deutsche Mentalität?!

  • deutsche Mentalität?!

    Der kurze Ansatz einer Diskussion über den Stolz Deutscher zu sein (hier im Forum) brachte mich auf die Idee diesen thread zu eröffnen, um den unterschiedlichen Meinungen/Standpunkte zu der viel gerühmten oder verschmähten deutschen Mentalität eine Plattform zu geben ;).
    Auch generelle Stellungnahmen zu Deutschland sind gerne gesehen - ala: ich lebe gerne hier, weil... ich bin stolz usw, weil... der Begriff dt. Mentalität bedeuted für mich...

    Ich persönlich möchte zuallererst die meines Erachtens positiven Seiten erwähnen.

    Unsere Wirtschaftliche Lage ist (trotz Konjunkturschwäche, Weltwk) auf einem sehr hohen Niveau
    zur Zeit behaupten wir den Spitzenplatz im Export vor China, auch wenn das nur noch eine Frage der (kurzen) Zeit ist

    Somit sind eigentlich in dem schönen, mitteleuropäischem Land, das relativ frei von Naturkatastrophen ist, gemäßigtes Klima besitzt und ein ordentliches Sozialnetz (diskussionwürdig, meine Meinung) aufweisen kann, um einen Haufen glücklicher Menschen zu erzeugen die sich gegenseitig liebhaben.
    Wo liegt also das Problem?
    Dazu einige Ansätze, die keineswegs vollständig und gerne zu erweitern/diskutieren sind:
    - das ewige Nachttragen des 2.WK´s hemmt viele Menschen einen Nationalstolz zu entwickeln. Ich persönlich bin zwar nicht besonders Stolz auf unser Land, allerdings würde dieses Lebensgefühl sich in kleinere Strukturen (siehe amerikanisches Schulsystem - stolz auf die Schule (Amerikas Lernsystem ist fürn Arsch, das Drumherum erachte ich für positiv, wenn auch nicht ganz ungefährlich (Rambo-Nation?!))) ausbreiten und somit eine "Yes, we can" Einstellung verbreiten, die sich positiv auf den gesamten Umgang miteinander auswirkt.
    - Konservatives: Ich beobachte, ohne selber Vergleichserfahrungen im Ausland gemacht zu haben, einen starken Generationenkonflikt, der zum einen aus demographischen Problemen, zum Anderen aus Wertewandel (nach dem Krieg fleißig/Diziplin, dann langsame Lockerung richtung Hippies, rückkehr traditioneller Werte im Kontrast zu einer ungebildeten Spaßgesellschaft) enstehen können und grundsätzlich viel Kommunikation im Keim ersticken, was zu unpersönlichem, unfreundlichem Verhalten führt
    - Lebenslust: in meinem Umfeld beobachte ich viele Menschen denen diese teilweise abhandne gekommen zu sein scheint - mediterane Länder scheinen deutlich glücklichere Menschen (bei schlechteren Lebensumständen) zu haben. Woran liegt das? Am ewigen Nörgeln? An fehlendem Zusammenhalt aufgrund von fehlendem Krisenmanagement (keine "echten" Krisen?)? dem vielen grau (ehrlich gesagt schlägt mir unser von einem Austauschschüler liebevoll "perm-cloud" betiltelter 9 monatiger Herbsthimmel auch teilweise etwas aufs Gemüt )? genetische/historische Unterschiede zu anderen Völkern?

    kurz: ich vermisse oftmal positive Einstellung und auch wenn das hier gerade so klingt wie der Einleitungsteil einer Emobiographie, versuche ich stets freundlich zu grüßen (Kleinigkeiten spielen eine sehr wichtige Rolle!) , bin fast immer gut drauf und Optimist.

    Also macht mal :welle: für gute Stimmung

    zumindest nachdem Ihr in diesem thread euer Herz ausschütten konntet
    may the flame begin
    I wanna look into the mirror and say,
    I did it my way

    A.I.

  • sufu hat nichts vernünftiges ausgespuckt
    denke gerade diese ich-bin-nur-realisitsch-haltung ist für einiges elend verantwortlich, ohne dich persönlich angreifen zu wollen
    den bezug zur realität verlieren ist selbstredend das denkbar schlechteste, denke du verstehst was ich meine ;)
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    A.I.

  • pinke_pussy schrieb:

    # ich stimme dir voll zu.
    OlO #!

    Für mich gibt es da garnicht viel zu diskutieren, ich bin stolz Deutscher zu sein, auch wegen den Gründen die Azuphre genannt hat und mir geht es gut hier. Sehr gut sogar und ich schätze mich glücklich in so einem politisch und sozial stabilem (klar, ist immer relativ) Land zu leben, denn es könnte mir durchaus schlechter gehen (: Ich fühle mich wohl in meiner Umgebung und die meisten Leute denen ich hier (in Bremerhaven) begegne, sind so nett und freundlich. Klar gibt es Ausnahmen und Miesepeter, aber die gibt es überall und ich glaube nicht, das diese Gruppe die Mehrheit bildet. Das mag vielleicht "früher" so gewesen sein, aber ich denke wir sind auf einem guten Weg und deswegen gibts meiner Ansicht nach, auch nichts worüber man diskutieren könnte. (Natürlich auf die deutsche Mentalität bezogen, ich könnt jetzt mit dem Bildungssystem kommen aber da gibts dann doch zuviel zu zu sagen)
    It's all about the music!
  • Ich für meinen Teil vermisse in Deutschland auch einen gewiisen (meiner Meinung nach sehr angebrachten) Nationalstolz!
    Alleine der Grad an Freiheit hier sollte einen stolz auf nser Land machen, hinzu kommen das, natürlich nicht perfekte aber von den Leuten die es missbrauchen und evtl Langzeitarbeitslosen, bzw Sozialhilfeemüfängern abgesehen doch recht vorbildliche Sozialsystem. (Da der Thread ja nicht auf das Thema angelegt ist nur noch eins dazu: Das System ist vielleicht nicht perfekt aber definitv eins der besten der Welt)
    Dazu kommen dann noch die Vorreiterpostion in Sachen Umweltschutz und Menschenrechte und auc unser Wahlsystem. Es gibt noch ne Menge anderer kleinerer Gründe, die ich jetzt einfach mal großzügig unterschlage.
    Wer jetzt mit dem Argument kommt dass es ja nur das Land ist in dem wir lebenund nicht wirklich Grund haben darauf stolz zu sein, ist hat das Prinzip der Demokratie in meinen Augen missverstanden!!
  • Nationalstolz ist für mich eine der sinnlosesten Empfindungen, die ein Mensch entwickeln kann.

