Tell Me What to Listen to - Reviews

    • Eric Clapton, B.B. King - Riding With The King (2000)


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      Das Album hat jetzt von mir 5-7 Spins bekommen (hauptsächlich beim Lernen als Hintergrund, höre da mit Abstand die meiste Musik) und hab mir zudem einzelne Tracks häufiger gegeben.
      Genre ist mir insofern fremd, dass mir die Namen der Interpreten sicherlich was sagen und mir unter der Musik was vorstellen kann; jedoch keinen Titel konkret nennen könnte.
      Instrumental bestehen die Songs aus Schlagzeug+Gitarre+Piano(+Violine), welche entspannt vor sich hin spielen. Dabei wird es jedoch durch abwechselnde Variation von Piano und hauptsächlich Gitarre nie eintönig, die Gitarrensoli klingen auch alle großartig und durchdacht; auch albumtechnisch werden ruhigere mit progressiveren Tracks gemischt um Monotonie zu vermeiden. Das Album ist super um in den relaxed mood zu kommen und bietet sicherlich eine großartige Hintergrundmusik, wenn man gute Freunde da hat. Ebenso wie es variiert, ist es auch nie aufdringlich, was zu dem Zweck, zu dem ich dieses Album höre, deutlich positiv anzurechnen ist.
      Textlich (aus meiner Sicht) sicher nicht das absolute Highlight; aber die Stimmen der beiden Interpreten haben einen besonderen und eigenen Klang, der sehr gut mit den Instrumentals eine Symbiose eingeht. Das ganze Album ist auch in sich stimmig und es gibt keine negativen Ausreißer nach unten.
      Overall denke ich, dass das Album ein super Einstieg in Richtung Blues ist, mit dem man sich schnell auch als Genrefremder anfreunden kann, ohne sich besonders "reinhören" zu müssen.

      Highlights sind meiner Meinung nach:
      - Riding With The King
      - Key to the Highway
      - Three O'Clock Blues
      - Come Rain or Come Shine

      Möchte mich auf jeden Fall bei Alan für den Vorschlag bedanken, mache hier mit um solche Alben kennenzulernen; das Album hat die Messlatte für das Bluesgenre auf jeden Fall hoch gelegt :)
      Werde mir die nächsten Wochen auch deine anderen Vorschläge mal anhören.

      Kann dem Album trotz der Lobeshyme "nur" eine 4(,25)/5 geben; es fehlt dem Genre zum jetzigen Zeitpunkt einfach das Potential, einen Lieblingstrack zu erschaffen den ich für Wochen loope; was ich persönlich über "stark auf Albumlänge" rate.

      Danke für eure Aufmerksamkeit :)
    • morlockk dilemma
      circus maximus
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      habe im zuge von tmwtlt bereits "weihnachten im elfenbeinturm" gehört, was mir sehr gut gefallen hat, also dachte ich, ich gönn mir mal diese rec.
      der stil von morlockk dilemma ist hier im forum ja ohnehin bekannt, also werde ich dazu nicht allzuviel schreiben. viele finden seine stimme und seine art zu rappen anstrengend, mir geht es mittlerweile sehr gut rein und finde auch das es einfach perfekt zu seinen lyrics bzw. seinem erzählerischen stil passt. habe zu diesem album auch ein review gelesen, in dem beklagt wurde, dass es keine richtigen hooks gibt und alles zu sperrig, zu wenig eingänglich ist; dem kann ich gar nicht zustimmen und bin froh, dass es genau so ist.
      die lyrics sind großartig, dafür muss man den guten einfach mögen, auch wenn ich schon sagen muss, dass es schwierig ist über eine stunde hinweg, alles im kopf zu behalten und als großes ganzes zu verstehen. werde deswegen auch nicht direkt auf den inhalt eingehen, bin nicht gewohnt so intensiv auf den text zu hören und habe auch schon wieder zu viel vergessen um darüber zu philosophieren. ist für mich aber auch nicht wirklich nötig um es zu enjoyen, die geschichten funktionieren auch im kleinen sehr gut.
      zu den lyrics gibts nette beats und überwiegend ältere lo-fi samples. gefällt mir schon gut, aber im vergleich zum elfenbeinturm etwas weniger variation und teilweise austauschbar, vorallem diese swing/jazz samples (fieber, buffalo bill bspw.), wobei da ja auch dexter dabei war, keine ahnung wer da welche beats gemacht hat.
      um auf die einzelnen tracks einzugehen sind es mir zu viele, daher nur kurz meine highlights: "die ankunft"; "der wahre messias", absztrakkt-part übernice, sollte ich mir auch mal was anhören; "mordshunger", cooles sample, kannte ich durch ein cover von fantômas; "die taube"; "der schatten", großartige lyrics. im speziellen muss ich dann noch "galgenberg" hervorheben, der track ist einfach perfekt :love: genau so eine kombination von sample, beat, lyrics und rap kann ich richtig feiern, schade das es nicht mehr tracks in diesem stil auf dem album gibt.
      insgesamt ein wenig schlechter als "weihnachten im elfenbeinturm", welches ich mit 3.5/5 bewertet habe, daher gebe ich hier gute 3/5.


