Outrages Weltgeschehen-Thread

    • Verfolg das ganze nur mit einem halben Ohr, aber nachdem Schäuble die Regierung für ihre Kooperationsbereitschaft gelobt hat (was ich nach dem Varoufakis Interview das hier neulich war als bedingungslose Kapitulation interpretiere) hat er vermutlich nicht mehr so viel Gestaltungsspielraum oder er ist einfach ausgebrannt.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Konnte bei der letzten Abstimmung in der das Rettungspaket/Reformpaket beschlossen wurde nicht auf den linken Flügel seiner Partei vertrauen und hat es nur mit der Unterstützung der Opposition durchgebracht. Klassische Vertrauensfrage.
      'Maturity,' father had slowly begun,'
      Is knowing you're wrong and accepting it, son.
      There's prudence in pausing with patience and joy -
      And hearing the wisdom in others, my boy.
      'A person's perspective,' he said with a smile,
      'Is plain if you walk in their shoes for a while.
      And if you can do it - if maybe you do -
      You might understand, and agree that it's true.'
      I followed his reasons, and nodded, polite;
      Perhaps that was logic - perhaps he was right.
      Perhaps there was truth in his claim all along...
      'I'm twenty,' I countered: 'I'm right, and you're wrong.'
    • Denke er will einfach auf die Reformen scheißen. Momentan ist er so beliebt wie nie, nach manchen Umfragewerten 60%, so viel wird bei der Wahl aber nicht rauskommen. Da die Regierung jetzt erstmal quasi handlungsunfähig ist, können wohl leider leider keine weiteren Reformen beschlossen werden. Wenn es dann nach der Neuwahl zu harten Koalitionsverhandlungen kommt, muss man natürlich Kompromisse schließen. Das dann nicht alle Reformen so umgesetzt werden können, ist ja klar. Denke die Geldgeber werden dafür Verständnis haben, Griechenland ist schließlich ein demokratisches Land.

      Tsipras einfach richtig guter Typ, taktisch das perfekte Manöver, um im September gestärkt aus der Sache rauszugehen. Da er jetzt die Wahllisten alleine bestimmen darf, kann er da seine Parteikollegen draufschreiben die er wlll und die vom "radikal" Linken Flügel kommen nicht mehr ins Parlament. Das ist für die auch gar nicht schlimm, denn die Abgeordneten dort bekommen bereits nach 160 Tagen im Parlament einen Pensionsanspruch :)

      Win-Win für alle Beteiligen.

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Thema Sanktionen

      Um noch mal auf Sanktionen als politisches Durchsetzungsmittel zurück zu kommen.

      Gucken wir uns doch mal an, welche Länder vom Westen sanktioniert werden und wurden in jüngerer Zeit: Iran, Kuba, Nordkorea und jetzt noch Russland.

      Wo hat das denn ernsthaft geholfen? Im Iran ist die Wirtschaft schon seit langer Zeit am Boden und die Arbeitslosigkeit immens hoch. Aber solange der Chamenei da noch das Sagen hat ist das halt völlig irrelevant. Klar, jetzt gabs nen Atomdeal an Israel vorbei. Aber ich glaube nicht, dass die wirtschaftliche Lage im Iran Teheran großartig gecared hat. Die sind jetzt einfach froh, dass sie mit relativer Ruhe vom Westen weiter ihre Atomforschung betreiben können.

      In Kuba war die Wirtschaft genau so am Boden. Die haben in Kuba teilweise nicht mal genug Zucker für ihren Rum. Häuserfasaden zerfallen und das es überhaupt Zugang zum Internet gibt grenzt an ein Wunder. Aber auch hier gingen die Sanktionen (insbesondere natürlich von den USA) über Jahrzehnte und wirklich gecared hat das den Fidel nicht. Dass es jetzt die Annäherung zwischen den Ländern gab, liegt glaube ich eher an einem generellen Umdenken; sowohl in Kuba als auch in Washington. Der alte Castro ist ja so was wie scheintot seit ein paar Jahren. Imo war der Nutzen der Sanktionen hier auch nicht sehr hoch und absolut vernachlässigbar.

      Nordkorea auch: Wirtschaft am Boden aber keiner dort cared. Alles relevante gibts noch von und über China und Nordkorea trollt einfach die gesamte Region, holt sich Zugeständnisse allerorten ab und macht einen auf Soprano-Staat mit dem Drucken von Supernotes und Drogenproduktion.
      Und China wird Nordkorea in den kommenden Jahrzehnten nicht aufgeben. Besonders jetzt nicht da die USA ihren Fokus weg vom Mittleren Osten und hin zum Asien-Pazifik-Raum richten.