    Was hat die Leistung einer Nation (zu verstehen als die Menge der Menschen innerhalb eines Nationalstaats) bitte mit dem zu tun, was ich als Einzelner leiste?

    Man kann vielleicht Stolz darauf sein, dass man seinen Teil zum Erfolg einer Nation beigetragen hat, aber bestimmt nicht darauf, ein Teil dieser Nation zu sein. Die allermeisten haben die Staatsbürgerschaft nämlich weder angenommen noch verdient, sondern wurden hineingeboren. Wo bleibt da Platz auf irgendwas stolz zu sein?

    Ich kanns verstehen, wenn jemand Stolz darauf ist, zum diesjährigen Abiturjahrgang zu gehören, da gibts nämlich Kriterien nach denen die Beteiligten ausgewählt werden. Die Zusammenstellung eines Volkes hingegen ist im Großen und Ganzen willkürlich.

    €: Wenn jemand glücklich ist, hier leben zu dürfen, verstehe ich das natürlich, denn mir ist es auch lieber hier zu leben als z.B. in Äthiopien. Aber "Stolz" auf eine Nation/meine Nationalität ist für mich was anderes (etwas Sinnloses, siehe oben). Ich würde auch so empfinden, wenn ich Deutsch-Pole-Iraner (kenne einen) wäre und hier nur Asyl genießen würde.

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von kola. ()

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    Supporter for Life

  • VolkerRacho schrieb:

    Das System ist vielleicht nicht perfekt aber definitv eins der besten der Welt)


    und genau das erkennt leider kaum jemand :/
    selbst unser oft kritisiertes gesundheitssystem ist, trotz schwächen wie zb die tatsache das privatpatienten extrem bevorteilt sind, eines der besten auf diesem planeten.
    wir sollten einfach mal weniger meckern und positive sachen sehen :)
    beispiel benzinpreise: vor einem halben jahr kam annähernd jeden tag in den nachrichten: "Benzinpreise auf Rekordhoch! -1,60 €"
    heute war der benzin preis auf dem niedrigsten stand seit über 4 jahren. leider geht sowas meist unter all den schlechten nachrichten unter :/
    [team_Alliance]
  • kola. schrieb:

    Nationalstolz ist für mich eine der sinnlosesten Empfindungen, die ein Mensch entwickeln kann.

    Was hat die Leistung einer Nation (zu verstehen als die Menge der Menschen innerhalb eines Nationalstaats) bitte mit dem zu tun, was ich als Einzelner leiste?

    Man kann vielleicht Stolz darauf sein, dass man seinen Teil zum Erfolg einer Nation beigetragen hat, aber bestimmt nicht darauf, ein Teil dieser Nation zu sein. Die allermeisten haben die Staatsbürgerschaft nämlich weder angenommen noch verdient, sondern wurden hineingeboren. Wo bleibt da Platz auf irgendwas stolz zu sein?

    Ich kanns verstehen, wenn jemand Stolz darauf ist, zum diesjährigen Abiturjahrgang zu gehören, da gibts nämlich Kriterien nach denen die Beteiligten ausgewählt werden. Die Zusammenstellung eines Volkes hingegen ist im großen und ganzen willkürlich.

    €: Wenn jemand glücklich ist, hier leben zu dürfen, verstehe ich das natürlich, denn mir ist es auch lieber hier zu leben als z.B. in Äthiopien. Aber "Stolz" auf eine Nation/meine Nationalität ist für mich was anderes (etwas Sinnloses, siehe oben). Ich würde auch so empfinden, wenn ich Deutsch-Pole-Iraner (kenne einen) wäre und hier nur Asyl genießen würde.
    Nun gut, vielleicht habe ich mit Stolz den falschen Begriff gewählt. Ergibt, nach kurzem nachdenken, Sinn was du da sagst. Sagen wir mal, ich bin einfach "glücklich" Deutscher zu sein. ;>
    It's all about the music!
  • Nationalstolz ist immer schwierig - das Pendant zum Fremdschämen kann sehr kontrovers aufgefasst werden.
    Eigentlich kann ich auf Leistungen von anderen nicht stolz sein, Respekt, Bewunderung, oder der Wunsch diese zu verbreiten/sich als Anhänger dieser zu identifizieren ist verständlich und steht für mich außerhalb von Kritik.
    Auf dem Grundsatz eines demokratischen System das EIGENTLICH Minderheiten anerkennt (da sehe ich deutliche Defizite in der Realität) und das stabil und erfolgreich läuft, kann man durchaus mit einem "ich bin Teil davon, mir geht es gut" in die Welt gehen.
    Politisches Desinteresse finde ich daher schlimm, da es unsere veralteten,schwunglosen Politik nur noch mehr den Wind aus den Segeln nimmt.
    Ich verteide Deutschland damit nicht in allen Punkten, endlos zähe Bürokratie und gerade fehlende Öffentlichwirksamkeit der Polizei (falsches Vorgehen, Deeskalation - haha) bieten da genug Ansatz zur Kritik. Besonders Unterhaltungen mit Fußbalfans sind hier als die eine extreme Seite imer sehr interessant.
    Wenn man allerdings an die Idee an sich glaubt und sich zumindest etwas dafür einsetzt diese umzusetzen, finde ich Stolz (bei Eigeninitiative) nicht unangebracht.
    I wanna look into the mirror and say,
    I did it my way

    A.I.

  • ich warte jetzt auf monster 3-seiten posts von juff und achso, werfe aber vorher mal noch paar dinge ein, die mich hier jucken,
    wozu ich aber grade keine zeit/motivation habe, mehr bzw. ausführlicher zu schreiben:

    - zu viel stress(alles muss immer pünktlich sein. alles muss adrett sein. terminkalender und zeiten für einen deutschen = ftw. geh mal nach spanien.
    die zeigen dir einen vogel. essen später, gehen später ins bett, kommen später zu verabredungen, leben gechillter. es gibt da kein "zu spät kommen",
    da nie feste zeiten ausgemacht werden. wenn du sagst "um 11" kannst du selber 20 nach kommen und es juckt kein schwein. kanada ist es auch nicht
    viel anders. wenn du aber in d-land eine minute zu spät bist wirst du gefeuert/getadelt, whatever. und das zieht sich durchs ganze leben. kopfschmerzen bishin zu migräne, rücken/wirbelprobleme, mangelnder sport/freizeit usw...teufelskreis. wir stressen uns _mega_.)

