Outrages Weltgeschehen-Thread

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • der Konflikt zwischen Türken und Kurden wird halt oft auch sehr trivialisiert und mit nicht zuende gedachten Lösungen versucht zu beantworten, dabei ist er fundamental in der türkischen Geschichte verankert und hochkomplex. Man muss schon beide Seiten verstehen wollen, um einer langfristigen Lösung näherzukommen. Frieden ist nicht mal eben einfach so zu stiften und die aktuelle türkische Regierung, so sehr ich sie in vielen Punkten total verachte, ist sicher nicht allein dafür verantwortlich.
      - I actually love that about being a millennial, TBH. People can call us snowflakes and overly sensitive and high maintenance all they want. But I enjoy the fact that our generation and younger is VERY loud about the fact that we won't work garbage jobs, enduring garbage treatment, for garbage pay, under garbage bosses, with garbage benefits just for the "privilege" of working. Companies are making more money than ever. You've filled you Beverly Hills swimming pools with cash for years, and now you're crying that you "don't have the budget" to pay people what they're worth or give them good working conditions. Now people are calling nonsense. Good.
    • wommbat schrieb:

      shrodo schrieb:

      Ich feier ja die letzten 2 Seiten massiv.
      Bitte weitermachen.

      @Alcibar was war nochmal genau der Grund dafür, dass wir in einer kurdischen oder solidarische Struktur mitdemonstrieren sollen?
      Völlig unironisch: Kurden machen einfach die Demos mit der besten Stimmung :)
      Ja wenns ums Radikale geht schon.

      Kann aus Erfahrung sprechen: Bei uns in Kassel wurde agressiv demonstriert. Es gab auch schon mehrere Anschläge auf Moscheen (von pro-PKK).
      Meine Frau wurde während der Demo bedroht als Sie mit meiner Tochter an Ihnen vorbei lief von wegen "wir ficken euch alle", "ich stech dich ab" etc. (Kontext: meine Frau trägt ein Kopftuch).
      Mein Cousin ist bei der Spezialeinheit der Polizei in der Türkei und ist jetzt schon zum zweiten mal im Einsatz in Syrien und ich habe somit direkten Informationsfluss zum Geschehen.
      An den Grenzgebiet zur Türkei leben viele Türkisch-stämmige in kleinen Dörfern verteilt. Diese Dörfer sind stets Ziel von der PKK, die diese terrorisieren, Ihnen Materielle Güter wegnehmen und diese wie eine Mafia bedrohen.
      Kurden selber sind auch Ziel dieser PKK. Es gibt natürlich von der kurdischen Zivilbevölkerung unterstützer, aber auch viele die diese nicht unterstützen wollen, aber gezwungen werden -> Mafiastruktur.
      Hierzu gehören Beispielweise auch alle kurdischen Lebensmittel/Döner Läden in Kassel, diese müssen Regelmässig für die PKK Geld abdrücken -> hab meine Quellen.
      Viele der Läden wollen es auch garnicht, haben aber Druck von der PKK von wegen wir knallen deine Verwandten in Stadt X oder Y ab (Teilweise auch in der Türkei).

      Was die Türken nun machen ist bis zur Hauptstraße eine Pufferzone errichten, in der sie den Warenfluss der Hauptnordversorgungsader kontrollieren mit Checkpoints, was die fucking USA/Nato überall macht.
      Assad hat genügend andere Probleme und durch den Abzug der US Truppen hat halt die Türkei die notwendigkeit gesehen diesen Schritt zu tun. Es gibt halt viele Dinge die NICHT in den Europäischen Medien zu diesem Zusammenhang auftauchen. Und was die Türken im Gegenzug nicht machen was die PKK dort gemacht ist halt der Bevölkerung ihre Ressourcen klauen. Im Gegenteil, es wird auch humintäre Hilfe geleistet.

      Wollte dies nur als Information da lassen damit ihr ein wenig den Counterpart versteht. Wie schon gesagt, Kurden sind nicht alle gleich, aber die die PKK unterstützen mit dem Wissen, dass es eine Terrorbewegung ist sind auf dem Holzweg.

      Historisch ist natürlich einiges schief gelaufen, aber das ist überall auf der Welt passiert und jetzt "Gebiete" einzufordern mit Terroranschlägen ist nicht der richtige Weg.

      LG LerYy
    • Dass man die Türkei nicht als verlässlichen Friedensgarant in Syrien wahrnimmt, hat halt auch damit zu tun, dass Erdogans Sohn sein Vermögen damit machte ISIS-Öl zu exportieren und damit Milliarden Dollar in die Hände verrückter Islamisten wusch! Aber vielleicht wird jetzt alles besser! :-)

      PS: fun fact... in einem joint venture mit russischen Oligarchen!

