Der Islam-Thread

    • Anmerkung der Moderation: Dieser Thread basiert auf Beiträgen aus dem mittlerweile geschlossenen Thread, [Geschichte] Situation in Afghanistan und soll als Grundlage für eine Diskussion über den Islam als Religion, Weltanschauung und Kulturbasis dienen. Da die Beiträge recht lose aus einem anderen Thread kopiert wurden, ist der Thread momentan noch sehr unstrukturiert, was einen Einstieg nicht gerade vereinfacht. Wenn ihr also zum Thema beitragen wollt, dann positioniert euch am bestern erstmal generell zum Islam, oder geht auf die bestehenden Beiträge ein.
      Ein Mindestmaß an Begründig ist in jedem Falle erwünscht.
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      da in einem anderen Thread diese Diskussion entstanden ist und das ganze natürlich OT wurde, könnten wir das ganze hier fortsetzen. Wäre nett wenn die Mods die Beiträge kopieren könnten.

      [Geschichte] Situation in Afghanistan

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      Hi,

      schon länger im Forum unterwegs und erst jetzt wegen diesem Thema registriert, lol.

      Grundsätzlich ist es so, dass ich was die Berichterstattung angeht immer erstmal von Interessen und Einseitigkeit ausgehe. Objektivität ist in Zeiten in denen Druck von Regierungen und Geld ausgeübt wird ein seltenes Gut geworden.
      Gott sei Dank haben wir hier keine amerikanischen Verhältnisse, aber wir bewegen uns eindeutig in die Richtung. Ich weiß wovon ich rede, denn ich bin als Muslim selbst von der sehr einseitigen und oft einfach falschen Berichterstattung betroffen, kann also aus erster Hand Erfahrungen wiedergeben.


      Zurück zu den Taliban.
      Du solltest für deine Recherchen auf jeden Fall auch mal schauen, was die Taliban selbst zu vielen Vorwürfen welche ihnen zur Last gelegt werden sagen. So war das vor kurzen so, dass in den westlichen Medien darüber berichtet wurde, wie einer Frau, nachdem sie von ihrem Mann (zwangsverheiratet natürlich) weggelaufen ist, ihre Nase und noch etwas anderes (Ohren oder so) abgeschnitten wurden. Sie wurde dann natürlich von Amerikanern gerettet, operiert und lebt nun glücklich wie nie irgendwo im Westen (das ist jetzt nur die Kurzgeschichte).
      Jedenfalls habe ich irgendwann danach herausgefunden (weil ich weiß dass es diese Bestrafung im islamischen Rechtssystem nicht gibt), dass die Journalistin welche diesen Artikel über diese Frau schrieb mit einem Mann verheiratet ist, der ganz groß Geld verdient je länger die Amis in Afghanistan bleiben. Auch viele andere Ungereimtheiten wurden durch diesen Artikel klar (den du sicher selbst ergooglen kannst), so dass dies ein Paradebeispiel "westlicher Propaganda" ist. Das witzige ist, dass die Taliban, wenn ihnen etwas zur Last gelegt wird was sie tatsächlich auch getan haben, es immer zugeben. Und diese Geschichte mit der Frau wurde stets verneint.

      Daher, ich würde dir empfehlen auch mal einige alternative Standpunkte zu den Taliban mit in deine Arbeit einfließen zu lassen. Z.B. auch, dass der Opiumanbau in Zeiten ihrer Herrschaft auf Rekordtief war, und seitdem die Amis wieder da sind auf Rekordhoch.
    • DeinAbi schrieb:

      Hi,

      schon länger im Forum unterwegs und erst jetzt wegen diesem Thema registriert, lol.

      Grundsätzlich ist es so, dass ich was die Berichterstattung angeht immer erstmal von Interessen und Einseitigkeit ausgehe. Objektivität ist in Zeiten in denen Druck von Regierungen und Geld ausgeübt wird ein seltenes Gut geworden.
      Gott sei Dank haben wir hier keine amerikanischen Verhältnisse, aber wir bewegen uns eindeutig in die Richtung. Ich weiß wovon ich rede, denn ich bin als Muslim selbst von der sehr einseitigen und oft einfach falschen Berichterstattung betroffen, kann also aus erster Hand Erfahrungen wiedergeben.


      Zurück zu den Taliban.
      Du solltest für deine Recherchen auf jeden Fall auch mal schauen, was die Taliban selbst zu vielen Vorwürfen welche ihnen zur Last gelegt werden sagen. So war das vor kurzen so, dass in den westlichen Medien darüber berichtet wurde, wie einer Frau, nachdem sie von ihrem Mann (zwangsverheiratet natürlich) weggelaufen ist, ihre Nase und noch etwas anderes (Ohren oder so) abgeschnitten wurden. Sie wurde dann natürlich von Amerikanern gerettet, operiert und lebt nun glücklich wie nie irgendwo im Westen (das ist jetzt nur die Kurzgeschichte).
      Jedenfalls habe ich irgendwann danach herausgefunden (weil ich weiß dass es diese Bestrafung im islamischen Rechtssystem nicht gibt), dass die Journalistin welche diesen Artikel über diese Frau schrieb mit einem Mann verheiratet ist, der ganz groß Geld verdient je länger die Amis in Afghanistan bleiben. Auch viele andere Ungereimtheiten wurden durch diesen Artikel klar (den du sicher selbst ergooglen kannst), so dass dies ein Paradebeispiel "westlicher Propaganda" ist. Das witzige ist, dass die Taliban, wenn ihnen etwas zur Last gelegt wird was sie tatsächlich auch getan haben, es immer zugeben. Und diese Geschichte mit der Frau wurde stets verneint.

      Daher, ich würde dir empfehlen auch mal einige alternative Standpunkte zu den Taliban mit in deine Arbeit einfließen zu lassen. Z.B. auch, dass der Opiumanbau in Zeiten ihrer Herrschaft auf Rekordtief war, und seitdem die Amis wieder da sind auf Rekordhoch.


      Klar ist in jedem Fall, dass das was wir da unten im Moment machen 'Kulturarroganz' ist.
      Wir versuchen einem anderen Volk und einer andern Kultur im Moment unsere Mentalität aufzuzwingen. Da unten wurde keiner gefragt, ob er denn die Demokratie haben will, sie wurde einfach oktroyiert. Solange man kein Umdenken in den Köpfen des afghanischen Volkes und der Besatzungsmächte erreicht, wird da unten gar nix passieren außer mehr Toten jeden Tag.

      Ein ganz großes Problem ist zum Beispiel, dass der gesamte Islam noch nicht durch die Aufklärung gegangen ist, wie es in Europa ab der Rennaisance der Fall war. Darüber hinaus sollte man vielleicht mal zusehen mit den Warlords gemeinsam eine Regierung zu erstellen, denn die Zentralregierung aus Kabul heraus halte ich für Unmöglich. Und erst Recht mit diesem Karzai, der Korruption und seinen 'fairen Wahlen' *hust*
      Das Land ist als solches einfach viel zu zersplittet mit seinen Volksgruppen. Das ist fast wie auf dem Balkan, und die vertragen sich ja auch nur zum Eurovision Songcontest und prügeln sich sonst munter die Köpfe ein und spalten ihre eigenen Länder ab.