    - zu viele ausländer (wir lassen zu viel rein was dann hier nur rumsitzt, oder massenhaft arbeitsplätze einnimmt. dazu noch das verhalten dass von vielen leider an den
    tag gelegt wird. sicher gibt es ausnahmen und ich möchte auf keinen fall alle über einen kamm scheren. aber viel zu viele halten sich einfach nicht an die "spielregeln",
    oder vergessen zu oft, dass sie eigentlich hier nur "gäste" sind. und dass es in berlin, der hauptstadt deutschlands, ernsthaft restaurants gibt, auf dem kurfürstendamm(!!),
    wo man als deutscher NICHT MAL BEDIENT wird, halte ich für eine der schlimmsten tatsachen unserer zeit. tml, aber discuss...)

    - zu viel definiert sich über geld+titel (ohne einen doktortitel bist du in der akademischen welt nichts. ein furz. sry aber 90% sieht dich dann als halbgelehrten oder
    pseudo-schlaumeier an, niemand nimmt dich in den höchsten kreisen richtig ernst. und geld spielt erst recht mit rein, denn bildung definiert sich ja auch oft (und leider!)
    über geld. studieren kostet geld, weiterbilden kostet geld, alles kostet geld. und wer keines hat, kann es seinen kindern nicht bieten. über das vielzitierte "vitamin B"
    was den dritten baustein dieser teufelspyramide darstellt, brauchen wir ja gar nicht erst reden. wer leute kennt, hat gewonnen. X bringt Y da rein, A versorgt B dort was,
    C hilft D da weiter, usw. beziehungen ftw.)

    - zunehmende große fresse der jugend(verfall der sitten, verfall der kultur, verfall der kunst. da wird mir schon schlecht wenn ich nur dran denke und ich möchte das auch
    kaum weiter ausführen. aber fragt euch einfach mal selbst: wann wart ihr das letzte mal im theater? im museum? auf einer vernisage? oder wann habt ihr euch einfach
    das letzte mal in euren garten gesetzt, ohne musik, ohne leute oder störfaktoren, und habt einen baum/eine blume/ein beet betrachtet? wann habt ihr das letzte mal
    der natur zugeschaut, und euch gefragt, wie kostbar sie eigentlich ist? und wo wir uns das recht hernehmen, sie zu zerstören, ganze wälder zu roden, etc etc...sry mates.)

    - zu viele sozialschmarotzer(hi arbeitslosigkeit. brauche ich wohl auch nichts dazu sagen...)


    fazit: kein schlechtes land, sozialsystem ist top, bildungssystem ist nicht schlecht aber ausbaubar, wirtschaftlich stehen wir auch nicht schlecht da(auch wenn unsere kinder noch
    schulden haben werden und uboote nach israel schicken :ugly: :ugly: :ugly: , aber egal...) und ich bin auch nicht "nicht" stolz darauf, ein deutscher zu sein(was eine floskel^^ gogo BILD),
    aber dennoch gibt es viel schlechtes und änderungswürdiges, daher sollte man ab und zu mal seine rosarote brille abnehmen, und einfach mal ein bisschen über die welt
    nachdenken. solves hab ich gehört. :)
    in diesem sinne..
    MfG

    "You wanted life
    - I showed you love."
    Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)
    ---

    Boo^ schrieb:

    Seraph. Connecting people.
  • Azuphre schrieb:

    - das ewige Nachttragen des 2.WK´s hemmt viele Menschen einen Nationalstolz zu entwickeln. Ich persönlich bin zwar nicht besonders Stolz auf unser Land, allerdings würde dieses Lebensgefühl sich in kleinere Strukturen (siehe amerikanisches Schulsystem - stolz auf die Schule (Amerikas Lernsystem ist fürn Arsch, das Drumherum erachte ich für positiv, wenn auch nicht ganz ungefährlich (Rambo-Nation?!))) ausbreiten und somit eine "Yes, we can" Einstellung verbreiten, die sich positiv auf den gesamten Umgang miteinander auswirkt.
    Versuch mal nach 60 Jahren "Ihr seid schuld an allem Schlechtem auf der Welt" wieder ein gescheites Nationalbewusstsein zu wecken, ohne dabei von irgendwelchen asozialen 'Autonomen'/Abschaum als Nazi tituliert zu werden. Es geht einfach noch nicht, vllt wird es sich mal ändern, aber zur Zeit sehe ich da schwarz.

    Azuphre schrieb:

    - Konservatives: Ich beobachte, ohne selber Vergleichserfahrungen im Ausland gemacht zu haben, einen starken Generationenkonflikt, der zum einen aus demographischen Problemen, zum Anderen aus Wertewandel (nach dem Krieg fleißig/Diziplin, dann langsame Lockerung richtung Hippies, rückkehr traditioneller Werte im Kontrast zu einer ungebildeten Spaßgesellschaft) enstehen können und grundsätzlich viel Kommunikation im Keim ersticken, was zu unpersönlichem, unfreundlichem Verhalten führt
    Der Generationenkonflikt ist so alt, wie der Begriff 'Generation' selbst. Daran kann man nichts ändern, ist ja auch nicht schlimm, ohne Konflikte hätten wir wohl überhaupt keine Progression mehr. Dass die Spaß&Freizeitgesellschaft zum scheitern verurteilt ist sollte sowieso jedem klar sein.

    Ansonsten kann man Seraph nur zustimmen.
  • Wenn die Deutschen was machen, dann machen sies richtig!

    Fast alle Länder haben Völkermorde und Genocide in ihrer Geschichte zu verantworten ( zum Beispiel auch Amerika mit der Versklavung der Schwarzen und auch noch der heutigen Rassendifferenzen, trotzdem rümpfen sie über einen Deutschen die Nase wenn er Stolz auf sein Land ist ). Gut Deutschland hats halt richtig gemacht und es durchgezogen ( klingt hart, aber ich bin Jude, meine Urgroßeltern wurden in KZs hingerichtet, trotzdem sehe ich Deutschland nicht als die Bösen an und kann teilweise verstehen warum viele Leute damals an Hitler geglaubt haben. ). Ich bin weder in Deutschland geboren, noch richtig aufgewachsen was wohl auch der Grund dafür ist, das ich soetwas wie Stolz nicht für einen Zufall ( es ist eben nur Zufall in welchem Land man geboren wird ;) ) empfinde.