      für weitere reviews habe ich leider zu wenig zeit.
    • Aesop Rock - Labor Days (2001)
      Hab von dem guten Dude davor zu meiner Schande noch gar nichts gehört (Amirap-Horizont sowieso mega beschränkt ((^^)) , nach nen bisschen Recherche hat sich gezeigt, dass man ihn mMn jetzt nicht unbedingt kennen muss, aber ist klar bekannt.
      So nun zur Musik, auf rym ist Artist auch als abstract hip hop getaggt, ich denke das passt ganz gut. Die Instrumentals sind das Gegenteil von Überladen gefällt mir sehr gut, dabei bekommt man alle möglichen Instrumente zu hören, was schon mal für eine tolle Abwechslung sorgt. Die Instrumente sind auch überwiegend sehr nice eingesetzt (tolle Melodien) und stehen bei den Beats im Mittelpunkt, begleitet von dezenten Drums. Zum Teil lassen sich für mich schon old-school-artige Elemente erkennen, vor allem durch die starken Basslines und damit verbundenen Rhythmen. Mit den Lyrics und Themen hab ich mich jetzt nicht beschäftigt, aber hat sicher Potenzial, da glaub viele Anspielungen etc verwendet werden, die ich bisher einfach noch nich checke, aber ist interessant. Zum Flow noch: ziemlich gut, auch abwechslungsreich und ohne Störfaktor, passt sich auch gut den Rhythmen an. Zusammen mit den Instrumentals schafft er nen ziemlich nicen, düsteren Vibe, was sehr meinem Geschmack entspricht.
      Das Album beginnt übertrieben gut, der erste Track vermittelt schonmal wo es ungefähr hingeht. Danach für mich das übertriebene Brett Daylight(nur der Daylight-Teil ist aufm Album), hatte beim ersten Hören absolute Gänsehaut, 5/5 Track. Leider gehts nicht ganz so geil weiter, danach folgt nämlich leider auch mein Tiefpunkt (komme hier nicht mit Gitarre im Beat klar). Danach gehts aber wieder mit starken Tracks weiter, die dem oben beschriebenen entsprechen. Unteranderem mit nem Track der mich an nen Taktloss-Track erinnert, Illogic Feature, und je weiter man sich dem Ende nähert mit nicen Streichern in den Instrumentals.
      Insgesamt super Album, sollte jeder gehört haben, der sich als Amirap-Kenner bezeichnen will. :D Bekommt von mir ne 4/5, der Mittelteil schwächelt halt im Vergleich zum Rest imo. Trotzdem tolles Album, danke für den Vorschlag!
    • Rolo Tomassi - Grievances (Mathcore, Jazzcore, Hardcore - 2015)

      recommended vom guten Treeqt



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      Was 1 anstrengendes, aber auch gleichzeitig befriedigendes Album!

      Die UK-Musiker von Rolo Tomassi bringen auf ihrer 11 Anspielstationen starken CD "Grievances" einen extremen mix aller erdenklichen Genres, angefangen über komplizierte Mathcore-Riffs und Screams von Frontfrau Eva Spence über Eletronica-Einlagen, speziell bei Raumdeuter, bis hin zu extrem athmosphärischen Titeln wie "Crystal Cascades", "Chandelier Shiver" und "Funeral", die mit Spences sopraner Gesangsstimme komplettiert werden.

      Mein persönliches Highlight des Albums ist allerdings ganz klar das Outro "All That has Gone Before", aufgrund seiner Vielfalt: Es beginnt mit einem uptempo Piano-Instrumental, wandelt sich dann wieder in die bekannte technische komplexität gepaart mit einer screamenden Eva. Danach wird das Stück quasi unterbrochen und baut sich unter cleangesang zu einem epochalen Finale auf.

      3,75-4/5, da es mir manchmal echt zu viel wird, ansonsten ist das Album recht flawless

      Nice Rec, Brudi <3
    • Saosin - Translating The Name
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      Musste ehrlich gesagt zugeben das ich schon nach dem ersten Song wusste was mich bei diesem Album erwartet. Ich habe mich nicht geirrt.
      Mega softe und helle Stimme die im Kontrast zum gescreame steht. Musikalische Untermalung ist solide, kann man sich nicht beschweren.

      Das Problem das ich mit diesem Rec habe ist das ich mich schon seit vielen Jahren aus diesem Genre bewegt habe und es mir schwer fällt wieder so richtig auf den "turn" zu kommen. Einige Parts haben gut gebockt und mir auch kleine flashbacks gegeben.

      Saosin ist musikalisch gesehen einfach nicht mehr mein Ding. Liegt es an mir das ich mich nicht mehr in das Genre einhören kann, oder an Saosin? Ich weiß es nicht. Habe mir das Album ca. 15 mal gegeben und muss sagen ich immernoch nicht weiß, wie ich es raten soll.

      Wäre vor 5 Jahren für mich sicher ne 4,5/5 gewesen, aber momentan tendiere ich zur 2,75/5.
    • Hail the sun – Wake (2014)

      Laut RYM und Sputnik Post-hardcore/Math Rock. Sollte mir also eher entgegenkommen als mein voriges Review. Erinnerte mich auf Anhieb an Circa Survive aufgrund der markanten Stimme des Sängers die mich sehr an jene von Anthony Green erinnert. Instrumental heben sie sich aber merkbar von jenen ab und spielten sich schon nach dem ersten Spin gut ins Ohr. Lyrisch hört man das gewohnte Gesülze über Liebe, Drama, Tod und irgendwas über Religion, alles nix neues wenn man auf die Songtexte eingeht. Der Sänger passt wie die Faust aufs Auge und performed eigentlich in jedem Song ziemlich gut und bringt die Emotionen gut rüber. Das Drumming gefällt mir richtig gut. sehr abwechslungsreich und verschiedene tempi, meistens aber sehr ruhig und wirkt eigentlich nicht chaotisch (was für Math eher üblich is). Die Gitarrenjohnnys sind bei der Band aber auch nicht zu verachten. Zu den Beats folgen catchy riffs die auch technisch was hergeben. Sehr kompaktes und solides Album welches nach dem 4. Spin sehr wohl eine 3,5/5 verdient. Persönliches Manko: wenig Atmosphäre und ich hör mich schnell satt an diese Vocals…
      (15:11:23) (+aHCoS) iRiE^
      (15:11:27) (+aHCoS) ich weiß es einfach nicht

