Der "war ein interessanter Artikel" Thread

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    • Sehr nicer Artikel. Danke man. Direkt mal abspeichern 8o
      Ich darf mich im Berufsalltag mit sowas herumschlagen und verstehe auch immer nicht, wie Leute die totale Digitalisierung so brutal feiern können. Ja, energetisch und umweltbiologisch alles sicher ganz sinnvoll...aber das, was dahinter steht (Privatsphäre u.a.) will wieder keiner sehen.

      Ich frag mich immer, wie die ganze Städte digitalisieren zu wollen, während die Bürger (oder Teile) jetzt schon gegen Blitzer/Kameras/irgendwelche Überwachungsinstrumente auf die Barrikaden gehen.


      HumanlyPuma schrieb:

      junge leg dir ne hantel ins büro oder geh kegeln
    • Kyuzo schrieb:

      Sehr nicer Artikel. Danke man. Direkt mal abspeichern 8o
      Ich darf mich im Berufsalltag mit sowas herumschlagen und verstehe auch immer nicht, wie Leute die totale Digitalisierung so brutal feiern können. Ja, energetisch und umweltbiologisch alles sicher ganz sinnvoll...aber das, was dahinter steht (Privatsphäre u.a.) will wieder keiner sehen.

      Ich frag mich immer, wie die ganze Städte digitalisieren zu wollen, während die Bürger (oder Teile) jetzt schon gegen Blitzer/Kameras/irgendwelche Überwachungsinstrumente auf die Barrikaden gehen.
      werden natürlich einfach aus dem Boden gestampft:
      t3n.de/news/smart-city-bill-gates-arizona-875851/
      A change is as good as a rest.

    • Privatssphäre ist nur dann relevant, wenn du keinen persönlichen Gewinn davon hast, sie aufzugeben. Die ganzen free2use aka wir-lesen-deine-Gewohnheiten-aus2use Tools von google, snapchat, facebook usw. sind ja auch aus Sicht eines Menschen vor 20 Jahren absurd eindringend, bieten einem aber Dienste an, die man gerne in Anspruch nimmt und die die Welt ja schlichtweg besser machen (per Karte navigieren macht mir zwar Spaß, aber wenn ich wirklich nur irgendwo hinkommen will, ist das mit ner App (plus ggf. Echtzeitstauanzeige) schon 100mal einfacher).

      Man muss einfach irgendwie sicherstellen, dass die erhobenen Daten nicht zum Nutzen von Einzelnen verwendet werden oder gar zur Manipulation der Menge, sondern der Gemeinschaft dienen. Technologien zu verbieten sehe ich nie als eine Lösung an, da sie ja auch immer Vorteile mit sich bringen. Solange der Missbrauch verhindert oder wenigstens eingeschränkt wird, ist Fortschritt doch etwas gutes.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Du kannst nur den ganzen free2use Kram von heute eben nicht mit den o.g. Technologien vergleichen.
      Heute kann ich mir aussuchen, was ich benutze, und wenn ich keinen Bock habe facebook zu benutzen, dann mache ich es einfach nicht und gehe so dem Kram aus dem Weg.
      Habe ich keine Lust mit EC Karte zu bezahlen, hol ich mir genug Automatengeld und zahle alles bar (ja, ich brauch dann immernoch ein Konto, und das ist auch die Einschränkung).

      Wenn ich keine Lust habe, von CCTV überwacht zu werden, muss ich eben diese Verkehrsmittel + Plätze meiden. Was mich brutal einschränkt.

      Habe ich morgen keine Lust, dass meine Gewohnheiten per Gebäudedaten aufgenommen werden, muss ich diese Gebäude meiden.
      Was mich eigentlich schon daran hindert, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

      Der Punkt ist, dass der Missbrauch heute belächelt wird, weil einfach die Summe der personenbezogenen Daten noch viel zu gering ist (eben "nur" Handy, (stellv) Facebook, EC-Karte), um sie im großen Stil missbrauchen zu können.

      Morgen können einfach deine Daten permanent aufgenommen werden und entsprechend viel effizienter ausgewertet werden, aber mit dem Unterschied, dass dir der Missbrauch von heute als Fortschritt von morgen verkauft wird und das aus o.g. Beispielen beinahe unumgänglich sein wird.

      Und wenn dann wieder Autos brennen, wills wieder keiner gewusst haben.


