Tell Me What to Watch oder auch "Wir erweitern unseren filmischen Horizont"

    • Eiskalte Engel (1999), USA

      von Roger Kumble
      mit Sarah Michelle Gellar, Rees Witherspoon, Ryan Phillippe

      Kathryn und Sebastian sind Stiefgeschwister und haben durch ihre Eltern einen Haufen Asche, die dann auch lieber Urlaub machen und ihre Kinder machen lassen, was sie wollen. Und das tun sie auch. Sebastian ist ein Verführer erster Klasse und lässt seine Eroberungen danach mehr als nur kalt im Regen stehen und auch Kathryn lässt sich gerne durchflanken. Alles beginnt mit der Wette, dass Sebastian die jungfräuliche Tochter des neuen Direktors der Schule wämsen soll mit verschiedenen Wetteinsätzen.


      Spoiler anzeigen
      Also ich find den FIlm sehr amüsant. Es hat richtig Spaß gemacht zuzuschauen, wie Sebastian in Stritzler-Manier sich durch die Schule bumst und Kathryns Intrigen sind sehr cool inszentiert mMn. Sarah Michelle Gellar ist hier zwar hawt as fuck (wie halt immer) aber eine richtiges Mistvieh. Sie missbraucht und manipuliert jeden für ihren eigenen Vorteil und sieht in den Menschen nichts als Spielzeuge. Sebastian zu Anfang zwar der megaunsympathische Spast entwickelt sich aber zum Pantoffelhelden, was dann tragisch endet.

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      Obwohl Reese Witherspoon vor dem schlimmen Sebastian gewarnt wurde, wird sie trotzdem von ihm gebumst. Habe leichte Parallelen zu stardust erkennen können.


      Also der anspruchsvollste Film ist er sicherlich nicht. Dennoch hat er ein wenig Gesellschaftskritik mit eingebaut. Er hat ein recht amüsantes Thema, dazu noch eine ziemlich gut inszentierte und gescriptete Story und Drama kommt auch nicht zu kurz. Der WOW-Effekt hat dennoch gefehlt, was bei einer 7,5/10 endet.

      Vielleicht als Anreiz, falls jemand den Film sehen will.

    • ^ soundtrack nicht erwähnt! extrem, extrem stark und wohl derjenige OST, der wirklich wie eine bombe eingeschlagen hat auf dem musikmarkt. jeder der eine halbwegs geordnete sammlung besitzt, sollte ihn im regal stehen haben.
      u.a. mit placebo (every you every me), fatboy slim (praise you), counting crows (colorblind), faithless, blur, skunk anansie und the verve mit ihrem von den rolling stones abgeschriebenen megahit "bitter sweet symphony" :)
      typischer frauenknacker das teil, nur so btw.

      nettes review ansonsten :)
      MfG

      "You wanted life
      - I showed you love."
      Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)
      ---

      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.
    • indeed vergessen thank you

      sollte wirklich erwähnt werden, weil es nicht nur bekannte interpreten und songs sind, sondern auch wirklich gut passen. normalerweise muss ich bei fast all solchen soundtracks kotzen, weils immer der selbe indiemist und britpop ist. hier mag ich auch die wenigsten, aber es passt.
    • Falling Down - Ein ganz normaler Tag (1993), USA

      von Joel Schumacher
      mit Michael Douglas, Robert Duval

      Falling Down steht schon lange auf meiner Watchlist. Dementsprechend gefreut hab ich mich über den Vorschlag.

      Bill Foster steht im Stau, weil die Straße saniert werden muss. Er will nur zu seiner Tochter auf den Geburtstag. Genervt lässt er sein Auto stehen und macht sich zu Fuß auf den Weg. Wohle dem, der seinen Weg kreuzt und ihm auf die Nerven geht.