      Was heißt das für Sanktionen gegenüber Russland? Keiner cared.
      Wenn der Rubel nicht mehr im Westen rollt, dann rollt er halt nach Indien, Brasilien und China. Oder halt in die EU-Länder, die derzeit von der EU geknechtet werden. Wie zB Griechenland, dem alten Orthodoxen Freund. Die Türkei könnte auch ein guter Handelspartner werden.

      Solange die Eliten des jeweiligen Landes glücklich gemacht werden, läuft das Land auch. Scheiß egal ob das Volk leidet und die Wirtschaft am Boden rumkrebst. Wenn einer vom Volk fragt ist halt der böse Westen mit seinen Sanktionen schuld und schon hat man ein Feindbild geschaffen und lenkt von den innenpolitischen Problemen ab. Sanktionen sind also auch ziemlich gewinnbringend für eine Elite im Land.

      Dazu schädigen Sanktionen, wie schon gesagt, auch immer die Wirtschaft des sanktionierenden Landes. Wenn man wirklich was gegen Kriege machen will, sollte man die Wirtschaft in anderen Ländern stärken und vor allem mit der eigenen Wirtschaft koppeln und somit gegenseitige Abhängigkeiten machen. EKGS dient hier als Positivbeispiel.
    • Zu aller erst hast du eine etwas verquere Vorstellung wie sehr es den normalen Menschen im Iran erfreut, dass sie bald einen Deal haben und die Sanktionen gelüftet werden. Das geht in Richtung Weltmeister Deutschland. Hier ein Video dafür (Achtung für Kopfhöhrerbenützer)



      OT: Mir ist nicht klar, wie ich vine sonst verlinken soll, also nutze ich mal Twitter als Zwischenstation.

      Und nein, die sind nicht einfach nur froh, dass sie weiter nukleare Forschung betreiben dürfen, es geht hier um eine wegeisende Entscheidung hin zu einem Annäherungsprozess, von der Einfuhr von Medikamenten und anderen wichtigen Handelsgütern ganz zu schweigen.

      Was aber wirklich wichtig ist an diesen Verhandlungen ist, dass sich beide Seiten auf gewisse Rahmenbedingungen geeinigt haben die dem Westen erlauben, das Atomprogramm zu überwachen und den Iranern eine Rückkehr in die Staatengemeinschaft ermöglicht. Beides konnte nur erreicht werden, weil vorangehende Sanktionen Iran in die Knie zwang. Mal davon abgesehen, dass sie unglaublich reich an Rohstoffen (Öl) sind und dementsprechend auch vergleichsweise schnell auf die Beine kommen können, ist dies aus meiner Sicht als ein klarer Erfolg zu werten.

      Etwas was man sich natürlich vor Augen führen muss ist, dass Sanktionen niemals ALLEIN wirken, sondern als ein Mittel innerhalb des Arsenals der Diplomatie zu sehen sind. Ohne den Willen Obamas auf die Iraner zu zugehen, sprich diplomatische Verhandlungen zu führen wäre ein solcher Kompromiss nicht möglich gewesen. Zuckerbrot und Peitsche eben.

      Kuba: die starken Sanktionen gegenüber Kuba waren von politischer Natur und werden seit Jahren nicht von der EU mitgetragen, die EU ist Kubas zweitgrößter Absatzmarkt. Während ich zustimme, dass sich an der Grundeinstellung der jeweiligen Präsidenten etwas geändert hat und deshalb eine Annäherung ensteht, möchte ich stark darauf hinweisen, dass dies vor allem durch den Niedergang Venezuelas vorangetrieben wird. Mit deren Schwächung ist Kuba immer mehr auf den Westen angewiesen und die Demokraten brachen die hispanoamerikanischen Wähler. Eine Win-Win Situation wie man so schön sagt.

      Nordkorea ist einer der seltsamsten Staaten die mir je untergekommen sind. Während ich mich ihnen beschäftige, kann ich nicht darauf eingehen, wie sehr sich gewisse Sanktionen auf das innere und die Staatsorganisation auswirkt. Letztlich ist es an China da irgendetwas zu machen oder es zu unterlassen. Deshalb die Sanktionen aufzuheben halte ich für unnötig, ohne sie hätte China weniger Einfluss und man China verurteilen was humanitäre Zwischenfälle angeht, wenigstens erklären sie nicht andauernd irgendwem den Krieg.