    Es gibt viele Probleme in der deutschen Mentalität, wobei nicht alle Probleme rein von Deutschen ausgehen oder auf Deutschland begrenzt sind. Deutschland hat eine Demokratie, allerdings sind die Regierungen seit Jahrzehnten fast gleich und es gibt kaum einen nennenswerten Unterschied ( wie z.B. in Amerika, dort ist der Unterschied zwischen den Regierungsperioden von Demokraten und Republikanern ab und zu sehr gewaltigt, was Finanzen und Politik angeht ). Und darin sehe ich auch ein großes Problem der Politik, sie ist festgefahren und genau deswegen interessieren sich viele Jugendliche nicht mehr dafür, da einfach der Glauben fehlt wirklich etwas verändern zu können. Wenn man bedenkt das Barack Obama hundertausende von Menschen dazu gebracht hat sich in einem eiskalten Park zu versammeln nur um Ihn sprechen zu hören, zeichnet sich doch ein großer Unterschied ab. Wenn hierzulande gewählt wird, gehen die wenigsten zu Reden und selbst wenn wird es nie eine solche Euphorie geben wie in Amerika. ( Ich hör mal auf weiter auf Merkel rumzureiten, will ja eh keiner :P ).

    Gesundheitssystem ist natürlich im Vergleich zu anderen Ländern hervorragend, aber auch genau da liegen die Tücken. Mediziner sind immer häufiger damit beschäftigt sich um Medikamentenpreise, Steuern und Praxispreise sorgen zu machen als um die Patienten. Rettungsfahrzeuge werden dazu missbraucht inkompetente Alkoholleichen zu versorgen obwohl es mich persönlich nicht stören würde ob der verreckt ( ja auch wenns mein bester Freund ist, wer so dumm ist und sich tot säuft hats nicht anders verdient! ). Ganz zu schweigen vom leidigen Zweiklassensystem von Privat und Kassenpatienten und der fehlerhaften Hilfe der Regierung. ( Wer die neue Gesundheitsreform verfolgt hat weiß das dieser vielzietierte Buyout mit den neuen Karten und dergleichen rein gar nichts verändern wird auser Steuern zu verschlingen. )

    Dann wären da noch die besten Sündenböcke: Die Ausländer! Fakt ist das etwa 20% der in Deutschland lebenden Einwohner einen Migrationshintergrund haben ( 8,2% haben keinen deutschen Pass ). Das Allein ist eigentlich kein Problem, da Ausländer nicht gleich schlecht bedeuted. Ich selber bin ebenfalls Deutscher mit Migrationshintergrund, da ich in Israel geboren wurde, aber inzwischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit habe. Das Problem sind die Ausländer, die weder arbeiten, noch Steuern zahlen und dann Schwarzarbeiten gehen. Wegen solchen Personen haben andere, die wirklich versuchen sich anzupassen, Probleme. Und genau da sollte Deutschland reagieren! Es kann nicht angehen, das türkische ( Ich nehme die Türken, da sie bei weitem den größten Ausländeranteil bilden ) Großfamilien nach Deutschland einwandern, aber weder der Vater noch die Mutter oder einer der Söhne versucht Arbeit zu finden und stattdessen Vater Staat dafür zahlen lassen. Genau solche Fälle sollten wieder abgeschoben werden! Ich kenne auch viele Ausländer die kein einziges Wort Deutsch sprechen, aber von Hartz4 leben und irgendwie läuft in solchen Fällen etwas falsch.

    Und das in meinen Augen größte Problem ist das Bildungssystem. Es wird immer weniger für Schulen ausgegeben, immer häufiger trifft man unqualifizierte Lehrkräfte ( ich hatte selber 3 auf dem Gymnasium ) oder schlichtweg überforderte Lehrer. Das BurnOut Syndrom ist heutzutage die häufigste Krankheit die bei Lehrern anzutreffen ist, noch vor einer simplen Grippe. Dazu kommt das immer weniger Jugendliche Respekt vor den Lehrern haben, sie teilweise sogar misshandeln oder einfach nicht ernst nehmen. Es gibt teilweise in Berlin schon Schulen die eine private Sicherheitsfirma beauftragen mussten um ihre Schule zu sichern und so Gewalttaten einzuschränken. Daran sind weder Staat noch Schule Schuld sondern die Eltern und die Jugendlichen selber, die es für "cool" halten andere zu verprügeln, das aufzunehmen und dann ins Internet zu stellen.

    Über dieses Thema könnte man mit Sicherheit noch stundenlang weiterschreiben, vorallem auf die Degenerierung der Jugendlichen und den Verfall der Moral, Ethik, Anstand und sozialem Verhalten, aber da bin ich schlicht zu faul für. Und solang ein Land solch ein Ausmaß an Problem hat, wird es wohl schwer sein darauf richtig "stolz" zu sein oder Respekt zu haben ^^
  • C.r[a]s.h stimme ich zu 99% zu.
    Vielleicht nicht bei den Medizinern, weil ich da etwas näher dran bin: Die müssen sich nicht über Preise Gedanken machen, sondern über Bürokratie - das Hauptproblem in unserem Land!
    Ich habe mal irgendwo gehört, dass 80% der Steuergesetze auf der WELT (!!!) Deutschlands Steuergesetze sind - und ähnlich sieht es mit anderen Gesetzen wohl aus.

    Mein Vater ist Zahnarzt, und wenn ich die dämlichen Auflagen sehe, die er hat (und die meisten Betriebe auch) wird mir einfach nur schlecht. Ein paar Beispiele:

    -jedes medizinische Instrument muss eine Identifikationsnummer haben. Jedes! Wenn dieses Instrument sterilisiert wird, wird dies entsprechend eingetragen. Ob dies ein kleines Spiegelchen ist oder eine Sonde, egal...teilweise sind die Instrumente kleiner als eine Stecknadel und werden zu Hunderten genutzt.

    -Feuerlöscher müssen gekennzeichnet werden. Super, mit einem Feuerlöscher in einem Schrank kann ich das verstehen...aber warum muss über einen Feuerlöscher, der an der Wand hängt, ein...äh...Bild eines Feuerlöschers gehängt werden? Die Idioten, die sich das ausgedacht haben, gehören doch wohl weggesperrt!

