Verschwörungstheorien

    • Der_Busfahrer. schrieb:

      Hi2u schrieb:

      Der_Busfahrer. schrieb:

      Leute, die ihr Heil in der Religion suchen sind für mich einfach nur charakterlich schwach.


      Leute, die solche Aussagen treffen, sind für mich einfach nur charakterlich schwach.


      Das ist dein gutes Recht. Aber jeder der eine Religion (oder gerne auch spirituelle Weltanschauung) braucht sucht sich in erster Linie einen Grund für all das was in der Welt so passiert und einen Ausweg aus dieser Misere (zB durch ein Leben nach dem Tod im Paradis).
      Soetwas haben doch nur Menschen nötig, die sich nicht anders zu helfen wissen als sich einer höheren Entität hinzugeben, um Geborgenheit zu erfahren. Jemand der das braucht ist einfach keine starke Persönlichkeit.

      Edit: Was mir gerade noch eingefallen ist..

      Das ist ähnlich wie bei Drogen. Die nimmt man zum Teil auch, weil man mit der realen Welt nicht mehr klar kommt. Man betäubt seinen Schmerz durch solche Mittel um sein Leben irgendwie weiter zu bestehen. Ich finde das einfach nur traurig.

      Um es auch in einen Zusammenhang zu bringen:

      Kirchen sind Opium für das Volk,
      Religion ist Opium des Volkes.


      Warum ist die Suche nach einem Ausweg automatisch eine Schwäche? Sollte man bei Dota sich auch 5vs1 stellen da einen Ausweg suchen und sich wegblinken/whatever ein Zeichen von Schwäche wäre?
    • Der_Busfahrer. schrieb:

      Hi2u schrieb:

      Der_Busfahrer. schrieb:

      Leute, die ihr Heil in der Religion suchen sind für mich einfach nur charakterlich schwach.


      Leute, die solche Aussagen treffen, sind für mich einfach nur charakterlich schwach.


      Das ist dein gutes Recht. Aber jeder der eine Religion (oder gerne auch spirituelle Weltanschauung) braucht sucht sich in erster Linie einen Grund für all das was in der Welt so passiert und einen Ausweg aus dieser Misere (zB durch ein Leben nach dem Tod im Paradis).
      Soetwas haben doch nur Menschen nötig, die sich nicht anders zu helfen wissen als sich einer höheren Entität hinzugeben, um Geborgenheit zu erfahren.


      Woher willst du das Wissen? Nur weil du dich verzweifelt aus diesem Grund an deine atheistisch-spirituelle Weltanschauung klammerst?


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs
    • Na das jeder, der einer Religion anhängt, "in erster Linie einen Grund für all das was in der Welt so passiert und einen Ausweg aus dieser Misere" suchen würde??


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    • Der_Busfahrer. schrieb:

      Das ist dein gutes Recht. Aber jeder der eine Religion (oder gerne auch spirituelle Weltanschauung) braucht sucht sich in erster Linie einen Grund für all das was in der Welt so passiert und einen Ausweg aus dieser Misere (zB durch ein Leben nach dem Tod im Paradis).
      Soetwas haben doch nur Menschen nötig, die sich nicht anders zu helfen wissen als sich einer höheren Entität hinzugeben, um Geborgenheit zu erfahren. Jemand der das braucht ist einfach keine starke Persönlichkeit.


      Naja wenn du einfach so Sachen in den Raum stellst (und Marx falsch zitierst ;) ), dann behaupte ich einfach, dass Religion einer der möglichen Ausdrücke des Bedürfnis nachTranszendenz ist. Es ist Teil der human condition, dass der Mensch weiß, dass er sterben wird, daher schafft er Gedankengebäude, die diese erschreckende Tatsache versüßen sollen. Mit schwachem Charakter hat das nichts zu tun, sondern damit, wie sich der endliche Mensch mit begrenzten Sinnen einem nicht zu erschließenden unendlichen Universum gegenüber sieht.
    • Ich weiß was Marx wie gesagt hat und habe es absichtlich nicht so formuliert. Und ich weiß auch wie Lenin es sagte.

      Aber okay, wenn wir eh schon beim Karl sind

      Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüth einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks.


      oder auch gerne an anderer Stelle

      Und zwar ist die Religion das Selbstbewusstsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben, oder schon wieder verloren hat.