      HumanlyPuma schrieb:

      junge leg dir ne hantel ins büro oder geh kegeln
    • Ich sehe es so dass wir heute schon soweit sind, dass die großen Internetfirmen ein recht akkurates Bild von dir haben, wenn du ihre Dienste ausgiebig und "unvorsichtig" benutzt. Google kennt vermutlich die Bewegungsprofile von 80% aller Androidnutzer, weil alle zu bequem sind die Ortung auszuschalten. Genauso weiß Snapchat die ganze Zeit, wo seine Nutzer sich rumtreiben. Google weiß, wo du einkaufst, wenn die Bestätigungsemails alle bei gmail landen. Facebook (und auch Discord^^) wissen, mit wem du viel kommunizierst und können einfach anhand von Keywords schon Chats in irgendwelche Kategorien einteilen. Die Crawler-Bots, die DS mitlesen, könnten wenn sie wollten auch Eigenschaften der Nutzer hier auflisten anhand von Sachen, die hier geposted werden. Wir sind halt schon in einer überwachten Welt, nur dass es nicht durch aufgezwungene Kameras passiert sondern durch freigiebige Smartphone- und Internet-Nutzung.

      Denke das Beispiel in dem Artikel ist tatsächlich unumgänglich, einfach weil es Leute geben wird, die gerne in einer kriminalitäts- und unfallfreien Stadt leben würden, auch auf Kosten ihrer Privatssphäre. Der Artikel ist ja absichtlich so geschrieben, die Leute mal wachzurütteln, weil vielen so ein Szenario wohl nicht als baldig im Kopf haben. Man kann es ja aber auch weniger dramatisch darstellen. Wenn man annimmt, dass die Stadt nicht von einem bösen Konzern und auch keiner bösen Regierung geführt wird, sondern von jemand "gutem", würden die erhobenen Daten ja auch nicht zu Machtmissbrauch verwendet werden. Wenn jemand auf offener Straße entführt wird, kann die Polizei die Kamerabilder der Beteiligten bekommen und das System gibt der Polizei einen Standort von den Übeltätern oder so, aber niemand kann willkürlich dauerhaft Leute beobachten.

      Das müsste mit der vermehrten Automatisierung schon möglich sein, man muss dann nur noch auf die Schwachstellen achten. Das System sollte nicht hackbar sein, um vorgesehene Einschränkungen auch zu erhalten. Wer auch immer die Gesetze macht, muss kontrolliert werden, nicht willkürlich ein "der Aufenthaltsort aller Schwarzen muss der Polizei bekannt sein" Gesetz einführt. Am besten ist der Code open Source, damit die Schwarmintelligenz das ganze auf Hintertüren überprüfen kann. Irgendjemand überwacht die Coder, die die Software und Server warten.

      Auch in Deutschland wird ja schon schön Propaganda gemacht, wie wichtig die Überwachung des öffentlichen Raums ist in Zeiten, wo man _jederzeit_ und _überall_ an einem islamistischen Terroranschlag sterben könnte (iks zu dem deh). Man kann das rauszögern, aber iwann kommt es eh. Viel wichtiger ist, den Missbrauch zu verhindern. In einer funktionierenden Demokratie sollte es ja eigentlich machbar sein, dass Bewegungsprofile etc. vom Staat verwaltet und zum Nutzen aller verwendet werden. Momentan haben private Firmen diese Informationen inne, in dem Artikel stand sogar, dass die Stadt Boston privaten Firmen irgendwelche Daten geben muss, um die Bewegungsprofile ihrer Bürger zu bekommen. Firmen dienen zu aller erst ihren eigenen Interessen und denen ihrer Besitzer. Der Staat dient wenigstens in Deutschland dem Interesse seiner Bürger. Selbst wenn du den Firmen Richtlinien gibst, verstoßen sie im Zweifelsfall dagegen, so wie Facebook die Whatsappdaten in ihren Konzern integriert hat, bevor sie es durften. Der Schaden für die Privatssphäre ist da, egal ob sie jz ein paar Peanuts Strafe zahlen müssen.

