dotasource Bundestagswahl 2013
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Da hast du gerade einen kleinen Bock geschossen, denn meine Eltern bilden genau dein Beispiel. Das leidige Musterbeispiel Krankenschwester hat zwar seine Existenzberechtigung (und ich stimme zu, dass die Arbeit unterbezahlt ist), allerdings kannst du Zeitaufwand und Verantwortung nicht vergleichen. Eine Krankenschwester trifft keine großen Entscheidungen (und trägt die Verantwortung) und arbeitet auch keine 60 Stunden in der Woche. Sie hat außerdem keine (oder nur wenig) Verantwortung für andere Mitarbeiter. Unterschätzt das nicht, da summiert sich einiges, von grundlegenden Strukturen bis hin zu Urlaubsplänen.
Das mal ganz abgesehen davon, dass nur sehr viel weniger Menschen für die Arbeit eines Arztes in Frage kommen, was dein Bauarbeiterargument sinnlos macht, denn mit dem Studium ist es genauso.
Dein Rechenbeispiel hat auch wenig Sinn, denn über solche Gehälter (300€/std) redet hier keiner. Die Zeiten sind übrigens auch bei Ärzten lange vorbei. Wenn es nach den Grünen geht, wird schon jeder der besser als ein Lehrer verdient nen Schritt kürzer treten müssen. Wenn das mal dazu führen sollte, dass ich große Abstriche dabei machen muss meine Familie zu versorgen, ist das für mich ein Grund auszuwandern.
Ein Studium ist übrigens nicht vollfinanziert, daher ist Bafög grundsätzlich erstmal ein Darlehen. Übrigens eine weitere Ungerechtigkeit in meinen Augen.I am in extraordinary shape, but I do not think I could survive a bullet in the head. -
Kim_Peek schrieb:
Die Bevormundung des Menschen, wie sie die anderen Parteien teilweise propagieren ist einfach ein
Standpunkt den ich absolut ablehne.
"Bevormundung" ... um mal den Begriff zu klären:
Für mich wäre Bevormundung, wenn ich zwei gleichwertige Dinge wählen kann und mir eins verboten wird. Dann wird ohne Not meine Freiheit eingeschränkt. Allerdings sehe ich es nicht als Bevormundung, wenn mir verboten wird mit meinem Ferrari auf dem Nürburgring zum Vergnügen rumzuheizen, denn Resourcen zu verschwenden auf Kosten der nachfolgenden Generationen schränkt die Freiheit dieser ein, und bekanntlich geht die eigene Freiheit nur so weit, wie man die Freiheit der anderen nicht einschränkt. Genau dafür haben wir ja einen Staat und ein Rechtssystem.
Anders gesagt: das, was viele als "Bevormundung" empfinden, ist de facto nur Schutz der Freiheit anderer Menschen. Auch so etwas wie die Pflicht zur Kinderkrippe/Kinderbetreuung, was viele als Bevormundung empfinden würden, wäre ein Mittel, um die Freiheit unmündiger Personen (Kinder) zu schützen und dafür Sorge tragen zu können, dass sie sich in dieser Gesellschaft "normal" entwickeln können.
Egal wie ich es drehe und wende: ich halte viele solcher "bevormundenden" Gesetze für nötig, da der einzelne Mensch nicht die nötige Weitsicht hat um zu erkennen, dass er mit seinem Handeln die Freiheit anderer Menschen einschränkt. Und deshalb ist es für mich auch absolut miteinander vereinbar, Grüne zu wählen (welche ja gerne als die "Bevormundungspartei" schlechthin gesehen wird) und liberale Ideen hoch zu halten. Diskussionswürdig ist, wie weit solche Gesetze gehen dürfen, um die persönliche Entscheidungsfreiheit nicht zu sehr zu beschränken, und wie weit sie gleichzeitig gehen müssen, um dennoch ein Mindestmaß an Freiheit für ALLE Menschen, auch zukünftige, zu gewährleisten.
Ich empfinde es nicht so, dass die FDP in dieser Debatte brauchbare Impulse setzt, und das als die Partei, die das "liberal" in ihrem Namen trägt :\ Dass "Eigenverantwortung" auch nur ein Ideal unter vielen ist, für so realitätsbezogen halte ich sogar die FDP.
tl;dr: Gesetze und Freiheit sind nicht nur nicht gegensätzlich, sondern sogar wechselseitig nötig.
€
@ardet4
Guter Post bis auf das unnötige Grünen-Bashing. Mir kommts immer so vor, als hättet ihr Grünen-Hater mal irgendwo irgendwas halbgares aufgeschnappt und würdet es dann auch noch falsch interpretieren :\ Ähnlich wie wenn über die Linken hergezogen wird. Es gibt selbstverständlich gute Gründe, aus denen man gegen beide Parteien sein kann - das möchte ich niemandem absprechen und sehe das teilweise ja genauso. Nur wirken die Argumente hier oftmals so ... substanzlos, sobald mal wieder zu einer Tirade gegen das "linke Kroppvolk" ansetzt. Mag natürlich an unserer Altersklasse liegen, wo die Mehrheit tendenziell eher links eingestellt ist, aber dennoch ...
