Selektion durch Bluttest?

    • Behinderte Menschen können genau so glücklich sein wie "normale" Menschen. Sie können sogar glücklicher sein. Oder unglücklicher. "Behinderung" allein, ist so ein schwammiger Begriff, ich hab auch einige Behinderungen und fühle mich nicht behindert. Behinderte Menschen haben keine Probleme mit sich selber. Sie haben höchstens Probleme mit sich selber, weil die Gesellschaft mit ihnen Probleme hat. Sie kennen ja nichts anderes, sie sind so geboren.
      Fakt ist aber, die Gesellschaft (und da zähle ich mich selbstverständlich mit dazu) ist egoistisch, die Gesellschaft hat Probleme mit behinderten Menschen, finanzielle Probleme und man weiss nicht, wie man mit ihnen umzugehen hat. Ich glaube ehrlich gesagt sehr wohl daran, dass die Behinderten die Abneigung spüren, die ihnen im Kontakt mit Menschen zwangsläufig entgegengebracht wird. Behinderte Menschen haben meist keine Aufgabe, keinen Sinn, warum sie auf der Welt sind. Der Wolf sorgt leistet seinen Beitrag, indem er auf die Jagd geht. Die Fliege will das Fortbestehen ihrer Art sichern, indem es Nachkommen in die Welt setzt usw. usf.
      Das Problem bei den schwer behinderten Menschen ist, dass niemand von ihnen einen Beitrag leisten kann. Es gibt jetzt wohl behinderte Menschen, die mit dem gut leben können, die das nicht stört und die auch über die allgegenwärtige Abneigung hinwegsehen können. Das sind dann glückliche behinderte Menschen. Und die anderen wären dann die Unglücklichen. Von wem es jetzt wie viele gibt weiss ich nicht. Wer meine Einteilung in glückliche und unglückliche Menschen scheisse findet, okay, kein Ding... Meine persönliche Meinung ist, dass die Unglücklichen wohl überwiegen. Man muss klar sehen, ein behindertes Tier stirbt. Die Natur selbst macht ja eine Selektion und ich denke, dass im Endeffekt die Selektion (sprich Tod) in den meisten Fällen das glücklichere Schicksal ist. Insofern bin ich dafür, aber selbstverständlich auch dagegen und so oder so überhaupt, was ist das bitte für eine scheiss knifflige Frage Ramius...
    • Ein weiterer Versuch des Menschen die Evolution weiter einzuschränken.

      Bei Tieren ist es Evolution, bei uns Gendefekt/Behinderung... Man stelle sich vor wir verpassen die nächste Stufe der Evolution, weil wir die Kinder mit viel besseren Fähigkeiten abtreiben lassen. Ich für meinen Teil würde die Natur das machen lassen und mich nicht einmischen wollen in den Zeugungsprozess. Die Natur weiß am besten, was lebenswert ist und was nicht, da maße ich mir nicht an das entscheiden zu wollen geschweige denn zu können!
      Ich bin nur hier weil Dotacontents!
    • Jo wenn ein Tier in freier Wildbahn mit einer Behinderung auf die Welt kommt überlebt das immer besser weil es evolutionstechnisch schon weiter ist :thumbup:
      Yalaka: "Die gute alte Baseballschlägerentjungferung in der 10ten :)"
    • henpara schrieb:

      Ein weiterer Versuch des Menschen die Evolution weiter einzuschränken.

      Bei Tieren ist es Evolution, bei uns Gendefekt/Behinderung... Man stelle sich vor wir verpassen die nächste Stufe der Evolution, weil wir die Kinder mit viel besseren Fähigkeiten abtreiben lassen. Ich für meinen Teil würde die Natur das machen lassen und mich nicht einmischen wollen in den Zeugungsprozess. Die Natur weiß am besten, was lebenswert ist und was nicht, da maße ich mir nicht an das entscheiden zu wollen geschweige denn zu können!


