Bundestagswahl 2021 - Es geht immer noch um Deutschland

    • Bin mir halt nicht sicher, ob es eine gute Lösung ist, das ganze ist halt etwas komplizierter.
      Vielleicht leiden unter meinem Vorschlag einfach mal 5 Abschlussjahrgänge an Chemiestudenten, weil sie längere Zeit ohne Arbeit dastehen, weil sich der "neue Weg" noch nicht herumgesprochen hat.
      Eine richtige Antwort ist nicht immer eine gute Antwort.
    • Oster schrieb:

      [...]Ja, du kannst auch nur 20h pro Woche arbeiten, aber dann brauchst du halt 7 Jahre um deine Promotion zu erledigen, wenn die Uni überhauot die Möglichkeit bietet einen Doktorandenvertrag mehr als ein mal zu verlängern (es ist nämlich oft nicht möglich mehr als 5 Jahre als Doktorand zu arbeiten)
      [...]
      Gibt sogar ein nettes Gesetz, was es verbietet länger als 6 Jahre auf staatlicher Kostenstelle als Wissenschaftlicher Mitarbeiter zu arbeiten. Kannst dem nur mit einer Bezahlung aus Drittmitteln entgehen. Nach der Promotion darfst du nochmal länger angestellt bleiben. Aber auch das ist dann begrenzt. (Stichwort Wissenschaftszeitvertragsgesetz)
      There are 10 types of people - those who understand binary, and those who don't.
    • In this thread: Warum lieber die "armen" sich gegenseitig die Köpfe einschlagen (Putzfrau vs. "aber ich verdiene auch wenig") und sich quasi gegenseitig Ausspielen

      Und nur weil man "freiwillig" ne 1/3 Stelle (wie Apo) annimmt, darf man sich doch hinterher trotzdem darüber beschweren?
      Die Vorstellung, man könnte als Einzelperson in einem so geschlossenen System wie deutschen Hochschulen irgendwas ändern, ist reine Illusion. Zumal "etwas ändern" bedeutet, dass Professoren Geld für Dauerstellen bekommen, ohne Sie Projektgebunden zu beantragen. Wie will man das erreichen, indem man eine 1/3 oder 1/2 stelle ablehnt?

      Irgendwo kam auch (Perdita?) was von wegen "putzfrau hätte ja was gescheites lernen können". Die Putzfrau ist ja nur ein plakatives Beispiel von vielen Berufen, die heute (mfg Niedriglohnsektor) nicht mehr sinnvoll zum Leben reichen.

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    • Der_Busfahrer. schrieb:

      Ist der „Dr.“ dem „Dr. med“ (englisch: M.D) nicht schon übergestellt?
      Was meinst du mit übergestellt? Es gibt ja keinen "Dr.", sondern halt Dr. rer. nat., Dr. phil., Dr. med. etc.


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs
    • watnuss schrieb:

      Oster schrieb:

      [...]Ja, du kannst auch nur 20h pro Woche arbeiten, aber dann brauchst du halt 7 Jahre um deine Promotion zu erledigen, wenn die Uni überhauot die Möglichkeit bietet einen Doktorandenvertrag mehr als ein mal zu verlängern (es ist nämlich oft nicht möglich mehr als 5 Jahre als Doktorand zu arbeiten)
      [...]
      Gibt sogar ein nettes Gesetz, was es verbietet länger als 6 Jahre auf staatlicher Kostenstelle als Wissenschaftlicher Mitarbeiter zu arbeiten. Kannst dem nur mit einer Bezahlung aus Drittmitteln entgehen. Nach der Promotion darfst du nochmal länger angestellt bleiben. Aber auch das ist dann begrenzt. (Stichwort Wissenschaftszeitvertragsgesetz)
      Ist aber doch so auch nicht richtig. Du darfst nur nicht länger als sechs Jahre befristet arbeiten, unbefristet ist egal. War wohl anscheinend als Schutz gedacht.
    • Als Ingenieur promoviere ich zum Glück mit ner 100% Stelle. Aber mein Prof hat glaube ich auch das Prinzip nur volle Stellen zu finanzieren. (Wodurch er eben auch weniger Mitarbeiter hat als andere Fachgebiete)

      Wollte eigentlich nur einwerfen, dass ich mich auch auf einige Stellen für Naturwissenschaftler beworben habe, die dann 50% Stellen gewesen wären. Absurderweise hätte ich manche dieser Stellen nur annehmen können, wenn eine 100% Stelle genehmigt worden wäre, weil die Bezahlung in dem Institut vom Abschluss abhängt und nicht von der Tätigkeit.
    • black_head schrieb:

      In this thread: Warum lieber die "armen" sich gegenseitig die Köpfe einschlagen (Putzfrau vs. "aber ich verdiene auch wenig") und sich quasi gegenseitig Ausspielen

      Und nur weil man "freiwillig" ne 1/3 Stelle (wie Apo) annimmt, darf man sich doch hinterher trotzdem darüber beschweren?
      Die Vorstellung, man könnte als Einzelperson in einem so geschlossenen System wie deutschen Hochschulen irgendwas ändern, ist reine Illusion. Zumal "etwas ändern" bedeutet, dass Professoren Geld für Dauerstellen bekommen, ohne Sie Projektgebunden zu beantragen. Wie will man das erreichen, indem man eine 1/3 oder 1/2 stelle ablehnt?

      Irgendwo kam auch (Perdita?) was von wegen "putzfrau hätte ja was gescheites lernen können". Die Putzfrau ist ja nur ein plakatives Beispiel von vielen Berufen, die heute (mfg Niedriglohnsektor) nicht mehr sinnvoll zum Leben reichen.

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      Genau das ist der Punkt. Ich sage ja nicht, dass es anderen nicht noch schlechter geht und jammere durchaus auf hohem Niveau. Trotzdem kann ja wohl keiner ernsthaft "guck XY geht's ja auch schlechter als dir" als Argument anführen, weil es immer irgendjemanden gibt dem es noch dreckiger geht.

      Worum es mir eigentlich ging ist der Punkt, dass man an einer deutschen Eliteuni aufgrund der aktuellen Stellensituation nur mit nem Nebenjob sein Leben bestreiten kann, was in Anbetracht dessen wofür die Promotion früher idealerweise gedacht war, nämlich der persönlichen Fort- und Weiterbildung auf höchster Ebene nicht "fair" ist und zu Problemen führt. Und das ganze dann natürlich noch befristet.

      Gleichzeitig gibt es immer noch kaum Stellen für Leute mit Masterabschluss bzw. Diplom, weil es für die "einfachen" Tätigkeiten ja noch das Ausbildungsberufsfeld der Chemikanten, Chemielaboranten und CTAs gibt. Wenn ne Firma dann Geld in einen studierten "Denker" investiert, der mindestens das doppelte kostet, dann sollte der doch bitte schön einen Dr. haben, weil es dann auf dem Briefkopf besser aussieht.


      Ein ehemaliger Kommilitone von mir promoviert jetzt in Norwegen. Hat ne 100% Stelle also ~35k € netto pro Jahr, dafür ist sie auch auf 3 Jahre befristet mit ner Verlängerungsoption auf 9 zusätzliche Monate. Dort wird gute Forschung gut bezahlt und der Anreiz fertig zu werden wird damit geschaffen, dass man halt einfach nach 3 Jahren genügend Ergebnisse haben muss um zusammenschreiben zu können. Ist halt viel Zweckdienlicher für den Doktoranden, weil es klare Verhältnisse gibt, Anreiz da ist und die Leistung die man erbringt gewürdigt wird. In DE ist das leider vielerorts anders, wobei ich da noch anfügen muss, dass mein Chef meine Arbeit und meinen Einsatz zu schätzen weis und es an Faktoren außerhalb seines Machtbereichs liegt, dass er mir aktuell nichts anderes anbieten kann.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Apocalypso ()

      Hier sollte irgendwas mit Bierpong stehen :grinking:
    • SagaN9ne schrieb:

      XGS schrieb:

      1. Ich bin privilegiert, weiß das und möchte es auch gerne so beibehalten und sogar noch verstärken.

      2. @Apocalypso Doktoranden verdienen weit mehr als Mindestlohn. Der Mindestlohn wird pro Stunde gesehen. Ein Doktoranden auf 1/2 Stelle hat eben nur 20 Stunden pro Woche auf dem Zettel stehen und keine 40.
      zum ersten punkt: das passt von der logik her sehr gut zu deinem einstigen kommentar, manager verdienten ja viel zu wenig geld..zum zweiten punkt gebe ich dir eine analogie: lass uns noch einmal die armutsgrenze nach unten verschieben; sagen wir, man ist erst unter 0,99€/monat wirklich 'arm'. und schon gibt es formal keine armut mehr. dann kann auch niemand mehr behaupten, er sei arm.
      effektiv arbeitet jeder doktorand, der es halbwegs ernst meint, signifikant mehr als in irgendeinem wisch ausgewiesen ist, und das weißt du nicht? deine argumentation ist mir in jedem punkt total unschlüssig.

      das argument mit dem 'man kann ja nebenbei noch 450€ jobben' funktioniert auch überhaupt nicht. denn das kann man ja bei jedem bringen.

