Griechenland, rollt eine neue Krise auf uns zu ?!

    • Warum sind die Griechen dumm wenn sie sich nicht alles gefallen lassen, Wenigstens gibt es in Griechenland noch eine gewisse Kultur des Widerstands. Schau dich in Deutschland um, da wird den Politikern doch aufs Wort geglaubt.
      Als ob Gier an allem Schuld ist. Es gab schon vor mehreren hundert Jahren Spekulationskrisen, z.b. wurde in Holland auf Tulpenzwiebeln spekuliert. Solche Krisen ziehen sich schon seit Ewigkeiten durch kapitalistische Wirtschaftssysteme und sie wird es immer geben.

      Durch den IWF wird einem Land wohl auch kaum geholfen. Ihr bereitgestelltes Geld ist immer an Bedingungen geknüpft das einem Land, aus Sicht seiner Einwohner, Schaden zufügt. Also bevor hier Griechenland in großem Maßstab kritisiert wird sollte man sich erstmal über die Ursachen der Krise klar werden. Der durschnittliche Grieche ist nicht an der Krise Schuld, aber hier liest man immer als Verallgemeinerung "Griechenland", als ob alle Einwohner dort gieriger Geier wären. Wer von euch würde den gerne für die Pleiten deutscher Banken verantwortlich gemacht werden, obwohl er nichts damit zu tun hat?

      Auch wenn hier noch Schüler die Phrase "wir (deutsche)" verwenden ist es lächerlich, vor allem wenn sie dann noch anfangen über die Verwendung von Steugergeldern lamentieren.
    • feniox schrieb:

      Ganz kurz:
      Griechenland pleite gehen lassen, EU auflösen, neue EU mit Frankreich, D, Benelux, England und evtl Skandinavien gründen. Dazu noch strenge Beitrittsverordnungen und die Möglichkeit fInanzschwache Länder wieder rauszuschmeisen und schon sind alle Probleme gelöst. . .


      zum teil stimme ich hier zu, ich würde allerdings noch ösiland mit reinnehmen (wenn sie denn wollen ;D). als kernmitglieder der EU würde ich zweifelsohne frankreich, benelux+schland+finnland ansehen - dänemark entzieht sich bisher dem euro genauso wie schweden und die inselaffen, in ösiland gibts teilweise seltsame anwandlungen bezüglich der EU (wenn sie nicht wollen ...), italien portugal spanien sind zwar eigentlich kernländer haben aber z.Z. eine fragile wirtschaftliche lage durchaus vergleichbar zu der situation in griechenland, polen tschechien ungarn slowakei balkanstaaten rumänien bulgarien sind allesamt erst im wirtschaftlichen aufschwung ..

      ich bin ein absoluter EU verfechter und bin beispielsweise auch dafür die türkei aufzunehmen (sofern sie bestimmte vorgaben erfüllen die jetzt hier nicht thema sein sollen; ich will nur verdeutlichen welchen standpunkt ich hier vertrete), allerdings sollte es dann auch wirklich FUNKTIONIEREN. mit einem system bei dem sich keiner an die vorgaben hält ist niemandem geholfen. es ist ja nun auch nicht so als würden wir den griechen das geld schenken - sie müssen es zurückzahlen, wenn auch zu vergleichsweise günstigen konditionen. die gleichung "beitritt zur eurozone = automatischer wohlstand" geht ganz offensichtlich nicht auf, man kann von ländern in denen korruption und vetternwirtschaft teil der landesmentalität sind (ich meine dies nicht abwertend!) nicht erwarten in gleichem maße wie benelux frankreich schland etc. die konvergenzkriterien dauerhaft zu erfülle. so sehr ich es liebe die europäische vielvölkerfamilie zusammenwachsen zu sehen, wenn durch übereilte und nicht genügend durchdachte schritte gemacht werden profitiert niemand und die ablehnung von beiden seiten wächst.

      man muss sich nur anschauen was jetzt in griechenland geschieht ... die griechen fühlen sich bevormundet, länder wie frankreich und deutschland fühlen sich hintergangen/betrogen, die griechen sind der überzeugung die jetzigen sparmaßnahmen wären schon unzumutbar während sie den unbeteiligten deutschen teilweise nicht weit genug gehen... hier steht viel mehr auf dem spiel als nackte zahlen, hier geht es um die zustimmung zu einem europäischen staatenbund innerhalb der bevölkerung europas. sollte es der politik gelingen eine rettung griechenlands ohne einen massiven zustimmungsverlust zu erreichen kann man das wohl als ein meisterstück betrachten, ich persönlich halte das für unmöglich.


