Angepinnt Der "Dinge die ihr einfach mal mitteilen wollt" Thread

    • In Kunst haben wir Ritter aus Plastikmüll und Mini-Wassertürme aus Holz gebaut und diverse Sachen gemalt.
      Klar war das lustig, aber dass man davon in irgendeiner Form was fürs Leben mitnimmt kann ich mir nicht vorstellen...
      Musik war grösstenteils stumpfes, trockenes Wissen dem irgendwie Relevanz und Bezug zur Realität gefehlt haben.
      Und Sport... Immer wieder Leichtathletik, dauernd Basketball. Nicht dass Basketball keinen Spass macht, aber warum dazu Zeit und Geld aufgebracht werden ist mit ein Rätsel.
      Diesen Sachen fehlt mmn einfach (genau wie der Gedichtsanalyse) der Bezug zur Realität bzw. zum Leben, auf das die Schule eigentlich vorbereiten soll.

      €: Rethorik und Argumentieren sind gute und sinnvolle Dinge. Wir haben politische Reden und Sachtexte durchgenommen, an denen das ziemlich gut gemacht wurde. Gerade bei Lyrik und bei einiger Literatur war davon aber sehr wenig vorhanden... hat halt auch nicht wirklich viel damit zu tun...
    • Kir[A] schrieb:

      Schule soll halt nicht nur vorbereiten für die Realität, sondern auch anregen für Neues und generell zum Nachdenken bringen - sagen jedenfalls die Lehrer ^^

      Wenn der Unterricht so gestaltet wird das, das dies auch zutrifft ist es guter Unterricht.
      Leider hab ich nur 2 Lehrer die das immer wieder hinbekommen.
      Bio/Chemie und Politik/Englisch Lehrer.

      In Englisch wurde ich heute für Gedicht begeistert.
    • Schule war doch witzig, insbesondere Sport. Nicht immer alles so erst sehen, "soll einen aufs Leben vorbereiten".
      Das Einzige was mich aufs Leben vorbereitet hat, in einer gewissen Weise, war der Zivi.

      Sport war doch echt witzig in der Oberstufe wieder mit den Mädels zusammen Sport (Volleyball).

      Wie soll dich die Schule überhaupt vorbereiten? Es muss nicht immer alles "realitätsbezogen sein", man sollte auch mal die schönen Dinge im Leben genießen können (Musik, Kunst, Literatur)
      Everyone's a critic,
      and most people are DJs
      (and everything gets played)
    • Alter... Leute...

      Das war so ziemlich das erste Mal, dass ich in dem Thread nur drübergescrollt habe. Können wir jetzt bitte wieder über Starcraft 2 reden?
      Danke.

      Höflichst
      Zagdil
      The verdict is not the end
      It is only the beginning
      Strong will shall keep spreading
    • Zagdil schrieb:

      Alter... Leute...

      Das war so ziemlich das erste Mal, dass ich in dem Thread nur drübergescrollt habe. Können wir jetzt bitte wieder über Starcraft 2 reden?
      Danke.

      Höflichst
      Zagdil

      Herr Zagdil. Wo finden sie diese Gifs?
      Könnten sie mir eine gute Seite geben um My little Pony zu gucken? Wäre ihnen zutiefst dankbar.

    • Diese Gifs erstelle ich selbst. Sie finden sie in meinem Bildereimer unter "Ponies".

      Ich schaue meine Ponies mit dem Windows Media Player und Youtube.

      Es freut ihnen dienen zu dürfen
      Zagdil
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    • ob8 schrieb:

      Cleav^Roberts schrieb:

      ich sitz in einem biokurs von 32 (!) leuten. das kann ja wohl nicht angehen
      Spoiler anzeigen
      wie'n elektrogerät wenn die steckdose fehlt

      Bio wählen halt echt alle. Es ist jetzt kein schlechtes Fach, aber irgendwie ein Auffangbecken.
      Klar, ist halt wesentlich gechillter als Chemie, und Chemie ist wiederrum wesentlich gechillter als Physik.
      Bei der Wahl zwishen den drei Fächern wird obv Bio immer dick überfüllt sein :D
    • ob8 schrieb:

      Cleav^Roberts schrieb:

      ich sitz in einem biokurs von 32 (!) leuten. das kann ja wohl nicht angehen
      Spoiler anzeigen
      wie'n elektrogerät wenn die steckdose fehlt

      Bio wählen halt echt alle. Es ist jetzt kein schlechtes Fach, aber irgendwie ein Auffangbecken.


      Wir haben auch ziemlich große BioLKs aber eigentlich gilt Bio als schwerste Naturwissenschaft (bei uns) weil du viel weniger vorgeschriebenes hast durch Formeln etc., eigentlich würde ich sagen Physik->Chemie->Bio aber da kommt wieder das Problem, dass unglaublich viele dieses sehr Naturwissenschaftliche abschreckt und sie trotz der Gradlinigkeit von z.B. Physik keine Formeln anwenden können, das Problem gibts ja auch vor allem in Mathe.
    • Wenn man Lyrik liest, um danach stilistische Mittel in politischen Reden zu bemerken, warum analysiere ich also nicht politische Reden stattdessen.

