Der "war ein interessanter Artikel" Thread

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    • devilchen schrieb:

      @Bighead
      Das ist doch kein fall von marktversagen sondern der staat failt in seiner steuergesetzgebung. Du sagst es doch selber "weil nicht genug reguliert wird". Der markt bestimmt nicht wieviele regulierungen es gibt, das tut die politik.
      Und wie bewertest du das Versagen des Staates in Sachen Steuergesetzgebung am Beispiel globaler Konzerne wie amazon? Ist der status quo hinnehmbar/erhaltenswert oder sollte hier womöglich auch durch De-Deregulierung nachgebessert werden?

      Frage geht wie immer auch an alle @TripperK.
    • m-u-h schrieb:

      Joa, hatte den heute morgen auch geöffnet und wollte den dann in aller Ruhe in der Mittagspause lesen. Seite 1 ging noch, aber danach hat die Paywall gehittet :thumbdown:
      Da ich den Artikel heute morgen gelesen habe, kann ich kurz zusammenfassen: Es geht im wesentlichen darum, dass die Firma Toll Collect (90% Telekom + Daimler), welche seit 2005 die LKW-Maut auf deutschen Autobahnen und später auch Bundesstraßen eintreibt massiv und bewusst Kosten und Ausgaben gegenüber dem Bund ausgewiesen hat, welche nicht oder nicht unternehmenszwecksgemäß anfielen. Weiterhin geht es um einen ca. 10 Mrd. schweren Rechtsstreit, in dem es um das Versagen von Toll Collect in der Anfangszeit des Mautsystems und die dadurch entangenen Kosten für den Bund geht. Dieser wurde kürzlich durch einen Vergleich beigelegt. Von den geforderten 10 Milliarden sah der Bund ca. 1 Mrd.
      Das ganze wird von verschiedenen Funktionären (u.a. dem ehemaligem Staatssekretär und heutigem Verkehrsminister Andreas Scheuer) vertuscht und kleingeredet, bzw stillgeschwiegen. Einsicht in die Verträge, Aktien und Verhandlungspapiere gibt es für die Öffentlichkeit quasi keine.
      Die dem Bund so entgangenen Kosten bzw. durch Betrug erschlichenen Gelder zahlt der Steuerzahler.
      Besonders pikant ist der aktuelle Zeitpunkt der Veröffentlichung für den Bund aufgrund einer anstehenden Ausschreibung für die anstehende Mauteintreibungsperiode
    • boobold schrieb:

      devilchen schrieb:

      @Bighead
      Das ist doch kein fall von marktversagen sondern der staat failt in seiner steuergesetzgebung. Du sagst es doch selber "weil nicht genug reguliert wird". Der markt bestimmt nicht wieviele regulierungen es gibt, das tut die politik.
      Und wie bewertest du das Versagen des Staates in Sachen Steuergesetzgebung am Beispiel globaler Konzerne wie amazon? Ist der status quo hinnehmbar/erhaltenswert oder sollte hier womöglich auch durch De-Deregulierung nachgebessert werden?
      Frage geht wie immer auch an alle @TripperK.
      multinationale unternehmen sollten ihre steuern nicht evaden können indem sie irgendwelche briefkastenfirmen in luxemburg oder irland aufmachen. Ich finde den vorschlag gut, dass unternehmen dort steuern zahlen wo sie mitarbeiter beschäftigen. Dort profitieren sie nämlich von der lokalen infrastruktur. Problem besteht nur darin, dass sowas besser international geregelt wäre, aber die profiteurstaaten da blockieren. Ein alleingang von deutschland + frankreich wäre da imo durchaus wünschenswert.

      Das bedeutet nicht, dass die steuern überall gleich sein müssen, ich bin für steuerwettbewerb. Aber sonderregelungen für grosskonzerne sind imo ein verfehlter ansatz.
    • Beide Seiten haben recht imo: in dieser Zeit des Individualismus muss uns Leuten irgendwie ein Sinn für Gemeinschaft eingetrichtert werden. Arbeit im Dienste der Allgemeinheit könnte das vllt leisten.

      Auf der anderen Seite kann das nicht als billiger Ausweg genommen werden, strukturelle Probleme in Feldern wie Verteidigung, Sozialer Arbeit und Gesundheit abzumildern. Da müssen andere Reformen helfen.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Bighead schrieb:

      Beide Seiten haben recht imo: in dieser Zeit des Individualismus muss uns Leuten irgendwie ein Sinn für Gemeinschaft eingetrichtert werden. Arbeit im Dienste der Allgemeinheit könnte das vllt leisten.

