Outrages Weltgeschehen-Thread

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    • Was ich so bisher auf reddit und twitter gelesen hab, ist einer der Hauptgründe der Proteste die krasse Schere zwischen arm und reich in Chile. Trickled irgendwie nicht so richtig down.

      Hab meine meisten Infos aber auch von Zero (Smash-Spieler aus Chile). Also auch stark biased. Keine News-Artikel dazu gelesen bisher.





      Hat auch noch paar mehr gepostet.
      "I'd only suggest that you try to understand other people. Try to learn empathy"
    • Verstehe diese sinnlose Gewalt gegen die öffentlichen Verkehrsstationen etc. nicht.
      Sind die Villen zu weit weg oder zu gut geschützt?
      Die Form des Protests finde ich nicht richtig,
      zu mal auch der Großteil der Opfer dieser Ausschreitungen nicht auf das Konto der Polizei/Militärs geht und hätten vermieden werden können.

      LerYy schrieb:

      Shrodo es ist schon lange nichts mehr witzig wir sind im Krieg.
    • Alex- schrieb:

      Die meisten "Journalisten" verhalten sich mittlerweile eher wie Aktivisten.
      Das ist leider die Wahrheit. Kann jedem nur empfehlen, mal darauf zu achten, wie viele "Nachrichten" bei ARD/ZDF eigentlich als "Kommentar" bezeichnet werden müssten bzw. effektiv kommentierend/wertend statt möglichst neutral berichtend sind.

      Das ist leider Wasser auf die Mühlen aller "Lügenpresse-Schreier". Gehe grundsätzlich persönlich mit dem Ton der Kommentare und den Inhalten mit, die weitgehend einen Wertekonsens, oder das, was Konsens sein sollte, wiedergeben. Aber es stimmt natürlich, dass es zunehmend weniger "normale Nachrichten" gibt.

      Ich denke, das ist eine falsche Strategie, denn wenn man selbst bei den öffentlich-rechtlichen selber Inhalte "wertend" präsentiert, so nötig und richtig es manchmal scheint, zwingt man gleichzeitig "extremere" (aber noch legitime) Positionen dazu, ihre eigen "Gegenkommentare" gegen etas zu starten, was eigentlich "Konsens-Fakten-Nachrichten" für alle sein sollte. Und meines Erachtens früher auch mehr war als heute.

      Zu Chile:

      Aro schrieb:

      Trickled irgendwie nicht so richtig down.
      Trickle down gibt es mm generell nicht, aber da gilt wohl grob die Faustformel: Je näher am Äquator, je größer die soziale Schere, je "lascher" der Sozialstaat und Gesetzgebung, desto korrupter/abgeschotteter die Wirtschaft/Gewinne. In Südamerika und Afrika (um das mal wirklich zu pauschalisieren) gibt es schon ordentlich Wohlstand, aber der liegt nicht nur teils in Öl- und Diamant, sondern ist auch ähnlich kompakt verdichtet und verteilt.

      Meinolf Moldenhauer schrieb:

      zu mal auch der Großteil der Opfer dieser Ausschreitungen nicht auf das Konto der Polizei/Militärs geht und hätten vermieden werden können.
      Vermute einfach mal, dass man sich diejenigen greift, derer man habhaft werden kann und es zunächst leider "Volk vs. Volk" ist, mit im Grunde teils wohl recht ähnlichen Interessen, da man aus diversen Gründen nicht gezielt die wirklich Verantwortlichen zu packen kriegt (siehe oben).
    • Meinolf Moldenhauer schrieb:

      Verstehe diese sinnlose Gewalt gegen die öffentlichen Verkehrsstationen etc. nicht.
      Sind die Villen zu weit weg oder zu gut geschützt?
      Die Form des Protests finde ich nicht richtig,
      zu mal auch der Großteil der Opfer dieser Ausschreitungen nicht auf das Konto der Polizei/Militärs geht und hätten vermieden werden können.

      Brennende Verkehrsmittel sind dem tpyischen Deutschen mehr Empörung wert als Armut, Ausbeutung und politische Repression. Deutscher geht es kaum.
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus
    • Dass dutzende friedliche Demonstranten durch die chilenische Polizei angeschossen wurden, das liest man in den deutschen Medien natürlich nicht. Auch dass es in den poblacion callampa dutzende Tote durch ein entfesseltes Militär gab - Schweigen in den Medien!