      Darüber hinaus sind solche Aktionen wie das Tanklasterdebakel sicher nicht hilfreich, wenn man eine Region befrieden will, dann muss man das Volk an seiner Seite wissen.

      Der Rückzug aus Afghanistan ist nun allerdings auch nicht mehr möglich. Wir stecken viel zu tief drinnen im Sumpf, da muss man nun durch bis zum bitteren Ende.
    • ReWahn schrieb:

      Ich weiß wovon ich rede, denn ich bin als Muslim selbst von der sehr einseitigen und oft einfach falschen Berichterstattung betroffen

      betroffen inwiefern? solange du nicht gerade drauf bist wie pierre vogel kann ich mir das ehrlich gesagt nicht vorstellen...

      Wie ist denn Pierre Vogel drauf? Ich möchte nicht abschweifen vom eigentlichen Thema, aber ich verstehe nicht was dein Satz damit zu tun hat, dass ich betroffen bin. Und inwiefern sollte Pierre Vogel deiner Meinung nach zurecht betroffen sein (habe ich so herausgelesen aus dem Satz)?

      Mit persönlicher Betroffenheit meine ich, dass ich durch meine Umgebung (in der auch gebildete Leute sind die sich nicht durch Bild ihre Meinung bilden) ständig Vorurteilen und falschen Vorstellungen ausgesetzt bin, die ich erstmal aufklären muss. Diese Vorstellungen und Vorurteile kommen allesamt von den Medien. Somit ist jeder Muslim betroffen, denn egal wo er sich befindet er wird diesen Vorurteilen ausgesetzt sein. Und das ist nur das weniger schlimme, viel schlimmer sind Brandanschläge auf Moscheen und die Ermordung von eine Frau in einem Gerichtssaal weil sie eine Muslima ist.

      Ein ganz großes Problem ist zum Beispiel, dass der gesamte Islam noch nicht durch die Aufklärung gegangen ist, wie es in Europa ab der Rennaisance der Fall war.
      Das wird es im Islam auch nicht geben. Es wird mit Sicherheit "Gruppen" geben, welche den Islam reformieren wollen etc., aber das wird niemals gelingen weil der Islam (ähnlich dem Judentum) ganz anders aufgebaut ist als das Christentum. Der Islam bringt auch keine historischen Debakel mit sich (Hexenverbrennung, etc) und steht somit nicht "unter Druck" wie die Kirche.

      Würde mich aber interessieren, warum der Islam überhaupt durch die Aufklärung gehen sollte?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von DeinAbi ()

    • Hi,

      ich weiß nicht wie so etwas hier abläuft, eben erst gemerkt dass auch Posts Bewertungen erhalten können (mit Kommentaren).

      Ich weiß dass Doppelposts nirgends gern gesehen sind, ich wusste jetzt nur nicht wie ich sonst darauf Stellung beziehen kann.

      @Busfahrer:
      Was ist denn ausgemachter Blödsinn an dem was ich geschrieben habe?

      @Hi2u:
      Von welchem Frauenbild schreibst du und was sollte man daran ändern? Wenn ein Mann den Islam richtig praktiziert, dann wird die seine Frau niemals was zu meckern haben. Jeder der denkt, dass im Islam ein frauenfeindliches Bild herrscht sollte aufhören sich seine Meinung durch Massenmedien zu bilden und einfach selbst nachforschen wie es nun mit diesem Thema steht.

      Nur ein dummer würde abstreiten, dass es viele Menschen gibt die ihre Frauen sehr schlecht behandeln und sich "zufälligerweise" selbst Muslime nennen. Man muss aber fair sein und festhalten, dass die meisten dieser Menschen wirklich absolut garnichts mit ihrer Religion zu tun haben, geschweige denn 5 mal am Tag beten etc. Das verhält sich genauso wie in dieser vor nicht allzu langer Zeit erschienen Studie über die Gewaltbereitschaft junger Muslime. Da gehen die Kotti und Neukölln in Berlin durch die Gegend und fragen die Jugendlichen ob sie denn praktizierende Muslime seien, worauf jeder sagen wird "ja ich schwöre alter". Dann fragen sie genau diese Personen aus und stellen fest, aha je gläubiger die Muslime umso gewaltbereiter. Was für ein Schwachsinn das ist kann jeder für sich selbst denken, denn es ist fast schon sicher dass keiner von diesen Jugendlichen betet, fastet, sich gut benimmt, lernt, für seinen Unterhalt sorgt, Respekt für Mitmenschen und Eltern hat, usw usw usw. Wenn ich mich frage, was der Prophet zu diesem Thema gesagt hat und damit ein Vorbild ist, dann fällt mir eine von vielen Überlieferungen ein, in der es heisst:
      Die besten von euch sind die, die am besten zu ihren Frauen sind."

      Damit ist der Standpunkt des Islams klar, was die einzelnen Türken, Araber, etc. machen ist ihr Ding.

      ps: in Großbritannien sind 2/3 der Konvertiten zum Islam Frauen.
    • Da ich generell in den meisten Religionen nichts sehe, außer dem unbegründeten Glauben an einen bestimmten, nicht existenten Gott, viele ungesunde Dogmen und einen generellen Anspruch auf Unfehlbarkeit, Allwissenheit, Unantastbarkeit und darauf, als einzige wahre Weltanschauung zu besitzen, bin ich generell jeder Religion gegenüber negativ eingestellt.
      Das ich den Islam nicht mag, liegt also nicht nur daran, dass ich mich von der vermeindlichen Bigotterie der westlichen Medien habe einlullen lassen, sondern einfach daran, dass ich Religionen generell für Mist halte.

      Zum Islam speziell.

      Mir ist völlig bewusst, dass es nicht den Islam gibt. Selbst wenn man bloß die Sunniten betrachtet, die grob 90% der islamischen Bevölkerung ausmachen, so gibt es dort endlos viele unterschiedliche Strömungen, welche unter sich auch nicht prinzipiell einen vollen Konsens haben müssen.
      Deshalb habe ich auch meine Probleme damit, wenn du vom richtigen Islam sprichst. Ich widerspreche dir nicht, wenn du sagst, dass viele jugendliche Muslime sich wohl kaum mir der Religion, welche sie ihr eigen nennen, beschäftigt haben. Dennoch halte ich es für falsch, sie nicht mit dem Islam zu verbinden.
      Während die erste Generation der 'Gastarbeiter' aus der islamischen Welt noch ihre eigene Kultur mitbrachten und innerhalb der europäischen Gesellschaften ihre eigenen Parallelgesellschaften gründeten (Aufgrund von weitesgehend gegenseitiger, passiver Ablehnung), kannte die 2., in Europa geborene Generation keine wirklich eigene Kultur mehr. Und wenn einer Generation ein kulturelles, gemeinschaftliches Gefühl fehlt und diese trotzdem erzogen wurde, die westl. Kultur nicht zu akzeptieren, bietet sich eine Religion natürlich an, auch kommunenübergreifend einen Konsens zu schaffen. Ein Gemeinschaftsgefühl ist wichtig für so ziemlich jeden, und einfach zu sagen, 'Ich bin Muslim' trägt dazu schon einiges bei.
      Zu der Radikalisierung einiger dieser Kommunen in Europa haben, neben der allgemeinen Isolierung, natürlich auch noch Saudi-Exporte wie Wahabismus und andere extreme Ausführung des islams beigetragen, der aktiv in Europa propagiert wird.
      Dabei muss aber die Religion an sich garnicht wirklich angenommen werden. Es genügt schon, einfach eine konservative interpretation der Sharia für sich anzunehmen, ohne sich weiter mit der Religion auseinanderzusetzten, da diese weiter zur gewünschten Abgrenzung zum, als ablehnend wahrgenommenen Europa führen kann. Und es ist genau das, wonach viele von den 'gewaltbereiten jungen Muslimen' in Deutschland zu streben scheinen.

