Tell Me What to Watch oder auch "Wir erweitern unseren filmischen Horizont"

    • ARGO
      polit-drama/thriller aus dem jahre 2012. dreifach oskar prämiert und ein cast, der einem das herz warm werden lässt: ben affleck, bryan cranston, john goodman, richard kind und viele weitere super gute schauspieler.
      die story handelt von der iranischen revolution 1979: die amerikanische botschaft wird gestürmt und 50+ menschen als geiseln genommen. sechs können durch den hinterausgang fliehen und finden in der kanadischen botschaft unterschlupf. nun gilt es diese sechs zu befreien, weil sie wahrscheinlich sofort öffentlich exekutiert würden, falls man sie fände. der plan: sie geben sich als kanadische filmemacher aus, die im land sind um für ihren neusten scifi-film schrägstrich starwars abklatsch "argo" ein paar drehorte auszusuchen. wie der film weitergeht solltet ihr wissen, wenn ihr mein review lest ;)
      der film ist zu 99,99% authentisch. ich will gar nicht wissen, was für eine organisationsarbeit es war diese art von film zu drehen. besonders die szenen auf der straße usw. geschweige denn von den kosten. ernsthaft, so eine authentizität habe ich das letzte mal bei city of god miterleben dürfen.
      der film ist so nervenaufreibend spannend. meine fucking fresse, ich habe vielleicht 10 minuten (wenns hoch kommt) NICHT mit den augen am bildschirm geklebt und die luft angehalten. ich weiß nicht was es ist, der schnitt, die thematik, die atmosphäre.. jedenfalls ist der film so spannend wie die flugzeugabsturz-szene bei flight. nur im prinzip den ganzen film über. ich übertreibe wahrscheinlich, aber wenn die crew nicht gerade von wütend-schreienden arabern umgeben waren, dann hat der film einen eben emotional gut mitgenommen. damit komme ich zum nächsten punkt.
      sowohl die szene, wie ben afflecks charakter erfährt, dass er die leute zum STERBEN zurück lassen soll und wie er sich dann zu der heldenhaften entscheidung durchringt, sein leben für sie aufs spiel zu setzen, ALS AUCH das happy end im flugzeug und in der CIA hauptzentrale, wie alle vollkommen erleichtert sind, das sind beides gänsehaut-inducing szenen für mich gewesen. ganz groß.
      ich könnte noch viel mehr schreiben, zu der anspannung unter den leuten in der kanadischen botschaft, zu den grandiosen schauspielerischen leistungen, zu der absolut makellosen bild, schnitt und _ton_ (nimmt man gern für granted, ist mir in dem film aber aufgefallen: holy shit) arbeit, und und und. ich wills aber mal bei dem belassen und sagen:
      bester und _spannendster_ film, den ich seit langem gesehen habe. bin auch in dem fall irgendwie froh um das happy end, besonders da es ja auf wahren begebenheiten basiert :fine:
      9/10
    • Im Weltraum gibt es keine Gefühle

      Ein Film über das Asperger Syndrom, von welchem der Protagonist Sam betroffen ist. Sam ist 18 Jahre und wohnt bei seinem Bruder Simon, welcher ein geregeltes Leben führt - so scheint es.
      Als Komödie gedacht beschreibt der Film eine für die Betroffenen doch sehr dramatische Krankheit. Vor allem sein Umfeld hat durch ihn Probleme. Sam ist allerdings unfähig das zu erkennen.

      Der Film ist nett anzuschauen, der Klaumauk ist ganz nett. Die Gratwanderung zwischen Ernst und lustig gelingt aber mM. nicht. Einerseits ist der Film nicht ernst genug, andererseits nimmt er sich zu ernst um wirklich komisch zu werden. Unterm Strich 7/10 für mich.

    • The Lion King

      Ich muss gestehehn, ihn nie am Stück gesehen zu haben, glaube bei Mufasas Tod war immer Schluss. Fand ich auch immer viel trauriger, dass der mächtige König stirbt, als z.B. Bambis Mutter. Bruchstückhaft kannte ich aber auch noch Timon und Pumba, weiß allerdings nicht ob ich da die Fortsetzung ebenfalls zum Teil gesehen habe. Jedenfalls war der Film deshalb von mir zurecht ohne Bewertung.

      Lohnt es sich eigentlich die genannten Fortsetzungen zu sehen? Bis heute war mir garnicht bewusst, dass es mehr als einen König der Löwen Film gibt. Sind ja deutlich schlechter bewertet.