      @mowl.wurf: wie kommst du darauf dass wir direkt nach den griechen draußen wären ^^ bist ja ein lustiger, ahnungsloser kautz :X liegt warscheinlich daran dass deutsche einfach einen hang zum übertriebenen jammern/zuspitzen/dramatisieren ihrer eigentlichen situation hegen.

      edit:

      @sxepurity: ich persönlich denke du liegst mit der aussage "der durchschnittliche grieche ist nicht schuld" in diesem speziellen fall falsch. innerhalb der mittelschicht ist das wissen, dass man für manche "leistungen" bestechungsgelder zahlen muss, vollkommen etabliert und teil der gesellschaft (auch der grund weshalb ich es nicht verurteile; trotzdem inakzeptabel innerhalb der EU, zweifelsohne). autoführerschein? kriegt man, wenn man den fahrlehrer besticht. pässe oder genehmigungen? mit nem hunderter zwischen den unterlagen kein problem. an allererster stelle steht die familie für welche man auch durchaus bereit ist kleine "ungenauigkeiten" oder wissentliche falschangaben usw. zu machen. man darf das nicht verwechseln mit einem kriminellen hintergedanken (auch wenn das eigentliche unrecht des handelns bei den betroffenen wohl durchaus vorhanden ist), sondern mit einer frage der einstellung.
      im "spiegel" wurde folgendes schönes beispiel gebracht: auf einer griechischen insel, afaik kreta, kamen EU beamte um die anzahl der schafe, welche dort gehalten worden, zwecks berechnung der fördermittel zu zählen. die bauern machten gemeinsame sache und trieben ihre herden zusammen. nachdem die tiere gezählt waren trieb man sie weiter auf die weide des nächsten bauern ... konsequenz: die anzahl der tiere wurde viel zu hoch eingeschätzt und daher viel zu hohe fördermittel bewilligt. dass das ganze nicht dauerhaft funktionieren kann ist klar.
      also, zur aussage "der durchschnittliche grieche ...": doch, in dem fall hat wirklich der durchschnittliche grieche eine nicht unerhebliche mitschuld an der krise, einfach weil korruption teil der gesellschaft ist. fraglich ist lediglich ob man es als "bewusstes schuld auf sich laden" oder als "hinnehmen der tatsachen ohne dagegen vorzugehen" interpretiert - ähnlich der diskussion um die deutschen im rahmen des holocaust als täter oder mitläufer. ich persönlich tendiere zu letzterem, einfach weil ich als realist mit idealistischen tendenzen (^^) daran glaube dass menschen, auch wenn sie nicht grundsätzlich "gut" sind oder handeln, doch zumindest das "böse" eher meiden.

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    • feniox schrieb:

      Ganz kurz:
      Griechenland pleite gehen lassen, EU auflösen, neue EU mit Frankreich, D, Benelux, England und evtl Skandinavien gründen. Dazu noch strenge Beitrittsverordnungen und die Möglichkeit fInanzschwache Länder wieder rauszuschmeisen und schon sind alle Probleme gelöst. . .

      Ja...alle Probleme für uns, den reichen Industrieländern, wären gelöst...die anderen können uns ja egal sein!!!! :)
    • Pöh, der IWF ist doch eh nur ne Lobbygruppe von Neokapitalisten... Griechenland wird jetzt privatisieren bis zum geht nicht mehr, mal schauen wie lange es dauert bis es noch mehr bachab geht.

