So...da sind wir also.
Nach Threads über Hip-Hop, Metal, Schlager, Electronic, Jazz, Klassik und Physikbücher gibt es hier einen weiteren - höchst sinnvollen - Beitrag, in dem der Ersteller (das bin ich) und einige Gleichgesinnte (das schließt Dich eventuell mit ein) versuchen, bei zufällig vorbeischauenden Lesern (das schließt Dich definitiv mit ein) eine "Hey, das klingt ja ganz gut, kannte ich noch nicht!"-Reaktion auszulösen, um sie zu ihrer eigenen Lieblingsmusikrichtung zu bekehren. Was diesen Thread von den herkömmlichen und bereits vorhandenen unterscheidet ist die Tatsache, daß ich die missionarischen Absichten erstens nicht verhehle und zweitens nicht auf eine Musikrichtung festgelegt bin, sondern lediglich Lieder präsentiere, die ein runterziehendes Element in sich tragen. Also: Liebe erstens gefälligst die folgenden Lieder, höre sie zweitens immer wieder an, liebe drittens mich, weil Du sie hier in meinem Thread gefunden hast (Reihenfolge variabel). Spaßeshalber präsentiere ich eine Auswahl von Liedern in Form einer Rangliste, denn das ist gleich deutlich interessanter als eine simple Auflistung. Selbstverständlich erhebt diese Rangliste Anspruch auf Vollständigkeit, Vorschläge für die Plätze 11-∞ sind aber jederzeit willkommen.
"Original ist besser"-Nazis können jetzt übrigens schon wieder verschwinden, denn es werden auch Coverversionen vorkommen. Die Frage ist hier nicht, ob sie besser sind, die Frage ist, ob sie more depressing than the original version sind.
Platz 10 - Pure Vernunft darf niemals siegen (Lawrence Version)
Da geht es mit den Remixes auch schon los.
Tocotronic sollte eigentlich jedem ein Begriff sein, der sich in den letzten 20 Jahren in irgendeiner Form mit der deutschen Musikszene beschäftigt hat. Vielleicht auch nicht, aber wenn ich das behaupte und Du sie nicht kennst, fühlst Du Dich schuldig und wirst mehr von ihnen anhören, um Dein Versäumnis wiedergutzumachen - kann nicht schaden!
Das Video ist keine Offenbarung, hier kann man also gern im Internet rumsurfen und den netten jungen Mann im Hintergrund weiterjammern lassen, zuhören sollte man trotzdem, klingt halt schön.
Platz 9 - Finger weg von meiner Paranoia
Wer sich in den letzten 20 Jahren in irgendeiner Form...etc. Dieses Lied steht stellvertretend für ein gefühltes Dutzend Alben von Element of Crime, die mit Sven Regeners monoton-schnarrender Stimme irgendwie alle ziemlich gleich klingen - aber nicht unbedingt schlecht, sondern mit ihrer depressiven Grundstimmung und der interessanten Instrumentation seltsam anziehend.
Platz 8 - Boléro
Nie war es so schön, sich knapp 20 mal in Folge das selbe Motiv anzuhören. Obwohl sich nur Lautstärke und Instrumentation ändern, wird es nicht langweilig...oder doch, irgendwie schon. Es wird aber nicht langweiliglangweilig sondern melancholischlangweilig, was das Erscheinen in dieser Liste durchaus rechtfertigt. Leider ist das Werk ein bisschen zu lang für Youtube, aber wer einmal davon gepackt wurde, wird sich sicherlich auch den zweiten Teil ansehen und -hören. Herbert von Karajan sollte man sich ohnehin mal angetan haben, nach diesen ~16 Minuten kann man immerhin das von sich behaupten. Richtig gut ist das Musikerlebnis dann, wenn man die ersten Töne laut und deutlich hören kann - damit wirkt die Lautstärke des Finales umso beeindruckender.
Platz 7 - Behind blue eyes
Die angenehmere Version dieses Liedes, so einfach ist das.
Platz 6 - Streets of London
Für alle, die meinen, es ginge ihnen schlecht. Ein Lied, das nachdenklich stimmt und uns daran erinnert, daß am anderen Ende unserer Wohlstandsgesellschaft verzweifelte Menschen leben, die keine Videos bei Youtube anschauen können.
Platz 5 - Mad World (Gary Jules-Version)
Interessante Tanzperformance...
Die Wahrscheinlichkeit, daß Du dieses Lied schon kennst, ist zwar dank Donnie Darko relativ groß, ein Ausschlußkriterium stellt dies aber nicht dar. Völlig zu Recht hier vertreten und auch in der Originalversion immer wieder schön anzuhören. Der höhere Traurigkeitsfaktor lässt aber diese Ausführung hier erscheinen.
Platz 4 - Hallelujah (Jeff Buckley-Version)
Das beste Hallelujah seit 1742. Auf die Lyrics habe ich noch nie geachtet, shame on me. Die ziemlich traurige Grundstimmung reicht schon aus, um das Lied hier reinzubringen.
