Outrages Weltgeschehen-Thread

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    • shrodo schrieb:

      Hat halt mit Rassismus nur zum Teil zu tun. Es ist halt von der Hand zu weisen, dass sich die Leute dagegen wehren mehr Konkurrenz (um Jobs, Wohnungen, Partner) zu bekommen.
      Danke dafür, dass du die irrationale Ängste, die vielleicht nichts direkt mit Rassismus zu tun haben, aber in der Konsequenz rassistische Handlungen, Rhetorik und Politik rechtfertigen sollen, hier nochmal deutlich ansprichst. Denn wenn wir diese irrationalen Ängste nicht ernst nehmen, dann hat die AfD demnächst 20%+ in einigen Landtagen und wird vielleicht stärkste Oppositionspartei bei der nächsten Bundestagswahl! Wehret den Anfängen und nehmt die Leute ernst wo man sie nicht ernst nehmen darf. Zudem macht deine Erklärung das Leid der betroffenen Menschen in der Türkei viel erträglicher und besser. Danke für diese Beruhigungspille!
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus
    • Hi2u schrieb:

      Alcibar schrieb:

      Anna Dushime schrieb:

      Es fühlt sich so an, als ob mein Schmerz, unser Schmerz, ein Nischenschmerz ist. Der nicht den Ablauf stören darf. Für den es keinen kollektiven Platz gibt. Es ist ein Schmerz, der tapfer ausgehalten werden muss.
      Und was liegt dem ganzen zugrunde? Ein kaum mehr mit dem Mantel der Zivilisation verdeckter Rassismus in der deutschen Mehrheitsgesellschaft. Wer dafür irgendwelche Beweise braucht, der muss sich nur die Rhetorik zu den zum Spielball der Politik gemachten armen Menschen an der grieschisch-türkischen Grenze anschauen. Da kommen sie wieder die "Flüchtlingswelle", die "Invasoren" und der "Kontrollverlust". Der weiße Durschnittseuropäer will keine braunhäutigen Muselmänner in der Mitte seiner Gesellschaft wissen. Es sind halt Rassisten.
      Sind das nicht Flüchtlinge aus Syrien? Ich denke, diese werden in der Türkei nicht verfolgt. Es ist daher aus Asylrechtlicher Sicht leider fraglich, ob wir diese Menschen in Vereinbarung mit unseren Gesetzen aufnehmen können. Man kann diese natürlich ändern, aber die politische Mehrheit hierzu scheint zu fehlen.
      aber ihnen die Möglichkeit zu nehmen einen Antrag zu stellen ist doch imo nicht mit dem Menschenrecht vereinbar.
      Und die humanitären Probleme die zu den Ausschreitungen geführt haben existieren seit Jahren und alle Länder in der EU schieben die Verantwortung hin und her und halten Asylsuchende in der Bürokratie fest, während die Lager völlig überlastet sind.
      In der Bevölkerung sind leider keine Mehrheiten für eine konkrete Problemlösung, aber deswegen haben wir ja eine repräsentative Demokratie mit Minderheitenschutz. Deutschland und andere Länder in der EU haben sich zur Einhaltung der Menschenrechte verpflichtet und manchmal gehören da eben auch Handlungen dazu, die in der Mehrheitsgesellschaft unpopulär sind.
    • Sie haben das "Recht auf Asyl" für ein paar Wochen ausgesetzt. Das muss sie sein, diese großartige Geschichte und Tradition der griechischen Dichter und Denker, der griechischen Demokratie und des jüdisch-christlichen Abendlandes. Denn genau so war das Konzept der unverletzlichen, unveräußerlichen, allerdings bei Bedarf kurzzeitig suspendierbaren Menschenrechte einmal von unseren Urvätern der bürgerlichen Demokratie erdacht wurden. Wir stehen auf den Schultern von Giganten!
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus
    • Alcibar schrieb:

      shrodo schrieb:

      Hat halt mit Rassismus nur zum Teil zu tun. Es ist halt von der Hand zu weisen, dass sich die Leute dagegen wehren mehr Konkurrenz (um Jobs, Wohnungen, Partner) zu bekommen.
      Danke dafür, dass du die irrationale Ängste, die vielleicht nichts direkt mit Rassismus zu tun haben, aber in der Konsequenz rassistische Handlungen, Rhetorik und Politik rechtfertigen sollen, hier nochmal deutlich ansprichst. Denn wenn wir diese irrationalen Ängste nicht ernst nehmen, dann hat die AfD demnächst 20%+ in einigen Landtagen und wird vielleicht stärkste Oppositionspartei bei der nächsten Bundestagswahl! Wehret den Anfängen und nehmt die Leute ernst wo man sie nicht ernst nehmen darf. Zudem macht deine Erklärung das Leid der betroffenen Menschen in der Türkei viel erträglicher und besser. Danke für diese Beruhigungspille!
      ach komm schon. Das sind doch keine irrationalen Ängste (wir führen jetzt bitte keine Diskussion ob Ängste Grundsätzlich irrational sind). Wenn du im Niedriglohnsektor beschäftigt bist und mit Müh und Not einen (vllt sogar etwas besser bezahlten) Job gefunden hast, hast du auch keine Lust darauf, dass es ein größeres Angebot an Arbeitern gibt, die deinen Job vllt für weniger Geld als du machen wollen. Gleiches gilt für Wohnen und Partnerwahl.

      Dass es Leute gibt, die keine Ausländer wollen (aus rassistischen Gründen) steht ja außer Frage, das ist aber IMO bei weitem nicht die Mehrheit.
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • Natürlich ist das die absolute Mehrheit, als ob irgendein Deutscher auch nur 1 Sekunde darüber nachdenken würde, ob man diese Leute reinlassen sollte, wenn es sich hier um Österreicher statt Syrer handelte.



      eventually there comes a point where it's like the true test for your team - will he cast a spell or will he not
      - Artour Babaev

      Und wenn beide dann nicht mehr stacken und der einer 6k Boi, der vorher 4k war, mit einem anderen 4k Boi spielt, dann ist er nicht mehr 6k, weil er reverse trägert, oder?
      - User des Monats
    • lubold schrieb:

      Natürlich ist das die absolute Mehrheit, als ob irgendein Deutscher auch nur 1 Sekunde darüber nachdenken würde, ob man diese Leute reinlassen sollte, wenn es sich hier um Österreicher statt Syrer handelte.
      dass natürlich eine gewisse kulturelle/religiöse Distanz vorhanden ist, die bei Franzosen/Österreichern so nicht vorhanden ist, spielt sicher auch mit rein.
      Bin dennoch davon überzeugt, dass der Hauptgrund die verfügbaren Ressourcen sind.
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • wommbat schrieb:

      Hi2u schrieb:

      Alcibar schrieb:

      Anna Dushime schrieb:

      Es fühlt sich so an, als ob mein Schmerz, unser Schmerz, ein Nischenschmerz ist. Der nicht den Ablauf stören darf. Für den es keinen kollektiven Platz gibt. Es ist ein Schmerz, der tapfer ausgehalten werden muss.
      Und was liegt dem ganzen zugrunde? Ein kaum mehr mit dem Mantel der Zivilisation verdeckter Rassismus in der deutschen Mehrheitsgesellschaft. Wer dafür irgendwelche Beweise braucht, der muss sich nur die Rhetorik zu den zum Spielball der Politik gemachten armen Menschen an der grieschisch-türkischen Grenze anschauen. Da kommen sie wieder die "Flüchtlingswelle", die "Invasoren" und der "Kontrollverlust". Der weiße Durschnittseuropäer will keine braunhäutigen Muselmänner in der Mitte seiner Gesellschaft wissen. Es sind halt Rassisten.
      Sind das nicht Flüchtlinge aus Syrien? Ich denke, diese werden in der Türkei nicht verfolgt. Es ist daher aus Asylrechtlicher Sicht leider fraglich, ob wir diese Menschen in Vereinbarung mit unseren Gesetzen aufnehmen können. Man kann diese natürlich ändern, aber die politische Mehrheit hierzu scheint zu fehlen.
      aber ihnen die Möglichkeit zu nehmen einen Antrag zu stellen ist doch imo nicht mit dem Menschenrecht vereinbar.Und die humanitären Probleme die zu den Ausschreitungen geführt haben existieren seit Jahren und alle Länder in der EU schieben die Verantwortung hin und her und halten Asylsuchende in der Bürokratie fest, während die Lager völlig überlastet sind.
      In der Bevölkerung sind leider keine Mehrheiten für eine konkrete Problemlösung, aber deswegen haben wir ja eine repräsentative Demokratie mit Minderheitenschutz. Deutschland und andere Länder in der EU haben sich zur Einhaltung der Menschenrechte verpflichtet und manchmal gehören da eben auch Handlungen dazu, die in der Mehrheitsgesellschaft unpopulär sind.
      Absolute Zustimmung :top: (sorry, Smileys in anderen Foren sind einfach viel besser als hier^^)