      (13:31:30) (@Napo) österreicher sind deutscher als deutsche ...
    • Mogwai - Mogwai Young Team



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      Mogwai sind für mich typische Vertreter der ruhigeren Seite des Post-Rocks. Ein paar einzelne Lieder von ihnen waren mir bekannt und auch in das ein oder andere Album habe ich schonmal reingehört. Young Team ist eines davon, allerdings war die Erinnerung daran quasi nicht mehr vorhanden.
      Bisher hatte ich mit dieser Sorte Musik oft das Problem, dass sie mich in den ruhigeren Passagen irgendwo unterwegs verloren hat und ich nicht mehr so genau hingehört habe. Deshalb wollte ich dieses mal ein wenig besser aufpassen und mich darauf einlassen. Geklappt hat das überwiegend recht gut.

      Der Einstieg in das Album ist sehr sanft und eröffnet eine angenehme Wohlfühlstimmung die weitestgehend über die gesamte Laufzeit gehalten wird. Die Musik fließt die ersten 9 Minuten zunächst ruhig vor sich hin und bevor es zu eintönig wird, werden in Like Herod härtere Töne ausgepackt. Zunächst könnte man denken das Lied neigt sich dem Ende zu, doch die Instrumente klingen nur zum Anschein aus. Wie aus dem nichts setzen verzerrte Gitarren ein und aus der so friedlichen Atmosphäre wird auf einmal ein nervöses, chaotisches Klanggewitter. Es wird eine Weile lang mit einem sehr hektischen Riff gearbeitet, das sich langsam wieder beruhigt, nur um sich kurz darauf ein weiteres mal aufzubäumen. Diesen Kontrast zwischen laut und leise finde ich sehr gelungen und auch nach mehrmaligen Hören packt mich vor allem der erste Übergang immerwieder aufs neue. Für mich ganz klar ein Höhepunkt des Albums.
      Mit Katrien folgt dann wieder ein schöner, ruhiger Song in dem mit gesprochenem Wort hantiert wird. Das klappt hier, wie auch später in R U Still in 2 It, meiner Meinung nach sehr gut, leider wird für meinen Geschmack auf dem Rest der Platte aber ein wenig zu viel geredet. Gerade das Gespräch am Ende von Tracy finde ich eher störend. Es zerstört für mich den musikalischen Fluss und sorgt zusammen mit ein paar weniger inspirierten Songs im Mittelteil für einen leichten Durchhänger. Obwohl es nie wirklich schlecht oder langweilig wird, kratzt mir das Album hier etwas zu sehr an der Beliebigkeit.
      Am Ende gehts dann aber nochmal steil Berg auf, mit Mogwai Fear Satan schließt die Platte mit einem weiteren Höhepunkt. Über eine Viertelstunde werden hier in bester Post-Rock-Manier wunderschöne Themen aufgegriffen und unter langsam voranschreitenden Variationen kombiniert. Auffallend ist wieder der Kontrast zwischen sanften Ruhe-vor-dem-Sturm Phasen und hektisch aufwühlenden Durchbrüchen. Insgesamt hinterlässt das Lied, wie auch das gesamte Album, bei mir einen angenehm beruhigenden Eindruck der zum vorsichtigen Optimismus einlädt. Ich werd es mir bestimmt noch öfter anhören und bin recht froh über den Vorschlag, da ich Mogwai eigentlich beinahe schon als langweilig abgetan hatte. Über eine endgültige Bewertung bin ich mir noch etwas unsicher, aber ich denke es wird sich wohl etwa im 3,5/5 Bereich einsiedeln.

      Die besten Lieder sind für mich Like Herod, Katrien und Mogwai Fear Satan. Das letztere ist wahrscheinlich auch der beste Anspieltipp, da es das gesamte Album wie ich finde sehr gut repräsentiert.

      Den anderen Recs konnte ich mich stressbedingt nicht wirklich widmen. Zu Volor Flex bin ich gar nicht gekommen und Beefcake hab ich mir nur zweimal nebenbei angehört, kann aber noch nicht wirklich etwas darüber sagen. Ist mir genretechnisch wohl auch zu fremd um so schnell was brauchbares dazu formulieren zu können.
      Außerdem stehen von meinem Austieg von vor über nem Jahr noch Recs aus in die ich auch nochmal reinhören will, hab das nicht vergessen lieber Luke. :rolleyes:
    • Overwerk - The Nth Degree
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      Da ich neuerdings anfangen habe mich mit elektronischer Musik zu beschäftigen kam mir das Album grade recht, als Genreneuling sind neue Eindrücke immer gut.
      Bei "The Nth Degree" handelt es sich um das Debutwerk von Overwerk, die Playtime liegt bei knapp unter 30 Minuten verteilt auf 6 Tracks. Das Genre wird vom Internet als progressive House angegeben, da ich wie gesagt von Musik dieser Art keine Ahnung habe kann ich nicht sagen wie akkurat die Beschreibung ist. Die definitiv größte Stärke der EP ist für mich, dass die Musik sowohl in den einzelnen Tracks als auch über die gesamte Spielzeit verteilt genug Variationen aufweist um auch ohne relevante Vocals unterhalten zu können, sowas schafft vor allem "House-artige" Musik bei mir nur selten.
      Wirklich herausstechen konnte für mich kein Track, Ausfälle gabs bis auf den Mittelteil von Paradigm allerdings auch nicht. Ich würde grade wohl 3/5 vergeben, werde es mir aber noch einmal in unbestimmter Zeit anhören wenn ich ein besseres Gefühl für solche Musik entwickelt habe. Momentan denke ich dass ich viele Aspekte noch nicht richtig verstehe um sie gebührend wertschätzen zu können.
      Deswegen 3/5, mit sehr viel Luft nach oben.
      Anspieltipp:

    • AKHLYS - The Dreaming I


      Es ist uns allen bewusst, dass Metal generell absoluter trash ist und Schwarz Metall die einzige Ausnahme darstellt. Warum? Weil man das Genre im Großen und Ganzen als einen Mix aus Ambient und Noise Musik nennen kann und es dementsprechend nicht viel mit den anderen Metal Spielarten zu tun hat. irie's Vorschlag hat damit also schon mal das Potential nicht grauenhaft zu sein. Dazu kommt das sehr feine Cover und da wir auch wissen, dass Coverqualität und Albumqualität stark korrelieren sind wir maximal ekstatisch.
      Auf The Dreaming I erheben sich bzw. verschwinden alle Tracks aus/in typischen Ambient Drones. Das ist natürlich so eingesetzt, dass die Tracks nahtlos ineinander übergehen. Ein eigentlich billiger Trick, der in meiner Erfahrung aber fast immer positiv zu vermerken ist. So wirkt es auch hier dem Hörer den Eindruck zu verleihen es handle sich bei dem Album um ein Stück. Der 16 Minuten lange, dritte Track sticht als einziger aus dem Ambient into Blast Beats Schema hervor. Er endet mit einer an Aine O'Dwyer erinnernden Aufnahme sakralen Gesanges mit Orgelbegleitung mit reichlich Reverb, sowohl künstlich als auch der natürliche Hall des Kirchensettings. Effektiv handelt es sich dabei um genau das Quäntchen Abwechslung, dass ein gutes Album in sonst typisch monotonen Genres braucht um mich anzusprechen.

      2.5/5.0


      Rejjie Snow - Rejovich: 2.5/5.0
      ABBA - Voulez-vous: 1.0/5.0
      [8:45 PM] WhineTraube: Ich gucke keine twitchhoes
    • Kendrick Lamar - To Pimp A Butterfly

      Hab mir, ehrlich gesagt, Kendrick Lamar nie so richtig angehört. Paar Tracks kannte ich natürlich, doch auf denen hat er mich nie so richtig überzeugt.
      Das Album "To Pimp A Butterfly" ist eigentlich ein gutes Album, das erkennt man auch nach dem ersten Spin. Die Beats sind sehr gut produziert, klingt alles nach alter Schule, Boombap, Jazz, Soul aber hat einen modernen Touch. Also das Klangbild gefällt mir. Ich find auch den Aufbau des Albums interessant, Kendrick fängt irgendwann an ein Gedicht zu erzählen am Anfang oder Ende eines Tracks und hört immer zu dem Moment auf, an dem der folgende Track dann zum Gedicht passt. Find ich sehr cool. Die Details von "To Pimp A Butterfly" sind generell sehr löblich. Zum Beispiel am Ende vom Track "U" ist das lyrische Ich besoffen und man hört im Hintergrund sogar Flaschengeräusche und wie er Schlücke nimmt. Kendrick rappt auch richtig cool auf dem Track, der besoffene Flow und die Betonung geht mir gut rein.
      Kendrick ist schon ein guter Rapper, doch ich kann ihn irgendwie nicht richtig feiern. Der rappt zwar gut, wenn nicht sogar sehr gut, die Texte sind auch durchdacht und erzählen eine Albumumfassende Metapher, die mit einem Dialog zwischen Tupac und Kendrick endet, doch irgendwie überzeugt er mich nicht als Rapper. Die Stimme ist nicht so mein Ding oder irgedwas, ich weiß es nicht mal. Es gibt auch Parts, wie bei dem "For Free?" Interlude zum Beispiel, wo ich das vergesse und mir denke, dass das ein krasser Dude ist, doch dann folgt wieder irgendein komisch geflowter Part. Obwohl ich sagen muss, dass mit öfterem Durchhören diese "komischen" Parts mir immer weniger auffielen. Trotzdem sind mir die Hooks und die Produktion manchmal zu poppig und die Gesangseinlagen waren an manchen Stellen auch zu viel. Dennoch gutes Album.

      3,5-4/5
      Beste Songs: U, For Free? (Interlude), Hood Politics

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    • L'Orange - Old Soul

      HipHop/Jazz Mashup 2011

      Der Produzent L'Orange gönnt sich hier auf diesem Release die "Dienste" der Jazz-Ikone Billie Holliday, um so einen ganz besonderen Mix aus verrauchtem 50er-Bar-Flair und "modernem" HipHop zu basteln.

