Die deutsche Seele

    • Schön geschrieben, in der Tat. Die Ausdrucksweise ist ein richtiger Genuss zum lesen. Seit langem kann man mal wieder was lesen und sich die eigentliche Schönheit der deutschen Sprache vergegenwertigen.

      Allerdings fehlt mir irgendwie ein Fazit. Der Autor sagt zwar "Die leisen, genauen Töne sind es, die uns fehlen. Die deutsche Kultur ist reich davon. An uns ist es, sie zu neuem Leben zu erwecken." Soll ich nun mehr Goethe und Schiller zitieren? Oder geht es ihm eher darum, dass wir selbst auch mehr Kultur erschaffen? Anstatt stumpf vor dem PC/TV zu gammeln?
      Im Wald boten sich mir zwei Wege dar, ich nahm den weniger betretenen.
    • tl;dr. schicke sig alex
      oh und natürlich alles gute gegen MUFFZ :D


      kidzero 7 hours ago
      well i think dota2 is going on a downhill-slide. LoL is like WoW, you can bring on whatever game you like, you wont beat it. just saying.
    • Alex- schrieb:

      viel phew phew wenig inhalt.


      #

      Mir ist selbst nach 2maligem lesen noch nicht klar, worauf die Autorin eigentlich hinaus will. Darüber hinaus halte ich es für Schwachsinn, dass die ihrer Meinung nach durch Globalisierung forcierte Entnationalisierung nur in Deutschland stattfindet.
    • Ne ernsthaft,
      Die Sonne kam herauf – und ja, auch jetzt war über allen Gipfeln Ruh, in allen Wipfeln spürte ich kaum einen Hauch, die Vöglein schwiegen im Walde, und ich musste weinen. Weil der Augenblick so schön war. Dann weinte ich vor Trauer. Und dann vor Zorn.


      Sie musste weinen? Ist ja bitter. Und weswegen genau? Weil wir uns nicht mehr mit Goethe und Co identifizieren? Ja mei, die Kerle sind schon lange tot und haben mit meiner Lebenswirklichkeit nichts zu tun.
      Diesen Patriotismus sollte man halt wirklich in der "Mottenkiste" lassen.

      Sorry, aber ich habe echt keine "Deutsche Seele" nötig um Halt im Leben zu finden.
    • hohles leeres geblubber.

      redet von geschichtsbewusstsein und zeigt eine wünschenswerte kultur auf, welche niemals "deutsch" war. und nein, die oberen 2% der Bevölkerung sind immer noch nicht repräsentativ für deutschland

      als ob die strebsamkeit hier plötzlich entschwunden wäre.

      2000 worte in denen keine botschaft vermittelt wird. früher hätte es geheißen: "thema verfehlt, noch ausreichend" bzw "thema verfehlt, mangelhaft"
    • Der_Busfahrer. schrieb:

      Ne ernsthaft,
      Die Sonne kam herauf – und ja, auch jetzt war über allen Gipfeln Ruh, in allen Wipfeln spürte ich kaum einen Hauch, die Vöglein schwiegen im Walde, und ich musste weinen. Weil der Augenblick so schön war. Dann weinte ich vor Trauer. Und dann vor Zorn.


      Sie musste weinen? Ist ja bitter. Und weswegen genau? Weil wir uns nicht mehr mit Goethe und Co identifizieren? Ja mei, die Kerle sind schon lange tot und haben mit meiner Lebenswirklichkeit nichts zu tun.
      Diesen Patriotismus sollte man halt wirklich in der "Mottenkiste" lassen.

      Sorry, aber ich habe echt keine "Deutsche Seele" nötig um Halt im Leben zu finden.

      Naja, so einsam da draussen, mit den Gedanken für mich alleine, harmonische Stille...da könnte ich tbh auch ne träne wegdrücken.

      Davon abgesehen hast du schon recht, dass es im Grunde elitäres Geblubber ist, allerdings muss ich ihr dann doch wiederrum zustimmen. Ich finde es schade, dass einige deutschen Werke nicht mehr so gewürdig werden bzw. kein Wert mehr darauf gelegt wird, es ist schade, dass die deutsche Umgangssprache zu einem Schatten ihrer selbst wird.