      Ich bin also weder der Meinung, dass diese Jugendlichen nichts mit dem Islam zu tun haben, noch dass sie tatsächlich den Islam präsentieren - genausowenig wie der Dönermann meines Vertrauens, oder auch du den Islam für mich präsentieren.

      @Hi2u:
      Von welchem Frauenbild schreibst du und was sollte man daran ändern? Wenn ein Mann den Islam richtig praktiziert, dann wird die seine Frau niemals was zu meckern haben. Jeder der denkt, dass im Islam ein frauenfeindliches Bild herrscht sollte aufhören sich seine Meinung durch Massenmedien zu bilden und einfach selbst nachforschen wie es nun mit diesem Thema steht.

      Nur ein dummer würde abstreiten, dass es viele Menschen gibt die ihre Frauen sehr schlecht behandeln und sich "zufälligerweise" selbst Muslime nennen. Man muss aber fair sein und festhalten, dass die meisten dieser Menschen wirklich absolut garnichts mit ihrer Religion zu tun haben, geschweige denn 5 mal am Tag beten etc. Das verhält sich genauso wie in dieser vor nicht allzu langer Zeit erschienen Studie über die Gewaltbereitschaft junger Muslime. Da gehen die Kotti und Neukölln in Berlin durch die Gegend und fragen die Jugendlichen ob sie denn praktizierende Muslime seien, worauf jeder sagen wird "ja ich schwöre alter". Dann fragen sie genau diese Personen aus und stellen fest, aha je gläubiger die Muslime umso gewaltbereiter. Was für ein Schwachsinn das ist kann jeder für sich selbst denken, denn es ist fast schon sicher dass keiner von diesen Jugendlichen betet, fastet, sich gut benimmt, lernt, für seinen Unterhalt sorgt, Respekt für Mitmenschen und Eltern hat, usw usw usw. Wenn ich mich frage, was der Prophet zu diesem Thema gesagt hat und damit ein Vorbild ist, dann fällt mir eine von vielen Überlieferungen ein, in der es heisst:
      Die besten von euch sind die, die am besten zu ihren Frauen sind."


      Und hier habe ich wieder das gleiche Problem, was ich oben schon bemängelt habe. Du gehst davon aus, dass deine Idee des Islams die wahre ist, und jeder, der nicht mit dir übereinstimmt, praktiziert nicht den richtigen Islam.
      Das ist ein klassischen 'No true Scottsman'-Argument, bei dem du deine Ideale einer bestimmten, vage definierten Ideologie auf andere projezierst, und diesen dann das Recht absprichst, ein 'echter was-weiß-ich-nicht-was' zu sein.
      Es gibt einen großen Diskurs zu sehr vielen Themen des Islams unter islamischen Gelehrten, den du nicht so einfach ingnorieren kannst, in dem du einfach sagst, dass deine Auffassung des Islams die wahre ist.
      Ich kenne zwar deine Stellungnahme zur Ausübung des Ehrenmordes nicht, aber es wird auch Muslime geben, die dir das Recht absprechen werden, ein wahrer Muslim zu sein, wenn du diesen nicht ausfühst, wenn er, ihrer Meinung nach, verlangt ist.

      Der Qur'an ist ein wiedersprüchliches Buch, und die Hadith machen ihn nicht weniger wiedersprüchlich. Nach was genau du dich nun richten wirst, macht deine persönliche Idee des Islams aus, aber nicht den Islam selber.

      Was was die Situation der Frauen im Islam angeht, so kannst du natürlich sagen, dass Frauen sich über nichts zu beschweren haben, wenn der Mann sich dem Koran entsprechend verhält. Aber aus diesem Statement lese ich absolut nichts von Gleichberechtigung heraus. Ich kenne deinen genauen Standpunkt natürlich nicht, aber eine nicht-prinzipiell unangenehme Unterwürfigkeit bleibt eine Unterwürfigkeit, und auch zu Frauenrechten steht im Koran Wiedersprüchliches. Die im Koran verfassten Frauenrechte mögen - jeh nach Interpretation - für's 7. Jh. vielleicht fortschrittlich gewesen sein, aber im 21. J.h. sind diese einfach nicht mehr aktuell.
      Und dass es in der Islamischen Welt Probleme mit den Frauenrechten gibt - welche von Gelehrten Rechtssprechern aus Koran und Hadith entnommen wurden - , wirst du wohl kaum bestreiten können.


      ich muss jetzt trotzdem los. Werde mich später nochmal melden.

      Das Wort "Würde" kennen manche Menschen nur noch als Konjunktiv II in dem Satz: "Für Geld würde ich alles machen."
    • Also vorweg; Ich finde den Namen "DeinAbi" recht passend^^

      Um zum Thema zu kommen:
      Ich muss zu großen Teilen Yak recht geben, wenn er dir, DeinAbi, vorwirft zu engstirnig zu denken. Sicherlich hast du Recht, wenn du sagst, dass die Taliban durch die Medien und die Politik ein gutes Stück mehr verteufelt werden, als sie tatsächlich sind (Ähnlich der Situation im Irak zu Saddams Zeit, aber das ist eine andere Geschichte). Ich habe mich selbst einmal mit der Objektivität der Berichterstattung im Orient beschäftigt und die Ergebnisse haben mich geschockt, da selbst die dortigen Medien (liberal wie konservativ) fern jener Objektivität waren.
      Davon abgesehen gebe ich dir außerdem Recht, wenn du sagst, dass man als Muslim überall mit Vorurteilen zu kämpfen hat, die auszuräumen immens viel Energie und Zeit kostet und das in eigentlich jeder "Gesellschaftsschicht".

      Ein ganz großes Problem ist zum Beispiel, dass der gesamte Islam noch nicht durch die Aufklärung gegangen ist, wie es in Europa ab der Rennaisance der Fall war.

