Der "war ein interessanter Artikel" Thread

verstehe ich das richtig.
das argument basiert auf der aussage "auf einem deutlich niedrigeren Niveau kritisierbar", die natürlich vollkommen stimmt aber anscheinend verschieden ausgelegt werden kann.
korrigiere mich wenn ich das falsch verstehe @Bighead
die prämisse ist doch die auslegung von "niedriger", denn meiner meinung nach ist in diesem fall niedriger nicht mit niedrig gleichzusetzen.
solange man stille mitläufer für moralisch verwerflich erklärt ist es irrelevant, um welche menge ein anderer standpunkt "besser" oder "schlechter" ist.
natürlich kann jeder für sich entscheiden wo sein punkt der undiskutierbaren moralischen verwerflichkeit beginnt und ich vermute ja südländer und du setzen einfach den punkt an einer anderen stelle. dein argument hat einfach ein problem, dass es zu einem "moving the goalpost" führt.
stille mitläufer sind nicht so schlimm wie promoter der ideologie sind nicht so schlimm wie leute die die ideologie aktiv ausleben sind nicht so schlimm wie radikale die zu gewalt greifen sind nicht so schlimm wie führende persönlichkeiten des movements sind nicht so schlimm wie "literally hitler"
ab einem bestimmten punkt musst du auch deinen punkt setzen.

es wird ja nicht verlangt märtyrer der rebellion zu werden, sondern das nicht unterstützen der nationalistischen ideologie reicht bereits.

Demnach müssten wir fast alle Prozesse der Nachkriegszeit neu verhandeln oder?
(Unsere Richter waren zum großen Teil die guten alten Hitler Anhänger, wir hatten ja nichts...)

südländer schrieb:

Jeder, der China auch nur irgendwie verteidigt kann gerne meinen schwanz lutschen

Auch homosexuelle von der ccp, die auf "südländer" stehen?

@fugo ja so hab ich es gemeint

Können wir mir nächstes Mal keine Aussagen in den Mund legen, die ich so nie getroffen habe?

Jetzt sei doch nicht gleich so empfindlich wie ein linksgrünversiffter wenn man _einmal_ einen Witz machen will @shrodo

Wenn die Schneeflocken mal wieder getriggert werden, smh. Wie sollen aus euch jemals echte Männer werden?

Echte Männer sind doch gar nicht mehr erwünscht. Komm mal in 2021 an.

@fugo

Man muss da schon differenzieren bzw. hat das historisch beim Wiederaufbau so gemacht, hauptsächlich aus folgende Gründen:

1. Absoluter (und relativer) Mangel an Personal beim Wiederaufbau/Nachkrieg: Alle gefallen oder (wenn unbelastet) verfolgt und emmigriert. Du brauchst dringend Verwaltung, Bürgermeister, Justiz, Handwerker, Betriebseigner, Leute die einen Hof übernehmen, Primärversorger u.Ä. Du hast einen bereits einen absoluten Mangel an volljährigen Männern, qualifiziert sind sie ohnehin nicht, die Frauen seinerzeit auch nicht und am Wiederaufbau auch bereits beteiligt.
Da du ohnehin immer noch zu wenig Leute für das absolut Mindeste hast, selbst wenn du die "milderen" Nazis auf gute Posten rehabilitierst, tust du letzteres, bevor alle sterben.

2. In die Kategorie "niederer Mitläufer" fällt fast die gesamte Bevölkerung. Die alle von etwas auszuschließen oder zu bestrafen ist in der Praxis undurchführbar.

3. Ab wann (Alter) ist man überhaupt "selbst verantwortlich" oder hatte eine Wahl? Sind Jugendliche, die nur unter NS-Ideologie (oder gar nicht) beschult wurden und Propaganda gesehen haben oder Wehrdienst-Leistende, die die gezwungen wurden, in der Lage gewesen "sich zu der Sache zu entscheiden"? Und wenn ja, ist das unwiderruflich, bei jungen Leuten?

Prominentes Beispiel ist ja immer wieder das Bild von Helmut Schmidt in NS-Uniform. Niemand geistig gesundes würde dem deshalb unterstellen er wäre als Politiker später rechts gesinnt gewesen.

4. Es ist schwer eine Zeit zu beurteilen, in der man nicht selbst gelebt hat. Die tatsächlichen Nuancen zwischen dem überzeugten Ideologen, dem karrieregeilen Mitläufer, dem begeisterten jungen Soldaten, der "ganz normalen Familie" die halt einfach nur die Uniform trug und regimetreu gegrüßt hat, weil das halt einfach üblich war und die Nachbarn das ja auch alle so machten, kann man wahrscheinlich nur wirklich beurteilen, wenn man selber entsprechende Fälle seinerzeit erlebt hat und einen Maßstab hat, was das so für Charaktere waren und wie (stark) die sich unterschieden.


