Angepinnt Der "Dinge die ihr einfach mal mitteilen wollt" Thread

    • fugo schrieb:


      @ seren: das ist die minderheit aller probleme oder wie oft wurden bekannte von dir gesteinigt...



      also tatsächlichen steinigungen hab ich doch äußerst selten beigewohnt :)

      es ist eine verhöhnung der menschen auszusagen, dass unser system gerecht ist.
      armen leuten geht es zunehmend schlechter, das bildungsniveau sinkt (G12 + x), spirale.
      es gibt einen GROßEN teil der bevölkerung, welcher nicht mit geld umgehen kann. wenn man etwas derart simples nicht allein kann, wie soll man sich dann der metaproblematik der eigenen verfehlungen bewusst werden bzw sein?
      derjenige der eine solche selbstreflexion als gegeben voraussetzt sollte sich einmal realitäten bewusst machen.

      "ich hab dem hund doch gezeigt wie er die dose aufmachen kann. er ist halt selbst schuld, dass er verhungert ist"
    • Jo klar, aber das in Deutschland nur ein Bruchteil der Arbeiterkinder studieren, während fast alle Akademikersöhne und Töchter studieren, kann ja nicht nur daran liegen, dass arme Menschen faul sind.
      Dieser Beitrag wurde bezahlt vom George Soros Zentrum für politische Agitation
    • Nein, das sicher nicht. Das liegt an Vorurteilen auf beiden Seiten und schlechteren Karten im Bildungssystem. Solche Ungerechtigkeiten müssen natürlich behoben werden. Gleichzeitig muss man sich aber auch einfach mal anstrengen und sich durch das Bildungssystem kämpfen. Oftmals fehlt dazu auch einfach die Bereitschaft, gerade durch Vorurteile, die dann auch in der Familie gestärkt werden. "Der Bub macht was ordentliches Hilde! Der geht jetzt schön auf die Real, macht Abschluss und anschließend lernt er ein Handwerk, so wie sich das gehört!"
    • zur klarstellung: ich beziehe mich in erster linie auf die deutsche gesellschaft. ich gehe nicht zu hungernden kindern in somalia und sage "mecker nicht so viel und mach was aus dir!"

      Seren schrieb:

      erzähl das mal der frau die wegen ehebruch gesteinigt wird. oder dem, der aufgrund seines migrationshintergrundes eine 10-fach geringere chance hat eine anstellung zu bekommen, oder jedem männlichen schüler, welcher schlechtere benotung erfährt als seine mitschülerinnen.
      die steinigung wegen ehebruch ist in der tat nicht akzeptabel, kommt aber in unserer gesellschaft vergleichsweise selten vor...
      was die anderen beispiele ageht...
      der migrant ist ein heikles thema. kein wirtschaftlich denkender mensch würde jemals einen ausländischen bewerber aufgrund seiner herkunft anders behandeln als einen deutschen. wenn wir uns die statistiken genauer anschauen stossen wir auf sachen wie unterdurchschnittliche bildung und teilweise miserable kenntnisse der deutschen sprache. dies wiederum sind durchaus nachvollziehbare gründe für einen arbeitgeber, einen bewerber abzulehnen. die frage ist nun, warum migrantenkinder im durchschnitt so miese bildung und so schlechte sprachkenntnisse haben... wenn du eine antwort und eine lösung hast, lass es uns wissen...
      und der arme schüler der ungerecht benotet wird ist ein recht gutes beispiel. 98% der schüler mit schlechten noten werden dir sagen dass sie voll ungerecht behandelt werden und heftigst vom lehrer gehasst werden... die knastbrüder sagen dir auch alle, dass sie unschuldig sitzen...
      es geht mir nicht darum, über den wahrheitsgehalt solcher aussagen zu diskutieren. die meisten davon sind an den haaren herbeigezogen, aber die betreffenden personen wollen/können das nicht eingestehen, weil es bedeuten würde, fehler einzugestehen. genau um dieses verhalten geht es mir. es zieht sich durch die ganze gesellschaft und richtet eine menge schaden an.
    • Weiteres zum Bildungssystem:

      Das unser Bildungssystem nicht wirklich fair ist und gerade die Hauptschule nicht mehr funktioniert ist ja bekannt. Aber dennoch hat jeder erstmal die Möglichkeit aufzusteigen. Ich sage nicht, dass einfach ist und auch hart Arbeit dazugehört. Aber die Möglichkeiten bestehen.
      Ich habe allerdings bezüglich der "Bildungspolitik" relativ harsche Ansichten, die ich sonst nie auf andere Lebensbereiche anwende. Ich könnte auch jedesmal abkotzen wenn mal wieder über G8 geweint wird. Wer es nicht packt, hat Pech gehabt.