      Ich könnte jetzt auch noch damit beginnen Feuerbach zu zitieren, aber ich denke ihr wisst woraus ich hinaus möchte.

      @Hi-2-u: Dann sage mir doch mal bitte, warum ein Mensch sonst Religiös ist? Gerne auch deine persönlichen Gründe. Generell ist es doch so, dass Menschen in Krisenzeiten öfter in der Kirche zu sehen sind. Für mich ergibt sich daraus eine klare Kausalität.

      Barabas schrieb:

      dann behaupte ich einfach, dass Religion einer der möglichen Ausdrücke des Bedürfnis nachTranszendenz ist. Es ist Teil der human condition, dass der Mensch weiß, dass er sterben wird, daher schafft er Gedankengebäude, die diese erschreckende Tatsache versüßen sollen. Mit schwachem Charakter hat das nichts zu tun, sondern damit, wie sich der endliche Mensch mit begrenzten Sinnen einem nicht zu erschließenden unendlichen Universum gegenüber sieht.


      Und genau das bedeutet für mich charakterlich Schwach. Der Versuch die eigene völlig nichtige Existenz in einen großen Kontext zu setzen und sich mit Hilfe der Religion irgendwie darüber hinweg setzen zu wollen (Transzendenz) zeugt für mich nicht von einem starken Charakter.
    • Der_Busfahrer. schrieb:

      Der Versuch die eigene völlig nichtige Existenz in einen großen Kontext zu setzen und sich mit Hilfe der Religion irgendwie darüber hinweg setzen zu wollen (Transzendenz) zeugt für mich nicht von einem starken Charakter.


      Ich fürchte du verstehst das Problem nicht. Wenn meine, genau wie deine unbelegte, Aussage stimmt, dann ist Transzendenz ein grundlegendes menschliches Bedürfnis (conditio humana eben...) und kann nicht abgeschafft werden, sondern nur verschieden gestillt werden (zB durch Kunst oder das sich einreihen in eine Ahnenfolge und der daraus entstehende Wunsch selbst Erben zu haben). Die verschiedenen Formen sind dann von Gesellschaft und Epoche abhängig. Letztlich ist das Betonen der eigenen Sterblichkeit und das carpe diem Gerede auch eine Strategie, die sich dem Problem der eigenen Sterblichkeit stellt in dem man darauf verweist, dass sich alle anderen in der gleichen Situation befinden. Und nur weil du Marx jetzt aus Wiki gepastet hast, heißt das nicht, dass er recht hatte. Er reiht die Religion ja einfach in sein Überbauschema ein, in dem alles von den ökonomischen Bedingungen bestimmt ist. Nur unter der Annahme, dass dieses Schema stimmt, macht die Kritik Sinn. Und nebenbei sagt Marx ja gerade nicht, dass nur schwache Menschen religiös sind, der von dir zitierte passus meint doch genau das Gegenteil. Er bezieht, das Leid des Menschen nicht auf den Menschen, sondern verortet die Ursache in der Welt.
      Nebenbei ist die von dir aufgemachte Formel Leid/Schmerz= Bedürfnis nach Religion sehr sehr vereinfacht. Stimmte sie müssten wir, sagen wir unter den Hartz IV-Empfängern eine erhöhte Religiösität feststellen. Zumindest in Deutschland ist der Kirchgang, aber vor allem in den ökonomisch starken Regionen des Südens vertreten, während in den Teilen des Landes in denen Drogen und Arbeitslosigkeit sehr verbreitet ist (Hallo, Berlin!!), sich nur sehr wenige Menschen religiös binden.
    • Wie gesagt, ich hatte Marx absichtlich nicht in seinen Worten zitiert, weil er nicht weit genug geht. Ich habe mir lediglich das Drogenbeispiel ausgeliehen für meine Zwecke. Und es heißt ergibt Sinn ~,~

      Im übrigen ist Carpe Diem nicht viel besser, und Transzendenz wie du sie beschreibst sehe ich ebenso als ein Bedürfnis vieler Menschen. Das alleine sagt aber nichts über die charakterliche Integrität eines Menschen aus.

      Wieso sollte ein Hartzer denn mehr Leid empfinden als ein Manager? Die Logik kann ich nicht nachvollziehen.