      Review:
      Musste nach einer halben Stunde auf englisch stellen. Die übersetzten Lieder gehen ja mal garnicht. Ansonsten ja, toller Trickfilm. Damals toll, heute toll - ein Klassiker. Da muss man den Hut vor Disney ziehen, die können mehr als verkitscht singende Prinzessinen.

      Story ist wohl bekannt - Mufasa stirbt, und Simba gönnt sich bei Timon und Pumba ne Runde Hakuna Matata. Die Sterne und das erneute Aufeinandertreffen mit Nala erinnern Simba schließlich wieder daran. was er ist: Der König der Löwen!
      Damit einher gehen aber auch Pflichten, wie er von seinem Vater in einer sehr schönen Szene gelernt hat, als Simba im großen Fußstapfen seines Vaters steht und die Welt erklärt bekommt. König sein bedeutet mehr als nur seinen Willen durchsetzen zu können. Sollte man vielleicht auch mal Joffrey erklären. Scar als falscher König hat jene Pflichten böse vernachlässigt. Dass Scar böse sein muss hat man als Kind schon anhand der Augenfarbe erkennt.
      Irgendwie ist der Film aber zu kurz um wirklich dramatisch zu werden, kommt dadurch natürlich aber auch besser bei jüngeren an. Ende gut alles gut, Simba wird Vater, Circle of Life diesdas.

      8/10

    • capturing the friedmans
      amerikanischer dokumentarfilm des regisseurs andrew jeracki. wie so oft ist auch dieser film für mich eine premiere. ich kenne natürlich dokumentarfilme, aber dieser stil ist mir gewissermaßen neu. wobei, grade fällt mir ein, dass ich "catfish" gesehen habe, der geht schon in die richtung.
      der film handelt von der mittelständischen, jüdischen familie friedman aus nassau in new jersey. zunächst als recht normale menschen vorgestellt, stellt sich früh heraus, dass der daddy auf kleine boys steht und vielleicht welche dediddled hat. thematisiert wird im laufe des films, wie der fall verläuft und wie die familie an dieser sache zugrunde geht. da auch einer der drei söhne jesse angeklagt wird, zusammen mit dem vater an diesen taten teilgenommen zu haben, kristalisiert sich schnell heraus, dass die söhne in jeglicher hinsicht ihrem vater glauben und alles daran setzen ihn zu beschützen. gleichzeitig stellt sich die mutter ihnen gegenüber, versucht gewissermaßen den vater dazu zu bringen die schuld zuzugeben. es entsteht "chaos, havoc" in der familie. der clue: alles ist aus irgendeinem grund visuell dokumentiert.
      hier versuche ich mal den übergang story - meine eindrücke: das ganze wirkt natürlich vom aufbau und der struktur wie eine klassische doku. und doch wirkt vieles an dem film zu "perfekt" und lässt ihn wie gescripted wirken. mir ist natürlich bewusst, dass das ganze real ist, aber es ist nicht gerade typisch, wie viele aufnahmen der familie in delikaten situationen existieren und auch wie sie sich in diesen aufnahmen verhalten und unterhalten. vieles an dem film wirkt zu perfekt, das nimmt ihm schon fast die authenzitität. ich weiß wie bescheuert das klingt, aber so kommts mir nun mal vor.
      ich will mir in keiner weise anmaßen ahnung von dokumentarfilmen zu haben, aber der film wirkte technisch nahezu makellos in meinen augen. es gab fragwürdige musikalische entscheidungen, die vielleicht ab und an zu sentimental gewirkt haben, aber das ist eine entscheidung des machers. auch gab es hier und da thematiken, deren einsatz ich nicht unbedingt verstanden habe (wieso befrägt man die söhne denn über die sexualität der eltern?).
      was ich dem film aber am meisten zu gute halten muss, ist die tatsache, dass er keine aussage über die schuld der beiden macht. an keiner stelle. er lässt die zeugen und angehörige ihre aussagen machen und der zuschauer kann selbst entscheiden, wem er glauben schenken möchte. hier gefällt mir auch der untertitel des films "Who do you believe?". man geht mit der erwartung in die späteren teile des films, dass man erfährt, ob die zwei denn jetzt schuld hatten, aber der film bleibt weitesgehend unparteiisch. auf wiki habe ich gelesen, dass die familien der angehörigen sich beschwert haben, dass der film wichtige informationen in favor der angeschuldigten auslassen und sie in einem zu guten licht darstellen. solche gedanken hatte ich auch. immerhin reden wir hier von selbst schuldig plädierenden pädophilen sexual straftätern. da wäre es schon fast zu erwarten, sie schlechter darzustellen. trotzdem bleibt der film auf (zumindest auf dieser ebene) neutral und das respektiere ich.
      was ich noch interessant war, war zu sehen, wie die familie sich nur noch anschreit und absolut in verzweiflung auseinander bricht und währrenddessen liegt ein subtiler fokus auf dem vater, der für die vorbereitung seines prozesses heim durfte und der eher im stillen mit seiner verzweiflung kämpft und kaum auf die aussagen seiner familie eingeht. es gibt da eine szene, wie sie alle am tisch sitzen, sich gegenseitig anschreien und er nur still und lethargisch vor sich hin stiert und man ihm an sieht, wie sehr ihn das doch mit nimmt.
      fazit: ein sehr interessanter film, mein erster, aufmerksam geschaueter feature-length dokumentar film dieser art. hat mir sehr gefallen. 8/10
    • A beautiful mind

