Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)

Da wollte ich gerade was zum Impericon Festival III schreiben und da ruft mich genau in dem Moment Tobi an und fragt mich, ob ich denn schon was dazu geschrieben habe.

You can't explain that. This is magic.

Also los geht's

Erst einmal dachte ich sieben Stunden Schlaf würden reichen, aber dass ich das erste mal nach zwei Jahren wieder um 5 Uhr aufgestanden bin, hat mich sau müde gemacht und ich befürchtete schon, dass ich die Hälfte des Festivals verschlafen werde, aber der Fall ist zum Glück nicht eingetreten. Am Leipziger Bahnhof habe ich dann auf Felix (KinA für die DS'ler) getroffen, dem man es wirklich nicht auf dem ersten Blick ansah, dass er 200 kg mit seinem Handgelenk stemmt, wenn ich mich recht erinnere. Also definitiv nicht der typische Pumpet und deswegen konnte man sich auch gut mit ihm unterhalten. Wir sind erst einmal quer durch den Bahnhof gelaufen, nach oben, nach unten, nach rechts, nach links, raus und wieder rein auf der Suche nach was zu essen, weil ich Hunger hatte nach der langen Fahrt, aber so ist das wenn man nur erzählt beim Gehen und plötzlich irgendwo stehen bleibt und wieder darüber nachdenkt, wo man eigentlich hin will. Dann geht man wieder los, erzählt nur und landet wieder irgendwo. Verrückt. Aber so ist das wahrscheinlich, wenn sich gegenseitig so viel zu erzählen hat. Stefan kam dann noch dazu (wurde von B3457M457er abgesetzt, was für ein Service - zuverlässiger als der Converse Shuttle Bus, doch dazu später mehr) und er hatte tatsächlich das SLoC-Schild dabei (SLoC-FB Gruppe der aus Seraph's Musikthread entstanden ist. Get In if you Are interested!). Leider hatte es nicht wirklich viel Nutzen, weil der Bahnhof leer war. Er stand da in kurzen Hosen während mir scheißekalt war, aber Stefan hält nunmal sein Wort. Wie es für Fans der härteren Musik üblich ist, haben wir uns dann in ein Kaffee gesetzt. Wieso weiß keiner. Dann kamen auch schon die ersten Leute an uns vorbei, die definitiv so aussahen als würden sie auf das Festival gehen. Im Gegensatz zu KinA. der eher normal aussah. Wir haben dann überlegt wie wir zum Festivalgelände kommen. KinA hatte auf einmal was von einem Shuttles erzählt der zufälligerweise direkt vom Bahnhof auf das Gelände fahren sollte. Jedoch gab es anscheinend keinen, denn wir sind um den ganzen Bahnhof gelaufen und nichts war zu sehen. Ich hatte mir schon vorher die Bahnverbindung rausgesucht und das funktionierte auch. Da konnte man auch wunderbar beobachten, wie sich jeder am anderen orientierte. Wer entschlossen irgendwo hinläuft, dem wird gefolgt. Auf der Fahrt zum Gelände war es schön eng und ich dachte erst zwei Lesben würden neben mir sexuell eskalieren. Die ganze Fahrt wurde ihr an den Titten und Arsch rumgefummelt. Leider war es dann doch so etwas wie ein Albino oder so, echt selten so ein Typ und die Freundin war auch fett. OliS wäre bestimmt ausgestiegen und hingelaufen. Uns sind auf der Fahrt aber auch viele Penner aufgefallen, noch schlimmer als in Dresden. Die ganze Zeit ist uns auch eine Person gefolgt, von der ich die ganze Zeit auch nicht wusste, ob sie männlich oder weiblich ist. Also alles ganz komisch bis dahin. Keine Scene-Bitches, nichts, nur billiges Gesocks.

Als wir endlich ankamen, wollte ich natürlich sofort wissen, ob Tobi auch schon da ist. Tobi hatte uns im Vorfeld mitgeteilt, dass er leider etwas angeschlagen sein wird und deswegen nicht 100 % gehen kann. Dadurch war die Vorfreude natürlich ein bisschen gedämpft, aber es gab genügend Gründe um sich auf das Festival freuen zu können und es waren auch einige Überraschungen dabei.

Wir drei waren schon vor Tobi drin und konnten uns nun Buried In Verona als erste Band des Tages anschauen. Sie waren eine der Bands, die ich mir im Vorfeld noch anhören musste. Von den drei Alben, die sie bisher veröffentlicht haben, waren auch paar Songs dabei, die Live gut ankommen würden und so war es auch. Sie spielten nur Songs vom aktuellen Album "Notorious". Einer davon war "The Descent. Genau richtig um das Festival in Gang zu bringen. Sie haben ihre vier Songs wirklich perfekt runtergespielt. Vor allem die Clean haben mir gefallen. Der beste Cleangesang des Abends. Ihre Musik würde ich als Las Vegas-Core bezeichnen. Sex, Drugs & Metalcore.