      Wenn man die Daten und die Überwachung des Missbrauchs mit ihnen in öffentliche Hand stellt, können wir eher entscheiden, wie wir in Zukunft leben wollen. Dass Deutschland und die EU nicht perfekt demokratisch sind und man diese weg von Partikularinteressen bewegen muss ist wohl wahr, aber auf beide haben wir auf jeden Fall mehr Einfluss als auf die Entscheidungsprozesse der Internetriesen.
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    • Es gibt nur eine Forum von Datum, das wirklich sicher ist und das ist jenes welches nicht erhoben wird. Bei allem anderen ist die Frage nicht ob, sondern wann es missbraucht wird. Von wem ist dabei doch unerheblich. (Guter/Böser Staat, gutes/böses Unternehmen, guter/böser Hacker. Von allem gibt es immer beides). Jetzt sind die Möglichkeiten die heute bestehen noch überschaubar, aber die Problematik wird mit jedem Tag größer. Mehr Sensoren, mehr Rechenleistung und auch mehr Know-How in der Auswertung. Und da Speicherplatz praktisch nichts kostet, ist es wichtig, dass Datensparsamkeit schon heute ein gelebter Grundsatz wird und nicht nur in irgenwelchen compliance Dokumenten als Buzzword auftaucht.
      There are 10 types of people - those who understand binary, and those who don't.
    • Bighead schrieb:

      Außerdem sind die Lebensstandardverbesserungen dadurch ja auch durchaus begrüßenswert.
      Genau das, daher sollten wir uns weniger Gedanken darum machen, ob wir diesen Fortschritt überhaupt wollen, sondern wie verhindert werden kann, dass dieser (mMn unaufhaltbare) Fortschritt missbrauchbar wird.
    • Ich sag ja nicht, dass keine Daten erhoben werden sollen. Das Problem im Moment ist ja, dass der Hauptgrund der Datenerhebung zu Marketingzwecken ist, weil viele Dienste so finanziert werden. Das Interesse der Datenerhebung vom Staat ist zwecks Überwachung (wer war wann wo). Das sind die Punkte die mich stören. Man könnte die allermeisten Dienste so konzipieren, dass dort nur für den Dienst relevante Daten anfallen. Das ist technisch kein Problem. Aber im Moment sammelt ja jeder lieber zuviel als zu wenig Daten. Der Gedanke dahinter ist ja, dass diese später ja noch ihren Nutzen zeigen können. Und das ist problematisch, weil von solchen Datensammlungen eine Gefahr ausgeht.

      Woran liegt das denn, dass Leuten die sich für Datenschutz interessieren direkt als feindlich gegenüber der Technik und deren Möglichkeiten gesehen werden? Das ist doch gar nicht der Inhalt um den es geht, sondern darum wie mit Daten an sich umgegangen wird. Bei Datenschutz geht es doch nicht darum das Sammeln von Daten zu verhindern, sondern darum Daten zu schützen. Das ist ja kein absolutes Ziel sondern bezieht sich natürlich immer auf einen konkreten Sachverhalt. (Ein Navigationsprodukt wird deinen Standort benötigen aber ein Messenger wohl eher nicht...)
      There are 10 types of people - those who understand binary, and those who don't.
    • Daten können nicht genutzt werden, wenn sie nicht erhoben werden, wie Watnuss sagt.
      Brauchen einfach ein offenes/freies Konsortium, dass Software im öffentlichen Raum auditiert. Die Software sollte auch quelloffen sein.
      Jeder sollte Änderungen bereit stellen können, die dann von dem Konsortium eingefügt werden können.

      Wird nur nicht passieren, weil Leute, die damit jetzt Geld verdienen es zu verhindern wissen.
      "I'd only suggest that you try to understand other people. Try to learn empathy"
    • Aro schrieb:

      Daten können nicht genutzt werden, wenn sie nicht erhoben werden, wie Watnuss sagt.
      Brauchen einfach ein offenes/freies Konsortium, dass Software im öffentlichen Raum auditiert. Die Software sollte auch quelloffen sein.
      Jeder sollte Änderungen bereit stellen können, die dann von dem Konsortium eingefügt werden können.

      Wird nur nicht passieren, weil Leute, die damit jetzt Geld verdienen es zu verhindern wissen.

      und wie verhinderst du, dass z.B. ein facebook in so einem Konsortium teilhat? Ich schiele damit so Richtung Lobbyismus.
      Heißt: Es muss verhindert werden, dass wirtschaftliche Interessen in behördlichen/normgebenden Institutionen verfolgt werden.


      HumanlyPuma schrieb:

      junge leg dir ne hantel ins büro oder geh kegeln
    • Was meinst du möchte Facebook? Eine 'Backdoor' in öffentlichen Code?
      Gehe mit deinem 2. Satz aufjedenfall d'accord, aber ich denke zumindest, dass so ein Ansatz es stärker verhindern/eingrenzen kann als ein anderer bzw heutige Vorhergehensweisen.
      "I'd only suggest that you try to understand other people. Try to learn empathy"