Würde mir mal einen Post von Calcu wünsch, einer der wenigen FDP Wähler hier, dessen Ansicht mir gut begründet und durchdacht vorkommt. Der wählt dann auch keine Grünen, aber wenn er argumentiert, dann hat das auch Hand und Fuß :)Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von FME ()
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wolliver twist schrieb:
ardet4 schrieb:
THC-Veraechter schrieb:
Wer den Slogan "Leistung muss sich wieder lohnen" auf die Fahnen schreibt, der müsste konsequenterweise für einen Mindestlohn sein?
Für das Stammklientel der FDP (Ärzte, Anwälte, Unternehmer...) hat sich Leistung schon immer gelohnt, da sehe ich keine akuten Verarmungsgefahren.
Anders sieht es bei den prekär Beschäftigten aus, die auch 8 Stunden am Tag arbeiten und danach trotzdem kaum mehr als die Grundsicherung verdienen. Sehr seltsam, dass die FDP hier nicht für Leistungsgerechtigkeit eintritt.
Die deutliche Mehrheit der schlecht verdienenden Arbeiten sind sehr viel anspruchsloser als die eines Arztes/Anwalts/etc. Da arbeitet man zwar seine 7-8 Stunden, tut dies allerdings recht entspannt und lässt pünktlich alles fallen.
Die Gutverdiener haben erstmal ein knackiges Studium hinter sich und außerdem ungleich mehr Verantwortung und damit Stress. Hinzu kommen viele Überstunden und mitgenommene Arbeit zu Hause, sei es auch nur Denkarbeit.
Steuerpolitik nach Grünen wäre für mich nebenbei ein Grund auszuwandern.
Mobile Pflege bedeutet auch hohen Stress und Überstunden, Krankenschwestern haben keine leichteren Arbeitszeiten als Ärzte. Ich habe auch ein knackiges Studium, aber einfacher als in derselben Zeit auf dem Bau zu arbeiten ist es allemal, das habe ich als Schüler im Nebenjob erfahren dürfen. Du kannst nicht ernsthaft behaupten, dass das vollfinanzierte Studium härter ist.
Edit: Du kannst aber auch nicht behaupten, dass 7 Euro die Stunde (siehe obiges Beispiel, CDU/FDP hat diesen Wert eingeführt) Brutto gerecht sind, das sind bei 39h/Woche 1092 Euro brutto. Ob Anwälte dann 300 Euro pro Stunden oder 250 pro Stunde wegen anderer Besteuerung verdienen - ja, da denke ich schon dass das erste Problem das dringendere ist.
vielleicht rede ich hier als beeinflusster studierter, aber man kann nicht einfach die "bequemlichkeit" der arbeit, die stunden und die ausbildung vergleichen. die verantwortung die man als arzt im vergleich zur krankenschwester hat ist ungleich höher. genauso ist es bei allen tätigkeiten mit höherer ausbildung, egal ob als anwalt, ingenieur, manager oder bibliotheksleiter.
übrigens bin ich als nicht in deutschland geborener auch gegen eine doppelte staatsbürgerschaft. nach deutschland kommen, sich hier ausbilden lassen und dann wieder ins geburtsland abhauen ist in meinen augen ein unding, welches ich zigfach mitbekommen habe. wenn man in ein land kommt, das einem die komplette ausbildung für lau ermöglicht und unter umständen auch von diesem durchgefüttert wird, dann sollte man sich auch bekennen. no nazi. -
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Kim_Peek schrieb:
@ FME was sind denn dann für dich Steuern?
de.wikipedia.org/wiki/Steuer
Wenn du eine bestimmte Antwort willst musst du deine Frage schon ein ganz kleines bisschen (lies: sehr viel) umfangreicher gestalten. ;) -
Ist eigentlich noch jemand ein bisschen für das System wie in der USA was Einkommensteuer betrifft?
Sprich wer Deutscher ist, muss auch an Deutschland steuern bezahlen, egal wo er lebt. Finde es immer traurig, dass solche Sportler wie Schumacher, Vettel einfach das Land wechseln können, trotzdem noch Deutsche sind und immer noch die deutsche Nationalhymne und co gespielt werden und noch irgendwo Ehrenbürger sind.
Müsste er die Staatsbürgerschaft für eine Steueroase wechseln, würden direkt viele gelder sinken, denn wir Deutsche machen diese Sportler überhaupt erst reich."The only time success comes before work is in the dictionary" -
Beitrag von devilchen ()
Dieser Beitrag wurde gelöscht, Informationen über den Löschvorgang sind nicht verfügbar. -
E A G L E schrieb:
Ist eigentlich noch jemand ein bisschen für das System wie in der USA was Einkommensteuer betrifft?
