Bundestagswahl 2021 - Es geht immer noch um Deutschland

    • Akkarin schrieb:

      südländer schrieb:

      Ist ja schön und gut, wenn der Lindner 60 € zu viel findet, spielt für die Bewertung des Programms aber keine Rolle.

      Die Preisbildung läuft laut Programm über den Markt, nicht über die Regierung.

      Und @Kyuzo die Regierung ist nicht der bessere Unternehmer. Wenn die Emissionszertifikate so teuer werden, dass sich Kohle nicht mehr lohnt, dann muss man keinen Kohleausstieg als Regierung vorschreiben und planen, der läuft dann von alleine.
      Das Problem hier ist das die Obergrenze, und damit der Preis, immernoch von der Politik festgelegt wird. Wenn man also nicht will das die Tonne CO2 150€ kostet, dann kann man einfach aufhören die Zertifikate zu verknappen und hält damit den Fortschritt genauso auf wie wenn man CO2 Preis zu niedrig ansetzt.
      Da die FDP immer wieder gegen hohe Belastungen der Bürger/Unternehmen wettert liegt der Vorwurf dass sie einen Zertifikathandel nur wollen um zu verschleien dass sie nicht bereit sind die Kosten der Energiewende zu tragen. Naja, oder dass sie eigentlich Crypto-Limetten sind die einen CO2 Preis von 150€ wollen und die Zertifikate nutzen um das zu verkaufen.

      Wenn die FDP also den Vorwurf sie würden etwas Verschleiern entkräften, so müssten sie Stellung beziehen und sagen ob sie bereit ist auch CO2 Preis jenseits der 100€ Marke zu tragen, wenn dies denn nötig (=vom Markt so bestimmt) ist um den CO2 Ausstoß in aureichenden Maßen zu reduzieren.
      das ist beim co2 preis aber literally genau das gleiche problem. Der muss ja auch von der Politik festgesetzt werden. Wenn man einen co2 preis festlegt, muss man ca abschätzen wie gross der einfluss danach auf die emissionen ist.
      Am ende will man ja die emissionen auf X tonnen reduzieren, der klimarat und IPCC geben da ja eine annähernd objektive menge an welche wir noch ausstössen können um das 1.5 grad ziel zu erreichen. Bei nem co2 preis is das alles etwas schwieriger, weil man schätzen muss ob bei 50 eur oder 100 eur das ziel erreicht werden kann. Und bei so ner steuerung kann dann ein lindner kommen und sagen, hey 50 eur is vieeeel zu teuer. Bei X gigatonnen kann er aber nich sagen, hey wir können eigentlich 2X ausstossen, alles easy ich bin der lindner ich hab nen abschluss in klimawissenschaften.

      Btw, WENN per co2 steuer der preis so gesetzt wird, dass genau die "richtige" menge an emissionen reduziert werden, sind die instrumente identisch.
      Finde einen emissionshandel aber einfach eleganter, weil eben die menge gedeckelt wird und man nicht einen preiseinfluss abschätzen muss, wo jeder eine andere meinung hat.
    • südländer schrieb:

      Bighead schrieb:

      südländer schrieb:

      Zudem ist der Umwelt doch mehr geholfen eine Obergrenze an CO2-Ausstoß zu setzen
      Wie würde man denn überhaupt eine harte Obergrenze ohne einen Tonnen-Preis realisieren? Soll der Staat planwirtschaftlich jedem Emittenten eine Menge zuteilen, die ihm zugestanden sei? Der Preis sorgt doch gerade dafür, dass sich via die Zahlbereitschaft der Emittenten der Nutzen der Emissionen mit dem irgendwie bestimmten Umweltschaden die Waage hält
      Der Staat legt laut dem Vorschlag tatsächlich eine Obergrenze fest, nicht für den einzelnen Emittenten, sondern für ganz Deutschland pro Jahr. Die Emissions-Zertifikate werden aber marktwirtschaftlich an einer Börse gehandelt, sodass der Preis effizient (im wirtschaftlichen Sinne) gebildet wird und nicht vom Staat vorgegeben werden muss.
      Ich halte das System für flexibler und letztendlich besser, da der Preis laufend durch den Markt und nicht einmal pro Jahr vom Staat gebildet wird. Zudem hat man eine fixe Obergrenze vom CO2-Ausstoß pro Jahr, was dem Klima mehr dient als theoretisch unbegrenzt CO2 ausstoßen zu dürfen, wenn man entsprechend dafür zahlt.
      Die Obergrenze zu setzen ist natürlich willkürlich, aber dass ist der CO2-Preis, wenn er durch den Staat gesetzt wird, eben auch.
      Das Problem ist doch das auch im Artikel beschriebene, dass der notwendige co2 Preis ja anscheinend völlig unrealistisch in der Durchsetzung ist. Wo es dann das beste klimaprogramm sein kann ist mir nicht schlüssig, oder denkst du das eine Preisgestaltung deutlich unterhalb der 150 euro auch effizienter ist als alles, was die anderen Parteien ihr klimaprogramm nennen? Dieses Ranking bei Quarks ist bemiggelt, da in der Tat bei allen hinterfragt werden müsste, wie realistisch die Sachen sind. Es ist aber natürlich ein Unterschied, wenn (ich kenne die faktenlage da nicht ausreichend) der Vorschlag der FDP schon im Grundsatz nicht funktionieren kann (150 Euro Thematik).