      Vlt. möchte sie einfach sagen, dass deutsche Lyrik mehr gewürdig werden müsste. Die Leute haben den Sinn dafür verloren. Ich selbst kann nun auch keine Gedichte rezitieren, allerdings bleibt mir deren Schöhnheit nicht verborgen. Natürlich ist das Geschmacksache, aber da Poesie ja sowieso allgemein belächelt wird, darf man durchaus ein mangelndes Bewustsein dafür feststellen.
      Im Wald boten sich mir zwei Wege dar, ich nahm den weniger betretenen.
    • ´Seraton schrieb:

      Wie kann man diesen Text nur so runtermachen? Ist euch wohl zu hoch oder was?!
      Grad in diesem Forum in dem alle so auf Worte wie "Negerhasser" abfahren...Dieses Forum ist ein echtes Musterbeispiel für die Probleme mit der Vergangenheit, das spiegelt sich in im "Hitler" spammen ebenso wie in zig kleineren Anzeichen wieder.


      Okay, danke für deine umfassende objektive Analyse der Community. Wenn du das wirklich ernst gemeint hast tust du mir Leid.
    • Die »Stunde null« wurde zur magischen Beschwörungsformel, als könne ein Volk mit einer zweitausendjährigen Geschichte seine Uhren einfach zurücksetzen, die Ärmel hochkrempeln und so tun, als sei das Material, aus dem man sich anschickte, das Neue zu bauen, etwas anderes als die Trümmer der eigenen Vergangenheit


      Naja. Stunde Null heißt zunächst einmal, dass alle sozialen Milieus im Osten und die allermeisten im Westen erst durch die Nazis, dann durch Krieg aufgehört haben zu existieren. Abgesehen davon, weiß ich nicht, wo der Begriff als Formel benutzt wurde. Er war immer umkämpft afaik.
      Und das mit der zweitausendjährigen Geschichte...naja. Ich könnte sicher eine Geschichte eines europäischen oder polnisch-deutschen Volkes schreiben, welche nicht weniger retrospektiv konstruiert wäre als die der "Deutschen". Ich sehe halt auch den Beginn einer Geschichte eines "Volkes" - vor 2000 Jahren, Cäsar erobert alles, was er Gallien nennt, und was er nicht erobert heißt von jetzt an Germania - nirgends. Warum greifen wir nicht noch weiter zurück und identifizieren und mit Kimbern und Teutonen, Boat-Peoplen und Lakoniern?
      Der Artikel hat ein paar nette Gedanken, wobei mir die meisten nicht sonderlich neu waren (dass Deutsche im Ausland vor allem dadurch auffallen, dass sie nicht als deutsch auffallen wollen ist nicht sonderlich bedeutend). Dennoch würde ich ihr in ihrer These (?) analytisch zustimmen, dass Europa nicht ohne, sondern nur mit Nationen, bzw. Nationalstaaten, zu machen ist

      Am Ende steht der verängstigte Däumling ohne jeden spirituellen Halt da.


      Oh noes. Die reiche Schriftstellerin hat keinen spirituellen Halt? Und darunter leiden die "Deutschen" jetzt auch? Ich glaub statt spirituellen Halt würden sich die meisten über ne kräftige Lohnerhöhung oder die Bundesliga wieder im Free-TV freuen und mir gehts genau so :P
    • ´Seraton schrieb:

      Wie kann man diesen Text nur so runtermachen? Ist euch wohl zu hoch oder was?!
      Grad in diesem Forum in dem alle so auf Worte wie "Negerhasser" abfahren...Dieses Forum ist ein echtes Musterbeispiel für die Probleme mit der Vergangenheit, das spiegelt sich in im "Hitler" spammen ebenso wie in zig kleineren Anzeichen wieder.



      Ich glaub eher unsere Textkritiken sind dir zu hoch. Sonst würde so ein plakativer Unfug, wie du ihn hier verzapfst nicht zustande kommen.

      @Der_Busfahrer: Das Projekt Europäische Union ist meiner Meinung nach in seiner jetztigen Form eh zum Scheitern verurteilt. Aber das würde die Diskussion jetzt in eine andere Bahn lenken...
    • ich fühle mich als europäer!
      ich habe nichts dagegen wenn wir irgendwann mal die Vereinigten staaten von Europa haben
      und die amtssprache englisch ist!

      ich arbeite in der wissenschafft eh mit menschen aus den verschiedensten ländern zusammen
      und im zuge der globalisierung ist das auch in der wirtschaft so.

      ich habe keine angst vor haltlosigkeit oder kulturverlust
      ich habe Goethe und Schiller gelesen auch an der lutherbibel hab ich mich versucht und
      ich habe aber auch andere alte europäische schriftsteller gelesen

      btw ist Iphigenie auf Tauris von Goethe mein lieblingswerk welches er aufgrund seiner
      Italienreise stark umformte... die Prosafassung unterscheidet sich recht stark von der
      endgültigen version. also ohne italien auch keine meisterwerke
      was ich sagen will is das europa so verflochten ist das ich landesabgrenzung in dem maße
      nciht für nötig halte.

