Angepinnt Der "Dinge die ihr einfach mal mitteilen wollt" Thread

Nochmal zu den Fragen: Reflektierte Fragen die evtl das Thema vertiefen und zeigen, dass sich derjenige mit dem Thema auseinander gesetzt hat sind natürlich völlig in Ordnung, die sollten auch ruhig in gute Benotung eingehen aber so richtig dumme Fragen und Klamotten wie: "Hab ich das jetzt richtig verstanden; <genau das was der Lehrer gerade gesagt hat>?" sollten ehhr die Note verschlechtern als verbessern.

Mein Gymnasium hat ne angebundene Realschule, von der auch viele rüberwechseln nach der 10., da kommen dann auch Perlen, wie z.B. die Frage was ein "Kamminn" (Kamin) sei, und ob Shell V-Power nicht nur für Ferraris sei.

Ich hab nen Kerl im Physik-LK der fragt ob er das "Milli" denn auch beachten muss
Noch ein guter Quote von demselben Kerl im 11. Schuljahr: "Was heißt denn jetzt nochmal orthogonal?"

morgen erste uni-klausur. das wird ein spaß

Dat, Black, Hole.

Da muss man dann irgendwann gucken ob man nur gutes Humankapital für den Arbeitsmarkt ausbildet oder n bisschen Bildung vermitteln will.
Gerade bei Woyzeck hab ich mich auch lange mit meinem Deutschlehrer auseinandergesetzt, Deutsch in der Oberstufe aber als reinen Sprachenunterricht (Rechtschreibung/Grammatik usw.) zu betrachten find ich krass.

In der Oberstufe macht man doch gar nix mehr mit Rechtschreibung und Grammatik Oo

In der Oberstufe wird Rechtschreibung und Grammatik vorrausgesetzt o_O

Bei den Lektüren geht es mMn darum ein gewisses Grundwissen an Kultur zu vermitteln und vllt die Schüler zum Nachdenken über die bearbeitete Thematik anzuregen.

Mich haben die Leute im Unterricht immer aufgeregt, die alles aus den Königserläuterungen nachgeplappert und nicht mal minimal darüber nachgedacht haben.
Dass einem der Schreibstil bzw. die Thematik nicht gefällt (bei mir war das Kohlhaas) ist eine Sache, aber per se zu sagen "Lektüren sind scheiße" ist bullshit.


/e: Dazu lernt man noch Textanalyse was manchmal echt hilfreich ist.

Hab ich auch geschrieben, dass man das eben NICHT einführen sollte, sondern Lektüren verstehen, Texte analysieren, Stilmittel erkennen und deuten usw. Inhalt sein sollten, auch wenn das nicht Arbeitsmarktrelevant ist (für die allermeisten).

wolliver twist schrieb:

StraightBanana schrieb:

Lektüren sind btw. auch ein tolles Beispiel für die "Bugs", das ist dermaßen unzeitgemäß da muss ich fast brechen. Im Endeffekt sind dann so Sachen wie Woyzeck ganz lustig weil man dann mit Zitaten um sich werfen kann aber Sachen wie Traumnovelle, Tauben im Gras und Mario und der Zauberer geben mir überhaupt nichts, auch wenn ich mehr oder weniger anerkennen kann, dass es gute Literatur ist.

Da muss man dann irgendwann gucken ob man nur gutes Humankapital für den Arbeitsmarkt ausbildet oder n bisschen Bildung vermitteln will.
Gerade bei Woyzeck hab ich mich auch lange mit meinem Deutschlehrer auseinandergesetzt, Deutsch in der Oberstufe aber als reinen Sprachenunterricht (Rechtschreibung/Grammatik usw.) zu betrachten find ich krass.

Ich bin sogar der Meinung, dass Deutsch in seiner jetzigen Form in der Oberstufe kein Pflichtfach sein sollte. Den Sprachunterricht den du ansprichst sollte so spät keiner mehr brauchen, wenn doch dann sollte er es nicht in die gymnasiale Oberstufe geschafft haben. Meinung zu Lektüren habe ihc ja schon geschrieben, Woyzeck bildet für mich irgendwo eine Ausnahme, weil es sehr viel anwendbarere Themen bringt als der Rest. Mario und der Zauberer mag z.B. interessante Motive haben, die aber mMn kaum übertragbar sind und verpackt in eine Geschichte die absolut keinen Anreiz bietet, sich damit auseinanderzusetzen. Iphigenie ähnlich, wenn auch sogar etwas "spannender". Für Tauben im Gras könnte evtl. das gleiche gelten wie für Woyzeck, wenn nicht das schon beschriebene Problem der Diskrepanz zwischen Niveau des Buches und Niveau des Bildungssystems bestünde. Traumnovelle entspricht wieder Mario u. d. Zauberer.