      @Rewahn: gut vom Blatt abgelesen und so ziemlich alles falsch gemacht ;D. War ja nicht anders zu erwarten.

      Fähigkeiten zu vermitteln, die das Leben vorraussetzt.


      Hier fallen 99% der Schulischen Inhalte raus. Wenn es um Übertragungswissen geht, so zählt der tatsächlich Vermittelte Inhalt garnichts, denn es geht um eine Interpretation von Eindrücken zu bestimmten Thematiken. Da ist Lyrik so gut wie die Begründung eines Gerichtsurteils, die Programmierung eines Taschenrechners so gut wie der Aufbau eines Physikexperiments. In der Schule geht es darum, dass man Wissen für seine Zwecke formt.

      Den Grundstock für Wissen erwirbt man in der Unterstufe. Auch da kristallisieren sich oftmals Bereiche heraus, welche als solche für nicht relevant erkannt werden. So war das bei mir jeglicher Kunstunterricht und Chemie.
      Deren weiterer Erwerb ist eine Verschwendung von Lebenszeit, so ich mir dessen aktiv bewusst bin.

      Deswegen müssen Abschlüsse vergleichbar sein.


      Brilliante Schlussfolgerung. Deswegen schneiden wir Deutschen ja auch schlecht in Pisa-Tests ab, gelten gleichzeitig aber als sehr gute Akademiker. Übertragungswissen lässt sich nämlich schwerlich mit Ankreuztests abprüfen.

      Das Abitur ( = allgemeine Hochschulreife) ist primär ein Abschluss, der das Studium an Universitäten ermöglichen soll.


      Damit das gewährleistet ist muss sichergestellt sein, dass jedes Abitur in Deutschland die nötigen Inhalte vermittelt hat.


      nicht Inhalte, WISSEN. Ob ich jetzt stochastisch bewandert bin ist mal völlig egal! Wenn ich das in der Uni nochmals brauche, so wird das dort eh noch mal von 0 an gemacht. Wenn es um Verzahnung von Institutionen geht, so kann ich dir sagen , dass die grausig ist und überhaupt nicht funktioniert, u.a. weil sie es auch garnicht soll und weil das Klientel viel breiter wird (Wiedereinsteiger gegenüber Abiturienten ohne Zwischenpause sind in vielen mathematischen Bereichen meist viel besser drin, als jene, die ne Ausbildung drangehängt haben).

      Es ist Generationen ohne völlige Vereinheitlichung verdammt gut gegangen. Wozu Vereinheitlichung führt, sieht man ja am brillianten BA-MA-Konzept.

      Weitere Spezialisierung nach persönlichen Interessen ist nicht Aufgabe einer allgemeinbildenden Schulform.


      Spezialisierung in vielen Bereichen wird bereits in der Schule betrieben. Dann damit zu argumentieren, sie wäre nicht Aufgabe einer Schule ist dann irgendwie absurd.

      Allgemein ist in deiner Aussage bis auf normative Trugschlüsse mmn nicht viel enthalten

      mfg
      Die Pseudotextwall
    • Interessante Diskussion hier. Zu serens Post: 100%ige Raute, aber zur Zeit zu idealistisch, gibt aber Schulen, die sehr gute Ansätze haben in diese Richtung. Eine Grundschule. Ist in dem Fall eine Grundschule, aber die sind im Moment auch sehr auf dem aufsteigendem Ast.

      Ein großes Thema ist doch, dass viele Kinder und Jugendliche mit Problemen in der Persönlichkeits- und sozialen Entwicklung in der Schule nicht gut aufgefangen werden, bzw. nicht gut genug. Der Lehrer muss unterrichten, Lehrstoff bieten, Klausuren korrigieren usw. und daneben aber auch Ansprechpartner sein und für viele ist der Lehrer oft für viele Stunden die wichtigste Bezugsperson. Dann wenn das Elternhaus unverlässlich und chaotisch ist, sollte Schule klar strukturiert und liebevoll begleitend sein. Zu oft schaffen es Lehrer nicht, das hat verschiedene Gründe:
      1. Zeitmanagement: Viele Schüler, viele Klassen usw. Da stehen andere Dinge oben auf der Prioritätenliste.
      2. Schulung: Lehrer werden an den Unis nicht gut genug geschult in Pädagogik, pädagogischer Psychologie, pädagogischer Diagnostik usw.
      3. Viele werden Lehrer, weil sie keine Ahnung haben, was sie sonst machen wollen.

      Gibt noch mehr Gründe, aber die drei reichen erst einmal.