      "Si vis pacem, para bellum"
    • Um ehrlich zu sein, bewegt mich der Artikel gar nicht, weil ich den Ansatz nicht nachvollziehen kann.

      Dieses Vergessen und Verdrängen deutscher Vorgeschichte kann ich zu einhundert Prozent nicht nachvollziehen. Wo sieht die so etwas? Ich finde, das Gegenteil ist der Fall. Kultur und Geschichte sind die "neuen" Trends in Deutschland, überall schießen Goethewanderwege, historische Märkte und Alstadtführungen aus dem ach so tristen, deutschen Asphalt. So viele Museen wie im deutschsprachigen Raum gibt es wohl auch nirgends (die Schweiz hat glaube ich am meisten pro Fläche und Einwohner). Und warum? Weil die Leute, die überhaupt für so etwas empfänglich sind, Lust darauf haben. Sogar der ein oder andere DSDS-Fan soll sich ab und zu in eine Gallerie verirren, hab ich gehört.
      Am herausstechensten ist aber meiner Meinung nach die regionale Heimatliebe. Die wird deutschlandweit gehegt und gepflegt. Da kann man sich vor 500-Jahresfeiern und Stadtfesten gar nicht retten. Veranstaltungen wie die Kinderzeche ind Dinkelsbühl sprengen Jahr für Jahr die erwarteten Besucherzahlen. Von mangelnder Vergangenheitspflege also keine Spur. Im Gegenteil, mit einem Heimatmuseum, in dem alte Bauernhöfe oder Stadtbilder nachgebaut werden und erlebt werden können, kann der gewöhnliche Michel sehr viel mehr anfangen als mit dem Werther von Goethe.

      Seelenheil in Bräuchen fremder Kulturen zu suchen, empfinde ich auch nicht als Verrat an der deutschen Seele. Das alte wird darüberhinaus ja nicht verschwinden. Wandern ist immernoch das urdeutscheste, was man sich vorstellen kann, egal ob man es mit Skistöcken oder Gehstock macht.

      Die deutsche Sprache wird auch nicht den Erstickungstod sterben. Selbstverständlich nimmt die Zahl der fremdsprachigen Begriffe zu, aber Sprache entwickelt sich nun mal. Das kann man mögen oder nicht, aufhalten wird man es nicht können. Dass sie lebendig ist sieht man allerorten. Junge, sprachlich begabte Schriftsteller gibt es genug. Und auch wenn der Boom mit Poetry Slams wieder abebbt, so hat das doch gezeigt, dass die Jugend nach Sprachkunst giert und Spaß daran findet.

      Und zu guter Letzt frage ich mich, welche deutsche Seele sie meint. Eine bayerische, eine berlinerische, eine hessische, eine friesische? Es gibt und gab nie DIE deutsche Seele. Jemand der auf dem Deich groß geworden ist wird den Schimmelreiter immer ganz anders lesen als ich. Deutschland war bis zum Vormärz ein Flickenteppich verschiedenster Richtungen, die eben alle irgendwie deutsch gesprochen haben. Zudem kommt das die Grenzen von damals mit den heutigen gar nichts mehr zu tun haben.
      Die einzige Geschichte, die uns wirklich national eint sind eben die beiden großen Kriege und die dunkle Zeit der Nazis. (Und die junge Geschichte der BRD).

      Meiner Einschätzung nach malt der Artikel also einen Teufel an die Wand, den es gar nicht gibt.
      Viel eher habe ich Angst, dass klassische Schriftsteller zur Zierde und Visitenkarte von Bildung verkommen. Dass sie irgendwann als so durchdiskutiert und unzeitgemäß gelten, dass man sie sich nurnoch ins Regal stellt und sagt: "Und hier ist meine zwölfbändige Sammlung von Lessing. Noch einen Tee, Frau Huber?"
      The verdict is not the end
      It is only the beginning
      Strong will shall keep spreading
    • Ich sehe den Artikel auch nicht als die ultimative Wahrheit an, dennoch steckt viel wahres in dem Gedanken, dass Deutsche sich auch mal an den Zwischentönen, die das Land zu bieten hat, erfreuen sollten oder diese kritisieren sollten. Große Gedanken müssen im Kern nicht neu sein, manchmal besteht auch die Leistung darin, einen großen Gedanken zur richtigen Zeit wieder aufleben zu lassen. Und in dieser Hinsicht empfinde ich den Artikel als sehr gelungen.