      Mal frei von Zynismus: Die Idee diese "mafiösen" Clan-Strukturen in den kurdischen (und anderen ethnischen) Gebieten unterdrücken zu können ist Wahnsinn. Diese Lektion mussten schon Saddam Hussein, der Assad-Clan, der IS oder auch die Weltmacht USA lernen. Die relative Stabilisierung des Iraks und die Beendigung des Bürgerkriegs, und vergleichbar auch in Afghanistan, war auf die Strategie der späten Bush-Administration und der Obama-Administration zurückzuführen, sich die Allianz dieser Clans zu erkaufen. Vielleicht ist der Vergleich mit einer Mafia zutreffend, denn die Solidarität ist wechselhaft und sicherlich von nicht-ideologischen Interessen getrieben (einige kurdische Clans haben sich dumm und dämlich daran verdient für den IS das Öl in die Türkei zu schmuggeln), aber die Vorstellung der Türkei diese Jahrhunderte alte Strukturen militärisch trocken legen zu können, ist nicht mehr als eine Utopie und zum Scheitern verurteilt. Jeder Frieden in dieser Region wird nicht gegen den Willen dieser Clans möglich sein.
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus
    • Grimm schrieb:

      wäre auch dafür den kurden ihr eigenes land zu geben
      Da fängt schon das Problem an. Die Kurden sind keine so homogene Gruppe wie oft der Anschein erweckt wird. Kann ja auch gar nicht sein, weil sie eben bisher noch keinen eigenen Staat besessen haben und aufgrunddessen dieser Prozess der aktiven Nationenbildung nie stattgefunden hat oder stattfinden konnte, wodurch der kurdische Nationalismus (im eigentlichen Sinne des Wortes) eher einem Proto-Nationalismus entspricht und es keine so vereinte Nation wie beispielsweise die türkische Nation oder die deutsche Nation ist. Bekommen sie ihren eigenen Nationalstaat, müssten sie also erst einmal die Solidifikation einer nationalen Identität nachholen und die Heterogenität überwinden. Fragt sich nur, ob das in diesem Fall möglich ist, wenn man bedenkt, dass die größte Heterogenität darin besteht, dass es türkische Kurden, syrische Kurden, irakische Kurden, iranische und armenische Kurden gibt, die sich untereinander oft nicht mal wirklich ausstehen können, vor allem aber alle bereits Jahrzehnte lang in unterschiedlichen Nationalstaaten gelebt haben und, ob sie es wollen oder nicht, viele Teile der nationalen Identität der jeweiligen Länder bereits aufgenommen haben, ja einige sogar ganz assimiliert sind. Die kulturellen, sprachlichen, religiösen und politischen Differenzen innerhalb dieses kurdischen Konglomerats sind immens.

      Wer würde also die Leitlinien bestimmen? Die Sprache, das Alphabet, die Staatsreligion (oder keine Staatsreligion), das Regierungssystem, die Organisationsstrukturen, das Rechtssystem und und und? Wer kommt in die Führungsriege? Ich weiß nicht, ob ein kurdischer Nationalstaat per se unmöglich ist, aber auf jeden Fall würde es sich als sehr, sehr schwierig gestalten und zu 99% wären Unterdrückung und Ausgrenzung, wie so ziemlich bei jedem Nationsbildungsprozess bisher, Bestandteil des Prozesses. Worst case sind die Differenzen unüberbrückbar und der bisherige Einfluss der syrischen, irakischen, türkischen etc. nationalen Identität nicht auslöschbar.


      Zur jetzigen militärischen Intervention in Syrien hätte es eventuell gar nicht kommen müssen, die Idee einer Pufferzone ist nämlich nicht neu und wurde schon 2015 zwischen der Türkei und der USA verhandelt unter der Bedingung, dass sich die YPG nicht an die türkisch-syrische Grenze nähert

      FR schrieb:

      Die Türkei habe erklärt, dass sie die kurdischen Truppen angreifen würde, falls diese die Flusslinie überschreiten sollten.
      Und falls man sich jetzt fragt, wieso PYD-Truppen in Grenznähe denn so schlimm sind: Die PYD ist ein Ableger der PKK. Nein, das ist tatsächlich keine türkische Propaganda, die PYD macht daraus auch keinen Hehl. Jetzt kann man sich ja vorstellen, dass es für die Türkei wirklich nur suboptimal ist, wenn eine Terrororganisation ihr Einflussgebiet im Südosten direkt erweitern und ihre Macht verstärken kann. Für die nationale Sicherheit der Türkei ist das ein erhebliches Risiko. Krieg heiße ich trotzdem nicht gut, völkerrechtswidrig ist er meines Wissens nach sowieso (was jedoch auch auf die Anti-IS-Koalition zutrifft) und dass darunter Zivilisten leiden müssen ist ohne Frage katastrophal. Aber die Türkei bombardiert da schon nicht ganz zum Spaß rum, einfach nur weil sie Kurden nicht mag oder welches Narrativ auch immer in den Medien verbreitet wird. Eine Vertreibung der Kurden aus jener Pufferzone lehne ich moralisch auch ab und sehe Gegengewalt nicht als legitimes Mittel, ich weiß selber aber nicht, wie sich das Problem mit den PYD-Kämpfen direkt vor der türkischen Grenze am besten lösen ließe.
      Dass der Frieden mit der PKK durch militärische Interventionen nicht besiegelt werden kann ist mir auch bewusst. Für das Scheitern des Friedensprozesses sind aber sowohl die Regierung als auch die PKK verantwortlich. Es gibt in beiden Reihen viele Gruppierungen, die so sehr militarisiert sind in ihrer Ideologie, dass sie keinen Frieden wollen oder sogar Bemühungen sabotiert haben. Es ist schlichtweg nicht eben mal simpel zu lösen, aber das sagte ich bereits.

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von Kola_mit_Ice ()

      - I actually love that about being a millennial, TBH. People can call us snowflakes and overly sensitive and high maintenance all they want. But I enjoy the fact that our generation and younger is VERY loud about the fact that we won't work garbage jobs, enduring garbage treatment, for garbage pay, under garbage bosses, with garbage benefits just for the "privilege" of working. Companies are making more money than ever. You've filled you Beverly Hills swimming pools with cash for years, and now you're crying that you "don't have the budget" to pay people what they're worth or give them good working conditions. Now people are calling nonsense. Good.
    • Die Türkei selbst macht auch nicht die Drecksarbeit zum größten Teil. Es sind eher die von der Türkei bezahlten Söldnertruppen, die Zivilisten hinrichten und ethnische Säuberungen durchführen. Beim Thema Völkermord sind Diktatoren heute nicht mehr ganz so naiv wie früher noch.
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus
    • Alcibar schrieb:

      Die Türkei selbst macht auch nicht die Drecksarbeit zum größten Teil. Es sind eher die von der Türkei bezahlten Söldnertruppen, die Zivilisten hinrichten und ethnische Säuberungen durchführen. Beim Thema Völkermord sind Diktatoren heute nicht mehr ganz so naiv wie früher noch.
      Bei derart anklagenden Äußerungen würde ich mir eine Quelle wünschen. Das ist ja nicht deine persönliche Einschätzung, sondern eine schwerwiegende Unterstellung.

      Heißt nicht, dass ich das nicht auch für plausibel halte, geht aber über "Meinungsäußerung hinaus" und sollte daher mit Fakten oder immerhin Erwähnung von "Informanten/bzw. deinen Indizien" einhergehen. Sowas wie "bin selber Türke/Kurde und hab Verwandte da/lese örtliche kritische Zeitungen" würde mir auch schon reichen, prüfen kann ich es zwar eh nicht, aber es wäre eine nachvollziehbare Angabe, woher du diese Einstellung haben könntest.
    • Kolibri schrieb:

      Sowas wie "bin selber Türke/Kurde und hab Verwandte da/lese örtliche kritische Zeitungen" würde mir auch schon reichen, prüfen kann ich es zwar eh nicht, aber es wäre eine nachvollziehbare Angabe, woher du diese Einstellung haben könntest.
      Wenn du die Quellen eh nicht überprüfen kannst/willst/wirst, kann sich dein Gegenüber die halt auch sparen.
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • Ne, ich kann doch viel besser abschätzen, warum er diesen Post macht, welche Absichten er verfolgt, wie und ob ich das ggf. anhand von anderen Quellen/Infos prüfen kann und wie ich das je nach Plausibilität bewerte.

      Wenn z.B. jemand nur was sagt wie "war vorgestern in nem Fernsehbeitrag, weiß aber nicht mehr wo genau" oder "sehen alle Türken bei mir im Viertel so" oder ähnliches, kann man das ja auch ohne konkrete Quelle besser bewerten, für wie glaubhaft man das hält, als wenn da nix kommt.

      Das man z.B. gar keine Quelle hat und zugibt zu spekulieren, oder dass man meint, alle Quellen würden sowieso das gleiche dazu sagen, ist auch ne Begründung dafür keine zu liefern, aber dann weiß ich ja für mich als Leser, was ich davon zu halten habe.