      Das wird es im Islam auch nicht geben. Es wird mit Sicherheit "Gruppen" geben, welche den Islam reformieren wollen etc., aber das wird niemals gelingen weil der Islam (ähnlich dem Judentum) ganz anders aufgebaut ist als das Christentum. Der Islam bringt auch keine historischen Debakel mit sich (Hexenverbrennung, etc) und steht somit nicht "unter Druck" wie die Kirche.


      Ich muss dem ersten Zitat allerdings recht geben, da ich ebenfalls meine, dass dem Islam noch eine Revolution bevorsteht. Es ist nun mal im Moment so, dass viele der nahöstlichen Länder stark von ihrem religiösen Erbe leben. Das hat einerseits den Grund, dass es ihnen nicht anders vorgelebt wurde und andererseits ist es die einzige Bindung in den einzelnen Nationen. Ich rede hier nicht nur von einem Staat, der zum Teil sogar nicht gegeben ist, sondern von dem Volksbegriff als solchem. Es fehlt einfach die Einheit der Staatsangehörigen. Und um eben diese zu gewährleisten kommt die Religion ins Spiel. Dort identifiziert man sich eben als mehr oder minder (Achtung! polarisierendes Wort!) radikaler Schiit oder Sunnit. Das lässt sich einfach aus der Historie ableiten. Jahrhundertelang war der Nahe sowie Ferne Osten der Technologiepool schlechthin. Dass sich dies in den letzten 200 Jahren geändert hat, steht außer Frage, aber was ist denn mit dem Osmanischen Reich nach dem 1. Weltkrieg passiert? Richtig es wurde willkürlich aufgeteilt. Man schaue sich mal die Grenzen an! Die verlaufen zum Teil einfach gerade. Dörfer die in Gemeinschaft gelebt haben, wurde von heute auf morgen in andere Länder gesteckt. Selbstverständlich ist es da schwierig in den jeweiligen Ländern ein Wir-Gefühl zu erzeugen. Dafür eignet sich Religion zweifelsohne sehr gut. Und in dem Fall muss man zwischen Religion und Glauben trennen. Die Religion wird im Nahen Osten momentan schlicht und einfach instrumentalisiert (Kleines Beispiel dafür: Schau dir die Pendants zu den hiesigen Parteien im Irak an, das sind kurdische/schiitische/sunnitische Bündnisse, die sich nur in der Radikalität ihrer Ansicht unterscheiden). Ebenso war es hier im Mittelalter und ich denke ich spreche da auch für den Urheber des Zitats, dass es genau deshalb die Aufklärung braucht. wie diese von statten zu gehen hat, ist eine andere Frage, die ich leider nicht beantworten kann.

      Nur ein dummer würde abstreiten, dass es viele Menschen gibt die ihre Frauen sehr schlecht behandeln und sich "zufälligerweise" selbst Muslime nennen. Man muss aber fair sein und festhalten, dass die meisten dieser Menschen wirklich absolut garnichts mit ihrer Religion zu tun haben, geschweige denn 5 mal am Tag beten etc. Das verhält sich genauso wie in dieser vor nicht allzu langer Zeit erschienen Studie über die Gewaltbereitschaft junger Muslime. Da gehen die Kotti und Neukölln in Berlin durch die Gegend und fragen die Jugendlichen ob sie denn praktizierende Muslime seien, worauf jeder sagen wird "ja ich schwöre alter". Dann fragen sie genau diese Personen aus und stellen fest, aha je gläubiger die Muslime umso gewaltbereiter. Was für ein Schwachsinn das ist kann jeder für sich selbst denken, denn es ist fast schon sicher dass keiner von diesen Jugendlichen betet, fastet, sich gut benimmt, lernt, für seinen Unterhalt sorgt, Respekt für Mitmenschen und Eltern hat, usw usw usw. Wenn ich mich frage, was der Prophet zu diesem Thema gesagt hat und damit ein Vorbild ist, dann fällt mir eine von vielen Überlieferungen ein, in der es heisst:
      Die besten von euch sind die, die am besten zu ihren Frauen sind."


      Erstmal eine Frage an dich: Was bist du denn für ein praktizierender Muslim?

      Und sicherlich kann es sein, dass sich einige dieser Leute Muslime nennen, obwohl sie es nicht sind, aber das als zufällig zu bezeichnen, find ich doch daneben. Ich denke, dass es sicherlich muslimische Hintergründe sind, dass einem einfach beigebracht wurde, dass der Mann über die Frau erhaben ist und er sich damit erlauben darf, was er will. Auf Grund meiner Arbeit in einer Zahnarztpraxis, hab ich das hautnah erlebt. Dort sind mehrere muslimische Familien zu Gast und bei deren Sohn wird penibel darauf geachtet, dass alles blitzblank ist, wohingegen sich die Tochter nicht mal auf den Stuhl setzen darf, um sich untersuchen zu lassen. Sicherlich ein Extrembeispiel, aber zweifelsohne entspricht es der Wahrheit.
      Außerdem fällt es mir schwer dein Argument überhaupt ernstzunehmen, wenn du all jenen die befragt wurden einfach den Islam absprichst und ihnen vorwirfst, sie wären Zweckmuslime. Berichtige mich, wenn ich falsch liege. Denn ich glaube, dass nicht nur die westliche Intoleranz für den schlechten Stand des Islam hier verantwortlich gemacht werden kann. Übrigens interessant, dass du selbst so intolerant gegenüber jenen Muslimen bist, wenn du meinst, dass sie mit Sicherheit genau jenes Klischee bedienen, dass die westlichen Medien bedienen. Glückwunsch dazu an dieser Stelle.
      Und, dass der Prophet das gesagt hat mag sein, allerdings soll er schon vieles gesagt haben und ein viel zu großer Teil beruht einfach nur auf Interpretationsspielraum.

      in dem Sinne
      Freue mich auf Antwort
    • Hi,

      erstmal find ich das Niveau auf dem diskutiert wird ganz nett, da können sich andere Foren von den Gamern was abschauen ;)

      Ich habe alles worauf ich antworten wollte zitiert (vorbemerkt), leider wurde es hier genau anders herum dargestellt (die Textstellen die ich zuerst zum zitieren ausgewählt habe erscheinen hier ganz unten... gibts da ne bestimmte Vorgehensweise oder hab ich was falsch gemacht?

      Da ich sie nun per Copy-Paste positionieren muss, kann es sein dass die Zitate nicht richtig dargestellt werden, werde sie daher farblich markieren.
      Da ich generell in den meisten Religionen nichts sehe, außer dem unbegründeten Glauben an einen bestimmten, nicht existenten Gott, viele ungesunde Dogmen und einen generellen Anspruch auf Unfehlbarkeit, Allwissenheit, Unantastbarkeit und darauf, als einzige wahre Weltanschauung zu besitzen, bin ich generell jeder Religion gegenüber negativ eingestellt.
      Ich kann gut nachvollziehen dass es dir so ergeht. Andererseits, sofern man für sich schon entschieden hat dass es einen Gott geben muss, muss folglich auch eine der Religionen Recht haben (außer man selbst gehört zu denen, die sagen dass es nicht "die" Religion gibt, aber davon gehe ich erstmal nicht aus). Wenn man die rein monotheistischen (zumindest fast) in Betracht zieht, da für einen selbst nur der Monotheismus Sinn macht, dann kann man nach intensiver Studie schon (bin natürlich befangen) mMn die "richtige" Religion finden.

