Linke-Chefin erklärt Kommunismus zum Ziel der Partei

    • Das Grundgesetz musst du mir noch zeigen, nach dem man die Soziale Marktwirtschaft nicht abschaffen darf. Es steht eben gerade keine Wirtschaftsordnung im Grundgesetz, also erzähl nicht so einen Unsinn. Das "sozial" darf man nicht abschaffen, aber da sind viel mehr die regierenden Parteien auf dem besten Wege zu.
    • Art 18 GG
      Wer die Freiheit der Meinungsäußerung, insbesondere die Pressefreiheit (Artikel 5 Abs. 1), die Lehrfreiheit (Artikel 5 Abs. 3), die Versammlungsfreiheit (Artikel 8), die Vereinigungsfreiheit (Artikel 9), das Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis (Artikel 10), das Eigentum (Artikel 14) oder das Asylrecht (Artikel 16a) zum Kampfe gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung mißbraucht, verwirkt diese Grundrechte.

      Art 21 GG

      (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit. Ihre Gründung ist frei. Ihre innere Ordnung muß demokratischen Grundsätzen entsprechen. Sie müssen über die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie über ihr Vermögen öffentlich Rechenschaft geben.
      (2) Parteien, die nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden, sind verfassungswidrig. Über die Frage der Verfassungswidrigkeit entscheidet das Bundesverfassungsgericht.

      Freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Art. 21 II GG ist eine Ordnung, die unter Ausschluß jeglicher Gewalt und Willkürherrschaft eine rechtsstaatliche Herrschaftsordnung auf der Grundlage der Selbstbestimmung des Volkes nach dem Willen der jeweiligen Mehrheit und der Freiheit und Gleichheit darstellt. Zu den grundlegenden Prinzipien dieser Ordnung sind mindestens zu rechnen: die Achtung vor den im Grundgesetz konkretisierten Menschenrechten, vor allem vor dem Recht der Persönlichkeit auf Leben und freie Entfaltung, die Volkssouveränität, die Gewaltenteilung, die Verantwortlichkeit der Regierung, die Gesetzmäßigkeit der Verwaltung, die Unabhängigkeit der Gerichte, das Mehrparteienprinzip und die Chancengleichheit für alle politischen Parteien mit dem Recht auf verfassungsmäßige Bildung und Ausübung einer Opposition. [Quelle]



      Die soziale Komponente der Marktwirtschaft abzuschaffen würde diverse Grundrechte verletzen.
      Die marktwirtschaftliche Komponente abzuschaffen würde diverse Freiheitsrechte verletzen, allen voran §14 GG:

      Art 14
      (1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.
      (2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
      (3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die
      Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.


      Der Kommunismus geht einher mit der Enteignung der 'Kapitalistenklasse' und Verstaatlichung der Produktionsmittel, was auch einer Abschaffung der Marktwirtschaft gleichkommt.
      Hat der Kommunismus vor, die enteignete Kapitalistenklasse angemessen zu entschädigen? mitnichten.
      Das verletzt direkt die Eigentumsrechte von deutschen Staatsbürgern. Das wiederum ist nach Definition eine gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung gerichtete Handlung.
      Genügt dir das, um einzusehen, dass das Errichten des Kommunismus in Deutschland nicht mit der Verfassung vereinbar ist?
    • Schön, dass du ganz viele Artikel kopieren kannst, nur leider findet sich dort kein Widerspruch.
      In Artikel 14 steht nicht, dass es unmöglich ist, Produktionsmittel zu vergesellschaften. Ganz im Gegenteil, es wird sogar explizit von der Möglichkeit zur Verstaatlichung für das Allgemeinwohl gesprochen. Drehe dir die Worte nicht zurecht, wie sie dir gefallen. Da steht, dass die Entschädigung unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit bestimmt werden muss, nicht dass sie angemessen sein muss im Sinne eines gleichartigen materiellen Ausgleiches.
      Das Privateigentum will niemand abschaffen, genauso wenig wie das Erbe. Aber eine ordentliche Steuer auf sehr große Erben erheben zu wollen ist wohl kein Problem.

      Dem Kommunismus vorzuwerfen, er sei nicht mit den Menschenrechten oder dem Recht auf Leben und freie Entfaltung zu vereinbaren ist derart hirnrissig, das tut schon weh. Bevor du dich in solche Diskussionen begibst, solltest du erst mal herausfinden, was Kommunismus überhaupt heißt und was Gesine Lötzsch wohl gemeint hat. Tipp: Nicht immer Kommunismus mit Stalinismus o.ä. gleichsetzen.