      Daher frage ich mich auch, wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass diese Menschen in diese Lage gekommen sind. Sie könnten doch z. B. einen Asylantrag in der griechischen Botschaft in Ankara/Istanbul stellen bzw. natürlich auch in der dortigen Deutschen Botschaft. Von ihrem Fluchtland her wäre das auch viel näher als dort, wo sie jetzt sind, wenn ich mir die Geografie mal anschaue. Dann könnte man das entsprechend vorab prüfen.

      Die Türkei ist ja ebenfalls zur Einhaltung der Menschenrechte verpflichtet und ein Beitrittskandidat zur EU, auch wenn das Verfahren soweit ich weiß aktuell auf Eis liegt. Es finde es daher weiter unproblematisch, als Flüchtling in der Türkei zu bleiben. Mal ehrlich, Griechenland und Türkei geben sich echt nicht viel, wieso man dann unbedingt da rüber nach Griechenland muss, finde ich fraglich.

      Bin ja immer noch Fan davon, dass die EU an Krisenpunkten wie in der Türkei, aber auch in Nordafrika Büros einrichtet, wo direkt über Asylanträge entschieden werden kann. Dann werden diejenigen, die ein Recht auf Asyl haben, auch direkt sicher in die entsprechenden Länder gebracht und müssen keine gefährliche Reise über das Mittelmeer/quer durch die Türkei antreten und man könnte alles viel besser kontrollieren.


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs
    • Hi2u schrieb:

      Absolute Zustimmung :top: (sorry, Smileys in anderen Foren sind einfach viel besser als hier^^)
      Daher frage ich mich auch, wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass diese Menschen in diese Lage gekommen sind. Sie könnten doch z. B. einen Asylantrag in der griechischen Botschaft in Ankara/Istanbul stellen bzw. natürlich auch in der dortigen Deutschen Botschaft. Von ihrem Fluchtland her wäre das auch viel näher als dort, wo sie jetzt sind, wenn ich mir die Geografie mal anschaue. Dann könnte man das entsprechend vorab prüfen.

      Es ist zwar erstaunlich, dass dieser Fakt nach Jahren der Diskussion über die "Flüchtlingskrise" weiterhin unbekannt sein kann, aber bitte sehr:

      Deutsche Botschaft in der Türkei schrieb:

      Asyl kann nur von Personen beantragt werden, die sich in Deutschland befinden. Es ist nicht möglich, Asyl bei einer deutschen Auslandsvertretung zu beantragen. Weiterhin können die deutsche Botschaft in Ankara und die deutschen Konsulate in der Türkei auch keinerlei Unterstützung bei Stellung eine Asylantrages oder Zufluchtersuchens leisten.

      Die Türkei ist ja ebenfalls zur Einhaltung der Menschenrechte verpflichtet und ein Beitrittskandidat zur EU, auch wenn das Verfahren soweit ich weiß aktuell auf Eis liegt. Es finde es daher weiter unproblematisch, als Flüchtling in der Türkei zu bleiben.
      Das Recht auf Asyl ist ein Menschenrecht und kein Kollektivrecht. Eine Einzelfallprüfung ist zwingend erforderlich. Woher willst du wissen ob unter den vielen Menschen nicht auch Personen sind die von Erdogan und seinen Schergen politisch verfolgt werden? Das Recht auf ein Status als Kriegsflüchtling ist dann noch ein ganz anderes Thema. Aber natürlich kommt dann der Rückzug auf formaljuristische Spitzfindigkeiten: "Die Türkei ist aus allenmöglichen machtpolitischen Gründen weiterhin formal Beitrittskandidat der EU", dann muss ja alles in Ordnung sein.

