen Eckzähne zeigte.
    Der Vazhel hob seine rechte Hand und bedeutete Larten herzukommen.
    Larten setzte sich langsam in Bewegung und hob seine Dolche auf, nunmehr drei Ellen weit entfernt.
    Zwei einhalb.
    Zwei.
    Anderthalb.
    Eine.
    Larten hob seine beiden Hände, stieß einen gellenden Schrei aus und stieß zu - ins Nichts.
    Der Vazhel war über ihm in der Luft und landete hinter ihm, bevor Larten die Situation überhaupt realisierte.
    Als er sich verstehend umdrehte, war es schon zu spät - Zheyt-lahirije stütze sich auf eine Hand und trat ihm die Beine unter dem Körper weg.
    Larten fiel hin und schlug den Kopf schmerzhaft an einen aufragenden Pflasterstein an.
    „Habt Ihr genug? Provoziert niemals mehr irgendjemanden in der Gruppe - ich könnte Euch jetzt verspotten, weil ihr mir bei Weitem unterlegen seid, das tue ich aber nicht, weil Ihr mein Verbündeter seid, so wie Siuljik Eurer ist. Und ich glaube nicht, dass er Euch unterlegen wäre, hättet ihr nicht das unglaubliche Glück, zwei magieabsorbierende Dolche zu führen. Steht auf. Týr.", murmelte er, „Gesundheit."
    Der andere Vampir stand auf, von allem Blut gereinigt, und die Nase nun vollkommen gerade.
    „Wir sollten eigentlich die Yuhôllji beseitigen.", erinnerte Gyulkus mit glasigen Augen, der den Kampf fasziniert beobachtet und von der Kampfkunst des Vazhel beeindruckt war.
    „Verdammt, ich habe ihn unterschätzt.", dachten Gyulkus und Larten gleichzeitig und starrten sich wissend an.
    Gyulkus ließ seine gigantischen Zähne in einem freundlichen Grinsen blitzen, das Larten zögernd erwiderte.
    „Sie sind schon weiter, beim kleinen See dort. Sie glauben, dass wir sie nicht gesehen haben.", sagte der Fürst ruhig, „Kommt, Larten."
    Zheyt-lahirije rannte mit einer unvorstellbar hohen Geschwindigkeit zu den Yuhôllji, zückte im Rennen seine 2 schwarzen Katana und befand sich einen Lidschlag später mitten unter den zwei Yuhôllji, die ihre Handäxte bereit in ihren klauenartigen Händen hielten, Larten seltsamerweise ebenfalls neben ihm.
    Der Vampir hatte ebenfalls seine Dolche schon gezückt und stach bereits auf einen Yuhôllju ein.
    Zheyt-lahirije ließ im Gegensatz zu Larten seinem Kontrahenten genug Zeit zur Reaktion - er schätzte einen fairen Kampf.
    Der Yuhôllju hob hasserfüllt seine Handaxt, deren Griff der Vazhel mit einem seiner Katana durchschlug.
    Der Yuhôllju blieb mit der Hälfte des Griffs in der Hand zurück, der stählerne, todbringende Keil nutzlos im Staub vor seinen Füßen.
    Zheyt-lahirije bleckte seine langen Eckzähne, lächelte und packte seine zwei Katana fester um ihr Heft, durchtrennte den Hals seines Kontrahenten mit einer schnellen Bewegung.
    Larten stieß seinem Gegner einen seiner Dolche ins Herz, woraufhin dieser zuckend zusammensackte und versuchte, den Dolch mit seiner erschwindenden Kraft aus seiner Brust zu ziehen, bevor er starb.
    „Durchsucht sie.", befahl der Fürst und fing an, in der spärlichen Bekleidung des Yuhôllju zu wühlen.
    In einer Tasche des Kleidungsstücks, was früher einmal vielleicht Teil eines Waffenrocks war, wurde er fündig.
    Er holte ein rotglühendes Amulett zum Vorschein, welches eine seltsame Hitze ausstrahlte - offenbar ein Gegenstück zu Knuffels Talisman.
    Nun sollte er ihn endlich danach fragen, er hatte es lange vor sich hergeschoben - zumindest lange im Kontext des Krieges.
    „Habt ihr etwas gefunden, Fürst?", fragte der Vampir - das war das erste Mal, dass er den Stand des Vazhel betonte.
    „Nein", antwortete Zheyt-lahirije knapp und ließ das Amulett in seinem Abaja verschwinden, den er über seinem schwarzen Kriegsgewand trug.
    „Ich auch nicht. Nur...Moment, was ist das...", murmelte Larten und schlitzte mit einem seiner Dolche das Futter der Jacke des Yuhôllju auf.
    Heraus fiel ein dickes, in Schwarz eingebundenes Buch mit einem in blutroter, verschlungener Schrift geschriebenen Titel in der verdorbenen Zunge der Dämonen von Yuhôllju.
    „Das nehme ich lieber an mich. Es ist zu gefährlich für irgendjemanden in der Gruppe.", sagte der Vazhel und fügte innerlich hinzu: „Das hoffe ich zumindest."
    Er steckte das Buch in eine Tasche seines Gewandes.
    Der Fürst teleportierte sich wieder zu der Gruppe, wo Larten nach einiger Zeit ebenfalls ankam.
    „Wir haben sie getötet.", sagte der Fürst trocken.
    „Seht, die Sonne geht bald unter.", rief Knuffel und deutete mit seiner Tatze auf den am Horizont schwindenden Feuerball.
    „Tatsächlich. Heute, heute ist übrigens der Tag, den wir aus Úazh Henn'áqûn nennen - heute sieht man nur eine Sonne, die größte von allen, und die hellste. Wie auch immer, wir sollten rasten, denn morgen müssen wir mindestens bis zu einer kleiner Stadt namens Muziya kommen, nahe der Grenze zu Eurem Land, Knuffel. Ich habe meine Gründe, dorthin zu gehen, also zweifelt nicht an meiner Entscheidung.", sagte der Vazhel ruhig und deutete mit seiner rechten Hand auf den Na'an-hazhé, den Totenwald, der sich in der Ferne, ein bisschen östlich der Straße vor ihnen erstreckte.
    „Dort werden wir rasten. Nun auf, wir müssen ihn noch vor Sonnenuntergang erreichen. Also zügig nun.", murmelte Zheyt-lahirije und die kleine Gruppe setzte sich wieder in Bewegung.
    Knuffel erschien Zheyt-lahirije merkwürdig still, seine Schnauze immer zum Boden gerichtet, die Augen traurig nach unten blickend.
    Nichtsdestotrotz musste er ihn auf dieses Amulett ansprechen - es hatte offenbar...eine Macht, die wahrscheinlich selbst Knuffel nicht bewusst ist.

    Nach kurzem Marsch waren sie auch schon in den Randbereichen des Waldes, wo das saftig-grüne Gras scheinbar abgestorbenen Bäumen wich.
    „Beängstigend.", murmelte Corwyn und strich mit einer Hand über die Rinde eines stattlichen Baums, der entfernt menschliche Züge aufwies.
    „OH MEIN GOTT - DER BAUM, SEHT IHN EUCH AN!", schrie Knuffel und legte eine Tatze auf seinen Talisman.
    „Er bewegt sich.", stellte Zheyt-lahirije trocken fest, „Er bewegt sich, denn er ist lebendig, wie alle ,abgestorbenen' Bäume in diesem Wald. Er ist kein Baum, er ist ein altehrwürdiger Druide eines sehr, sehr alten Volks, das fast ausgestorben ist. Der Na'an-hazhé wird von uns Untoten geschützt und gepflegt - eigentlich ist es gar kein Wald, es ist ein Reservat für dieses alte Volk, das wir Qátûl nennen, das heißt, ,die Weisen'.
    Die Yuhôllji haben sie an den Rand des Aussterbens gebracht - es gab nur drei Dutzend Qátûlun, als der große Krieg zu Ende war - heute sind es beträchtlich mehr; und dennoch sind es unvorstellbar weniger, als sie vor dem Krieg waren. Bosheit und Feindseligkeit, Chaos und Niederträchtigkeit haben ihr Volk zerschlagen - vielleicht wird es nie wieder so sein, wie es früher einmal war.
    Nein, das sind die Worte eines Narren - selbstverständlich wird es niemehr so sein, wie es einmal war: Kriege verändern - und das nie zum Guten. Kriege vernichten nur, sie sind sinnlos. Vielleicht werden sie wiedereinmal in einer solchen Zahl vorhanden sein, in der sie früher waren.
    Sie sind ein friedfertiges Volk, sie waren es und sie werden es sein - wahrscheinlich werden sie uns alle überleben und die letzten Geschöpfe auf Vashtuzhal sein, nachdem sich alle anderen Völker gegenseitig abgeschlachtet haben.
    Ich hoffe für sie, dass sie überleben - sie helfen uns Untoten bei diesem Krieg, allerdings gegen meinen Willen, denn ich habe Angst, dass dieses Volk das erste Opfer in diesem Krieg wird.
    Sie beobachten die Grenze für uns und übermitteln mir gedanklich Botschaften, die Yuhôllji halten den Na'an-hazhé einfach nur für einen alten Wald und diese Bäume für abgestorben. Sie sind es ebensowenig, wie ich es bin.", erklärte er und lachte auf.
    Knuffel schauderte bei dem Gedanken, dies seien lebendige Kreaturen - wie konnte das lebendig sein, wenn es wie die Essenz des Todes aussah?
    Andererseits - wie konnte ein Untoter für die Lebenden kämpfen?
    Zheyt-lahirije musterte ihn und lächelte ihn wissend an - er hatte seine Gedanken gelesen.
    „Nun - hier ist es.", sagte der Vazhel nach einigen Schritten ins Waldesinnere und deutete auf eine kleine Lichtung, die offenbar von Qátûluni bewacht und verdeckt wurde - erst als einer zur Seite trat, wurde sie richtig sichtbar.
    „Nur noch eine halbe Meile, dann sind wir dort.", meinte Gyulkus und grinste.

