Dota 2

stimmt :) kann passieren, und das aus gleich mehreren gründen.

meine größte sorge ist nach wie vor dass das spielgefühl nicht erhalten bleibt. die wc3 engine ist in vielerlei hinsicht sehr nah an theoretischer perfektion bezüglich präzision/spielgefühl, wie sowas in die hose gehen kann beweist counterstrike:source, wo zwar ALLES 1:1 portiert wurde aber das spielgefühl trotzdem weitaus schlechter ist. ein spiel kann eine menge aus seiner engine herausholen, grundlegende mängel kann man aber garnicht oder nur sehr schwer wieder rausbekommen.
nehmen wir beispielsweise LoL: ich persönlich empfinde das spielgefühl als "scbwammig". natürlich, das ist gewöhnungssache, und jemand der mit LoL angefangen hat wird vielleicht dota als schwammig empfinden; allerdings ist es der erklärte anspruch der entwickler, bei dota2 ein spielgefühl zu kreieren welches sich sehr nah an dem des originals orientiert, oder dieses direkt gleich kopiert. sowas ist auf basis einer neuen engine ziemlich anspruchsvoll und grade im feintuning sehr, sehr aufwändig.
wäre dota2 angekündigt für "it's done when it's done" würde mir das weniger sorge bereiten, aber die entwickler haben sich bereits mit der ankündigung auf nächstes jahr festgelegt, und das ganze drum herum will schließlich auch vernünftig umgesetzt werden.
Ich traue es den entwicklern durchaus zu, das spielgefühl vernünftig umzusetzen, aber möglicherweise brauchen sie dafür mehr zeit. und NICHTS wäre schlimmer als ein halbgares dota2, auch deshalb, weil sich jetzt auch die öffentlichkeit außerhalb der szene für den titel zu interessieren beginnt.

des weiteren ist fast davon auszugehen dass am anfang nicht mal annähernd genug serverkapazität zur verfügung stehen wird, eben auch deshalb, weil valve das gesamte angebot über steam kanalisieren will und "wildwuchs" ala hostbots, garena, dotaleague usw, wie er bisher geschieht vermutlich unterbunden werden wird. ich erinnere mich an grauen and das WoW release zurück - blizzard hatte vollkommen falsch kalkuliert, und massive serverprobleme waren dann für monate an der tagesordnung. bei dota2 wird das nochmal schwieriger, erstmal kann man keine genauen zahlen über die masse der spieler machen und außerdem kaum abschätzen, wieviele szenefremde zusätzlich einsteigen dürften. es wäre wirtschaftlicher blödsinn für valve, von anfang an viel zu hoch zu kalkulieren - sie werden versuchen, wie jede profitabhängige firma, möglichst auf den punkt zu kalkulieren, oder im zweifelsfall etwas übernachfrage in kauf zu nehmen. das spiel kann man ja trotzdem verkaufen, dass große teile der community anfangs dann mit dicken wartezeiten zu kämpfen haben wird vermutlich billigend in kauf genommen, valve wird wohl auch garkeine andere wahl haben, da die erwarteten spielerzahlen wie gesagt kaum vernünftig zu berechnen sind. insofern ist dies auch keine kritik an valve oder dem spiel, auch als es sich hierbei nur um spekulation handelt, sondern soll lediglich aufzeigen, dass man mit realistischen vorstellungen an die sache heran gehen sollte. die vorstellung, dass der übergang glatt und geräuschlos von statten geht, ist wohl realitätsfern.


ich halte blinde begeisterungsstürme schon deshalb für gefährlich, weil man, je höher man fliegt, auch umso tiefer fallen kann. ich selbst bin von meiner grundstimmung her ebenfalls optimistisch eingestellt, verfalle aber nicht in blinde begeisterung, eben auch, um mich davor zu schützen später maßlos enttäuscht zu werden. bei civ5 ist mir nämlich genau das passiert, und ich möchte nicht, dass dota die nächste spielreihe ist die ich für mich persönlich begraben muss. geduld üben und den entwicklern zeit lassen, und wenns dann fertig ist schauen wir mal weiter...