      Für obige Aussage bräuchte ich aber was konkretes.
    • Hier auch noch ein Artikel über den damaligen Einmarsch in Afrin, der meine Darlegungen zur Syrien-Offensive noch mal ganz gut beschreibt:
      Spoiler anzeigen

      Zeit schrieb:

      Kurz vor der Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG im nordsyrischen Afrin sagte Erdogan: "Jetzt liegt es an uns, diese Terrorarmee zu erdrosseln, bevor sie noch geboren wird."

      Hintergrund waren Pläne der US-geführten Koalition in Syrien, eine Grenzschutztruppe unter Einbeziehung der YPG aufzubauen. Damit wäre die von der Türkei als Terrororganisation eingestufte Miliz als militärische Einheit legitimiert und noch dazu mit Aufgaben an der syrisch-türkischen Grenze betraut worden.

      Schon davor hatte das Säbelrasseln aus Ankara an Lautstärke gewonnen. Aber womöglich waren diese Pläne der Auslöser - oder aus Sicht von Kritikern der Vorwand - für den Einmarsch der türkischen Truppen in der Region Afrin am vergangenen Sonntag.

      Zwar ruderte die US-Regierung zurück, nachdem die Koalition die Pläne verkündet hatte. Das Außenministerium in Washington versicherte, niemand habe die Absicht, eine "Grenzschutztruppe" zu gründen. Stattdessen gehe es um eine "interne Sicherheitstruppe" für den Kampf gegen die Terrormiliz IS. Da war der Schaden aber aus Sicht Ankaras längst angerichtet.
      Westliche Staaten spielen nach Überzeugung der Türkei seit langem ein falsches Spiel in Nordsyrien. Kein Mitglied der US-geführten Koalition - außer der Türkei - wollte Bodentruppen in den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) schicken. Für die Koalition, der auch Deutschland angehört, übernahmen diese lebensgefährliche Aufgabe die kurdischen "Volksverteidigungseinheiten" (YPG). Diese erfuhren dafür nicht nur internationale Anerkennung, sondern sie wurden von den USA sogar mit Waffen ausgerüstet. Waffen, von denen die Türkei befürchtet, sie könnten eines Tages gegen sie gerichtet werden.


      Denn die Kurdenmiliz ist aus Sicht der Türkei brandgefährlich: Die YPG ist der bewaffnete Arm der nordsyrischen Kurdenpartei PYD, die einen eigenen Kurdenstaat in Nordsyrien aufbauen will. Die PYD ist wiederum eng verflochten mit der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Türkei. Das sieht nicht nur die Türkei so, sondern zum Beispiel auch das Bundesamt für Verfassungsschutz, das die PYD "den syrischen Ableger der PKK" nennt.
      Von westlichen Regierungen wird diese Verbindung ungern thematisiert: Sie müssten sonst eine zumindest indirekte Zusammenarbeit mit einer Terrorgruppe im Kampf gegen den IS einräumen. Nicht nur in der Türkei, sondern auch in der EU und in den USA wird die PKK als Terrororganisation eingestuft.

      Noch fragwürdiger wird das Verhalten des Westens, wenn man sich vor Augen führt, dass es mitunter dieselben Kämpfer sind, die je nach Bedarf für die PKK oder für die YPG ins Feld ziehen. Ein und derselbe Kämpfer ist aus westlicher Sicht also ein Terrorist, wenn er auf der türkischen Seite der Grenze operiert, wird aber zum Verbündeten, wenn er die Grenze nach Syrien überschreitet.

      So sagte eine kurdische Milizionärin mit dem Kampfnamen Zind Ruken dem "Wall Street Journal" bereits 2015: "Manchmal bin ich PKK, manchmal bin ich (der iranische PKK-Ableger) PJAK, manchmal bin ich YPG. Das spielt keine wirkliche Rolle. Das sind alles Mitglieder der PKK." Die Denkfabrik Atlantic Council wertete Angaben der YPG aus, wonach es sich bei fast der Hälfte ihrer getöteten Kämpfer zwischen Januar 2013 und Januar 2016 um Kurden aus der Türkei handelte.

      Diese Verbindungen zwischen der YPG und der PKK mögen keinen Einmarsch in Syrien rechtfertigen, für die Türken sind sie aber ein berechtigter Grund zur Sorge. Während die PKK im Westen keine Terrorangriffe verübt und daher dort auch nur zurückhaltend verfolgt wird, gilt das für die Türkei nicht. Die PKK-Splittergruppe TAK zeichnete besonders im Jahr 2016 für schwere Anschläge in den türkischen Metropolen Ankara und Istanbul verantwortlich. Dutzende Menschen starben, darunter auch viele Zivilisten.