      Besonders schön finde ich aber, dass du diesen Satz auch aufgelistet hast: "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."
      Ich kann leider nicht erkennen, inwiefern das momentan gegeben sein soll.

      Ein Kommunismus ist mit dem Grundgesetz vereinbar, ja man könnte sogar sozialistische Tendenzen im Grundgesetz erkennen.

      Edit: Übrigens soll das, was Frau Lötzsch da gesagt hat eben gerade nicht heißen, dass die Linke mal eben alles zack zack verstaatlicht, sobald es die Gelegenheit dazu gibt, sondern Schritt für Schritt vorgeht und den richtigen Weg sucht. Was im übrigen auch miteinschließt Fehler falls nötig wieder rückgängig zu machen, im Gegensatz zu SPD und Grünen.
      Das erstrebenswerte Ziel eines langwierigen Prozesses an Reformen soll eine klassenlose Gesellschaft sein. Was kann denn daran bitte falsch sein?

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    • Selbst wenn es theoretisch möglich ist einen Kommunismus einzuführen, praktisch ist er überall gescheitert, und dabei ist es egal in welcher Ausprägung.


      Das einzige was diese Frau bewirkt ist, dass sie für den Großteil der Gesellschaft unwählbar wird. Ich bin ein relativ aufgeklärter und politisch interessierter Mensch, aber wer ernsthaft über solche Sachen öffentlich nachdenkt ist für mich schlicht und einfach nichtmehr bei Verstand und damit unwählbar. Gut, das ist jetzt ein Vorabdruck, mal ihre Rede abwarten ... Trotzdem, es gibt nichts was an den Grundgedanken des Kommunismus praktisch anwendbar wäre. Soziales Handeln kommt nicht aus dem Kommunismus und sollte daher nicht damit gleichgesetzt werden. Der Mensch handelt grundsätzlich höchst irrational und lässt sich nicht so in Bahnen lenken und steuern wie es für das funktionieren eines kommunistischen Staatsgebildes von Nöten wäre. Der Kapitalismus entspricht da doch viel mehr unserem Wesen, mal unabhängig davon ob er besser oder schlechter ist als der Kommunismus.
    • Das kommt wohl daher, dass jeder Versuch, eine kommunistische Gesellschaft zu verwirklichen in Zeiten Großer Not getätigt wurde, mit dem Anspruch alles auf einmal viel besser zu machen. Passiert dann ein Fehler, ist er nicht mehr rückgängig zu machen, und das ganze System ist gescheitert. Würden die Menschen aber doch mal langfristig Denken und nicht nur dann experimentierfreudig werden, wenn die eigene Tasche leer ist, wäre viel mehr Spielraum an Möglichkeiten. Aus einer stabilen Gesellschaft könnte so ein langfristig stabiler, echter Kommunismus entstehen. Wir haben in Deutschland die bestenmöglichen Voraussetzungen und sind gegen irgendwelche stalinistischen Tendenzen dank zahlreicher Kontrollorgane bestens abgesichert. Wo wenn nicht jetzt und hier hätte man eine bessere Gelegenheit das Wunder wahr zu machen und eine ökologische, soziale und trotzdem ökonomische Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung zu verwirklichen?