"There's one thing you know, we're lost right here,
thing's are changing but nothing shows,
there's one thing you know we're lost right here,
I can't watch this so take me home,"

Also da ging schon einiges.

Als nächstes spielten Brutality Will Prevail. Ich kann es einfach nicht oft genug sagen, aber es ist mein Lieblingsbandname. Ihr ganzes Konzept gefällt mir einfach. Leider waren sie an dem Tag total untergegangen. Sie passten da aber auch nicht hin. Tobi und seine alten Bandkollegen von Welcome Karen sind währenddessen eingetroffen und als ich Tobi ganz fest umarmt habe, war die ganze Anspannung auch sofort weg. Die Bandkollegen sind mir alle sympathisch und einer von ihnen kann stolz auf seine Haare sein während der andere einfach total süß und charmant ist.

Nachdem wir uns den Merk angeschaut haben fingen dann auch Attila an zu spielen und sie waren die erste Deathcore-Band des Tages. Deathcore bis vor kurzem überhaupt nicht meins. Ich hab mir in den Wochen zuvor mal ein bisschen Chelsea Grin angehört und es hat mir einfach nicht gefallen. Attila hat aber ordentlich Gas gegeben und für richtig gute Stimmung gesorgt. Ich war überrascht wie viele Leute diese Band feierten und jetzt lese ich gerade, dass es die Band schon seit 2005 gibt. Also ist das inzwischen auch kein Wunder mehr. Die Show war cool, der Sänger mit Sonnenbrille im Deal With It - Style und das Publikum hat gut mitgemacht.

Ich sag nur "666 party with the devil, bitch"

Also die Jungs hatten schon mal gut vorgelegt. Als nächstes kamen dann Breakdown of Sanity auf die Bühne. Eine Band dessen Name schon oft erwähnt wurde hier im Forum. Habe sie aber auch vorher noch nie gehört. Tobi hatte schon kurz vorher von ihrem Intro geschwärmt. Zitat "Ich wäre am liebsten auf die Bühne gegangen und hätte ihnen ins Gesicht gewichst." Und es war richtig geil. Hätte Tobi es aber nicht vorher so angekündigt, wäre es sicherlich noch beeindruckender gewesen, aber so wusste ich schon was mich erwarten würde. Trotzdem, ein geiler Auftritt von BoS, noch besser als Attila. Werde mir jetzt auch bald ihr Album "Mirrors" anhören. Danach war erstmal Pause angesagt. Draußen gab es Brot gefüllt mit Käse und Champignons, frisch aus dem Ofen. Total geil.

So war ich wieder bereit für die nächsten Bands. Als nächstes spielten Hundredth, die mir eigentlich gefallen müssten, aber dass sie so ähnlich klingen wie Counterparts, es aber nicht wirklich wollen und irgendwie anders klingen wollen, macht die Band für mich einfach total uninteressant. Der Auftritt war auch schwer. So eine Band reißt dort auch nichts. Sie spielten glaub ich auch nur 3 oder 4 Songs und kaum jemanden hat es interessiert. Einfach nur langweilig gewesen.



The Sorrow, von denen ich überhaupt noch nichts gehört hatte, waren danach dran. Sauber runtergespielter Metalltore mit schönem Gefidel an manchen Stellen. Es war aber für mich nichts besonders.


First Blood waren jetzt dran. Als der Sänger an uns vorbeirannte dachte ich schon jetzt wird tatsächlich das erste Blut vergossen und richtig gemosht. Tobi hat dann aber schnell klargestellt, dass das einfach kaum jemand aus dem Publikum feiert, weil einfach zu wenige diese Band gehen, was auch zu erwarten war, wenn das Durchschnittsalter des Festivals bei 18 lag. Auch ich kannte die Band bisher nur vom Namen her. Aber was da ablief war ihrer auch einfach nicht würdig. Da kann man nun darüber diskutieren, ob sie überhaupt dort hätten spielen sollen. Ihre Show war gut, aber mit dem Publikum konnte man in dem Moment nichts anfangen.


Nach First Blood kam dann aber eine Band, die genau das Gegenteil widerspiegelt. Die Band ist neu, fast jeder dort kannte sie und feiert sie auch, auch ich und deswegen war das die erste Band bei der auch ich mal etwas beitragen konnte. Ich blieb aber noch bei Tobi und wir haben zu zweit in unserer kleinen Ecke zwischen all den Langweilern bisschen Obey The Brave. Weil Tobi angeschlagen war konnten wir leider nicht ganz vor wie ich es mir eigentlich erträumt hatte, aber so war es auch ganz schön. Kurz aber geil.