      Mal ehrlich, Griechenland und Türkei geben sich echt nicht viel, wieso man dann unbedingt da rüber nach Griechenland muss, finde ich fraglich.
      Ja, sollen sie weiter hoffnungs- und ziellos in schlecht versorgten Zeltstädten hausen, als Niedriglohn-Arbeitssklaven in der türkischen Wirtschaft ausgebeutet werden und den Attacken von türkischen Nationalisten und Rassisten schutzlos ausgeliefert sein, denn die türkische Polizei und Justiz unternimmt nur sehr wenig um Morde oder Attacken gegen Flüchtlinge aufzuklären. Aber ist ja alles ungefähr gleich scheiße da unten bei den Pleitegriechen und den anatolischen Bauern. Die rassistischen Klischees in diesen Debatten sind wirklich nur von einer ganz dünnen Schicht an einigermaßen zivilisierter Rhetorik verdeckt.

      Bin ja immer noch Fan davon, dass die EU an Krisenpunkten wie in der Türkei, aber auch in Nordafrika Büros einrichtet, wo direkt über Asylanträge entschieden werden kann. Dann werden diejenigen, die ein Recht auf Asyl haben, auch direkt sicher in die entsprechenden Länder gebracht und müssen keine gefährliche Reise über das Mittelmeer/quer durch die Türkei antreten und man könnte alles viel besser kontrollieren.

      Ja, das wäre schon gut. Aber zum Glück ist das ja nicht möglich, und jetzt bleibt erstmal nur Tränengas und Gewalt.

      shrodo schrieb:

      ach komm schon. Das sind doch keine irrationalen Ängste (wir führen jetzt bitte keine Diskussion ob Ängste Grundsätzlich irrational sind). Wenn du im Niedriglohnsektor beschäftigt bist und mit Müh und Not einen (vllt sogar etwas besser bezahlten) Job gefunden hast, hast du auch keine Lust darauf, dass es ein größeres Angebot an Arbeitern gibt, die deinen Job vllt für weniger Geld als du machen wollen. Gleiches gilt für Wohnen und Partnerwahl.

      Vielleicht erlauben instinktiv vorhandene rassistische Grundeinstellungen überhaupt erst die Entstehung von irrationalen Ängsten? Zudem die meisten Deutschen in Umfragen keine Angst um ihren Job angeben. Die allermeisten geben die Angst um den "sozialen Frieden" als Sorge an (denn der Muselmann ist ja nicht integrationsfähig) und eine Belastung der Sozialsysteme (denn der Muselmann ist dumm und faul). Vielleicht solltest du dich eher mal fragen welche Klischees hinter solchen Ängsten stehen.
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus
    • Nur um das mal klarzustellen, was ist deine Forderung? Alle nach Deutschland holen? Bei einer EU Umverteilung sperren sich ja alle anderen Staaten.

      Asylantrag wird dann zur Einzelfallprüfung bei jedem einzelnen. Was macht man dann wenn die Kriege in Syrien/Irak/Afghanistan vorbei sind. Nach Asylrecht zurück schicken oder soll jeder machen wie er will?

      Ich verstehe, dass es eine humanistische Katastrophe vor Griechenland ist, und Deutschland mehr tun könnte. Aber allen können wir imo nicht helfen. Diese verdammten Kriege im nahen Osten müssen aufhören (daran sollten wir arbeiten).
    • der westen (xd) hat die region jahrzehntelang munter vor sich hin destabilisiert für wirtschaftliche interessen
      wir (und damit meine ich nicht den einzelnen sondern das kollektiv deutschland) sind direkt mitverantwortlich dafür dass leute flüchten müssen durch die außenpolitik von uns oder unseren alliierten
      finde verantwortung für taten übernehmen schon ganz nice
      und humanistische katastrophe ist ein schönes wort für menschen verrecken lassen
    • Ist schon maximal absurd, dass man sich mittlerweile dafür rechtfertigen muss, notleidenden Menschen helfen zu wollen. Kann mir doch kein Mensch erzählen, dass irgend ein Land großartig darunter leiden würde, wenn man jetzt 5 Millionen Menschen auf 27 EU Staaten verteilt. Es will halt nur keiner mitmachen.
    • Ihr dreht euch sehr im Kreis, was daran liegt, dass ihr viele Argumente der Rechten in diesem Diskurs (die teils absurd, teils aber auch wirklich fundiert sind) missachtet. Einige Anmerkungen dazu:

      shrodo schrieb:

      dass natürlich eine gewisse kulturelle/religiöse Distanz vorhanden ist, die bei Franzosen/Österreichern so nicht vorhanden ist, spielt sicher auch mit rein.
      Bin dennoch davon überzeugt, dass der Hauptgrund die verfügbaren Ressourcen sind.