      L'Orange bezeichnet Billie Holliday als "seine Muse", die ihn in seinem ganzen kreativen Schaffen inspiriert hat und dementsprechend ist es auch nur logisch, dass "Old Soul" verschiedene Klassiker von Ms. Holliday sampled und ihnen so einen modernen Anstrich gibt.
      Den Anfang gibt "The Good Shepherd", das "I Thought about you einen neuen Anstrich gibt und dabei sowohl einen knisternden Vinyl-Sound, als auch ein Stück weit moderne clean-Produktion beinhaltet.
      Mein persönlicher Favorit allerdings ist "The Night", aufgrund des Samples des grandiosen Tracks "Lady sings the blues". Hier wird ein, für die Scheibe, recht ausgefallenes Drum-Pattern unter m.E. etwas beschleunigte und stärker kontrastierte Version des Klassikers gelegt und erzeugt so eine wunderbare Atmosphäre zwischen deprimierender Tristesse und 50er Fernweh.

      Insgesamt für mich eine 3,75/5, da mir einige Tracks wie z.B. Cafe Society nicht 100% gut reingehen, bzw. ich mir eine andere Interpretation des Samples gewünscht hätte.
    • heaven in her Arms - Erosion of the Black Speckle
      Screamo aus Japan

      Mach mal kein track by track, bin ich im allgemeinen kein Fan von

      Instrumentell ist das Album stark, selten richtig schnell, die doomigeren Passagen erzeugen ne schöne Stimmung.
      Habens auch bei den meisten Instrumentellen Teilen (und da gibts relativ viele und lange von) geschafft selten Langeweile
      aufkommen zu lassen, was durchaus ne Leistung ist. Sehr abwechslungsreich instrumentell, bei red dream. z.B. kommt so bisschen punkrock feeling auf.

      Find die Abwechslung zwischen sehr ruhigen parts und schnellen, hardcore orientierten parts interessant.

      Lyrics kann ich nichts zu sagen, ist wohl japanisch/nicht verständlich und hab keine Songtexte gefunden.
      Für mich grösster Minuspunkt: Der Sänger. Stimme geht mir absolut null rein und macht für mich das Album nen stück weit kaputt.
      Finds instrumental gesamthaft gut/sehr gut und die gesprochenen passagen / ruhiger gebrüllten Passagen auf get out gehen mir gut rein. Die normale Scream stimme von Sänger ist mir dann zu hoch und gekreischt, macht einfach keinen Spass zuzuhören. Grad mit den selten richtig schnellen songs passt die stimme garnicht dazu.

      habs jetzt 4-5 mal durchgehört, ist möglich, dass ich das mit paar spins mehr noch revidieren müsste.
    • Thievery Corporation - The Richest Man In Babylon

      Genre irgendwas mit Downtempo und Trip-Hop, mit Trip-Hop assoaziiere ich halt sofort irgendwas wie Portishead. Dachte also sowas in die Richtung erwartet mich, weil fing auch so ähnlich an. Also der Anfang schon mal ganz nice, allerdings kommen danach wie der Titel des Albums schon verspricht orientalische Einflüsse in die Rhythmen und Instrumente (Flöten), was mir gar nicht gut reingeht. Ansonsten ist ganz chillig, was mir allgemein auch wesentlich besser reingeht als stressige Musik. Die Tracks mit Frauengesang sind nice, außerdem sind die Trompeten noch nett. Die Melodien passen und die Beats sind auch akzeptabel.
      Insgesamt also schon hörbar, aber seh jetzt da nichts langfristig Interessantes, dementsprechend auch nicht das Belangen gehabt, das jetzt öfters zu hören.
      2,5/5
    • Cloudkicker - Subsume (2013)


      Das Album War als Prog Metal getaggt und ich War schon verwundert, weil ich von Cloudkicker, geschweige denn dem Album jemals etwas gehört habe. War beim Intro/ersten Lied auch ganz guter Dinge, aber das Album will mir partout nicht gefallen. Habe es mir über 10 mal in unterschiedlichenAtmosphären angehört und mein Anfangseindruck bestätigt sich.
      Ich finde das Album weder besonders einfallsreich noch vertrackt noch atmosphärisch herausragend. Es wird zwar viel Atmosphäre aufgebaut (geht imo teilweise sehr stark Richtung Ambient/Post-Rock) aber sie verpufft einfach.
      Generell ist das Album durchzogen von Guten Ideen, die aber nur lose aneinandergereiht sind. Weder eine größere Idee noch ein Hauptthema, was sich durch das Album oder die Songs zieht (Beispiel :im 2. Song, "A weather front was stalled out in the pacific", beginnt er ein Motiv, spielt das zu Ende, Pause, und dann was total anderes imo ohne jeglichen Bezug. Daraus kann man einfach 2 Songs machen.).
      Instrumental ist die Gitarre gut, das Schlagzeug enttäuscht mich aber. Da wird nur das Rudimentärste gespielt, wenig Abwechslung, kaum freakige Taktarten, wenig Fills.
      Nach Recherche habe ich dann herausgefunden, dass 1 Person das alles alleine eingespielt hat. Sharp ist such Gitarrist und hat vorher Drumcomputer benutzt. Bei dem Album sitzt er an einem E-Schlagzeug, was sicherlich Respekt bzgl der Ausführung verdient.
      Das Ergebnis überzeugt mich aber gar nicht, weder kompositorisch noch in der Ausführung.
      1,5/5

      Habe mir zusätzlich noch 10+ Spins von Nocte Obducta gegeben, aber da ists mir für ne Review zu früh. Das Album kriegt auf jeden Fall noch ein paar Spins und dann drop ich ne Review im Metalthread.
      War aber auf jeden Fall schön, an die Band erinnert zu werden, hatte die fast vollkommen vergessen.