      Aber Busse brennen und Supermärkte werden geplündert. Das geht natürlich nicht. Sind am Ende noch deutsche Firmen betroffen? Merkel muss eingreifen!
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus
    • Alcibar schrieb:

      Aber Busse brennen und Supermärkte werden geplündert. Das geht natürlich nicht. Sind am Ende noch deutsche Firmen betroffen? Merkel muss eingreifen!
      Also tendenziell ist diese "Deutsche sind betroffen" schon problematisch.


      Alcibar schrieb:

      Brennende Verkehrsmittel sind dem tpyischen Deutschen mehr Empörung wert als Armut, Ausbeutung und politische Repression. Deutscher geht es kaum.
      Auch das ist grundsätzlich leider richtig.

      Aber das überspitzt du etwas zu stark finde ich, weil irgendwas akut brennendes bzw. die ausartenden Proteste einen viel größeren Nachrichtenwert haben also "andauernde Repression". Das eine ist "brand"aktuell, neu, auf den Punkt genau jetzt und stellt auch ein Ausmaß dar, was es dort so vorher nicht gab, ist zudem sehr gut greifbar und verständlich in der Bedeutung..

      Wenn du über Repressionen, politische Unterdrückung berichtest: Es wird schnell komplex, örtliche Vorfälle sind für Deutsche kaum nachvollziehbar, Verhältnisse ortsansässiger ethnischer Gruppen sind nicht zu durchschauen etc., niemand, der kein Experte dafür ist, hat heute mehr die Aufmerksamkeitsökonomie, etwas "jahrelang sich entwickelndes" zu verfolgen. Außerdem, leider, gibt es hunderte Staaten, auf die diese Defizite leider zuträfen, die können ja nicht alle jeden Tag in den Medien sein.

      Also da spielt schon der unmittelbare Ereignischarakter mit rein, warum das so fokussiert wird in den Medien. Das die politischen Zustände aber dort schon immer schwierig waren und auch protestierenden Zivilisten betroffen waren/sind, wurde meinem Verständnis nach von der deutschen Berichterstattung nicht unterschlagen, lediglich weniger betont, aber in einem meine Ansicht nach nachvollziehbaren Verhältnis.
    • Kolibri schrieb:

      Alcibar schrieb:

      Aber Busse brennen und Supermärkte werden geplündert. Das geht natürlich nicht. Sind am Ende noch deutsche Firmen betroffen? Merkel muss eingreifen!
      Also tendenziell ist diese "Deutsche sind betroffen" schon problematisch.

      Alcibar schrieb:

      Brennende Verkehrsmittel sind dem tpyischen Deutschen mehr Empörung wert als Armut, Ausbeutung und politische Repression. Deutscher geht es kaum.
      Auch das ist grundsätzlich leider richtig.
      Aber das überspitzt du etwas zu stark finde ich, weil irgendwas akut brennendes bzw. die ausartenden Proteste einen viel größeren Nachrichtenwert haben also "andauernde Repression". Das eine ist "brand"aktuell, neu, auf den Punkt genau jetzt und stellt auch ein Ausmaß dar, was es dort so vorher nicht gab, ist zudem sehr gut greifbar und verständlich in der Bedeutung..

      Wenn du über Repressionen, politische Unterdrückung berichtest: Es wird schnell komplex, örtliche Vorfälle sind für Deutsche kaum nachvollziehbar, Verhältnisse ortsansässiger ethnischer Gruppen sind nicht zu durchschauen etc., niemand, der kein Experte dafür ist, hat heute mehr die Aufmerksamkeitsökonomie, etwas "jahrelang sich entwickelndes" zu verfolgen. Außerdem, leider, gibt es hunderte Staaten, auf die diese Defizite leider zuträfen, die können ja nicht alle jeden Tag in den Medien sein.