      Persönlich erscheint mir der Artikel auch nicht elitär: die Sprachwahl ist wohl mindestens gehoben, aber nicht unnatürlich abgehoben oder zwanghaft elaboriert, und die grundlegenden Gedanken betreffen jeden. Wie schon oft erwähnt bin ich ebenfalls ein strenger Verfechter eines geeinten und von Nationalstaaten befreiten Europas, allerdings schließt die Möglichkeit einer übergeordneten europäischen Regierung ja nicht unterschiedliche kulturelle Tradition in den Teilen Europas aus.

      Meiner Ansicht nach betont der Artikel ja grade, dass wir alle unser Bewusstsein für die Zwischentöne schärfen sollten. Insofern finde ich auch die hier im Thread bisher geäußerte Kritik nicht nachvollziehbar. Alle picken sich den Part raus, dem sie, mit Recht oder Unrech sei dahingestellt, am wenigsten zustimmen und argumentieren gegen diesen, aber wer von euch argumentiert tatsächlich gegen das, was der Artikel (zugegeben: meiner Meinung nach) eigentlich sagen will?

      Es geht nicht darum Europa den Nationalstaaten zu Opfern, es geht auch nicht um stärkere nationale Identität, es geht nicht um das Sterben der Sprache oder um vergessene Literatur. So wie ich es verstanden habe geht es darum, dass wir uns bewusst sein sollten was uns prägt und woher das kommt. Die Autorin belegt diese mit dem (mMm) abstrakten Begriff der "deutschen Seele". Ist vielleicht nicht sonderlich geschickt, da die Sprachwahl bestimmte gedankeliche Prägungen hervorruft, wäre aber noch abstrakter formuliert wenig griffig und rundherum inhaltsentleert.

      Letztenendes geht es dem Artikel ja um "Geschichtsbewusstsein", und ich denke, dass die Autorin damit durchaus einen wunden Punkt anspricht:

      Es geht nicht um »Hurra«-Patriotismus. Die leisen, genauen Töne sind es, die uns fehlen. Die deutsche Kultur ist reich davon. An uns ist es, sie zu neuem Leben zu erwecken.


      Diesem Schluss kann ich vollends zustimmen.
    • Meine kurzsichtig zu dem Thema geBILDete Meinung ist, dass die Welt allgemein ein besserer Ort wäre, wenn andere Nationalitäten mit Deutschland gleichziehen und ihre Volksseele ein Stück weit einmotten würden. Griechen, die ihr unverbindlich-unverantwortlich-archaisches Schäfer- und Bauernselbstbild gegen das eines modernen europäischen Staatsbürgers tauschen, zum Beispiel.

      Global gemessen ist der Unterschied zwischen einem Franzosen und einem Deutschen lächerlich gering, wieso also an Unbedeutendem krampfhaft festhalten? Nationale Identitäten sind nicht die Lösung, sondern das Problem Europas. Wie bei einer Gruppe von Schwulen unter Heteros haben Klischees und Vorurteile eine merkwürdige Anziehungskraft: sie verleihen Identität, man spielt eine Rolle. Ich binde im Ausland niemand auf die Nase, dass ich aus Deutschland komme. Wieso? Ich will als Person, nicht als Haarspalter, Buchhalter und Strandliegenreservierer wahrgenommen werden. Wer glaubt, jeder, der nicht Fahnen schwenkend zu jedem WM-Spiel rennt, schämt sich für Auschwitz, hat einen wichtigen Punkt nicht verstanden:

      "Die deutsche Seele...wie ist sie? Wir haben sie verleugnet und verloren. Aber ohne sie sind wir hilflos"
      Nein, im Gegenteil. Weil ich mich als Deutscher, geschichtlich begründet, viel kritischer mit meiner Nationalität auseinandersetzen musste, habe ich den Vorteil, mich nicht hinter ihr verstecken zu müssen. Wir haben sozusagen einen Vorsprung bezüglich der Entwicklung, die die Zukunft weltweit bringen MUSS. Besser dran ohne Volksseele, scheints.
      Sometimes glass glitters more than diamonds because it has more to prove.


      -- Terry Pratchett
    • ´Seraton schrieb:

      Wie kann man diesen Text nur so runtermachen? Ist euch wohl zu hoch oder was?!
      Grad in diesem Forum in dem alle so auf Worte wie "Negerhasser" abfahren...Dieses Forum ist ein echtes Musterbeispiel für die Probleme mit der Vergangenheit, das spiegelt sich in im "Hitler" spammen ebenso wie in zig kleineren Anzeichen wieder.

      Willst du mich dylfen?

      OT: Naja bla bla blub. Das Deutsch keine Wissenschaftssprache mehr ist, ist ja mehr als offensichtlich. Dazu die Globalisierung.
      Mir solls recht sein. Go 'ne 3-Sprachen-Welt: Spanisch, Englisch und Chinesisch.

      MfG Sprachraph
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