"Film ersetzt Gott völlig"
"Das Nichtverfilmte kritisiert das Verfilmte"
"Was wir sehen ist völlig belanglos, aber technisch perfekt"
"Das Nichtverfilmte kritisiert das Verfilmte"
"Was wir sehen ist völlig belanglos, aber technisch perfekt"
Sätze wie diese werden den wissensdurstigen 1.semestrigen Film-, Theater- und Medienwissenschaftsstudenten an der Wiener Hauptuni an den Kopf geworfen. Nun bin ich seit (fast) einem ganzen Semester T(heater)F(ilm)M(edienissenschaften)student und habe nun eines ganz sicher gelernt. Viele Menschen messen Filmen ganz besonders viel Bedeutung an, während andere sie wiederrum nur als Unterhaltung sehen. Ich als wahnsinniger Filmfanatiker, liebe es von neue großartige Filme zu entdecken, und mir meine Gedanken darüber zu machen. Doch ist es leider mittlerweile so, dass die richtig guten Filme nicht der großen Masse zugänglich werden, da sie entweder wenig Budget haben oder zu speziell für die Masse sind und sich nicht gegen Mainstreamblockbuster behaupten können die besonders für die große Masse ausgelegt sind. Ich wollte ja eigentlich nicht wieder meinen Hass auf das Popcorn-Kino zum Vorschein bringen aber es ist nun mal leider mittlerweile immer öfter so (mMn so gut wie immer) das es Blockbuster/Mainstream-Filmen an Tiefgang fehlt. Deswegen werde ich im Laufe meiner Zeit hier im Forum versuchen Filme zu empfehlen die nicht jeder kennt, aber dennoch meiner Meinung nach echte Perlen der Filmindustrie sind. Weiters könnt ihr mir auch, Filme nennen wo ihr eine zweite Meinung haben wollt, denn ich bin gerne bereit meinen Senf dazu abzugeben. Ich warne nur vor, jeder der mir hier mit Transformers oder Twilight ankommt wird von mir nicht mehr ernst genommen. Ok das ist vielleicht ein bißchen hart, denn Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, doch schreibt über solche Filme bitte in einem anderen Thread. Als Anfang schreibe ich direkt mal über 3 Filme die ich einfach auf allen Ebenen gelungen fand, und ich immer wieder gerne als Besipiel für einen großartigen Film nenne:[i]
Donnie Darko
imdb.com/title/tt0246578/ Imdb-Bewertung: 8.3/10
[/i]Plot: "A troubled teenager is plagued by visions of a large bunny rabbit that manipulates him to commit a series of crimes, after narrowly escaping a bizarre accident."
Mittlerweile schon 9 Jahre alt, und dennoch einer der am Meisten zum Nachdenken anregende Film den ich je gesehen habe. Doch ich denke Donnie Darko dürfte hier bekannt sein. Schließlich waren es zahlreiche Foren und Internetseiten, die Donnie Darko damals auf meiner Suche nach einem weiteren herausragenden Film als genau so einen anpriesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Mit einer herausragenden schauspielerischen Leistung Jake Gyllenhalls' in einer nicht all zu leichten Rolle und einer sehr fesselnden Handlung die mich Tage danach noch zum Grübeln gebracht hat. Ein Grund wieso der Film sich bei Fans an so großer Beliebtheit erfreut, ist wohl dass er unglaublich viel Interpretierfreiheit lässt. Ich rätsele zum Beispiel immer noch, was der dicke Mann im rotan Jogginganzug für eine Rolle spielt. Genau das hat denke ich auch aber einen gewissen Polarisierungseffekt gehabt. Ich kenne sowohl Leute die Donnie Darko lieben, aber auch genug die ihn komisch und unverständlich finden. Donnie Darko hat meine Liebe zum Film erweckt und ich würde ihn jedem empfehlen der bereit ist Zeit zum nachgrübeln für eine Reihe zusammenhängender Bilder aufzugeben. (Auf der Suche nach ähnlichen Filmen wie DD bin ich übrigens auf David Lynch gestoßen, aber darauf komm ich ein andermal zurück)
Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb
imdb.com/title/tt0057012/ Imdb-Bewertung: 8.6/10
Plot: An insane general starts a process to nuclear holocaust that a war room of politicians and generals frantically try to stop.Ein Film von Stanley Kubrick - das sagt eigentlich schon alles aus - der schon ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel hat als Donnie Darko, aber deswegen keineswegs an Qualität verloren hat. Eher im Gegenteil. Stanley Kubrick zeigt mit diesem Meisterwerk (neben anderen großartigen Filmen wie "The Shining" oder "A Clockwork Orange") in absurder Manier den Missbrauch von Macht und deren Folgen auf. Der Film selbst nimmt nie wirklich einen ernsten Ton an, sondern ist sehr "straight-forward" (mir fällt kein passenderes deutsches wort dafür ein, verzeiht) komödiantisch und scheint sich selbst gar nicht ernst zu nehmen. Mit einem fulminanten Ende, stimmt er seine Zuschauer dann aber nachdenklich. Heute nun schon 46 jahre alt - demnach auch in Schwarz/Weiß doch bitte nicht davon abschrecken lassen- aber dennoch passender wie noch nie zu vor. [i]
Into the Wild
imdb.com/title/tt0758758/ Imdb-Bewertung: 8.2/10
[/i]Plot: After graduating from Emory University, top student and athlete Christopher McCandless abandons his possessions, gives his entire $24,000 savings account to charity and hitchhikes to Alaska to live in the wilderness. Along the way, Christopher encounters a series of characters that shape his life.