      Wir haben 100 Hacker und Hacksen gefragt: "Was die schrecklichste Programmiersprache, in der du je programmiert hast?"
      1. Java
      2. PHP
      3. Visual Basic
      4. BASIC
    • FME schrieb:

      zum teil stimme ich hier zu, ich würde allerdings noch ösiland mit reinnehmen (wenn sie denn wollen ;D). als kernmitglieder der EU würde ich zweifelsohne frankreich, benelux+schland+finnland ansehen - dänemark entzieht sich bisher dem euro genauso wie schweden und die inselaffen, in ösiland gibts teilweise seltsame anwandlungen bezüglich der EU (wenn sie nicht wollen ...), italien portugal spanien sind zwar eigentlich kernländer haben aber z.Z. eine fragile wirtschaftliche lage durchaus vergleichbar zu der situation in griechenland, polen tschechien ungarn slowakei balkanstaaten rumänien bulgarien sind allesamt erst im wirtschaftlichen aufschwung ..
      Ösiland und Schweiz sind doch dabei, Ösiland fällt unter D und die Schweiz unter D und Frankreich. Man muss ja nicht alle Seperatisten einzeln aufführen :D. Finanzstarke Länder haben halt angst davor, da zu enden, wo sich D zur Zeit befindet, bei denen die nur Zahlen müssen. Würden aber nur noch Länder zur EU gehören, die nicht auf permanente Finanzsprizen angewiesen sind, dann würde sich mit ziemlicher Sicherheit auch das verhältniss von Skandinavien und den Eidgenossen zur EU verbessern.

      Joni schrieb:

      feniox schrieb:

      Ganz kurz:
      Griechenland pleite gehen lassen, EU auflösen, neue EU mit Frankreich, D, Benelux, England und evtl Skandinavien gründen. Dazu noch strenge Beitrittsverordnungen und die Möglichkeit fInanzschwache Länder wieder rauszuschmeisen und schon sind alle Probleme gelöst. . .

      Ja...alle Probleme für uns, den reichen Industrieländern, wären gelöst...die anderen können uns ja egal sein!!!! :)
      Exakt, das ist auch die einzige sinnvolle Denkweise. Ansonsten kann man für jedes arme Land dieser Erde zahlen.
    • als was soll denn diese geldsrpitze dienen , als entgültige lösung ?

      verschiebt sie nicht lediglich das problem ?

      was gibt es für realtische alternativen ? ( am besten wär es doch die politik zu übernehmen, was aber verboten ist )
    • Griechenland ist nichteinmal die Spitze des Eisbergs; "wir reichen Industrieländer" sollten uns schoneinmal daran gewöhnen, größere Summen zu überweisen.
      Nachdem Griechenland "gerettet" ist, muss das nächste bankrotte Neu-EU-Mitglied gestützt werden.
      Der Aufbau Ost hat alleine mehrere hundert Milliarden Euro gekostet und ist immer noch nicht abgeschlossen.
      Bis die ganze EU wirtschaftlich auf einem zumindest angeglichenem Niveau steht, braucht es wohl noch ein paar Jahre und einige Billionen Euro.
      Und meiner Meinung nach führt daran kein weg vorbei.


      Edit: Natürlich verschiebt sie nur das Problem. Es wird nur die Akute Zuspitzung infolge der Wirtschaftskrise verhindert.
      Mögliche (aber unschöne) Lösung: Man macht die EU zu einem riesigen Bundesstaat, führt den Solidarpakt in zigfacher Ausführung ein
      und schickt in den nächsten 30 Jahren 20 Billionen Euro gen Süden und Osten.

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    • feniox schrieb:

      Ganz kurz:
      Griechenland pleite gehen lassen, EU auflösen, neue EU mit Frankreich, D, Benelux, England und evtl Skandinavien gründen. Dazu noch strenge Beitrittsverordnungen und die Möglichkeit fInanzschwache Länder wieder rauszuschmeisen und schon sind alle Probleme gelöst. . .

      Zu der Frage die dieser Post als geklärt voraussetzt (nämlich ob Deutschland davon profitiert (oder gar Mitschuld hat) dass Griechenland jetzt pleite ist) hab ich doch letztens einen ganz interessanten Artikel gesehen.

      *rauskram*
      stratfor.com/weekly/20100315_germany_mitteleuropa_redux

      Zumindest eine interessante Sichtweise, sonst hätte ich mich wohl nicht dran erinnert.
      Necessity brings him here, not pleasure.
    • ich hab den text von giles nicht wirklich lesen können, weil man englisch schlichtweg zu bescheiden ist. ich möchte euch auf jeden fall auch einen hübschen link zeigen und gleichzeitig fragen, was ihr davon haltet (der deutschen exportpolitik).
      derstandard.at/1269449300398/S…Misere-deutsche-Mitschuld
      früher oder später wird die ziemlich sicher an ihren eigenen mängeln zugrunde gehen.
    • interessanter artikel giles. dass ich mit der konklusion nicht übereinstimme muss ich wohl nicht weiter nochmals erwähnen ;) ich war schon dabei dem ganzen artikel zu widersprechen, habs jetzt aber doch sein lassen.