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • südländer schrieb:

      Naja, meine Posts und der letzte über deinem von devilchen erklären schon ganz gut, warum der Emissionshandel besser ist als die Festsetzung des CO2-Preises. Was soll ich da noch mehr zu sagen?
      Nach nochmaligem lesen muss ich dir zustimmen, habt ihr an sich erläutert.
      Ist denn angedacht, dass es da regulierungsmechanismen gibt, sodass auch theoretisch kleine Emittenten überhaupt handlungsfähig bleiben und das nicht einfach nur die finanzkräftigsten unternehmen noch einfach sagen: scheiß drauf, wir kaufen auf und machen genau so weiter?
    • Was genau unter den emissionsdeckel fällt entscheidet dann die Politik. Aber im grunde muss das ja alles was in der gesellschaftlichen grösse relevant ist betreffen, ansonsten ergibt die ganze geschichte ja gar keinen sinn. Wenn du ein kleiner emittent bist, dann musst du ja auch nich gross zertifikate kaufen?

      Edit: Und wenn du dein unternehmen zu den co2 preisen nicht führen kannst, dann sollte es gesellschaftlich gewünscht sein dass deine bude zu macht oder du dein Geschäftsmodell änderst!!
    • devilchen schrieb:

      Edit: Und wenn du dein unternehmen zu den co2 preisen nicht führen kannst, dann sollte es gesellschaftlich gewünscht sein dass deine bude zu macht oder du dein Geschäftsmodell änderst!!
      Geht darum, dass nicht ein großes finanzstarkes Unternehmen alle Zertifikate kauft (oder den Großteil, jedenfalls mehr als sie benötigen) und dann kleinere Firmen keine mehr laufen können (weil zu teuer/nicht mehr verfügbar)
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • shrodo schrieb:

      devilchen schrieb:

      Edit: Und wenn du dein unternehmen zu den co2 preisen nicht führen kannst, dann sollte es gesellschaftlich gewünscht sein dass deine bude zu macht oder du dein Geschäftsmodell änderst!!
      Geht darum, dass nicht ein großes finanzstarkes Unternehmen alle Zertifikate kauft (oder den Großteil, jedenfalls mehr als sie benötigen) und dann kleinere Firmen keine mehr laufen können (weil zu teuer/nicht mehr verfügbar)
      Das wäre dann super altruistische klimarettung :-) dann darf ja niemand mehr die luft verpesten.

      Ist doch ein eher unrealistischer corner case... (Und wertpapiermanipulation, aka schon heute verboten)
    • man könnte das ganze ja auch an der Ursache lösen, nämlich den „Strom“ aus regenerativen Quellen gewinnen. Dann müsste man sich nicht damit begnügen, dass der freie Markt irgendwelche Zertifikate regelt. aber dazu bräuchte man ein Konzept, und das fehlt.
      Und den Energiemarkt von seinen Subventionen befreien und Lebenszyklusbetrachtungen der Produktion einrechnen.
      Und damit gleichzeitig die Wirtschaft ankurbeln.

      So gibts wieder nur greenwashing ala „100% Ökostrom“, was faktisch falsch ist.


      HumanlyPuma schrieb:

      junge leg dir ne hantel ins büro oder geh kegeln
    • Bighead schrieb:

      gibt's eigentlich auch Pläne bzgl Co2 im Ausland? Wenn das Co2 dann da ausgestoßen wird ist ja auch niemandem geholfen. Da bräuchte man aber auch so ne Art Lieferkettengesetz
      ja, co2 Zölle an der eu aussengrenze sind geplant


      Kyuzo schrieb:

      man könnte das ganze ja auch an der Ursache lösen, nämlich den „Strom“ aus regenerativen Quellen gewinnen. Dann müsste man sich nicht damit begnügen, dass der freie Markt irgendwelche Zertifikate regelt. aber dazu bräuchte man ein Konzept, und das fehlt.
      Und den Energiemarkt von seinen Subventionen befreien und Lebenszyklusbetrachtungen der Produktion einrechnen.
      Und damit gleichzeitig die Wirtschaft ankurbeln.

      So gibts wieder nur greenwashing ala „100% Ökostrom“, was faktisch falsch ist.
      ja das fehlt imo leider bei der FDP komplett. Es muss viel mehr bewegung geben die Energiegewinnung umzubauen, vor allem regularien gegen wind und solarkraftwerke abbauen und nimbysm zerstören was das angeht.
    • Der Markt fliegt durch die Decke, FDP-Wahlsieg hiermit confirmed.

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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Rob ()

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