Christian Schmidt lebt!

    • Wenn ich es richtig verstehe, dann sollen die Spiele Zeitschriften weniger objektiv sein.... Nur dann muesste ich mir keine Zeitschriften mehr kaufen und koennte mir gleich online Rezensionen von Hobby Spielern durchlesen (Beispiel im Bezug auf Kinofilme: IMDB.com).

      Bei der Gamestar ist der Zeit alles nach Punkten berechnet und das ist zu steril oder so.
    • Ist es auch. Man kann Kunst nicht objektiv bewerten und in Zahlen pressen. Genauso wie Filme von jedem anders bewertet werden, werden Spiele von jedem anders bewertet. "Tests" sollen nur ein Bild von dem Spiel vermitteln, damit der Leser für sich entscheiden kann, ob er damit Spaß haben wird.
    • Ich fand den Artikel jetzt nicht falsch, aber definitiv zu theatralisch.
      Es klingt so, als würde er ein Feuilleton für Videospiele verlangen. Feuilleton ist für mich jedoch nur eine Sparte, keine vollständige Zeitschrift.
      The verdict is not the end
      It is only the beginning
      Strong will shall keep spreading
    • Krasse "Abrechnung" , wenn auch konstruktiv, frage mich ob er damit auch explizit die Gamestar meint bei der er jahrelang einer (Der?) besten Redakteure war. Das mit der Akribie als Aushängeschild würde ja zumindest auch auf Zeitschriften wie die Gamestar zutreffen, aber wenn er so einen Blick auf den Markt hat erscheint sein Weggang in ganz anderem Licht, in der Gamestar hieß es ja omninös "er wolle mal was neues versuchen " bzw. in der Richtung. Ich lese nicht regelmäßig aber häufig die gamestar, die ich zwar in ihrer Berichterstattung gut finde, aber die Darstellung in diesem Artikel lässt das ja vollständig überholt aussehen und das auf glaubwürdige Weise. Fand Christian Schmidt als Redakteur auch wegen seiner geistreichen,künstlerischen Berichterstattung immer gut und offenbar hat ihm selber genau das von seinem beruflichen Umfeld irgendwie gefehlt. Im Übrigen auch dieser Artikel selber wieder auf rhetorisch ansehnlichem Niveau (der Absatz wo es mit "Vollständigkeitsanspruch als Hypothek" schon losgeht).

      Danke für den Thread, war sehr informativ und erinnert mich irgendwie an eine spielejournalistische Variante von Kool Savas "Das Urteil", weil es diesen berechtigt wirkenden abrechnenden Stil hat, obwohl er wahrscheinlich nur für Leute interessant ist die zumindest hin und wieder solche Zeitschriften lesen und/oder wissen wer Christian Schmidt ist und wie er schreibt.
    • Ich glaube, dass hast du nicht ganz richtig verstanden lieber matthe. Damit Spielezeitschriften heute noch überlebensfähig sein können, müssen sie eben einen Mehrwert zu den Online Rezensionen bieten, ansonsten braucht man sie ja nicht zu kaufen. Der Verfasser des Artikels meint daher, dass die Spielezeitschriften bei ihren Kritiken nicht detailverliebt aufzählen sollten wie die einzelnen Spielemechanismen funktionieren, sondern eher das Spiel in seinem Großen und Ganzen sehen sollen, anstatt einzelne Aspekte peinlich genau auszuleuchten. Dazu ist eine Proffesionalisierung der Journalisten notwendig, scheinbar werden viele Publikationen von Praktikanten, die einen niedrigeren Stundenlohn als Reinigungskräfte beziehen, verfasst.
      Kurz: Die Spielekritiker sollen die Spiele nicht wie ein Produkt, sondern wie ein Kunstwerk behandeln.
      [spoil]Zu viele Rapper ham nur noch die Charts im Kopf
      und denken MTV entscheidet, wer die Party rockt.
      Aber Videorotationen, Fame und Medienhype
      sind wie Passanten, wenn es Stress gibt: Sie gehen vorbei!
      Und drum scheisse ich auf Clips voller Glitz und Glammer.
      Ich will's unten halten wie der Westen die Entwicklungsländer.
      Ich brauch 'ne fette Kick im Sampler und 'ne krachende Snare,
      damit mein Sound so dreckig wird wie das Wasser im Meer.
      Wenn wir 'ne Platte pressen, die schwarz ist wie Ostseestrände
      und flach wie das Niveau der Fernsehshows am Wochenende,
      dann vergammelt die nicht im Regal wie Großmutter im Pflegeheim,
      weil's auf ihr mehr Hits gibt als auf'm Schulhof Schlägereien.
      Ja wir stürmen Eure Hitparaden
      mit Texten, die unter die Haut gehen wie Fixernadeln.
      Wir releasen 'ne LP voll fetten Beats und Burnerraps
      und scheissen auf Popmusik wie Amis aufs Völkerrecht![/spoil]
    • finde den artikel sehr gut, vielen dank für den share busfahrer (:
      hatte gamestar von 98 bis 06 abonniert und habe daher schmidts gesamten "werdegang" miterleben dürfen, dieses letzte kapitel hier mal ausgeblendet. der artikel zeigt auch, wie sehr er an und mit der redaktionsarbeit bei der gamestar gewachsen und gereift ist, seine schreibe ist mittlerweile schon (r)echt vorzeigbar und seine inhaltlichen aussagen bilden einen interessanten und zugleich überdenkenswerten standpunkt. ich sehe jedenfalls, was er meint, wenn er von krampfhaftem detailreichtum spricht und auf zahlenwahnsinn referiert, sich im kontrast mehr subjektivität und herauszoomen wünscht. eier, ein eigenes erlebnis "mit dem spiel" wiederzugeben und nicht stur schema F herunterzubeten.
      was solls, mich würde die reaktion der aktuellen gamestar-redakteure interessieren - vielleicht sollte man sich ja das nächste heft doch mal wieder zulegen^^ notfalls aus nostalgie-gründen .)