      wenn man deutschland schon schuld zuweisen will dann könnte man höchstens sagen: deutschland hat schuld daran dass nicht viel genauer auf die entwicklung der anderen euro mitglieder geachtet wurde und dass man nicht schon viel früher, notfalls auch schulmeisterlich, eingegriffen hat. andererseits: will man das? ich zumindest will als deutscher nicht, dass deutschland als oberster rechnungshof der EU auftritt und allen mitgliedern vorhält was sie wie falsch machen bzw. verbessern müssen. sicher, da gäbs einiges, und ich bin mir auch sicher dass sich deutschland diesbezüglich ganz vorzüglich machen würde, aber die EU als gemeinschaft baut eben auch darauf dass es eine gemeinschaft gleichberechtigter partner ist die sich gegenseitig vertrauen können und vertrauen schenken.

      dass man deutschland mehr konsum abfordert ist absolut lächerlich und geht meilenweit am kern des problems vorbei. wenn überhaupt müsste man der deutschen finanzpolitik auferlegen noch weniger geld auszugeben... der logische schritt die deutschen produktionsüberschüsse abzustrafen wäre doch selber weniger zu konsumieren - wieso macht das keiner? tja, ich weiß es auch nicht ... aber so würde sich das problem mit deutschen überschüssen sehr schnell von selber erledigen ~ also mal ehrlich: deutschland versucht es wenigstens schulden abzubauen und die schulden nicht nachfolgenden generationen aufzulasten, und dafür wird es kritisiert? ^^ das ist wie wenn man die welt einmal auf den kopf stellt, gut ist böse und böse ist gut ^^
      wenn man überschüsse in deutschland abbauen müsste könnte man schlicht und einfach teile der automatisierung still legen und dafür wieder arbeiter einstellen bis man ein gesundes level zwischen produktion und preis wieder hergestellt hat, zumindest sollte die welt tatsächlich mal auf den trichter kommen und anfangen zu sparen. dass das passiert glaube ich aber ohnehin nicht (=
    • nächste frage ;)
      stimmt es, dass die deutschen löhne im vergleich zu den nachbarländern tiefer sind und seit einigen jahren die löhne auf dem gleichen niveau geblieben sind. ich glaube da mal irgendwas aufgeschnappt zu haben, wobei man halt nicht nur einfach die löhne von französischen und deutschen, bzsw. österreichischen mitarbeitern vergleichen kann, weil da ja noch andere sachen mit hinein spielen.
      wenn den deutschen also gezielt weniger lohne ausgezahlt wird, können sie ihre (immernoch hochwertigen) produkte im vergleich zur konkurrenz, billiger herstellen und rangieren in einer eigenen liga (zumindest was den export anbelangt). nur ist das irgendwie eine dumme überlegung:
      1. wird den anderen ländern die möglichkeit genommen zu exportieren, weil die deutschen produkte besser sind
      2. führt der niedrige lohn dazu, dass der konsum der deutschen im eignenen land zurückgeht und damit andere branchen geschwächt werden.
      3. führt es längerfristig zu einer verarmung der gemeinen bevölkerung, was wiederum in mehr sozialausgaben resultiert

      wie gesagt, ich weiss nicht genau ob das mit den tiefen löhnen wirklich stimmt, dumm wäre es auf jeden fall.
    • schön, was hier immer für gute diskussionen entstehen..man werfe einfach ein kontroverses, akutelles thema in den raum und ruck zuck hat man n paar seiten voll von geistreichen (oder solche die es gerne sein würden) beiträgen..