      Also da spielt schon der unmittelbare Ereignischarakter mit rein, warum das so fokussiert wird in den Medien. Das die politischen Zustände aber dort schon immer schwierig waren und auch protestierenden Zivilisten betroffen waren/sind, wurde meinem Verständnis nach von der deutschen Berichterstattung nicht unterschlagen, lediglich weniger betont, aber in einem meine Ansicht nach nachvollziehbaren Verhältnis.
      Es werden schnell evaluierte moralische Haltungsnoten für einen politischen Massenprotest in den Äther geblasen und Schuld ist die Aufmerksamkeitsökonomie und der "Ereignischarakter" der Nachricht (Nachrichten sind per Definition immer Ereignisse). Schnell geformte Moralurteile, scheinbar ohne jede Kenntnis der Umstände oder einem Interesse an einer differenzierten oder tiefergehenden Betrachtung, garniert mit moralphilosophischen Highlights wie "Gewalt ist blöd!". Woher kennt man das nur im pol. Diskurs in Deutschland? Natürlich alles aus der wohligen Sicherheit des zwar etwas herbstlich kühlen, aber stinkereichen Deutschlands heraus. Deine Erklärung macht es nicht besser. Im Gegenteil!
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Alcibar schrieb:

      Es werden schnell evaluierte moralische Haltungsnoten für einen politischen Massenprotest in den Äther geblasen und Schuld ist die Aufmerksamkeitsökonomie und der "Ereignischarakter" der Nachricht (Nachrichten sind per Definition immer Ereignisse).
      Da hast du mich offenbar missverstanden. Der Ereignischarakter ist nicht "Schuld" an irgendetwas, ich würde schon sagen, dass er die Aufhänger und Einstiege gewisser Nachrichten rechtfertigt, um ein Interesse zu wecken. Darin steckt keinerlei Schuld(-Zuweisung) oder Entschuldigung oder irgendetwas, es rechtfertigt für mich auch nicht, die Ergebnisse einer Berichterstattung zu ändern, aber die Art und Weise schon. Man kann nicht mit komplexen Hintergründen anfangen! Solange es nicht oberflächlich bleibt, ist eine sich in Grenzen haltenden Aufhänger-Überschrift heute einerseits okay, andererseits, wenn es mal wirklich überzogen sein sollte, ist sowas heute leider Standard und daher völlig unabhängig von der Chile-Thematik.
      Es mag dies auch ein gesellschaftliches Problem sein (da auch die Nachrichten gewissermaßen Nachfrage-orientiert handeln) aber das ist ein anderes Thema für sich und hat nix speziell mit Chile zu tun.

      Das Nachrichten Ereignisse sind oder wie diese definiert sind, hat im Übrigen nix damit zu tun, dass seitens der Medien Entscheidungen getroffen werden müssen, was wie und wann priorisiert wird und wo es präsentiert wird. Bei, z.B., den Tagesthemen oder sowas können sie nicht jeden Tag 30 min Chile machen. Für Interessierte und Experten wird man bei solchen Konfliktlagen auf andere Quellen sich erweitern müssen.

      Insgesamt ließt sich der Satz für mich a) deutlich zu stark zugespitzt und b) argumentiert mit Definitionen, die ich nie bestritten habe und die aber an meiner Argumentation völlig vorbei gehen....


      Alcibar schrieb:

      Woher kennt man das nur im pol. Diskurs in Deutschland? Natürlich alles aus der wohligen Sicherheit des zwar etwas herbstlich kühlen, aber stinkereichen Deutschlands heraus.
      Diesen Absatz finde ich zudem regelrecht polemisch. Er ist in der Sache überhaupt nicht zielführend und das Klima in Deutschland hat damit im Grunde wohl nix zu tun, der zitierte "Reichtum" schließt eine ungewünschte politische Regierungsform auch keinesfalls aus.

      Alcibar schrieb:

      Deine Erklärung macht es nicht besser. Im Gegenteil!
      Ich hoffe, das wurde hiermit deutlicher.



      Ganz anderes Thema:


      südländer schrieb:

      Puh ey, wie mich diese linken Affen aufregen. Insbesondere die Uni Hamburg scheint ein massives Problem zu haben (siehe auch Fall Lindner)
      Finde auch eine deutliche Distanzierung der Studierendenschaft und/oder eine einmalige Aktion hätten gereicht. Denn:

      -Einerseits verdient Lucke Kritik und es ist auch nicht auszuschließen, dass er in seinen wirtschaftsbezogenen Vorlesungen nicht nur ökonomisch sondern auch anderswie politisch argumentiert. So hat Lucke ja z.B. nicht verstanden, dass etwa der Euro nicht nur zu Deutschlands ökonomischem Vorteil besteht, sondern auch alltägliche und ideelle Dinge, wie vereinfachtes Reisen und ein gestärktes europäisches Einheitsgebilde stützen sollen. Es ist daher schon fraglich, ob er nicht, vllt. sogar völlig unbewusst, politisch Einfluss nimmt.