      Mir ist völlig bewusst, dass es nicht den Islam gibt. Selbst wenn man bloß die Sunniten betrachtet, die grob 90% der islamischen Bevölkerung ausmachen, so gibt es dort endlos viele unterschiedliche Strömungen, welche unter sich auch nicht prinzipiell einen vollen Konsens haben müssen.
      Deshalb habe ich auch meine Probleme damit, wenn du vom richtigen Islam sprichst.
      Tut mir leid wenn das so rübergekommen ist, aber es war definitiv nicht beabsichtigt (damit würde ich auch dem an anderen Stellen erhobenen Vorwurf widersprechen). Natürlich praktiziere ich den Islam so wie ich ihn für richtig halte (und natürlich gestützt durch Gelehrte, alleine selbst wissen geht einfach nicht), aber für mich gibt es einen großen Spielraum dafür, was richtig sein könnte und was nicht, und am Ende sehe ich sogar in diesen Unterschieden eine Barmherzigkeit Gottes (ist ein anderes Thema). Ich persönlich halte es nicht für nötig, dass eine Frau einen Gesichtsschleier trägt, aber ich würde anderen die das so sehen das Recht (islamisch) nicht absprechen, das nur als Beispiel.

      Allgemein hast du dennoch Recht wenn du schreibst, dass es schwierig ist von "dem" Islam zu sprechen. Dadurch dass es viele verschiedene Meinungen gibt und sich leider auch einige Menschen ohne Wissen ihre Regeln selbst zusammenschustern, vermag ich nicht über einen einzelnen Menschen zu urteilen. Was ich aber sagen kann ist, dass jemand der nicht einmal die 5 Grundpfeiler des Islams praktiziert die Religion nicht verstanden hat und demzufolge auch kein guter Muslim sein kann.
      Das erste wonach die Menschen nach dem Tod gefragt werden ist das Gebet. Nicht ob man seinen Nachbarn gut behandelt hat (was übrigens auch sehr sehr wichtig ist, und das vernachlässigen auch viele Muslime), oder viel gespendet hat, sondern ob man seinen Gebeten nachgegangen ist. Ich hoffe du verstehst worauf ich hinaus will.

      Zu der Radikalisierung einiger dieser Kommunen in Europa haben, neben der allgemeinen Isolierung, natürlich auch noch Saudi-Exporte wie Wahabismus und andere extreme Ausführung des islams beigetragen, der aktiv in Europa propagiert wird.
      Man müsste zuerst klären, in wie weit der Wahhabismus richtig oder falsch ist, was hier den Rahmen natürlich sprengen würde. Aus meiner jetzigen Erfahrung würde ich meinen, dass ein nicht unerheblicher Teil von dem was sie predigen richtig ist, aber keinesfalls alles. Dass der "strengere" Islam (vor allem mit seinen Einschränkungen im gesellschaftlichen Leben) die Isolierung fördert ist eine Tatsache, aber für jemanden der denkt dass das was er tut richtig ist und er daher eher ins Paradies kommt, dem ist die Meinung anderer zu der Isolierung egal, und das kann ich irgendwo auch nachvollziehen, auch wenn ich mich keineswegs isoliert fühle.
      Festhalten sollte man aber, dass die meisten Muslime den Islam von der Moschee um die Ecke leben, und der ist in der Regel etwas gemäßigter als der Wahhabismus.

      Dabei muss aber die Religion an sich garnicht wirklich angenommen werden. Es genügt schon, einfach eine konservative interpretation der Sharia für sich anzunehmen, ohne sich weiter mit der Religion auseinanderzusetzten, da diese weiter zur gewünschten Abgrenzung zum, als ablehnend wahrgenommenen Europa führen kann. Und es ist genau das, wonach viele von den 'gewaltbereiten jungen Muslimen' in Deutschland zu streben scheinen.
      Das kann man aber nicht der Religion zur Last legen, das wäre unfair.

      Und hier habe ich wieder das gleiche Problem, was ich oben schon bemängelt habe. Du gehst davon aus, dass deine Idee des Islams die wahre ist, und jeder, der nicht mit dir übereinstimmt, praktiziert nicht den richtigen Islam.
      Das ist ein klassischen 'No true Scottsman'-Argument, bei dem du deine Ideale einer bestimmten, vage definierten Ideologie auf andere projezierst, und diesen dann das Recht absprichst, ein 'echter was-weiß-ich-nicht-was' zu sein.
      Es gibt einen großen Diskurs zu sehr vielen Themen des Islams unter islamischen Gelehrten, den du nicht so einfach ingnorieren kannst, in dem du einfach sagst, dass deine Auffassung des Islams die wahre ist.
      Ich kenne zwar deine Stellungnahme zur Ausübung des Ehrenmordes nicht, aber es wird auch Muslime geben, die dir das Recht absprechen werden, ein wahrer Muslim zu sein, wenn du diesen nicht ausfühst, wenn er, ihrer Meinung nach, verlangt ist.
      Siehe oben. Freut mich dass du selbst weisst dass es diese Unterschiede unter den Gelehrten gibt. Ich habe einen Freund, den du als Wahhabi bezeichnen würdest, der sagt mir, wenn du zu einem Gelehrten Vertrauen hast, dann kannst du ihm folgen. Das heisst sogar bei denen die alles sehr streng auslegen, ist es nicht verpönt wenn man einem Gelehrten folgt, der anderer Meinung ist.
      Ich habe bisher von keinem Gelehrten gehört, dass Ehrenmorde islamisch legitimiert sind. Das wäre auch etwas komisch das dem Islam anzulasten, denn die Ehrenmörder handeln nicht nach Religion sondern Kultur, ich würde das nicht vermischen.

      Der Qur'an ist ein wiedersprüchliches Buch, und die Hadith machen ihn nicht weniger wiedersprüchlich. Nach was genau du dich nun richten wirst, macht deine persönliche Idee des Islams aus, aber nicht den Islam selber.
      Hast du einige zur Hand? Würde mich interessieren.

