Grimm schrieb:
Das hört sich hier (ab 1:50) aber anders an. Und auch dieses Interview hört sich anders an. Das Interview, das ramius im anderen Thread geposted hat muss ich mir noch anschauen, vielleicht relativieren sie auch ihre vorherigen Aussagen wieder. Vertrauenswürdig finde ich sie bei dem Thema selbst wenn aber trotzdem nicht.Leider gibt es keine "militärische Pattsituation", im Gegenteil, Russland gewinnt stetig an Gebiet hinzu. Das kostet sie zwar viele Leben und auch Material, aber das können sie die nächsten 5 Jahre ohne Probleme so weiter machen. Die Forderung aus Deutschland nach Verhandlungen in der aktuellen Situation signalisiert, dass wir müde werden weiter zu unterstützen und Russland aus einer Position der Stärke am Verhandlungstisch sehen wollen. Das ist absolut fatal und darf niemals passieren.After Maths schrieb:
Da steht ja zum Beispiel nicht, dass einfach so keine Waffenlieferungen mehr stattfinden sollten
Ich weiß nicht, ob der Punkt mit der Union für mich gemeint war, aber diese ist natürlich ebenfalls unwählbar (schon immer gewesen).
Es ist das, was passieren wird. Daher sehe ich (als non-CDU Wähler) 3 Optionen. Entweder SPD zu wählen, in der Hoffnung, dass sie die schlimmsten Punkte der CDU entkräften kann. Opposition zu wählen, wobei es dabei ziemlich egal ist, welche Partei du wählst, oder <5% Parteien zu wählen, in der Hoffnung, dass diese vielleicht schon zur nächsten Wahl auf >5% gewachsen sind. "Wer neue Politik will, muss neue Politik wählen."After Maths schrieb:
eine große Koalition ist das katastrophalste, was passieren kann
Ines Schwerdtner sagt, der Konflikt könne eben "nur über Verhandlungen beendet werden" (eine Binse, imo, und überhaupt nicht kontrovers.) Also, meines Erachtens betonen beide einfach nur, dass die Verhandlungsoptionen und das taktische Potential für progressivere Ansätze nicht ausgeschöpft ist. Ich lese daraus keinen Widerspruch zur Sicherstellung ukrainischer Verteidigungsfähigkeit, und ich folge der Annahme, dass Waffenlieferungen ohne maximale Ausreizung der Verhandlungsflanke eben den Konflikt nur ausdehnen, aber nicht beenden. Aber wenn ich etwas verpasst/überlesen/überhört haben sollte, zitier es bitte gerne nochmal.
Zu deinem Punkt mit der großen Koalition: Da widerspreche ich ganz entschieden. Es ist überhaupt nicht klar, dass GroKo eine Mehrheit bekommt, und weil Söder/CSU die Koalition mit den Grünen mehrfach kategorisch ausgeschlossen haben, kommt keine Mehrheitsregierung zustande (jedenfalls nicht ohne einen riesigen Glaubensverlust an die Integrität der CSU, und das wäre zumindest etwas). Vielleicht bin ich naiv und sehe nicht, dass das on the long run Wasser auf die Mühlen der AfD ist, aber ich hätte schon gerne ein demokratisches Signal gesetzt, dass Friedrich Merz nicht Kanzler werden darf.
Und zu deinem Punkt bzgl. der Unwählbarkeit der Union: Ich wollte keineswegs insinuieren, dass du sie wählen würdest, sorry, wenn das so rüberkam.