    Als sie endlich ankamen stöhnte Knuffel auf und ließ sich auf den Waldboden fallen.
    „Ich übernehme die Nachtwache.", bot sich Siuljik an, doch Zheyt-lahirije erwiderte, er wolle es lieber machen und wandte sich an Knuffel:
    „Seid ihr müde? Ich lasse Euch schlafen, und nach einigen Stunden wecke ich Euch, damit ihr mich ablösen könnt."
    Der Furbolg verstand, nickte und setzte sich auf.
    Er nahm einen Schluck aus seiner Flasche Met und ließ die bernsteinfarbene Flüssigkeit seine Kehle hinuntergleiten, wobei er gleichzeitig seinen Waschbären freiließ, der offenbar die ganze Zeit über in seinem Gewand gesteckt hatte und sichtlich aufgedreht war...

    Nach wenigen Minuten waren alle seiner Gefährten eingeschlafen und die letzten Strahlen der Sonne liebkosten die Silhoutten der von Bäumen kaum zu unterscheidenden Qátûlûni.
    Schlagartig legte sich Finsternis über die Landschaft und einzig Zheyt-lahirijes glühende Augen gaben ein wenig - obgleich unheimliches - Licht von sich.
    „So. Nun, jetzt kann ich mich ein wenig mit dem Amulett und dem Buch beschäftigen, ohne
    dass ich bei Zwistigkeiten, kindischen Zank und Streit dazwischengehen muss.", dachte er belustigt und holte das rotglühende Amulett vorsichtig und an der Kette haltend aus seinem Abaja.
    Die Aura war wahrlich zu stark für ein normales magisches Stück. es musste ein kraftvolles Artefakt aus früher Zeit sein.
    Nun zog er das schwere Buch heraus, schlug es auf und begann, nachdem er einen Infravisionszauber gesprochen hatte, es zu lesen...


    Dies ist das allwissende Buch der Artefakte, verfasst von dem mächtigen Hexenmeister und Artefaktenkundigen Xantar im Reiche Sander im neunten Jahr unter der Herrschaft von Großherzog, seiner majestätischen Exzellenz Vhar II...[i]


    Nach einiger Zeit des Lesens fand der Fürst endlich eine Stelle, die etwas über die Amulette aussagte - und über etwas Anderes.
    In Form eines kryptischen Gedichts in der veralteten Zunge der Dämonen auf der letzten Seite dieses Kapitels waren außerdem noch einige [i]interessante
    Fakten verschlüsselt, wie der Fürst nach langem Nachdenken herausfand.
    Darüber musste er sich unbedingt mit Knuffel unterhalten, vielleicht auch mit Gyulkus, der offenbar eine excellente Ausbildung genossen hatte, auf seiner Feste Dragonrock - obgleich er wahrscheinlich nicht der einfachste Schüler war, vielleicht auch nicht immer aufmerksam; er musste ihn fragen, vielleicht hatte er, der er im Süden andere Informationen bekommen.
    Und selbst wenn nicht - was hatte er zu verlieren?
    Der Fürst las das Buch durch und packte es wieder in den Abaja.
    Er wägte die Vor- und Nachteile der Handlung ab, die er vorhatte und entschied sich schließlich dafür.
    Er griff nach dem Amulett, das er auf seinen Schoß gelegt hatte und legte es sich um den bleichen Hals.
    Sofort spürte er die Macht, hörte die flüsternden Stimmen der Toten (Gefangenen?), sah ihr Leben und ihren Tod vor sich, ihre Gesichter.
    „Es ist doch nicht etwa...", dachte er, um diese Idee sofort wieder zu verwerfen:
    „Es gab nur einen Seelenfresser, und der ist wahrscheinlich gerade in Yuhôllju - wer wiß? Es ist ein Artefakt, das wahrscheinlich ähnlich ist, aber keinen Seelenfresser in sich hat."
    Er berührte den zentralen Rubin des Amuletts und ein Blitz schoss durch sein Bewusstsein.
    Sein Kinn sackte auf seinen Brustkorb und er starrte auf einmal mit glasigen Augen ins Leere...


    Sein Blick glitt über infernalische Landschaften, höllische Vulkane und einen Podest auf einem Bergplateau, in Fels gehauen und mit einem Thron auf ihm, auf dem eine Gestalt saß - ein Greuel, ein Scheusal mit dunkelroten Augen, in denen hellrote Dinge umherschwirrten (Zheyt-lahirije wurde mit einem Schlag bewusst, dass es die Seelen seiner besiegten Gegner waren, die er absorbierte, um Kraft zu gewinnen - Seelen, die nie den Frieden finden können, solange es lebt), ohne Kleidung, ohne Haar. Die Kreatur führte ein dunkelrotes Teufelsschwert, das extrem stabil und scharf aussah.
    Diese Kreatur, die Benam hieß, wie Zheyt-lahirije plötzlich wusste, kommandierte die Dämonen herum - einer blieb plötzlich stehen und Benam schrie etwas.
    Eine Sekunde später stieß er ihm sein Schwert in den deformierten Leib, woraufhin der Dämon kreischte und sich förmlich in Luft auflöste - rotglühende Funken rasten in die Luft und er war weg - hatten Dämonen eine Seele, die Benam sich einverleiben konnte?
    Zheyt-lahirije wusste es nicht und er wollte es auch nicht herausfinden.
    Benam verzerrte seine Fratze zu einem hässlichen Grinsen und schrie weiter Befehle in der gutturalen Sprache der Dämonen.
    „Verdammt, wieviele sind das? Das sind nicht Legionen, das sind Divisionen.", dachte der Fürst erschrocken, „wie sollen wir diesen Krieg gewinnen?"
    Zheyt-lahirije blickte in den Westen, in das verdorbene Herz dieses Landes, wo er groteske Bauwerke sah - Tempel?
    Kasernen?
    Paläste?
    Benam hob nun seine Hände, ein dunkelviolettes bis schwarzes, pulsierendes Etwas war zwischen ihnen, und plötzlich entstand ein kleines Dimensionstor vor und eins in etwa 285 Ellen Entfernung.
    Benam stieß sein Dämonenschwert hinein, und es kam aus dem anderen Tor wieder raus, um dort zwei Dämonen aufzuspießen.
    Offenbar akzeptierte dieses dämonische Volk ihn als Herrscher - Dämonen schätzten nur Stärke, und dieser hier war stärker als alle anderen...

    Zheyt-lahirije wanderte in Ruinen in Sander, einst edle, prunkvolle Säulen die gen Himmel wiesen, wie die Finger eines Sterblichen, der auf eine nicht gestellte Frage mit dieser Geste antwortet, säumten den Weg um alte Marmorbruchstücke, die gefährlich und in Staub getarnt herausragten.
    „Wahrlich trostlos", dachte Zheyt-lahirije und strich mit einem seiner Finger den Staub von einem Marmorblock, was ihm die Haut von der Fingerkuppe ätzte.
    In der Ferne erkannte er die Dämonenhorde und roch den infernalischen Schwefelgestank, der über der Landschaft hing.
    Zheyt-lahirije blieb stehen und versuchte von seinem neuen Standpunkt aus Details zu erkennen - vergebens, das einzige was er zu Gesicht bekam, war ein Portal, das sich schlagartig öffnete und einen Schwall Dämonen (offenbar Imps) ausspie, bevor es ebenso schnell verschwand, wie es erschienen war.
    Etwas flog in das rechte Auge des Magiers, der es energisch wegwischte - ein Sandkorn.
    Ein Sturm zog auf, ein Sandsturm.
    Keine fünf Sekunden später war die flimmernde Luft in der Ruine mit Sandkörnern besetzt und Zheyt-lahirije ging schnell weiter und blieb erst stehen, als er etwas auf einem...(Opfer-)altar sah.
    Es war ein kleiner, runder und - soweit er es bei dem Sturm erkennen konnte - türkiser Gegenstand, der, obwohl er keine Aura um sich herum hatte, offenbar eine Macht besaß, die sich nur Zheyt-lahirije auf ganz Vashtuzhal vorstellen konnte.
    Zheyt-lahirije kam er bekannt vor - er hatte über Ähnliches gelesen, zuletzt in dem Buch, das gegenwärtig in seinem Abaja steckte.
    Er kam noch näher, versuchte seinen Arm auszustrecken, der sich anfühlte, als wäre er mit Blei gefüllt.
    Kurz bevor seine Fingerspitzen diese Kugel berührten, nahm er den irritierenden Geruch von Wacholder wahr und erstarrte mitten in der Bewegung,...