      Irgendwann muss man sich als Hauptschüler einfach mal an die Nase greifen und sagen: Nee, so doch nicht!
      Da kann man nicht NUR das System für verurteilen, da liegt auch große Verantwortung beim Individuum. Würde die Wirtschaft seine Reihen gleichzeitig noch für Hauptschüler öffnen, sähe es für bildungsferne Schichten vielleicht nicht mehr ganz so bildungsfern aus.
      Aber jetzt in der westlichen Welt noch von einem Privileg zu sprechen, in die Schule gehen zu dürfen, halte ich für gewagt. Da kann ich es ja genauso gut als Privileg zu finden wählen zu dürfen oder in den Supermarkt zu gehen. Ach guck mal, kein Krieg vor der Haustür - ein Privileg!

      Was ich damit stark überspitzt sagen möchte: Bei uns ist das nunmal der Normalfall, so bin ich aufgewachsen. Ich weiß auch, dass wir insgesamt sehr privilegiert sind in der westlichen Welt. Deswegen haben wir auch eine Verantwortung gegenüber anderen, schlechter dastehenden Menschen und Ländern. Nur ist für mich hier in die Schule gehen ebenso ein Privileg wie Froschtunnel unter der Landstraße.

      Ich argumentiere nur bezüglich der Bildungspolitik so. Ich mag selber keine Elitenbildung. Mir fehlt einfach das Verständnis für Real- und Hauptschüler, die vom System aufs Abstellgleis gestellt wurden oder einfach von selbst nicht auf die Idee kommen mal was machen zu müssen für die Schule.
    • wir sind verhältnismäßig selten einer meinung aber deswegen freue ich mich immer umso mehr, wenn du solche strongen posts verfasst, werter herr busfahrer :) rautiere ich gern. ein wenig eigenengagement gehört definitiv dazu.
      auf nichts anderes will rewahn aber hinaus, wenn ich ihn richtig lese :) (trotz dass er noch viele falsche und/oder naive sätze drin hat, wie z.b. "kein wirtschaftlich denkender mensch würde jemals einen ausländischen bewerber aufgrund seiner herkunft anders behandeln als einen deutschen." <- wenn das realität wäre, würden wir in einem viel besseren, gerechteren staat leben)
      MfG

      "You wanted life
      - I showed you love."
      Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)
      ---

      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.
    • Seraph schrieb:

      wir sind verhältnismäßig selten einer meinung aber deswegen freue ich mich immer umso mehr, wenn du solche strongen posts verfasst, werter herr busfahrer :) rautiere ich gern. ein wenig eigenengagement gehört definitiv dazu.
      auf nichts anderes will rewahn aber hinaus, wenn ich ihn richtig lese :) (trotz dass er noch viele falsche und/oder naive sätze drin hat, wie z.b. "kein wirtschaftlich denkender mensch würde jemals einen ausländischen bewerber aufgrund seiner herkunft anders behandeln als einen deutschen." <- wenn das realität wäre, würden wir in einem viel besseren, gerechteren staat leben)
      MfG

      in der tat ist das so der kern dessen, was ich sagen wollte...
      aber ich würde in der tat behaupten, dass kein ernsthaft kompetenter arbeitgeber die herkunft eines bewerbers als relevantes kriterium bei der einstellung sieht. würde er wegen solch irrelevanter dinge einen schlechteren kandidaten einem besseren vorziehen, würde er gegen das interesse seines unternehmens handeln... dass das bei herberts kleiner autowerkstatt im kleinen dorf vorkommt mag sein, aber jedes unternehmen, das ernst genommen werden will, kann sich solche diskriminierungen nicht erlauben. deswegen behaupte ich, dass die schlechte beschäftigungssituation bei immigrantenkindern eben nicht direkt an ihrem migrationshintergrund liegt...
    • Sehr spannende Diskussion. Busfahrer regelt:



      Wobei ich noch anmerken würde, dass wir in Europa generell in einer beinahe unwirklichen postmodernen Welt leben, in der man keine Angst vor Atomwaffen des Nachbarn hat und auf Kosten des Rests der Welt im gemütlichen Konsens in "Saus und Braus" lebt.
      The verdict is not the end
      It is only the beginning
      Strong will shall keep spreading
    • Ich glaube ich möchte auch gern noch was zu der ganzen Diskussion über das Bildungssystem sagen. Ich finde es lustig oder eher traurig wie "arrogant" oder ignorant Deutsche (ich rede hier von Meinungen die ich kenne und diese gingen eigentlich immer in die gleiche Richtung) im Bezug auf das Bildungssystem in der Schweiz sind. Ich möchte aber zuerst kurz erklären, wie das ganze in der Schweiz abläuft und angesehen ist:
      In der Schweiz heisst das Abi "Matura" und bei uns ist es - Gott (oder wer auch immer) sei Dank - nicht der Normalfall dieses haben zu müsssen. Der Normalfall ist hier eigetnlich Primarschule -> Mittelschule (oder ähnlich, weiss den Namen gerade nicht mehr :D) -> Sekundarschule -> Berufslehre. Wobei die Sekundarschule unterteilt in verschiedene Niveaus ist (zu meinen Zeiten war es noch E, M, G , heute ist es glaube ich nur noch A / B weiss es aber nicht genau). Auf jeden Fall folgt dann nach der Schule die Berufslehre, die meistens zwischen drei und vier Jahren dauert. Während dieser Zeit geht man entweder einen Tag pro Woche zur Schule oder aber man besucht parallel dazu (was vermutlich ca. 30%+ der Leute die eine Berufslehre machen machen) eine Berufs Maturitäts Schule (BMS), dann geht man einfach noch einen Tag zusätzlich zur Schule und hat am Ende eine etwas abgeschwächte Form der Matura. Der Unterschied ist, dass man mit der Matura in den Händen direkt und prüfugnsfrei an Unis studieren gehen darf, mit dem BMS Ausweis jedoch "nur" prüfungsfrei an Fachhochschulen kann. (Man könnte allerdings ein Jahr lang (vollzeit) die so genannte Passarelle nacholen, danach hat man auch die Matura.)
      Der Unterschied zwischen Fachhochschulen und Unis ist, dass Fachhochschulen viel praktisch orientierter und etwas weniger theoretisch sind als Universitäten - ein Bachelor Studium dauert im Normalfall auch 3 Jahre und man ist danach Bachelor of irgendwas (man kann danach auch noch einen Master machen, diesen kann man sogar mit einem entsprechenden Notenschnitt (meistens muss man glabue ich zum besten Drittel vom Jahrgang gehören) an einer Uni machen). Will man an FHs gehen MUSS man oft ein Jahr lang praktisch in dem zu studierenenden Bereich gearbeitet haben.
      Interessant dabei ist auch, dass FH Abgänger genau so gesucht werden wie Uni abgänger - der Grund ist ziemlich offensichtlich: Viel mehr praktische Erfahrung. (Auch der Lohn sollte sich in ähnlichen Bereichen befinden).
      Kurz gesagt: Egal ob man bei uns Matura macht oder Berufslehre mit BMS macht man kommt von beiden Wegen aus zum Studium und es sind beide Wege recht hoch angesehen.
      Jetzt noch kurz zu denen die "nur" eine Berufslehre machen: Auch diese sind hier nicht schlecht angesehen, denn wie gesagt ist dies immernoch die Mehrheit (ich hoffe doch es ist immernoch so und ich erzähle hier keinen Mist).

      Ich hatte bis anhin einfach immer das Gefühl, dass die Deutschen das Gefühl hatten es gibt nur ihr System und wenn man ihnen dann erzählt man macht ne Lehre oder arbeitet dann heisst es direkt "Oh man bist du dumm". Was halt in der Schweiz einfach nicht so ist.

      Ich persönlich bin folgenden Weg gegangen:
      Schule
      Berufslehre mit BMS
      Jetzt Studium Informatik an ner FH

      So oder so - hoffe der Text war für einige von euch interssant oder was "neues" dabei :>
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