    Genauso sieht das woanders auch aus.

    Aber wie gesagt: ansonsten stimme ich C.r[a]s.h zu ;-)
    I'm not a coward, I've just never been tested
    I'd like to think that if I was I'd pass
    Look at the tested and think There but for the grace go I!
    Might be a coward, I'm afraid of what I might find out
  • hm, hier wurden eigentlich schon so gut wie alle aspekte meiner eigenen meinung genannt daher kann ich mich sehr kurz fassen.

    ich bin froh in deutschland zu leben und mag grade die eigenheiten der deutschen mentalität sehr. dazu gehört eben auch die pünktlichkeit, genauigkeit, der arbeitswillen, die leistungsbereitschaft usw., also all das was man als die "deutschen Tugenden" bezeichnet. ganz ehrlich, mich nervt es wenn mein brasilianischer Trainer ne halbe Stunde zu spät zum Training erscheint und dann meint das nur mit einem Lächeln und ner Entschuldigungsfloskel beseitigen zu können. Da lobe ich mir die deutsche Pünktlichkeit ; )

    Logischerweise ist nicht alles an der deutschen Mentalität supertoll, grade kleinbürgerliches Gehabe welches in allen Schichten unserer Gesellschaft verbreitet ist geht mir teilweise gehörig auf den Sack (beim Renovieren:"Da müssen sie aber nochmal drübermalen, da sieht man immernoch einen grauen Schatten!" - ja, unter Flutlicht und wenn man mit der Nase draufhängt...), aber grundsätzlich kann ich mich mit der deutschen Mentalität sehr gut anfreunden. Ich sehe da eher die positiven Seiten die unsre hohe Genauigkeit nunmal hervorbringt anstatt mich nur über die negativen Auswirkungen zu ärgern.

    Ich würde mir lediglich wünschen dass die Menschen grundsätzlich positiver eingestellt wären, also etwas von dem berühmten amerikanischen "wir können das schaffen!" Gefühl praktizieren würden, ohne dabei gleich so lächerlich euphorisch zu werden wie die Amis = ) Denn grade die deutsche Zurückhaltung in vielen Dingen gefällt mir deutlich besser als von jedem Menschen den man nichtmal kennt direkt zugequatscht zu werden. Ist wohl aber eine sehr persönliche Sache, glaube dass viele Menschen sich sehr wünschen würden dass die Leute mehr auf sie zugehen und offener sind - mir reicht es aber so wie es ist vollkommen aus. Kann natürlich auch daran liegen dass ich selbst ein sehr offener Mensch bin und daher keine Kontaktschwierigkeiten habe = )

    Am besten an Deutschland finde ich immernoch die Sprache, damit kann man so herrlich schräge Sachen machen und sich teilweise wirklich sehr toll ausdrücken. Insgesamt würde ich sagen dass in meinen Augen Deutschland eines der gesegnetsten Länder dieser Welt ist in vielerlei Hinsicht. Bissel mehr Sonne und eine positivere Grundeinstellung wären toll, aber ansonsten gehts uns schon zieeeemlich gut.

    Die Italiener haben die Mafia und einen durchgeknallten Staatschef, die Franzosen ein sehr seltsames Regierungssystem was ans Mittelalter erinnert und sind irgendwie nicht sehr offen gegeüber fremden Einflüssen, die Schweizer sind nicht in der EU und haben schon deshalb verloren, die Briten haben nicht den Euro (arme Schweine.) und von den Amis will ich erst garnicht anfangen, aber wer sich allein nur das Rechtssystem anschaut kriegt das kalte Grausen. Wenn ich auswandern würde dann nach Schweden, das ist das einzige Land was ich persönlich genauso hoch schätze (und in so manchen Sachen sogar höher, MUSIK! METAL! YEAH!) wie Deutschland. Doch, ich bin wirklich froh hier zu leben trotz aller Probleme, aber welches Land ist schon perfekt (außer vllt Schweden)?
  • Kann hier fast allem grob zustimmen, aber ich möchte kurz den Punkt von CRASH mit dem Amerika-Obama-Vergleich aufgreifen:

    Das kann man so nicht sagen, wie du das ausdrückst, dass hier keine Leute zu reden gehen wie bei Obama. Der Fakt ist zwar korrekt, aber ist das wirklich wünschenswert?
    Ich mein, was die Amis z.T. abziehen ist einfach nur Selbstprofilierung und absolut forcierter Populismus.
    Das ist in meinen Augen nicht wirklich erstrebenswert. Man sollte, so denke ich, Parteien wählen, weil man hinter deren Konzept steht und nicht einzelne Personen, die einen Kult um sich selbst im Wahlkampf veranstalten, dass esnicht mehr feierlich ist.
    Gerade der noch recht "unerfahrene" Obama hat dieses Mittel massiv für sich genutzt. Wer Reden von ihm im Fernsehen oder Internet gesehen/gelesen hat, der weiß, dass da inhaltlich doch recht wenig rüberkam was Lösungsvorschläge anging.
    Klar hat er Pläne bzgl. der Wirtschaftsstabilisierung und des Kranken,- und Sozialsystems, aber der Fokus lag bei ihm immer darauf, die Leute mit seiner mentalen Stärke, seiner Herkunft, seiner Lebensgeschichte, seinen persönlichen Ambitionen und Vorteilen gegenüber Weißen bzw. der Bush-Regierung herauszuheben.

    In Deutschland kam die Schröder-Regierung diesem schon recht nahe und das Ende vom Lied war, dass der gute Gerd ziemlich viel Mist verzapft hat, aber es keiner sehen wollte, weil er so "lustige" Fernsehauftritte hatte. Klar war er fähig, aber vor allem war er fähig sich selbst darzustellen in den Medien. Ich denke das sollte man auch beachten, wenn man dem Deutschen fehlenden Enthusiasmus bzw mangelndes Interesse an der Politik vorwirft.

