Floyds Filmforum

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    • TripperK schrieb:

      Der Mandant ist absolut sehenswert. Gestern gesehen.
      Stark gespielter McConnaghey, Story auch nicht allzu verbacken, fand die jetzt nicht wirklich twisted. Ryan Philippe wieder in der Rolle des Bösewichts
      Und Bryan Cranston [Breaking Bad] hat auch mitgespielt :)
      Fand ihn auch stark

      Spoiler anzeigen
      Fand das Ende super plötzlich, für mich hatte der Film noch gar nicht seine Spannungskurve abgeschlossen :shrug:
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Hey all! Ich habe schon lange mit der Idee gespielt, hier wieder mal etwas aktiver zu sein. Einige kennen mich vielleicht noch als einen aspirierenden Dota-Caster von vor 10 Jahren (omg). Schön zu sehen, dass das Forum noch lebendig ist, wenn auch nicht mehr ganz wegen Dota.

      Ich wollte die Gelegenheit nutzen, auch an Bighead anknüpfend, mal kurz einen Realitätscheck einzuholen bezüglich Oppenheimer: für mich ist der Film eine große Enttäuschung, und ich würde gerne von denjenigen, die das anders sehen, verstehen, inwieweit die doch extrem positive Resonanz gerechtfertigt ist. Alles Folgende ist ein spoiler, also Obacht!

      Zunächst seien einige offensichtliche Punkte vorweggenommen: Der Film ist natürlich "gut gemacht," das heißt, die ganze Aufmachung ist opulent und professionell und die Schauspielerinnen und Schauspieler sind größtenteils stark (mit Ausnahme von Matt Damon, der keinen überzeugenden General abgegeben hat). Ich habe den Film in IMAX gesehen, und das war insofern eine interessante Erfahrung, als ich relativ weit vorne sitzen musste (alles andere war schon belegt), und dadurch die Erfahrung der großen Leinwand wahrscheinlich wesentlich schlechter war als in nicht-IMAX. Das hat mich an meinen Besuch der Sixtinischen Kapelle im Hochsommer 2019 erinnert. Du denkst, du hast eine krasse ästhetische Erfahrung, wenn du diese Meisterwerke im Original siehst, aber schwitzt, kannst kaum atmen, wirst zerquetscht und weitergetrieben, und hättest lieber auf deinem kleinen Laptopbildschirm die digitalen Kopien anschauen sollen.

      Nach den ersten fünfzehn Minuten dachte ich, das wird der beste Film aller Zeiten. Nolan und sein Team konnten stilistisch sehr schön Kino und Trauma verzahnen. Die bloße Aneinanderreihung von Bildern ohne gesprochenen Text (mitsamt der closeups auf die echt unfairen blauen Augen von Murphy) waren wundervoll. Die darauffolgenden, schnellen Einblicke in Oppenheimers Universitätsausbildung bis zum vergifteten Apfel und seine Rückkehr nach Amerika waren alle sehr gut.

      Dann fing's an eigenartig zu werden. Der Film hatte nicht nur die Chance, sondern den impliziten Auftrag, Einblicke in die wissenschaftliche Situation von und um Oppenheimer zu geben. Quantentheorie wird bis auf die Metapher mit den Händen am Glas (Oppenheimer & Kitty) nicht erklärt. Oppenheimers Intuition bezüglich noch nicht beschriebener schwarzer Löcher kriegt nur marginale Aufmerksamkeit. Schlimmer wurde es, als Oppenheimer nur das Psi der Wellenfunktion an die Tafel schreibt, um dann stattdessen lieber einen Studenten wegen seiner Unkenntnis über die Quantenmechanik zu dissen. Bodenlos wurde es, als ein Kollege Oppenheimers Hand schüttelt, mit der Bemerkung: "Congratulations on your paper on molecules!" Was denn für "Moleküle?" Nolan wird ja oft als Kommunikator von harter Wissenschaft bezeichnet, und das ist bei Filmen wie Interstellar und Tenet auch einigermaßen zufriedenstellend der Fall. Hier aber sieht man, dass er Panik kriegt und die total einfache Route nimmt, um das Publikum ja nicht mit Wissenschaft und Mathematik zu konfrontieren. Stattdessen war das eine Parodie wie bei Big Bang Theory: im Hintergrund stehen schlaue Formeln, und im Vordergrund wird sich über Triviales ausgetauscht. Ich frage mich dann, warum Nolan ständig Kip Thorne einkauft, das hätte man auch mit Wikipedia und zwei YouTube-Videos hinbekommen. Und die Tatsache, dass er es durch die Leute um sich herum könnte, aber eben nicht tut, hat mich enttäuscht. War irgendwie alles zu easy.