      Wenn diese Äußerung tatsächlich Stimmen kosten soltle, wäre das sehr traurig. Ich hoffe aber, dass die Fesseln der Kommimusphobie langsam abgelegt werden.
    • Weiss ja nicht wie es euch geht, aber für mich verliert die Linke dadurch an "Wählbarkeit", gewinnt aber an Profil. In unserer momentanen Politlandschaft, die aus Schaumschlägern und aussagelosen Leerkörpern besteht, mal wieder eine Figur die, VORSICHT SPEKULATION: eventuell noch dafür steht was sie bewegt, und nicht nur blind auf Wählerfang geht. Die großen Parteien sind mittlerweile viel zu ähnlich, und selbst meine fav. Partei die Grünen driften immer mehr zum "Polit-Mainstream" ab. Also ich persönlich finde die Linke auch unwählbar, es amüsiert aber, dass frischer Wind ins emotionslose Politikum geblasen wird.
    • ich stimme Hellfish zum großen teil zu!
      Allerdings glaube ich nicht das eine sozialistische Staatsform aus einer stabilen Gesellschaft entstehen kann, dafür ist der kapitalismus viel zu verlockend als das man ihn ( während er funktioniert) aufgeben wollen würde! Allerdings sehe ich es wie du, das bisher fast alle Staatsformen die sich kommunismus nannten aus not und mit militärgewallt am leben gehalten wurden/werden. Es gibt allerdings auch ausnahmen:
      Chile: Im Jahre 1970 verlieren die Konservativen, die 20 Jahre an der Macht waren, die Wahlen gegen die Unidad Popular, ein Wahlbündnis der linken Parteien. Die Konservativen die von den USA (cia) gestüzt werden drehen in einer der blutigsten Militärdiktaturen den Spieß wieder um und stürtzen eine demokratisch gewählte sozialistische Staatsführung. Das ganze nur weil die USA keine sozialisten in ihrem Umfeld dulden...
      WTF denke ich da und heute höre und sehe ich immer noch blinden kummunismushass wo er schon lange nichts mehr zu suchen hat!!!

      imho wird es irgendwann keinen Weg mehr geben ohne die verstaatlichung von Banken und produktionsmitteln. ich hoffe das es dann nicht schon zu spät ist und wir von china aufgekauft werden anstatt unsere staatsform etwas anzupassen (kleiner spaß am rande).
      allerdings werden einige Reglements nötig sein um das derzeitige wirtschaftssystem zu stabilisieren und es für alle gerechter zu machen.
      alle kommen immer mit den banken:
      ja die banken zu retten war nötig um eine kettenreation zu verhindern und uns zu retten... also den banken geld geben um selber nicht unter zu gehen, weil der untergang der größten banken uns alle mitziehen würde...
      wenn dem so ist wieso wurden keine bedingungen an die staatshilfe geknüpft??? weil die banken gesagt haben: dann wollen wir das geld nicht und wir gehn alle unter.
      also was soll der mist wir füttern die banken die uns alle verarscht haben mit steuergeldern und die machen fröhlich weiter wie vorher und das in der gesammten eu!
      bei einer verstaatlichung wenigstens eines großen teils der banken könnte soetwas nachhaltig eingedämmt werden!

      btw was hab ihr alle gegen verstaatlichung wenn es dem staat gehört gehört es auch euch der staat sind wir und nicht irgend ein abstaktes gebilde. uh mehr steuern zahlen für den staat nene nicht mit mir????
      böser staat da habe ich lieber viele konzerne die alles für sich erwirtschaften und nachweislich is dann ja auch das beste für uns drinn... nachweislich war das mal vor der globalisierung im ansatz so.
      kapitalismus kann im globalen Maßstab gar nicht das beste für einen staat sein und vor allem nicht für die ganze welt weil konzerne sich ihre märkte da suchen wo die gewinnspanne am größten ist und damit auch die Ausbeutung! ein denken in richtung sozialismus ist imho sehr fortschrittlich und nicht sofort zu verteufeln

      "Si vis pacem, para bellum"
    • SnS schrieb:

      Weiss ja nicht wie es euch geht, aber für mich verliert die Linke dadurch an "Wählbarkeit", gewinnt aber an Profil. In unserer momentanen Politlandschaft, die aus Schaumschlägern und aussagelosen Leerkörpern besteht, mal wieder eine Figur die, VORSICHT SPEKULATION: eventuell noch dafür steht was sie bewegt, und nicht nur blind auf Wählerfang geht. Die großen Parteien sind mittlerweile viel zu ähnlich, und selbst meine fav. Partei die Grünen driften immer mehr zum "Polit-Mainstream" ab. Also ich persönlich finde die Linke auch unwählbar, es amüsiert aber, dass frischer Wind ins emotionslose Politikum geblasen wird.


      Musste noch mal quotiert werden weils einfach sehr wahr ist.


