Geflüchtete und Migrant_innen - Debatte, persönliche Haltung und Umgang in Deutschland

      Beitrag von südländer ()

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    • der drastischste umschwung in der öffentlichen meinung kommt sobald die wirtschaftliche lage sich ändert.
      die leute nehmen den aufschwung den wir seit jahren geniessen als selbstverständlich hin. wenn der endet (und er wird enden, fraglich ist nur wann), dann wird den leuten irgendwann klar, dass die milliarden, mit denen all diese fremdlinge auf unbestimmte zeit durchgefüttert werden sollen, an anderer stelle schmerzlich fehlen.

      wenn die arbeitslosenzahlen steigen schluckt keiner mehr das 'neue arbeitskräfte gegen den fachkräftemangel!' geschwätz.

      wenn die wohnungsmärkte immer weiter entarten und die mietpreise vielerorts immer unbezahlbarer werden während die löhne sinken, dann schluckt keiner mehr merkels 'wir haben genug kapazitäten, wir packen das!' parolen.


      unterm strich halst merkel dem fiskus hier zusätzliche staatsausgaben in riesigem umfang auf für die er nicht nur keinen, sondern sogar einen negativen gegenwert erhält.
      zusätzliche ausgaben müssen aber irgendwie finanziert werden - das geschieht entweder indem sie durch zusätzliches staatseinkommen (aka höhere steuern und abgaben) ausgeglichen werden, oder durch zusätzliche neuverschuldung. beides sind dinge, die für die zukünftige entwicklung gift sind und die langfristig selbst zur weiteren verschlechterung der lage beitragen werden.

      WE GON TAKE OVER THE WORLD
      WHILE THESE HATERS GETTIN MAD
    • das die wirtschaft nicht ewig wachsen kann hat nichts mit flüchtlingen zu tun. alles wachstum hat seine grenzen
      €: möglicherweise könnten flüchtlinge dabei eine rolle spielen, aber irgendwann wird es so wieso passieren

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von 1nf3ct3d ()

    • unerheblich weil rein hypothetisches gedankenspiel über die ferne zukunft

      worum es geht ist der unweigerlich kommende nächste (temporäre) konjunktureinbruch und seine auswirkungen auf die situation im land und damit auf die öffentliche meinung zum thema

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    • Es ist übrigens mittlerweile zahlreiche Studien dazu, dass Immigranten über einen längeren Zeitraum dem Einwanderungsland Wirtschaftlich nutzen.
      Sowohl in der Washington Post als auch in der New York Times gibts tolle Artikel dazu, die das zusammenfassen.

      Wir hatten in Deutschland Anfang der 90er Jahre deutlich mehr Asylanträge als wir jetzt im Jahr 2015 haben, auch damals wurde dann von Politik und Medien die Stimmung aufgestachelt, bis es zu dem Progrom in Rostock-Lichtenhagen kam.
      Gelitten haben nur die Flüchtlinge, die Deutschen hatten Spaß beim Hitlergruß im Nationaltrikot und Molotow schmeißen. Lustigerweise ist die Xenophobie damals wie heute besonders hoch in den Bundesländern, die den niedrigsten Ausländeranteilhaben.

      Das Abendland ist in den folgenden Jahren trotz der vorherigen Flüchtlingsströme nicht untergegangen, vielleicht haben wir ja Glück und wir überleben es wenn sechs statt fünf Millionen Muslime in Deutschland leben, ich bete auf jeden Fall täglich zu Allah für unser Seelenheil.
      Dieser Beitrag wurde bezahlt vom George Soros Zentrum für politische Agitation
    • Du vernachlässigst da aber ein paar Dinge

      1. Die Zahlen für 2015 sind nur bis August erhoben worden. Ich behaupte mal dreist bis Ende des Jahres werden die Asylanträge die Zahl 438.191 überschreiten
      2. Das sind rechtsradikale Einzelfälle

      Das Abendland wird wegen 1 oder meinetwegen sogar 2 Mio. Asylanten sicher nicht untergehen.
      Ich glaub das hab ich letztens im Radio gehört: Wenn 8 Leute in einer Kneipe sitzen und einer kommt dazu, dann stört der auch nicht.