      Dann fand ich wurden einige essenzielle Prinzipien des Filmemachens missachtet. Diese dicke Urne, die mit Murmeln gefüllt wird -- an sich ja eine gute Idee, um die Gewalt der Bombe darzustellen -- wird am Ende nicht mal gedroppt. Das letzte Mal im Bildschirm ist sie, als Niels Bohr den weiten und gefährlichen Weg von Kopenhagen nach Los Alamos auf sich nimmt, ausgerüstet mit der heiklen und überaus notwendigen Nachricht: Die Nazis wüten, pass auf, Bro. Ich empfand das als Verstoß gegen das "Chekhov's gun"-Prinzip, warum füllst du über einen so langen Zeitraum ein Gefäß, wenn damit nichts passiert? Ich hätte mir gewünscht, das Zerbersten dieser Kugel mit Hiroshima zu parallelisieren, mitsamt Oppenheimers blauen Augen, die auf die zugrundeliegenden Formeln starren. Die Architektur und Funktionsweise der Bombe selbst wird eigentlich auch nicht gut behandelt, und genau hier hätte man mal als Nichtphysiker lernen können, was eine Atombombe ist. Das Prinzip der Kettenreaktion durch Kernspaltung ist mit den Regentropfen und dem Lauffeuer schön dargestellt, aber wenn diese Erkenntnis für den Bau der Bombe ausreicht, warum diskutieren so viele Wissenschaftler ständig rum? Was muss also beachtet werden, welche physikalischen Prozesse sind von Relevanz? Hier hätte John von Neumann als Charakter genau diese Schnittstelle bedienen können, und es ist nahezu kriminell, dass er, obwohl er bei Trinity dabei war, im Film überhaupt nicht vorkommt. Ein weiteres filmisches Prinzip, wogegen verstoßen wird, ist: Eigentlich sollte es im Film weniger ums Reden, sondern viel mehr um Bewegung gehen. Mangelnde Fantasie bezüglich der filmischen Bewegung wird amateurhaft durch Dialog kompensiert. Oppenheimer ist im überwältigenden Großteil ein einziger, und dazu noch überhaupt nicht spannender, Dialogporno. Es wird ständig wiederholt und über komplett irrelevante Themen geredet. Die Tatsache, dass Oppenheimer vielleicht kommunistische Verbindungen hatte, oder dass er von Lewis Strauss verraten wird, kann man ja mal erwähnen, aber diese Gerichtssequenzen waren eine so gigantische Aufblähung, gegen die der gezeigte Atompilz ein Witz ist. Was ist schlimmer: Hiroshima oder Lewis Strauss' Intrigen? Der arme Rami Malek hatte die unnötigste Rolle in der Filmgeschichte... Dieses Gerede hat mich müde gemacht; nicht das nicht-lineare Narrativ, wie bei Memento, wobei man sich konzentrieren muss, sondern dass ständig über so Nebensächliches geredet wird, bis man die Lust verliert, zuzuhören. Es war also keineswegs so, dass die geopferte Mathematik einem noch größeren Drama die Bühne geboten hätte: Beides kam nicht vor.