      Nah, bezweifle jetzt einfach mal, dass Trisomie 21 der nächste Schritt der Evolution ist.
      Evolution beim Menschen ist sowieso ausgeschaltet, die durchschnittliche Hartz IV Familie hat mehr Kinder als der durchschnittliche Akademikerhaushalt.
    • find den test gut
      find die möglichkeit der abtreibung gut

      wenn man von einer optimierung des genpools spricht ist man sofort nazi (<- hängt direkt damit zusammen ob man abreibung eines ungeborenen mit tötung gleichstellt, dieser gedanke ist es ja der die genpooloptimierung so verwerflich macht)

      aber zagdill glaub ich war hat schon recht
      wo zieht man die grenze wenn man es erlaubt (1bein ->leben, innereien (blase) auserhalb des körpers ->abtreiben)???? diese entscheidung möchte ich beim besten willen nicht treffen müssen
      Down - Set- Hut


      Scrimmage to the Death!
    • LegorQ schrieb:

      Spoiler anzeigen

      fugo schrieb:

      bin dagegen.
      grund: leben sollte nach möglichkeit niemals gegen ein anderes leben gewertet werden.
      ka, finde es halt nicht moralisch vertretbar bei solchen angelegenheiten mit "das ist mir gerade unpraktisch" zu argumentieren.
      was die gesellschaft daraus macht ist wohl keine frage und das sich jemand später dafür rechtfertigen muss sein kind nicht abgetrieben zu haben wäre imo grausam
      Na ja, du kannst auch verhüten weil momentan ein Kind unpraktisch ist. Damit entscheidest du dich auch gegen Leben. Ist so ein Verhalten ebenso verwerflich?
      nein definitiv nicht, denn der unterschied liegt darin, dass du dich beim kondom nur gegen ein kind entscheidest, beim test hingegen gegen ein vorraussichtlich behindertes kind. damit wertest du das leben des behinderten kind ab, wohingegen du in erster variante dem kind gar keine wertung entgegen bringst. deine argumentation richtet sich gegen abtreibung. ich hingegen richte mich gegen gezielte abtreibung, weil ich, wie schon gesagt, glaube das es eben über die zeit die gesellschaft zum negativen prägen könnte, wenn der test zum standard wird.
      im schlimmsten fall könnte es dazu führen, dass das nicht abtreibende paar für ihre überzeugung sogar negativ in der gesellschaft aufgenommen wird, "da sie dem kind schaden" wenn sie es mit behinderung aufwachsen lassen. das ist für mich der selbe grundgedanke gegenüber behinderten, wie der der Kirche während der inquisition und der euthanasie und für mich nicht vertretbar.
      der test würde dem kind nämlich nicht helfen, sondern ein völlig anderes kind hervorbringen.
      Nice Meme

    • henpara schrieb:

      Ein weiterer Versuch des Menschen die Evolution weiter einzuschränken.

      Bei Tieren ist es Evolution, bei uns Gendefekt/Behinderung... Man stelle sich vor wir verpassen die nächste Stufe der Evolution, weil wir die Kinder mit viel besseren Fähigkeiten abtreiben lassen. Ich für meinen Teil würde die Natur das machen lassen und mich nicht einmischen wollen in den Zeugungsprozess. Die Natur weiß am besten, was lebenswert ist und was nicht, da maße ich mir nicht an das entscheiden zu wollen geschweige denn zu können!
      in der Natur verrecken behinderte gnadenlos. weil ihre behinderung in der regel gravierende nachteile mit sich bringt, die das überleben enorm erschweren. das nennt man dann natürliche selektion. die wird in unserer gesellschaft grösstenteils ausser kraft gesetzt, indem wir eben menschen die nicht aus eigener kraft überleben können helfen und sie nicht eiskalt abkratzen lassen.
      nächste stufe der evolution? dann erklär uns mal, inwiefern geistig behinderte bessere überlebensfähigkeiten haben als nicht behinderte...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von ReWahn ()

    • erklär mir mal bitte wie die hälfte der westlichen gesellschaft, die mehr ahnung von promis als von kochen haben in der natur überleben würde?
      außerdem redest du vom selektionsverfahren, survival of the fitest, und er von der evolution (unterschiedliche dinge).
      die vielfalt der evolution würde es tatsächlich einschränken, somit hat er recht. und behinderte haben auch tatsächlich wesentlich schlechtere chancen zu überleben und sich somit fortzupflanzen, somit hast du recht. in unserer gesellschaft sind hingegen beide argumente eher unsinnig.
      Nice Meme