      Spoiler anzeigen
      Bill leidet an Realitätsverlust, er lebt zuweilen in der Vergangenheit. Auch hat er eine gewalttätige Ader, die zwar des öfteren zum Vorschein gekommen ist, jedoch nie so richtig ausgebrochen ist. Als er zu seiner Tochter zum Geburtstag will, ist er genervt vom Stau und der Fliege in seinem Auto, welche ihn einfach nicht in Ruhe lassen will. Wutentbrannt macht er sich zu Fuß auf den Weg und langsam aber stetig rastet Bill aufgrund nicht ganz unnötiger Lappalien immer weiter aus.

      Was ich bemerkenswert finde, ist, dass Bill zwar als gestört dargestellt wird, man ihn aber trotzdem verstehen kann. Klar rastet er vollkommen unverhältnismäßig aus, aber seine Ausraster haben im Prinzip immer einen Grund.
      Wen stört die Fliege im heißen Auto nicht? Wer steht schon gerne im Stau? Wer bezahlt schon gerne Wucherpreise, nur weil es heiß ist und gibt dieses Geld dann jemandem, der die Sprache in dem Land, in welchem er lebt noch nichtmals richtig sprechen kann? Der Burgerladen. Viel zu gute Szene. Was hab ich mich auch schon aufgeregt, wenn die McD-Kassierer um 12:01 Uhr gesagt haben es gibt kein Frühstück mehr, obwohl die Eier noch immer genau dort liegen, wo sie eine Minute vorher auch schon gelegen haben. Dass der Burger dann wie hingeschissen aussieht, obwohl er auf dem Bild so super lecker aussah, ist mittlerweile auch schon trauriger Standard.

      Michael Douglas spielt den Psychopathen, der bei mir sehr viele Sympathiepunkte gesammelt hat außerordentlich gut. Die Polizistenstory hat mir persönlich jetzt nicht so übertrieben gefallen, aber ohne eine solche ist es wohl schwer, den richtigen Gegenpart zu Bill zu erschaffen.


      Der Film ist sehr spannend und mitfiebernd inszeniert. Außerdem zeigt er gut auf, dass es viele Kleinigkeiten in der Gesellschaft gibt, an die wir uns alle wohl mittlerweile gewöhnt haben, im Grunde aber dennoch unnormal und unnötig sind. Bill regt so was auf. An einem schlechten Tag kommt eben alles zusammen.

      8/10
    • Mr. Nobody (2009):

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      Ein Film darüber wie gewisse Entscheidungen und teilweise Kleinigkeiten sich auf unser Leben auswirken und dieses maßgeblich beeinflussen können. Sehr ähnlich dem "Butterfly Effect", aber der Film geht noch ein wenig darüber hinaus.
      Technisch ist der Film brilliant. Kamera, Schnitt, Schauspiel, Bühne, Maske, etc. alles nahezu perfekt. Die Story ist äußerst ausgeklügelt und durch die insgesamt 4 Handlungsstränge recht komplex, da diese, ein wenig anders als in Butterfly Effect, komplett ineinander verworren sind. Die Geschichte(n) Nemos sind teilweise packend und berührend, doch dies (hier möchte ich schonmal Kritik ansetzen) nicht durchgängig und manchmal nicht sehr plausibel. Was mich auch gestört hat war, das der Film zu viel wollte. Die Thematik mit den Dimensionen der Zeit und des Raums mit Bezug auf die String-Theory und die Linearität der Zeit waren zwar interessant, aber mMn zu oberflächlich und man hätte sich auf die Zufallsthematik beschränken sollen. Auch die Zukunft in der der alte Nemo das Interview gibt wird nicht ausreichend erklärt, aber trotzdem werden Thematiken wie Unsterblichkeit angerissen, das fand ich eher störend und das hätte man auch vereinfachen können. Durch die genannten vier Handlungsstränge die alle ebenfalls mehr als eine eigene Thematik haben war das dann einfach zu viel, als das alles genug Beachtung und Tiefe bekommen konnte. Insgesamt aber wirklich ein richtig toller, hochinteressanter und mitunter fesselnder Film, den ich mir gerne nochmal ansehen werde


      8,5
    • Respiro

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      ich habe echt keine ahnung was ich von dem film halten soll.