      Und dass es in der Islamischen Welt Probleme mit den Frauenrechten gibt - welche von Gelehrten Rechtssprechern aus Koran und Hadith entnommen wurden - , wirst du wohl kaum bestreiten können.
      Wir müssten zuerst schauen, ob wir unter Frauenrecht das gleiche verstehen, was wahrscheinlich nicht der Fall ist. Ich will dir aber insofern Recht geben, dass es Gelehrte mit Meinungen gibt, die ich für sehr verwerflich halte. Dass aber der Mann in einer Ehe "das Sagen hat", ist für mich das Recht des Mannes (und die Meinung ist islamisch legitimiert). Dass der Mann sich mit seiner Frau beraten tut, das ist eine Pflicht des Mannes, das hat der Prophet auch so getan. Wenn aber am Ende der Mann anderer Meinung ist als die Frau, dann hat er das Recht seine Meinung durchzusetzen. Es dauert zu lange das alles zu beschreiben, es ist aber definitiv so, dass der Mann kein Recht hat willkürlich zu handeln und ständig seine Frau zu kränken nur weil er das letzte Wort hat. Dies würde früher oder später die Frau unglücklich und die Familie kaputt machen, und das kann kein ernsthafter Mann im Sinne haben. Dass es solche Männer aber gibt, steht außer Frage, ich würde denen aber das Recht abstreiten, von sich behaupten zu können ein guter Muslim zu sein wenn seine Familie seinetwegen unglücklich ist.
      Zu der Frage, warum immer jemand das Sagen haben muss kann ich nur schreiben, dass ein Schiff auch nur von einem gelenkt werden kann.


      Ich muss dem ersten Zitat allerdings recht geben, da ich ebenfalls meine, dass dem Islam noch eine Revolution bevorsteht. Es ist nun mal im Moment so, dass viele der nahöstlichen Länder stark von ihrem religiösen Erbe leben.
      Was passieren kann ist, dass die Menschen ihre Religion vernachlässigen wenn diese "Revolution" stattfindet. Aber der Islam an sich wird sich nicht großartig verändern, weil die Wurzeln dies nicht erlauben. Denn die Quellen sind der Koran und die Überlieferungen, und diese stehen seit Jahrhunderten fest und werden weiter erhalten bleiben.

      Erstmal eine Frage an dich: Was bist du denn für ein praktizierender Muslim?
      Ich praktiziere auf jeden Fall das wichtigste, habe aber in anderen Bereichen noch sehr viel zu tun und werde niemals die Perfektion erreichen, leider.

      Sicherlich ein Extrembeispiel, aber zweifelsohne entspricht es der Wahrheit.
      Das würde ich dir auch einfach so abkaufen, kenne selbst ähnliche Fälle. Dazu möchte ich nur eines schreiben:
      In fast allen Kulturen mit islamischen Wurzeln sieht man solches öfters; der Sohn darf alles, die Tochter nichts. Aber es ist wirklich sehr leicht zu beweisen, dass dies nicht islamisch ist. Vorehelicher Sex ist für Mann und Frau gleichermaßen verboten. Der Sohn darf aber Freundin haben, Disco gehen usw. aber die Tochter nicht. Das ist doch purer Schwachsinn den jeder sofort erkennen kann. Daher würde ich auch hier meinen, dass dies - auch wenn viele das so tun - nichts mit dem Islam zu tun hat.

      Außerdem fällt es mir schwer dein Argument überhaupt ernstzunehmen, wenn du all jenen die befragt wurden einfach den Islam absprichst und ihnen vorwirfst, sie wären Zweckmuslime. Berichtige mich, wenn ich falsch liege.

      Übrigens interessant, dass du selbst so intolerant gegenüber jenen Muslimen bist, wenn du meinst, dass sie mit Sicherheit genau jenes Klischee bedienen, dass die westlichen Medien bedienen. Glückwunsch dazu an dieser Stelle.
      Ich denke was die befragten angeht, so ist das ganze doch klar. Mann kann diese Jugendlichen nicht als repräsentative praktizierende Muslime bezeichnen, das ist einfach an der Haaren herbeigezogen. Wenn ich einen schwarzen Menschen sehe, der ernsthaft behauptet ein Weißer zu sein (oder umgekehrt), den nehme ich auch nicht ernst weils einfach offensichtlich ist. So ist das mit diesen Jugendlichen, leider.

      Denn ich glaube, dass nicht nur die westliche Intoleranz für den schlechten Stand des Islam hier verantwortlich gemacht werden kann.
      Absolut richtig. Genau deswegen bin ich solchen Jugendlichen "Muslimen" so "intolerant" (ich halte diese Wortwahl für falsch, aber das ist nicht so wichtig jetzt) gegenüber, weil sie den Ruf aller in den Dreck ziehen. Wenn nun noch die Intoleranz des Westens dazukommt ergibt sich eine sehr schlechte Mischung.

      Phew, das war lang. Freue mich auf weitere Diskussion.
    • Ich muss erstmal sagen, dass ich diese Diskussionen zwar immer furchtbar ermüdend finde, aber trotzdem meistens passiv mitverfolge.
      nachhaken:

      Ich kann gut nachvollziehen dass es dir so ergeht. Andererseits, sofern man für sich schon entschieden hat dass es einen Gott geben muss, muss folglich auch eine der Religionen Recht haben (außer man selbst gehört zu denen, die sagen dass es nicht "die" Religion gibt, aber davon gehe ich erstmal nicht aus). Wenn man die rein monotheistischen (zumindest fast) in Betracht zieht, da für einen selbst nur der Monotheismus Sinn macht, dann kann man nach intensiver Studie schon (bin natürlich befangen) mMn die "richtige" Religion finden.


      Wieso muss eine der Religionen Recht haben? Recht hat höchstens der Mensch, nicht die Religion. Es sind alles vom Ausgangspunkt her gleichwertige Modelle, die zwar unterschiedlich sind aber alle den gleichen Anspruch haben (wenn man jetzt mal von Spaßreligionen und kommerziellen Sekten absieht). Die intensive Studie ist eher ein nach innen Hören, was einem am ehesten zusagt. Dabei geht es nie um logische Schlussfolgerungen, sondern immer um die Frage, was glaube ich, dass richtig ist? Dabei ist es total unabhängig von der Religion. Jede Religion, kann für einen selbst die richtige sein, wenn man an sie glaubt und sich auch dementsprechend verhält.
      The verdict is not the end
      It is only the beginning
      Strong will shall keep spreading

      Beitrag von langbutter ()

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    • DeinAbi schrieb:

      Hi,


      @Hi2u:
      Von welchem Frauenbild schreibst du und was sollte man daran ändern? Wenn ein Mann den Islam richtig praktiziert, dann wird die seine Frau niemals was zu meckern haben. Jeder der denkt, dass im Islam ein frauenfeindliches Bild herrscht sollte aufhören sich seine Meinung durch Massenmedien zu bilden und einfach selbst nachforschen wie es nun mit diesem Thema steht.

