Und der Durchschnitt erhöht sich auch, wenn die Reichen immer reicher werden, is ja praktisch

pxgs schrieb:

Mir tun auch die Leute mit 1500 Euro brutto leid. Ist ja nicht so, dass ich das auch mal verdient hatte und auch viele kenne, die nicht mehr haben. Reicht komischerweise bei vielen trotzdem für eine playstation 4 mit immer dem neusten fifa und jedes jahr neuen Fußballschuhen für 150€... bloß beschweren sich dann auch viele von denen, dass sie nicht noch eine 160qm Wohnung haben und kein Geld sich ein Haus zu kaufen.
Trickle down heißt nicht, dass das Geld direkt beim gewöhnlichen Volk "unten" ankommt. Es heißt, dass sich der Wohlstand und Lebensstandard in einer Volkswirtschaft insgesamt bei jedem einzelnen erhöht. Es kommt mir vor, dass unter "Gerechtigkeit" gerne "Direkte Umverteilung" verstanden wird.

wie viele von den leuten die 1500 brutto verdienen und trotzdem im geld schwimmen kennst du persönlich?

sie schwimmen nicht im Geld. Genau das ist es. Wenn man kein Großverdiener ist, muss man eben entscheiden, ob man playstation und die neusten Treter haben will oder ein dicke Wohnung. Viele wollen aber alles, weil die, die in höheren Positionen sich ja den hintern wund sitzen beides haben und sogar ein dickes Auto fahren.

875€ für 140 qm mit 20 qm Sonnenterrasse
Inklusive:
2 Garagen
großem innen und außenhof
Kompletten Nebenkosten
Große Einbauküche

L fucking Mao.

Kann mir niemand erzählen, dass es dann absolut keine Wohnungen gibt für eine Person mit 70qm für insgesamt 500 bis 600€.

Wo soll das sein? Irgendwo in der Brandenburgischen Tundra?

Kommt jetzt drauf an, ob du schon 1-x Kinder in die Welt gesetzt hast. Denn Familien mit Kindern und einem Mindestlohneinkommen funktionieren nicht. Oder in München/Hamburg. Oder wenn du schon Schulden hast.

zugegeben in einem Kaff. Wir wollten aber aufs Land. Wir konnten es uns aussuchen, weil ich dann doch mehr als 1500 brutto verdiene. Das sage ich ja: mit weniger verdienst kann man eben nicht alles haben.

Wir haben vorher auf 55qm mitten in der Aachener Innenstadt gewohnt und mit allem 600€ bezahlt.

Perdita schrieb:

Kommt jetzt drauf an, ob du schon 1-x Kinder in die Welt gesetzt hast. Denn Familien mit Kindern und einem Mindestlohneinkommen funktionieren nicht. Oder in München/Hamburg. Oder wenn du schon Schulden hast.

Das ist mir schon bewusst. Wenn jemand schulden hat sollte derjenige vielleicht auch nicht nach München ziehen. Und erzählt mir bitte nicht, dass derjenige keine Wahl hat manchmal. Für den Schichtdienst irgendwo bei einer security bekommt man mehr als Mindestlohn und solche Firmen gibt es nicht nur regional begrenzt.
Es geht eben nicht alles. Ich kann den Wunsch und ruf danach nachvollziehen, aber er ist unrealistisch.

BuckChass schrieb:

pxgs schrieb:

140 qm

3 Zimmer? 4 Zimmer?Haben wohl unterschiedliche Auffassungen von "dicke Wohnung" LUL

pxgs schrieb:

875€ für 140 qm mit 20 qm Sonnenterrasse

klingt nach arsch der welt.In Freiburg bekommste da mit viel glück 2 Zimmer^^
aber leb nur weiter in deiner Blase

pxgs schrieb:

Kann mir niemand erzählen, dass es dann absolut keine Wohnungen gibt für eine Person mit 70qm für insgesamt 500 bis 600€.

Kommt drauf an wo du lebst und ob du Familie hast.Oder braucht man dazu mittlerweile ein bestimmtes Mindesteinkommen?

oh nein du bekommst da echt nur so wenig in einer der teuersten und schönsten Städte Deutschlands? Verdammt! Besser rumheulen und nach der linken und Umverteilung schreien statt Ansprüche zu senken. 140 qm und nur 5 zimmer sind ja auch einfach nur ziemlich Standard und sollte jeder Elektriker und fliesenleger haben.
Aber leb du nur weiter in deiner blase.

calcu schrieb:

Es ist halt unökonomisch bei 1500 Brutto in einer Großstadt zu wohnen, da zieht man irgendwo aufs Dorf im Osten. Mit Facharbeiterausbildung kann man sich im Osten eher ein Haus leisten als der Akademiker in München, der sein ganzes Leben an Miete abdrückt.

Dann lebt man halt in einem Dorf im Osten und nicht in München, klingt nutzenmäßig schon ziemlich unökonomisch

mir geht gegen den Strich, dass du ausfallend wirst. Wiederholt.

Woher willst du wissen wer ich bin? Dann erzähl ich dir mal was:

Ich bin in diesem tollen (meine ich komplett ehrlich) Land noch nicht einmal geboren. Im Gegensatz zu dir.