      ps: als "den besten" würde ich ihn nicht unbedingt bezeichnen wollen, da fällt meine wahl schon eher auf jörg langer :) gunnar lott, mick schnelle, peter steinlechner und petra schmitz waren immer nette sidekicks, aber nie die wirklichen speerspitzen in sachen schreibe. toni schwaiger hat hauptsächlich die videosachen und raumschiff gamestar (<3) gemacht, michael trier war mir persönlich immer etwas zu schnippisch & nicht kompromissbereit/fähig für "neues". michael graf geht so, daniel visarius hat mir immer ganz gut gefallen mit seinen konträren ansichten und seiner jungendlichen "hau drauf"-mentalität. heinrich lenhardt sei noch zu nennen, immer mal mit am start steuerte er auch interessante berichte bei..
      MfG

      "You wanted life
      - I showed you love."
      Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)
      ---

      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.
    • Kurz zu Seraph: Was "Den Besten" angeht: alle von dir genannten außer Trier(ist Chefredakteur jetzt), Graf und Visarius(auch Teile der neuen Chefredaktion) und Petra Schmitz sind ja schon jaaaaahrelang nicht mehr da, inklusive Langer. Visarius und Trier sind ja zudem auch wenig an Tests beteiligt gewesen, eher Hardwareteil etc. Eine Reaktion/Stellungnahme würde mich auch sehr interessieren aber warum sollte die kommen? Er hat da ja vermutlich "wie jeder normale,andere Mensch auch" gekündigt sicherlich und zumindest dienstlich nix mehr mit denen zu tun und explizit auf seine Gamestar Zeit bezieht er sich nicht( wobei er laut Autorenbeschreibung 34 ist und von 98-jetzt bei Gamestar war, lässt unschwer erkennen wo er seine beruflichen Einblicke herhat...) aber "offiziell" erwähnt er sie nicht also warum sollten sie auf diesen Artikel öffentlich/im Heft Stellung nehmen, zumal die da sicher persönlich auch alle ihre eigenen Gedanken dazu haben, die man aber vielleicht nicht so Publik macht wenn man selber noch bei dieser Zeitschrift arbeitet. Wäre Gamestar speziell genannt in der Kritik würden sie vielleicht die sicher konstruktiv gemeinte Kritik an den alten Weggefährten abdrucken auch wenn sie sich selber in gewisser Weise damit natürlich schaden würden aber da sie nicht angesprochen wurden warum sollten sie, auch wenn die mit 99% Sicherheit von seinem neuen Artikel wissen, aber nun arbeitet er halt für andere und nimmt als Journalist völlig legitim auch und gerade seine eigene alte Wirkstätte ins Visier.
    • klar ist es unwahrscheinlich, dass sie dazu stellung nehmen, aber möglich ist es deswegen trotzdem und interessieren würde es mich einfach brennend :) bin mir auch relativ sicher, dass er sich stark auf die GS bezieht - er hat ja bei anderen magazinen keinen bis kaum einblick gehabt, nach meinem kenntnisstand jedenfalls. trotzdem ist es natürlich auch ein gleichzeitiger seitenhieb auf die ganze branche, da sind sich wohl alle die das komplett gelesen haben einig .)

      und ps: 4 von 10 sind immerhin 40% ;) außerdem kann ich ja auch nur über die reden, die ich "sehr gut" kenne und das sind halt die obigen. zu den ganz neuen kann ich mich nicht äußern und wen ich gerade vergessen habe, der ist mir eben nicht so stark im gedächtnis geblieben, was ja eher ein nachteil als ein vorteil ist in so einem diskussionskontext wie unserem^^
      MfG

      "You wanted life
      - I showed you love."
      Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)
      ---

      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.
    • @ Seraph: Jörg Langer ist sicher auch einer der ganz großen. Ich lese auch gerne mal den Blog von Gunnar Lott (kaliban.de/). Michael Graf ist imo einer der besseren beim GameStar, ebenso Daniel Matijeschski (oder wie auch immer man den nun schreibt!). Petra Schmitz haut auch ab und an mal was gutes raus. Mick Schnelle und Martin Deppe auch super und lese immer gerne mal wieder einen Test von ihnen!
    • Seethesmile: Will jetzt nicht wie von oben herab wirken, aber du bist dir im Klaren dass Autoren Stile haben? Das sind immernoch Artikel in der Gamestar und keine Kästen wo Fakten aufgelistet werden, jeder schreibt anders.

