Geflüchtete und Migrant_innen - Debatte, persönliche Haltung und Umgang in Deutschland

    • Geht er im vom mir verlinkten Artikel auch drauf ein. Grad auch nochmal auf die Erfahrungen aus den 90er Jahren. Finde das kommt allgemein sowieso ein bisschen zu kurz. Als stünden wir vor nem neuen Problem.
      There are 10 types of people - those who understand binary, and those who don't.
    • Oh sorry, hab den Absatz übersehen. Die Sache ist nur, dass mittlerweile niemand mehr irgendwelchen Zahlen Glauben schenken wird. Erst recht nicht, wenn sie nicht ins subjektive Bild passen, das man sich geschafft hat. Dafür gab es einfach schon zu viele Berichte über geschönte Zahlen, etc.

      Dass das Problem kein neues ist würd ich übrigens nicht so unterschreiben weil diesmal die Größenordnung nochmal eine ganz andere ist.

      Beitrag von calcu ()

      Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
    • calcu schrieb:

      watnuss schrieb:

      ntv schrieb:

      Kriminaldirektor Küch wollte aber nicht nur schnell auf eine spezielle Kriminalitätsentwicklung reagieren, er wollte auch eine Debatte versachlichen, die vor allem von Mutmaßungen und Gerüchten gespeist wird. Inzwischen kann er die Frage beantworten, wie viele kriminelle Flüchtlinge es denn tatsächlich gibt. Unter den 40.000 Menschen, die 2015 die Landesaufnahmestelle durchliefen, waren etwa 150 Kriminelle, zeigen seine Zahlen. Nicht einmal 0,4 Prozent. Der Anteil ist nicht höher als der unter Deutschen.

      hahaha, merkst du was?

      Der Flüchtling lebt nach Statistik nur wenige Wochen in der Landesaufnahmestelle, der Deutsche dafür das ganze Jahr.
      Hier werden Zahlen verglichen von Leuten die nur wenige Wochen in der Einrichtung sind. Wenn man davon ausgeht, dass jeder Flüchtling 1 Monat in der Unterkunft ist, müsste man 40000/12=3333 rechnen. Da wären es dann schon 150/3333=4,5%! Und er berechnet die nicht aufgeklärten Straftaten nicht mit ein!

      Ist korrekt.

      calcu schrieb:

      Ich habe bereits auf den vorigen Seiten die Kriminalitätsstatistik von Dresden auseinandergenommen, das war ebenfalls Beweis genug. Es ist stark davon auszugehen, dass der Kollege Küch wieder alle statistischen Winkelzüge unternommen hat, um das gewünschte Ergebnis zu bekommen (z.B. alle nicht aufgeklärten Straftaten zu 100% Deutschen zugerechnet). Es ist doch Ironie wenn den einen Tag von 50% kriminellen Nordafrikanern geredet wird und am nächsten Tag sollen die Deutschen genauso sein? Lolz.

      Ist Schwachsinn. Nordafrikaner machen nur einen Bruchteil der Flüchtlinge aus, daher entsteht da kein Widerspruch. Übrigens beziehen sich die neulich gemeldeten 40% (nicht 50%) kriminellen Nordafrikaner nur auf die Zahlen in Köln, wo nebenbei bemerkt ganze 0,5% der Syrer kriminell in Erscheinung getreten sind.


      calcu schrieb:

      Die Zahlen sind natürlich auch nichts Wert, da vieles nicht verfolgt wird: jungefreiheit.de/politik/deuts…r-bei-einfachen-delikten/
      Wer das vor 3 Monaten noch kritisiert hat, wurde als Hetzer gebrandmarkt!

      ndr.de/nachrichten/schleswig-h…nge,kriminalitaet244.html

      ndr.de schrieb:

      Die Kieler Staatsanwaltschaft verweist in diesem Zusammenhang auf die übliche Praxis. Bei jedem Ladendieb, der das erste Mal in einem geringen Umfang Lebensmittel oder Süßigkeiten entwendet, werde das Verfahren in der Regel wegen Geringfügigkeit eingestellt - ganz egal, welche Nationalität er hat. Die Personalien würden aber aufgenommen und registriert. Eine Wiederholung werde dann aber genauso strafrechtlich verfolgt wie ein Diebstahl, bei dem Gewerbsmäßigkeit unterstellt wird. Dazu zählt etwa das Entwenden von Rasierklingen, Parfüm, Zigaretten oder Alkohol.
      Handelt es sich bei den Ladendieben um Flüchtlinge ohne Papiere, wird genauso verfahren, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Es werde lediglich darauf verzichtet, deren Identität zu überprüfen. Der Aufwand sei zu hoch.