    ...um kurz darauf eine Schnauze vor sich zu sehen, und warme Augen, die ihn besorgt anschauten.
    „Was ist passiert, Zheyt-lahirije? Ihr wart neben Euch - ihr habt mit geschlossenen Augen und mit Eurem Kinn fest auf den Brustkorb gepresst gestöhnt! Was ist passiert?", fragte Knuffel.
    Der Magier ging nicht darauf ein und griff stattdessen nach dem rotglühenden Amulett, das um seinen Hals hing und löste es, zeigte es dem Furbolg.
    „Das ist einer der Brüder Eures Amuletts. Was könnt ihr mir über Eures sagen? Es ist zweifelsohne mächtig - wo habt ihr es gefunden?", fragte der Vazhel.
    Der Furbolg schwieg und starrte auf den Boden unter seinen Füßen.
    Zheyt-lahirijes rotglühende Augen bohrten sich in ihn, spähten sein Innerstes aus.
    Er sah eine glückliche Kindheit, in Polarïa.
    Er sah eine schwankende Jugend.
    Er sah, wie der Furbolg sich die Krallen abgestumpft hatte - der Tor hatte in alkoholischer Rage auf einen Felsblock eingehauen, bis er erschöpft zusammenbrach.
    Er sah, wie der Furbolg in Polarïa wanderte, ohne Ziel, wie er eine Höhle betrat, in der dolchartige Eiszapfen von der Decke hingen.
    Er sah, wie der Furbolg weiterging, bis er im Herzen der Höhle war, wo er ein Buch auf einem Altar fand.
    Er sah, wie der Furbolg nach weiteren Gegenständen suchte, sah wie er unter dem Altar fündig wurde, er sah, wie er ein blauglühendes Amulett herausholte, wie er es sich umlegte und zusammenbrach...
    „Aufhören!", schrie der Furbolg und baute eine Barriere vor seinen Gedanken und Erinnerungen auf.
    „Nun, jetzt weiß ich, wo Ihr es herhabt. Wir brechen auf, wir müssen nach Polarïa, in diese Höhle. Wir haben zwei Amulette, vielleicht gibt es mehr. Wir müssen dort Hinweise suchen.
    Morgen werdet Ihr mir Euer Buch geben - vielleicht steht dort etwas Nützliches darüber.", endete der Fürst ruhig und schaute sich um.
    Keiner war erwacht - oder sie waren alle sehr gute Schausteller, was er ihnen durchaus zutraute.
    Aus einem Kleidungsstück von Larten rutschte plötzlich eine kleine, schwarze Kugel, die er in schwarzen Samt eingehüllt hatte, und die Zheyt-lahirijes Aufmerksamkeit auf sich zog.
    „Wir werden morgen mit ihm sprechen müssen, Knuffel. Ich hatte eine Vision, ich sah einen anderen Dämonen diese diabolischen Horden anführen, ich sah die Zahl der Dämonen wachsen - aber darauf befand ich mich in Sander.
    Ich war in einer Ruine...
    Früher war es ein Tempel, glaube ich - wie auch immer, dort war auf einem Opferaltar eine solche Kugel, aber keine schwarze, sondern eine türkisene.
    Ich vermute, diese Kugeln sind Augen des Phönix...ihr kennt diese Legende sicher - ich habe sie schon immer für wahr gehalten.
    Wenn wir dann im Besitz von zwei wären - falls wir nicht zu spät kommen - haben wir immernoch ein Problem:
    Es gibt ein Gegenstück dazu, über das ich noch nicht viel weiß - aber es sind Augen des Hüters.
    Wenn man dann alle drei Augen - des Phönix oder des Hüters - hat, kann man eine mächtige Kreatur mittels eines uralten Rituals beschwören, doch ich weiß nicht, wo...
    Es gab einen speziellen Ort dafür...der nicht weiter erörtert wurde - es war eine Insel, dessen bin ich mir sicher.
    Wie auch immer, ich habe solch eine Kugel gesehen - meint ihr in Polarïa gibt es ähnliche?", fragte Zheyt-lahirije.
    Knuffel zögerte und dachte nach, bevor er antwortete:
    „Ich wüsste nicht wozu. Sander und Polarïa liegen nahe bei einander. Wenn wir nun annehmen, dass irgenjemand sie verstreut hatte, und in Sander liegt schon eins - weshalb sollte er das andere in der Nähe verstecken?", meinte er nervös.
    „Ihr habt recht. Wir müssen trotzdem dorthin, bei Sonnenaufgang brechen wir sofort auf - ihr könnt noch ein wenig schlafen...Ich werde wachen.", sagte der Vazhel leise und winkte ab, als Knuffel widersprechend den Mund öffnete.





    * Wörtlich: Rêzh-ûn = Freund-mein, Rêzh-ûn'Haýat = Freund-mein in der Not.
    ** übertragen: Herr, Mentor, Freund.
  • Während Knuffel und der Fürst sich unterhielten, schliefen die anderen.
    Gyulkus hatte seit Tagen nicht geschlafen, irgendwas hielt ihn davon ab, während er in Necropol war. Er wusste nur nicht was.
    Nun, da er die Stadt verlassen hatte, hoffte er auf eine etwas angenehmere Nacht. Doch diese sollte er nicht bekommen.
    Obwohl er seine Augen fest verschlossen hielt, sah er doch ein Bild - ein Bild der Furcht.

    Er konnte ein Land sehen, ein rotes Land, welches der Hitze der Hölle innewohnt. Die verworrenen Gassen und Gänge einer gespenstisch garstigen Stadt, gefüllt mit weitaus monströsteren Wesen als so manch Drache es war. Aber etwas stimmte nicht, er war nun nicht mehr der unsichtbare Beobachter, er wurde nun beobachtet.
    Die Dämonen blickten in seine Richtung, sie gierten förmlich nach ihm.
    Er musste flüchten.

    *Schnaub*
    Gyulkus wachte unter einem lauten Schnauben auf und fuhr sofort die Klauen seiner Armschienen aus.
    Corwyn und Larten wurden aufmerksam. Sie schnellten unter ihren Decken und Mänteln hervor und zückten bereits die Dolche, da sie einen Überraschungsangriff Gyulkus' erwarteten.
    Doch sie blieben kurz vorher stehen, schauten dann überrascht das Gesicht der Echse, danach sich gegenseitig an.
    Er war starr, irgendetwas hat ihn aus dem Schlaf gerissen und es war gefährlich. Gyulkus saß immer noch wie paralysiert auf dem Boden mit einem ausgestreckten Arm, dessen Klaue ins nichts zeigte. Schweißgebadet, saß er da und atmete laut und flach, fast hyperventilierte er bereits.
    *Schnaub*
    *Schnaub*
    *Schnaub*
    "Gyulkus, was ist los mit Euch?", fragte Corwyn besorgt, während die Larten, Knuffel und der Fürst Gyulkus immer noch nicht aus den Augen ließen.
    Der Lizard schloss kurz die Augen, zog kurz an den Abzügen seiner Armschienen, sodass die Klauen wieder einfuhren und öffnete die Augen wieder.
    Er beruhigte sich langsam.
    Gyulkus: "Dieser Traum ... er verfolgt mich ... seit Tagen schon...."
    Zheyt-Iahirije (interessiert) : "Was für ein Traum?"
    Gyulkus: "Ich sah ein rotes Land ... voller Dämonen ... sie sind viele ... und trachten nach unseren Seelen ... "
    Zheyt-Iahirije (beruhigt) : "Es scheint sich wohl lediglich um eine Fluch zu handeln, ich könnte mir kaum vorstellen, dass sich die Dämonen Yûholljus ausgerechnet in euer Verstand festsetzen wollten. Seit wann habt Ihr diesen Traum?"
    Gyulkus: "Seit ein paar Tagen ... seit Ich diesen Spion erledigt habe ..."
    Zheyt-Iahirije wusste was zu tun war, Gyulkus war vom Zauber Shôrîngôs lediglich mental getroffen worden, ohne etwas zu bemerken. Es hatte wohl einige nachhaltigere Wirkungen auf dessen seelisches Befinden, doch dies wird bald nicht mehr so sein. Der Fürst murmelte ein paar Formeln und violette Schlieren stiegen von Gyulkus empor. Der Fluch wurde gebannt.
    "Dies sollte Euch endlich zu dringender Ruhe verhelfen ...", sagte der Fürst beruhigend.
    Auch die anderen hatten sich mittlerweile wieder beruhigt und wollten gerade wieder schlafen gehen, als die Sonne plötzlich aufging.
    Die vampirischen Augen von Corwyn, Larten und Zheyt-Iahirije waren jedoch durch diesen Zwischenfall nicht vorbereitet und wurden kurzzeitig von der Sonne geblendet, während Siuljik gerade aufwachte.
    Doch unmittelbar nachdem die Sonne aufging huschten viele Schatten über die Wiese, auf der sich die Gefährten niederließen und umzingelten die Gruppe.
    "Jetzt seid ihr erledigt!", sagte einer der Gestalten spöttisch.

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  • Zheyt-lahirije zischte auf, wie eine in die Enge getriebene Natter, als er die Präsenz des Feindes spürte.
    Das gleißende Licht der zwei größten Sonnen, Trá und Atár, stach immernoch in seine blutroten Augen - „Verdammt.", dachte er und schrie warnend: „Yuhôllji!".
    Er hörte ein mörderisches Zischen, begriff blitzschnell und warf sich vor Knuffel, der erschrocken zusammenzuckte.
    Der Fürst sackte in sich zusammen, als ihn das todbringende Geschoss in die Brust traf - es hatte sich durch den Harnisch gebohrt.
    „Bastarde, es ist ein Dämonenpfeil.", sagte Corwyn und versuchte, ihn herauszuziehen, was dem Fürsten, der die Besinnung zu verlieren drohte, nur noch mehr Pein bescherte.
    „Aufhören! Ich mache es selber.", keuchte der Fürst und legte seine Hände auf den Schaft des Pfeils, zog ihn mit aller Kraft aus seinem Körper, wo er eine schwärende Wunde hinterlassen hatte.
    Der Fürst stand mühsam auf und rannte, so schnell er konnte, zu Gyulkus, der sich schon auf den bevorstehenden Kampf vorbereitet hatte und nun bedächtig wartete, bis die Yuhôllji auf ihn zu stürmten.
    Zheyt-lahirije löste seinen Bogen vom Rücken, legte zwei Pfeile an und zielte auf den Anführer der Gruppe - einen besonders kräftigen Mann (Mann?) mit einem verrotteten Lederpanzer.
    „Bleibt ruhig. Tut nichts...Lasst sie kommen.", sagte der Fürst zwischen zwei seiner pfeifenden Atemzüge.
    „Könnt ihr nicht Magie benutzen?", brummte Gyulkus leise neben ihm, um sogleich eine gereizte Antwort des Fürsten zu bekommen:
    „Nein, ich wurde von einem Dämonenpfeil getroffen - ich kann in diesem Kampf nicht zaubern."
    Der Lizard grummelte etwas vor sich hin, als plötzlich ein Schrei hinter ihnen ertönte - Larten.
    Sein magerer Körper wurde von Ranken erfasst, die versuchten, jegliches Leben aus ihm zu pressen.
    „Bleibt ruhig, Larten. Knuffel - Siuljik, versucht ihn zu befreien, es sollte mit Lichtmagie zu schaffen sein - wenn nicht, versucht, ihn in seine Wasserform zu bringen, aber passt auf, dass die Ranken sich dann nicht euch vornehmen.", befahl der Vazhel ruhig und spannte seinen Bogen.
    „Sie kommen.", murmelte Gyulkus und Zheyt-lahirije ließ seine schwarzbefiederten Pfeile durch die Luft schnellen.
    Der Anführer der Männer schlug einen Augenblick später mit einer durchbohrten Kehle auf dem Boden auf.
    Aus seinem linken Auge ragte ein Pfeil.
    Die Yuhôllji stürmten auf die Gruppe zu...