      Das ist so auch schon ein wirkmächtiges Argument. Das z.B. Syrer problematischer sind als Österreicher es wären (um mal dieses Szenario weiterzuspinnen) liegt ja auch an massiven Sprachdifferenzen und kultureller Verschiedenheit. Das kann, muss also aber kein, Rassismus sein, da ja niemand abstreiten kann dass z.B. Sprachkurse für den Steuerzahler immense finanzielle, personelle, logistische Aufwände bedeuten und kulturelle Differenzen, selbst wenn sie marginal sein sollten, doch eine gewisse "Integrations-Mehrleistung" bedeuten. Man denke an Schulbildung, Arbeitsethik, Behörden-Kram und und und....
      das ist alles Geld one Ende und Aufwand und auch "Stress-Belastung".
      Das man insbesondere in den finanz- und "junge Leute"-schwachen Flächen in den neuen Bundesländern daher Flüchtlinge ablehnt, mag zwar auch viel dem Rassismus geschuldet sein, das zugrunde liegende Sachargumente, dass Syrer nicht von heute auf morgen investitionslos die deutsche Wirtschaft nach vorne bringen, sondern auf Jahre hinweg zunächst eine massive Belastung sind, bis sich positive Effekte bemerkbar machen, ist aber dennoch vorhanden.

      Das wird von @Alcibar völlig ignoriert...



      Alcibar schrieb:

      Die allermeisten geben die Angst um den "sozialen Frieden" als Sorge an (denn der Muselmann ist ja nicht integrationsfähig) und eine Belastung der Sozialsysteme (denn der Muselmann ist dumm und faul). Vielleicht solltest du dich eher mal fragen welche Klischees hinter solchen Ängsten stehen.
      Das es solche absurden Vorstellungen gibt ist sicher trotzdem richtig, da gehe ich mit. Aber es ist eben nicht DAS einzige Argument von Rechts.


      stardust* schrieb:

      Ist schon maximal absurd, dass man sich mittlerweile dafür rechtfertigen muss, notleidenden Menschen helfen zu wollen
      Das ist Polemik! Niemand muss sich dafür rechtfertigen, Notleidenden zu helfen. Aber so wie du es darstellst, suggerierst du, Deutschland (oder andere, Italien etc.) hätten selber um plötzlich auftretende Verantwortung dafür gebeten.

      Jeden einfach hereinspazieren zu lassen ist ein völlig falsche Signal. Es spricht den Flüchtenden, den Aubruchs-Staaten, den kriminellen Schleppern jegliche Mitverantwortung ab und suggeriert:
      " Macht so weiter, macht euch über nichts Gedanken, kümmert euch um nichts, stoßt weiter mit Maschinengewehr im Anschlag die Menschen ins mehr, das Schlaraffenland Europa wird all eure Fahrlässigkeit und Machenschaften ignorieren. Kriminalität und Missachtung der Regularien lohnen sich mehr als Ehrlichkeit"

      Das ist insbesondere ja das Argument was die Italiener gegen die Anlandung der NGO-Schiffe anbringen, und es ist auch kein schwaches Argument, sondern eines, für dass es von der "Pro-Flüchtling" Seite auch noch keine Lösung gibt. Das heißt nicht, dass die Italiener gerne Kinder ertrinken sehen. Sie machen sich nur bereits Gedanken, darüber, dass im Folgemonate ggf. NOCH MEHR Menschen ertrinken.
      Es ist keine (bzw. nicht nur) Frage der Humanität, wie du es darstellst, sondern auch, wie hoch man "Not heute" im Vergleich zu "doppelter Not übermorgen" gewichtet.



      stardust* schrieb:

      Kann mir doch kein Mensch erzählen, dass irgend ein Land großartig darunter leiden würde, wenn man jetzt 5 Millionen Menschen auf 27 EU Staaten verteilt. Es will halt nur keiner mitmachen.
      Dazu: siehe oben.
      Du reduzierst diese Frage total auf die EU-Staaten und missachtest einfach, welche Signale du an Bundesländer/Distrikte und nicht EU-Staaten sendest, wenn du einfach grünes Licht gibst.