Bezieht sich alles hauptsächlich auf "historische Zeit direkt nach dem NS-Regime" aber es erklärt sehr plausibel, warum man bei NS-Ideologie in der Praxis nicht bloß eine "Anhänger: Ja oder Nein"-Differenzierung etablieren konnte und das hat sich evtl. bis heute so erhalten.

Saltdil und shrodo mit der rechten Klebe

@Kolibri
irgendwie diskutierst du punkte über die ich nie gesprochen habe. ich mein ich habe den gesamten punkt nicht mal gemacht, sondern südländer (ich stimme ihm aber zu).
ich habe nur biggies post für mich klar gestellt, weil mich sein genauer standpunkt interessiert hat.
ich sprach von moralischer verwerflichkeit
was du schreibst hat nicht nur absolut nichts mit meinem post zu tun, er ist auch noch inhaltlich falsch
rehabilitieren und einfach ignorieren sind 2 verschiedene sachen. eine allgemeine rehabilitation hat es nicht gegeben und sowieso hab ich nie was von ausgrenzung aus dem sozialen gefüge oder gar inhaftierung gesprochen.
die zahlen sprechen übrigens eine ganz andere sprache, denn 89% der bevölkerung hat es geschafft 1943 nicht mitglied der NSDAP zu sein. es ist sogar verdammt einfach nicht mitglied der NSDAP zu sein, man müsste absolut nichts tun um nicht mitglied der NSDAP zu sein. mit anderen worten man musste explizit aufwand betreiben um der partei beizutreten.
unter 18 war eine mitgliedschaft in der partei nicht mal möglich.
und ich finde deinen 4ten punkt außerdem unglaublich charakterschwach.

ich würde dich bitten nächstes mal wenigstens auf irgendetwas in meinem post einzugehen wenn du mich direkt ansprichst.
no front und so

nzz.ch/gesellschaft/schoenheit…tlgjyGHsQ-449HFoEuPZ17JYg


Nur die Schönheit zählt – warum die Rede von den inneren Werten so verlogen ist

Was fandest Du an dem Artikel interessant? Dass Body-Positivity konventionelle Schönheit scheiße findet halte ich genau so für ein Pappaufsteller-Gegenargument wie er gerne bei anderen feministischen Themen genutzt wird, um die ganze Bewegung durch einzelne überzogene Ansichten in Verruf zu bringen. Es geht doch vielmehr darum den Leuten zu vermitteln dass es ok ist, nicht perfekt auszusehen, und selbstbewusst mit dem zu arbeiten, was man abbekommen hat. Selbstbewusstsein und Fröhlichsein (aka Lachen) machen jeden Menschen schöner, sodass Body-Positivity eine Self-Fulfulling-Prophecy ist. Wenn Leute jetzt getriggert sind, "fette" oder "hässliche" Menschen auf großen Postern in der U-Bahn zu sehen juckt mich das ehrlich gesagt nicht.

Generell macht der Artikel aber auch ein paar richtige Beobachtungen, dass es wie in jeder progressiven Strömung auch immer Leute gibt, die übers Ziel hinausschießen, wie Adele zu kritisieren, abgenommen zu haben. Nur weil es ok ist, dick zu sein, ist das auch gesundheitliche gesellschaftliche Ideal fit zu sein kein schlechtes. Die Härte der Bewertung und Verachtung bei Nichterreichens dieses Ideals ist doch das Problem, nicht das Ideal als solches.

Das Ende ist aber sehr versöhnlich: "Anders gesagt: Während die Frauen dazu ermutigt werden, sich von toxischen Schönheitsidealen zu befreien und ihren Körper zu lieben, wie er ist, streben die Männer wie nie zuvor nach Perfektion. Den Männern sagt niemand, ihr Bierbauch oder ihre mageren Waden seien schön." Fuck ist es hart, ein Mann im 21. Jahrhundert zu sein

Den realistischen Blick auf die gesellschaftlichen Debatten zum Thema "Schönheit" und "self love". Und dass Schönheit deutlich objektiver ist, als viele es wahrhaben wollen.

Bierbauch schon absolutes Schönheitsideal, ich hab ja einen

ftfy

elabora

Ich glaube eben nicht, dass die meisten Leute an objektiver Schönheit und ihren Konsequenzen zweifeln. Höchstens ist es in der "Meinungsmache des linken Diskurs" so, aber auf keinen Fall in der Gesellschaft