      Aber abgesehen von dem Kiel-Fall gebe ich dir grundsätzlich in dem Punkt Recht. Man wird sich auf keinerlei Statistiken wirklich verlassen können.

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Bin leider weiß und rothaarig. Glaub meine Chancen stehen eher schlecht.
      Südländische Typen sollten da bessere Chancen haben.
      "I'd only suggest that you try to understand other people. Try to learn empathy"

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Wenn du dich nicht darauf bezogen hast, dann hast du meinen Satz aber komplett aus dem Kontext gerissen. Ich bin auch kein Fan von Zigtausenden Nordafrikanern, die hier illegal einreisen. Ich hab nur probiert, calcu zu erklären, wie die Zahlen aus dem Artikel zustande gekommen sind und dass nicht ausschließlich Märchen in den Zeitungen stehen.

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().

      Beitrag von Tope ()

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    • JoE schrieb:

      Ich bin stark verwirrt durch die tripperk likes


      Im übrigen wurden mehrere Nordafrikanische Staaten als sichere Herkunftsländern eingestuft, sobald der Bundesrat zustimmt werden viele Marokkaner, Algerier etc. abgeschoben.
      'Maturity,' father had slowly begun,'
      Is knowing you're wrong and accepting it, son.
      There's prudence in pausing with patience and joy -
      And hearing the wisdom in others, my boy.
      'A person's perspective,' he said with a smile,
      'Is plain if you walk in their shoes for a while.
      And if you can do it - if maybe you do -
      You might understand, and agree that it's true.'
      I followed his reasons, and nodded, polite;
      Perhaps that was logic - perhaps he was right.
      Perhaps there was truth in his claim all along...
      'I'm twenty,' I countered: 'I'm right, and you're wrong.'
    • Crytash schrieb:

      Im übrigen wurden mehrere Nordafrikanische Staaten als sichere Herkunftsländern eingestuft, sobald der Bundesrat zustimmt werden viele Marokkaner, Algerier etc. abgeschoben.
      Unabhängig davon wie ich zur dann stattfindenden Abschiebung stehe, finde ich es falsch die Herkunftsländer als sicher einzustufen. Dann lieber ehrlich sein und sagen: "Wenn ihr euch hier nicht benehmen könnt müsst ihr zurück, egal ob ihr dort gefährdet seid oder nicht."


      @JoE TripperK metaliked fast nicht mehr (seine eigene aussage, ich find nur den post grad nicht mehr)
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • seh ich auch so. Gegner dieser Meinung sagen ja "es kommt einem Todesurteil gleich". Stimmt natürlich. Die Frage ist, wie sehr hängt man an seinem eigenen Leben, wenn man durch Dummheiten in kauf nimmt, abgeschoben zu werden?

      Ich finds generell vorbidlich wie sich Deutschland verhält aber zu welchem Preis? Man kann dem Staat viel zu einfach auf der Nase tanzen. Auf Kosten der Steuerzahler. Ist einfach so.

      Ich bleibe dabei, sehe das alles sehr skeptisch... das Kind ist schon in den Brunnen gefallen. Da kann man jetzt nur noch mit anpacken und versuchen das Beste daraus zu machen.

      ...und das Beste ist eben nicht Hetze, genauso wenig wie alles herunterzuspielen... tod zu schweigen. Es kann sich ja jeder selbst ein Bild machen. Nur machen sich eben die meisten Leute ein Bild über Medien oder Buschfunk. Ich habe ja jetzt schon einige Eindrücke sammeln können und Informationen aus erster Hand. Das was gerne als IST-Zustand verkauft wird ist tatsächlich oft eher eine Ausnahme.