      Nur ein dummer würde abstreiten, dass es viele Menschen gibt die ihre Frauen sehr schlecht behandeln und sich "zufälligerweise" selbst Muslime nennen. Man muss aber fair sein und festhalten, dass die meisten dieser Menschen wirklich absolut garnichts mit ihrer Religion zu tun haben, geschweige denn 5 mal am Tag beten etc. Das verhält sich genauso wie in dieser vor nicht allzu langer Zeit erschienen Studie über die Gewaltbereitschaft junger Muslime. Da gehen die Kotti und Neukölln in Berlin durch die Gegend und fragen die Jugendlichen ob sie denn praktizierende Muslime seien, worauf jeder sagen wird "ja ich schwöre alter". Dann fragen sie genau diese Personen aus und stellen fest, aha je gläubiger die Muslime umso gewaltbereiter. Was für ein Schwachsinn das ist kann jeder für sich selbst denken, denn es ist fast schon sicher dass keiner von diesen Jugendlichen betet, fastet, sich gut benimmt, lernt, für seinen Unterhalt sorgt, Respekt für Mitmenschen und Eltern hat, usw usw usw. Wenn ich mich frage, was der Prophet zu diesem Thema gesagt hat und damit ein Vorbild ist, dann fällt mir eine von vielen Überlieferungen ein, in der es heisst:
      Die besten von euch sind die, die am besten zu ihren Frauen sind."

      Damit ist der Standpunkt des Islams klar, was die einzelnen Türken, Araber, etc. machen ist ihr Ding.

      ps: in Großbritannien sind 2/3 der Konvertiten zum Islam Frauen.


      Ein Zitat deines "Propheten" macht den Standpunkt des Islams klar? Ohne mich gut im Islam auszukennen srotzt diese Aussage doch vor Unsinn. Kopftuchzwang und generell Verhüllungspflicht ist doch in den schriften des Islams festgelegt oder irre ich mich? Mag sein das ich mich Irre, dann kläre mich bitte auf. Und selbst wenn es nicht so wäre. In der Realität ist es so. Und in diesem Fall sicher nicht nur bei den radikalen, da wirst du mir denke ich mal zustimmen. Das allein ist für mich schon ein untragbarer Zustand. Außerdem ist für mich überhaupt nicht Relevant, was der Pseudoprophet verfasst oder gesagt hat, sonder das was die Menschen daraus machen. Und da ist die Frau nunmal meistens zu Hause die Hausfrau, der Mann hat das sagen etc. Finde ich einfach nicht in Ordnung. Und was sagt dein Mohammed Zitat schon aus? Vielleicht denken die meisten Männer das Beste für ihre Frauen ist zu Hause zu bleiben, Kopftuch zu tragen und sich um die Kinder zu kümmern?

      Mal ne ganz andere Frage zur Scharia. Ist die Anwendung dieser in den Schriften des Islams festgelegt? Falls ja ist die ganze Religion für mich perse Menschenverachtend. Abgesehen davon sagtest du der Islam hätte keine Verbrechen zu Verantworten wie die Hexenverbrennung. Diese Aussage ist so unglaublch dumm und ignorant, dass ich kot kotzen möchte. Klar berichten die Medien leider zu einseitig. Du übertrifst das hier mit deinen Aussagen allerdings bei weitem. Realtalk fürs Volk

      Edit: Einfach eine unreflektierte dumme Aussage Kazuya. Der Kopftuch"zwang" geht also vom Islam aus. Wenn ein Mädchen in eine Islamische Familie geboren wird kann sie also frei entscheiden ob sie ein kopftuch trägt. Moment mal. Das ist ja unglaublicher Schwachsinn. 90% der Religionsanhänger sind doch durch ihre Eltern in dieser oder jehner Religion. Da ist nicht viel mit Freier entscheidung. Gerade im ulturkreis des Islams ist der Austritt wohl nicht so einfach.
      Dann sag mir doch bitte, was die Scharia ist. Soweit ich weiß beeinhaltet sie Passagen die zur Steinigung von Ehebrechern aufruft, Dieben soll man die Hand abhacken etc... Ist das nicht der Fall?

      Und Tree hat absolut recht was das hier generell das Diskussionsverhalten angeht.

      Edit by ramius: Doppelpost zusammengefasst.
    • Es ist so oder so nicht die freie Entscheidung, in Ländern wie z.B. Saudi-Arabien gibt es einen KOPFTUCHZWANG vom Gesetz her...Für ALLE Frauen, nicht nur islamische oder Saudi-Arabierinnen, nein, wirklich ALLE Frauen. Egal wie man es dreht und wendet, in der Hinsicht ist der Islam leider rückständig und absolut diskriminierend. Ich will gar nicht sagen, dass andere Religionen besser sind (katholische Priester müssen z.B. männlich sein), aber ich finde man kann einfach nicht von der Hand weisen, dass der Islam in gewisser Weise frauendiskriminierend ist.


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs
    • zertiat schrieb:

      Dann sag mir doch bitte, was die Scharia ist. Soweit ich weiß beeinhaltet sie Passagen die zur Steinigung von Ehebrechern aufruft, Dieben soll man die Hand abhacken etc... Ist das nicht der Fall?


      So am Rande, Islam und Christentum nehmen sich was die brutalität ihrer regelungen angeht fast nichts. die Christen glauben nur, sie seien etwas besser, weil sie mehrheitlich schon lang aufgehört haben ihre religion ernst zu nehmen.
      It is our suffering that brings us together. It is not love. Love does not obey the mind, and turns to hate when forced. The bond that binds us is beyond choice. We are brothers. We are brothers in what we share. In pain, which each of us must suffer alone, in hunger, in poverty, in hope, we know our brotherhood. We know it, because we have had to learn it. We know that there is no help for us but from one another, that no hand will save us if we do not reach out our hand. And the hand that you reach out is empty, as mine is. You have nothing. You possess nothing. You own nothing. You are free. All you have is what you are, and what you give.


    • So am Rande, Islam und Christentum nehmen sich was die brutalität ihrer regelungen angeht fast nichts. die Christen glauben nur, sie seien etwas besser, weil sie mehrheitlich schon lang aufgehört haben ihre religion ernst zu nehmen.


      Das nennt sich Aufklärung
    • corruptas schrieb:

      zertiat schrieb:

      Dann sag mir doch bitte, was die Scharia ist. Soweit ich weiß beeinhaltet sie Passagen die zur Steinigung von Ehebrechern aufruft, Dieben soll man die Hand abhacken etc... Ist das nicht der Fall?


      So am Rande, Islam und Christentum nehmen sich was die brutalität ihrer regelungen angeht fast nichts. die Christen glauben nur, sie seien etwas besser, weil sie mehrheitlich schon lang aufgehört haben ihre religion ernst zu nehmen.

      Tuts weh? Realtalk
    • Zitat
      Ich muss dem ersten Zitat allerdings recht geben, da ich ebenfalls meine, dass dem Islam noch eine Revolution bevorsteht. Es ist nun mal im Moment so, dass viele der nahöstlichen Länder stark von ihrem religiösen Erbe leben.

      Was passieren kann ist, dass die Menschen ihre Religion vernachlässigen wenn diese "Revolution" stattfindet. Aber der Islam an sich wird sich nicht großartig verändern, weil die Wurzeln dies nicht erlauben. Denn die Quellen sind der Koran und die Überlieferungen, und diese stehen seit Jahrhunderten fest und werden weiter erhalten bleiben.