      Quasi Lehrbuch-Hollywood-Drama feat. Hauptdarsteller mit Macke.
      Kommt zu glatt und ohne Überraschungen daher, dazu noch Pathos und Pseudoanspruch. Hauptsache am Ende gibt es tränenreiche Standing Ovations.
      Die Story beruht ja auf realen Tatsachen und zeugt von starker Willenskraft und Herzblut. Allerdings für meinen Geschmack ist der Film zu 08/15 tränendrücker Kino.
      Der Film ist technisch perfekt gemacht, Musik schön passend und sehr gute Darsteller. Daher stich er nicht raus und fühlt sich nach Fließbandfilm an.

      5.5/10
      Everyone's a critic,
      and most people are DJs
      (and everything gets played)
    • Almost Famous (2000)


      Erinnert mich vom äußeren Erscheinungsbild etwas an Inside Llewyn Davis.
      Auf der einen Seite haben wir die alleinerziehende Mutter, für die Zeit üblich, die denkt sie müsse ihren Sohn jeglichen Freiraum gewähren, da sie ein schlechtes Gewissen ihrer Tochter gegenüber hat, welche das Haus aufgrund der etwas strikten Erziehungspolitik verlassen hat um, ebenso für die Zeit üblich, Stewardess zu werden.
      Auf der anderen Seite ist dort der Teenager-Sohn William Miller, schreibtechnisch wohl sehr begabt (da es wohl eine Autobiographie Cameron Crowes ist und er für Almost Famous auch den Oscar - bestes Drehbuch erhalten hat, stimmt das soweit :P ), macht er sich mit seinen Musikkritiken einen Namen in kleineren Zeitschriften und schafft es, dass das Magazin "Rolling Stones" auf ihn aufmerksam wird und ihn bittet einen Beitrag zu verfassen.
      Nuja, um diesen Artikel eben zu schreiben, hängt er sich an die Fersen einer RocknRoll-Band und erlebt auf deren Tour das doch so normale Leben eines Stars.
      Auch wenn er sich meist journalistisch zurückhält, so ist er doch bei Zwischenmenschlichen, wenn auch im Hintergrund, Dreh-und-Angelpunkt.

      Insgesamt hat mir der Film recht ordentlich gefallen, keine klischeemäßigen Übertreibungen, okayes Setting, Hippiezeit steh ich eher zwiespältig gegenüber, dafür schön Philipp Seymour Hoffman, wenn auch mit wenig Screentime, zu sehen.
      Negativ fand ich die Rolle des Jungen, teilweise überzeichnet und für mich gesehen einfach nicht gut geschauspielert, dann sowieso die ganze Nebenbeziehungsschiene mit der Mutter. Recht störend.
      7-8/10.

      Spoiler anzeigen
      Kate Hudson, oben ohne :love2:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von TripperK ()

      LerYy schrieb:

      Shrodo es ist schon lange nichts mehr witzig wir sind im Krieg.
    • mulholland drive
      ugh. thriller aus dem jahre 2001. regisseur david lynch, hauptdarstellerinnen naomi watts und laura harring. große mystery und drama-einflüsse.
      ich halte mich dieses mal kurz, weil es sonst eine textwall von ungekannten ausmaßen wird. zur story nur folgendes: noch nie hat mich ein film story-technisch so von grund auf verwirrt. das ende von 2001 ist ein witz dagegen. wenn man mal die semantik aussen vor lässt und sich nicht auf irgendwelche interpretationen einlässt, dann beinhaltet der film so viele objekte, personen, handlungsstränge und ereignisse, die bis kurz vorm schluss (und viele davon auch darüber hinaus) scheinbar zusammenhangslos sind. nun war ich natürlich neugierig ob des sinns all dessen und habe mich ein wenig eingelesen. ich habe eine nette zusammenfassung und interpretation gefunden, die den determinismus als zentrales thema des films deutet. wer sich ihn mal durchlesen will: klick.
      abseits der story, ist der film auch in der cinematographischen ebene sehr verwirrend und undurchlässig. viele regie-entscheidungen, wie die forcierte fixierung auf scheinbar belanglose details in manchen szenen, geben dem film eine skurrile und mysteriöse, jedoch zu zeiten auch groteske (und damit schon fast amüsante) atmosphäre, die ich in der form noch nie erlebt habe. der film lebt von dieser einzigartigkeit und das macht ihn in meinen augen grandios. die story ließ mich zwar ein bisschen unzufrieden, weil david lynch dem zuschauer wirklich total im dunklen lässt, was denn jetzt zum fick passiert ist und ich bin eigentlich nicht zu sehr angetan von dem gedanken, dass die interpretation fast nur bei mir liegt. trotzdem hat der film so viele andere qualitäten und darüber hinaus ist es immer positiv, wenn mich ein film so beschäftigt, dass ich danach noch texte darüber durchlese und er mich auch in meiner freizeit beschäftigt.
      außerdem sind die lesbensex-szenen so verdammt gut, dafür gibts nen rating punkt allein :D
      8,5/10
    • ^schade dass du ihn vor lost highway gesehen hast. mMn ist deine jetztige reihenfolge die schlechtere. dir wird einiges an genuss bei LH verloren gehen.
      anyway, beste szene immer noch der traum im diner. für mich unter den top5 am besten inszenierten szenen aller zeiten. und dazu noch mega furchteinflößend. würde ich z.b. niemals als amüsant bezeichnen. hast du ja aber afaik auch nicht auf den ganzen film bezogen I guess =)
      MfG

      "You wanted life
      - I showed you love."
      Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)
      ---

      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.
    • being john malkovich

      dramakomödie mit john malkovich, john cosack, cameron diaz und orson bean
      der film ist wohl an skurillität nicht zu übertreffen. ganz abgesehen von der prämisse allein, hat mich beispielsweise die szene, wenn john malkovich in sich selbst geht, einfach nur verstört. positiv :D bin leider 0 in stimmung was längeres zu schreiben
      7.5/10
    • catch me if you can
      hat mir sehr gut gefallen, danke ulf!

      der film bewegt sich sehr leichtfüßig durch seine szenerien und bringt einem das thema der scheck- und dokumentenfälschung sehr eindrucksvoll und greifbar näher. wenn man überlegt, dass der film schon zwölf jahre alt ist und ihn gleichzeitig fast meine komplette freundesliste auf MP schon gesehen plus bewertet hat, kommt man in meiner position nicht umhin, hier zwei zentrale schlüsse zu ziehen: erstens ist es natürlich verwunderlich, dass ich ihn bis heute noch nicht gesehen habe und es so viele jahre lang geschafft habe, ihn trotz relativ häufigem filmkonsums nicht eine ausgeprägte chance zu geben (- was womöglich am recht biederen look liegt und dem setting um ~1970 herum, was mich persönlich einfach nicht anspricht). und zweitens ist es verblüffend und zugleich phänomenal, mitanschauen zu dürfen, wie stark ein dicaprio mit dem wissen von heute "damals" schon gespielt hat. meine herren. als ich ihn zum beispiel in gilbert grape, schneller als der tod, the beach oder titanic gesehen habe, war ich einfach noch zu jung, um das alles einordnen zu können. esprit, talent, schauspielerisches können. ich sah ihn als einen bubi von vielen. es mussten erst größere projekte und hauptrollen wie in gangs of new york, aviator, blood diamond oder departed kommen, um mich vollends von ihm zu überzeugen. und dabei ist catch me if you can eben - leider - komplett untergegangen. aber was soll es: umso besser für mein heutiges ich. ich konnte hier einen noch sehr jungen leo bewundern, der eine rolle herunterspielt, die eigentlich zu groß für ihn ist, welche er aber mit bravour meistert. jegliche finte, jeden charme und die permanente überredungskunst nehme ich ihm komplett ab, das war wirklich großes kino. dies ist nicht zuletzt aber auch steven spielbergs werk, der einfach genau weiß, welche knöpfe man bei schauspielern und thematiken drücken muss, damit sie zu gefallen wissen; da bin ich sicher.

      tl;dr: der streifen hat nur kleinere schwächen, wie zum beispiel die erste halbe stunde, in der man etwas schwer in den plot hineinkommt und sich noch nicht so recht mit der thematik anfreunden kann/will. danach nimmt die handlung aber richtig fahrt auf und spätestens ab der glorreichen "nuttenszene" ist man komplett gefangen und von abagnales masche überzeugt/begeistert.
      in diesem sinne chapeau an outrage unseren suchtbruder, der mir hier mal wieder ein tolles gem zurück ins gedächtnis gebracht hat, was ich schon sehr lange von meiner vormerkliste streichen wollte, bei dem ich mich nur nie final dazu druchringen konnte :) danke!