    • fugo schrieb:

      erklär mir mal bitte wie die hälfte der westlichen gesellschaft, die mehr ahnung von promis als von kochen haben in der natur überleben würde?
      außerdem redest du vom selektionsverfahren, survival of the fitest, und er von der evolution (unterschiedliche dinge).
      die vielfalt der evolution würde es tatsächlich einschränken, somit hat er recht. und behinderte haben auch tatsächlich wesentlich schlechtere chancen zu überleben und sich somit fortzupflanzen, somit hast du recht. in unserer gesellschaft sind hingegen beide argumente eher unsinnig.


      erklär mir mal warum die argumente in unserer gesellschafft unsinnig sind??? Versteh ich nicht.
      Yalaka: "Die gute alte Baseballschlägerentjungferung in der 10ten :)"
    • fugo schrieb:

      erklär mir mal bitte wie die hälfte der westlichen gesellschaft, die mehr ahnung von promis als von kochen haben in der natur überleben würde?
      außerdem redest du vom selektionsverfahren, survival of the fitest, und er von der evolution (unterschiedliche dinge).
      die vielfalt der evolution würde es tatsächlich einschränken, somit hat er recht. und behinderte haben auch tatsächlich wesentlich schlechtere chancen zu überleben und sich somit fortzupflanzen, somit hast du recht. in unserer gesellschaft sind hingegen beide argumente eher unsinnig.
      mir ging es hauptsächlich um diesen satz von ihm: "Bei Tieren ist es Evolution, bei uns Gendefekt/Behinderung"
      und "Die Natur weiß am besten, was lebenswert ist und was nicht". die natur lässt wesen mit behinderung halt wie gesagt recht schnell verrecken.

      mutationen, die ausschliessich einschränkungen und nachteile mit sich bringen, führen auch definitiv nicht zur 'nächsten stufe der evolution', wie er es nannte.
    • nein definitiv nicht, denn der unterschied liegt darin, dass du dich beim kondom nur gegen ein kind entscheidest, beim test hingegen gegen ein vorraussichtlich behindertes kind. damit wertest du das leben des behinderten kind ab, wohingegen du in erster variante dem kind gar keine wertung entgegen bringst. deine argumentation richtet sich gegen abtreibung. ich hingegen richte mich gegen gezielte abtreibung, weil ich, wie schon gesagt, glaube das es eben über die zeit die gesellschaft zum negativen prägen könnte, wenn der test zum standard wird.
      Wir haben von unpraktisch als Grund geredet. Ob dieser sich jetzt in Abtreibung oder Verhütung äußert ist irrelevant.

      Selbstverständlich wertest du das Leben eines behinderten Kindes. Genauso wie du den Wert eines gesunden Kindes wertest, oder deiner Freundin, oder deiner Freunde wertest. Der Option ein Kind zu haben wird auch eine Wertung entgegengebracht, alternativ zu der Wertung kein Kind zu haben. Ich sehe daran auch gar nichts verwerfliches.

      Ein anderes Beispiel zur Verdeutlichung. Nehmen wir an zwei Eltern haben durch ihren Genpool nur die Möglichkeit ein behindertes Kind zu zeugen. Sie entscheiden sich daraufhin gänzlich gegen Kinder. Ist das auch eine unzulässige Wertung?
      Nehmen wir an sie könnten durch ein Eingriff dieses Manko beiseitigen. Wird sich dann gegen die Eigenschaft "Behinderung" des Kindes entschieden und ist das schlecht?

      in der Natur verrecken behinderte gnadenlos. weil ihre behinderung in der regel gravierende nachteile mit sich bringt, die das überleben enorm erschweren. das nennt man dann natürliche selektion. die wird in unserer gesellschaft grösstenteils ausser kraft gesetzt, indem wir eben menschen die nicht aus eigener kraft überleben können helfen und sie nicht eiskalt abkratzen lassen.
      Die Natur des Menschen liegt in der Gesellschaft. Wenn es in dieser üblich ist Behinderte nicht sterben zu lassen, dann liegt dieses Verhalten auch in der Natur des Menschen. Es ist zwar immer einfach mit Tieren und Evolution zu argumentieren. Es wird aber immer wieder und wieder außer Acht gelassen, dass es sich bei Menschen nicht um Tiere handelt und die Evolution sowohl natürlich als auch gesellschaftlich vortschreitet.
    • das wort unpraktisch ist in kombination mit anderen gefallen. wenn du noch mal lesen willst, wirst du sehen, es geht mir dabei, dass "unpraktisch" in dem zusammenhang mit der wertung des kindes steht. für mich ist es moralisch nicht vertretbar, dem leben des behinderten kind weniger lebensrecht zugesprochen wird, als einem gesunden.
      "unpraktisch" ist für mich demnach nicht grund genug diese moral zu verletzen. beim geschlechtsakt ein kondom zutragen sehe ich persönlich als nicht unmoralisch an.
      wie gesagt. du redest von abtreibung, ich von wertedifferenzierung.