    ...Gyulkus und Zheyt-lahirije fanden sich kurze Zeit später umzingelt wieder, ohne Sicht auf ihre Gefährten, doch den Geräuschen nach zu urteilen, kämpften sie.
    „Die Bastarde sind in der Überzahl. Wir müssen uns gegenseitig schützen.", sagte der Lizard und Zheyt-lahirije nickte knapp, bevor er seine zwei Dolche in die Jugularschlagader des nächstbesten Yuhôllju stieß.
    Blut besprenkelte das Gesicht des Vazhel und seine Wunde begann, sich zu schließen.
    Gyulkus holte mit seinem gigantischen Schwert aus und schlug den Körper eines leichtsinnigen Yuhôllju in zwei Teile.
    Die Verbliebenen zogen den Kreis enger und griffen in einer einzigen Welle an.
    Zheyt-lahirije wirbelte wie eine Furie durch die Masse - tötete.
    Er bohrte einen seiner Dolche in die Wange eines Yuhôllju, trat ihm die Beine unter dem Körper weg, stieß seinen zweiten Dolch nach hinten, dass er das Herz eines stattlichen Mannes durchschlug, der Zheyt-lahirije mit einem dämonischen Schwert den Kopf abhacken wollte.
    Der Fürst sah Gyulkus, wie er in Bedrängnis kam - er führte seine gigantische Klinge nunmehr mit einer Hand, während er versuchte, mit einer der ausfahrbaren Klauen seine Gegner zu zerfetzen.
    Er wurde von der Übermacht vollkommen zurückgedrängt, bis er ohrenbetäubend laut aufbrüllte, was die Yuhôllji zurückdrängte.
    Der Fürst rannte zu ihm und stach einem Yuhôllju die Augen aus, als dieser versuchte, Gyulkus von hinten ein Schwert in den Leib zu stoßen.
    „Ich habe euch gerettet, Gyulkus.", sagte er belustigt und warf einen Dolch nach einem Bogenschützen, der gerade den Pfeil von der Sehne schnellen lassen wollte.
    Der Lizard durchschlug mit einem gewaltigen Streich die Reihen der Yuhôllji und kanalisierte elektrische Energie in seinen Klauen, richtete sie auf ein Etwas hinter Zheyt-lahirije, das zuckend zusammenbrach.
    „Ich euch auch.", brummte er.
    Der Fürst richtete seinen Blick nun auf seine Gefährten...
  • Knuffel erschrak. In letzter Sekunde warf sich der Vampirfürst vor ihn, um den Pfeil abzufangen, der dem Ursa den sicheren Tod gebracht hätte. Knuffel drehte sich kurz weg und sah wie sich Zheyt-lahirije aufrichtete und tapfer weiter kämpfte.
    Doch er hatte keine Zeit sich um seine Wunde zu kümmern, sondern musste Larten helfen. Dieser wurde von giftigen Ranken erfasst. Knuffel wirkte einen Eiszauber, die Ranken froren fest und gingen nach einem Hieb mit seinem Kampfstab zu Bruch. Dieser kam auch gleich nochmal zum Einsatz, diesmal als Wurfstock um den Yuhôllju-Magier niederzustrecken, dessen Ranken zuvor in tausend Stücke zersprungen sind. Knuffel blieb bei Larten und bekämpfte so gut er konnte weitere Yuhôllju. Diese schienen in der Überzahl zu sein, doch wurden sie nach und nach in einem schweren Kampf dezimiert.
    Knuffel kämpfte bis zur Erschöpfung, er blockte zahlreiche Pfeile mit seiner Eiswand ab und unterstützte den in erster Reihe kämpfenden Larten mit kleinen Eiszaubern. Auch Siuljik war Mitglied der von den anderen etwas abgetriebenen Kampftruppe. Der kleine Goblin war zwar nicht besonders stark aber sein Dolch war geschärft und konnte den ein oder anderen Yuhôllju erlegen.
    Als das Gemetzel vorbei war suchte Knuffel sofort seine Gefährten, wissend, dass sie den einen oder anderen Heiltränk nötig haben würden. Und er sah sie auch einige hundert Meter weit entfernt inmitten von Yuhôllju-Blut.
  • „Verdammte Sonnen“, fluchte Corwyn mit zusammengekniffenen Augen, als er auch schon den Warnruf Zheyt-lahirijes hörte. Er versuchte den Fürsten in der verschwommenen Masse ausfindig zu machen und grade als er ihn erblickte, sah er wie dieser, von einem Pfeil in die Brust getroffen, zu Boden sackte.

    „Verdammte Hundesöhne“, dachte Corwyn während der schnell zu dem Fürsten lief.

    „Bastarde, es ist ein Dämonenpfeil.“, sagte er mehr zu sich als zu Zheyt-lahirije. Als er versuchte den Pfeil aus der Brust des Vampirs zu ziehen, keuchte Zheyt-lahirije:

    „Aufhören! Ich mache es selber.“, und zog sich den Dämonenpfeil ohne ein Geräusch von sich zu geben, aus seiner Brust, stand mit Mühe auf und rannte so schnell, wie seine Wunde es ihn erlaubte zu Gyulkus, der schon mit feuriger Erwartung vor seinen Gegnern stand.
    Corwyn, noch immer überrascht von Zheyt-lahirijes Kraft, blickte noch immer dem Fürsten hinterher, bis er auf einmal Suiljik Stimme hörte: „Achtung Corwyn, hinter Euch!“ Corwyn drehte sich um und blickte gradewegs in eine immer näher kommende Schwertspitze. Instinktiv ließ sich Corwyn nach hinten fallen, und sah wie die anstürmende Klinge über ihn die Luft zerstach. In den Augen des Angreifers sah Corwyn schon dessen Siegessicherheit, doch diese Sicherheit wandelte sich ganz schnell in blankes Entsetzen, als Corwyn mit aller Kraft gegen dessen Knie trat und dessen Kniescheibe zertrümmerte. Der Angreifer sackte zu Boden und Corwyn stand auf, zog seine Klingen und stach beide in dessen Körper.

    Doch Corwyn blieb keine Zeit zum verschnaufen, denn schon standen ihm 2 weitere Yuhôllji gegenüber. Beide stürmten auf ihn zu, der eine mit einem Speer, der andere mit einem Bastardschwert bewaffnet. Durch die größere Reichweite ihrer Waffen und dadurch, dass sie zu zweit waren, hatten sie einen Vorteil gegenüber Corwyn. Als sie nah genug waren, wich Corwyn dem Stoß des Speerträgers aus, tauchte unter dem Hieb des Schwertträgers ab und brachte sich so hinter die beiden. Da beide Angreifer noch von der Wucht ihrer Attacke getragen wurden, konnte Corwyn seine beiden Schwerter nach hinten rammen und traf so beide in den Rücken.

    Doch schon stand erneut ein weiter Gegner vor ihm. Da dieser offensiv auf Corwyn zustürmte, blieb dieser stehen und plante sich diese unüberlegte Taktik zunutze zu machen. Doch dieser Plan wurde zunichte gemacht, da der Speerträger, den Corwyn zuvor besiegt hatte, noch nicht tot war und ihm, als letzte Tat vor seinem Ableben, noch seinen Speer in die Seite rammte. Corwyn, von dem unerwarteten Angriff vollkommen überrumpelt, wankte und vergaß für einen Augenblick seinen Gegner. Mit schmerz verzerrtem Gesicht und mit einer Hand seine Wunde schützend, bemerkte er seinen Gegner zu spät und konnte diesem nicht mehr ausweichen. Doch es kam nicht der von ihm erwartete Treffer. Stattdessen sah er, wie Larten dem Angreifer seine Dolche in den Rücken bohrte.

    Larten grinste Corwyn noch spöttisch an bevor er sich wieder dem Kampf widmete.

    Corwyn hob das Schwert, das er hatte fallen lassen, auf, steckte es in die Scheide auf seinem Rücken, und widmete sich, immer noch mit einer Hand seine Wunde schützend, weiter dem Kampf...
  • Ich kann wieder fühlen, ich kann wieder denken. Schmerzen unerträgliche Qualen.

    Dunkelheit umschloss Frost in seinem eisigen Gefängnis.

    Wo bin ich. Warum lässt der Fesselungszauber nach ? Egal ich will nur Rache.

    Ich kann die Aura spüren, doch es ist nicht exakt die selbe. Es muss aber ein Wesen von der selben Art sein, dass meinen Großvater umgebracht hat, oder es hat sich nur so verändert.

    Kann ich den Bann brechen der auf mir liegt ? Soll ich es wagen ? Ich werde der letzte meiner Art sein, der auf dieser Welt wandeln wird dessen bin ich mir sicher.

    Doch seine Rachegefühle waren stärker. Mit einem grausigem lauten Schrei, der meilenweit zu hören war, befreite sich Frost aus seinem Gefängnis.

    "Frei", brüllte Frost. " Endlich frei, nun werde ich Rache nehmen an dieser Kreatur die meinen Großvater vor tausenden von Jahren getötet hat !"

    Mit einem mächtigen Satz sprang er in die Luft. Er verwandelte sich in einen mächtigen Drachen schwebte in der Luft lies nochmal ein lautes furchteregendes Brüllen hören, das bestimmt in dem naheliegenden Dorf Polar zu hören war und flog los der Aura entgegen, die er gespürt hatte.

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  • Als der letzte Yuhôllju tot auf die Wiese fiel schaute Gyulkus sich um.
    Seine Kamaraden haben den Angriff ebenfalls gut überstanden.
    Knuffel eilte nach dem Kampf sofort zu Corwyn, um diesen zu verpflegen, während sich die Gruppe wieder sammelte.

    "Woher wussten sie, dass wir hier sind?", fragte Gyulkus, seinen Blick auf Zheyt-Iahirije richtend.
    "Sie haben Späher ... vermutlich überall im Land. Úazh und vor allem Necropol ist kulturell derart vielschichtig, dass es nur wenig auffällt, wenn Yuhôllji im Land sind!", erwiederte der Vampirfürst. "Deshalb ist es umso ratsamer, dass wir an einem sicheren Ort unser weiteres Vorgehen planen, wir können schließlich nicht einfach in Demonas-son einmarschieren mit nichts als unserer mageren Gruppe. Versteht mich nicht falsch, wir alle sind in gewisser Hinsicht mächtig und begabt, doch wird dies nicht ausreichen, um uns gegen die Horden der Dämonen zu schützen."