      Insbesondere wird es dann heißen "In Bildung/Straßen/Soziales wurde nie investiert, aber für Flüchtlinge ist auf einmal Geld da"... und auch das ist in Teilen zwar ein populistischer Spruch aber auch ein Sachargument. Kann schon verstehen, dass Leute die hier 40 Jahre als polnische Arbeitskraft für einen Hungerlohn gearbeitet hatten, die erwirtschafteten Leistungen für sich und ihre Kinder möchten und nicht als "Ausschüttung" verstehen. die können doch auch nix für den Krieg in Syrien.
      Du und Alcibar, ihr verkürzt die Probleme auf die "humanistische Hilfe".
      Niemand (außer den wenigen "echten Rassisten", die es zugegeen sicher auch darunter gibt) findet es gut, dass da Leute sterben, aber ihr ignoriert einfach völlig, dass es extrem gewichtige Gegenargumente gibt dafür, einfach mengenweise fremder Leute aus Wohlfährigkeit zu integrieren.

      Das ich als "Überbringer der Nachricht" jetzt gleich wieder für eine mir unterstellte eigene "Rechts-Außen"-Position, hart kritisiert werde, nehme ich wieder einmal gerne in Kauf, um die Bubble hier zu shocken, die einfach die eine Seite vom Diskurs völlig verdreht wiedergibt und alles auf die Maßstäbe verkürzt ("das Menschen sterben ist schlecht") die doch völlig unwidersprochen ist.

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • MCHEIDIBRAK schrieb:

      Nochmal denken. Ganz sicher?
      Ja. Von wenigen "tatsächlichen" Rassisten abgesehen, richtet sich die Kritik der "Anti-Flüchtlings" Argumente nicht gegen den Gedanken einer humanen, menschenwürdigen Hilfe, sondern gegen die Folgen einer Aufnahme dieser Menschen in der EU (was als zwangsläufige Folge implizit mitgedacht wird und ja wahrscheinlich auch ist).

      Es ist doch etwas anderes zu sagen a) "Lass die Leute von mir aus ertrinken" (was die wenigsten tun)

      als

      b) "Ich bin gegen eine ungeregelte Aufnahme von Menschen in die EU"

      So wie bei es bei Stardust stand, macht es aber auf mich den Eindruck, bzw. klingt auch so, als wäre a) eine Folgeposition von b).
      Stattdessen fordern die Leute häufig "nur" b) und es wird ihnen unterstellt, sie sagten a).

      Das ist doch ein Unterschied ob jemand Rassist und Menschenfeind ist, oder berechtigte Argumente gegen ungeordnete Immigration sprach- und kulturfremder Personen hat. Zumal dieses auch die Schlepper und ziellos Flüchtende in ihrem Handeln, weiter sich unter widrigen Bedingungen in Richtung der ohnehin gefährlichen und überlasteten Route zu begeben, bestätigt.

      Man erwartet von den Flüchtlingen nicht, dass sie sich dem Tod ergeben, der ihnen ggf. im Heimatland droht, aber das ist kein "Zwei-Pol-Kontinuum" wo Hilfe=Aufnahme in die EU bedeutet und es nix dazwischen gibt.

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • devilchen schrieb:

      Diese verdammten Kriege im nahen Osten müssen aufhören (daran sollten wir arbeiten).
      also zuletzt wurden die kurden im stich gelassen, obwohl sie in der region verlässliche partner waren

      wenn diese verdammten kriege im nahen osten aufhören müssen wäre ein anfang keine schwachmaten zu wählen die die situation eher noch weiter eskalieren lassen
      Ne marche pas devant moi, je ne te suivrai peut-être pas.
      Ne marche pas derrière moi, je ne te guiderai peut-être pas.
      Marche à côté de moi et sois simplement mon amie. - Albert Camus
      Sundry's Gameblog! NEUER POST: Hunt: Showdown
    • es ging mir nicht um "wer hat hier welchen denkbaren high ground eingenommen". dass die sache diffizil ist ist mir schon klar, bleibt aber nur, dass da einmal mehr eine gruppe die erfahrung gemacht hat, dass du am ende doch gefickt wirst, wenn du mit dem westen kooperierst.


      edit: bevor mir wer kommt: natürlich ist es nicht die einzige erfahrung die gruppen in dem gebiet machen. aber es ist die die kollektiv einen sehr starken eindruck hinterlässt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sundry ()

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