Platz 3 - Comfortably Numb
Ja, natürlich: Man hätte dieses Ranking auch mit zehn Liedern von Pink Floyd füllen können und niemand hätte sich beschweren dürfen, ich habe mich aber dafür entschieden, jeden Künstler nur ein einziges Mal auftreten zu lassen. Besonders schön ist hier auch das Video. Keine Ahnung, worum es in dem Film eigentlich geht, aber dieses Stück Musikgeschichte wird damit großartig unterlegt.
Platz 2 - Sarabande aus Suite in d-Moll, HWV 437
Schicksalsschwer dröhnt die Pauke, klagend quietschen die Streicher, lustig klimpert das Cembalo - oder so ähnlich halt. Naja, ein vernünftiger Musikrezensent werde ich wohl nie, aber die Wahrheit ist es ja doch! Ein totaler Hammer von einem runterziehenden Lied, von Stanley Kubrick in seinem opulenten Kostümdrama Barry Lyndon gar meisterlich eingesetzt. Händel war eben der beste unter den klassischen Komponisten und Kubrick der beste Regisseur.
Platz 1 - Bright Eyes
War ja klar! Du hast einen kurzen Blick auf die Einleitung geworfen, dann runtergescrollt, um den Sieger zu sehen, wolltest gleich noch die Plätze zwei und drei ansehen, dann den Thread verlassen. Aber so macht man das hier nicht! Ab zurück nach oben, Rangliste schön der Reihe nach anschauen, am besten anhören, dann Kommentar schreiben! Uhm ja, soviel dazu.
Ein Lied, das mit Alpträumen, Angst und Tränen verbunden ist. Wer als Kind von seinen Eltern die Erlaubnis bekam, die niedlichen Zeichentrickhäschen im Fernsehen anzuschauen, wird mir absolut zustimmen. Getragen von der Furcht vor den blutrünstigen Efrafa, dem schwarzen/weißen Todeskaninchen und der magischen Stimme Art Garfunkels kulminiert "Watership Down" schließlich in einem Zweikampf zwischen General Woundwort und einem Jagdhund, von dem nicht ganz klar ist, wer ihn gewinnt.
Die anderen Lieder sind ja schön und gut, aber absolut nichts erreicht dieses. Egal, wie gut es mir geht, dieses Lied kann mich in seinen knapp vier Minuten zurück in ein tiefes Loch ziehen.
So, das war es dann für heute. So ein bisschen kreatives Ausleben muß einfach hin und wieder mal sein.
Wer es mit dem Lesen bis hierhin geschafft hat,darf gern muß einen Kommentar in diesem Thread hinterlassen. Huldigungen werden bevorzugt, weitere Liedvorschläge gnädigst akzeptiert.
Nach Threads über Hip-Hop, Metal, Schlager, Electronic, Jazz, Klassik und Physikbücher gibt es hier einen weiteren - höchst sinnvollen - Beitrag, in dem der Ersteller (das bin ich) und einige Gleichgesinnte (das schließt Dich eventuell mit ein) versuchen, bei zufällig vorbeischauenden Lesern (das schließt Dich definitiv mit ein) eine "Hey, das klingt ja ganz gut, kannte ich noch nicht!"-Reaktion auszulösen, um sie zu ihrer eigenen Lieblingsmusikrichtung zu bekehren. Was diesen Thread von den herkömmlichen und bereits vorhandenen unterscheidet ist die Tatsache, daß ich die missionarischen Absichten erstens nicht verhehle und zweitens nicht auf eine Musikrichtung festgelegt bin, sondern lediglich Lieder präsentiere, die ein runterziehendes Element in sich tragen. Also: Liebe erstens gefälligst die folgenden Lieder, höre sie zweitens immer wieder an, liebe drittens mich, weil Du sie hier in meinem Thread gefunden hast (Reihenfolge variabel). Spaßeshalber präsentiere ich eine Auswahl von Liedern in Form einer Rangliste, denn das ist gleich deutlich interessanter als eine simple Auflistung. Selbstverständlich erhebt diese Rangliste Anspruch auf Vollständigkeit, Vorschläge für die Plätze 11-∞ sind aber jederzeit willkommen.
"Original ist besser"-Nazis können jetzt übrigens schon wieder verschwinden, denn es werden auch Coverversionen vorkommen. Die Frage ist hier nicht, ob sie besser sind, die Frage ist, ob sie more depressing than the original version sind.
Platz 10 - Pure Vernunft darf niemals siegen (Lawrence Version)
Da geht es mit den Remixes auch schon los.
Tocotronic sollte eigentlich jedem ein Begriff sein, der sich in den letzten 20 Jahren in irgendeiner Form mit der deutschen Musikszene beschäftigt hat. Vielleicht auch nicht, aber wenn ich das behaupte und Du sie nicht kennst, fühlst Du Dich schuldig und wirst mehr von ihnen anhören, um Dein Versäumnis wiedergutzumachen - kann nicht schaden!
Das Video ist keine Offenbarung, hier kann man also gern im Internet rumsurfen und den netten jungen Mann im Hintergrund weiterjammern lassen, zuhören sollte man trotzdem, klingt halt schön.