      Und es geht nicht darum dass er mehr "Gelaber" haben will ohne dass Fakten genannt werden, sondern dass die Fakten zu Detailiert sind und das dann als "besonders gründlich" nach dem Motto wir testen so gründlich uns fällt jede Kleinigkeit auf erwähnt werden, obwohl grobe Fakten reichen(ganz fehlen sollen die sicher nicht) und stattdessen das Gesamtkonzept beurteilt wird , Innovation, Feeling, Stimmung/Vibe , wie das rüberkommt, sowas will er denk ich. Das ist natürlich dann subjektiver als jetzt, könnte wenn mans genau nimmt tatsächlich in Gelaber enden ja. Könnte. Könnte auch mitreißender sein und das Spiel künstlerisch vorstellen statt es in Zahlen zu fassen. Und er sagt ja , wenn man eine objektivierte Wertung will, in % oder von 1 bis 10 oder wie auch immer, kann man heute googeln und fertig. Das ist seiner Meinung nach (mit) der Grund für zurückgehende Verkaufszahlen in der Branche, weil die Testsysteme, die ja teils aus den 90ern stammen an der Nachfrage des heutigen Marktes mit Blogs,Internet, völlig anderem Markt, jahrzehntelanger Erfahrung der Gesellschaft mit Spielen und technischen Möglichkeiten vorbeigehen weil ein Artikel dessen Zweck es ist mit einer Wertung eine Art Kaufempfehlung zu formulieren bzw. davon abzuraten heute einfach nicht mehr reicht, und um mehr zu bieten muss man eben die Objektivität teilweise opfern und stattdessen eine Art Kommentatorposition einnehmen um das Geschäft, vor allem mit Blick auf die veränderte Verbrauchersituation wieder zu beleben und den Bedürfnissen der GEsellschaft angepasste Berichterstattung zu bieten. Ist eigentlich merkwürdig dass das jetzt erst einer merkt und jetzt wo ich seinen Standpunkt gelesen habe kommt es mir auch komisch vor dass ich da selber nie drüber reflektiert habe aber Tageszeitungen wie FAZ oder so haben ja auch Kommentare und beschraänken sich nicht auf Beschreibung und sowas in der Art will er halt für Spielemagazine um sie Konkurrenzfähiger und vor allem wieder interessant zu machen. Ist für mich ein ziemlich schlauer Gedanke, würde das nicht als "Forderung nach mehr Gelaber" untern Tisch kehren.
    • Jup, vorhin auch auf Spiegel.de gelesen. Interessanter Artikel. Ich fänds persönlich auch besser wenn mehr "Emotion" bei Spieletests verkauft werden würde, aber den technischen Aspekt darf man bei so einem Produkt keinesfalls vernachlässigen.
    • Ich verstehe schon was gemeint ist. Aber für mich sind die Gründ, warum ich Gamestar lese und nicht irgendein Internetportal, folgende:

      Viel besserer Schreibstil, ich lese einfach die Autoren von Gamestar gerne. Ich finde sie schreiben einfach ansprechend.
      Ich lese einfach nicht gerne längere Artikel auf dem Rechner. Ich habe gerne etwas in der Hand.
      Jede Menge Hintergrundwissen.
      Ein bisl Hardwarezeugs zum Durchblättern.

      Wenn ein Autor beginnt "Innovation, Feeling, Stimmung/Vibe" zu beschreiben und zu kritisieren wird es einfach subjektiv und es kann halt nicht jeder Autor bei Gamestar an jedem Artikel mitarbeiten...
      Ich halte das für gefährlich. Es kann dann sein, dass der Autor bei einem Spiel total die Stimmung hyped und dann spielst du es selbst und findest es einfach nur beschissen.
      Für mich wäre mehr Subjektivität bei Gamestar eher ein Grund das Magazin nicht zu kaufen!
      [
    • ich will doch nich lesen wie sich jemand bei einem spiel fühlt, ich will es spielen und selber fühlen, ich will von der wirkung überrascht sein
      sicher sind spiele kunst und sicher können leute drüber berichten wie sie sie empfinden, mache ich auch, privat, aber lesen würde ich sowas dennoch nicht wollen, vorallem niemals bevor ich es selber gespielt habe
      Ihr wollt es. Ihr braucht es. Ihr kriegt es. Hart. NEUER YT KANAL Streams/Highlights etc
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