    "Wohin wird die Reise nun weitergehen? Wenn wir nämlich annehmen, dass ganz Úazh voller Spitzel ist, dann müssen wir auch damit rechnen, dass wir oft verfolgt werden, selbst wenn wir uns bereits in Nachbarländer befinden!", fragte Siuljik neugierig.

    "Dragon Rock ist sicher, die Festung meines Stammes bietet perfekten Schutz gegenüber Angreifern, ausserdem sind wir bereits auf dem Weg in den Süden, sodass wir von Muziya aus recht viel Freiraum haben, und uns in der Not in Dragon Rock unterbringen können. Ich bin sicher, mein Stamm würde Euch alle herzlich willkommen heißen," warf der Lizard ein.

    "Wir könnten aber auch nach Polar reisen, mein Volk würde uns ebenfalls Schutz und Unterkunft bieten," fügte Knuffel hinzu, während er Corwyn die lezte Bandage um die Brust wickelte.

    "Nun, dies wird sich wohl entscheiden, wenn wir in Muziya angelangt sind, meine Freunde," sagte der Fürst und blickte gen Süden. "Ich habe ohnehin noch gewisse Pläne, aber nur keine Sorge, wir werden mit Sicherheit noch eine passende Bleibe für uns finden, wenn wir jene benötigen sollten. Nun kommt, packt Eure Sachen wieder ein, wir haben uns lange genug aufgehalten. Unsere Reise ist noch lang und beschwerlich."

    Mit diesen Worten hob Zheyt-Iahirije sein Gepäck auf und ging vorraus.
    Die anderen folgten ihm sogleich, nachdem auch sie ihre Taschen und Beutel aufnahmen.
    Knuffel zog noch ein paar Kräuter aus einem kleinen Teich, und stieß seinen Stab ein paar Mal auf den Boden, sodass der kleine Waschbär aus dem Gebüsch hervorkroch und ebenfalls Knuffel und der Gruppe folgte.

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  • „Zheyt-lahirije geht langsamer als gewöhnlich...", fiel es Knuffel auf, „sicher um seine Wunde zu schonen..."
    Als ob er diese Gedanken gehört hatte, beschleunigte er sein Tempo etwas, ging mit gesenktem Kopf, damit die Anderen sein schmerzverzerrtes Gesicht nicht sehen konnten.
    „Unerschütterlich, dieser...Mann.", dachte Gyulkus kopfschüttelnd und mit einem Lächeln, was seine gigantischen, blitzenden Zähne zeigte.
    Scheinbar erfüllt von neuer Kraft richtete sich der Fürst nun wieder vollends auf und lächelte still für sich - bis ihm etwas auffiel, was sein herzliches Lächeln schlagartig erfrieren ließ.
    „Stehenbleiben!", bellte er und drehte sich zu seinen Kameraden.
    „Diese Augen...sie machen mir Angst.", sagte Gyulkus so leise, dass er meinte, niemand hätte ihn gehört.
    Wissend hob Zheyt-lahirije sardonisch eine Augenbraue und verzerrte seinen Mund zu einem völlig humorlosen Lachen, zum Lachen eines vor Verzweiflung und Angst Wahnsinnigen.
    Die Augen, von denen er gesprochen hatte, glühten nicht mehr - sie brannten in einer Symphonie aus Zorn, Mut, Trauer und - Knuffel schauderte nocheinmal - Wahnsinn.
    „Ich muss zurückgehen, zu dieser Lichtung. Ihr bleibt hier, und sollte ich nicht zurückkehren, müsst Ihr weiterziehen - sucht mich nicht, unsere Feinde würden Euch nur in einen Hinterhalt locken, den Ihr mit Eurem Leben und Vashtuzhal mit seinem Untergang bezahlen muss. Ich lasse mein Gepäck gänzlich hier bei Euch, dort drinnen sind einige...interessante Dinge - bestimmt findet sich für jedes einen neuen Verwender, und seien es die Elstern. Ich bitte Euch nocheinmal, nicht nach mir zu suchen - das gilt auch für Dich, Gyulkus. Ich würde gerne in Necropol beerdigt werden, aber ich schätze, wenn sie mit mir fertig sind, kann man meinen gesamten Leib in eine Phiole fassen. Ich gehe nun.", sagte der Vampirfürst in einem so düsteren Ton, dass das Fell des Furbolgs sich aufrichtete.
    Einen Augenblick später hatte der Fürst sein gesamtes Gepäck auf den Boden geworfen und war schon fast wieder bei der Lichtung.
    „Wen meint er mit sie?", fragte Larten kopfschüttelnd.
    „Ich schätze, wenn man so...alt ist wie er, wenn man den Großen Krieg miterleben musste, mitansehen musste, wie die besten Freunde von Bestien massakriert wurden, ich schätze, wenn man so ist wie er, hat man ganz andere Grauen und Schrecken. Ich glaube, er weiß selbst nicht, wen er mit sie meint.", schloss Gyulkus brummend.
    „Habt ihr seine Augen gesehen? Sie, sie, sie, sie...brannten. So etwas habe ich noch nie gesehen...", fröstelte Knuffel und erntete allgemeine Zustimmung.

    „Wo ist er? Wo ist Rêzh-un? Ich sehe ihn nicht!", wehklagte Zheyt-lahirije und ließ sich auf den Boden fallen, schrie herzzerreißend auf.
    Schnell richtete er sich wieder auf, durchkämmte die Leichen der Yuhôllji nach dem weißen Wolf, bis er schließlich aufgab und rief:
    „Qátûlun R'hîn, gebt Euch zu erkennen!"
    Ein nahe gelegener und noch älterer Baum als die umliegenden öffnete langsam seine früher verborgenen, aber trotzdem sehenden, Augen.
    „Herr?", fragte der Qátûlun laut.
    „Nicht ich bin Euer Herr, Ihr seid Euer eigener Herr, R'hîn. Habt Ihr Rêzh-un'Hayat hier gesehen?", fragte der Fürst mit tränenerstickter Stimme.
    „Sicher, Herr, er liegt dort, unter diesem großen...Feind mit dem verrosteten Helm.", erklärte R'hîn langsam und deutete mit einem besonders großen Ast (Arm?) in die entsprechende Richtung.
    „Ich danke Euch.", verbeugte sich Zheyt-lahirije vor dem Qátûlun und schöpfte wieder Hoffnung, rannte blitzschnell zu dem Yuhôllju, den R'hîn beschrieben hatte.
    Dort angekommen packte der Vampir die tote Gestalt und schleuderte sie so weg, als wäre sie nichts als ein kleiner Holzscheit.
    Seine Augen blieben auf einem ehemals vermutlich weißen, aber von Blut roten Pelzbündel.
    „Nein.", flüsterte der Fürst und hob den Wolf auf seinen Arm, hielt ihn, wie eine Amme einen Neugeborenen halten würde.

    „Der Fürst ist schon sehr lange weg...sollen wir weitergehen?", fragte Larten kalt und bereute es sofort, als Gyulkus ihm seine ausgefahrenen Metall-Klauen dicht vor die Augen führte.
    „Wir gehen ohne den Fürsten nirgends hin, verdammter Blutsauger.", knurrte ihn der Echsenmensch an.
    „Gyulkus, nehmt bitte die Waffe runter, Gewalt und Zwist innerhalb der Gruppe führen zu nichts, außer zur Spaltung.", ermahnte ihn Knuffel.
    Widerstrebend ließ der Lizard seine Klauen sinken und blickte Larten hasserfüllt an.

    „NEIN!", schrie der Fürst.

    „Nun, klingt nicht, als ob ihn die Yuhôllji zum Schmaus eingeladen haben.", bemerkte Larten.
    „Ihr legt es darauf an, nicht wahr, Ihr Narr? Wärt Ihr nicht in unserer Gruppe, würde Zheyt-lahirije nicht auf Freundschaft innerhalb dieser Gruppe Wert lägen - ihr wärt schon lange tot.", sagte Gyulkus ruhig.

    „Nein, er darf nicht tot sein, nein, das ist nicht wahr.", schluchzte der Fürst und nahm seine gesamte Kraft zusammen...
    Elfenbeinfarbene Lichtspiralen schossen aus seinem gesamten Körper, die Energie strömte in den Körper des Wolfes, dessen Wunden sich langsam schlossen.
    Zheyt-lahirije fiel auf den Boden und blieb bewusstlos liegen, während sein weißer Wolf langsam aus seinen Armen glitt und sich schützend neben ihn legte, ihn mit traurigen Augen anschaute.

    „Ich gehe, um ihn zu suchen.", beschloss Gyulkus und ließ sein Gepäck fallen.
    „Gyulkus, nein, ihm ist nicht mehr zu helfen - er hat selbst gesagt...", begann Knuffel.
    Schnell und gereizt unterbrach ihn der Echsenmensch:
    „Nur weil Ihr ihm nicht helfen wollt und helfen werdet heißt das nicht, dass ihm nicht mehr zu helfen sei. Ich gehe nun."
    „Was ist er für ein Tor, unsere Gruppe hat sich also wiedereinmal gespalten - was sollen wir tun, wenn auch er nicht zurückkkommt?!", fragte Siuljik angespannt.

    Das Dröhnen schwerer Schritte weckte Zheyt-lahirije.
    So schnell er konnte, geschwächt, richtete er sich auf und sah sich um.
    „Gyulkus, Ihr Narr...", stöhnte er und versuchte, wieder auf die Beine zu kommen, fiel erneut zu Boden, wo er wispernd, keuchend liegenblieb.
    „Überanstrengt Euch nicht, Fürst.", sagte Gyulkus so sanft, wie er mit seiner rauh-dunklen Stimme konnte.
    Er hievte den Fürsten hoch und legte ihn sich auf die Schulter, wo reglos - und wie Gyulkus befürchtete: leblos - hin- und herbaumelte.
    Er wisperte nur noch zwei Worte, bevor er wieder das Bewusstsein verlor:
    „Mein...Wolf"
    Sein Körper entspannte sich und nur mit Mühe konnte Gyulkus seinen schwachen Atem hören oder spüren.
    Er blieb stehen.
    Was war mit seinem Wolf?
    Und - wo ist er?
    Hatte er ihn nicht bei Zheyt-lahirije liegen sehen, als er angekommen war?
    Der Lizard drehte sich einmal um die eigene Achse, bis er endlich den Wolf entdeckte und ihn sich unter den Arm klemmte.