      auch zum nächsten absatz. ich schreibe auch das man menschen MÖGLICHST keine werte zuschreibt, denn ich bin mir vollkommen im klaren, dass ich zb personen die mir wichtig sind bereits als wichtig bewerte und damit über fremde stelle. auch schätze ich erfolgreiche personen meist höher als penner. denoch sehe ich dies als schätzung und eben nicht als fakt. nichts daran ist verwerflich, aber wertungen gegenüber unbekannten personen ist eben ein vorurteil und ich versuche nach möglichkeit vorurteilsfrei in den kontakt mit einer person zu kommen. das besondere an dem fall ist, dass man dem kind eben nicht einmal die möglichkeit gibt sich darzustellen um eine wertung über jenes zu fällen.

      ich sage nicht, dass diese technologie schlecht ist, ganz im gegenteil. wie der meiste fortschritt hat diese technologie eben vorteile. die frage ist ob sie die damit verbundenen nachteile aufwiegt. der wahrscheinlich erscheinende passive druck auf eine person sein behindertes kind abzutreiben ist den positiven effekt nicht wert.

      ich wiederhole mich jedoch. wenn du also einfach nur darüber diskutieren willst, dass wir andere moral besitzen, so lohnt es nicht. ich werde dich sicher nicht von meiner moral überzeugen können, noch akzeptiere ich deine argumente für deine moral.
      gibt einen grund warum diskussionen nur mit zumindest ähnlichen moralischen werten funktioniert.
      Nice Meme

    • fugo schrieb:


      gibt einen grund warum diskussionen nur mit zumindest ähnlichen moralischen werten funktioniert.



      Find das Thema eigentlich ziemlich interessant und bin auf jeden Fall für eine solche Art von Test.
      Muss jeder selbst entscheiden ob er das machen möchte und ggf. bei einer festgestellten Behinderung Schritte ergreifen möchte.

      Ich muss aber auch ganz klar sagen, ich glaub ich könnte es nicht, dass ich ein behindertes Kind aufziehe. Daran würde ich vermutlich kaputt gehen.
      Wo ich aber derselben Meinung bin, ist dass dieses "bemitleiden" von Behinderten absolut das Falsche ist.

      greystar_ schrieb:

      dotasource ist wie eine große familie

      zugegebenermaßen

      eine ziemlich behinderte familie.
    • Du hast kein Problem mit der Identifikation von irgendwelchen Vorerkrankungen. Sondern nur mit Abtreibung, wegen diversen individuellen Gründen.

      Das ist ein ganz anderes Thema. Der einzige Bezug zu dem Trigonomie Test besteht aus deiner Befürchtung, dass als Konsequenz mehr abgetrieben wird. Durch ein Verbot des Testes würde dieses Risiko ausgeschlossen.
      Du heiligst also durch deinen subjektiven Zweck, generelle Verbote für alle anderen. Unabhängig davon ob sie deine Moral teilen. Davon kann man auch viel halten. Ich finde so eine Einstellung weitaus verwerflicher, als die Sorge anderen Menschen ohne Vorurteile zu begegnen.
      Sicher kannst Du schreiben, dass wie einfach eine andere Moral besitzen. Das gibt dir aber noch lange nicht das Recht die Freiheit derer einzuschränken die mit dir nich d'accord sind. Ganz besonders vor dem Hintergrund, dass du falsch liegen könntest.
    • zum bild, wenn ich sage hamburger sind lecker und er sagt sie schmecken scheiße werden wir noch so sehr diskutieren können und nie zu einer über einkunft kommen. selbe gilt für diese diskussion.
      Nice Meme