      sehr seltsame atmosphäre die ganze zeit über, aber irgendwie interessant; wirkte teilweise auch unwirklich, fast surreal.
      ich wusste nie in welche richtung die story ging, und auch nicht was sie von mir wollte - gehts um sozialkritisches? familiendrama? oder psychologisches portrait der protagonistin?
      keine ahnung, der film näherte sich dem ende und dann werde ich von einer grandiosen schlussszene förmlich ertränkt - audio-visueller balsam für meine seele, zugleich noch unwirklicher plötzlich das ganze...besser könnte es so nicht sein.


      fällt mir schwer das zu bewerten, gestern hab ich 7 gegeben, heute auf 7.5 erhöht.
      werd für die letzten 3 min jedoch wohl noch auf 8 raufgehen...

      7 bis 7.5 bis 8 bis ? von 10.
    • Fargo

      Coen-Film mit Steve Buscemi und anderen "Coen-Schauspielern".
      Geniale Charaktere mit dem typischen Witz, eine eskalierende Gewaltspirale und düsterem Witz. Wirklich guter Film, falls man auf den Coenstil steht.
      So viele seltsam komische Dialoge mit dem typischen Pronvinzdialekt und Charme.
      Die Polizeichefin mit Abstand einer der besten Charaktere im Film.
      danke hier an roflgrins, war schon gute "Filmlücke"

      8.5/10
      Everyone's a critic,
      and most people are DJs
      (and everything gets played)
    • Perks of Being a Wallflower

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      Klassischer DSDE, noch viel schlimmer als bei 500 Days of Summer. Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, wie man da reihenweise 10/10s vergeben kann. Schon allein der Score, klassischere Coming of Age Plebmusik ist ihnen wohl nicht mehr eingefallen.
      Und Johnny Simmons (der schwule Footballspieler) passt wirklich zu 150% in so Highschool Räuderrollen, wow. Der wird wahrscheinlich auch noch in 20 Jahren aussehen wie 15 und im Justin Bieber Look durch Hollywood rumlaufen, ekelhaft.

      Aber gut, ich will euch eure emotionale Überwältigung nicht wegnehmen. Unvoreingenommen wäre mein Rating vermutlich ähnlich gewesen (aber mit sachlichem Review), also das liegt nicht an dem Hype.

      PS: Emma Watsons Haare :|


      7/10
    • schade, dass du den film nicht so feiern kannst. kann sogar bei dem film verstehen, wenn man den nicht so toll findet. ist nunmal wirklich ein "klassischer" coming of age film. nur besser als der rest. emotionale komponente kommt da noch dazu. manchen gefällts, manchen nicht. schade.



      btw:

      Der Pate
      Seraph 8.5 "Ausgezeichnet" vor 13 Stunden


      er hat ihn also wirklich geschaut :D ich bin gespannt

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Wing- ()

    • Citizen Kane

      Die als so oft zum besten Film aller zeiten deklarierte Schöpfung von Orson Welles. Habe ich diese Lücke also auch endlich geschlossen, und tja was soll man zu dem Film noch sagen, was nicht schon gesagt wurde. Es ist eine Charakterstudie über einen Mann, aufgezogen an der Bedeutungssuche seiner letzten Worte: Rosebud.
      Dabei sind mir während der Sichtung unzählige Paralellen aufgefallen zu moderneren Filmen. Ganz besonders Paul Thomas Anderson hat sich für "There Will Be Blood" mit Sicherheit von Citizen kane inspirieren lassen.
      Und auch wenn diese 2 Stunden Citizen Kane nicht unbedingt meinen persönlichen Geschmack zu 100% treffen, ist dieses Stück Film unheimlich beeindruckend. Was Orson Welles 1941 (!) schon für ein makelloses filmisches Feingefühl besessen hat, haut mich dermaßen von den Socken. Wie abwechslungsreich er den Schnitt gestaltet, wie aussagekräftig er seine Bilder anordnet. Dieser Film wird zu Recht unterrichtet in Filmschulen. So etwas flasht mich einfach total:

      Ich ziehe meinen Hut, Mr. Welles.
      9/10
    • Boo^ schrieb:

      Wing- schrieb:

      btw:

      Der Pate
      Seraph 8.5 "Ausgezeichnet" vor 13 Stunden


      er hat ihn also wirklich geschaut :D ich bin gespannt
      er wird auf einmal so viele dinge verstehen: yalas ava, die himym folge in der lily das plüschpony köpft... :D

      haha auf jeden, daran habe ich (leider!!) auch sofort gedacht. demnach muss sich wohl yalaka nun bei mir entschuldigen für das spoilern! :D schon ein herb fieser avatar, wenn man es so betrachtet.

      anyway, ich fand den film wirklich gut und habe unendlich viel zu loben, aber wer mich kennt weiß natürlich auch, dass es kaum kritikfreie zonen für mich gibt und demnach muss ich auch am paten einiges bemängeln:

      HERBE SPOILER inside
      Spoiler anzeigen
      - zu spät gesehen:

      der erste punkt ist eine herbe kritik an mir selbst. ich habe diese trilogie wirklich schon ewig vor mir hergeschoben und mich aufgrund der schieren lauflänge nie herangetraut. ich habe demnach die jahre über den fehler gemacht, so ziemlich jeden anderen gangster oder mafiafilm gesehen zu haben. wenn man mal die guy ritchie filme sowie die jüngsten beiden vertreter ausklammert (lawless, gangster squad), bin ich mit goodfellas, casino, road to perdition, ronin, departed, reservoir dogs, die üblichen verdächtigen, heat, public enemies, scarface, american gangster, l.a. confidential, tödliche versprechen, die unbestechlichen, layer cake, last man standing, smokin aces, vengeance und noch diversen anderen streifen schon ganz gut im rennen. und dabei meine ich jetzt keine heist-filme oder krasse oldies/hipstersachen. anyway. ich liebe zum beispiel al pacino, robert de niro und joe pesci. diese drei sind für mich das triumvirat der "perfekten" italienischen gangster. besser geht es quasi nicht. und ja, der pate featured leider nur einen von ihnen, al pacino.
      klar, marlon brando war der absolute MVP im film und hat so unglaublich krass geträgert und geschauspielert, dass ich einen heiden respekt vor ihm habe und nur meinen hut ziehe, aber so ein kleiner, starker sidekick hat mir dann doch gefehlt. Der Pate kommt prinzipiell ohne großen humor aus. das schätze ich aber eigentlich beispielsweise an den scorsese filmen, dass er sich da selbst nicht so sehr einschränkt. man erinnert sich nur an die legendären ausraster-szenen von joe pesci in goodfellas. einfach nur gold.
      dementsprechend kommt diese sichtung wohl einfach nur zu spät. ich habe schon zu viel gesehen, bin zu sehr verwöhnt und muss dazu noch eine riesengroße, jahrelange hypeblase schlucken. von 9.5er vorhersagen über "bester film aller zeiten"-sprüche im minutentakt von verschiedenen freunden von mir, bishin zu spöttischen statements wie "was, duuuuuu hast deeeeeeeen noch nicht gesehen?!????????" *zwinker zwinker* was solls. jetzt habe ich es. und die anderen beiden werden zeitnah folgen demnächst.


      - vorhersehbarkeit & ein großer filmtechnischer schnitzer:

      quasi nichts in dem film hat mich außer der pferdeszene krass geschockt. der tod von luca brasi wurde mir durch den ava von yalaka verraten, der tod von sonny war obvious wie nur sonst was und der von apollonia leider auch, erst recht nach der szene als kay mal wieder bei der familie reinschaut und den brief abgibt - ab dem zeitpunkt war quasi _komplett_ klar und auch der allerletzte hatte kapiert, dass sie noch weiterhin eine rolle spielen wird und apollonia abdanken muss. die "abrechnungs-szene" am schluss wo alle gegner verrecken war prinzipiell auch die einzige lösung für pacino und darauf wurde ja auch schon länger hingearbeitet mit andeutungen.
      die paten-anschuss szene schlussendlich war von der idee her cool, aber von der ausführung her leider zum ersten und einzigen mal im film etwas schlampig gemacht - von einem handwerklichen standpunkt heraus betrachtet. die laufwege sowohl der gangster als auch vom paten selbst sind ca. 0,0 nachvollziehbar und warum er "deckung" schreit, obwohl der andere im auto sitzt und somit entweder A gar nicht in deckung gehen kann oder B basically schon in deckung "IST" (kann man so und so sehen) erschließt sich mir nicht. er hätte selbst in deckung gehen müssen hinter dem obststand(!!!) und nicht so retarded QUER ÜBER DIE STRAßE da rüberrennen sollen im kläglichen versuch, jemanden zu retten, um den es gar nicht geht (1.) und der sowieso viel viel unwichtiger ist als er selbst (2.). das war hinten und vorn komisch für mich und ich schwöre ich habe die szene zwei mal(!) zurückgespult und es mir immer wieder angesehen, leider failt sie komplett. drehbuch, kamera, schnitt, motivation...alles ist da murks und ich kann es nicht nachvollziehen. diese szene ist einfach nur für die tonne :D


      - länge:

      170 minuten hätten definitiv nicht sein müssen, an einigen stellen spürt man ihm (leider!) diese laufzeit an. hier eine unnötige landschaftsszene in sizilien weg, da eine rage von seiner tochter weniger...ich denke das hätte man problemlos auf 140 trimmen können, was ihn merklich entschlackt hätte.


      - dramaturgiefehler:

      wenn man mal genau darauf achtet, gibt es genau drei szenen in denen der pate sehr symphatisch und übertrieben menschlich/positiv dargestellt wird. einmal am anfang beim fest als er mit den frauen tanzt etc. (was aber nur als charaktereinfühung dient und seine familiennähe noch mehr zeigen soll) und dann einmal beim obst kaufen für die familie plus ein drittes mal beim spielen mit seinem enkelsohn. die erste situation geht wie gesagt komplett unter charaktereinführung durch und ist somit zu vernachlässigen, aber in den zweiten zwei szenen passiert immer DIREKT DARAUF etwas negatives. direkt darauf.

      er kauft obst obwohl er sowas niemals im leben machen müsste (aka der koch macht das oder seine frau selbst) -->> er wird angeschossen.
      er spielt mit seinem enkelsohn und zeigt als frisch gebackener opa die tollsten positiven emotionen die möglich sind -->> er stirbt.

      ich meine sry aber wem das nicht auffällt? der pate ist ansonsten nur mit anfragen von xyz beschäftigt, führt ein paar gespräche mit robert duvall und den anderen mafiabossen oder liegt wortlos im bett (krankenhaus/zu hause). viel mehr ist da nicht. diese drei szenen sind die einzigen wo er einem persönlich als überragender, netter und liebenswürdiger familienmensch gezeigt wird. und die erste kann man streichen, da dort auf dem fest jeder so eine szene bekommt, die zu ihm passt und den protagonisten einführt. sonny verhaut einen fotografen und macht ihm seine kamera kaputt, michael spielt den "braven" casanova und tom hagen macht was er immer macht, die familiengeschäfte zusammenhalten. es ist nichts als ein langer prolog.

      ich finde es sehr fragwürdig, dass somit die beiden einzigen positiven szenen von ihm, die ihn an den zuschauer binden sollen und ihn noch zugänglicher und vertrauter machen sollen als er eh schon ist, notwendigerweise in etwas negativem enden/münden müssen. solch einen moment kann (oder sollte!) man doch geradezu positiv nutzen und auch mal so ausklingen lassen. ich habe mich jedenfalls krass geärgert, dass don corleone quasi beide male eine "drehbuchtechnische backpfeife" bekommt, wenn er mal etwas mehr schönes von sich/aus seinem herzen offenbart. das ist einfach kein gutes storytelling. ich muss nicht auf krampf bei jeder szene "überrascht" werden wollen, aber beim paten kommt einem das permanent so vor. als will er einen immer off guard catchen. das muss aber nicht sein. schöne momente können auch mal schön sein, genau wie beschissene auch mal beschissen sein können. egal. ich denke, was ich sagen wollte, ist herausgekommen.