      Es gibt noch viele andere nervige Kleinigkeiten, die in der Summe auch sehr gestört haben, aber ich belasse es mal bei der Trinity-Szene, in der ein echt unfassbar intensives und wirklich lautes Geigenspiel einsetzt, und du denkst, da passiert jetzt was, und einige Minuten später sagt ein Charakter: "In 20 Minuten geht die Bombe hoch!" Und gefühlte 20 Minuten lang gibt es ein viel zu ausgedehntes Geigencrescendo. Dazu muss man sagen, dass es ein schöner Kniff war, die totale Stille mit dem Hochgehen der Bombe einsetzen zu lassen, aber die 20 Minuten davor, in denen sich namhafte Physiker in den Sand legen oder ihr Gesicht mit einer Creme beschmieren, haben sich angefühlt wie der berühmte "turn of the screw" - einfach zu viel.

      Genial aber war die Harry-Truman-Szene mit Gary Oldman. Für mich die beste Szene des Films. Und die letzten fünf Minuten mit Einstein und dem Untergang der Welt waren auch richtig gut.

      Ungeachtet dieser Punkte ist mein Hauptkritikpunkt darauf gerichtet, was der Film hätte sein können. Für mich stellt er eine verpasste Chance zu einem so faszinierenden Thema dar, und ich kann nicht so recht nachvollziehen, was (mitunter namhafte reviewer in Zeitungen) darin sehen, wenn sie vom "besten biopic aller Zeiten" sprechen. Dennoch bin ich gespannt auf die ersten reflektierten Aufsätze und Essays dazu.

      Ich wette, das zugrundeliegende Buch American Prometheus ist so viel besser als der Film... wahrscheinlich wie bei Andrew Hodges' hoch angesehener Biographie Alan Turings und der Inszenierung in The Imitation Game (zu der Oppenheimer eigentlich viel zu ähnlich, fast schon redundant ist). Und ich wette auch, dass Barbie viel besser ist, den hab ich aber noch nicht gesehen, bin aber schon gespannt darauf.

      Es bleibt also die Frage: Habt ihr das auch so gesehen, oder bin ich, ohne es zu wissen, zu einem parasitären Hater verkommen?
    • Falls du Barbie auch noch guckst, kannst du dazu bitte auch ein Review droppen? Würde mich auf jeden Fall interessieren.



      eventually there comes a point where it's like the true test for your team - will he cast a spell or will he not
      - Artour Babaev

      Und wenn beide dann nicht mehr stacken und der einer 6k Boi, der vorher 4k war, mit einem anderen 4k Boi spielt, dann ist er nicht mehr 6k, weil er reverse trägert, oder?
      - User des Monats
    • After Maths schrieb:

      Hey all! Ich habe schon lange mit der Idee gespielt, hier wieder mal etwas aktiver zu sein. Einige kennen mich vielleicht noch als einen aspirierenden Dota-Caster von vor 10 Jahren (omg). Schön zu sehen, dass das Forum noch lebendig ist, wenn auch nicht mehr ganz wegen Dota.

      Ich wollte die Gelegenheit nutzen, auch an Bighead anknüpfend, mal kurz einen Realitätscheck einzuholen bezüglich Oppenheimer: für mich ist der Film eine große Enttäuschung, und ich würde gerne von denjenigen, die das anders sehen, verstehen, inwieweit die doch extrem positive Resonanz gerechtfertigt ist. Alles Folgende ist ein spoiler, also Obacht!

      Zunächst seien einige offensichtliche Punkte vorweggenommen: Der Film ist natürlich "gut gemacht," das heißt, die ganze Aufmachung ist opulent und professionell und die Schauspielerinnen und Schauspieler sind größtenteils stark (mit Ausnahme von Matt Damon, der keinen überzeugenden General abgegeben hat). Ich habe den Film in IMAX gesehen, und das war insofern eine interessante Erfahrung, als ich relativ weit vorne sitzen musste (alles andere war schon belegt), und dadurch die Erfahrung der großen Leinwand wahrscheinlich wesentlich schlechter war als in nicht-IMAX. Das hat mich an meinen Besuch der Sixtinischen Kapelle im Hochsommer 2019 erinnert. Du denkst, du hast eine krasse ästhetische Erfahrung, wenn du diese Meisterwerke im Original siehst, aber schwitzt, kannst kaum atmen, wirst zerquetscht und weitergetrieben, und hättest lieber auf deinem kleinen Laptopbildschirm die digitalen Kopien anschauen sollen.

