Angepinnt Der Serien-Diskutierthread

Und da ist es schon wieder vorbei. Eine weitere Staffel geht zu Ende. Erneut heißt es warten, warten, warten.

Game Of Thrones hat sich mittlerweile schon etabliert das große Highlight in Folge 9 stattfinden zu lassen. Das Staffelfinale ist meist nur dazu da um nochmal kurz zu zeigen wo welcher Charakter sich gerade befindet, und wo er gerade hin will. Die langsamen Folgen sind aber meiner Meinung nach in keinster Weise schwächer, gehe da sogar mit FME mit und sage, dass die Fogen in denen nur geredet wird, also die langsamen, meist die gehaltvollsten und interessantesten sind.

Lässt sich einerseits auf die guten Darsteller als auch auf die besser gewordenen Drehbuchautoren zurückführen. Diese 3-5 Minuten Sequenzen pro Charakter wissen sie mittlerweile besser/spannender zu füllen als in S1 (und ganz besonders S2).
Und Game of Thrones ist für mich persönlich dann am effizientesten, wenn ein Tywin Tyrion erzählt, dass er ihn nur für das Wohl der Familie Lannister am Leben gelassen hat. Momente wie Red Wedding oder Blackwater sind aufregend, klar. Sie sind für mich aber in erster Linie nur das I-Tüpfelchen auf die ansonsten eher kleineren Momente.
Erinnert sich noch jemand an das Gespräch zwischen Robert Baratheon und Cersei in Staffel 1? Das war der Moment wo ich wusste, dass Game of Thrones was ganz großes, einzigartig gutes ist.

Und Tywin/Tyrion hat mich erneut an diesen Moment erinnert. Man kann einfach so herrlich viel aus dieser Konversation herauslesen. Wie ähnlich diese zwei Charaktere sich doch eigentlich sind.
Peter Dinklage und Charles Dance in jeder Szene ein absoluter Genuss. Ja auch Dinklage, der meiner Meinung nach alles andere als nachgelassen hat. Er hat einfach weniger Screentime, was sich aber mit kommenden Seasons wieder ändern sollte.


Stannis oder Daenerys auf den Thron bitte.
Stannis und Davos in Kombination einfach unheimlich amüsant. Auch wenn es hier und da in der Serie ein wenig untergeht.
@Seraph: Du hast schon recht. Die Szene war ein wenig halbherzig. Stannis der sich zu schnell umentscheidet, und seine Motivationen sind für Serienschauer sehr unklar. Warum er jetzt plötzlich unbedingt gegen die White Walker ziehen müss, fühlt sich sehr holprig an, wenn man das notwendige Wissen über Melissandres und seinen neugefundenen Glauben nicht hat. Und die Serie hat noch nicht genug unternommen, um eben das den Zuschauern zu vermitteln. Ich vermute, dass das noch erläutert wird. Es hätte aber schon passieren müssen, damit diese Szene funktioniert.
Stannis als gerechter König, der nicht König sein möchte gefällt mir sehr. Mit Davos als Voice of Reason wäre das meiner Meinung nach schon ein guter Anwärter für den Thron.

Daenerys lernt anders als jeder Lord wie das Politisieren und Regieren funktioniert, durch ihre Taten. Nicht aus Geschichtsbüchern. Das kombiniert mit ihrem grenzenlosen Mitgefühl, würde sie mit Sicherheit zum besten Regenten von Westeros machen. Und darauf will Martin sicher auch hinaus. Indem jedes Buch/Staffel einen gewissen lernschritt richtung Königin bedeutet. In der 1. wird ihr Bedürfnis ihr Geburtsrecht einzulösen geweckt, und gleichzeitig merkt sie, dass sie sich dieses selber nehmen muss. Ihr wird es nicht nachgetragen nur weil sie Targaryen ist. Außerdem befindet sie sich anders als der gewöhnliche Thronanwärter zunächst in einer machtlosen Position. Ihr Wille ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen wird ja auch durch ihre Beziehung zu Khal Drogo verdeutlicht. In der 2.Staffel lernt sie ein Anführer für ihr Volk zu sein, und dass ihre Zeit nach Westeros zu reisen noch nicht gekommen ist. Ein bißchen politisieren muss sie in Quarth auch schon. Staffel 3 symbolisiert ihren Aufstieg zu einem gerechten Regenten, welcher nicht vor Kriegshandlungen zurückschreckt. Welcher hart sein kann, wenn er es muss. Aber eben in erster Linie gutes im Sinn hat. Nicht zuletzt deshalb weil sie sich anders als ein Joffrey zB mit dem gemeinen Volk identifizieren kann.
Daenerys wäre der optimale Herrscher von Westeros.


Theon.
Ich mag den Ramsay Snow Schauspieler überhaupt nicht.
Ich mag nicht worauf der Fokus gelegt wurde, bei Theons Folter.
Ich mag die Szene diese Woche nicht.
Ich mag die tatsache nicht, dass Theon so viel Screentime bekommen hat, nur um ihn mit diesem sehr schwach ausgeführten Moment endgültig zu Reek zu transformieren.
Hier und da gab es Momente die mir gefallen haben, Theon der Snow beichtet, dass Ned Stark sein eigentlicher Vater war zum Beispiel. Alles in allem ist der gesamte Arc aber sehr bescheiden. Ich gebe zu: Hier bin ich vielleicht ein wenig Buchpurist.

Ansonsten, S1 > S3 > S2
Thematisch gesehen ist Staffel 3 einfach interessanter und besser ausgeführt, als die doch relativ geradlinige 2. Außerdem hatte Staffel 2 in Daenerys einige Tiefpunkte, und die HBO-Titten Quote war hier am nervigsten. Staffel 1 einfach deshalb mein Liebling, weil mir der Ned Tod den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Ich mehrmals mit offenen Mund zurückgespult habe, und es einfach nicht fassen habe können. Und Allgemein mag ich wie kompakt die Welt in S1 noch scheint. Sehr viel hat eine enorme Gewichtigkeit, dadurch dass wir einfach nicht mehr davon wussten. Siehe "Winter is coming", bei dem ich jedes Mal eine kleine Gänsehaut bekommen hab. Oder auch die totale Abwesenheit von Magie/Fantasy. Und dann im Finale mit dem "Holy Shit, Dragons!"-Moment.
Lieblingsfolge aus dieser Staffel: "The Climb" (3x06) und "Walk of Punishment" (3x03)
MVPs: Tywin, Jaime, Daenerys