      zum thema..was bleibt uns denn anderes übrig, als die finanziellen mittel zur verfügung zu stellen? glaubt ihr merkel und co machen das gerne? es ist einfach notwendig obwohl es einfach nicht die lösung des problems ist..wie schon gesagt werden dann wohl in kürze weitere staaten folgen und das ganze geht von vorne los..dieser ganze gedanke von einer EU auf dem selben sozialen stand wird wohl für immer ein gedanke bleiben und auch unter beachtung der völlig verschiedenen sitten in den ländern, niemals realisierbar sein..also entweder man sieht das bald ein, und schmeißt solche länder, die ganz offensichtlich nciht in der lage sind, einen solchen standpunkt zu erreichen, raus, oder man macht so weiter wie jetzt und pumpt länder in der hoffnung sie würden sich endlich entwickeln, weiter voll..dass die welt sich immer weiter in arm und reich teilt wird wohl, solange es zu viele egoisten gibt, auch nicht durch die EU, zu verhindern sein..
    • ihr solltet mal zwischen Euro und EU scharf trennen, das sind 2 völlig verschiedene Sachen... . Traurig dass man hier nur über die EU liest, obwohl es doch eigentlich eine währungspolitische Angelegenheit ist, keinen würde es kümmern, wenn die jetzt ihre eigene Währung abwerten würden. Das dürfen/können sie aber nicht da sie im Euro-Wirtschaftsraum sind (die Auswirkungen dessen werde ich hier nicht erläutern, kann sich jeder selbst raussuchen, sie sind aber für die ganze Diskussion wesentlich gewichtiger als irgendwelche Neiddebatten in der Boulevardpresse. Der gemeinsame Euro ist mehr ein Experiment, es gibt genauso gute Gründe, warum man ihn nicht hätte einführen sollen bzw. warum man nur wirtschaftlich etwa gleich entwickelte Länder hätte zusammenführen sollen)

      mal den aktuellen Medien Fünfjahresplan "Kurze Symptombekämpfung" außen vorlassend kann man das ganze auch mal ein bisschen geschichtlich sehen, da wir die ja schon ein Beta-Experiment hatten:

      Anno 1990 wurden in Deutschland 2 völlig verschiedene und am krassesten gegensätzlich entwickelte Wirtschaftssysteme in eine Währungs- und Wirtschaftszone vereinigt, immerhin danach zusammen regiert. Wie sieht es 20 Jahre danach aus? Ich kann die Mauer immer noch guten Gewissens durch Deutschland ziehen wenn ich mir gewisse Indikatoren wie Arbeitslosigkeit oder auch, was gerne vergessen wird, demographische Faktoren ansehe. Ist ja auch irgendwie logisch, das Nord-Süd Gefälle hat sich auch nicht in Luft aufgelöst.

      Nun hat man mit dem Euro mal eben 12 Länder vereinigt, inzwischen sind es paar mehr, aber man hat kaum eine gemeinsame Linie. Griechenland liegt auch nicht gleich neben dem gut entwickelten Westdeutschland oder Frankreich, sondern hat paar arme Länder um sich herum. Gut, das kann auch positiv wirken, da dann die Abwanderung gut ausgebildeter Menschen nicht so hoch ist wie in Ostdeutschland, aber man kann sich durchaus die Frage stellen, ob sich in 20 Jahren wirklich etwas daran ändern wird, egal wie viel man spart. Eine komplette Umwälzung und Aufstieg einer Gesellschaft ist ohnehin schwierig, das schaffen lediglich die asiatischen Ländern, brauchen dafür aber auch 100 Jahre. Im Kapitalismus fließt nun mal am Ende alles wieder dort hin, wo die meisten Marionettenspieler die Fäden in der Hand halten: Nordamerika/Westeuropa. Stichwort: Geld für sich arbeiten lassen. Dass Deutschland neuerdings massiv versucht den Billiglohnsektor zu etablieren kommt noch hinzu. Es wundert mich schon sehr stark, dass so mancher ostdeutscher Arbeitnehmer inzwischen weniger verdient als noch in den 90er-Jahren... .

      Naja, man könnte dazu stundenlang philosophieren, aber da fehlt hier die Basis dazu.
      dass man deutschland mehr konsum abfordert ist absolut lächerlich und geht meilenweit am kern des problems vorbei.
      tut es nicht
    • @FME: Vermutlich komme ich einfach darauf weil ich es objektiv sehe.
      Den Deutschen geht es finanziell nunmal nicht so gut und trotzdem sind wir die, die wirklich am meisten an andere Abgeben.
      Griechenland, Haitii. Sorry, aber das kannst du doch wohl nicht leugnen?!
    • calcu schrieb:

      dass man deutschland mehr konsum abfordert ist absolut lächerlich und geht meilenweit am kern des problems vorbei.
      tut es nicht
      Nö. Mehr Sozialabgaben => mehr Konsum => Geht bergauf. Ist einfach eher nachfrage- statt angebotorientiert (das Angebot ist eh genug stark).