      Nach den ersten fünfzehn Minuten dachte ich, das wird der beste Film aller Zeiten. Nolan und sein Team konnten stilistisch sehr schön Kino und Trauma verzahnen. Die bloße Aneinanderreihung von Bildern ohne gesprochenen Text (mitsamt der closeups auf die echt unfairen blauen Augen von Murphy) waren wundervoll. Die darauffolgenden, schnellen Einblicke in Oppenheimers Universitätsausbildung bis zum vergifteten Apfel und seine Rückkehr nach Amerika waren alle sehr gut.

      Dann fing's an eigenartig zu werden. Der Film hatte nicht nur die Chance, sondern den impliziten Auftrag, Einblicke in die wissenschaftliche Situation von und um Oppenheimer zu geben. Quantentheorie wird bis auf die Metapher mit den Händen am Glas (Oppenheimer & Kitty) nicht erklärt. Oppenheimers Intuition bezüglich noch nicht beschriebener schwarzer Löcher kriegt nur marginale Aufmerksamkeit. Schlimmer wurde es, als Oppenheimer nur das Psi der Wellenfunktion an die Tafel schreibt, um dann stattdessen lieber einen Studenten wegen seiner Unkenntnis über die Quantenmechanik zu dissen. Bodenlos wurde es, als ein Kollege Oppenheimers Hand schüttelt, mit der Bemerkung: "Congratulations on your paper on molecules!" Was denn für "Moleküle?" Nolan wird ja oft als Kommunikator von harter Wissenschaft bezeichnet, und das ist bei Filmen wie Interstellar und Tenet auch einigermaßen zufriedenstellend der Fall. Hier aber sieht man, dass er Panik kriegt und die total einfache Route nimmt, um das Publikum ja nicht mit Wissenschaft und Mathematik zu konfrontieren. Stattdessen war das eine Parodie wie bei Big Bang Theory: im Hintergrund stehen schlaue Formeln, und im Vordergrund wird sich über Triviales ausgetauscht. Ich frage mich dann, warum Nolan ständig Kip Thorne einkauft, das hätte man auch mit Wikipedia und zwei YouTube-Videos hinbekommen. Und die Tatsache, dass er es durch die Leute um sich herum könnte, aber eben nicht tut, hat mich enttäuscht. War irgendwie alles zu easy.

