m-u-h schrieb:
Details?
Schwaben sind so unfassbar ekelhaft unfreundliche, weil stumpfe Leute. Hatte heute die Schnauze voll von respektlosen Sprüchen und n paar Leuten ihren Blödsinn vor den Latz geknallt. War witzig zu sehen, wie Männer über 50 es fertig bringen beleidigte Schmollmünder wie ein 5-Jähriger zu ziehen.
Ich arbeite jetzt im Labor einer Galvanik. Wir machen Stecker für Bosch z.B. Das Labor ist hauptsächlich für die Überwachung und Wartung der Metallbäder verantwortlich. Die eigentliche Produktion läuft mit Einstellern, die Rohmaterial in den Bädern beschichten lassen. Die Abteilung wurde vom Chef mmn gut an die Wand gefahren und die Mitarbeiter sind selbst schon so betriebsblind, dass sie gar nicht mehr merken, dass nie irgendwelche Probleme noch wirklich behoben werden, sondern alles nur notdürftig zurechtgewurschtet wird. Das ist auch der Grund, warum ich da bin. Vor nem Jahr, waren noch 3 Leute in dem Labor, zwei fest und einer davon über Zeitarbeit, so wie ich jetzt. Den Zeitarbeiter haben sie solange hingehalten mit Übernahme, bis der gesagt hat, fickt euch und abgehauen ist. Dann lief das ganze mit 2 Leuten weiter, was dem Arbeitsaufwand nicht gerecht wird, aber den Betrieb notdürftig am Leben erhält. Das ging dann ein paar Monate, dann hat sich der zweite mit Burnout verabschiedet (ist immer noch im Krankenstand) und nochmal 2 Wochen später der dritte um sich die Hüften machen zu lassen. Durch Geistigkeit des Chefs also war das Labor von einen Schlag auf den anderen leer. Als Notlösung wurden Ex-Laborarbeiter aus anderen Bereichen (QS) zurückgeholt und ich eingestellt. Man merkt aber an allen Enden, dass das nicht das Originalpersonal ist und jede Menge Know-How schlicht nicht mehr da ist. Nen Monat nach mir wurde über die gleiche Zeitarbeit wie ich nochmal jemand eingestellt. Mit der hab ich mich richtig schnell eingearbeitet und es hat Spaß gemacht. Naja aber der haben sie ähnlich wenig Perspektiven gegeben wie mir und seit 2 Wochen ist die jetzt auch weg, weilse was besseres hat. Der ganze Laden ist also fahrlässig dämlich geführt, wenn man bedenkt, dass wir, bzw. ich für galvanische Bäder im Wert von paar Millionen und Produkte, die in Autos landen, verantwortlich bin.
Die go-to Variante für alle hier ist jedes Problem durch Überstunden zu lösen. Man will wissen, wie viel Strom die Linien verbrauchen? Die Einsteller schreiben es von nem Monitor ab und ich schreib es dann von dem Blatt ab in ein Exceldokument. Gleiches gilt für praktisch alles, was erfasst wird. Datenpflege wie in den 60ern. "Das machen wir schon immer so" "Früher war das auch nie ein Problem". Chemikalienzugabe in den Bädern ist nicht mehr möglich, weil sie komplett zugebaut sind? Muss man sie halt seperat lösen und langsam portionsweise zugeben. Säuredosierung kaputt? Pumpe ausstellen, mit dem Handgerät messen und manuell zugeben. Kamera erkennt Fehler im Material nicht zuverlässig? Setzt sich halt ein Einsteller 8h mit einem Stuhl vors Band und starrt drauf. Liste ist beliebig fortführbar und zieht sich durch die ganze Abteilung.
Soweit so gut. Jeden Morgen haben wir ein Produktionsmeeting, in dem aktuelle Probleme, anstehende Aktionen und bisheriger Produktionsverlauf besprochen wird. Jetzt wo wir wieder weniger im Labor sind, schaff ich schlichtweg die Arbeit nicht immer on time oder muss manches eben liegen lassen (habe schon 100 Überstunden und ziehe jetzt einfach die Bremse. Bin im 6ten Monat da und finde es langsam zu viel verlangt, alles mit meiner Freizeit abzufangen, zumal mir alles was über 20 Überstunden im Monat kommt, ausgezahlt wird. Naja und in dem Meeting heute morgen war wieder zwei so besonders schwäbische Hurensöhne dabei. Der eine schreit unentwegt, der andere ist einfach ein Bastard, sobald man etwas von ihm braucht. Die beiden dann gut rumgeweint und mir ständig indirekt vorgeworfen, meine Arbeit nicht zu machen. XY ist nicht gemacht, diesdas passt nicht. Hab zunächst erklärt was die Probleme sind und als sie weitergenörgelt haben mich quer gestellt und klar gesagt, dass ich nicht jede Kohle aus dem Feuer hole, weil ich a) nicht mal fest eingestellt bin b) Überstunden ohne Ende mache und c) an der beschissenen Personallage nicht Schuld bin und dementsprechend so viel mache, wie ich in 8h schaffe und damit basta. Dann kam natürlich wieder das Argument, dass es ja so wundervoll geklappt hat, bevor ich gekommen bin. Hab dann kein Blatt vor den Mund genommen und gesagt, dass es davor für zwei Leute anscheinend so gut geklappt hat, dass die beiden fast zeitgleich das Handtuch geschmissen haben. Danach war das Meeting dann recht schnell rum.
