The Elder Scrolls V - Skyrim

Die Sache ist halt, Bethsoft haut mit jedem neuen TES richtige Augenweiden heraus (das war schon bei MW und Oblivion auch so, die Grafik war der Zeit bei beiden Releases ziemlich voraus), aber mit jedem neuen TES gehen Gameinhalte flöten, die man noch am Vorgänger mochte.
Ein paar Beispiele: Morrowind hatte noch solche Waffen wie Armbrüste, Wurfpfeile oder Wurfsterne. Ebenso gab es einfach massig Gilden (die Standardgilden - Kriegergilde, Magiergilde, Diebesgilde, Morag Tong als Assassinengilde und noch die Kaiserliche Legion, den Tribunalstempel, den Kaiserlichen Kult, dann noch die Fürstenhäuser...) mit massig Quests. RP-technisch war das genial, weil man dort, wenn man wollte, ganz ohne Einschränkungen die Rolle spielen konnte, die man wollte. Das Levelsystem war komplexer, und Argonier/Khajiit konnten noch keine Stiefel oder Vollhelme tragen.

In Oblivion haben sie dann Speere, Wurfsterne, Stäbe, Wurfpfeile und Armbrüste gestrichen, genauso wie mehrere Skills und einen Großteil der Gilden. Die Grafik hat einen Riesensatz nach vorn gemacht, genauso wie die Spieltechnik. Argonier und Khajiit sahen von der Anatomie her plötzlich Menschen sehr ähnlich und konnten alles tragen. Das könnte man als Fortschritt werten, aber viele Anhänger der TES-Reihe waren enttäuscht, dass man so viel der Spieltiefe auf dem Altar der Massentauglichkeit geopfert hat. Ich sag nur Levelscaling o.o

Jetzt wird das Skillsystem zusammengestaucht, die Unterteilung in Haupt- und Nebenskills verschwindet ganz, ich gehe davon aus dass es nicht mehr so viele Waffen gibt, die Story verspricht ebenfalls kein großer Knaller zu werden, dafür scheint das Spiel wieder gewaltige Schritte in der Grafik und in der Spielmechanik getan zu haben (Dual Wielding wird möglich sein).

Außerdem, und das bereitet mir Sorgen, hat sich Bethsofts Geldgier in den letzten Jahren gewaltig gesteigert. Gemessen daran, wie der Unfug, kleine Häppchen von Spielinhalten kostenpflichtig verfügbar zu machen (KotN, bezahlplugins) begonnen hat und wie es mit Fallout 3 und Fallout: New Vegas exzessiv betrieben wurde und wird (allein fünf DLCs für F3, zwei sind bereits für F:NV vorhanden und es werden weitere kommen), halte ich bei Skyrim die Chance für ein größeres AddOn á la Shivering Isles für ziemlich klein.

hm, ok - noch mehr Unterschiede... lass mich nachdenken.

Ein imo ziemlich wichtiger Punkt war, dass die Welt an sich in MW etwas, sagen wir, in fast jeder Hinsicht spezieller war. Fast alle Städte hatten eine Bedeutung, es gab vieeeel mehr unique Gegenstände. man konnte in MW so richtig auf Indy Jones (der übrigens in einem Easteregg verbraten wurde) machen und jede Menge fetter Beute abgreifen - kurzes Beispiel aus eigener Erfahrung: ich war mal mit meinem Chara im Aschland unterwegs weil ich meine Langwaffenskills trainieren wollte (dazu später) und bin in ein Hügelgrab gestolpert, was ziemlich unscheinbar aussah. Ich kam mit einem unique Schild, der, wie ich erfuhr, der beste Schild des Spiels war, wieder raus. Ohne es geplant zu haben. Und solche Events gab es öfter, es gab für nahezu jeden Skill und jedes Attribut irgendein unique imba item, was den Skill total verstärkte. Über die ersten paar stolpert man einfach so, irgendwann suchte man etwas gezielter. Manche der Items wurden auch als Questbelohnung vergeben. Manche waren Teil von Quests, die man erst später bekam - z.B. muss man im Lauf der kaiserlichen Legionsquests zwei Gegenstände suchen, die geklaut wurden und eigentlich der Legion gehören, eine Rüstung und ein Schwert. Die beiden sind in ihrer Qualität die besten, die man haben kann. Über beide konnte man einfach so stolpern, wenn man die richtigen Höhlen durchforstet hat. In den meisten mir bekannten Spielen spawnen Questgegenstände ja erst, sobald man die Quest angenommen hat. Das war in Morrowind fast nie der Fall, was irgendwie die Welt um einiges authentischer gemacht hat. Allein die Tatsache, dass es mit vielen Items, über die man einfach so stolpern konnte, es irgendwas auf sich hatte.
Das gabs in Oblivion einfach nicht.