      Dann fand ich wurden einige essenzielle Prinzipien des Filmemachens missachtet. Diese dicke Urne, die mit Murmeln gefüllt wird -- an sich ja eine gute Idee, um die Gewalt der Bombe darzustellen -- wird am Ende nicht mal gedroppt. Das letzte Mal im Bildschirm ist sie, als Niels Bohr den weiten und gefährlichen Weg von Kopenhagen nach Los Alamos auf sich nimmt, ausgerüstet mit der heiklen und überaus notwendigen Nachricht: Die Nazis wüten, pass auf, Bro. Ich empfand das als Verstoß gegen das "Chekhov's gun"-Prinzip, warum füllst du über einen so langen Zeitraum ein Gefäß, wenn damit nichts passiert? Ich hätte mir gewünscht, das Zerbersten dieser Kugel mit Hiroshima zu parallelisieren, mitsamt Oppenheimers blauen Augen, die auf die zugrundeliegenden Formeln starren. Die Architektur und Funktionsweise der Bombe selbst wird eigentlich auch nicht gut behandelt, und genau hier hätte man mal als Nichtphysiker lernen können, was eine Atombombe ist. Das Prinzip der Kettenreaktion durch Kernspaltung ist mit den Regentropfen und dem Lauffeuer schön dargestellt, aber wenn diese Erkenntnis für den Bau der Bombe ausreicht, warum diskutieren so viele Wissenschaftler ständig rum? Was muss also beachtet werden, welche physikalischen Prozesse sind von Relevanz? Hier hätte John von Neumann als Charakter genau diese Schnittstelle bedienen können, und es ist nahezu kriminell, dass er, obwohl er bei Trinity dabei war, im Film überhaupt nicht vorkommt. Ein weiteres filmisches Prinzip, wogegen verstoßen wird, ist: Eigentlich sollte es im Film weniger ums Reden, sondern viel mehr um Bewegung gehen. Mangelnde Fantasie bezüglich der filmischen Bewegung wird amateurhaft durch Dialog kompensiert. Oppenheimer ist im überwältigenden Großteil ein einziger, und dazu noch überhaupt nicht spannender, Dialogporno. Es wird ständig wiederholt und über komplett irrelevante Themen geredet. Die Tatsache, dass Oppenheimer vielleicht kommunistische Verbindungen hatte, oder dass er von Lewis Strauss verraten wird, kann man ja mal erwähnen, aber diese Gerichtssequenzen waren eine so gigantische Aufblähung, gegen die der gezeigte Atompilz ein Witz ist. Was ist schlimmer: Hiroshima oder Lewis Strauss' Intrigen? Der arme Rami Malek hatte die unnötigste Rolle in der Filmgeschichte... Dieses Gerede hat mich müde gemacht; nicht das nicht-lineare Narrativ, wie bei Memento, wobei man sich konzentrieren muss, sondern dass ständig über so Nebensächliches geredet wird, bis man die Lust verliert, zuzuhören. Es war also keineswegs so, dass die geopferte Mathematik einem noch größeren Drama die Bühne geboten hätte: Beides kam nicht vor.

      Es gibt noch viele andere nervige Kleinigkeiten, die in der Summe auch sehr gestört haben, aber ich belasse es mal bei der Trinity-Szene, in der ein echt unfassbar intensives und wirklich lautes Geigenspiel einsetzt, und du denkst, da passiert jetzt was, und einige Minuten später sagt ein Charakter: "In 20 Minuten geht die Bombe hoch!" Und gefühlte 20 Minuten lang gibt es ein viel zu ausgedehntes Geigencrescendo. Dazu muss man sagen, dass es ein schöner Kniff war, die totale Stille mit dem Hochgehen der Bombe einsetzen zu lassen, aber die 20 Minuten davor, in denen sich namhafte Physiker in den Sand legen oder ihr Gesicht mit einer Creme beschmieren, haben sich angefühlt wie der berühmte "turn of the screw" - einfach zu viel.

      Genial aber war die Harry-Truman-Szene mit Gary Oldman. Für mich die beste Szene des Films. Und die letzten fünf Minuten mit Einstein und dem Untergang der Welt waren auch richtig gut.

      Ungeachtet dieser Punkte ist mein Hauptkritikpunkt darauf gerichtet, was der Film hätte sein können. Für mich stellt er eine verpasste Chance zu einem so faszinierenden Thema dar, und ich kann nicht so recht nachvollziehen, was (mitunter namhafte reviewer in Zeitungen) darin sehen, wenn sie vom "besten biopic aller Zeiten" sprechen. Dennoch bin ich gespannt auf die ersten reflektierten Aufsätze und Essays dazu.

      Ich wette, das zugrundeliegende Buch American Prometheus ist so viel besser als der Film... wahrscheinlich wie bei Andrew Hodges' hoch angesehener Biographie Alan Turings und der Inszenierung in The Imitation Game (zu der Oppenheimer eigentlich viel zu ähnlich, fast schon redundant ist). Und ich wette auch, dass Barbie viel besser ist, den hab ich aber noch nicht gesehen, bin aber schon gespannt darauf.