      DEs universitäten sind ambivalent, wie es kaum mehr geht: jeder kann studieren, was ein traum ist, aber in der höheren ebene gibt es so viele offensichtliche defizite, die man alle mit etwas besserer finanzierung berichtigen könnte. anstelle von der geplanten budgeterhöhung für aufrüstung (wie es auch in den threads hier gepriesen wird), könnte man das ja genau in die infrastrukturen von uni/schule reinstecken.

      und es stimmt auch nur bedingt, dass man ja nicht so rumjammern sollte. man hat halt bock auf forschung, da gibt es einfach nichts anderes als eine universität (korrigiert mich, wenn ich falsch liege). und ich halte es für überaus verständlich, wenn man sagt, man möchte auch nicht der politische vanguard sein für einen (möglichen, aber sehr unwahrscheinlichen) transformationsprozess, und dafür die eigene promotion aufgeben--und genau so eine person müsste es aber gehen, sonst läuft das system ja munter weiter. verweigert man aus protest das gehalt der arbeit, wird sie, so nehme ich an, aber ganz flott an eine willigere person weitergegeben.

      was kann man sagen. liebt man die disziplin, in der man ist, so sehr, vorausgesetzt man kann vom gehalt noch irgendwie leben, wird man wohl weitermachen. ich glaube, professoren hätten die nötige macht, da mal was in gang zu setzen, aber denen ist das vermutlich auch komplett egal.
      Ich weiß, dass jeder Doktorand mehr als nur 40h die Woche arbeitet. Unbezahlte Überstunden halt. Das (leider) gültige Argument dafür ist, dass die 20h bezahlt werden als Arbeit für den Lehrstuhl, also Praktika betreuen oder Klausuren korrigieren etc. Eine Doktorarbeit muss in Deutschland nicht bezahlt werden. Eine Doktorarbeit verfasst man "aus Spaß" für sich selbst, laut Gesetz und Prüfungsordnung.
      @wommbat ingenieure bekommen 100% stellen, weil sie mit einem diplom/master in der industrie ähnlich oder besser bezahlt werden würden. Außerhalb des akademischen besteht kein solch riesiger promotionszwang wie in der chemie. der größte unterschied hier liegt, dass jeder ingenieur/wirtschaftswissenschaftler im studium mindestens einmal für ein paar wochen zumindest ein praktikum in der industrie gemacht haben muss. sowas muss ein chemiker nicht. vom kindergarten bis zum doktor gibt es einen hohen anteil an chemikern, die in dieser zeit noch nie einen betrieb von innen gesehen und erlebt haben. für unternehmen ist der doktor in der chemie meist ein leider nötiger weiterer reifungsschritt für weltfremde chemiker.
      und die ganz ganz viele chemiker haben nach 8 jahren uni und labor und forschung, was alles unfassbar frustrierend ist, einfach echt keinen bock mehr auf den scheiß. die anderen bleiben akademisch, weil in der industrie eine ganz andere "forschungsmentalität" herrscht, die ganz weit weg ist von "neugier" und "entdeckungsgeist".

      Der_Busfahrer. schrieb:

      SagaN9ne schrieb:

      man hat halt bock auf forschung, da gibt es einfach nichts anderes als eine universität
      Es gibt doch ohne Ende Institute und Privatunternehmen, die forschen. Nur einen akademischen Grad kann man da nicht erwerben
      Doch kann man. Man muss nur einen Professor finden, der dann die Promotion abnimmt. Es können über NDA sogar gar keine Ergebnisse des Unternehmens nach außen getragen werden. Die Dissertation, die öffentlich gemacht werden muss, wird in diesen Fällen sogar fast komplett geschwärzt. Nur die Prüfer und das Unternehmen bekommen ungeschwärzte Fassungen.

      ^^^^^ schrieb:

      ardet4 schrieb:

      Die logische Konsequenz wäre nur die besten XX Prozent zu vernünftigen Konditionen promovieren zu lassen. Das wäre kurzfristig beschissen für die anderen Absolventen, würde sich aber mittelfristig so einpendeln, dass die Doktoren eben überwiegend forschen und alle anderen ohne Doktortitel in die Wirtschaft gehen.
      hätte auch den vorteil, dass Titel wieder als etwas besonderes gesehen wird und mehr ein Zusatz als die Norm sind. Finde es schon amüsant, wie viele Leute ich getroffen habe die ein nettes Dr. vor dem Namen haben, aber schon vor der Doktorarbeit wussten, dass sie nie in die Forschung gehen werden. Es aber eben "standard" ist, noch einen Titel dranzuhängen wenn man eh schon dabei ist.Würde es auch sehr feiern, wenn Ärzte nicht so sehr auf ihren Titel reduziert werden würden. Aber bis da ein Umdenken stattfindet vergeht wohl noch einige Zeit
      Siehe oben.