      P.S. Sorry für Formatierung, habs mobil geschrieben. Kriege das WLAN PW hier erst morgen -.-
    • Ostgut Ton - Fünf

      Ostgut Ton ist das Berghain-Label und bei Fünf handelt es sich um einen äußerst umfangreichen Labelsampler mit einer Spielzeit von knapp drei Stunden. Gewissermaßen ist es ein Konzeptalbum, denn in jedem Track werden irgendwelche mechanische Geräusche aus dem Berghaingebäude gesampled. Bis auf diese Gemeinsamkeit unterscheiden sich die auf meiner Version insgesamt 26 Tracks von fast genau so vielen verschiedenen Künstlern aber natürlich doch deutlich voneinander. Es ist also sehr schwierig, über das Album als Ganzes zu reden, daher werde ich einfach ein paar Tracks hervorheben, die für mich herausgestochen haben. Direkt zwei der ersten vier Tracks sind richtige Banger. Sowohl Shiraz von Marcel Fengler als auch Gestalts von Substance machen sofort richtig Bock aufs Raven. In der Folge wird es erstmal wieder ruhiger und atmosphärischer, bis auf den Tracks 8-10 wieder ordentlich Tempo gegeben wird. Auch danach wechseln sich immer wieder härtere und schnellere Töne mit ruhigeren ab, manchmal wird es auch richtig minimalistisch. Der einzige Track mit Gesangsfeature ist Hold On von Murat Tepeli.
      Das ganze Teil konzentriert am Stück zu hören schaffe ich zwar nicht, aber es ist schon ein recht kühler Einblick in die Berliner (+ Freunde) Technoszene für einen Laien wie mich. Einerseits kriegt man Lust auf Abspasten im Berghain, andererseits kann man das Album aber auch gut im Hintergrund laufen lassen während man irgendwas anderes macht.

      3,5/5



      Joe Space & Drumtomski - Nudus Cactus

      Nach dem obigen Monstrum was kurzes für Zwischendurch. Auf Nudus Cactus gibt es nämlich abzüglich Remixes, Interludes, Skits und In- und Outro gerade mal fünf Tracks.
      Was mir bei den 2ZG Dudes schon immer am besten gefallen hat waren die Beats. Diese überzeugen auch hier wieder auf ganzer Linie. Die Samples sind fast alle wunderbar jazzig, was auch nicht gerade verwunderlich ist, wenn man auf discogs erspäht, dass fast die Hälfte von FloFilz produziert sind. Die Raps gehen klar. Inhaltlich zwar - klassisch 2ZG - nichts wirklich Besonderes, aber der schön assi klingende Saarbrücken-oder-wo-auch-immer-Akzent passt perfekt zu dem Unsinn den sie immer labern.
      Der Standouttrack ist für mich Blitzkrieg. Hier wird der überwiegend entspannte Sound der EP auf einmal durch absolut zerberstende Drums unterbrochen. Meine Autoboxen sind mit denen komplett überfordert.



      Kann man sich unterm Strich gut anhören, aber insgesamt ist es doch ein wenig kurz und weder besonders herausragend noch innovativ.

      3/5


      Lustmord - Heresy

      Bevor ich mir das Album vor zweieinhalb Wochen zum ersten Mal angehört habe, hab ich auf rym mehrere Kommentare à la "schlaft bloß nicht ein während ihr das Album hört" gelesen. Was ist beim ersten Spin passiert? Die Rahmennbedingungen für ein schönes, düsteres Ambientalbum waren eigentlich perfekt. Spät am Abend, alles dunkel, alles leise draußen, also setze ich mich gemütlich in meinen Sessel und mache das Album an. Kurz danach war ich auch schon eingeschlafen.
      Genau das gleiche ist mir eben wieder passiert. Dabei war ich mir diesmal wirklich sicher, dass ich komplett munter bin und ich hab mich extra zur Vorbereitung davor noch ne Viertelstunde hingehockt und meditiert. Hat nichts genützt, noch während des zweiten Tracks war ich wieder am schlummern . Ich hatte das Album zwar inzwischen schon ein paar Mal gehört während ich nebenbei am Surfen war, aber da entfacht es nicht so ganz seine Wirkung. Eigentlich muss man sich schon richtig darauf konzentrieren. Nur hat es diese merkwürdige, schlafinduzierende Wirkung auf mich, die mir genau das doch deutlich erschwert. Dabei ist das Album natürlich alles andere als langweilig. Alle möglichen verschiedenen Sounds kommen neben- und nacheinander auf einen zu, permanent verändert sich irgendwas. Die Aufnahmen sind wenn ich mich recht erinnere auch tatsächlich aus irgendwelchen verlassenen Gruften und so, also man bekommt schon ein recht authentisches Klangerlebnis. Nun ja, wie auch immer. Vielleicht werd ich es noch das ein oder andere Mal probieren, auf jeden Fall extrem interessant. Wirklich werten kann ich es aber bisher nicht.
    • Tito & Tarantula - Tarantism

      Irgendwie passt der Sound sehr gut zu Fas. Einerseits schon eine roughe Art, andererseits doch irgendwie entspannt und man enjoyed es. Ich fühlte mich irgendwie kurz in Rumänien, mit der Musik als Hintergrund.
      Dabei bleibt das ganze extrem real gekeept, die Texte sind nah am Menschen; man merkt dass er wirklich etwas erlebt hat.
      Es ist sehr entspannt zu hören und macht schon extrem Bock wieder mehr Rock zu hören, weil man einfach die Werte und Normen des Rock vermittelt bekommt.
      Werde es denke ich meiner Mutter mal geben )
      Zu bemängeln habe ich eigentlich nur, dass das Album natürlich keine großen Experimente wagt und es deswegen nur "gut" ist, aber meinen Horizont nicht unbedingt krass erweitert hat.