      Ähm, Hellfish: deine Intention in Ehren, aber du wirst selber einsehen dass das weit entfernt von realistischen Einschätzungen ist. Du sagst es doch schon selber:

      Würden die Menschen aber doch mal langfristig Denken und nicht nur dann experimentierfreudig werden, wenn die eigene Tasche leer ist, wäre viel mehr Spielraum an Möglichkeiten


      Hätte, wenn und aber. Überdenk es mal realistisch, neutral und unvoreingenommen - denkst du wirklich alle Menschen würden sich einem großen Ganzen unterordnen und selbstlos für eine bestimmte Sache arbeiten? Hälst du das wirklich für auch nur ansatzweise realistisch? Das Problem ist ja grade dass beim Kommunismus der persönliche Anreiz fehlt, besser zu sein oder besser zu werden, sich oder das abstrakte Gebilde des Betriebes, für den man arbeitet, zu verbessern. Die Prämisse "wenn alle Menschen ohne an ihren eigenen Vorteil zu denken in einer Volkswirtschaft wie im Kommunismus gewünscht auf ein bestimmtes Ziel hinarbeiten" ist unerfüllbar, somit ist der Kommunismus unerfüllbar. Dabei ist es egal wie schön und toll das Ergebnis wäre, der Weg dahin ist bereits unmöglich zu beschreiten.

      Durchführbar wäre die kommunistische Idee nur mit einem autoritären Staat, welches die Handlungen der Bürger überwacht, aber dies steht eindeutig gegen Grundgesetz. Und das Problem, dass der Kommunismus wirtschaftlich nicht tragfähig ist, wäre dabei immernoch nicht gelöst.
    • verstaatlichung bedeutet einfach nur 'stehlt es den reichen und teilt es unter allen auf'.
      und rechtens erworbenes eigentum _darf_ nunmal nicht entwendet werden. grundsatz jeglicher koexistenz zwischen menschen.
      wenn jemand enteignet wird, damit über sein grundstück eine bahnlinie gelegt werden kann, dient das dem gemeinwohl, er hat aber trotzdem eine angemessene entschädigung zu bekommen. aber kein kommunist hat vor, enteigneten unternehmern auch nur einen cent entschädigung zu zahlen...

      kapitalistische systeme wie unseres haben bisher noch jede krise und zwei weltkriege überstanden. frankreich, grossbritannien, die USA... alle länder, in denen der lebensstandard hoch ist und die die menschenrechte einigermassen achten bauen auf kapitalistischen systemen auf. untergegangen sind die kommunistischen staaten des ostblocks...

      deutschland ist was sozialsysteme angeht mit an der weltspitze. bei uns kann der noch überleben, der in den meisten anderen ländern binnen einer woche tot wäre.
      _jedem_ menschen in D geht es um ein vielfaches besser als der weltbevölkerung im durchschnitt, und der lebensstandard in _allen_ sozialen
      schichten war in der geschichte der menschheit noch nie höher als hier und jetzt. kein mensch in diesem land wird zurückgelassen,
      jeder wird mit allem versorgt, was er braucht. die meisten mit wesentlich mehr.
      die idee des kommunismus entstand in zeiten, in denen die arbeiterklasse massivst ausgebeutet und unterdrückt wurde und ist in diesem kontext ein vollkommen logischer versuch, diesem elend zu entkommen und die ausbeutung zu beenden. aber diese zeiten sind vorbei. heute muss keiner mehr unter derart widrigen umständen leben wie damals. heute hat jeder ein dach über dem kopf, muss nicht in unzumutbarem mass arbeiten, ist ausreichend mit nahrung und sonstigen gütern versorgt und hat freien zugang zu bildung und zum arbeitsmarkt. heute ist es hier jedem möglich, sein potenzial zu nutzen und einen angemessenen lebensstandard zu erhalten.
      besser als jetzt ging es den menschen in deutschland noch nie, und in einem derart wohlhabenden staat solch radikale und tiefgreifende änderungen am gesellschafts- und wirtschaftssystem durchführen zu wollen ist bestenfalls leichtsinnig, um nicht zu sagen gemeingefährlich.
      t3tris, du redest von ausbeutung... wo denn? wo werden in deutschland legal menschen ernsthaft ausgebeutet?
    • Tr4v31 schrieb:

      Staat ist der dümmste Unternehmer --> so wenig verstaatlichung wie möglich


      Das ist Unsinn. Der Staat achtet als Unternehmer eben nicht nur auf eine möglichst hohe Rendite, was nicht unbeding schlecht sein muss. Gibt genug exemplarische Beispiele für schiefgegangene Privatisierungen.
      Bahn Privatisierung England
      Dieser Beitrag wurde bezahlt vom George Soros Zentrum für politische Agitation


    • Ausbeutung (englisch Exploitation) ist eine Bezeichnung für Ausnutzung oder Aufbrauchung jeglicher Art, wobei der Begriff besonders auf die Ausbeutung von Menschen durch Menschen bezogen wird. Genauer bestimmt wurde er in marxistischen Theorien als Aneignung fremder Arbeit. Oftmals wurde und wird auch die rücksichtslose Ausnutzung von Menschen als Arbeitskräfte, Ausnutzung von Frauen durch Männer, von Entwicklungsländern durch Industriestaaten, oder von natürlichen Ressourcen durch Profitgier als Ausbeutung thematisiert.