      Ich habe in der Diskussion hier im Forum auch nicht den Eindruck, dass Xenophobie vorherrscht, sondern wirtschaftliche Aspekte im Vordergrund stehen.
    • Es ist ja schön und gut, dass es theoretische Vorteile über einen Langzeitraum geben kann. Das ändert nichts an der Tatsache, dass die Politik des Verschlafen hier wieder einen politischen Ansturm auf rechts auslösen wird. In Österreich wird am Wochenende gewählt, da sieht man schon sehr deutlich, welche Mentalität vorherrscht. Eine AfD, die sich eigentlich im Sommer bereits selber politisch abgesägt hat, ist wieder in Deutschland im Aufwind.

      Eine Umfrage nach den politischen Wünschen der Deutschen zeigt immer wieder den wirtschaftlichen Aspekt der Mittelschicht (Steuersenkungen etc.). Wenn der Wohlstand gefährdet wird - und wenn auch nur kurzfristig für ein oder zwei Jahre - kippt die Stimmung hier komplett. Es wird kein viertes Reich ausgerufen, aber es wird sich etwas ändern; nicht wirklich zum positiven.

      Fakt ist, dass es tatsächlich Kapazitäten gibt, die sich sehr nah an der momentanen Obergrenze der Belastbarkeit bewegen. Sollte hier nicht endlich gehandelt werden, kommt es zu einer Überlastung einiger Systeme. Und das wird medial ausgeschlachtet werden...
      Ab aufs Velo:

      Beitrag von mallegrins ()

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    • Der_Busfahrer. schrieb:

      2. Das sind rechtsradikale Einzelfälle

      Das glaub ich weniger. Ich wohne in Stuttgart in so einem Haus, in dem 1994 7 Leute bei einem Brandanschlag gestorben sind. Mal ehrlich von uns kann sich doch kaum einer an die Zeit erinnern, weil wir viel zu jung waren. Jede Tat für sich waren Einzeltaten aber das Zulassen dieser Taten war kollektiv. Das war in den 90er Jahren ein größeres Problem als man sich das heute gerne eingesteht. Und die Stimmung geht wieder in diese Richtung.

      So lange wir in Deutschland noch leerstehende Wohnungen haben, können wir uns nur schämen, wenn darüber geredet wird, dass wir bald keine Kapazitäten mehr habe. (Wir haben über 1 Millionen leerstehender Wohnungen)
      Zu den Kosten. Wenn man von 8 Millarden ausgeht, was die Unterbringung von 800k Flüchtlingen angeht und mal schaut, dass alleine nur Spanien für die Bankenrettung ohne mit einem Wimpernzucker 100 Millarden € bekommen hat, dann frag ich mich ob die Kostendiskussion nicht nur eine riesige Heuchlerei ist. Das sind Beträge die zwar groß sind für uns normalos aber in der Relation und die Bedeutung für Menschenleben einfach lächerlich auf mich wirkt.
      There are 10 types of people - those who understand binary, and those who don't.
    • calcu schrieb:

      Gerade Merkel bei Anne Will gewesen. Wie erwartet, hat sie keinen Plan. Außer als auf die Türkei zu setzen, habe ich von ihr nicht substanzielles gehört außer "Wir schaffen das" und "Mich trifft keine Schuld". Hoffentlich kriegt sie am Freitag den blöden Nobelpreis, damit jedem, aber auch wirklich jedem eines Tages klar wird, wer für den Schlamassel verantwortlich ist. Man muss für einen Nobelpreis ja schon etwas getan haben, da kann man sich hinterher nicht hinstellen und sagen, es läge nicht an einem selbst wenn Flüchtlinge "Merkel" schreien.

      Web.de ist anderer Meinung
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • Hi2u schrieb:

      Zagdil schrieb:

      Ist auch die Frage wie die Alternative aussieht. Der Fischer hat was interessantes dazu geschrieben: zeit.de/gesellschaft/zeitgesch…chtlinge-fischer-im-recht


      Hab mir das grade echt komplett durchlesen und außer viel dummer Ironie und Beleidigung von anderen Personen kann ich dem nicht viel abgewinnen, sorry. Meint der Typ das echt ernst?

      Bin jetzt noch nicht ganz durch aber ich kann da schon eindeutig Argumente rauslesen. Die Darstellungsart stimm ich zu ist meist sehr von oben herab aber die Kernaussagen find ich meistens doch sehr lesenswert.
      There are 10 types of people - those who understand binary, and those who don't.
    • Nur ein Gedanke zu leerstehenden Wohnungen:

      Die stehen natürlich in Vorpommern, in Nordfriesland und der Lausitz leer, wo Infrastruktur kontinuierlich zurückgeschraubt wird. Wenn du dann einem aussterbenden 400 Seelen Dorf mehr als 100 Flüchtlinge gibst, was erwartest du was passiert? Da fährt 3mal am Tag ein Bus, es gibt literal nichts für sie zu tun, da wird schnell mal im Übermut irgendwo eingebrochen oder ein Heuballen abgefackelt.