Hat zumindest mal gut getan zu sagen was ich denke und einige Kollegen sind danach auf mich zugekommen und haben mir den Rücken gestärkt.
Ich bin aber doch optimistisch. Es ist zwar nicht einfach, etwas zu bewegen, aber so kleine Dinge fangen schon an sich zu ändern, ausserdem ziehen wir ab Mai16 bis 2018 Stück für Stück in eine neue Produktion um, mitsamt neuem Labor und endlich mal zeitgemäßen Geräten. Ausserdem ist der doofe Chef jetzt weg und der neue scheint dieses Rumgewurschte nicht ganz so cool zu finden. Auf meine interne Bewerbung auf eine Festanstellung vom Januar hab ich vom neuen Chef zumindest mal mündlich ne Antwort bekommen. Ist auf jeden Fall schon abgemacht, dass ich die Stelle kriege, es muss nur noch mit der Zeitarbeit geklärt werden, wie ich von einem Vertrag in den anderen komme.
Die go-to Variante für alle hier ist jedes Problem durch Überstunden zu lösen. Man will wissen, wie viel Strom die Linien verbrauchen? Die Einsteller schreiben es von nem Monitor ab und ich schreib es dann von dem Blatt ab in ein Exceldokument. Gleiches gilt für praktisch alles, was erfasst wird. Datenpflege wie in den 60ern. "Das machen wir schon immer so" "Früher war das auch nie ein Problem". Chemikalienzugabe in den Bädern ist nicht mehr möglich, weil sie komplett zugebaut sind? Muss man sie halt seperat lösen und langsam portionsweise zugeben. Säuredosierung kaputt? Pumpe ausstellen, mit dem Handgerät messen und manuell zugeben. Kamera erkennt Fehler im Material nicht zuverlässig? Setzt sich halt ein Einsteller 8h mit einem Stuhl vors Band und starrt drauf. Liste ist beliebig fortführbar und zieht sich durch die ganze Abteilung.
Soweit so gut. Jeden Morgen haben wir ein Produktionsmeeting, in dem aktuelle Probleme, anstehende Aktionen und bisheriger Produktionsverlauf besprochen wird. Jetzt wo wir wieder weniger im Labor sind, schaff ich schlichtweg die Arbeit nicht immer on time oder muss manches eben liegen lassen (habe schon 100 Überstunden und ziehe jetzt einfach die Bremse. Bin im 6ten Monat da und finde es langsam zu viel verlangt, alles mit meiner Freizeit abzufangen, zumal mir alles was über 20 Überstunden im Monat kommt, ausgezahlt wird. Naja und in dem Meeting heute morgen war wieder zwei so besonders schwäbische Hurensöhne dabei. Der eine schreit unentwegt, der andere ist einfach ein Bastard, sobald man etwas von ihm braucht. Die beiden dann gut rumgeweint und mir ständig indirekt vorgeworfen, meine Arbeit nicht zu machen. XY ist nicht gemacht, diesdas passt nicht. Hab zunächst erklärt was die Probleme sind und als sie weitergenörgelt haben mich quer gestellt und klar gesagt, dass ich nicht jede Kohle aus dem Feuer hole, weil ich a) nicht mal fest eingestellt bin b) Überstunden ohne Ende mache und c) an der beschissenen Personallage nicht Schuld bin und dementsprechend so viel mache, wie ich in 8h schaffe und damit basta. Dann kam natürlich wieder das Argument, dass es ja so wundervoll geklappt hat, bevor ich gekommen bin. Hab dann kein Blatt vor den Mund genommen und gesagt, dass es davor für zwei Leute anscheinend so gut geklappt hat, dass die beiden fast zeitgleich das Handtuch geschmissen haben. Danach war das Meeting dann recht schnell rum.
Hat zumindest mal gut getan zu sagen was ich denke und einige Kollegen sind danach auf mich zugekommen und haben mir den Rücken gestärkt.
Ich bin aber doch optimistisch. Es ist zwar nicht einfach, etwas zu bewegen, aber so kleine Dinge fangen schon an sich zu ändern, ausserdem ziehen wir ab Mai16 bis 2018 Stück für Stück in eine neue Produktion um, mitsamt neuem Labor und endlich mal zeitgemäßen Geräten. Ausserdem ist der doofe Chef jetzt weg und der neue scheint dieses Rumgewurschte nicht ganz so cool zu finden. Auf meine interne Bewerbung auf eine Festanstellung vom Januar hab ich vom neuen Chef zumindest mal mündlich ne Antwort bekommen. Ist auf jeden Fall schon abgemacht, dass ich die Stelle kriege, es muss nur noch mit der Zeitarbeit geklärt werden, wie ich von einem Vertrag in den anderen komme.
The verdict is not the end
It is only the beginning
Strong will shall keep spreading
It is only the beginning
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