      Es bleibt also die Frage: Habt ihr das auch so gesehen, oder bin ich, ohne es zu wissen, zu einem parasitären Hater verkommen?
      fand den Film eine absolut solide 8/10, interessiere mich aber ehrlich gesagt auch nicht für Physik und mich haben auch keine Murmeln gestört.
      War aber ein nettes Review
    • Habe weder Barbie noch Oppenheimer sehen können, finde das aber interessant. In meiner Freizeit schaue ich auf YouTube Beiträge von Filmento und The critical drinker, um ein bisschen aus der Praxis des Filme Machens zu lernen und zu bewerten, ob ich das als Zuschauer wirklich ähnlich bewerte.
      Chekhovs Gun zum Beispiel ist etwas, dass ich selbst in manchen Filmen kritisiert habe und auch die Tatsache, dass es früher "show, don't Talk" war und es heutzutage oftmals zu viel gelabert wird, sind mir aufgefallen.

      Bin deshalb sehr gespannt auf die beiden Filme und ob Barbie von schlechter Genderpolitik auch in meinen Augen herunter gezogen wird und Oppenheimer sich verquatscht, denn beide Filme wurden vom Publikum bisher besser aufgenommen, als einige andere Filme der letzten beiden Jahre mit großem Budget.
      Unter 100 Menschen liebe ich Einen, unter 100 Hunden 99...
      Knowing the difference between the easy way and the right way

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      Wir fliegen immer höher
      hier sind wir frei
      Wir sind bereit unsren Weg zu gehen
      hier oben kann uns nichts geschehn!!!
      Die Erde bebt denn unser Kampf ist noch nicht vorbei
      Doch unser Wunsch wird irgendwann in Erfüllung gehn

      Siehst du wie das Eis zerbricht
      kannst du das Feuer sehn?
      Wir müssen den Kampf bestehn
      Unsere Welt wird sonst irgendwann unter gehn

      Chala - Head - Chala
      Gib niemals auf ich weiß das Feuer brennt in dir
      bald hast du dein Ziel erreicht

      Chala - Head - Chala
      Öffne dein Herz du hast die Macht alles zu tun
      ich weiß du kannst es schaffen

      Chala - Head - Chala
      Spürst du die Kraft die tief in deiner Selle wohnt
      sie führt dich zu den Dragonballs

      Chala - Head - Chala
      Dein Traum wird irgendwann wahr doch der Weg
      ist noch so weieieieieeit


      And sometimes you have to go back,
      To know just where you have been
      But were old enough to know that
      What has been will be again (and again)

      And the bravest of faces are the ones where we fake it
      And the roles that we play

      Nothing matters when the pain is all but gone
      When you are finally awake
      Despite the overwhelming odds tomorrow came
      And when they see you crack a smile
      And you decide to stay awhile
      You'll be ready then to laugh again


    • ^Ist wirklich ein Guter. Ernstes Thema, aber trotzdem fühlt man sich nach dem Schauen gut.

      In Ermangelung eines Seraphs versuche ich mich mal:
      Oscars dieses Jahr ohne große Überraschungen, wobei mich der Oppenheimer Gewinnzug ohne Bremsen schon etwas gewundert hat.
      Ich war erstaunt wie viele von den nominierten Filmen ich bereits gesehen hatte, ohne jemals meine Filme gezielt nach Nominierungen ausgesucht zu haben. Bin wohl auch, wie mein Opa immer von sich sagte vielseitig interessiert.

      Im Gegensatz zu Oppenheimer (fulmimante 7 aus 13) konnten KotFM (guter Film, 0 aus 10), Barbie (1 aus 8, nichts bis auf dem Filmsong von Billie, der mir persönlich auch nicht gefallen hat - Hatte ich sogar live performed gesehen bei Night of the Proms) und Maestro (0 aus 7,war auch überhaupt nicht mein Filmgeschmack) schon verblüffend wenig gewinnen.