Wir (meine Eltern und ich) sind mit nichts nach Deutschland gekommen als ich 4 war. Ich habe die Weltmeisterschaft 1990 auf der Straße vor unsere "Auffangsozialwohnung" gefeiert.

10qm ohne Badezimmer. Die Küche bestand aus einer Herdplatte. Die Möbel aus einer kleinen Kommode. Meine Eltern haben zusammen auf einer 80cm Matratze geschlafen, damit ich nachts etwas Ruhe hatte. Um uns herum nur Gesocks. Ständig Prügeleien und Geschrei. Ständig Polizei.
Mein Vater ist jeden Tag mehrere Stunden zum Deutschkurs, um so schnell wie möglich an eine Möglichkeit zu gelangen da raus zu kommen.

Sein erster Verdienst hat gereicht für eine kleine Wohnung in einer Blockhaussiedlung benachbarten zum Viertel mit Sozialwohnungen. Während meiner Grundschulzeit habe ich schon Drogentote und Schießereien erlebt. Zum Glück von Weitem.

Mein Vater hat sich bis zum Abteilungsleiter hochgearbeitet und wir konnten mit dem Übergang von Grundschule auf Gymnasium in ein ruhiges Dorf ziehen. Zum Glück mit ein paar NPD-Wählern bestückt und generell Erzkonservativ eingestellt. Ich hatte keine Probleme mit dem anderen Kindern, bis sich so nach und nach verbreitet hatte, dass meine Eltern mit Akzent sprechen. Danach wusste man schnell, mit wem man noch befreundet sein wollte bzw konnte. Auch nicht so geil, wenn die Familie aus dem Ausland ein dickeres Auto fährt als man selbst.

Ich habe in dem Dorf auch angefangen Fußball zu spielen. Familien aus jeder Bevölkerungsschicht waren vertreten, wie oft in Fußballvereinen; vom Unternehmer über den angesehenen Metzgerladenbesitzer bis zum Langzeitarbeitslosen. So war es auch noch in meiner späteren "Station" nachdem meine Eltern ein Haus in einem Städtchen gebaut hatten. Ein paar dort kannten sogar meinen Vater, weil er mittlerweile durch seine gute Arbeit auch bei anderen Firmen bekannt war.

Meine Eltern haben mir alles ermöglicht. Ich konnte studieren und schuldenfrei ins Leben mit meiner Frau starten. Trotzdem habe ich freiwillig Ferienjobs gemacht. Ich habe wochenlang in der Produktion neben Ausländern, Alkoholikern, einem Junkie (dessen Rauswurf ich live miterlebt habe, weil er beim Warten einer Anlage darin eingeschlafen war) gearbeitet und auch mit ihnen die Pausen verbracht, obwohl mein Vater Abteilungsleiter war und ich deswegen vom Betriebsleiter in den Pausenraum der "Oberen" eingeladen wurde. Jedes Mal freuten sich die Jungs, dass ich wieder für ein paar Wochen da war und nicht einfach alles an den Chef weiter geplaudert habe, wie zB besoffen bei der Arbeit erscheinen. Im Gegenteil habe ich einem direkt gesagt, dass er nen Brot essen gehen soll, damit er weniger Dampf abgibt, und ich ihn in der Zeit decke.

Ich habe hart gearbeitet, wie mein Vater, damit ich jetzt da stehe wo ich stehe und meine Familie mehr als vernünftig versorgen kann.

Und damit es nochmal klar ist: ja, ich finde mein Geld hart verdient und ich habe kein Verständnis für Leute, die schon vieles haben nach "Gerechtigkeit" zu jammern. Und schon gar nicht für Leute, die sich auf dem (nötigen) System ausruhen und trotzdem um Geld bitten und unzufrieden sind.

Und wenn du denkst, dass du nochmal mir oder meiner Familie solche Worte wie diese oder bereits vorherige zu entgegenbringen gedenkst dann bitte ich dich darum, dass du dann besser mit deinen Puppen in Umgang treten solltest.

Gegenwind beflügelt Diskussion. Beleidigungen nicht.

Meine billige Polemik ist eben leider meine Meinung aus meiner Erfahrung. Und gegen ein Sozialsystem habe ich absolut nichts einzuwenden für diejenigen, die es wirklich (!) brauchen. Jemand mit den besagten 1500€ brutto braucht kein Sozialsystem und keine Wohnung in Freiburg.

Bestimmt resultiert aus meiner Geschichte mit vielen Umzügen eine verminderte regionale Heimatverbundenheit. Deswegen ist meine Erwartung auch eine etwas andere. Wenn ich mir hier keine angemessene Wohnung leisten könnte, würde ich eben woanders hingehen.

Was ich bislang sehr viel erlebt habe war, dass sich Doktoren der Naturwissenschaften beschwert haben, dass sie keinen Job finden. Die meisten davon haben sich in einem Umkreis von ca 50km von ihrem Heimatort beworben und wundern sich dann. Dies ist auch eine Erwartung an andere und das System, die ich nicht nachvollziehen kann.