    Denke es liegt nicht an der Mentalität der Deutschen oder Amis wie begeistert man von Politik ist, sondern die Art wie in den beiden Länder jeweils Politik und Wahlkampf etc betrieben wird, ausschlaggebend für die Grundhaltung diesbezüglich der Menschen ist. Und hier sehe ich es nicht als negativen Punkt, ass die Deutschen nicht so massiv Reden anschauen wie die Amis... ;)

    Der Punkt mit der stagnierenden Politik was die Inhalte angeht kannst du so auch nicht stehen lassen, jedenfalls nicht im vergleich zu den Amis. Zwar gebe ich dir weitestgehend recht, dass es hier z.T. egal ist, ob SPD+Grüne oder CDU und FDP oder ne große Koalition wie atm an der Macht ist, was die Ergebnisse anbetrifft, jedoch ist das bei den Amis im großen und ganzen nicht anders. Und wenn, dann liegt es an der Gesamtstruktur der deutschen Politik, die mit massiven Föderalismus einfach recht wenig Freiräume hat. Dazu das ewige Wechselspiel zwischen Bundestag und Bundesrat (was ja aus dem Föderalismus hervorgeht, da meist die Mehrheit im Bundestag die Minderheit im Rat stellt und damit der Rat viele, viele Beschlüsse boykottieren kann). Da ist es nicht so einfach bahnbrechende Maßnahmen durchzubringen. Dafür geht es unseren Politikern viel zu sehr um persönliche Macht, als um den Willen im Sinne des Landes irgendetwas zu bewegen.

    Joah, soviel dazu.
    Über das Bildungssystem könnt ich jetzt seitenlang meine persönliche Meinung referieren, aber das würde ausarten, deshalb rautiere ich da Crash einfach mal. ;)
    Das Gesundheitssystem wiederum würde ich so nicht infrage stellen, da wir da weltweit doch recht gut darstehen und die Kritikpunkte die du anbringst sind vllt. nachvollziehbar, aber letztendlich ist so ein System wie das unsere sehr kostenintensiv. Wenn man sich da mal den Jahreshaushalt unserer Regierung anschaut und einem die knapp 25 MRD (!!!) Euro für Rüstung und Militär ins Auge fallen, dann kann über die Kohle die das Gesundheitssystem verschlingt fast lachen. Denn wenn iwr imo eins nicht brauchen sind es Panzer und Waffen. Peace :)

    Noch ein kurzer Nachsatz zum Bildungssystem im Zusammenhang mit der pessimistischen Einstellung vieler Deutschen: Ich denke, dass unser Bildungssystem so falsch aufgebaut ist, dass es den Kindern schon gar nicht mehr anders möglich ist als negativ in die Zukunft zu schauen und grade die Schul/Kind-Zeit prägt massiv. Ich meine jetzt nicht wie Crash irgendwelche Infrastrukturellen/finanziellen Dinge (obwohl du da recht hast), sondern vielmehr das Schule in dem System und mit den Inhalten einfach keinen Spaß macht und z.T. auch nicht vernünftig aufs Leben vorbereitet.
    Die Schule will keine Querdenker und Querolanten. Sie wollen Ja-Sager und Mitläufer, keinen der aus der Reihe tanzt und im Lehrbuch schon ein Kapitel weiter ist als der Lehrer. Das liegt z.T. an den Lehrern aber vor allem am System, was es den Schülern sehr schwierig macht positiv gestimmt ins Berufs- und Erwachsenenleben zu starten. Wie schon gesagt möchte ich jetzt nicht ausholen um meine Meinung da zu bekräftigen, da das zu lange dauern würde, aber um zum TOPIC die Kurve zu kriegen, liegt in den verstrickten Wirren unserer Bildungspolitik die Ursache begraben, warum "der Deutsche" von Natur aus nicht der Optimist vor dem Herrn ist.

    Aber im großen und ganzen bin ich doch recht zufrieden mit meiner Nationalität und wenn man sich die Fussball-Weltmeisterschaft 2006 bei uns anschaut...was da für eine Euphorie herrschte, dann muss man einsehen, dass auch wir deutschen optimistisch und überschwänglich sein können :) Das hat mich (trotz am Ende nur Platz 3) stolz gemacht.

    Zum Ende noch kurz: Finds n Super-Thread mit größtenteils sehr geistreichen Einwänden und Posts. Good Job!


    Edit: Sorry, dass es so politisch wurde, am die Politik ist denke ich ein sehr großer, prägender Teil eines Staats. ;)


    PS: Sich hier über die Ausländerproblematik auzulassen bzw. auslassen zu wollen halte ich persönlich für vermessen, da dieses Problem schon zu Nachkriegszeiten entstanden ist. Denke aber das wir da auf nem ganz guten Weg sind, außer wenn der der neue Grünen-Chef Özdemir tatsächlich zeitnah sein "Türkisch an deutschen Schulen als Pflichtfach und zusätzlich Schulen nur für Türken"-Programm durchbringen. Das wäre imo fatal.
  • Natürlich kann man die Glorifizierung der Amerikaner nicht mit Deutschland vergleichen, aber diese Massenbewegungen und die Identifikation mit der jeweiligen Partei bzw. dem Kandidaten finde ich doch sehr erstaunlich. ( Ob das nun immer von Vorteil ist sei dahingestellt und ist reine Ansichts- und Diskussionssache, ich rede allgemein von dieser Bewegung. ) Oder kennt ihr jemanden in Deutschland der sagt: "Woah ja die Merkel, die is genauso wie ich, die packt das, mit der kann ich mich identifizieren." Ich nicht und das liegt in dem Misstrauen was vorallem die Jugend gegen die Politik hegt. Wenn man sich die Politik von Heute anschaut sind das meiste nur leere Phrasen und billiger Wahlkampfausverkauf. Siehe z.B. die Jugendschutzgesetze, "Killerspiel-Debatte", Datenschutzproblematik, Schäuble ( der hat seinen Extraplatz redlich verdient! ), die neuen BKA Gesetze ( auch wenn sie abgeschwächt worden sind sie in meinen Augen verfassungswidrig und stehen dem BKA einfach nicht zu ) oder die ach so tollen Gesundheits und Bildungsreformen der letzten Jahre. In der Politik geht einfach nichts mehr vorwärts, immer nur alte Leute, die keinen richtigen Bezug zur Realität mehr haben und die einfach nur noch an ihre Abfindung und ihre fetten Bäuche denken. Ich war früher ein Bewunderer von Joschka Fischer, da er einfach bodenständiger war ( inzwischen ist er auch nichts weiter als das oben genannte ), aber ich denke Deutschland ist einfach reif für einen Machtwechsel, der keine der jetzigen Parteien angehören sollte. ( Ich bin zum Beispiel aktives Mitglied der Piratenpartei Deutschlands, auch wenn das viele als Spaß ansehen, wenn man sich das Parteiprogramm durchliest, finden sich vorallem Jugendliche und Internetkenner häufig wieder ).