Wenn man Deutsch in der Form beibehält, dann muss es sich in meinen Augen am allermeisten den Kritikpunkt gefallen lassen, der in der Oberstufe ever so often kommt: "Das brauche ich nie wieder."
Zwischen den Lektüren hat man ja außerdem auch noch Sachtext-/Gedichtanalysen/Sprachtheorie usw. Gedichte halte ich auch für nur bedingt wichtig, wenn man es dann in der Oberstufe zum 27. Mal macht aber die anderen Themen halten die Daseinsberechtigung noch ein wenig aufrecht.

Dass nur Woyzeck und nur für Zitate gut ist war wohl etwas vorschnell, da hast du recht.

Einfach mal Brecht reinknallen, das haben wir leider nie in der Schule gelesen (nur in Literatur).
Nichtmal den Faust! Der hat Zitate en masse.

Man muss ja keinen Hyperion von Hölderlin lesen, aber der Faust sollte Pflicht in jedem Bundesland sein.

Und da widerspreche ich dir. Das Argument "das brauch ich nie wieder" ist Unfug.
Das Abitur als höchster deutscher Bildungsabschluss sollte doch den Anspruch haben, mehr als nur das Nötige für das Studium/Ausbildung zu vermitteln, sondern gebildete (dazu gehört ein Grundwissen in Literatur) Menschen aus der Schule zu entlassen.
Würde dir zu dem Thema das Buch "Dichter, Denker, Schulversager" empfehlen, sehr gutes, durchdachtes Buch über die Probleme des deutschen Bildungssystems.


Edit: @StraightBanana

Bei uns ist Faust I pflicht wird im nächsten Halbjahr kommen ...^^
Außer Woyzeck, dass wir gerade lesen, fand ich die Lektüren bisher nicht all zu hilfreich ... Emilia Galotti war nicht nötig um etwas über die Aufklärung zu lernen (Hätten es mMn auch ohne die Lektüre durchnehmen können ...) sowie Die Leiden des jungen Werther für den Sturm & Drang. Und Der Prinz von Homburg fand ich auch recht sinnlos.

Wollte ich auch gar nicht komplett so hinstellen, als sollte man gar nichts mehr lesen, aber es ist mal wieder Zeit zu überlegen WAS man denn da liest.


Faust fände ich z.B. unglaublich sinnvoll, tausendmal besseres Thema als die meisten Bücher, die bei uns (NRW) im Curriculum sind. Von Brecht kann man im Grundkurs wenn ich's richtig im Kopf habe Das Leben des Galilei lesen, hat mein Kurs aber nicht gemacht, warum auch immer.

€:

wolliver twist schrieb:

Und da widerspreche ich dir. Das Argument "das brauch ich nie wieder" ist Unfug.
Das Abitur als höchster deutscher Bildungsabschluss sollte doch den Anspruch haben, mehr als nur das Nötige für das Studium/Ausbildung zu vermitteln, sondern gebildete (dazu gehört ein Grundwissen in Literatur) Menschen aus der Schule zu entlassen.
Würde dir zu dem Thema das Buch "Dichter, Denker, Schulversager" empfehlen, sehr gutes, durchdachtes Buch über die Probleme des deutschen Bildungssystems.


Edit: @StraightBanana

Das Argument würde ich selber auch nicht so anführen aber es kommt ja mehr als oft genug. "gebildete Menschen aus der Schule entlassen" ist genau das Ziel was ich gerne sehen würde, von ~80-100 Leuten die mit mir Abi machen würde ich das aber von maximal 2/3 behaupten. Wie schon geschrieben halte ich die meisten Sachen auch für durchaus sinnig, wenn man sie denn nicht zum 700. Mal macht. Bei den Lektüren jedoch kann ich mich nur wiederholen, da sind 1,2,3 gute Sachen dabei, der Rest ist Unsinn. Du bist Lehrer oder?

CH4w7UZV3NA

Es gab doch mal nen Thread, wo jemand für sein Abi nen Lied gesucht hat, das gespielt wird, wenne r vorläuft und sein Zeugnis holt. So 30sec Ausschnitt von dem Lied.
Bräuchte das jetzt auch, hat jemand den Link? Finds nicht