      Ja aber genau darum geht es ja. Es geht darum, dass die Religion zum Teil einfach nicht so ernst genommen wird und sie nicht das tägliche Leben bestimmt, ähnlich dem was corruptas gesagt hat. Die Renaissance war doch unter Anderem eine Abwendung von der Kirche als politische Institution und Machthaber. Und eben das muss irgendwann auch im Nahen Osten passieren, auch wenn der jetzige Weg der "Befreiung" nicht allzu sinnvoll ist (Kreuzzüge ole^^).

      ...

      Ich denke was die befragten angeht, so ist das ganze doch klar. Mann kann diese Jugendlichen nicht als repräsentative praktizierende Muslime bezeichnen, das ist einfach an der Haaren herbeigezogen. Wenn ich einen schwarzen Menschen sehe, der ernsthaft behauptet ein Weißer zu sein (oder umgekehrt), den nehme ich auch nicht ernst weils einfach offensichtlich ist. So ist das mit diesen Jugendlichen, leider.


      Ja, aber wer kann es sich denn anmaßen zu beurteilen, ob sie praktizierende Muslime sind? Du etwa? Wäre arg vermessen oder? Davon abgesehen ist das wohl kaum besser als eine beliebige islamistische Gruppe, die ihre Ansichten als die einzig Wahren anerkannt. Meiner Meinung gehört der einer Religion an, der sich ihr zugehörig fühlt, aus welchen Gründen auch immer. Ich z.B. würde mich selbst als Muslim bezeichnen, obwohl ich nicht praktiziere. Aber ich bin einfach muslimisch erzogen worden und das hinterlässt nunmal eine Prägung und einen Hang zu gewissen Angewohnheiten. Bin ich deshalb kein wirklicher Muslim?

      Die restlichen Punkte wurden von den Vorpostern eigentlich recht gut zusammengefasst. Der Glaube und die Religion sind zwei vollkommen verschiedene Sachen, weil die Religion dieses ganze Praktizieren umher beinhaltet, wohingegen der Glaube die Entscheidung eines jeden selbst ist, ohne dass man sich einer Religion zugehörig fühlen muss/soll.

      Zu der Frauenproblematik: Klar wird im Islam die Frau letztlich diskriminiert, allerdings ist das meiner Meinung nach einfach auf das Alter der Sha'ria/des Korans zurückzuführen. Damals war diese Regelung sicherlich sinnvoll.
      Das Verhüllungsgebot gilt nur für Orte an denen fremde Männer anzutreffen sind, um zu gewährleisten, dass kein Mann die Tochter/Frau eines anderen Mannes anziehend findet, woraus sich wieder die Vormachtsstellung der Väter bei der Verheiratung ergibt und damit in gewisser Weise auch eine Wichtung des Mannes gegenüber der Frau.

      @Hi2U/zertiat: Ja, aber das Kopftuchgebot basiert letztlich auf der Sha'ria. Die Sha'ria ist nichts anderes als die Gesetzgebung des Islams und soll in allen Situation den Weg zu Allah weisen. Es vergleichbar mit einem Moralkodex, der sämtliche Normen und Werte beinhaltet, die ein muslimischer Bürger zu befolgen hat. Der Grund, dass Gesetze, wie das Kopftuchgebot, in einigen Ländern verbreitet ist, dass die Gesetzgebungen jener Länder auf der Sha'ria aufbauen und sie lediglich nach eigenem Wissen und Gewissen auf die heutige Zeit und die dortige Gesellschaft münzen. Allerdings ist der Zweck des Verhüllungsgebotes ja nicht unbedingt sinnlos, weshalb solche Sachen beibehalten werden.
      Und ich weiß nicht, ob explizit Steinigung darin vorkommt, aber selbst wenn, muss man es als Strafe für den Bruch bestimmter Gesetze sehen. Was hat man hier denn vor 600 Jahren im Falle eines Verbrechens gemacht? Viel humaner war das wohl kaum.
      Man muss bei der Diskussion halt immer berücksichtigen, dass der Islam 600 Jahre jünger ist als das Christentum und ich persönlich denke, dass er letztlich die selben "Stadien" durchläuft. Und damit steht bald eine Renaissance an.
      Außerdem hab ich das Gefühl, dass DeinAbi nicht so recht zwischen dem Islam als Religion/als Kultur unterscheidet, sondern beliebig zwischen beiden Positionen hin- und herpendelt. Berichtige mich, wenn ich falsch liege.

      mfg ;)

      l0sth0pe

      Beitrag von langbutter ()

      Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
    • corruptas schrieb:

      zertiat schrieb:

      Dann sag mir doch bitte, was die Scharia ist. Soweit ich weiß beeinhaltet sie Passagen die zur Steinigung von Ehebrechern aufruft, Dieben soll man die Hand abhacken etc... Ist das nicht der Fall?


      So am Rande, Islam und Christentum nehmen sich was die brutalität ihrer regelungen angeht fast nichts. die Christen glauben nur, sie seien etwas besser, weil sie mehrheitlich schon lang aufgehört haben ihre religion ernst zu nehmen.
      Die Ausübung der Religionen ist unterschiedlich. Die Islamisten führen nunmal Steinigungen durch, bei Christen hab ich das in letzter Zeit nicht beobachten können - auch wenn sie mal auf einer vergleichbaren Stufe waren.
      I'm not a coward, I've just never been tested
      I'd like to think that if I was I'd pass
      Look at the tested and think There but for the grace go I!
      Might be a coward, I'm afraid of what I might find out
    • @ ttalbneurg du stehst aufm schlauch, so scheint mir ;)

      du sagst: "um die sharia (saudisches gesetzbuch) gehts hier nicht"

      ich sag: "doch, die sharia gehört zum islam, da sie daraus entstanden ist und gehört kritisiert"

      bewertung an ttalbneurg schrieb:

      wenn die islamischen schriften allerdings zu solchen gesetzen wie der sharia führen, ist es durchaus berechtigt den islam dafür zu kritisieren!

      du sagst: "ich hab nicht gesagt man dürfe den islam nicht kritisieren"

      ttalbneurg schrieb:

      @ Bewertung: Wo genau steht hier, dass man den Islam nicht kritisieren soll? Ich sage lediglich, dass man es ordentlich machen soll.


      ich rede davon, dass man auch die sharia betrachten muss wenn es um den islam geht, da sie immerhin in über 20 islamischen staaten - mehr oder weniger streng - geltendes recht ist, also gehört dies zu einer ordentlichen diskussion dazu.

      ...hier gehts ja hoffentlich nicht darum wie diese oder jene religion WÄRE wenn alles sauber laufen würde und die menschen so gütig und weise wie der liebe gott selbst WÄREN, sondern darum wie diese oder jene religion IST und was die menschen damit anstellen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von kloakenfisch ()

    • Jow Busfahrer. Die Aufklärung ist ja nicht unter anderem dadurch passiert, dass Bildung auf der iberischen Halbinsel durch die muslimische "Besatzung" zum Volk gekommen ist. Die Reconquista hat diese Änderung herbeigeführt, wie es in jedem FPÖ-Grundsatzprogramm und in Jörg Haiders Tagebuch steht... Danke für dein ausgezeichnetes geschichtliches Wissen. ))