      Subjektiv 2,5-3/5
      Objektiv 2/5
      Metaobjektiv 3,5/3
    • The Notorious B.I.G. - Life After Death

      Dieses Album hat mich unerwartet beeindruckt. Es ist zwar viel zu eintönig für die Länge (2h auf 2 CDs) und voller Hooks und Features, die aus jedem roflgrins ein cry Emoji machen würden, aber wer sich darauf konzentriert hat in Anbetracht des restlichen Inhaltes eh die Kontrolle über sein Hörerlebnis verloren. Der Fokus sollte bei Life After Death ganz klar auf Biggie's Sprachgesangskunstfertigkeiten liegen. Die unglaubliche Lässigkeit mit der er über die Beats flowt lässt es erscheinen, als würde B.I.G. mit dir im selben Raum sitzen und ausm Nähkästchen plaudern. Die Musik wird dabei größtenteils zur Nebensache.
      Wenn das Album diesen Fokus von sich aus setzen würde und einen nicht mit einigen Einheiten (literalen Stunden sozusagen) uninteressanter Sideshows zuballern würde, dann wär echt richtig geil. So ist leider nur einigermaßen geil.

      2.5/5.0
      [8:45 PM] WhineTraube: Ich gucke keine twitchhoes
    • Mass of the Fermenting Dregs - ゼロコンマ、色とりどりの世界 (Zero Comma, Irotoridori no Sekai)

      Alternative Rock, Post-Hardcore

      Ich hab mich jetzt echt länger mit dem Album rumgeschlagen. Es ist ganz quirky, teils catchy und teils ein bisschen anstrengend. Nicht sonderlich gut aufgenommen, aber es hat diesen asiatischen Charme, der die Musik irgendwie bekannt klingen lässt, obwohl man nicht wirklich eine westliche Parallele kennt. Rangiert von Poprock zu Noise Rock (?) und ist deswegen ein bisschen schwer einzuordnen. J-Rock halt.
      Das Album ist definitiv nicht weltbewegend, aber nach dem 5. Loop oder so kann ich damit schon sehr was anfangen. Ich würde sagen so knapp über dem Durchschnitt, was mein Hörgenuss angeht.
      2,75/5, wobei sie wirklich darüber nachdenken sollten ihren Namen zu ändern.

      Nochmal sorry, dass es so lang gedauert hat, aber es ist irgendwie schwierig einen substanziellen Kommentar über das Album zu schreiben imo.
    • Santana - Guitar Heaven: The Greatest Guitar Classics of All Time


      Ich will dir wirklich nicht zu nahe treten, l0sth0pe, deswegen verzichte ich auf das Review und lasse einfach nur ein Rating da:
      0/5
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      oke, ein bisschen was sag ich schon dazu.
      Die ersten drei Tracks waren eine Qual. Stellt euch den generischsten, überproduziertesten und langweiligsten "Rock" vor. Das wäre eine 5/5 im Vergleich zu diesem Haufen Scheiße. Als dann auch noch wirkliche Klassiker aus ihren Gräbern geholt und buchstäblich anal vergewaltigt wurden (nennt sich "Cover") hab ich dann irgendwann mal ausmachen müssen. Ich gebs zu: Ich hab mal wieder ein Album nicht zu Ende gehört, aber ich hoffe ihr könnt mir verzeihen. Ich bin richtig richtig wütend geworden während dem Hören. Negativen Hörgenuss erlebe ich selten, sowas will ich mir nicht gefallen lassen.
      Ich meine: Rock Rap. ROCK RAP!!!! WIESO HAT SICH NAS AUF SOWAS EINGELASSEN?
      und dann teamen CHESTER BENNINGTON und RAY MANZAREK (WHAT THE FUCK) up um Riders on the Storm zu schändigen. Bitte macht, dass es aufhört.
      Tut mir echt leid, l0sth0pe.
    • Overwerk - The Nth°
      Wiedermal für mich ein Genre-Ausflug, der mich diesmal nicht über Kendrick's Nigga-Lines oder die übersteuerten Neutral Milk Hotel Gitarren führt, sondern mich tief ins elektronische führt: In den Teil der Musik, den ich lange und bewusst gemieden habe. Ich habe (wieder einmal) kaum bis keine Erfahrung mit dieser Art von Musik und deswegen bekommt ihr von mir nur die rohe Meinung eines Anfängers.
      Ich habe beim Hören sehr lange darüber nachgedacht, was diese Musik denn überhaupt ausmacht. Es gibt für mich keine klassische "Akkordfolge", kaum Stimme die Klangfarbe verleiht, keinen Text, der dich zum Nachdenken anregt, keine Soli, die dich die Genialität der Musiker spüren lassen und melodietechnisch.... sehr bescheiden.
      Ich habe für mich entschieden, dass diese EP vor allem von Klangschichten lebt. Ich kann mir beim Hören geradezu vorstellen, wie da ein Producer am PC sitzt und noch eine Spur drauflegt und noch eine Spur.... und noch eine Spur.
      Irgendwie gibt das dieser Musik und auch diesem Album etwas magisches, aber mir fehlen nunmal viele Elemente, die mir an Musik sehr gefallen und mich berühren.
      Die EP habe mich mir von deinen Vorschlägen, Steffen, definitiv am meisten gegeben, im Bus, Zuhause alleine, auf Boxen, beim Sport mehrmals. Und irgendwie gefällt es mir auch, das muss ich zugeben.
      Ich habe lange darüber nachgedacht, was es genau ist, was mich an der Musik genau NICHT stört, was sonst bei elektronischer Musik oft der Fall ist.
      Meiner Meinung nach ist es so, dass OVERWERK weniger mit Tempi-Wechseln als mit rhythmischer Variation arbeitet, was ich extrem angenehm finde.
      Der Flow eines Songs verändert sich nicht die ganze Zeit, die BPM bleiben fast immer konstant und es wird viel mit Rhythmus, Breaks und auch Drops gearbeitet.
      Was mich allerdings immer noch stört, ist die Schwäche und Einfallslosigkeit der Melodien. Bestes Beispiel dafür ist "Alive". Die Synthi-Melodie ist extrem simpel, aber für mich eher von der Marke "eintöniger Kopfschmerz" als "simpel, aber ins Herz". Ich weiß nicht, ob eine gut durchkomponierte, einfallsreiche Melodie in so eine Musik passen würde, aber so wie es gemacht wird ist es einfach für mich schwer zu hören.
      Ich bin übrigens auch kein Clubgänger, allerdings kann ich mir gut vorstellen zu sowas beim Tanzen auszurasten: epische Intros, guter Spannungssaufbau innerhalb der Songs, fette Beats und auch Drops wo selbst beim Hören im Sessel der Körper mit ausrastet. Dazu kommt auch, dass es mich beim Sport extrem gepusht hat, was ich an der Art von Musik sehr mag und ich "Elektro" eigentlich ausschließlich beim Sport höre.
      Mein Lieblingstrack ist der Opener, The Nth°:

      Das Album kriegt von mir eine großzügige 3,5/5 für durchdachte Produktion, gute Spannungsbögen aber die Melodielinien eines 3-jährigen, der auf dem Piano rumtrommelt :)

      Sum 41 - Undeclass Hero
      Aaah, Sum 41. Bestimmt 7-8 Jahre her als mir mein Bruder "All Killer No Filler" auf CD gebrannt hat und ich das Album sehr lange gefeiert habe.
      Und ab der ersten Sekunde als sich die virtuelle Platte auf meinem Handy gedreht hat, habe ich Sum 41 wieder im Ohr gehabt. Die Band hat einen einzigartigen Wiedererkennungscharakter durch dicke Gitarren, eingängige, aber kreative Melodielinien und natürlich die Stimme des Sängers, der einen großen Teil des Sounds der Band definiert.
      Bei dem Album merkt man sehr stark, dass es fast bis zur Perfektion für diese Art von Musik produziert und auch komponiert ist. Da stimmt vieles, die vereinzelten Gesangsspuren, die mit Hall im Hintergrund laufen, Terzgesang der im richtigen Moment die nötige Kraft und Stärke verleiht, kein Instrument tritt zu stark in den Vordergrund, oft wird zurückgenommen und reduziert um Abwechslung zu schaffen.
      Auch genretypisch wird oft langsam begonnen (Acoustic-Guitar/Piano-Intro), um dann verzerrte Gitarrenklänge und ein dickes Schlagzeug draufzusetzen.
      Dass das Album mit "The Best of Me" beginnt, also einem Song über die eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten und der Bitte zurück/ wieder angenommen zu werden gibt auch inhaltlich ein wenig den Anstoß, dass wir über die Albumlänge nicht die ganze Zeit inhaltlosen Punk-Rock in die Fresse bekommen, was auch mal eine ganz nette Abwechslung ist. Der Eindruck verstärkt sich auch bei "Dear Father", wo der Schreiber wohl seine abgefuckte Beziehung mit seinem Vater vearbeitet. Der Song bedient sich auch bei einer sehr schön und einfachen Melodielinie auf dem Piano im Hinktergrund, die in ein-Ton-Schritten abwärts geht.
      Allerdings muss man leider auch zu Sum 41 sagen, dass sie viel der musikalischen Einfallslosigkeit durch dicken Sound und die geile Stimme wieder gut machen müssen. Akkord- und melodietechnisch ist es halt sehr einfach gestrikt, fast dauerhafte einfache Power-Chord-Abfolgen mit Achtel-Bass im Hintergrund. Macht sich gut, ist ein gutes Konzept und der Effekt kann sich ja auch sehen lassen. Dazu kommt, dass man jeden Song direkt Sum 41 zuordnen kann. Aber ich habe das Gefühl der Musik und der Kreativität sind Grenzen gesetzt.
      Textlich gibts dann noch ein paar passende Anti-Politik-Parolen mit abgehackten Politikerköpfen. Gehört halt dazu.
      Auch weil ich 'All Killer No Filler' besser fand und irgendwie roher, dreckiger und nicht ganz so übermäßig produziert wie 'Underclass Hero' fand und irgendwie das Gefühl habe, das passt besser ins Genre, gebe ich dem Album nur eine
      2,5/5


      Prodigy Review mach ich wenn ich noch Zeit finde.
      1blaze

      Zagdil schrieb:

      Wer hätte gedacht was aus dem "Ich heiße Buktus, komme aus Oldenburg und schlage gerne Frauen"-User in den nächsten Jahren wird?