      Wenn morgen um 9 Uhr ein Meteor auf die Erde stürzen würde, was glaubst du wieviele Menschen nochmal schnell eine Runde beten würden? (Auch viele, die das vorher nie gemacht haben)
    • Der_Busfahrer. schrieb:

      Wie gesagt, ich hatte Marx absichtlich nicht in seinen Worten zitiert, weil er nicht weit genug geht. Ich habe mir lediglich das Drogenbeispiel ausgeliehen für meine Zwecke. Und es heißt ergibt Sinn ~,~

      Hm also Marx werde ich mit dir nicht diskutieren, da ich nicht glaube, dass du ihn mal im Zusammenhang gelesen hast, wäre das tbh Zeitverschwendung.
      Die Sache mit den Hartzern ist doch eigentlich selbsterklärend und in jeder Untersuchung zur objektiven und zur subjektiven Lebensqualität, in der unter Anderem Auskunft über das eigene Glücksempfinden gegeben wird, besteht ein Zusammenhang zwischen Einkommen und "Glück" (es gibt eine Grenze, ich glaube ab 14k im Monat, der Zusammenhang besteht da nicht mehr signifikant).
      Dein Meteorbeispiel ist ganz toll, beschreibt aber eigentlich mehr Panik oder Angst oder Leid. Die Sache ist einfach: Du sagt Religion betreiben Leute, die leiden. Das heißt, man müsste unter einer Gruppe von Leuten, die leidet immer Religion finden btw. wenn wir es mit einer Gruppe von Leuten zu tun haben, die nicht leiden, ist keine Religion anzutreffen. Daher meine Fragen:
      1. Wer leidet für dich und wie kann man das beobachten?
      2. Wenn du glaubst, dass nur charakterschwache Menschen religiös sind (hi Ghandi, hi Theresa, hi Bonnhöfer) bzw. solche die "mit dem Leben nicht klar kommen", sollte man keine charakterstarken zufriedenen Menschen treffen, die Religion betreiben. Glaubst du das wirklich?

      Bitte nimm dir die Zeit und lese diesen Post ein wenig aufmerksamer als die letzten...
    • Ich versuche meine These (= religiöse Menschen sind charakterlich schwach, nicht gefestigt) noch einmal auszuführen:

      Der Mensch neigt dazu Angst vor dem Tod, der Nichtig- und Sinnlosigkeit der eigenen Existenz, Einsamkeit usw. zu haben. Um sich diese Angst zu nehmen gibt er sich in die Geborgenheit der Religion.

      Ich würde deswegen auch gar nicht das Leid als Motiv nehmen, sondern eben die Angst. Ebenso stelle ich nicht in Abrede, dass diese Menschen glücklicher sind, davon bin ich nämlich überzeugt. Das liegt daran das die Religion ebenso wie (bestimmte) Drogen den Menschen betäubt und alles besser aussehen lässt als es ist.

      Personen die also die Religion als Hilfsmittel nutzen um durch den Alltag zu gehen und ihn zu überstehen sind deswegen für mich charakterlich schwach. Sie schöpfen Stärke und Trost nur aus der Religion, nicht aus dem eigenen Sein.

      Und nur kurz zu Mutter Teresa: Ernsthaft? Diese Frau ist Sinnbild für eine pervertierte Glaubensauslegung. Ghandis Salzmarsch halte ich im übrigen auch für viel stärker politisch als religiös motiviert. Und wenn er die Kraft für seinen friedlichen Protest nur aus der Religion ziehen konnte, ist das für mich ein Makel, der an ihm haftet.

      Ich möchte übrigens keinem verbieten das zu glauben, was er möchte. Zumindest solange er sich nicht in Kirchen organisiert.

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • organisierte religion hat bis jetzt in der geschichte eigentlich nur die wissenschaft behindert (bekanntestes beispiel galileo galilei), die menschen ausgebeutet (ablasshandel) und unterdrückt (kastensystem im hinduismus) und kriege angezettelt (kreuzzüge).
      aber das ist jetzt irgendwie ziemlich ot im verschwörungstheorien-thread...
      ob bilderberger-konferenzen, protokolle der weisen von zion oder andenpakt (wie kommt man eigentlich auf die idee, sowas mickriges hier zu nennen?) - im wesentlichen sind das mythen, legenden und märchen. dass die protokolle fälschungen sind ist schon sehr lange bekannt und eigentlich auch recht offensichtlich... und der 'andenpakt'? srsly? ich sehe nichtmal, wieso man ein politisches netzwerk innerhalb einer partei als 'verschwörung' bezeichen sollte... 9/11-inside-job theorien und die protokolle sind ja wenigstens etwas, was einfluss hat... wovon direkt menschenleben und kriege abhängen könnten... aber eine politische gruppierung innerhalb einer partei in deutschland? wen soll das denn jucken? wo ist die globale relevanz, wo ist das grosse böse ziel?