      Schwarze Schaafe gibt es und mit denen wird entsprechend verfahren. Der Staat is gar nicht so hilflos wie es den Anschein macht. Dennoch gilt skeptisch bleiben. Punkt.
    • Arztbericht aus einem Erstaufnahmelager (lang)
      Liebe Leute,
      nach nun fast vier Wochen im Erstaufnahmelager, finde ich endlich mal die Zeit ein paar Zeilen zur wirklichen Situation vor Ort zu schreiben und diese in Absprache mit der Camp-Leitung hier zu veröffentlichen.
      In der aufgeheizten Stimmung zwischen allen politischen Lagern können ein paar Fakten aus erster Hand nicht schaden. Ich habe mir vorgenommen, diesen Bericht möglichst neutral zu verfassen. Das ist mir allerdings aufgrund der erschütternden Realität nicht gelungen und am Ende ist doch die Polemik und meine eigene Meinung mit mir durchgegangen…aber das wird man ja wohl noch sagen dürfen…
      Ich bin zur Zeit als Arzt für die medizinische Erstversorgung der neu in Deutschland ankommenden Flüchtlinge zuständig. Diese findet nahezu vor jedem weiteren Schritt statt. Also vor der Registrierung (inkl. Fingerabdrücke und Foto!), der Versorgung mit gespendeter (Marken-)Kleidung, der Möglichkeit sich zu duschen, etwas zu essen oder der Verteilung auf das restliche Bundesgebiet etc. Das heißt im Klartext, dass man hier einen Eindruck in Reinform über die tatsächliche Situation der ankommenden Flüchtlinge erhält.
      Dieser Eindruck ist pur und absolut ungefiltert. Ich kann Euch versichern, dass es absolut unmöglich ist, z.B. einen Fuß mit Erfrierungen zu versorgen, der über 500km in kaputten Schuhen, mit nassen Strümpfen durch den Winter marschiert ist und dabei durch eine „naive rosarote Gutmenschbrille“ zu schauen. Oder einen 4 Wochen alten Säugling in feuchter Kleidung mit Lungenentzündung zu behandeln, der zusammen mit einem Einjährigen und einer Vierjährigen, ganz alleine von der Mutter über das Mittelmeer, über Griechenland bis hier her geschafft wurde und sich dann den Vorwurf der Weltfremdheit anzuhören. Das hier ist die Welt! Und das hier ist sehr real und nirgends „rosarot“! Der Vater der 3 Kinder kam übrigens in Syrien ums Leben.
      Diese Menschen kommen in einem absolut desolaten und erbarmungswürdigen Zustand hier an. Sicher wird es manchen erstaunen, dass es sich nicht zu 90% um junge, gesunde Männer handelt. Das hat das Wanken der Nachzugsreglung erfolgreich zum Schlechteren gewendet. Ich sehe pro Schicht etwa 300-500 Flüchtlinge. Mindestens 40% davon sind KINDER! Es gibt Familien, es gibt Alte und ja – es gibt auch junge Männer. Warum auch nicht? Allen gemein ist, dass sie absolut entkräftet und fertig sind. Ich habe bisher nie so viel Elend und Verzweiflung auf einem Haufen gesehen.
      Neulich haben wir zum Beispiel eine Frau versorgt, deren Beine komplett verbrannt waren. Keine Ahnung wie sie es überhaupt bis zu uns geschafft hat. Wir haben allein eine halbe Stunde gebraucht, um die festgeklebten, schmutzigen und stinkenden Verbände von den vereiterten Wunden zu lösen. Da war aber kein Klagen und da war keine Anspruchshaltung. Diese Frau hat Dankbarkeit ausgestrahlt, weil sie endlich in Sicherheit ist und sich jemand um sie kümmert. Selbstverständlich ist sie nur ein Beispiel. Und selbstverständlich lassen sich mit Sicherheit auch Arschlöcher unter den Flüchtenden finden – wovon wir selbstverständlich schon genug unter den Eingeborenen haben.