      Juristisch gesehen kann Wucher vorliegen – Wucher bezeichnet das Angebot einer Leistung zu einer deutlich überhöhten Gegenleistung (meist Geld) unter Ausnutzung einer Schwächesituation des Vertragspartners. An Wucher können zivil- und strafrechtliche Folgen geknüpft sein. In Deutschland ist Wucher in Absatz 2 des § 138 BGB geregelt:


      Ausgebeutet werden zB in den unteren Schichten alle 1 Euro Jobber, in den gehobeneren Schichten alle Doktoranden, die das gleiche Leisten, aber nur die Hälfte verdienen. Streng genommen werden alle arbeitenden Frauen ausgebeutet, weil sie für die gleiche Leistung weniger verdienen.

      Ausgebeutet wird im Übrigen immer und überall. Das ist nunmal ein Grundstein des Kapitalismus, weil man nur dann Profitmaximierung betreiben kann, wenn man andere ausbeutet. (Und solange die in einer schwachen Position sind (Harz IV, Doktorand etz pp, also keine Lobby haben) und sich nicht genügend wehren können, wird das auch praktiziert.

      Ausbeutung muss nicht zwangsläufig mit Tod oder komplettem Elend zusammenhängen (siehe auch Wikipedia).

      Übrigens ist gerade in den Kommunistischen Ländern zu sehen, daß der reale Kommunismus eben nicht die "Gleichheit" ermöglicht, sondern nur eben dann der Luxus/das Kapital beim Staat liegt, der alles kontrollieren soll.
      Ich bin nur hier weil Dotacontents!
    • T3.tris schrieb:

      btw was hab ihr alle gegen verstaatlichung wenn es dem staat gehört gehört es auch euch der staat sind wir und nicht irgend ein abstaktes gebilde. uh mehr steuern zahlen für den staat nene nicht mit mir????


      Beschäftige dich mal mit Wirtschaftsgeschichte, dann wirst du feststellen wie unglaublich ineffizient staatliche Betriebe wirtschaften oder gewirtschaftet haben. Sie kosten einfach viel mehr Geld als sie erwirtschaften. Ich glaube fast dass du zu jung bist um noch geistig bewusst die Zeit der staatlichen Deutschen Bahn miterlebt haben zu können, aber ich war zu dem Zeitpunkt bereits ~7 als die Privatisierung anfing. Damals haben alle darüber geheult wie unzuverlässig, unbeweglich und unfassbar teuer die Bahn ist, die Bahnen selber waren muffige und teilweise uralte Fahrzeuge... Bei allen Nachteilen welche eine privatisierte Bahn mit sich bringt, wirtschaftlich wäre sie heutzutage nichtmehr tragbar. Man denke nur an die heftigen Gehälter für Staatsdiener. Staatliche Betriebe wirtschaften leider bei weitem weniger effizient als private Betriebe, weil sie keinem solchen Kostendruck ausgesetzt sind - selbst wenn sie rote Zahlen erwirtschaften, der Staat MUSS für die Differenz aufkommen. Damit sinkt der Druck für effizientes wirtschaften gehörig.

      Daher halte ich nichts von der Verstaatlichung bestimmter Betriebe. Oft hört man das Argument "wir sollten die Kraftwerke verstaatlichen damit eine Versorgung sichergestellt ist" - was ein Schwachsinn, die großen Energieversorger haben eine Versorgungspflicht, und die Preise werden sehr genau vom Kartellamt überwacht. Das selbe gilt für alle anderen infrastrukturell bedeutsamen Betriebe wie Bahn, Post, Telekom (die damals ja zur Post gehörte...) oder Wasserwerke, Abwasserwerke... Privatisierung ist kein Instrument zur Gängelung der Bürger, sondern der Versuch, das System überhaupt noch am Laufen zu halten weil die kosten staatlicher Betriebe einfach zu hoch sind.
    • KiK, Leiharbeitsfirmen, 1-Euro-Jobber, etc...

      es gibt so viele Stellen an denen bei uns noch so viel schief läuft, und wie du selbst sagst ist Deutschland in dieser Hinsicht noch eines der besten Länder.