      wommbat schrieb:

      Als Ingenieur promoviere ich zum Glück mit ner 100% Stelle. Aber mein Prof hat glaube ich auch das Prinzip nur volle Stellen zu finanzieren. (Wodurch er eben auch weniger Mitarbeiter hat als andere Fachgebiete)

      Wollte eigentlich nur einwerfen, dass ich mich auch auf einige Stellen für Naturwissenschaftler beworben habe, die dann 50% Stellen gewesen wären. Absurderweise hätte ich manche dieser Stellen nur annehmen können, wenn eine 100% Stelle genehmigt worden wäre, weil die Bezahlung in dem Institut vom Abschluss abhängt und nicht von der Tätigkeit.
      Ingenieure und Wissenschaftler haben tatsächlich eine andere Gruppierungseinstufung. 100% Wissenschaftler ist besser entlohnt als 100% Ingenieur. Doktoranden sind dann nochmal eine andere Einstufung, die eben exakt50% bis 75% des Wissenschaftlers ist. Also ein promovierter Wissenschaftler an einer Uni mit 100% stelle bekommt etwas mehr als ein Ingenieur. In der Industrie sind dann Dr. rer. nat. und Dr. Ing. relativ gleich auf wiederum.
      Dieser Account steht voll im Gönnen.


      twitch.tv/xgsdotacom/
      @xgsdota
    • Apocalypso schrieb:

      Genau das ist der Punkt. Ich sage ja nicht, dass es anderen nicht noch schlechter geht und jammere durchaus auf hohem Niveau. Trotzdem kann ja wohl keiner ernsthaft "guck XY geht's ja auch schlechter als dir" als Argument anführen, weil es immer irgendjemanden gibt dem es noch dreckiger geht.
      Worum es mir eigentlich ging ist der Punkt, dass man an einer deutschen Eliteuni aufgrund der aktuellen Stellensituation nur mit nem Nebenjob sein Leben bestreiten kann, was in Anbetracht dessen wofür die Promotion früher idealerweise gedacht war, nämlich der persönlichen Fort- und Weiterbildung auf höchster Ebene nicht "fair" ist und zu Problemen führt. Und das ganze dann natürlich noch befristet.
      Habe dich zwar Persönlich erwähnt, aber deine Entscheidung für die 1/3 Stelle ja in Schutz genommen. Sollte in keiner weise ein Angriff o.ä. sein.
      Ganz im Gegenteil: Die ganze Diskussion bzgl. Akademischer Mittelbau wurde ja auf einmal gegen den Niedriglohnsektor ausgespielt. Imo sind das zwei paar Schuhe, die man beide nicht gut finden sollte.


      XGS schrieb:

      Ingenieure und Wissenschaftler haben tatsächlich eine andere Gruppierungseinstufung. 100% Wissenschaftler ist besser entlohnt als 100% Ingenieur. Doktoranden sind dann nochmal eine andere Einstufung, die eben exakt50% bis 75% des Wissenschaftlers ist. Also ein promovierter Wissenschaftler an einer Uni mit 100% stelle bekommt etwas mehr als ein Ingenieur. In der Industrie sind dann Dr. rer. nat. und Dr. Ing. relativ gleich auf wiederum.
      Verstehe den Absatz nicht. Beim Staat werden doch alle Mitarbeiter mit Master gleich (E13) eingruppiert? Zudem ist es dem Staat gar nicht möglich dich z.B. als Master auf eine E9 Stelle einzustellen. Und das ist unabhängig von der Disziplin , sprich ob Biologie, Physik oder irgend ein Ing. spielt dabei keine Rolle.
      Nur postdoc wird >E13 eingruppiert (oder natürlich ewig da sein und die Stufen durch Jahre aufsteigen)
      FREE Hat
    • Wisst ihr wie das von Aussen so aussieht?
      Als ob sich ganz Dschörmenie einen Wahlkampf ala Murica wünscht.
      Finde mässigung was gutes. Also in der Politik.
      Macht weiter so.
      Hater prallen ab an der Karbonschicht wie der Regen.
      Mann, ich setz mich auf den Thron und geb ein Fick dabei auf Jeden.
      Und roll weiter auf Chrom bis sie dann nicht mehr mit mir reden.
      Keine Bitch und kein Stress zieht mich runter wie ein Dämon,
      Ich blend sie alle weg mit ultraviolettem Xenon.

      Beitrag von calcu ()

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