      8.0 von mir


      memories of murder dann hoffentlich später oder morgen (:
      MfG

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      ---

      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.
    • ^
      Kann ich ja den hier abhaken :bluecool:
      Sehr schön, dass du wieder dabei bist :love:

      Mit Jumanji hatte ich einen mir gänzlich unbekannten Film aus dem jahre 1995. Robin Williams als zurückgekehrter Tarzan aus dem Urwald konnte mich einmal mehr erfreuen, die erst 12-jährige Kirsten Dunst leider noch zu jung um geil zu sein ;(
      Die Geschichte vom Film ist sehr interessant. Jumanji ist ein verfluchtes Brettspiel, welches den Spieler mit echten Affen, Löwen und anderen Kreaturen aus dem Urwald bombardiert, sowie einem Jäger, der mindestens aus der Kolonialzeit stammt. Aufgrund dieser Anspielungen ist der Film kein Kinderfilm an sich (obwohl die Kinder in die Hauptrolle gedrängt werden), sondern vermutlich eher als Blockbusterkino für die ganze Familie gedacht. Das Einspielerebnis gibt dem Film recht. Die gelobten Effekte fand ich heutzutage nicht mehr ganz so stark und den Polizisten fand ich einfach nur nervig und leider unlustig.

      7/10

    • L.A. Crash

      Episodenfilm über den alltäglichen Rassismus in L.A. Erzählt wir ein Tag im Leben verschiedener Bewohner mit unterschiedlichen Hintergründen, deren Geschichten sich immer wieder kreuzen.

      Die Hauptmessage von Stereotypen und wie diese sich verhalten gipfelt in einem tragischen Höhepunkt.
      Sehr gut inszeniert und stark besetzt.
      Teilweise kam mir der Rassismus zu stark rüber, quasi schon unglaubwürdig (Bsp. Sandra Bullock). Ich weiß nicht, ob es wirklich so vorkommt, aber subjektiv kam es mir hier überzogen vor.
      Die Verknüpfungen war schön umgesetzt und haben dem Film einen guten Rahmen gegeben.

      8/10

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von camden ()

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      (and everything gets played)
    • das mädchen das durch die zeit sprang
      japanischer animationsfilm aus dem jahre 2006. ein mädchen findet heraus, dass sie durch die zeit "springen" kann. das nutzt sie zu ihrem vorteil, bis die ganze springerei böse konsequenzen hat. dann stellt sich raus, dass ihr kumpelfreund aus der zukunft ist und dann verlieben sie sich.
      man merkt glaube ich schon, der film hats mir nicht angetan. die erste hälfte ist mMn fast nur langweilig. die prämisse ist zwar irgendwie interessant (zeitreisen ist immer interessant), aber der film schafft es das ganze uninteressant zu machen. ich hab mir erhofft, dass das ende mit der auflösung dann spannender ist, aber arg viel besser hat es das ganze nicht gemacht. ihr freund ist also aus der zukunft und hat so ein device mitgebracht. das kommt ja.. gelegen.. wirkt wie lazy writing. diese super vielversprechende story öffnet sich, nur um dann sofort wieder mit einer total ordinären erklärung zu schließen. und dann noch diese total unglaubwürdige liebesgeschichte, die das ganze dann auch noch zum typischen "i hope senpai notices me :33" unfug verkommen lässt. der film ist auch näher am otuko anime als die miyazaki filme beispielsweise, was mich gewaltig stört. viele der dialoge und interaktionen wirken einfach total befremdlich und unnatürlich. dialogspausen zum falschen zeitpunkt, antworten, die ein normaler mensch niemals geben würde usw. es kommt keine authentische atmosphäre auf, und das ist mir bei einem film wohl mit das wichtigste.
      dass der film technisch großartig ist, muss ich wohl kaum erwähnen, aber das reißt am ende auch nicht soo viel raus.
      das klingt jetzt so, als fände ich den film richtig scheiße, aber so schlimm ist es nun auch nicht. mir fallen nur relativ wenige erwähnenswerte pluspunkte abseits der technik und dem eigentlich interessanten ansatz.
      5.5/10
      sorry tripperK, sehe grad, dass du ihm ne 10 gegeben hast :D naja geschmäcker und so
    • memories of murder
      tjoa, habe fieber also wird meine beurteilungsleistung wahrscheinlich ein wenig getrübt sein. ich versuche es trotzdem einmal.