Sprich wer Deutscher ist, muss auch an Deutschland steuern bezahlen, egal wo er lebt. Finde es immer traurig, dass solche Sportler wie Schumacher, Vettel einfach das Land wechseln können, trotzdem noch Deutsche sind und immer noch die deutsche Nationalhymne und co gespielt werden und noch irgendwo Ehrenbürger sind.
Müsste er die Staatsbürgerschaft für eine Steueroase wechseln, würden direkt viele gelder sinken, denn wir Deutsche machen diese Sportler überhaupt erst reich.
dann vergleich mal die steuern die ein "Schuhmacher" in USA bezahlt und in Deutschland... -
devilchen schrieb:
bin dagegen. hab aber grad keine lust das auszuführen
schade, wüsste echt gerne warum du dafür bist, dass es Menschen gibt die Deutsche sind, aber keine Steuern zahlen müssen wenn sie sich weniger als 1/2 Jahr in Deutschland aufhalten, was schon sehr schwer - fast unmöglich - zu kontrollieren ist.
@ Ascent : an Deutschland zahlt er immo 0 Steuern. Die meiste Kohle kommt aber durch Deutsche ( Fans, Firmen, Sponsoren usw.)"The only time success comes before work is in the dictionary" -
Rein Populistische bzw. Stammtischforderung
Ist auch bei weiten nicht so einfach, wie es dahin gesagt wird. (Das Wohnsitz verlegen, kommt eh nur für wenige in Frage, vorallem Sportler die eh die Saison über durch die Welt reisen)
Zu risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren Tennisstar des Vertrauens!
€: Deutsche Firmen wie Ferrari z.B.
+ bist du gerade von Einkommenssteuer auf "keine Steuern" gesprungen
1/2 Jahr + Lebensmittelpunkt.FREE Hat -
Ich bin für eine Erhöhung der Einkommensteuer. Wer mehr verdient soll auch mehr Steuern zahlen damit sich das Verhältnis ausgleicht.
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Beitrag von langbutter ()
Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (). -
E A G L E schrieb:
devilchen schrieb:
bin dagegen. hab aber grad keine lust das auszuführen
schade, wüsste echt gerne warum du dafür bist, dass es Menschen gibt die Deutsche sind, aber keine Steuern zahlen müssen wenn sie sich weniger als 1/2 Jahr in Deutschland aufhalten, was schon sehr schwer - fast unmöglich - zu kontrollieren ist.
@ Ascent : an Deutschland zahlt er immo 0 Steuern. Die meiste Kohle kommt aber durch Deutsche ( Fans, Firmen, Sponsoren usw.)
ich wollte damit aussagen das man in der USA eindeutig weniger einkommenssteuer bezahlt und deshalb das system nicht so leicht übernehmbar ist :o -
ttalbneurg schrieb:
Habe diese Idee mit der Bindung der Steuerpflicht an die Staatsbürgerschaft erst vor relativ kurzer Zeit bewusst wahrgenommen und da das jetzt nicht oberste Priorität hat nicht wirklich ausführlich darüber nachgedacht.
So wie ich das verstehe würde das doch aber dann dazu führen, dass man doppelt Steuern zahlen muss, wenn man im Ausland wohnt? Das würde es doch quasi unmöglich machen für ein paar Jahre ins Ausland zu ziehen um dort zu arbeiten und Erfahrungen zu sammeln? Ich will ja nicht meine Staatsbürgerschaft ändern, nur weil ich für 3 Jahre in Singapur (oder sonstwo) arbeite und wohne (mal davon abgesehen, dass das so einfach wahrscheinlich gar nicht möglich wäre).
gibt da meist ein:
Doppelbesteuerungsabkommen der Länder"The only time success comes before work is in the dictionary" -
ShitsofRain schrieb:
Ich bin für eine Erhöhung der Einkommensteuer. Wer mehr verdient soll auch mehr Steuern zahlen damit sich das Verhältnis ausgleicht.
wer mehr verdient, bezahlt auch mehr steuern -
Ascent schrieb:
ShitsofRain schrieb:
Ich bin für eine Erhöhung der Einkommensteuer. Wer mehr verdient soll auch mehr Steuern zahlen damit sich das Verhältnis ausgleicht.
wer mehr verdient, bezahlt auch mehr steuern
Es gibt aber mehr Leute die weniger verdienen und somit mehr Steuern einzahlen als Besserverdienende. -
gratulation zu diesem geistigen tiefflug. es gibt nunmal weniger menschen die wirklich viel geld haben, die werfen zwar pro person mehr steuergeld ab als 1 geringverdiener, aber das ist in keinster weise eine rechtfertigung diesen menschen mehr von ihrem eigentum zu nehmen.
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Doch, weil es gerechter ist.
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BladerJoe- schrieb:
gratulation zu diesem geistigen tiefflug. es gibt nunmal weniger menschen die wirklich viel geld haben, die werfen zwar pro person mehr steuergeld ab als 1 geringverdiener, aber das ist in keinster weise eine rechtfertigung diesen menschen mehr von ihrem eigentum zu nehmen.
dejure.org/gesetze/GG/14.html