Floyds Filmforum

Erst einmal finde ich den Film nicht schlecht! Die erste Hälfte ist gut gelungen und bis sich der Bösewicht fangen lässt fand ich dem Film super.
Der zweite Teil baut dann leider dramatisch ab. Die Szene "Bösewicht lässt sich absichtlich fangen, und läuft danach in Polizeiuniform Amok" + "Held auf Verfolgung wird von Brain am PC per Super-GPS navigiert" waren so dermaßen geklaut, dass es peinlich ist. Dieser Part war auch eindeutig der schwächste.
Das Ende war leider total Bond-untypisch. Ich finde die Idee ja nicht verkehrt, das Image der Serie aufzufrischen, aber es muss ja nicht direkt alles umgekrempelt werden. Und dass JB am Ende in die Höhle des Löwen kommt gehört einfach dazu.
Insgesamt war der Film nettes Blockbusterkino aber um ein wirklich guter Film zu sein ist die zweite Hälfte zu schwach und vor allem zu nachgemacht.

Bin ich der einzige dem die Motivation des Bösewichts nicht so ganz klar geworden ist? Einfach nur die Zerstörung des MI6?

War gestern Abend in Skyfall. War natürlich von den geballten Medien total gehypt und ich glaube der Film konnte kaum meinen Erwartungen erfüllen. Zusammengefasst:

Was ich gut fand:
x - Javier Bardem ist einfach ein mega Bösewicht
x - Die Anspielungen auf alte Bond Filme wie Aston Martin DB5 und Schleudersitz.
x - Bérénice Marlohe sieht auf manchen Bildern echt hot aus Ohne Styling aber eher nicht so.

Was ich nicht gut fand:
x - zu untypische Bondstory
x - Javier Bardem passt irgendwie nicht als ehemaliger und bester Agent des MI6. Er hat spanische Wurzeln und ist mir somit zu untypisch für einen britischen Agent
x - sehr langatmig in der zweiten Hälfte
x - keine Gimmicks
x - zu viel Action und zu wenig Sex und Nebenstory
x - M hat zuviel Screentime und nervt einfach nur

Fang ich mal oben ab. Javier Bardem ist ein sehr guter Schauspieler und kann die Rolle als psychopatischen Gegenspieler sehr gut ausfüllen. In No Country for Old Men war er einfach sensationell und auch im Bond ist er einfach badness Pur. Siehe Ratten-Zitat - einfach geiles Feeling bekommen.
Aber ich wurde einfach mit der Story nicht richtig warm mit ihm. Er passt nicht in das Muster eines typischen Agents. Ja auch nicht wirklich Daniel Craig, aber dieser gehört schon zu einer Generation, wo solche Brüche nachvollziehbar waren und es ist nicht so extrem wie bei Bardem.
Ich hätte Bardem viel lieber als psychopatischen Gegenspieler gesehen, der einfach Bond nicht wirklich ernst nimmt und seinen Plan die Welt zu zerstören, durchführt. Ich finde auch man verschwendet den guten Start. Der Anfang war einfach Spitze bis zum Punkt mit der Gefangennahme. Ab hier baut der Film stark ab und dann wird der Anfang auch noch total unbedeutend. Man hatte hier wirklich gutes Potential und hat es einfach nicht genutzt. Man hätte hier wirklich einfach die Story ausbauen können. Auch mehr Sexgeschichten zwischen Bond und Severine hätten hier gut getan und eine Nebenstory hätte sich etabliert. Ich fand die Person Severine schon interessant. Hätte hier wirklich gerne mehr erfahren.

Ab der zweiten Hälfte geht es nur noch um M und das nervt mich tierisch. Bond wird eher zu einem Jason Statham in Transporter, der sein Paket beschützen muss. Der Film wird ab da auch sehr vorhersehbar. Es war einfach 100% klar, dass Bardem alles geplant hatte und man wusste auch, dass M sterben wird. Die Frage war nur wie! Auch waren die zukünftige Rollen vom "neuen M“ und Moneypenny vorhersehbar. Was ist mit dem ganzen guten ersten Teil des Films passiert?
Warum läuft Bardem eigentlich in die Falle? Warum macht er mit dem Outing der Agenten nicht weiter und schaut wie sich die Situation entwickelt? Er war doch am größeren Hebel… Am Schluss gibt es dann ein großes Battle auf Macgyver Art. Die ganzen Gimmicks die James Bond ausmachen gehen flöten. Das ganze wurde geopfert für einen Witz von "Q", was ich nachträglich ziemlich schade finde.
Bis zum Schluss ist der Bond total untypisch. Seit wann verzieht sich Bond wie eine Ratte in seine Heimat? Er sollte doch eher in den Käfig zum Löwen gehen und ihn ausschalten!

Das Ende hat dann noch das letzte Fünkchen Hoffnung auf ein tolles Ende genommen. Wieso stirbt die Olle nicht einfach beim Selbstabdrücken? Wieso muss sie wirklich in den Armen von Bond sterben? Sie hatten zwar eine sehr enge Beziehung aber das war mehr als „to much“.

Insgesamt maximal 6,7 / 10