      bong joon-ho und ich werden wohl in diesem leben nicht mehr beste freunde. nach dem für mich extrem enttäuschenden snowpiercer sehe ich nun einen film, der auch sehr viele schwächen aufweist, die man nicht ganz so leicht wegargumentieren kann. HERBE SPOILER:

      -> der film ist zu lang, gefühlt 30 minuten hätten geschnitten werden können (z.b. eine szene, als der hauptermittler kurz vor dem ende mit seiner frau spricht - absolut sinnlos)

      -> der film hat viele logische ungereimtheiten, die einem vielleicht durch spannung und/oder wohlwollen nicht auffallen, ich weiß es nicht. mir sind sie aber sauer aufgestoßen und zu jenen zähle ich z.b.:
      A: ein frauenmörder geht um. er mordet nur in einem radius von 2 kilometern und auch nur abends bei regen. trotzdem wird keine ausgangssperre zu bestimmten tageszeiten (oder bei regen, wäre ja auch zu einfach!!!) verhängt, die ganze stadt cared einfach null und handelt komplett unreasonable. das einzige worüber der unmut transportiert wird, sind die medien, die sich aber mehr für die polizeitgewalt des geheimdienstes interessieren, anstatt für den fall selbst.

      B: es werden im film drei potentielle täter gefasst, von denen einer im reallife sowohl von seinen nachbarn als auch seiner familie als sehr liebenswürdig, freundlich und aufopferungsvoll für seine kranke frau charakterisiert wird. ich will nicht sagen, dass so jemand dann kein mörder sein kann, was ich aber sagen möchte ist, dass er bei mehreren direkten verhören mit den ermittlern so umgeht, als wäre er geistig absolut gestört und zurückgeblieben. er brabbelt quark vor sich hin, befolgt verschiedenste anweisungen nicht, verhält sich komplett antisozial und ultimately eben wie eine geistig verwirrte person. nun die frage. WIESO sollte das so sein? vor seiner familie und den nachbarn ist er der liebende vater, aber nur vor den ermittlern geistig hängengeblieben? tut mir leid, das macht absolut keinen sinn. erst recht nicht im angesicht der tatsache, dass er nicht der mörder ist (und sich nicht verstellen muss).

      C: wieso man den anderen verdächtigen selbstmord begehen lässt, weiß ich auch nicht. die ermittler agieren hier insgesamt nicht nur schlampig, sondern grob fahrlässig. da kann unser zugereister cop noch so intelligent und abgebrüht dargestellt werden, so viele fehler passieren nicht mal den brüdern beim deutschen tatort. ich denke dieser punkt geht aber noch ganz knapp als von bong joon-ho intendiert durch. charakterentwicklung, aufzeigen von fehlern in allen stadien des prozesses etc.

      D: wenn die frau von dem einsamen haus ein opfer von ihm ist, was entkommen ist, und ihn durch seine hände eindeutig identifizieren kann, na dann holdrio, warum schmiert man sie nicht, auch sein gesicht gesehen zu haben, und bringt beide zusammen in einen gerichtssaal. dort kann sie dann als überlebende(!) gegen ihn aussagen und er wird hu pro verknackt. ich glaube es gibt auch unter euch, die den film schon gesehen haben, keinen, der daran zweifelt, dass es wirklich der letzte typ war. er war es zu hundert prozent. das haben nicht nur die hände, sondern auch sein semi-geständnis am ende, vor allem aber die aussagen des anderen potentiellen mörders bestätigt, welcher sinngemäß sagt "yes, I know him from school, he used to burn me in our childhood". na guten morgen.