Platz 9 - Finger weg von meiner Paranoia
Wer sich in den letzten 20 Jahren in irgendeiner Form...etc. Dieses Lied steht stellvertretend für ein gefühltes Dutzend Alben von Element of Crime, die mit Sven Regeners monoton-schnarrender Stimme irgendwie alle ziemlich gleich klingen - aber nicht unbedingt schlecht, sondern mit ihrer depressiven Grundstimmung und der interessanten Instrumentation seltsam anziehend.
Platz 8 - Boléro
Nie war es so schön, sich knapp 20 mal in Folge das selbe Motiv anzuhören. Obwohl sich nur Lautstärke und Instrumentation ändern, wird es nicht langweilig...oder doch, irgendwie schon. Es wird aber nicht langweiliglangweilig sondern melancholischlangweilig, was das Erscheinen in dieser Liste durchaus rechtfertigt. Leider ist das Werk ein bisschen zu lang für Youtube, aber wer einmal davon gepackt wurde, wird sich sicherlich auch den zweiten Teil ansehen und -hören. Herbert von Karajan sollte man sich ohnehin mal angetan haben, nach diesen ~16 Minuten kann man immerhin das von sich behaupten. Richtig gut ist das Musikerlebnis dann, wenn man die ersten Töne laut und deutlich hören kann - damit wirkt die Lautstärke des Finales umso beeindruckender.
Platz 7 - Behind blue eyes
Die angenehmere Version dieses Liedes, so einfach ist das.
Platz 6 - Streets of London
Für alle, die meinen, es ginge ihnen schlecht. Ein Lied, das nachdenklich stimmt und uns daran erinnert, daß am anderen Ende unserer Wohlstandsgesellschaft verzweifelte Menschen leben, die keine Videos bei Youtube anschauen können.
Platz 5 - Mad World (Gary Jules-Version)
Interessante Tanzperformance...
Die Wahrscheinlichkeit, daß Du dieses Lied schon kennst, ist zwar dank Donnie Darko relativ groß, ein Ausschlußkriterium stellt dies aber nicht dar. Völlig zu Recht hier vertreten und auch in der Originalversion immer wieder schön anzuhören. Der höhere Traurigkeitsfaktor lässt aber diese Ausführung hier erscheinen.
Platz 4 - Hallelujah (Jeff Buckley-Version)
Das beste Hallelujah seit 1742. Auf die Lyrics habe ich noch nie geachtet, shame on me. Die ziemlich traurige Grundstimmung reicht schon aus, um das Lied hier reinzubringen.
Platz 3 - Comfortably Numb
Ja, natürlich: Man hätte dieses Ranking auch mit zehn Liedern von Pink Floyd füllen können und niemand hätte sich beschweren dürfen, ich habe mich aber dafür entschieden, jeden Künstler nur ein einziges Mal auftreten zu lassen. Besonders schön ist hier auch das Video. Keine Ahnung, worum es in dem Film eigentlich geht, aber dieses Stück Musikgeschichte wird damit großartig unterlegt.
Platz 2 - Sarabande aus Suite in d-Moll, HWV 437
Schicksalsschwer dröhnt die Pauke, klagend quietschen die Streicher, lustig klimpert das Cembalo - oder so ähnlich halt. Naja, ein vernünftiger Musikrezensent werde ich wohl nie, aber die Wahrheit ist es ja doch! Ein totaler Hammer von einem runterziehenden Lied, von Stanley Kubrick in seinem opulenten Kostümdrama Barry Lyndon gar meisterlich eingesetzt. Händel war eben der beste unter den klassischen Komponisten und Kubrick der beste Regisseur.
Platz 1 - Bright Eyes
War ja klar! Du hast einen kurzen Blick auf die Einleitung geworfen, dann runtergescrollt, um den Sieger zu sehen, wolltest gleich noch die Plätze zwei und drei ansehen, dann den Thread verlassen. Aber so macht man das hier nicht! Ab zurück nach oben, Rangliste schön der Reihe nach anschauen, am besten anhören, dann Kommentar schreiben! Uhm ja, soviel dazu.
Ein Lied, das mit Alpträumen, Angst und Tränen verbunden ist. Wer als Kind von seinen Eltern die Erlaubnis bekam, die niedlichen Zeichentrickhäschen im Fernsehen anzuschauen, wird mir absolut zustimmen. Getragen von der Furcht vor den blutrünstigen Efrafa, dem schwarzen/weißen Todeskaninchen und der magischen Stimme Art Garfunkels kulminiert "Watership Down" schließlich in einem Zweikampf zwischen General Woundwort und einem Jagdhund, von dem nicht ganz klar ist, wer ihn gewinnt.
Die anderen Lieder sind ja schön und gut, aber absolut nichts erreicht dieses. Egal, wie gut es mir geht, dieses Lied kann mich in seinen knapp vier Minuten zurück in ein tiefes Loch ziehen.
So, das war es dann für heute. So ein bisschen kreatives Ausleben muß einfach hin und wieder mal sein.
Wer es mit dem Lesen bis hierhin geschafft hat,
"It's ok to contradict yourself unwittingly, it shows that you're a great genius able to hold several view points and talk yourself into circles. *flicks hair*" - asan