      Auf der anderen Seite kann das nicht als billiger Ausweg genommen werden, strukturelle Probleme in Feldern wie Verteidigung, Sozialer Arbeit und Gesundheit abzumildern. Da müssen andere Reformen helfen.
      Zu Punkt 2: Warum nicht? Was spricht dagegen die eklatanten strukturellen Probleme in der Pflege durch ein "Gesellschftsjahr" abzumildern?
      Dass eine weitergehende Reform des ganzen unausweichlich ist bleibt unbestritten. Aber mehr Hilfe von staatlicher Seite, in diesem Fall dann eben durch ein verpflichtendes Jahr, in diesen Bereichen halte ich generell für erstrebenswert.
      till the end
    • einfach 2 Jahre draus machen. Eins mit 18/20 und eins mit 60. (Pause im Beruf, kein rauskaufen etc., dürfen die Jungen ja auch nicht)

      Wenn die Politik auch nur 10% der 60jährigen dazu bringt sowas zu tun wär ich positiv überrascht. aber lasst es lieber an den Jungen aus die wehren sich ja nicht und sind weniger.
    • Du fängst ein Jahr später an zu arbeiten -> du zahlst ein Jahr weniger Steuern und erhältst ein Jahr weniger Gehaltserhöhungen -> der Staat hat weniger Einnahmen.

      Es ist fraglich ob sich ein Dienstjahr Gesamtgesellschaftlich lohnt.
    • Ich bin mir nicht sicher ob es sinnvoll ist ein solches Dienstjahr rein auf den monetären Aspekt runterzubrechen.
      Sicherlich muss man das auch im Hinterkopf behalten, zumal du ja noch gar nicht berücksichtigt hast, dass die Bezahlung während des Jahres ja auch wieder vom Bund geleistet werden müsste.
      Generell halte ich aber die sozialen Umstände (benötigte Hilfe in Gesundheit/Pflege, persönliche Entwicklung während eines solchen Jahres) für erstrebenswert, auch wenn es den Staat letzten Endes Geld kosten wird. Wobei hier natürlich entsprechende Berechnungen im Vorfeld durchgeführt werden müssen.
      till the end
    • m-u-h schrieb:

      Zu Punkt 2: Warum nicht? Was spricht dagegen die eklatanten strukturellen Probleme in der Pflege durch ein "Gesellschftsjahr" abzumildern?
      Dass eine weitergehende Reform des ganzen unausweichlich ist bleibt unbestritten. Aber mehr Hilfe von staatlicher Seite, in diesem Fall dann eben durch ein verpflichtendes Jahr, in diesen Bereichen halte ich generell für erstrebenswert.
      Nichts hält so lange wie ein Provisorium!
      Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die Regierung sich an ne sinnvolle Reform macht, wenn man das Gros der Probleme per "Gesellschaftsjahr" abmildert.
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • m-u-h schrieb:

      Bighead schrieb:

      Beide Seiten haben recht imo: in dieser Zeit des Individualismus muss uns Leuten irgendwie ein Sinn für Gemeinschaft eingetrichtert werden. Arbeit im Dienste der Allgemeinheit könnte das vllt leisten.