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von ReWahn ()

    • Der_Busfahrer. schrieb:


      Personen die also die Religion als Hilfsmittel nutzen um durch den Alltag zu gehen und ihn zu überstehen sind deswegen für mich charakterlich schwach. Sie schöpfen Stärke und Trost nur aus der Religion, nicht aus dem eigenen Sein.


      "Aus dem eigenen Sein" hört sich toll an. Was soll das sein?

      Deine nette kleine Theorie funktioniert nicht mehr, wenn man über die von dir vorgeschlagene Alternative nachdenkt. Damit ich Kraft aus meinem eigenen Sein (wohlgemerkt: nicht durch Selbstanlügen, denn dann wäre ich ja nicht besser als der Religiöse) schöpfen kann, muss
      a) ich die Realität erkennen (was beinhaltet: erkennen können)
      b) ich mein Sein erkennen ( + erkennen können)
      c) mein Sein dergestalt sein, dass ich daraus Kraft schöpfen kann.


      a) ist sehr zweifelhaft; noch zweifelhafter ist aber, dass du in deinem Glauben (den du offenbar hast) rational gerechtfertigt bist. Ich meine den Glauben, dass du die Wahrheit siehst.

      b) ist so zweifelhaft, dass der Phrasen-Charakter deiner Alternative hier am deutlichsten wird

      c) ist nur noch ne kleine Einschränkung am Schluß, bei der ein Zyniker wohl ebenfalls den Kopf schütteln würde.


      Ich glaube übrigens, dass deine Theorie Teil eines Konstrukts deinerseits ist, welches dir erlaubt, an ein paar Dingen festzuhalten. Vielleicht gehört dazu der Glaube, intelligenter/mehr-sehend als die meisten Menschen auf dieser Welt zu sein, vielleicht auch nur die Vorstellung, dass die Welt auf eine gewisse Art zu sein hat, aus der du an anderer Stelle Beruhigung und - Trost ziehst.

      Und ja, ich glaube auch, dass du dich bezüglich solcher Dinge wie Schwäche/Verlangen nach Trost/Beschaffung von Trost durch Selbstanlügen von keinem Gläubigen - von keinem Menschen - unterscheidest.
      Aber vielleicht ist das auch nur meine kleine erschaffene "Realität".

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von la* dowN ()

    • Aus dem eigenen Sein soll ausdrücken dass das Ego ausreicht um mit der Welt klar zu kommen. Man braucht keine Meta-Figur die über einen wacht. Und wenn doch, dann ist das Ego zu schwach.

      Ist ja nett wie du hier versuchst mich zu analysieren. Nur glaube ich nicht: Meine Weltanschauung stützt sich ganz alleine auf Logik und Rationalität. Ich belüge mich sicherlich nicht selbst durch Idole. Darüber hinaus weiß ich, dass ich intelligenter und "sehender" bin als der Großteil der Menschheit.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Der_Busfahrer. ()

    • Ehem. Schlag mal Glauben nach. Ich meine nicht den religiös konnotierten, aber das dürfte offensichtlich gewesen sein.


      Wiederhol mir dann den Satz mit dem "Ich glaube nicht", ohne dich für dich selbst zu schämen.

      Logik ist nur ein Werkzeug, hat keinen eigenen Einfluß darauf, ob eine Aussage wahr ist oder nicht. Ich kann jeden Aussagenkomplex so drehen, dass er logisch wird. Abgesehen von p ^ -p türlich, also abgesehen von formal falschen Logikaussagen.

      Rationalität ist das, was jeder zur Unterstützung seiner kleinen Überzeugungen anführt. Ohne besonders viel Inhalt zu haben. "Das ist vernünftig!" heißt "In meiner Welt macht das Sinn; n Abgleich mit eurer will ich nicht.".


      Zu dem Obigen: Das heißt, ich brauch mir nur n starkes Ego zuzulegen (=mich selber über mich und die Welt anzulügen), um mit der Welt klarzukommen? Wo ist da der Vorteil gegenüber dem Gläubigen? Dass kein Gott in den Lügen drin ist? Scheint mir ein sehr marginaler Vorteil zu sein.