      Einfach nur sagen die Idee des Kommunismus ist undurchführbar oder unhaltbar klingt für mich eher nach Zeichen der Angst. Natürlich ist es im Moment utopisch, aber ein Schritt in eine sozialere Gesellschaftsform wäre nicht nicht nur für Deutschland, sondern auch für die ganze Welt ein Schritt nach vorn. Außerdem kann man von der kommunistischen Idee keine Wunder erwarten, es ist eine Gesellschaftsform, die versucht gerecht(er) zu sein, aber ob sie das Versprechen halten kann, kann niemand versprechen.

      Zur Linken: Ich find es bemerkenswert, dass es wenigstens eine Partei gibt, die Profil zeigt und zu ihrer Überzeugung steht. Die restliche Parteienlandschaft ist Einheitsbrei.
    • @FME
      Die Deutsche Bahn gehört immer noch zu 100% der BRD, sie ist lediglich privatrechtlich organisiert (d.h. eine AG bei der alle Anteile der Staat hält). Von einem privatisierten Unternehmen kann man also keineswegs sprechen. Der Börsengang wurde nur von Herrn Mehdorn durch einen harten Sparkurs vorbereitet, der u.a. für das jetzige Winterchaos bei der Bahn verantwortlich ist, da nicht genügen Ersatzzüge vorhanden waren, sowie auch für die Ausfälle der Klimaanlagen im Sommer.
      Dieser Beitrag wurde bezahlt vom George Soros Zentrum für politische Agitation
    • auch 1-euro-jobbern oder leiharbeitern geht es objektiv betrachtet im vergleich zum rest der welt verdammt gut.
      wie gesagt, in diesem land wird für absolut jeden die grundversorgung sowie eine gewisse lebensqualität sichergestellt.
      von ausbeutung kann man bei ostasiatischen textilfabriken, die auf kinderarbeit zurückgreifen, sprechen.
      generell spielt china in sachen ausbeutung und unterdrückung der einfachen bevälkerung recht weit vorne mit... bezeichnen, dass es sich dabei um ein kommunistisches land handelt oder? ;)

      Dogfood schrieb:

      Zur Linken: Ich find es bemerkenswert, dass es wenigstens eine Partei gibt, die Profil zeigt und zu ihrer Überzeugung steht. Die restliche Parteienlandschaft ist Einheitsbrei.
      da stimme ich dir zu. generell sind die politischen parteien heutzutage irgendwie zu feige, farbe zu bekennen und positionen zu vertreten, die irgendwo anecken könnten, weil sie angst haben, ihre wähler zu vergraulen... in der hinsicht ist die äusserung natürlich vorbildlich: immerhin sind jetzt die kommunisten auch wieder offiziell die kommunisten :D
    • ReWahn schrieb:

      deutschland ist was sozialsysteme angeht mit an der weltspitze. bei uns kann der noch überleben, der in den meisten anderen ländern binnen einer woche tot wäre.
      _jedem_ menschen in D geht es um ein vielfaches besser als der weltbevölkerung im durchschnitt, und der lebensstandard in _allen_ sozialen
      schichten war in der geschichte der menschheit noch nie höher als hier und jetzt. kein mensch in diesem land wird zurückgelassen,
      jeder wird mit allem versorgt, was er braucht. die meisten mit wesentlich mehr.


      Nunja, absolut gesehen und was Versorgung mit den Grundbedürfnissen angeht magst du vielleicht recht haben, relativ gesehen sind auch unsere Armen nicht reicher als die Ärmsten woanders auf der Welt. Hier muss vielleicht niemand hungern, dafür lebst du als Armer in Deutschland in einer Gesellschaft die dir permanent vorzeigt wieviel reicher alle um dich herum sind und wieviel besser es allen geht. Das Gefühl in der Hackordnung einer Gesellschaft ganz unten zu sein ist auch ziemlich beschissen, glaube ich.
      Insofern: ja, hier werden alle mit allem überlebensnotwendigen versorgt, aber für ein erfülltes Leben braucht es mehr. Wir sollten uns nicht darauf ausruhen dass hier keiner wegen Unterernährung sterben muss, auch wenn das natürlich sehr begrüßenswert ist. In Deutschland haben die Armen andere Probleme als die Armen in Bangladesch, aber ernstzunehmende Probleme sind es dennoch, und ich finde es durchaus abwertend zu sagen "euch geht es doch gut im Vergleich zu den Leuten in Bangladesch, was beschwert ihr euch?". Es ist nur natürlich dass die Armen in Deutschland andere Ansprüche stellen, eben weil sie tagtäglich andere Werte vorgelebt bekommen. Hier ist das Ziel nicht überleben, sondern ein gutes Leben zu führen, und das ist mit Brot und einem Schlafplatz nicht erreicht.