      E: der dna-test vom sperma war dann nur noch der tropfen auf den heißen stein. entweder man kann es nicht herausfinden, weil das sperma durch alter oder verschmutzung _unbrauchbar_ geworden ist, oder man kann es eindeutig feststellen. das geht auch in jedem land der welt und ist ein absolut falscher randomfact, der hier eingebaut wurde, nur um mehr suspense zu kreiren. auch geil war im zuge dessen der kommentar des forschers, dass es "bei übereinstimmung ja auf jeden fall stichhaltige beweise seien und den mörder identifizieren würden". lol. erstens stimmt das nicht, weil es auch sein kann, dass random person X mit dabei war, und während dem akt der tötung auf die leiche gewichst hat (so wie zum beispiel der verdächtige, der sich umbringt, der bei einem mord live dabei war). und zweitens müssen das doch die ermittler sowieso selbst besser wissen!! die sind vom geheimdienst verdammt nochmal, das sind keine random straßencops, die noch nie einen gerichtssaal gesehen haben. einfach nur traurig das script hier, die frage an den arzt allein war schon so fehl am platz. tut mir leid.

      tl;dr:
      ich könnte noch ein paar punkte aufzählen, aber mehr möchte ich euch eigentlich nicht "antun". es ist schon wieder rantig genug gewesen, und as usual hat der film natürlich auch gute seiten. es gibt ein paar sehr tolle kameraeinstellungen, meistens von schlägereien in zeitlupe, die alle in einem take aufgenommen wurden. das gefällt mir sehr gut und ist ein künstlerisches stilmittel, welches joon-ho auch bei snowpiercer wieder verwendet hat. scheint sein trademark zu sein. außerdem fand ich den film hier und da arg spannend (verfolgungsjagd etc.) und auch der schluss ist extrem gut, da er meiner meinung nach drei interessante interpretationsmöglichkeiten bietet, die mir alle sehr gut gefallen und mit denen ich mich komplett anfreunden kann:

      1. der mann, der auch in das loch geschaut hat, ist sein alter partner. dies würde dann die zerrissenheit der beiden hauptprotagonisten wiederspiegeln, die auch lange nach dem geschehen noch an ihren erinnerungen leiden. der fall lässt sie trotz anderen jobs einfach nicht los und sie werden noch ihr restliches leben damit zu kämpfen haben. (am unwahrscheinlichsten, aber interessant)

      2. der killer selbst kommt zur crime scene zurück und man sieht, dass es sowieso nahezu unmöglich war ihn zu fassen, da nicht mal das mädchen, dass ihn erst kürzlich gesehen hat, bessere infos über sein aussehen als "plain and normal" geben kann. dies soll noch einmal die aussichtslosigkeit des falls darstellen und der extreme mangel an stichhaltigen beweisen. (wahrscheinlicher)

      3. der killer selbst kommt zur crime scene zurück und zusätzlich zu der pointe von zweitens gesellt sich der mögliche fakt, dass die tränen in den augen und das direkte in-die-kamera-schauen doo-mans das durchbrechen der vierten ebene sein soll (here we go again ;) ), um dem killer, der ja immer noch frei draußen herum läuft und sich mit sicherheit die verfilmung seiner eigenen straftat im kino ansehen wird, direkt treffen soll. joon-ho will ihn somit direkt ansprechen und ihm zeigen, dass er die tat verurteilt, verärgert darüber ist und hofft, bei ihm eine reaktion auszulösen - trauer, mitleid, etc pp... (für mich die wahrscheinlichste variante und vielleicht auch die beste/krasseste)

      dementsprechend kann ich den film trotz all meiner kritikpunkte der länge, des sich gelegentlichen hinziehens, der leider nur sehr spärlichen musik sowie den vielen logikfehlern und ungereimtheiten, nicht mega schlecht bewerten und möchte das auch gar nicht. für mich ist der film einen tick besser als snowpiercer, ohne dass die thematiken jetzt etwas miteinander zu tun haben. einen psychologischen copthriller der gleichen bauart und vergleichbarem ende gibt es aber mit "sieben" (leider schon) in wesentlich besserer form. ich empfehle also, im zweifelsfall zu letzterem zu greifen. oder man gönnt sich gleich true detective ;)

      6.75/10 und sorry für einen möglichen letdown @tripperK! :/


      MfG

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      ---

      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.
    • Och, nuja, Letdown hin oder her, kann die Punkte nachvollziehen.
      Ich muss allerdings gestehen, dass meine Sichtung des Films schon einige Zeit her ist. Memories of Murder war so quasi nach Oldboy der erste Asiafilm, den ich damals gesehen habe und instant für top bewertet hatte.
      Müsste ich mir noch mal antun.
      Nuja und zu Luke: Hab das ein bisschen kommen sehen. Kann man nichts machen.
      Eher was für den Outerthread, aber ich habe halt immer noch die Szene zum Schluß im Kopf wo sie dann so verzweifelt "Chucky..Chucky" (Chiaki) ruft, die Tränen kommen, und dann läufts bei mir auch das Gesicht runter ;(
      Time is a flat circle und c'est la vie ;(