    „Ich sehe ihn - er etwas auf der Schulter.", stellte Knuffel fest.
    Die Gefährten warten angespannt und schweigend, bis der Lizard wieder bei ihnen war.
    Still legte er den Fürsten auf den Boden und ließ den Wolf ebenfalls frei.
    „Wir können nicht weiterziehen - sein Gesundheitszustand ist...nicht gut...Wir müssen diesen Tag nur rasten - wir sollten wieder zu dieser Lichtung gehen, der Feind wird uns dort sicher nicht vermuten, er wird denken, wir seien schon weitergezogen, wir brauchen so auch keinen Wächter.", erläuterte Gyulkus schnell und legte sich den Körper des Fürsten wieder auf die Schulter und wies den Wolf an, ihm zu folgen - was erstaunlich gut funktionierte, wie er verwundert feststellte.
    Murrend folgte ihm nun auch Larten, Knuffel und Siuljik, und die Nachhut bildete ein nun noch bleicher aussehender Corwyn.

    Dort angekommen. legte man den Fürsten wieder auf den Boden.
    Sein Wolf rollte sich nahe bei ihm zusammen.
    Erst jetzt fiel dem Echsenmenschen auf, dass sein Fell blutgetränkt war;
    „Nun, immerhin ist es nicht sein eigenes Blut - ich sehe keine Wunden.", dachte er.
    Die Gruppenmitglieder setzten sich - viele äußerten ihren Unmut über das Rasten, eine heißtblütige Diskussion begann...

    „Nein.", flüsterte der Fürst, als er sich auf dem Schlachtfeld wiederfand, „nicht dieser letzte Kampf...alles, nur nicht dieser..."
    Auf einem Skelettross saß der Fürst, als Spitze des Reiterkeils, hinter ihm zwei seiner ihm teuersten Gefährten...Der König von Tasseja und...sie;
    Vor ihm jedoch die Bataillone der Dämonen, die nach ihrer aller Leben trachteten.
    Brüllend rasten die zwei Heere ineinander.
    Zheyt-lahirije benutzte Magie, gleichzeitig schlug er, wo immer er sich befand, mit seinen zwei Katana Breschen in die feindlichen Reihen, brachte den endgültigen Tod über die Dämonen.
    Er zerfetzte, hackte ab, pulverisierte...tötete, bis ihn ihr Schrei aus seinem Blutrausch löste.
    Er fegte durch die Horde von Dämonen, die ihm den Weg zu ihr versperrte, raste wie der Wind durch diese Kreaturen - er erkannte, dass er nicht schnell genug war.
    Voller Hass flüsterte er „Hazhôn." und ein gewaltiger Energiestoß tötete die ihn umzingelnden Dämonen.
    Doch auch das half nichts, er hatte das Gefühl, je mehr Dämonen er tötete, desto mehr kamen hinterher.
    Sie schrie wieder seinen Namen und er schrie sein Pferd an, es solle schneller galoppieren.
    Tod lichtete die Reihen der Dämonen, die ihn von ihr trennten, die Hufe seines Pferdes berührten kaum mehr den Boden, er flog nur so dahin.
    Sie war inzwischen von Dämonen umgeben, die den Kreis immer enger schlossen...
    „Ich komme!", schrie der Magier und hackte voller Hass einem Yuhôllju, der gerade einen groben Speer auf sie werfen wollte, den Kopf ab.
    Er fegte durch den Kreis der Dämonen, die sie umgaben...
    ...und brüllte auf, als er sah, wie sie von ihrem prächtigen Pferd gerissen wurde.
    „Tahayzh!", brüllte er, „Inferno!"
    Blitze durchzuckten die Körper der Dämonen, Eissplitter bohrten sich in ihre Augen, sengende Feuerbälle verbrannten sie, Steine wirbelten um sie auf, raubten ihnen die Sicht und das Leben, wenn sie auf ihre grässlichen Köpfe aufkamen, Windstöße stießen sie um, Fledermäuse und Raben zerfetzten sie.
    „Wo bist Du?!", schrie Zheyt-lahirije, er schrie, schrie, schrie, schrie - bekam aber nie eine Antwort...

    ...immernoch schreiend wachte er auf und sprang auf, um sogleich wieder auf die Knie zu fallen, weinend und schluchzend ob seiner verlorenen Liebe,
    Die Nacht verhüllte sein Gesicht, verhüllte seine Schmerzen, verhüllte seine Gefühle.
    Die drei größten Monde waren am schwarzen Himmel zu sehen, gaben ihm mit ihrem Licht Hoffnung.
    Sein Wolf lief zu ihm und schmiegte sich an seinen Körper.
    Traurig strich er ihm übers Fell...

    ...und zuckte zusammen, als er bemerkte, dass sich der Körper unter seiner Hand veränderte.
    Er drehte sich zu seinem...Wolf, der sich aufrichtete.
    Das Fell verschwand, der animalische Kopf wich einem von sanften Zügen geprägten elfischen.
    Die dicken Beine wurden zu elfischen, langen und wunderschönen Armen und Beinen.
    Die Pfoten verwandelten sich in zarte Hände und Füße.
    Der Torso war nunmehr ein weiblicher.
    Hier bin ich.", sagte die Elfe lächelnd, als die Verwandlung abgeschlossen war.
    „Das kann...doch...nein, das ist....", stotterte der Fürst und kam auf die Beine - ihm schien es, als hätten als seine Schmerzen und Sorgen an Realität verloren, als ob das einzig Wichtige, das einzig Wirkliche auf dieser Welt sich nun vor ihm befand, in Gestalt dieser wunderschönen Elfe.
    Der Fürst hob eine seiner langfingrigen und blassen Hände, legte sie auf eine Wange der Elfe, fühlte die Wärme und die...Lebendigkeit.
    „Aurora, Du bist es wirklich.", brachte der Fürst hervor und umarmte sie.
    Tränen liefen ihnen übers Gesicht, benetzten ihre Wangen mit einer Art Gaze.
    Aurora Imysephír begann zu schluchzen und er drückte sie noch fester an sich - in der Angst, es könnte alles nur eine Illusion sein, hervorgerufen durch seinen ermüdeten Geist und Körper, in der Angst, er könnte sie verlieren, in der Angst, sie könnte sich plötzlich in Luft auflösen, so wie es damals geschehen ist.
    Sie lösten sich voneinander, aber der Fürst ließ sie nicht los - er hielt ihre Oberarme sanft in seinen Händen.
    Und blickte in ihre Augen, ihre Augen, wie funkelnde Smaragde in der tiefsten Finsternis der Lagunenhöhle, die vom Meer der Sorgen und des Schmerzes verschlingt wird, die sein Leben darstellt, einziges Zeichen der Schönheit inmitten düsterster Verzweiflung, ein einziger Hoffnungs- und Trostspender, der doch selbst diesen Kummer verursacht hat...
    Wie oft hatte er von diesen Augen geträumt?
    Jede Nacht.
    Jede Nacht träumte er von der Elfe, die nun vor ihm stand, träumte davon, sie nur noch ein einziges Mal umarmen zu dürfen, bevor er starb, sie doch nur ein einziges Mal küssen zu dürfen, bevor seine Zeit für immer abgelaufen war, bevor ihn der ewige und finstere Schlaf übermannt, träumte davon, doch nur noch ein einziges Mal jemandem Liebe entgegenbringen zu dürfen, Liebe spüren zu dürfen, und nicht nur Hass oder Furcht in seinem verfluchten Dasein, in seinem verdammten Leben.
    „Wie lange haben wir uns nicht gesehen?", fragte Aurora mit einem schmerzlichen Lächeln voller Liebe.
    „Zu lange...Ich habe Dich nie vergessen, Aurora...des Tags habe ich nur an Dich gedacht, des Nachts nur von Dir geträumt, mich jeden Augenblick meines Lebens nach Dir gesehnt.", erwiderte der Vazhel mit erstickter Stimme - Tränen rannen ihm übers ganze Gesicht.
    „Ich liebe Dich, Zheyt-lahirije, liebe dich so sehr...", flüsterte sie ihm zu.
    Ihr betörender Duft raubte ihm die Sinne.
    Er führte seinen Kopf nahe zu dem ihrigen, nahe, so nahe - wie oft hatte er sich nach dieser Nähe gesehnt, wie viel diese Nähe ihm doch bedeutete...
    Einen Augenblick lang sah er sie sich nocheinmal genau an - dieses Gesicht, dieser Körper...sie von der er schon so lange geträumt hat, von ihren Lippen bishin zu ihrem güldenen Haar, von der Berührung ihrer zarten Hände, die ihn erzittern lässt... - bevor sie sich in einem leidenschaftlichen Kuss vereinten.
    Seine blassen und kalten Lippen auf den ihrigen, die sie doch so warm und weich waren, standen sie eng umschlungen da, so eng umschlungen, wie es ihre Zungen waren.
    „Ich liebe dich, Aurora.", wisperte er ihr zu und erschauderte beim Klang dieser Worte, die er so lange schon nicht mehr ausgesprochen hatte...
    Sie setzten sich nebeneinander hin.
    Zheyt-lahirije legte behutsam einen Arm um sie und fragte:
    „Wo warst Du, wie wurdest Du...ein...naja, Wolf?"
    „Wir haben nicht genügend Zeit, dass ich Dir das erzählen könnte - heute nicht...Ich habe nur die Zeit vom Sonnenuntergang bis zum Sonnenaufgang, da bin ich ein Mensch - doch in er restlichen Zeit bin ich dein Wolf, ich wurde verflucht, auf ewig ein Wolf zu sein, aber nur, wenn Du wegen mir keine Träne vergießt, und zwar wegen mir als Wolf...Doch heute hast Du um mich geweint, um den Wolf, nicht um die Elfe, und der Fluch verlor von seiner Kraft. Doch immernoch muss ich die Hälfte des Tages in dieser animalischen Gestalt verbringen...", schloss sie traurig und schmiegte sich an ihn.
    Er ließ eine seiner Hände durch ihr Haar fahren...

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  • Gyulkus kam vom nahegelegenen Fluss, wo er die Wasservorräte seiner Gefährten auffüllte wieder zur Lichtung zurück.
    Was hat ihn dazu getrieben, allein zurückzukehren ... und vor allem, wer oder was hat ihn so sehr zugesetzt ...