Man braucht kein 3D und keine übermäßgien Effekte ála "Avatar" um ein herausragendes visuelles Erlebnis zu kreiren. Sean Penn hat dies mit "Into the Wild" schon vor 2 Jahren vollbracht. Und obendrein, ist die Geschichte von Cristopher McCandless, nicht so flach wie der Bauch so mancher Supermodels. Ein Film der einen getragen durch wunderschöne Bilder und einer "frei von allem"-Traumvorstellung eine ganz andere Art von Filmerlebnis beschert.
The Darjeeling Limited
imdb.com/title/tt0838221/ Imdb-Bewertung: 7.3/10
Plot: Three American brothers who have not spoken to each other in a year set off on a train voyage across India with a plan to find themselves and bond with each other -- to become brothers again like they used to be. Their "spiritual quest", however, veers rapidly off-course, and they eventually find themselves stranded alone in the middle of the desert with eleven suitcases, a printer, and a laminating machine. At this moment, a new, unplanned journey suddenly begins.
Wer Wes Anderson kennt, weiß das seine Filme immer sehr speziell sind. Der Bekannteste seiner Filme ist wohl "The Royal Tenenbaums" der meiner Meinung nach von "The Darjeeling Limited" getoppt wird. In den Hauptrollen spielen Owen Wilson (ja, er bringt tatsächlich auch ohne Ben Stiller was auf die Reihe) Adrien Brody und Jason Schwartzman sehr überzeugend drei aus einander gelebte Brüder. Das was mich an dem Film so fasziniert sind die unglaublich sinnfreien, absurden und gleichzeitig Storytelling-mäßig grandios gelungenen Dialoge. Unterstützt wird das ganze von wunderschönen Bildern Indiens die in "Into the Wild"-Manier aufgenommen worden sind. Der einzige Kritikpunkt des Films (und weshalb er wahrscheinlich auch nicht für jeder mann ist) ist wohl, dass das große Finale ausbleibt, was mich persönlich aber wenig gestört hat.
Big Nothing
imdb.com/title/tt0488085/ Imdb-Bewertung: 6.8/10
Plot: A frustrated, unemployed teacher joining forces with a scammer and his girlfriend in a blackmailing scheme.
Eine großartige schwarze Komödie ähnlich Lock, Stock and two smoking Barrels mit David Schwimmer und Simon Pegg in den Hauptrollen. Eigentlich bin ich noch nie ein Fan von Simon Pegg (besonders in How to lose Friends and Alienate People hat er mich nicht von den Socken gehauen) gewesen, doch hier hat er überzeugt. Ebenso David Schwimmer, der so wie sein Schauspielkollege Mathew Perry mit "Friends" wohl ausgesorgt haben sollte und ich schon dachte, das man sie nicht mehr sehen würde. Doch David Schwimmer überzeugt in "Big Nothing" und schafft es sogar, nicht nur als Ross assoziiert zu werden, so wie es vielen anderen Serienstars ergeht. Eine schwarze Komödie - unterstützt von einem starken Soundtrack mit Rammsteins "Engel" unter anderem - , mit einigen interessanten Wendungen, die zwar irgendwie stümperhaft unrealistisch wirken, aber nicht unbedingt das Gesamtbild, des Films trüben.
Dogville
imdb.com/title/tt0276919/ Imdb-Bewertung: 7.9/10
Plot: A woman on the run from the mob is reluctantly accepted in a small Colorado town. In exchange, she agrees to work for them. As a search visits town, she finds out that their support has a price. Yet her dangerous secret is never far away...
"Letztens nen sehr, interessanten Film gesehen. Ich weiß irgendwie nicht was ich davon halten soll", waren die Worte eines Freundes als er mir Dogville empfohl. Der Satz triffts ziemlich gut. Aber das lässt sich eigentlich zu jedem Lars von Trier Film sagen. Er polarisiert mit seinen Filmen immer sehr stark. Die einen schreien "Meisterwerk" oder "Kunst" während die anderen es als "Nicht sehenswert" abstempeln. Dogville fand ich persönlich sehr gut gelungen. Mit einem sehr starken Geschichte, einem tollen gedankenanregendem Thema welches nur von den Charakteren getragen wird. Und wenn ich sage nur, dann meine ich "nur". Man kann Dogville fast nicht mehr einen Film nennen, es ist schon fast mehr eine Aufnahme einer Theatervorführung, da Lars von Trier bewusst fast alle Requisiten weglässt und nur mit Kreide auf den Boden malt, was wo steht. In mehrere Akte geteilt und vielleicht auch mit einigen nicht ganz so interessanten Passagen, die aber auf ein fulminantes Finale aufbauen ein sehr gelungener Film, wie ich meine.
Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von Floyd ()