      ich habe btw die buchvorlage nicht gelesen und auch die beiden anderen filme noch nicht gesehen, deswegen möchte ich mich mit meinem gesamturteil nicht zu weit aus dem fenster lehnen.
      ich fand den film toll und er war seiner zeit mit sicherheit meilenweit hoch drei voraus, aber ich kann ihn einfach nicht als das zeitlose meisterwerk feiern, wie es viele andere tun, denn dafür gab es meiner meinung nach zu viele schnitzer, wie man ja an meinen obigen ausführungen sehen kann. ich bin gespannt, wie ich ihn im verhältnis zu den anderen beiden sehen werde, da in teil 2 ja meines wissens nach de niro dazustößt, was nochmal einen boost bei mir geben könnte. auch eine prise humor und ein wenig weniger tote bzw. "krampfhafte" pseudo-überraschungsmomente die dann nicht funktionieren, würde ich mir wünschen.

      wir werden sehen.

      8.5, etwas anderes kommt für mich keinesfalls in frage. Der Pate steckt einen normalen 8.0er film locker in die tasche, spieler aber nicht in der 9+ liga für mich mit, da ich ihn nicht bedenkenlos und blind nochmal aus dem dvd regal holen würde, nein - nicht jederzeit. ich brauche muße um ihn wieder anzuschauen, genug zeit und dann auch ein paar fähige filmfreunde drum herum, die mit ein wenig trivia knowledge auftrumpfen können. vorher kommen aber wie gesagt eh erstmal die anderen beiden teile dran :)

      danke für den tipp boo, ob ich mir jedoch almost famous jetzt noch gönne weiß ich nicht, werde ich aber wohl leider diese woche nicht mehr schaffen.
      MfG

      "You wanted life
      - I showed you love."
      Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)
      ---

      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.
    • Almost Famous

      - Gesehen auf Deutsch
      - Normale Version, kein Directors Cut

      Auch wieder ein Film, von dem ich nie gehört habe und denn ich so wohl nie hätte gesehen. Nach dem Film kann ich aber auch sagen, ich habe nichts verpasst.

      Spoiler anzeigen
      Der Film ist ein etwas musikalischer Ansatz einer Coming of Age-Geschichte in dem sich am Ende doch herrausstellt, dass der fünfzehnjährige Junge in allem doch Erwachsener ist als der Rest. Allgemein find ich es schön das ganze im Bereich Rock'n'Roll und Tourneen anzusiedeln. Der Film wird in keinem Bereich langweilig und wirkt auch nicht zu überzogen. Interessant (und gut) finde ich vor allem das der Kontrast der Hauptperson zum Rest der Gruppe nicht zu überstrapaziert wird. Ein schöner Film, mehr aber auch nicht.

      7.5
      If the king doesn't lead, how can he expect his subordinates to follow
      And forgive us our trespasses.
      As we forgive those who trespass against us.

      tree^ schrieb:

      was seid ihr alles für hässliche megaspasten. k3 ist der boss!
    • Boogie Nights

      Dachte mir vor dem Schauenn nur, wow was ein Cast. Wohl nur möglich weil die Schauspieler um Phillip Seymour Hoffman, Julianne Moore, Heather Graham und natürlich Mark Wahlberg hier ihren Durchbruch feiern konnten. Weiterhin sind mit Don Cheadle (u.A. Hauptrolle House of Lies, Oceans, Hotel Ruanda) und William H. Macy (Hauptrolle Shameless, Thank You For Smoking), welche damals auch noch am Anfang ihrer Karrieren standen, weitere Nebenrollen glänzend besetzt.
      Am meisten imponiert hat mir aber Burt Reynolds als Jack Horner, dem teils undurchsichtigen, teils knallharten und sehr cholerischen Pornoregisseur und Boss von Dirk Diggler (Hauptcharakter, gespielt von einem jungen Mark Wahlberg).