      Die Einheimischen sind (da ländliche Bevölkerung) von der Überfremdung deutlich härter be/getroffen als Menschen in Städten oder ohnehin migrantenreichen Gemeinden in West und Süddeutschland. Natürlich gefallen ihnen die neuen Mitbewohner nicht. Und da hilft auch kein "sollen sie halt toleranter werden", es ist völlig unrealistisch das von ihnen zu erwarten, so schade es auch sein mag.

      Niemand profitiert davon Flüchtlinge in sehr ländliche Regionen zwischenzuparken, führt nur zu mehr Konflikten, zu größerer Ghettoisierung.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Hab mich gestern erst mit einem Kollegen unterhalten (Gerichtsvollzieher) der sein geerbtes, leerstehendes Elternhaus gerne für Flüchtlinge bereit gestellt hätte und sich an das RP damit gewendet hat. Haus ist natürlich in einem kleinen Dreckskaff, daher haben die gesagt geht nicht, weil zu weit ab vom Schuss. Hier in Kassel hingegen läuft das ganze über. Klar ist das nicht optimal, aber dann sollte man vllt überlegen, mal einen Bus mehr fahren zu lassen. Die Menschen, die früher dort gewohnt haben, sind doch auch klar gekommen? Da musste man halt um 5 aufstehen, um rechtzeitig zur Schule zu kommen usw. aber das muss doch möglich sein? Wenn man den Leuten, die helfen wollen, natürlich so vor den Kopf stößt, muss man sich nicht wundern. Vllt ist es gar nicht so dumm, in kleinen, durch den demografischen Wandel aussterben Ortschaften ein paar Flüchtlinge zuzuweisen. Meist gibt es dort viele alte Leute aka Rentner, die sogar Zeit hätten, sich zu kümmern, die kleinen Orte sterben nicht aus und die Flüchtlinge haben genug Platz, so dass sich keine Konflikte bilden. Ich finds einfach schade, dass vieles meiner Meinung nach so falsch angegangen wird. Die Politik schlägt irgendwelche Parolen, kümmert sich aber nicht genug und macht sich keine nachhaltigen Gedanken. Wenn wir die bestehenden Kapazitäten (leerstehende Wohnungen/Häuser auf dem kleinen Land) nicht nutzen wollen, artet das ganze eben zu Sachen wie in Calden (Kassel) oder anderen Flüchtlingszentren aus, die schlagen sich die Köpfe ein und in den Medien wird ein entsprechend negatives Bild gezeichnet.

      Auch nochmal kurz zu Kassel Calden, auf der Infoveranstaltung wurde dazu gesagt, dass es Lager für 1000 Flüchtlinge errichtet wird. Zu dem Zeitpunkt wusste man bereits, dass aber 1500 kommen würden. Man sagte also bei dieser Veranstaltung, dass NOTFALLS auch 1500 reinpassen würden. Was soll sowas? Warum errichtet man überhaupt ein Lager für 1000 Menschen, nur um 1500 reinzuquetschen, um sich dann zu wundern, dass es eskaliert?!

      Und diese mangelhafte Organisation ist sicherlich kein Einzelfall, leider :/
    • Du hast doch gerade bereits erkannt, worin das Problem besteht: Ja, es gibt Kapazitäten in Großstädten, die eingerichtet werden können. Wenn dann aber die doppelte Menge an Menschen (im Großen Beispielt statt 800k eher 1,5 Mio.) kommen und die Politik die dezentralen Organisatoren im Stich lässt, da brodelt es natürlich. Es gibt keine Rückzugorte, es gibt auch keine absehbare Entlastung. Man verschiebt die Menschen nur von einer überlasteten Aufnahmekapazität in die nächste.
      Ab aufs Velo:

    • Gibts eig schon Ideen (Pläne wär sicher zu konkret) was man mit den ganzen Flüchtlingen so bis in 6 Monaten macht? Zurück schicken (wenns im heimatland wieder läuft) oder hier in die Gesellschaft integrieren (was ich mir schwierig vorstelle da viele ja ihre Familie noch nachholen werden)?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von shrodo ()

      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





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