      Oppenheimer finde ich zwar persönlich zu lang und zu unspannend (Spoiler die Bombe geht hoch) ist aber zweifelsohne gut gemacht und ein toller Film der von seinem brillianten Cast lebt. Besonders freut mich die Auszeichnung als bester Hauptdarsteller für Cillian Murphy (als Robert Oppenheimer, auch bekannt als Tommy Shelby in Peaky Blinders).
      Auch Barbie fand ich zwar sehr unterhaltsam, aber irgendwie auch penetrant als Mattel Werbefilm... Fortsetzungen werden sicherlich folgen, oof. Die Nichtnominierung für Margot Robbie kann ich nicht nachvollziehen. Aber Hand aufs Herz: Gegen Emma Stone hätte sie sowieso nicht gewinnen können. Schon der zweite Oscar nach dem überragenden La La Land. Ganz starkes Schauspiel. Poor Things war überhaupt ein für mich persönlich überraschend sehr guter Film, weil er bei weitem nicht so hyped up war wie Barbenheimer, KotFM (wegen Scorcese, DiCaprio und dem Schandfleck der amerikanischen Geschichte) oder Maestro (Bradley Cooper als Leonard Bernstein) und im Gegensatz zu sonstigen Filmen mit Frankensteinthematik überhaupt nicht trashig, sondern sehr philosophisch.

      Über The Holdovers und The Zone of Interest und Anatomie eines Falles habe ich so viel gutes gehört, dass ich sie mir auf jeden Fall noch anschauen werde.

      The Creator (danke @kl0pper), Napoleon und Nyad kann man sich auch sehr gut geben, Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins sowieso (wobei der auch deine Schwächen hat - Jetzt wo so viel aufgebaut wird wird Teil Zwei dann aber bestimmt richtig gut). Die Schneegesellschaft geht auch gut.

      American Fiction sollte ich mir dann wohl auch noch zu Gemüte führen.

      Wenn jemand schon spoilerfreies Feedback zu den von mir noch nicht gesehenen Filmen geben kann, immer gerne her damit.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Outrage ()


    • Zone of Interest kann man gucken

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      Die Banalität des Bösen usw krass gut getroffen. Der Maincast lässt es einfach aussehen, diese Abgebrühtheit zu darzustellen. Finde es auch sehr gelungen, wie das Auschwitz und seine Gräuel den Hintergrund bilden, auf den dieser artsy Film gemalt wurde.

      Find allerdings auch, dass der Film sich zieht und mich trotz des emotionalen Anspruchs nicht wirklich fesseln konnte. Ich glaube das gleiche im Kurzfilm Format von 30 Minuten hätte den gleichen nachhaltig prägenden Eindruck hinterlassen können, ohne teilweise zu langweilen.

      Finde ihn aber teotz der Längen so nachhaltig gut dass ich mir wünschen würde dass zB in der Oberstufe ein zwei Szenen daraus angeschaut und analysiert werden, sei es das Abwaschen der Stiefel, die Verkäufer-Szene des Kreislauf-Krematoriums, die Oma die durchs Fenster den erleuchteten Himmel anstarrt, gibt viel Auswahl.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Hab versucht ihn zu schauen, fand ihn aber extrem anstrengend zu gucken und hab nach 15 Minuten wieder ausgemacht.

      Anstrengend nicht wegen des Themas, sondern allein wegen der filmischen Inszenierung. Kann mit der Art, wie der Film gedreht wurde, echt nicht so viel anfangen.

      Vielleicht versuche ich es noch ein zweites mal, weil ich den Film inhaltlich echt sehr interessant finde.
    • hab ihn im kino gesehen. mit ähnlicher erfahrung wie die beiden vorredner. guter film, cool gemacht. aber teils langatmig. und wenn man im thema etwas drinnen ist, bissl zu wenig inhalt auf den langen film. für leute, denen das neu ist, zb die krematoriums-szene mit "verkäufer" und dann die oma, super. habs im kino gesehen und da wollte man sich echt kaum bewegen weil man die ton-experience nicht ruinieren wollte. kein must watch, aber empfehlung trotzdem!
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