      Worauf ich hier sehr stark abziele ist die soziale Komponente, die die Schule unweigerlich hat und da gibt es enorm viel Verbesserungsbedarf. Da ihr hauptsächlich über Lerninhalte diskutiert habt, versuche ich noch den Bogen zu schließen. Kinder aus bildungsnahen Haushalten machen im Schnitt mit viel größerer Wahrscheinlichkeit ihr Abitur, als Kinder aus bildungsfernen Familien. Erklärungsansätze gibt es viele. Nun ist unser Bildungssystem auch nicht gerade darauf ausgelegt daran etwas zu ändern, denn die Selektion findet schon sehr früh statt. Im Grunde bei der Schulwahl nach der Grundschule, wenn man dann auf dem Gymnasium landet und halbwegs stabile Verhältnisse hat, dann packt man es auch. Daher machen viele ihr Abi, wo man sich echt fragt wie, die das schaffen und wo man sich noch viel mehr fragt, warum die den gleichen Bildunsabschluss haben dürfen, wie man selbst. Inhaltlich ist die Schule dabei oft Käse, aber darum geht es auch nicht unbedingt, wobei man schon sagen kann, dass für jeden etwas dabei ist. Vorallem aber geht es doch um ganz andere Qualitäten. Eine Abiturnote kann ausdrücken, wieviel Scheisse zu fressen man bereit ist, um Ziele zu erreichen. Quasi wieviel Engagement jemand aufbringt, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Das ist im Prinzip in der Theorie nicht schwer, StraightBanana hat dies sehr anschaulich dargestellt und jemand anderes sagte ähnliches. Mach im Unterricht mit, lasse dich drauf ein und stempel nicht alles als sinnlos ab, dann hat man es nicht schwer gute Noten zu erzielen. Es kommt eben nicht auf die Inhalte an, sondern darauf was man mit ihnen macht.

      Den Bogen habe ich jetzt nicht ganz bekommen, ich drifte auch zu sehr ab irgendwie. Nicht meine Zeit. :(
      Denke jetzt nicht an einen blauen Elefanten!

      "Wer sich zum Wurm macht, soll nicht klagen, wenn er getreten wird." - Immanuel Kant


      © alpaXAAAKAAA^
    • @frontalunterricht vs gruppenarbeit:

      mein ehemaliger deutsch-, philosophie- und literaturlehrer herr r. (nebenbei leiter der theatergruppe) hat sich selbst mal so beschrieben:
      "in erster linie bin ich schauspieler, dann phlosoph, dann literat und schließlich deutschlehrer."

      -> literatur war hauptsächlich schauspiel mit sinnvoll eingebrachter literatur
      -> deutsch und philosophie waren eine bunte mischung aus eben deutsch, philosophie, geschichte, geographie, politik und religion.

      dieser lehrer, seines zeichens jahrgang '49 hätte selbst bei besuchen der schulleitung oder des zuständigen dezernenten nicht im traum daran gedacht, "innovative unterrichtsmethoden" wie gruppenarbeit, POSTER ERSTELLEN, o.ä. zu gebrauchen.
      jeden tag frontal, wer da einschlief, wurde teilweise rüde geweckt, aber jeder, wirklich auch diejenigen, die bei ihm 5 standen, sagen über ihn, dass er der beste lehrer sei den sie je hatten. einfach weil er einen scheiß auf die sogenannten vorgaben der bezirksregierung gegeben hat, sondern sein ding durchgezogen hat, wie er dachte, dass er den schülern die inhalte am besten vermitteln könne.
      eine folge war u. a., dass ihm jedwede beförderungen verweigert wurden, weil er als unkonform bekannt war und ist.

      in der zwölften klasse bekam ich schließlich einen neuen deutsch- und geschichtslehrer, herrn p., jung und bepackt mit innovativen lernmethoden.
      der deutsch gk war wie man sich einen deutsch gk vorstellt: mehrheitlich jungs, mehrheitlich 0 bock. dementsprechend frustriert war der lehrer und wir haben quasi 24/7 gruppenarbeit gemacht.
      der geschi lk war hingegen topmotiviert und uns wurde mit der zeit bei der gruppenarbeit langweilig, also fragten wir, ob er nicht mal lieber frontalunterricht machen wolle. er war zunächst skeptisch (wir waren sein erster lk) und glaubte nicht, dass wir ihm wirklich aufmerksam folgen würden. doch siehe da, er konnte geschichte vermitteln wie ein weltmeister. in der abizeitung würdigten wir seinen seltenen frontalunterricht, indem wir ihn mit einem "jungen herrn r." verglichen. herr p. meinte später, dass sei das größte kompliment gewesen, dass er für seine lehrtätigkeit erhalten habe.

      tl; dr: system is kacke, LEHRER und nicht schüler sollten selbstständiger sein dürfen, i.d.r. sind letztere nämlich dümmer als erstere. dann allerdings schau ich mir die aktuellen lehramtsstudenten an und überdenke diese haltung zunehmend.
      lehrer sollten nicht diejenigen werden, die nichts besseres mit einem guten schnitt (nc: 1,9-2,0 dieses jahr(?)) anzufangen wissen, sondern die am besten geeigneten sollten die kinder von morgen erziehen. aber das wäre natürlich aufwändig.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von boobold ()

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