      Dann die Sache mit dem IS. Die gleiche Leier wird jetzt seit Jahren abgespielt, dass der Türkei den IS unterstützt, dabei ist die Türkei das Land, das den IS mitunter am effektivsten bekämpft, aber hey, darüber wird ja auch nicht viel berichtet. Dass die Türkei den IS und die YPG gleichstellt kritisiere ich, da der IS ja sehr brutal und menschenfeindlich agiert, innenpolitisch ist für die Türkei die YPG jedoch genauso gefährlich wie der IS. Es ist korrekt, dass die Türkei zu Beginn die Gefahr des IS massiv unterschätzt hat und ihn vielleicht sogar unterstützte. Syrien war und ist für alle Nationen ein politischer Spielball geworden. Als die Anti-IS-Koalition ins Leben gerufen wurde, war die Türkei jedoch, neben der YPG, ein wichtiger Teil davon. Von den meisten Ländern kamen bloß geringe Beisteuerungen der Luftwaffe, wirklich nennenswerte Luftangriffe hat eigentlich nur die USA durchgeführt und das einzige Land, welches regelmäßig Bodentruppen entsandte und damit IS-Stellungen angriff, war die Türkei.

      Bei der Anti-IS-Koalition sind übrigens auch etliche Zivilisten (min. 1600) ermordert worden
      Spoiler anzeigen

      tagesspiegel schrieb:

      Bei den monatelangen Luftangriffen der internationalen Koalition gegen die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) auf die nordsyrische Stadt Raka sollen einer neuen Studie zufolge mehr als 1600 Zivilisten getötet worden sein. Die US-geführte Koalition habe nur rund ein Zehntel dieser Opfer anerkannt, erklärten Amnesty International und die Organisation Airwars bei der Veröffentlichung der Studie am Donnerstag und forderten eine unabhängige Untersuchung.Amnesty und die Beobachtergruppe Airwars forderten die an dem Vorstoß im Jahr 2017 beteiligten Länder - die USA, Großbritannien und Frankreich - am Donnerstag zur Gründung eines Fonds auf, um die Angehörigen der Opfer zu entschädigen. Sie begründeten dies damit, dass bei den Luftangriffen vermutlich gegen Völkerrecht verstoßen worden sei. Amnesty und Airwars hatten 18 Monate lang die zivilen Todesfälle in der Region dokumentiert.

      Die Studie basiert nach Angaben der beiden Organisationen auf ausführlicher Feldforschung und der Auswertung von mehr als zwei Millionen Satellitenbildern und tausender Posts in den Online-Netzwerken. An der Datenanalyse beteiligten sich demnach mehr als 3000 Aktivisten. So konnten mehr als 1600 Opfer festgestellt werden, von denen mehr als tausend namentlich identifiziert worden seien.
      Das wurde aber in der Öffentlichkeit 1. nicht weiter aufgegriffen und 2. auch nicht als großartig problematisch wahrgenommen, da ja die Terrororganisation IS eingedämmt werden soll, notfalls eben auch unter zivilen Opfern. So und jetzt mal eben das ganze auf die Türkei und die YPG/PKK übertragen, da steckt nämlich genau dieselbe Logik dahinter. Nur dass Europa die bisherigen 150 zivilen Opfer in Nordsyrien, zurecht, ächtet, aber damit kein Problem zu haben schien, als es um den IS ging. Wie gesagt, für die Türkei geht von der YPG dieselbe Gefahr aus wie vom IS, aber das scheint Europa oft nicht begreifen zu wollen. Im Gegenteil, YPG Kämpfer sind ja unsere Nr. 1-Verbündeten. Wir unterstützen also eine Organisation, die maßgeblich bei Terroranschlägen in der Türkei mitmischt und mitverantwortlich ist. Ich finde die Syrien-Offensive nicht richtig, aber es ist schon eine arg beschissene außenpolitische Situation, in der die Türkei sich befindet.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Kola_mit_Ice ()

      - I actually love that about being a millennial, TBH. People can call us snowflakes and overly sensitive and high maintenance all they want. But I enjoy the fact that our generation and younger is VERY loud about the fact that we won't work garbage jobs, enduring garbage treatment, for garbage pay, under garbage bosses, with garbage benefits just for the "privilege" of working. Companies are making more money than ever. You've filled you Beverly Hills swimming pools with cash for years, and now you're crying that you "don't have the budget" to pay people what they're worth or give them good working conditions. Now people are calling nonsense. Good.
    • Benutzer online 8

      8 Besucher