      -Andererseits muss man natürlich sehen, dass Lucke aus der eigens gegründeten Partei AFD rausgeworfen wurde, weil er denen nicht rechts genug war und auch anfangs primär als Euroskeptiker aufgefallen ist, er also schon n national-gemäßigter ist und andere heutzutage deutlich stärker kritikwürdig. Zudem finde ich, es muss in Deutschland auch möglich sein, seinen Beruf trotz etwas extremerer politischer Haltung, weiter auszuüben (kommt natürlich sehr auf den Beruf an, Erzieher oder Polizist geht natürlich nicht, aber als Ökonom hat er nur sehr um die Ecke die Möglichkeit politisch zu beeinflussen und auch -wie man sieht- nur gegenüber kritischem Publikum). Nicht obwohl, sondern gerade WEIL er sich auch wieder mehr auf den Hauptberuf konzentriert, darf man diesen Schritt ihm doch jetzt auch nicht blockieren. Man lässt ihm sonst ja gar keine andere Wahl/Existenz, als wieder politisch aktiv zu werden, wenn er sich in seinem quasi vor-politischen Tätigkeitsfeld nicht mehr die Möglichkeit hat, sich zu verwirklichen. Das lässt ja keinerlei Spielraum für Rehabilitation, sondern zwingt ihn in die Rolle des extrem Randständigen ja ggf. sogar noch mehr als zuvor. Denkzettel ja, Ausschluß vom gesellschaftlichen Leben, weil seine, ja noch moderat rechte, Meinung unerwünscht ist, das geht denke ich zu weit.
    • Politiker sind die größten Snowflakes, die man sich so vorstellen kann.
      Man wird ja noch ein bisschen rassistisch und antiziganistisch sein dürfen, ohne dass sich einer beschwert. Man wird ja wohl noch Volksgruppen pauschal verurteilen dürfen, ohne dass gleich die linksgrünen Meinungsfaschisten wieder was dagegen haben.

      Und dann weint Lindner rum, weil er keine Partei-Veranstaltung in Räumen der Uni abhalten darf (was er vorher auch schon nicht durfte, aber da fehlte noch die breitere Empörung, als dass man es nicht breittreten konnte).

      Lächerlich.


      HumanlyPuma schrieb:

      junge leg dir ne hantel ins büro oder geh kegeln
    • Kyuzo schrieb:

      Man wird ja noch ein bisschen rassistisch und antiziganistisch sein dürfen, ohne dass sich einer beschwert. Man wird ja wohl noch Volksgruppen pauschal verurteilen dürfen, ohne dass gleich die linksgrünen Meinungsfaschisten wieder was dagegen haben.
      Zwischen "beschweren" und "das private-berufliche Leben blockieren" liegt aber doch noch ein himmelweiter Unterschied? Setzt du "Protest", den ich auch für berechtigt halte, mit "Existenz bedrohen" gleich? Für mich liegen da etliche Grade dazwischen...

      Mir missfällt außerdem: -Der Protest nutzt nicht die Chance einer Debatte, obwohl Lucke zwangsläufig ja schon eigenmotiviert vor Ort ist, sondern zielt offenbar ausschließlich auf größtmögliche Protestkultur.

      -Lucke ist nicht Hauptvertrete der von dir beschrieben rassistischen Äußerungen, zwar vielleicht derjenige, der den Stein ins Rollen brachte, aber warum gegen ihn, er letztlich vielen noch rechteren zu gemäßigt war, warum nicht mehr gegen die machen? Weils so schön einfach ist in Hamburg an der Uni, Heimvorteil?

      -Was sagst du zu meinem Argument, dass ihn das förmlich in den Verbleib in der Radikalität zwingt? Strafe muss sein, aber es muss doch der weitergehende Sinneswandel das Ziel sein und nicht die Verweigerung der "Rückkehr in bürgerliche Gefilde".

      Ist natürlich einfacher, gleich wieder das Wort Rassismus zu nutzen. Die Ereignisse belegen doch derzeit eher, dass an dem "linksgrünen Faschismus", den du da ironisch erwähnst, wirklich was dran ist, genauso wie dein verkürzender Post.





      Lucke btw gerade dazu bei Maischberger...