ich hab ihn jetzt doch noch geschaut und ich habe keine ahnung, wie man das ende auch nur im hauch offen finden kann. er pfeift sechs(!) mal und ab dem dritten mal hört es gyllenhaal sehr deutlich. bei 4 kann er es aber noch nicht zuordnen, bei 5 sieht er schon in die richtige richtung und bei 6 ist er zu hundert prozent ganz klar sicher dass jackman lebt und er ihn hört.
die rettung ist dann nur noch formsache und wird ZU RECHT nicht gezeigt. ka wie man sich das wünschen kann? der film ist doch so schon mega lang.

insgesamt fand ich das demnach sehr gut gelöst am ende, schöne schnitte etc.
deswegen kann ich aber noch nicht sagen, dass ich den ganzen film top fand. meine negs:

- zu viel christentumpraise (dreihundert vater unser, fünfzig "allmächtiger bitte hilf mir/uns" und massenhaft symbolik mit maria statuen/kreuzen whatever - krass anstrengend)
- zu viel amerikapraise ("er singt die nationalhymne unter der dusche"...ja nee, ist klar. halts maul! dazu noch der familienvater der ja immer alles richtig macht und die von maria bello am ende WORTWÖRTLICH abgesegnete folter "was er getan hat war gut. er hat das richtige getan" - omfg. nimmt dem zuschauer jede interpretation/verachtung ab und versucht zu legitimieren, was fail ist! damit verpufft die ganze kritik)
- dumme zufälle die extra da sind um die handlung voranzutreiben (hat floyd ja demletzt schonmal angesprochen dass das nicht klar geht auf dauer, erst recht nicht bei so einem eigentlich guten thriller: gyllenhaal räumt seinen schreibtisch ab und es fallen 3 bilder herunter, das oberste natürlich genau korrekt, sodass er darauf etwas sieht, was die ermittlungen entscheidend voranbringt. autofahrten mit zugeklemmtem auge/angeschossenem kopf wo selbst die gegenspur keinen unfall verursacht wenn man einfach mal rüberzieht und durch sie durchfährt. jackman der die verfolgung von gyllenhaal wegen zwei mal hupen mitbekommt usw.)
- nicht nachvollziehbare/unlogische handlungen von personen entgegen ihrem charakter (z.b. warum fährt gyllenhaal nicht sofort weg bei dem hupen? schon beim ersten mal? mfg eiskalter detective der bisher jeden fall gelöst hat? never. der kam mir 24/7 vor wie ein newcomer, trotz der guten schauspielerischen leistung. es braucht immer irgend einen zufall oder guten umstand, dass er mal auf was kommt/etwas sinnvolles macht. ja er ist neben der spur und der fall lässt ihn an seiner karriere zweifeln etc pp, aber das hätte man auch glaubwürdiger darstellen können und ihn etwas smarter. wenn man angeschossen ist fährt man nicht selbst zum krankenhaus bei schnee, schlechter sicht, nacht etc!!! nur solche dinger. auch die kette mit dem bild zu assoziieren was der gezeichnet hat..omfg wie kann man darauf nicht kommen? die haben extra noch groß hingezoomt bei der leiche im keller. naja was solls. paul dano ist der nächste. er zeigt die beste darstellung seines lebens, verhält sich aber wie ein autist. selbst wenn er im körper eines 10jährigen feststeckt, wenig redet, schwere kindheitstrauma hat etc, JEDER MENSCH hätte da irgendwann gesagt "aufhören", "bitte nicht", "ich wars nicht", "ich bin unschuldig", "nein", "zu hause", "mama", "tante", WHATEVER. der film macht das nur extra nicht, damit man weiter denkt, er könnte etwas damit zu tun haben und felsenfest mit drin stecken aka mit geplottet zu haben. klar, er wusste es, in ordnung, und will vllt auch seine tante decken in seiner dummheit, aber nach DER folter nichts zu sagen obwohl er nur "mit ihnen spielen wollte", sry aber das ist zu viel des guten. und das beziehe ich vor allem auch auf die szene, als die frau ihn befreit und er dann easy peasy mit einer glasscherbe auf seinen peiniger einsticht und instant durchs fenster fliehen will. ja nee, ist klar, der hat auch nach so einer folter noch die kraft dazu (A) und was viel wichtiger ist (B): es passt nicht zu seinem char. das drehbuch ist hier inkonsistent. es sagt am ende ganz klar aus, dass er es zwar wusste, aber nur benutzt wurde und eig nie was mit geplant/ausgeführt hat etc und die kids immer nur unterhalten hat, das wars. lackwit, fool. geht in ordnung. dann geht aber wie gesagt diese ausrastszene nicht in ordnung und auch nicht die tatsache, dass er nie sein maul auf macht und wenigstens einen der obigen begriffe/wortgruppen herausbringt. dünnschiss, rein um das drehbuch am leben zu halten. schade!)
- die länge insgesamt (2 1/2h waren einfach too much, bisschen weniger hätte es auch getan)


was ich hingegen extrem gut fand waren drei sachen:

- die spannung (der film hat mich trotz der krassen länge und der vorhersehbarkeit/enttäuschung der twists gut bei der stange gehalten und ich war erstaunlich aufmerksam über die ganzen 155minuten)
- die kamera+schnitt (superb gefilmt, die einstellungen vor den häusern z.b. mit dem baum einmal bei ca. minute 20 sind grandios)
- die schauspieler (ausnahmsweise jeder macht hier einen überragenden job!! jackman in einer bombenrolle, gyllenhaal top mit dem augenzucken und paul dano mit einer bärenleistung². maria bello auch gewohnt stark und terrence howard gefiel mir auch gut. selbst die tante war cool^^)


tl;dr wie immer: 7.5! die schauspielerischen leistungen reißen es halt krass raus.

wer es am schluss war, wusste ich allerdings noch, hat ein bisschen die spannung genommen