      Wir haben 100 Hacker und Hacksen gefragt: "Was die schrecklichste Programmiersprache, in der du je programmiert hast?"
      1. Java
      2. PHP
      3. Visual Basic
      4. BASIC
    • FlirT schrieb:

      nächste frage ;)
      stimmt es, dass die deutschen löhne im vergleich zu den nachbarländern tiefer sind und seit einigen jahren die löhne auf dem gleichen niveau geblieben sind.


      Zum Wahrheitsgehalt der Grafik kann ich allerdings nichts weiter sagen.


      @FME
      Klingt für mich so als würdest du dich eher gegen die Schuldfrage sträuben, als gegen den im Text angesprochen Punkt, dass Deutschland als Exportnation von der EU einen großen Nutzen zieht (zumindest gehst du darauf nicht weiter ein).

      Lassen wir das mit Fingerzeigen mal außen vor, denn jeder Staat ist ja schon groß und kann für sich selbst Verantwortung übernehmen (ist außerdem langweilig):
      Wie siehst du den im Text angesprochenen "Kreislauf" im Bezug auf Deutsche Exporte und EU Mitglieder, also i.W. das was mit dem Zitat zusammengefasst wird
      In essence, European states are borrowing money (mostly from Germany) in order to purchase imported goods (mostly from Germany) because their own workers cannot compete on price (mostly because of Germany).
      Necessity brings him here, not pleasure.
    • Jo da sieht man was für ein Dreck in Deutschland abläuft. Was meint was "gesteigerte Zuverdienstmöglichkeiten für Hartz-IV-Empfänger" bedeuten? Ein Mensch der ein Hungerlohn bekommt und dafür einen regulären Arbeitsplatz ausfüllt. Es stand auch sicherlich nicht umsonst in einer vergangen "Junge-Welt"-Ausgabe: "Immer mehr prekäre Arbeitsplätze in Deutschland", bei Bedarf kann ich den Aritkel raussuchen, wobei das ja eigentlich etwas an der Diskussion vorbeigeht.

      Zu dem Theman was hier langsam anklingt, Situation in anderen Ländern, gibts auch noch ein paar interessante Bücher von Noam Chomsky dazu. Die Bücher beleuchten das zwar nicht aus einer marxistischen Sichtweise sind teilweise doch ganz aufschlussreich.
      amazon.de/Profit-over-People-N…oks&qid=1272315777&sr=8-1
      Hier ist z.B. dargelegt wie das kapitalistische Amerika andere Länder zerstört/auslaugt/kontrolliert. Dort ist auch zu lesen das Amerika ALLE Vorgaben des IWF ignoriert. Nur die anderen sollen sich dran halten, die USA aber nicht :). Alleine daran sollte man schon feststellen, das man dem IWF nicht trauen kann, da er im Interesse von wenigen reichen Menschen/Regierungen handelt, um Kontrolle über die Welt auszuüben.
    • sxepurity schrieb:

      "Junge-Welt"-Ausgabe


      hast du noch mehr so zuverlässig und neutrale quellen? man man man, wenn alle deine aussagen auf sowas beruhen kann man dich ja getrost ignorieren


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs
    • :)
      Warum sollte man dem nicht glauben?
      Vertraust du lieber Guido, oder Angela? Natürlich steht es dir frei das zu ignorieren, auf jeden Fall hat man mit der BILD-Zeitung ein wesentlich einfacheres Leben, da man nur über kriminelle Ausländer liest und sonst keinen einzigen kritschen Ton. Etwas abzulehnen nur weil es in einer bestimmten Zeitung steht ist wirklich viel zu einfach.
      Für dich hoffe ich inständig das du nicht so deine Informationen auswählst: Alles was in der jN steht ist falsch, alles was die FAZ bringt ist wahr. Glaubst du nicht die Redakteure der FAZ/Süddeutschen haben keine Weltanschauung?

      Übrigens:
      jN vom Donnerstag, 18. Februar 2010 Seite 1
      Studie vom "Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung". Achja stimmt, wenn die Studie in der jN zitiert wird ist sie natürlich Quatsch, sry :)

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