    Sein Körper war äußerlich nicht geschädigt, aber er musste wohl eine Menge mentaler Kraft einbüßen ... ich wüsste nur
    allzugern, was in seinem Kopf vorgeht ...

    Gerade als er ankam ging die Sonne auf und er erblickte Zheyt-Iahirije unter einer Pferdedecke schlafend, neben ihm sein Wolf.
    Dieser Wolf, irgendetwas ist mit ihm ...
    Kaum hat er sich diese Gedanken durch den Kopf gehen lassen, blickte der Wolf in seine Augen.
    Gyulkus gab sich jedoch nach außenhin nicht überrascht.
    Dieses Wesen ist kein gewöhnliches Tier, es ist mindestens genauso alt wie der Fürst selbst. Ich kann es ihm ansehen ...
    seine Augen ... er ließt seine Umgebung ... genau wie ich ... er zeigt keine Überraschung, keine Neugier, keine Gefühle, wenn er etwas sieht ...
    er ... ist zu erfahren um ein sterbliches Geschöpf zu sein. Er muss Zheyt-Iahirije schon sehr lange begleitet haben ...

    Er antwortete dem Wolf mit einem gelassenen Blick und lächelte, signalisierte ihm auf diese Weise sein Vertrauen zu ihm.

    Nun ging er zu den anderen und gab diesen ihre Wasserbeutel voll aufgefüllt zurück, packte seine Sachen und stand auf.
    "Weckt Zheyt-Iahirije! Wir müssen weiter!"
  • Es stank. Es stank fürchterlich. Da war nicht nur der übliche Geruch von
    Menschen und Elfen, sondern auch der von Erbrochenem und Fäkalien von
    eben diesen. Benam war von Anfang an gegen die Idee des Menschen
    gewesen sich in einem der zahlreichen Wirtshäuser vor dem Dunkelelfen-
    gebirge nach Informationen umzuschauen. Seiner Erschöpfung von der
    Reise und der Beharrlichkeit des Menschen wegen hatte er allerdings
    nachgegeben, was er jetzt bereute. Er hatte sich selbst in einen langen und
    schwarzen Mantel hüllen müssen, damit seine Gestalt nicht allzuviel auf-
    sehen erregte und Zivot in Ruhe Information sammeln konnte. Doch bisher
    hatte der Mensch nichts weiter herausgefunden als das was wie sowieso
    schon wussten.
    Zivot kehrte gerade von einem erneut erfolglosen Gespräch mit einem Elfen
    an der Theke zurück und sah sofort, dass sich der Missmut in Benams Gesicht
    noch weiter gesteigert hatte.
    ,,Wie lange wollt ihr meine Geduld noch auf die Probe stellen, Zivot?", fragte der
    Dämon gereizt als sich sein Begleiter vor ihm auf dem Holzschemel niederließ.
    ,,Wahrscheinlich ist es in der Tat besser unsere Reise erst einmal fortzusetzen..
    Die Leute hier sind entweder betrunken, dumm oder stumm... Wir sollten hier
    nächtigen und Morgen weiter in das Gebirge eindringen." Zivot hätte nicht gedacht,
    dass das Gesicht des Dämons noch wutverzerrter werden konnte, doch bei
    seinen Worten geschah eben dies:,, Wenn ich hier auch nur wenige Augenblicke
    länger verweilen muss, dann werde ich den Dreck hier eigenhändig beseiten..."
    Benams Blick fiel über die Gestalten, die in der Schenke waren, keine würde ihm
    auch nur annähend in seiner geschwächten Form Probleme machen.
    Zivot wollte keinen Wutausbruch des Dämons riskieren und so willigte er ein die
    Schenke bereits diese Nacht zu verlassen.
    Sie waren nur wenige hundert Meter auf dem Weg zum Gebirge gegangen als
    Zivot in seinen Augenwinkeln eine vermummte Gestalt entdeckte, die ihnen
    zu folgen schien. Benam bemerkte Zivots Seitenblick:,, Ja, er folgt uns bereits seitdem
    wir die Schenke verlasesn haben, allerdings tut er dies erst seit kurzem so offen-
    sichtlich. Wir sollten....", erschrocken fuhr Benam zu dem Fremden herum.,, Wenn
    euch euer Leben etwas wert ist, dann solltet ihr es nicht nocheinmal wagen euren
    Kopf in meine Gedanken zu stecken, Bastard" Die vermummte Gestalt war stehen
    geblieben sobald Benam herumgefahren war und besah sich nun des Gesichtes
    seines Gegner, da die Kapuze des Dämons bei der hektischen Bewegung herunter-
    gerutscht war.,, Ich werde euch dorthin zurück schicken wo ihr hingehört, Dämon!",
    schrie der Fremde Zivot und Benam entgegen. Er holte eine lange Klinge unter seinem
    Mantel hervor und stürmte mit überraschend schneller Geschwindigkeit auf Benam
    zu. Benam hatte sich inzwischen wieder beruhigt und erwartete die Attacke des
    Fremden. Schnell hatte dieser die Entfernung zwischen ihnen überwunden und holte
    mit seiner Klinge aus den Dämon zu enthaupten. Benam blockte die Attacke ohne
    zu zörgern mit seiner Hand ab und hielt die Klinge des Fremden fest. Schon begann
    sich ein Teil von Benams Körper aufzulösen und erschien hinter dem Vermummten,
    um ihn in den Rücken zu attackieren. Doch der Fremde schien mit diesem Angriff
    gerechnet zu haben und duckte sich unter der Attacke des Dämons hinweg, wobei
    er sein Schwert aufgeben musste. Benams Körper setzte sich sofort wieder zu-
    sammen und er spuckte ein ,,Verfluchter Gedankenleser!" aus. Der Fremde gewann
    etwas Distanz zum Dämon und ließ ein Grinsen unter seiner Kapuze erkennen:
    ,,Ihr werdet zurück in die Hölle fahren, Dämon, dabei wird es keine Rolle spielen,
    ob ich erfolg haben werde!" Benam grinste seinerseits die vermummte Gestalt an:
    ,,Ich kann euch garantieren, dass ihr oder irgendjemand anderes diesen Erfolg
    nie haben werdet, doch ihr solltet euch lieber auf meine Gedanken als eure Worte
    konzentrieren!" Doch die Erkenntnis kam dem Fremden zu spät, schon fuhr Benam
    mit seiner Hand, die er während der Fremde zurück gewichen war aufgelöst hatte,
    in den Schädel der Gestalt und riss ihr ihr Gehrin in einem Ruck heraus. Das Organ
    fiel mit einem Schmatzen zu Boden, gefolgt von dem fallenden Körper des Fremden.
    Benam ließ seine Hand wieder am Körper erscheinen und wollte sich weiter auf
    Weg in das Gebirge machen. Doch Zivot war an Benam vorbei zur Leiche des Fremden
    geeilgt, genauer gesagt zum Gehirn von diesem. Noch nie in seinem langen Leben
    hatte er ein solches gesehen, das Organ was alles in ihm steurte.. Er war fasziniert von
    diesem Gedanken und dem schleimigen Knäuel vor ihm auf den Boden. Als er merkte,
    dass Benam bereits weiter ging ohne auf ihn zu warten, nahm Zivot schnell das Gehirn
    vom Boden auf und steckte es sich in die Tasche, bevor er dem Dämon hinterhereilte.


    Der Wind strich über Raks stämmige Gestalt, streichelte ihm über seine von Narben
    übersehte Brust und verhalf seinen Kopf zu klaren Gedanken. Er hatte den Kampf seines
    Lehrlings mit dem Dämon gänzlich gesehen und war wütend auf sich selber. Nie hätte
    er Derok gegen so einen Feind antreten lassen dürfen, aber wie hätte er auch wissen
    können, dass dieser Dämon so mächtig war. Von seinem Baum aus beobachtete Rak wie
    sich die zwei Gestalten entfernten und strich mit seinem Finger über die Klinge seiner
    Wurfwaffe. Der Wind war nicht optimal und die Entfernung bereits zu groß für einen
    guten Wurf, dass wusste Rak. Er würde warten müssen bis sich eine bessere Chance
    ergab den Dämon zu erlegen, seinen Schüler zu rächen und so seinem Klingenbumerang
    eine neue Kerbe für einen erlegten Dämon geben zu können. Ein erneuter Windstoß wehte
    an dem großen Baum und Raks stämmige Gestalt war verschwunden, bereit die Jagd auf-
    zunehmen.
  • Als sie am nächsten morgen wieder aufbrachen, verhielt sich Zivot seltsam, Benam fiel auf, dass er die ganze Zeit konzentriert war und auch… „was war das? – hat er etwa gerade meine Gedanken gelesen?“ Unmöglich! Doch als er Zivot zufriedenes Lachen hörte fühlte sich Benam in seiner Vermutung bestätigt. „Wie konnte Zivot diese neue Fähigkeit nach nur einer Nacht erlernen? – Ich gib zu, die sind nicht ausgereift aber er hat trotzdem die Fähigkeit und in nicht all zu langer Zeit wird er es perfektionieren können.“
    „Du hast ja schon gemerkt was ich seit gestern Nacht kann, es hat mit dem Gedankenleser von Gestern zu tun, aber vor allem mit seinem Gehirn. Das nächste Mal wenn wir jemanden mit besonderen Fähigkeiten, die ich gut gebrauchen kann treffen, verschone sein Gehirn denn das ist der Schlüssel zur Fähigkeit. – So kann ich dir behilflicher sein als ich es zurzeit bin.“
    BUMM, er hörte einen lauten Knall keine 500 Meter entfernt, er spürte, dass da jemand war, den er gut gebrauchen könnte. Benam reagierte sofort und teleportierte sie zum Ursprungsort des Geräusches als ob er Zivots Gedanken gelesen hätte. Angekommen auf einer kleinen Lichtung sahen sie wie ein Dunkelelf -anscheinend ein Dieb- am Boden lag und ein alter Magier einen großen Felsen über diesem schweben ließ bereit ihn jederzeit fallen zu lassen. Zivot blickte Benam ungeduldig an, welcher auf der Stelle reagierte und durch ein kleines Portal sein Schwert mitten durch das Herz des Magiers gleiten ließ ohne auch nur einen Schritt zu tätigen. Der Dunkelelf wurde sofort durch den Felsen, der jetzt nicht mehr durch die Kraft des Magiers in der Luft gehalten wurde, zwischen Fels und Steinboden zerquetscht. Zivot rannte schnell zum Magier um den Schädel aufzuschneiden, doch als er das Gehirn sah, merkte er schnell, dass er damit nichts anfangen werde könne. „Verdammt!... Anscheinend kann ich nur angeborene Fähigkeiten wie meine oder deine aus Gehirnen extrahieren, aber Fähigkeiten die im laufe des Lebens erlernt werden, sind für mich unbrauchbar.“ Benam reagierte darauf nur mit einem kurzen Brummen.
  • Zheyt-Iahirije schläft. Ungewöhnlicherweise zeigte er lange Zeit keine Aktivität von sich.
    Die anderen Mitglieder der Gruppe machten sich langsam aber sicher sorgen, ob es ihm gut gehen wird.
    Bewacht von seinem Wolf lag er in einer großen Kammer, in wessen Nachbarzimmer viele Betten standen.
    Gyulkus hatte die Gruppe vor zwei Tagen nach Muziya geführt und sofort ein größeres Gasthaus gesucht, wo die Gruppe ein Gemeinschaftszimmer nahm. Den Fürsten hat die Gruppe in ein Einzelzimmer gesteckt, um ihm Ruhe zu gönnen.
    Die Gefährten einigten sich darauf, dass immer mindestens einer bei Zheyt-Iahirije bleibt und auf diesen aufpasst, während die anderen in die Stadt gingen.
    Ab und zu brachten sie ihm Speisen und Getränke ins Zimmer, die er jedoch immer nur in der Abwesenheit der anderen zu sich nahm.