      Der Film ist ähnlich aufgebaut wie die Rise&Fall Scorcese-Mafiafilme. Jedoch beleuchtet der Film hier die Pornoindustrie (kann mir gut vorstellen, dass bei Californication season2 hier abgeschaut wurde).

      Spoiler anzeigen
      Ein aufstrebender Jüngling haut im Streit mit seiner Mutter von zu Hause ab, um das zu tun, was er gut kann. Ficken. Nachdem er von Burt Reynolds unter Vertrag genommen wird dreht für jenem unter dem Pseudonym Dirk Diggler ("Der mit dem riesen Schwanz") einige sehr erfolgreiche Pronofilme. An seiner Seite spiele Rollergirl und Maggie. Doch der Ruhm steigt den beteiligten zu Kopf. Es kommt zu Spannungen in der Crew. Dirk streitet sicht mit seinem Boss und behauptet er selbst wäre der große Star, woraufhin Jack ihn in einem cholerischen Anfall feuert. Der Versuch einen Film ohne Dirk zu drehen scheitert jedoch kläglich; ebenso Dirks Versuche alleine etwas auf die Reihe zu kriegen, da sein immer stärker werdender Drogenkonsum zu Errektionproblemen führt. Maggie verliert das Sorgericht ihres Kindes, ebenfalls auf Grund des übermäßigen Drogenkonsums. (Man beachte hierbei die parallele zu Mafiafilmen). Am Ende raffen sie sich nochmal zusammen doch es wird nichts dauerhaftes. Am Ende scheint jeder verloren zu haben.


      Zum Abschluss muss ich sagen, dass dies der erste Film von Paul Thomas Anderson war, welcher mir gefallen hat (*duck*). Habe ich auch erst im Abspann gesehen, sonst hätte ich ihn mir vlt. garnicht angeschaut :ugly: .
      Super Film, genau die richtige Länge. Hier passt fast alles - "nur" das Thema ist gewöhnungsbedürftig.
      Halte mich da mit der Bewertung an Seraph besser als 8 auf jedenfall, aber für mich keine 9.
      easy 8,5/10

    • Einer flog über das Kuckucksnest

      Ja ein Film mit mehr als nur 2 Seiten.
      Zum ersten ist es eine recht unterhaltsame Komödie. Es ist weder schwarzer Humor noch elegante Witze zu erkennen. Trotzdem muss man das eine oder andere mal lachen...oder zumindest schmunzeln. Das liegt einfach an einer tollen Darstellung der einzelnen Charaktere.
      Zum zweiten ist der Film eine ziemliche Tragödie. Hier kann ich eigentlich nicht viel erzählen, da das sonst heftigst gespoilert wäre. Aber die letzen 15-20 Minuten des Films sind doch sehr tragisch.
      Zum dritten ist der Film in irgendeiner Form auch eine reine Happy-End-Story. Das widerspricht sich zwar mit dem 2. Punkt...jedoch ist es schon etwas Märchenhaft, wie man eine hoffnungslose und bedauernwerte Anstalt in einen Ort der Glückselligkeit verwandeln kann.

      Zum vierten ist der Film eine heftige Kritik am System. Das kann jetzt auch pure Einbildung von mir sein, jedoch musste ich während ich den Film sah und auch noch ziemlich lang danach über die Kriterien einer Einweisung und dessen Folgen nachdenken. Man hat imo so gut wie keine Chance gegen das System und ist diesem hoffnungslos ausgeliefert. Was das dann erst mit einem anrichten kann zeigt mir der Film. Bin bei sowas auch ziemlich sensibel aber für mich ist eine Anstalt im Gegensatz zum Knast nicht nur eine körperliche Gefangenschaft sondern auch eine geistige....und das empfinde ich als 100x schlimmer.
      Schon irgendwie skurril, dass ausgerechnet jetzt wo ich den Film gesehen habe der Fall Mollath ( sollte man nachlesen wenn man es nicht mit bekommen hat) in den Medien erscheint.

      7,5 /10

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von nighT-11 ()