      LerYy schrieb:

      Shrodo es ist schon lange nichts mehr witzig wir sind im Krieg.
    • Arlington Road (1999)

      care spoilers


      Als ich heute die Fernsehzeitschrift aufgeschlagen habe (ZDF, 22Uhr btw), wusste ich wo ich die Parallelen gespürt habe und wo mich das Ende ungefähr genauso geschockt zurückgelassen hat.
      Trotz der geradlinigeren Story von Arlington Road empfand ich es als ziemlich überraschend und wo einige vielleicht von "das hat man doch kommen sehen" sprechen würden, wurde ich unbefriedigt zurückgelassen.
      Meine Logik mit Jeff Bridges als Retter der Welt hat sich zu sehr manifestiert gehabt, als dass ich es so in der Form vorhergesehen hätte.

      Für meinen Geschmack ein doch recht solider, leicht overrateter, Film, für einen Psychthriller recht wenig Shocking Moments als ich für den Anfang erwartet hatte, langsamer Aufbau, wenig verzweigte Plottwists und eine fortschreitende simple Aufklärung, bis auf das Ende natürlich.
      Katz-und-Maus-Spiel auf dem Level gab es allerdings schon öfter. Allein Jeff Bridges und Tim Robbins können hier das Gesamtbild aufwerten.

      Was für mich total suspekt war, war die Szene wo er über den Tod seiner Frau erzählt, auf der einen Seite wirkte die Szene genauer betrachtet recht dilettantisch, sobald einen aber der reale Zusammenhang ersichtlich wird, kommt man schnell zu einem anderen Schluß, auf der anderen Seite fand ich sie recht deplatziert und als Story in der Story ziemlich schlecht eingebaut. Nuja, klingt vielleicht verwirrend, ich hoffe ihr wisst was ich meine :o

      Alles in allem eine 7.5/10 mit steigender Tendenz. Trotz einiger Makel und gerade wegen dem Ende und den Psychospielchen zwischen den Akteuren ein Film den man gesehen haben sollte.
      Zum Ende bleibt anmerkend zu sagen, dass hier nicht der Terrorismus, sondern die Paranoia über den Terrorismus selbst gesiegt hat und zwei Jahre nach Arlington Road wohl durch 9/11 wieder ersetzt wurde.

      LerYy schrieb:

      Shrodo es ist schon lange nichts mehr witzig wir sind im Krieg.
    • Apropos sehr enttäuschender Snowpiercer Seraph:
      Seh ich auch so, allerdings noch deutlich schlechter bewertet. Entweder ganz oder garnicht. Wenn er wirklich garnicht gefällt hau ich ne schlechte Bewertung raus, sry,
      Klar polarisiert der, aber hat mir echt überhaupt garnicht gefallen. Weiß nicht ob ich ohne Cap in der Hauptrolle überhaupt durchgehalten hätte. (Sorry gehört vlt in einen anderen Thread)

      Beitrag von Swag ()

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    • 1. Meinst du mit 'Sieben' 'Zodiac'? Der Vergleich mit 'Zodiac' macht nämlich um einiges mehr Sinn. Egal. Memories of Murder ist sowieso um Welten besser als beide. Gerade 'Zodiac' ist eine halbe Stunde, wenn nicht noch mehr, zu lang. Nicht Memories of Murder.
      Ach, hier noch der obligatorische nervige Fanboyhinweis das Memories of Murder 4 Jahre vor Zodiac erschienen ist.

      2. Viel was du als Logiklücken deklarierst ist Kritik durch überzogene Darstellung an der koreanischen Polizei. Diese hat nämlich in der koreanischen Gesellschaft bis heute einen sehr schlechten Ruf. Korruption und allgemeine Unfähigkeit (teils Resultat von Fauhlheit) der Polizei ist ein unheimlich beliebtes Thema in der koreanischen Popkultur (Klick ). Geht sogar so weit das die Darstellung einer fähigen Polizei unüblich ist, und in Reviews zum Teil hervorgehoben wird.
      In Memories Of Murder kommt hinzu, dass wir uns nicht in Seoul oder Busan befinden, sondern irgendwo am Land, in einem kleinen Kaff. Dort passiert kein Mord, dort ist es für die Polizei nicht selbstverständlich eine Ausgangssperre zu verhängen.

      Bong Joon-Ho bester Regisseur. Muss ich unbedingt mal persönlich treffen um mich bei ihm für seine Arbeit zu bedanken.