      Klar, grundsätzlich ist unser System schon in vielerlei Hinsicht gut, aber es stellt auch nicht das Optimum dar. Vielleicht das Optimum des unter den rechtlichen Rahmenbedingungen möglichen, aber wirklich "fair", moralisch betrachtet, ist es nicht.

      THC-Veraechter schrieb:

      Das ist Unsinn. Der Staat achtet als Unternehmer eben nicht nur auf eine möglichst hohe Rendite, was nicht unbeding schlecht sein muss. Gibt genug exemplarische Beispiele für schiefgegangene Privatisierungen.


      ... dem gegenüber stehen haufenweise Beispiele die das Gegenteil belegen, nämlich die unglaublichen Kosten staatlicher Betriebe. Nur weil es vereinzelt schiefgeht heißt das nicht, dass der Grundgedanke falsch ist. Wenn du dir so sicher bist dass es "mehr als genug" Beispiele gibt, dann würde ich gerne noch ein paar mehr hören. Sagen wir erstmal 3 weitere, dann hättest du nämlich für dein Argument so lange mehr Beispiele wie ich mit Bahn, Post und Telekom bis ich auf den Wikipedia Artikel für Frankreich gegangen bin und dort die entsprechenden privatisierten Staatsbetriebe rausgesucht habe.
    • Dass es den anderen noch schlechter geht macht es für arme/benachteiligte Leute in Deutschland doch nicht besser? Natürlich geht es unseren Armen hier in Deutschland besser, aber hier anzufangen Leid mit Leid aufzuwiegen und zu relativieren ist doch fehl am Platz.

      China als kommunistischen Staat zu betrachten ist auch so eine Sache, sagen wirs so der Kommunismus der dort praktiziert wird, oder mehr oder weniger die Form der Gesellschaft die man als diesen bezeichnet unterscheidet sich doch sehr von der Ideologie. Ich würde Chinas momentases Regierungsgebilde eher als Aristokratie einordnen. Kann man sich aber sicherlich drüber streiten.

      Ich finds einfach traurig, dass wir in unserer heutigen Zeit immernoch dieses Bild in den Köpfen der Menschen haben, das der Geist des Kommunismus uns alle umbringen wird o.Ä. Selbst wenn die Linke an die Macht kommen würde was wahrscheinlich die nächsten 10 Jahre nicht passieren wird, so kann man doch nicht ernsthaft davon ausgehen, dass SOFORT alles verstaatlicht wird. Ich halte es eher für wahrscheinlicher, dass eine Kommunismuseinführung, keine Ausrufung, mehrere Jahrzehnte, wenn nicht gar Jahrhunderte dauern würde. Ein sofortiger Umstieg würde das Wirtschafts- und Sozialverständnis überrumpeln und vernichten. Aber ist es so verkehrt sich für die Zukunft zu wünschen, dass in vielleicht 150 Jahren die Welt ein bisschen gerechter ist?

      Und ja, natürlich ist diese Aussage träumerisch und romantisch.
    • Tr4v31 schrieb:

      Staat ist der dümmste Unternehmer --> so wenig verstaatlichung wie möglich

      Richtig, und in den privaten Unternehmen sitzen die Eliten des Landes, wo hingegen die faulen und dummen Beamten sich nur bewegen um den Kaffee-Becher zu heben...
      Als ob der Staat pauschal nicht wirtschaften könnte..., er hat eben nicht das Hauptaugenmerk auf Gewinnmaximierung, sondern muss viel breitflächiger denken, über Stakeholding hinaus.