    Zum Gesundheitssystem: Ich sage ja auch nicht das es schlecht ist, Gott bewahre, ich bin glücklich das wir eine so gute medizinische Versorgung haben, vorallem wenn man sie mit anderen Ländern vergleicht, ich meinte nur das es auch hier noch nachholbedarf gibt ;)

    @Ps: Der Herr Özdemir will doch gar keine rein türkischen Schulen durchbringen. Das war lediglich eine dämliche BILD Meldung, die leider auch von vielen ernster zunehmenden Zeitungen übernommen wurden. Er meinte lediglich das es mehr türkische Unterrichtsoptionen unterstützen würde, z.B. auch Türkisch Unterricht, was eigentlich nichts besonderes ist. In der Nähe der französischen Grenze wird auch in der Grundschule Französisch unterrichtet, inzwischen auch teilweise englisch, da könnte ich es auch verstehen das wenn sich Schüler dafür interessieren, sie auch türkisch lernen können. Der Herr Özdemir ist keineswegs für Trennung sondern für viel mehr Integration: ( Zitat von Özdemir zur Nachrichtenagentur dpa: "Die Karriere von Politikern sollte nach Özdemirs Ansicht nicht vom Glaubensbekenntnis oder der Abstammung abhängen." ) ( bildblog.de/4013/bild-schreibt…emir-gegner-lesen-wollen/ ein sehr informativer Link über den Herr wie ich finde ^^ ).

    So das wars auch wieder von mir :D
  • ich bin nicht wirklich stolz ein österreicher zu sein...
    ja ich bin stolz auf die guten sachen (abschaffen der studiengebühren danke :D )
    aber das die rechten parteien so nett zugelegt ham letzte wahlen da kann und will ich nicht stolz drauf sein.
    ich seh auch "österreich" nicht als meine "heimat"
    des is für mich mauerbach bzw wien. (ich mein was hab ich mit am tiroler zu tun :D )
    naja ich find ja auch leute lächerlich die fußballschals (fanschals allgemein) außerhalb des stadions tragen.
  • @ feniox
    Gerade die uns immer angehängte Nazi-Vergangenheit empfinde ich (nicht für mich selber) als unglaublich hemmend und störend. Es ist schade, dass mit diesem Kapitel in einer Generation, die nichts mehr damit zu tun hat (nein, ich sehe mich nicht verantwortlich für das "Erbe" der Großelterngeneration) immer noch nicht abgeschlossen wurde. Information und Diskussion sind schön und gut (und wichtig) aber Fremdschämen und eine Hochstilisierung zum wichtigsten aktuellen deutschen Thema sind sehr negativ/schade.

    zu Ausländern:
    Leicht konservative Ansichten gegenüber Ausländern sind selten geduldet, obwohl sie meiner Meinung nach oft realistisch/sinnvoll sind. Schmarotzer deutscher Staatsbürgerschaft sind ebenso schlimm, was jedoch kein Argument dafür ist, Ausländer ohne berufliche Perspektive einreisen zu lassen/sich beständig gegen Abschiebungen zu wehren. Aktive Integrationspolitik (hier schwierig - gegenseitiger Respekt, ältere Generationen tendieren eher zu abwertenden Ausssagen - auch schade) ,aber auch die Pflicht die Amtssprache deutsch zu beherrschen und Traditionen des Landes anzuerkennen (privat darf selbstredend niemand seine Lebensweise vorgeschreiben werden, solange sie andere nicht behindert) sehe ich als Kernelemente.

    Dass ein grundsätzlicher Generationenkonflikt so alt ist wie die Menschheit selber, kann ich nur unterschreiben, wobei ich die gegenseitige Skepsis für viel schlimmer, als echte Auseinenadersetzung/Diskussion, halte.


    hier nicht weiterlesen, falls sinnlose Anekdoten mit Situationskomik geflamt werden^^
    Habe zum Beispiel einen Schwarzen im Verein (guter Freund, superlieber Kerl). Als wir im Sommer draußen locker zockten, konnten wir in dunkel und hell (shirts) unterteilen. Unter Freunden, die gerne mal mit einem Klischee spielen, fiel der Satz: "xyz was machst du bei den Hellen?" *insert allgemeines Situationsgrinsen*
    gerade in diesem Moment kam unsere örtliche Sicherheitskraft (ähnlich 1-euro jobber - nicht ausgebildet/pädagogisch unqualifiziert/völliger Fehlschlag) vorbei und guckte komplett abwertend - völlig verkrampfte "Korrektheit", finde ich schade
    dass er uns danach fragte, ob in unseren Wasserfalschen Vodka enthalten sei (Sport!), während neben uns eine Gruppe Hauptschüler die Mülleimer zerlegte, gab mir dann auch darin recht, dass bei den Einstellungskriterien wohl einiges schiefgelaufen ist ;)

    edit: übrigens einige schöne Antworten, von denen ich große Teile rautiere , von wegen schlimme dotasource Gemeinde :)


    :xmas:
    I wanna look into the mirror and say,
    I did it my way

    A.I.

  • Also ich bin Anti-gegen-Alles und verbreite überall schlechte Laune und Hass.
    Vielen Leuten ist es auch peinlich zur gleichen Nationalität wie der meinen zu gehören und so auf einer Stufe mit mir stehen zu müssen.
    Somit bin ich - zumindest in meinem egozentrischen Weltbild - der Mittelpunkt der Welt, ähm, der Grund für Deutschlands schlechte Laune.
    ...und außerdem bist du ein Lauchkopf!