      Es "caren" viele in Russland. Vor allem wenn sie Nahrungsmittel verbrennen/zerstören. Das heizt die Stimmung an und bringt manche auf den Boden der harten Tatsachen zurück.

      youtube.com/watch?v=ebFjL0_bX5U&feature=youtu.be&t=66
      telegraph.co.uk/news/worldnews…n-of-contraband-food.html

      Wie viel es uns schadet kann und sollte niemals das ausschlagende Argument sein, auch wenn es mein Herz erwärmt wie sehr sich die kapitalistische Grundeinstellung durchsetzt.
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      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Der gemeine Iraner wählt den Präsidenten und beeinflusst auch den Rahbar.

      edit: @Südländer 64% der Hispanics (vor allem die jüngeren) würden Clinton wählen - und das obwohl Obama kaum eines seiner Wahlversprechen in deren Richtung gehalten hat. Das sind weniger als für Obama, aber immer noch stark und solide. Wenn sie die Latinos von den Demokraten abwenden liegt es eher an den massenhaften Abschiebungen. Man kann deutlich den Generationenkonflikt erkennen.
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    • Und ganz davon abgesehen, Cuba ist nur ein teil der hispanisch amerikanischen Wählerschaft. Die Latinos kommen gut mit Kuba aus, selbst die jüngeren Kubaner. MMn klar parteipolitischer move.


      pewresearch.org/fact-tank/2014…ange-so-do-views-of-cuba/
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      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Der_Busfahrer. schrieb:

      Mir wird nicht ganz klar inwiefern es relevant ist was der gemeine Iraner vom Atomdeal hält


      Wenn es jetzt plötzlich spürbar aufwärts geht und mal paar Jahre lang stabil bleibt, werden sich die Leute sehr schnell daran gewöhnen und das ganze ungern wieder hergeben. Sollte es dann wieder zum Bruch mit dem Westen kommen, werden es mehr Stimmen sein, die im Inland Unmut äußern, dass man es erneut zu Sanktionen hat kommen lassen.
      The verdict is not the end
      It is only the beginning
      Strong will shall keep spreading
    • Zagdil schrieb:

      ollte es dann wieder zum Bruch mit dem Westen kommen, werden es mehr Stimmen sein, die im Inland Unmut äußern, dass man es erneut zu Sanktionen hat kommen lassen.


      und das soll chamenei caren? warum denn? demonstrationen und opposition haben in einem system in dem der oberste führer bei allen fragen das letzte wort hat reichlich wenig zu melden, und egal wie unbeliebt das system auch ist - nach den revolutionen der letzten jahre, deren grossartige ergebnisse wir heute in libyen und syrien beobachten können, wird kein iraner der bei klarem verstand ist eine gewaltsame umwälzung unterstützen.

      WE GON TAKE OVER THE WORLD
      WHILE THESE HATERS GETTIN MAD
    • Sag ja nicht, dass der Plan aufgehen wird. Schritt in die richtige Richtung ist er dennoch.
      Ausserdem läuft die Abmachung ja mehr als ein paar Jahre. Bis dahin kann dich einiges ändern.
      The verdict is not the end
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    • ctrl schrieb:


      und das soll chamenei caren? warum denn? demonstrationen und opposition haben in einem system in dem der oberste führer bei allen fragen das letzte wort hat reichlich wenig zu melden, und egal wie unbeliebt das system auch ist - nach den revolutionen der letzten jahre, deren grossartige ergebnisse wir heute in libyen und syrien beobachten können, wird kein iraner der bei klarem verstand ist eine gewaltsame umwälzung unterstützen.




      Ja das sollte es. Selbst das autoritärste Regime herrscht nur mit der Duldung des Volkes. Na klar, in manchen Ländern führt die systematische Unterdrückung der Bevölkerung dazu, dass die Menschen Angst davor haben zu demonstrieren oder gar eine Revolution zu starten. Doch wenn der Unmut im Land groß genug ist, kann jeder Herrscher bzw. System fallen. Das kann schneller und vor allem auch friedvoller geschehen als man denkt(siehe Fall der Berliner Mauer)

      Desweiteren ist, so wie Zagdil es bereits geschreieben hat, das Abkommen bloß einer von vielen Schritten in die richtige Richtung. Eine Umkehr von diesem nun eingeschlagenen Weg könnte starke Spannungen in der Bevölkerung zur Ursache haben und davor hat selbst ein Chamene'i Angst. Denn auch er hat in den letzten Jahren an Macht eingebüßt. Er war ja bis zum Schluß nicht wirklich ein Befürworter des Atomabkommens, doch der Druck von Innen ist zu stark geworden. Vor ein paar Jahren wäre das noch undenkbar gewesen, dass er sich dem Willen anderer beugt.

      Beitrag von calcu ()

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