      Auf der anderen Seite kann das nicht als billiger Ausweg genommen werden, strukturelle Probleme in Feldern wie Verteidigung, Sozialer Arbeit und Gesundheit abzumildern. Da müssen andere Reformen helfen.
      Zu Punkt 2: Warum nicht? Was spricht dagegen die eklatanten strukturellen Probleme in der Pflege durch ein "Gesellschftsjahr" abzumildern?Dass eine weitergehende Reform des ganzen unausweichlich ist bleibt unbestritten. Aber mehr Hilfe von staatlicher Seite, in diesem Fall dann eben durch ein verpflichtendes Jahr, in diesen Bereichen halte ich generell für erstrebenswert.
      ja du hast schon recht, ich meinte dass sie sich einen Pflichtdienst nicht als Lösung der ganzen Personalprobleme nehmen, sondern diese an ihrer Wurzel bekämpfen sollen.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Es geht bei FSJ/Zivildiensten auch nicht nur darum Pflegepersonal zu entlasten, sondern ein bisschen Menschlichkeit reinzubringen. Das normale Pflegepersonal hat kaum Zeit sich mal entspannt mit den Patienten zu unterhalten. Da ist ein lahmarschiger Zivi schnell mal das Monatshighlight für einige, wenn er sich ein wenig mit den Patienten unterhält, während er für alles fünfmal so lange braucht wie eine Krankenschwester.
      Es gibt auch einige sehr interessante Versuche, wo Studenten sehr günstiger Wohnraum geboten wird, wenn sie dafür einige Stunden wöchentlich ähnliche Aufgaben übernehmen. Also Rentnern beim Einkaufen helfen, bzw. auch einfach da sind.
    • man könnte ja auch endlich mal ehevorteile abschaffen (und durch vorteile für elternschaft ersetzen) und dafür dann irgendwelche entlastungen, wenn man gemeinnützig aktiv ist oder ein ehrenamt bekleidet.

      Wäre motivation für alle altersklassen
      The verdict is not the end
      It is only the beginning
      Strong will shall keep spreading
    • ardet4 schrieb:

      Das normale Pflegepersonal hat kaum Zeit sich mal entspannt mit den Patienten zu unterhalten. Da ist ein lahmarschiger Zivi schnell mal das Monatshighlight für einige, wenn er sich ein wenig mit den Patienten unterhält, während er für alles fünfmal so lange braucht wie eine Krankenschwester.
      Der Trick muss halt sein, dass das normale Pflegepersonal Zeit dafür hat sich entspannt mit dem Patienten zu unterhalten. Natürlich brauch ich dazu mehr Pflegepersonal, was sich aber mit mehr Geld easy lösen lässt.
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • shrodo schrieb:

      m-u-h schrieb:

      Zu Punkt 2: Warum nicht? Was spricht dagegen die eklatanten strukturellen Probleme in der Pflege durch ein "Gesellschftsjahr" abzumildern?
      Dass eine weitergehende Reform des ganzen unausweichlich ist bleibt unbestritten. Aber mehr Hilfe von staatlicher Seite, in diesem Fall dann eben durch ein verpflichtendes Jahr, in diesen Bereichen halte ich generell für erstrebenswert.
      Nichts hält so lange wie ein Provisorium!
      Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die Regierung sich an ne sinnvolle Reform macht, wenn man das Gros der Probleme per "Gesellschaftsjahr" abmildert.
      Wenn das Gros abgemildert wird sicherlich nicht. Die Frage ist halt wie viel so ein Jahr ausmachen würde. Das kann ich nicht beantworten und müsste halt mal überprüft werden.

      shrodo schrieb:

      ardet4 schrieb:

      Das normale Pflegepersonal hat kaum Zeit sich mal entspannt mit den Patienten zu unterhalten. Da ist ein lahmarschiger Zivi schnell mal das Monatshighlight für einige, wenn er sich ein wenig mit den Patienten unterhält, während er für alles fünfmal so lange braucht wie eine Krankenschwester.
      Der Trick muss halt sein, dass das normale Pflegepersonal Zeit dafür hat sich entspannt mit dem Patienten zu unterhalten. Natürlich brauch ich dazu mehr Pflegepersonal, was sich aber mit mehr Geld easy lösen lässt.
      Der Ansatz ist eben gerade nicht richtig. Wo soll denn das ganze Pflegepersonal auf einmal herkommen?
      Spahn hat vor kurzem angekündigt dass insgesamt 12.000 neue Leute im Pflegedienst angestellt werden sollen. Wo die herkommen sollen hat er aber nicht erwähnt...
      till the end
    • m-u-h schrieb:

      Der Ansatz ist eben gerade nicht richtig. Wo soll denn das ganze Pflegepersonal auf einmal herkommen?
      Spahn hat vor kurzem angekündigt dass insgesamt 12.000 neue Leute im Pflegedienst angestellt werden. Wo die herkommen sollen hat er aber nicht erwähnt...
      Ich bin mir sicher, dass es ne recht große Menge an Menschen gibt, die sofort (wieder) in der Pflege arbeiten würden, wenn die Arbeitsbedingungen und der Lohn besser wäre.
      Gleichzeitig muss die Politik "das große Umdenken" einläuten und aufhören die Daseinsvorsorge zu privatisieren.
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"