    Last name "ever", first name "greatest"
  • ich hab nüsch gegen deutsche und könnte mich durchaus, als einen bezeichnen, aber Nationalstolz ist für Leute die A: keine hobbys haben und B: auf nichts anderes Stolz sein können
    ich halte nichts von Nationalstolz

    :sthread:
    Peace is everyone's buisness war is just buisness
  • Seraph schrieb:

    - zu viel stress(alles muss immer pünktlich sein. alles muss adrett sein. terminkalender und zeiten für einen deutschen = ftw. geh mal nach spanien.
    die zeigen dir einen vogel. essen später, gehen später ins bett, kommen später zu verabredungen, leben gechillter. es gibt da kein "zu spät kommen",
    da nie feste zeiten ausgemacht werden. wenn du sagst "um 11" kannst du selber 20 nach kommen und es juckt kein schwein. kanada ist es auch nicht
    viel anders. wenn du aber in d-land eine minute zu spät bist wirst du gefeuert/getadelt, whatever. und das zieht sich durchs ganze leben. kopfschmerzen bishin zu migräne, rücken/wirbelprobleme, mangelnder sport/freizeit usw...teufelskreis. wir stressen uns _mega_.)
    lol, das ist gerade der deutsche Standardvorteil, dass du dich auf uns verlassen kannst. Einem Unternehmer bringt es nichts, wenn er irgendwo hingeht und dann eine Fabrik baut und etwas zu einem gewissen Termin herstellen will und dann kommen die Arbeiter nicht oder faulenzen rum. Pünktlichkeit ist auch sehr wichtig. Es ist kein Stress, den wir Deutschen uns da machen, wenn dann macht sich nur der Stress, der sich seine Zeit nicht richtig einteilen kann.

    Seraph schrieb:

    - zu viele ausländer (wir lassen zu viel rein was dann hier nur rumsitzt, oder massenhaft arbeitsplätze einnimmt. dazu noch das verhalten dass von vielen leider an den
    tag gelegt wird.
    ja, das ist sehr schade, aber da sich Deutsche nicht hinreichend vermehren und dass auch in Zukunft nicht machen werden, bist du da machtlos und wir werden sowieso irgendwann von der Bildfläche verschwinden. So wie es jetzt einen schwarzen Präsident in den USA gibt, wird es bei uns auch mal einen türkischen oder whatever geben.

    Seraph schrieb:

    - zu viel definiert sich über geld+titel (ohne einen doktortitel bist du in der akademischen welt nichts. ein furz. sry aber 90% sieht dich dann als halbgelehrten oder
    pseudo-schlaumeier an, niemand nimmt dich in den höchsten kreisen richtig ernst. und geld spielt erst recht mit rein, denn bildung definiert sich ja auch oft (und leider!)
    über geld. studieren kostet geld, weiterbilden kostet geld, alles kostet geld. und wer keines hat, kann es seinen kindern nicht bieten. über das vielzitierte "vitamin B"
    was den dritten baustein dieser teufelspyramide darstellt, brauchen wir ja gar nicht erst reden. wer leute kennt, hat gewonnen. X bringt Y da rein, A versorgt B dort was,
    C hilft D da weiter, usw. beziehungen ftw.)
    ein unausgereiftes Rängesystem wird es nicht nur in Deutschland geben. Desweiteren bin ich trotzdem noch der Ansicht, dass man es in Deutschland auch ohne starken finanziellen Hintergrund der Familie bis zum Diplom schaffen kann, wenn man es denn will. Studieren ist in Deutschland trotzdem noch scheiße billig, dass sollte nicht vergessen werden. Dass man aber auch kein Saus&Braus Leben hat, wie andere die den klassichen Weg Lehre mit 16 + Arbeit haben, stimmt auch, allerdings relativiert sich dass dann im späteren Lebensverlauf und da braucht auch keiner neidisch sein, dass andere dann später mal mehr verdienen, sie haben sich quasi ein "Lategame-Leben" ausgesucht :hardlol:
    Dass man es aus den ärmsten Verhältnissen nicht bis in die größten Kreise oder ohne große Anstrengung in eine nette Position schafft, ja, das stimmt leider, aber die Möglichkeit gegenüber seinen Eltern um 1 oder 2 soziale Schichten aufzusteigen hat jeder (sofern nicht dumm)

    Seraph schrieb:

    - zunehmende große fresse der jugend(verfall der sitten, verfall der kultur, verfall der kunst. da wird mir schon schlecht wenn ich nur dran denke und ich möchte das auch
    kaum weiter ausführen. aber fragt euch einfach mal selbst: wann wart ihr das letzte mal im theater? im museum? auf einer vernisage? oder wann habt ihr euch einfach
    das letzte mal in euren garten gesetzt, ohne musik, ohne leute oder störfaktoren, und habt einen baum/eine blume/ein beet betrachtet? wann habt ihr das letzte mal
    der natur zugeschaut, und euch gefragt, wie kostbar sie eigentlich ist? und wo wir uns das recht hernehmen, sie zu zerstören, ganze wälder zu roden, etc etc...sry mates.)
    du wirst alt :ugly: PC und so ist doch auch toll, klar dass das andere Sachen verdrängt. Und diese Naturromantik, also entweder kommst du aus der Stadt oder du solltest die Grünen wählen.

    C.r[a]s.h schrieb:

    Und das in meinen Augen größte Problem ist das Bildungssystem. Es wird immer weniger für Schulen ausgegeben, immer häufiger trifft man unqualifizierte Lehrkräfte ( ich hatte selber 3 auf dem Gymnasium ) oder schlichtweg überforderte Lehrer. Das BurnOut Syndrom ist heutzutage die häufigste Krankheit die bei Lehrern anzutreffen ist, noch vor einer simplen Grippe. Dazu kommt das immer weniger Jugendliche Respekt vor den Lehrern haben, sie teilweise sogar misshandeln oder einfach nicht ernst nehmen. Es gibt teilweise in Berlin schon Schulen die eine private Sicherheitsfirma beauftragen mussten um ihre Schule zu sichern und so Gewalttaten einzuschränken. Daran sind weder Staat noch Schule Schuld sondern die Eltern und die Jugendlichen selber, die es für "cool" halten andere zu verprügeln, das aufzunehmen und dann ins Internet zu stellen.
    Lehrer und Eltern sind auch nur ein Querschnitt der Gesellschaft. Fakt ist einfach, dass weder die besten eines Abiturjahrgangs noch die Geeignetesten den Lehrerberuf ergreifen. Das liegt imo maßgeblich an der Angst vor dem Beruf und vllt. auch an der Bezahlung. Wenn du wirklich was drauf hast, dann kannst du in der Wirtschaft halt mehr Geld verdienen. Imo sind die Auswahlkriterien für Lehrer auch grundlegend falsch und das Studium nicht immer sinnvoll und die lebenslange Arbeitsplatzgarantie zieht viele falsche Fünfziger an.

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