    Am nächsten morgen besprach die Gruppe beim Frühstück die Lage
    Knuffel, der gerade aus Zheyt-Iahirijes Zimmer kam: „Es geht ihm schon viel besser, er sollte morgen wieder komplett erholt sein. Dann können wir unsere Reise fortsetzen.“
    Gyulkus: „Gut, je mehr Zeit wir hier verschwenden, desto schwieriger wird die Reise später. Egal, kommen wir zur Organisation. Wie viel Proviant haben wir noch?“
    Siuljik: „Meinen Berechnungen nach müsste das Proviant noch für eine Woche reichen.“
    Gyulkus: „Gut, wie sieht es mit Verfolgern aus? Habt Ihr beiden irgendetwas verdächtiges bemerkt?“
    Corwyn: „Ich habe nichts ungewöhnliches bemerkt.“
    Larten: „Ich ebenfalls.“
    Gyulkus: „Nun gut, ich werde mich ein wenig in der Stadt umsehen, packt schon mal das nötigste ein für den Fall, dass wir früher abreisen müssen als geplant. Man kann nie wissen.“
    Mit diesen Worten stand der Echsenmensch auf und schnallte sich seine Rüstungsteile um. Mit einem verschleißartigen Geräusch führte er sein Schwert in die Halterung am Panzer.
    Etwas später inmitten der Stadt sah er Kinder auf einer Wiese spielen, wo viele Holzpfähle und Seilkonstruktionen aufgestellt waren. Die Stadt ist sehr wohlhabend, schließlich ist Muziya ein Knotenpunkt im Östlichen Vashzhutal. Etwas beunruhigte Gyulkus jedoch. Auf den Hausdächern befanden sich viele Dachgärten und kleinere Pavillons, welche eine beachtliche Menge an Schatten boten. Er schaute direkt zum Dach hinauf. Was, wenn Corwyn und Larten bei Tag nicht so gut sehen können, wie bei Nacht? Das könnte ausgenutzt werden, um sich auf den Dächern zu verstecken … ich sollte mal da hoch gehen und nachschauen, bevor noch irgendetwas passieren kann …
    Doch ehe er fertigdenken konnte, kam schon ein Wurfmesser mit tödlicher Präzision auf Gyulkus zugerast. Er bemerkte zwar das Geschoss, machte jedoch keinerlei Anstalten diesem auszuweichen. Er drehte sich kurz zur Seite und das Messer prallte mit einem hellen Ton an seinem großen Schulterpanzer ab. Gyulkus wusste was zu tun war. Er rannte mit halber Geschwindigkeit in eine Seitengasse, wo er sich dann an den winzigen Fenstern langsam nach oben hochzog. Oben auf einem großen Dach angekommen, nahm er die Gerüche von insgesamt acht Männern wahr, welche sich aus allen Richtungen näherten. Noch bevor er sämtliche mögliche Fluchtwege einplanen konnte, sprangen die ersten beiden Assassinen bereits mit gezückten Schwertern auf ihn zu.
    Ohne zu zögern ließ Gyulkus seine Klauen ausfahren und sprang den beiden Angreifern entgegen, woraufhin er beide in der Luft zerriss. Schnell drehte er sich um und landete mit dem Rücken zum Rand des Dachs. Er senkte seinen Körper und hackte die Spitzen der Klauen in das Dach. Dann rannte er los und zog Risse in den hochgelegenen Untergrund, während die Kristalle aufleuchteten. Nachdem er einen Kreisförmigen Riss in das Dach geritzt hatte, stellte er sich schnell in die Mitte und wartete dort auf die Angreifer. Diese ließen nicht lange auf sich warten und stürzten zu sechst auf Gyulkus los, während sie bereits im Lauf anfingen, Messer auf ihn zu werfen. Die Echse hob blitzschnell die Arme und führte die Klauen nah aneinander in eine senkrechte Position. Dann begann er, Energie zu bündeln und es sprangen die ersten Funken von den Kristallen zu den Klauen.
    Die fliegenden Messer wurden durch das erzeugte elektromagnetische Feld hinweg gestoßen und die Angreifer standen nun um Gyulkus herum und haben diesen umzingelt. Jedoch standen sie nun im Kreis drin, welchen Gyulkus vorhin gezogen hatte.
    Einer der Assassinen sprach: „Dies ist das Ende!“
    Gyulkus antwortete grinsend: „Aber nicht für mich!“

    Mit diesen Worten führte er die Spitzen der Arkanitklauen zusammen und entfesselte die elektrische Energie aus dem kreisförmigen Riss und Blitze sprangen aus den Rissen direkt zur Spitze hin. Da alle Assassinen im Kreis standen wurden sie von den Blitzen durchstoßen und ihre Körper geröstet. Acht Leichen lagen nun fast kreisförmig auf dem Dach.
    Nachdem er sichergestellt hatte, dass alle Feinde tot waren, durchsuchte er die Leichen noch nach Wertsachen und machte sich auf den Weg zurück ins Gasthaus.

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  • Es polterte laut an der Tür. "Herr, seid ihr da?? Ein Späher hat eine Botschaft aus Ûazh gefunden, sie wurde von einem untoten Vogel überbracht."
    Noch schlaftrunken öffnete Faran die Tür, und sein Kammerdiener trat ein und überreichte ihm ein Pergament.
    Er laß es ganze drei Mal durch, um sicherzugehen dass er nicht träumte, doch schließlich sagte er seinem Diener "Lauf zu Âzh-gorogh und sag ihm, er soll den Rat einberufen!"
    Als der Diener sich auf den Weg machte, dachte er sich: Und ich habe gehofft, dass ich mich erst wieder in zwei Jahren mit diesen Speichelleckern rumschlagen muss....
    Er zog seine Robe an, schnallte sich seine Schaufel auf den Rücken und maschierte in Richtung der Kâragh-dûn - Halle.

    Nachdem der hohe Rat Faran drei Stunden warten ließ, wurde er endlich vorgelassen.
    "Meisterarchitekt Faran, was wünscht ihr vom hohen Rat?", fragte Îzh-mer, der Erste des Hohen Rates.
    "Mir wurde eine dringende Botschaft überbracht, Zheyt-Iahirije, der Fürst von Ûazh braucht meine Hilfe."
    "In welcher Beziehung? Braucht er Euch als Architekt?"
    "Nein, im Gegenteil, als Unterschützung im Kampf gegen die Yuhôllju!"
    Angeregtes Geflüster erfüllte den ganzen Raum, doch dann sprach Îzh-mer:
    "Ruhe! Das ist keine gute Nachricht, die Ihr überbringt. Im Gegenteil, etwas schlimmeres könnte kaum passieren, seit das letzte Erdbeben die Schutztunnel um Âl-harûn zerstört hat."
    "Das ist mir bewusst, hohes Ratsmitglied, und deswegen muss ich gehen und verhindern, das die Dämonen zu uns kommen, würde der Belagerung nicht einmal eine Woche standhalten!"
    "Ihr sprecht weise Worte, Faran. Ich würde nur Ungern den besten Architekten in eine solche Gefahr schicken, doch ungewöhnliche Zeiten verlangen ungewöhnliche Mittel...."
    "In der Tat, es gibt keine andere Lösung."
    "Doch sagt mir, wie wollt Ihr Ûazh rechtzeitig erreichen?"
    Langes schweigen erfüllte den Raum, doch dann sprach Faran, leise:" Ich werde den alten Muziya-Tunnel nehmen."
    Plötzlich war es so still, man hätte einen Stein wachsen hören können.
    Dann durchbrach Îzh-mer das Schweigen" Seid Ihr Euch sicher? Eine Reise in den alten Tunnel hat seit Äonen kein Zwerg mehr überlebt! Ich weiß, Ihr seid äußerst begabt im Umgang mit unserer Magie, aber verglichen mit der Kraft unserer Vorfahren seid Ihr so schwach wie ein Kind!"
    "Ich werde das Risiko eingehen müssen", erwiderte Faran leise.
    "Dann soll es so sein, wollt Ihr gleich jetzt aufbrechen?"
    "Ich will nicht, aber ich muss!"
    "Dann soll es so sein, Ratsdiener, öffnet bitte für den Königlichen Architekt den Tunnel zur Tír-sûn-Halle."
    Ein junger Zwerg sprang auf und ging zur hinteren Wand der Kâragh-dûn - Halle, und öffnete eine Tür, so gewaltig, das selbst ein Oger hindurchgepasst hätte.
    Faran rief "Für den König!" und ging durch die Tür, geradewegs auf sein Schicksal zu.