      LerYy schrieb:

      Shrodo es ist schon lange nichts mehr witzig wir sind im Krieg.
    • ReWahn schrieb:

      die idee des kommunismus entstand in zeiten, in denen die arbeiterklasse massivst ausgebeutet und unterdrückt wurde und ist in diesem kontext ein vollkommen logischer versuch, diesem elend zu entkommen und die ausbeutung zu beenden. aber diese zeiten sind vorbei.


      ich hab nirgends etwas von ausbeutung in deutschlang gesagt ich habe etwas von auslagerung gesagt wenn spargel nach polen gefahren wird weil es dort billiger ist sucht sich ein konzern immer das für ihn beste. der deutsche staat hat davon allerding nichts. und mein ausbeutungsbegriff ist vllt etwas hart, geht aber davon aus, dass nach marx nur durch variables kapital -> den arbeiter geld erwitschaftet werden kann.
      der arbeiter erschafft einen mehrwert er macht aus ungeschältem spagel, geschälten spargel, der mehr wert ist. an dieser wertsteigerung wird der arbeiter aber nur zu einem bruchteil beteiligt.... sprich er wird ausgebeutet. also alles nur eine sache der deffinition.

      eine andere sache die mich hier etwas stört, KOMMUNISMUS ist erst mal nur eine erdachte wirtschaftsform und ja sie wurde dort "eingesezt" wo im zb im zuge der industirellen revolution sehr viele arbeiter ausgebeutet wurden. die anwendung dieser theorie hatte in der geschichte verschiedene namen und ausprägungen.
      wenn wir hier also von kommunismus reden verstehen wir alle etwas anderes darunter auch wenn es bestimmt ähnlich ist, ist das für eine diskusion nicht sehr förderlich ;)

      ich würde persönlich den begriff Sozialismus bevorzugen aber das nur am rande. die sache ist doch die wenn man davon ausgeht das geld nur verdient werden kann in dem aus rohmaterialien waren werden und die wertsteigerung über den mehrwert funktioniert, dann können wir das wirtschaftssystem gar nicht in einen sozialismus/kommunismus zwängen dafür ist die weltwirtschaft schon viel zu sehr zusammengewachsen und das kapitalistische geflächt zu eng gesponnen.
      wie ich bereits geschrieben habe, suchen sich die konzerne ihrere günstigen arbeiter selber und vielverdiener wandern mit erstwohnsitz aus um weniger steuern zu zahlen. spitzenverdiener wie schumacher zahlen keine steuern in deuschland... sie sind dem system ausgewichen. die sptizenverdiener die den staat massiv steuergelder in ausbildung etc gekostet haben wandern aus... die konzerne die wo anders billiger produzieren können, wandern aus. mann kann also nicht nur auf deutschland gucken, man muss das ganze wenigstens im eu maßstab sehen. und da können solche sachen wie das Spargelschälen nur mit einem eu weiten mindestlohn unterbunden werden. aber wie das wenn beim deutschlandweiten mindestlohn schon alle SOZIALISMUSCHEIßE rufen???

      da die sache leider viel komlexer ist als die sache mit dem mehrwert und die wirtschaft auch von einem großteil aus währungsverschiebungen und dem aktienmarkt also abstaktem handel abhängt sind gängige wirtschaftstheorien sehr schwer alleine anzuwenden. da ich das nicht kann und es auch keinem von euch zutraue kann ich nur sagen das es erst mal sinnvon ist sich auch auf das zu konzentrieren was wir hier in deutschland vorfinden.
      und das ist leider eine tendenz zur Privatisierung in vielen sektoren unserer gesellschaft. eine privatisierung von bildung, der bau von immer mehr privatschulen, die privatisierung von krankenhäusern ja sogar unikrankenhäusern. der lehrplan wird immer und immer mehr von der wirtschaft bestimmt und im unisenat sitzen immer mehr drittmittelgeber die dann die forschungsinhalte angeben.

      das sind sachen die meiner meinung nach erst mal viel wichtiger sind als eine theoretische debatte über kommunismus und kapitalismus!
      weil mit der immer weiter fortschreitenden privatisierung fängt es an wie es in amerika schon länger seinen lauf nimmt: eine pepsi universität??? ich will mir nicht von einem limonadenkonzern vorschreiben lassen was ich zu lernen habe!

      und nochmal zu den sachen der Banken (siehe meine bwewertung) ja es gab auflagen nur komsich das die auflagen genau ein paar monate hielten bis weiter gemacht wird wie bisher...
      das verbot von leerverkäufen auf europäischer ebene ist ja nichtmal durchgebracht worden.... schöne sanktionen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von T3.tris ()


      "Si vis pacem, para bellum"