Dieser Thread ging mal kurz über Riot, mittlerweile loben wir hier Valve in den Himmel ;)

jetzt verstehe ich... ein kumpel spielt lol und mag dota 2 nicht weil er die grafik scheisse findet. könnte der arme an augenkrebs erkrankt sein?

->

es
ist eine vereinfachte version von dota die gewisse skills weniger bzw
garnicht voraussetzt, was einfach nur ein bedeutend leichteres spiel zur
folge hat

das.
und die tatsache dass sie sich halt selbst als competitive game bezeichnen.
ganz abgesehn davon dass lol halt das 'billige und schlechte kopie deren einziges ziel fettes geld ist' klischee immer aufs neue selbst bestätigt.

Wie gesagt, ich habe mich über die Hintergründe dieses Spiels quasi nicht informiert, alles was ich weiß, steht eben in besagtem Link.

Valves Position zu verstehen ist ja nochmal etwas anderes als sie gut zu heißen, und er Zeitgeist ist nicht unbedingt das, wonach man sich richten sollte - Beispiele erspare ich uns allen an dieser Stelle, denn es gibt sie zu abertausenden.

"Prüde" habe ich bewusst als "Prüde wie die Jesuiten" formuliert, denn prüde zu sein ist mit Sicherheit erstmal kein schlechtes Merkmal - ich bin es selbst. Grundsätzlich Sexualität als eine (vorsicht, Diskussions-Glatteis, aber muss leider sein) "schlechte" Sache abzustempeln, so wie es momentan in Amerika der Fall ist und auch schon länger war, ist eine andere. Ich spiele hier ganz gezielt auf solche Themen wie "kein Sex vor der Ehe", "keine Verhütungsmittel", "Selbstbefriedigung ist eine Sünde" und "kein Sex zum Spaß" an, wie sie eben die Papst-treuen Jesuiten, natürlich entsprechend der Linie des Vatikans, predigen. Und ja, ich finde es tatsächlich übermäßig prüde, wenn man, anstatt solchen Spielen im Rahmen von Steam eine Nische zu ermöglichen, sie lieber gleich aus dem Programm nimmt.
So lange sollten wir uns aber garnicht bei "prüde" aufhalten, viel wichtiger finde ich "weltfremd" und "rückwärtsgewandt", denn genau diese zwei Attribute treffen hier viel besser zu. Ein großer Teil der westlichen Zivilisation schaut regelmäßig Pornos oder konsumiert anderweitig vermeintlich erotische Inhalte, Tendenz steigend. Sich hier einer klar aufzeigbaren Entwicklung zu verwehren ist in meinen Augen tatsächlich weltfremd. Rückwärtsgewandt ist die Sache dadurch, dass in Steam ein gesellschaftliches Bedürfnis nach Spielen propagiert wird, welches nicht mit den derzeitigen Fakten übereinstimmt - in den frühen 80ern gab es vielleicht kein großes Interesse nach Erotikspielen, mitlerweile hat sich das aber drastisch geändert.

Das alles natürlich unter Vorbehalt, denn Valve kann selbstverständlich selbst entscheiden was sie haben wollen und was nicht. Und natürlich ist es auch eine Frage des Images, keine Diskussion. Aber warum, und hier kommen wir zum Knackpunkt, propagieren sie so einen Durst nach neuen Märkten, den besten Köpfen, den besten Ideen, aber verschließen sich dann einem riesigen Markt, riesigen Möglichkeiten, phänomenalen Wachstumschancen? Es ist durchaus möglich, dass sie ihr Kerngeschäft gefährdet sehen, aber letztlich wird jemand anders eine Plattform anbieten, die solche Inhalte bereit stellt.
Wie jetzt langsam klar sein solte betrachte ich das Thema unter den Prämissen, die Valve selbst in ihrem Handbuch für neue Mitarbeiter ausgibt - neue Ideen, neue Märkte, neue Köpfe etc. Gleichzeitig verschließen sie sich aber hier enormen Möglichkeiten.
Nunja, ich weiß auch nicht, was ihre Beweggründe sind, und es steht ihnen selbstverständlich frei über ihre Plattform selbst zu entscheiden.

Dein Beispiel war übrigens Unsinn, weil es nicht passt. Die Times selbst ist ja schon das Medium was du gezielt kaufst, Steam dagegen ist mehr mit einem Kiosk vergleichbar. Wenn der Kioskbesitzer sich dafür entscheidet, nicht die Blitz-Illu in sein Sortiment aufzunehmen, dann ist das zweifelsohne wenig förderlich für seine Umsätze. Wenn er darum bangt, dass aufrechte Eltern seinen Laden meiden, so kann er diese Zeitschriften immernoch in einer gesonderten Abteilung anbieten. Aber der Markt für die Zeitung ist da, und ihn in die Schmuddelecke zu drängen wird kaum der Gesellschaft und ihren Bedürfnissen gerecht, egal was der Zeitgeist grade besagt.

Wie Erotikspiele beschaffen sind kann ich leider auch nicht sagen, das einzige, was ich jemals gespielt habe, war ein Geschicklichkeitsspiel, wo man am Ende des Levels eine nackte Frau gezeigt bekam. Ich war 14 und hatte ein Rohr bis nach Palma. Soweit ich aber weiß ist die Qualität bei Erotikspielen stark angestiegen, und eine österreichische Firma ist oder war Marktführer. Österreichisch, weil die prüden Amis so eine Firma nicht betreiben wollen. Aber jetzt rate mal, welcher Markt der absatzstärkste ist ...?

Und ja, ich finde es tatsächlich übermäßig prüde,
wenn man, anstatt solchen Spielen im Rahmen von Steam eine Nische zu
ermöglichen, sie lieber gleich aus dem Programm nimmt.

also ist jeder, der keine pornos publiziert, übermässig prüde?

@fugo: Ich denke, dass jetzt alles soweit gesagt ist. Ich möchte nochmals betonen, dass ich nicht weiß, was in diesem Spiel namens "Seduce Me" tatsächlich dargestellt wird - es sieht ein wenig wie Strip-Poker aus auf dem Screenshot, und wenn sich da lediglich Mädels, virtuelle noch dazu, nackig machen, dann kann ich die Aufregung seitens Valves ehrlich gesagt nur schwer wirklich verstehen. Andererseits hast du Recht damit, dass es clever ist nicht die Hand zu beißen die einen füttert.

Eines noch zum Schluss: in Amerika hatte _jedes_ Hotel, in welchem ich übernachtet habe, einen Fernseh-XXX-Bezahlkanal, welcher entsprechend gesichert war. Was würde für Valve grundsätzlich dagegen sprechen, auch entsprechend gesicherte Bereiche für Software einzurichten? Sofern es entsprechend gehandhabt wird scheint ja auch in Amerika eine gewisse Toleranz gegenüber Erotikinhalten zu existieren. Aber okay, du siehst mit Recht die Risiken, und wirklich dagegen argumentieren kann ich mangels Hintergrundwissen auch nicht. Trotzdem glaube ich, dass Valve hier grundsätzlich eine Menge Potenzial verschenkt.

Edit:

Soweit ich weiß heißt es "Prüderie".