"We don't give a fuck, just turn the volume up."


Jetzt kam Adept. Die Band wird von einigen hier sehr gefeiert. Ich habe sie bisher immer vor mir hergeschoben. Nach dem Auftritt muss ich auch sagen, dass ich nichts verpasst habe. "Ivory Tower" war aber richtig schön zusammen mit dem Publikum. Ist aber nicht nach wie vor mein Ding.

Danach wurde ich dann aber zum ersten Mal an diesem Tag so richtig positiv überrascht. Und zwar von einer Deathcore-Band. Ich hatte das vorher eigentlich ausgeschlossen, aber jetzt weiß mittlerweile warum die Band in diesem Bereich so beliebt ist. Chelsea Grin hat einfach alles richtig gemacht mit ihrem Auftritt. Da stimmte alles von Show bis Publikum und hat Lust auf mehr gemacht, sodass sich Leute wie ich, die die Band bisher noch nicht mochten, jetzt gerne hören.

Don't Ask, Don't Tell

"I've been living up the nights in white, the storm keeps growing"

Also schon nach dem Auftritt war der Tag gelungen. Jetzt kam aber zu meinem Glück noch eine Band auf die ich mich am meisten freute. Stick To Your Gnus. So cool wie der Name ist, war auch der Auftritt. Ich stand am Anfang noch ganz hinten. Dann dachte ich mir: Tobi ist nicht da, nur Stefan und ich waren glaube ich da, also sind wir dann einfach vorgegangen. Waren dann erstmal in der Mitte, aber ich wollte ganz vor. Hab mich dann durchgekämpft und es waren die besten 30 Minuten des Tages. Eng, nass, warm und die besten Songs von "Diamond". Perfekt.



Jeder sollte sich das Album "Diamond" anhören. Jeder kann damit was anfangen.

Danach war ich eigentlich glücklich und zufrieden und konnte mich entspannt Architekt widmen, die meine Erwartungen vollkommen erfüllt haben und genau die Songs gespielt haben, die ich hören wollte.



"Follow the waaaaaaateeerrrr…"

Jetzt war wieder Zeit für eine kurze Pause durch die Tobi leider den Anfang von Emmure verpasste. Doch sie spielten genügend Songs von "Speaker of the Dead" und Tobi war glücklich. Für ihn wahrscheinlich die besten 20 Minuten des Tages. War auf jeden Fall ein cooler Auftritt und ich werde mir das Album auf jeden Fall mal anhören.


August Burns Red hätte den Abend noch schön abrunden können, aber was blieb war nur "Composure".

"Wave goodbye to the past. You've got your whole life to lead."


Callejon und Heaven Shall Burn wollten wir uns nicht ansehen und sind danach getrennte Wege gegangen. Ich hab mir noch ein Shirt von Architects gekauft.



Wie ich finde, das Schönste von allen, die es dort gab.

Wir sind per Taxi dann zurück zum Bahnhof gefahren, weil wieder kein Shuttle-Bus kam. Ich muss aber sagen, dass Taxifahren echt schön sein kann, wenn man noch klar bei Verstand ist und sich gut mit dem Fahrer unterhalten kann. So erzählt man sich eben seine Lebensgeschichten und Sicht auf die heutige Zeit. Doch das würde jetzt zu weit führen und ich will nicht, dass eine Politikdiskussion daraus entsteht. Ich sollte in Zukunft mal öfters mit einem Taxi fahren, wenn ich nach einem ereignisreichen Tag jemanden brauch mit dem ich ganz entspannt reden kann. Muss aber natürlich nicht immer so sein. Er hat uns schon paar interessante Geschichten erzählt.

Auf der Zugfahrt nach Hause hatte ich nur "Follow the Water" im Kopf und hab mich dabei schön auf dem Zweisitzer lang gemacht.

Ich bin gespannt welche Bands nächstes Jahr dabei sein werden, doch jetzt steht erstmal Heart in Hand in Berlin, das New Noise Festival und nicht zu vergessen die Northlane Tour an, die sicherlich bald angekündigt wird. Am nächsten Tag hatte ich dann überall Schmerzen und fühlte mich wie von Hunden missbraucht und das war's.



Ich bin jetzt nicht noch einmal den ganzen Text durchgegangen, denn ich will jetzt endlich die neue Folge von Game of Thrones schauen. Das habe ich mir doch hiermit verdient.