Weil ich oben die Skills erwähnt hab, in Oblivion sind mehrere Waffengattungen flöten gegangen, und mit ihnen die entsprechenden Skills. Speere sind rausgefallen, die vorher separaten Skills für Kurzschwerter/Dolche und Langschwerter/Claymores sind in Schwertkampf aufgegangen, die Skills Axt und Stumpfe Waffen sind in Stumpfe Waffen zusammengefasst worden. Armbrüste, Wurfmesser, Wurfpfeile und Wurfsterne, die vorher unter "Schütze" gefallen sind, wurden in Oblivion ersatzlos gestrichen.
Was ich auch sehr traurig fand: in Morrowind konnte man fliegen, indem man Veränderung trainierte und dann den Spell Levitation erlernte. In Oblivion gibt's das nicht, weil die Spielmechanik so geändert wurde, dass man nicht fliegen durfte. (Nette Anekdote: man MUSSTE sogar im Lauf von MW irgendwie levitieren lernen, weil das Fürstenhaus Telvanni gerne hohe Türme züchtet, aber nicht viel von Treppen hält. true story, solche originellen Ideen fehlen in Oblivion völlig.) Der Skill "Ohne Rüstung", der eine sehr gute Lösung für Magier war, weil sie dann keine Rüstung tragen mussten (wie es sich für Magier ziemt!), wurde in Oblivion gestrichen, genauso wie die mittlere Rüstungsklasse sowie die Magieschule der Verzauberung.
(Wo ich grade bei Skills bin: der Nahkampf-Skill (also hand-to-hand, faustkampf eben) wird in Skyrim gestrichen werden. Also nix mehr mit auf die Fresse hauen.)

Und wo ich gerade bei Verzauberung war. In Morrowind gab es mehr Spells, mehr Zaubereffekte - und man konnte sich von Anfang an eigene Zauber machen (auch ohne hohes Mitglied in der Magiergilde zu sein). Zaubern war übrigens wirklich vom Skill abhängig, den man hatte, je nach Schwierigkeit und imbaness des Zaubereffekts konnte der auch mal misslingen. Ebenso mit den Angriffen, wenn der Waffenskill zu niedrig war und man keine Ausdauer mehr hatte ging ein Schlag auch gern mal daneben. Blocken konnte man nicht aktiv, der Skill legte die Chance fest ob man einen Angriff blockt.

btw: ich hab oben Khajiit und Argonier erwähnt. Die beiden Rassen konnten in Oblivion ganz normal gehen, sahen ziemlich humanoid aus (vom Fell bzw. den Schuppen abgesehen) und konnten Stiefel tragen. Das war in Morrowind nicht so. Argonier (Echsenmenschen) und Khajiit (Katzenmenschen, hi Caturday :3) konnten wegen der Kopf- bzw. Beinform weder Vollhelme noch Stiefel tragen. Ging einfach nicht. Die beiden Rassen hatten auch ein anderes Animationsset, und sahen allgemein überhaupt nicht so humanoid aus wie in Oblivion. Sie boxten nicht, sondern schlugen mit ihren Krallen aus, waren rassistischen Anfeindungen ausgesetzt, Khajiit waren in der Spielwelt als Junkies und Diebe und Argonier als dumme Echsen bekannt...

Dann gibt's noch einen Unterschied, und zwar in der Rolle des Charakters. Sowohl in MW als auch in OBL kommt man frisch aus dem Gefängnis raus. In Morrowind wird man jedoch per kaiserlichem Erlass aus dem Knast entlassen, während man in Oblivion einfach dem Kaiser hinterherschleicht und aus dem Knast türmt. Auf mich wirkte das immer reichlich dämlich - da kommen diese Geheimagenten an und lassen es zu, dass ein verurteilter Straftäter einfach dem Kaiser hinterher aus dem Knast abhaut? O_O Da wurde man ein wenig vertraut gemacht mit der Welt, der Kaiser hat einem erklärt, was es gibt, blabla... und in Morrowind tauchte man mit einem Schiff in Seyda Neen auf, wurde mal eben entlassen und mit den Anweisungen, einen Agenten zu finden sowie ein bisschen Kleingeld in die Welt geschmissen. Sonst nichts. Und dieses in-die-Welt-geschmissenwerden ergab im Nachhinein Sinn, weil man selbst erst herausfinden musste, ob man überhaupt zu Recht unter mysteriösen Umständen aus dem Knast entlassen wurde. Bis zu dem Punkt war man auf sich allein gestellt und hatte eine Menge offener Fragen, und außerdem eine komplette Spielwelt zu erkunden. In Oblivion sind die größeren Städte und die Straßen von Anfang an auf der Karte eingezeichnet und konnte mit einem Klick hinreisen, was es in Morrowind nicht gab - die Schnellreise bewerkstelligte der öffentliche Nahverkehr AKA die Schlickschreiter und Schiffe, deren Führer man bezahlen musste, bevor sie einen irgendwohin brachten. Die Karte war verdeckt, nur Höhenunterschiede waren feststellbar. Pferde gab es nicht.

Für Vampire gab es mehr Möglichkeiten, es gibt in MW drei Vampirclans und man kann auch so auf seinen Reisen durch die Welt Leute finden, die zufällig einen Vampir brauchen.
Oh, und mit Bloodmoon (2. AddOn) konnte man Werwolf werden.

Ist fürs erste das einzige, was mir einfällt, wenn ich genauer drüber nachdenken würde gäbs wahrscheinlich noch mehr, was es zu erzählen gäbe.

Ja gibt es, massig - man kann sich haufenweise Texturenreplacer runterladen, die die Texturenqualität gewaltig steigern, dazu gibts den MGE, mit dem man eine richtig moderne Grafik hinkriegen kann (Beispiel1Beispiel2) - guckt euch einfach mal um. Das Problem bei Morrowind ist halt, dass das Spiel etwas älter ist und es immer schwieriger wird, was gutes zu finden, aber zumindest hier dürftet ihr ein paar gute Sachen finden, die man noch immer loaden kann. Es ist jedenfalls möglich mit den richtigen Programmen eine Optik hinzukriegen die sich vor gegenwärtigen Spielen nicht verstecken muss.