      Übrigens haben die Flüchtenden natürlich ihre Smartphones dabei. „Die“ haben vorher nicht in der Steinzeit gelebt und sind aus irgendwelchen Buschhütten und Höhlen gekrochen. Und vielen ist es zunächst wichtiger ihre Handys aufzuladen, als etwas zu Essen zu bekommen. Und dreimal dürft ihr raten warum? Was habe ich als erstes gemacht, als ich, bequem mit meinem Auto, trotz Glatteis, sicher im 500 km von zu Hause entfernten Camp angekommen bin?
      Dass sie ein Lebenszeichen an die Lieben schicken zu wollen, wird diesen Menschen allerdings regelhaft zum Vorwurf gemacht und als Beleg für die fehlende Hilfsbedürftigkeit gesehen. Mit Verlaub - das ist weltfremd und obendrein arschig! Als würde es eine Pflicht geben, sich vor einer Flucht in Lumpen zu hüllen und bloß alle Wertgegenstände zurück zu lassen – inklusive der einzigen Möglichkeit zur Kontaktaufnahme zu den Angehörigen in Form eines Telefons.
      In der aktuellen Situation müssen wir uns verdeutlichen, welchen Selbstanspruch wir an unsere Kultur haben. Natürlich könnten wir die Grenzen dicht machen und so tun als wäre Merkel an allem Elend dieser Welt schuld. Aber glaubt denn wirklich irgendwer damit wäre das Problem gelöst? Ich höre hier im Lager durchgehend weinende Kinder. Und ich weiß, dass sie dann halt vor unseren Grenzen weinen würden. Würden wir damit unsere Zivilisation retten? Nur weil wir es dann nicht mehr sehen und im Fernsehen einfach bequem umschalten können? Es zeugt schon von einer bemerkenswerten Moralvorstellung, wenn man auf fb das Elend eines gequälten Hundes anprangert und gleichzeitig sehenden Auges all diese Menschen vor unseren Grenzen krepieren lassen will – und wenn es nur durch Unterlassung ist. Ob das ein schützenswertes Abendland ist?
      Natürlich müssen Lösungen vor Ort gefunden werden. Und natürlich können wir nicht die ganze Welt aufnehmen. Aber löst man einen Konflikt auf der Welt indem man gegen Flüchtlinge wettert und dumpf der Kanzlerin Verrat am Volk vorwirft? Sieht so die Rettung der Welt aus? Wo bleiben die wirklich konstruktiven Vorschläge und Initiativen der ach so besorgten Bürger?
      Durch ihr „wir schaffen das“ hatte ich zum ersten Mal so was wie Respekt und Anerkennung für die Kanzlerin übrig. Weil sie ohne mit der Wimper zu zucken ihre politische Karriere riskiert hat, um eben jene Menschen nicht vor unseren Grenzen krepieren zu lassen und sie die enorme Herausforderung angenommen hat anstatt ihr übliches Teflonspiel des Aussitzens zu treiben. Und nie hat jemand behauptet, dass es eine leichte Herausforderung wäre. Und sind wir doch mal ehrlich: Wer von all den Hetzern ist denn WIRKLICH so arm, dass er befürchten muss durch die Flüchtlinge plötzlich weniger vom deutschen Wohlstandskuchen abzubekommen? Ist bisher WIRKLICH jemand deshalb ärmer geworden? Ist WIRKLICH jemand deshalb aus seiner Wohnung geflogen? Ist WIRKLICH jemand von einem bösen Asylanten aufgegessen worden? Und damit meine ich nicht denjenigen, der einen kennt, dessen Großcousine einen Nachbarn hat blabla.
      Und Nein! Ich möchte nicht „so was“ wie in Köln gutheißen und bin sehr wohl für Sicherheit und Ordnung und eine härtere Bestrafung bei Gewaltdelikten jeglicher Couleur. Übrigens war ich schon bekennender Feminist als der Großteil der jetzigen „Frauenrechtler“ noch fröhlich Tittensprüche gemacht haben.
      Was sich für Deutschland in erster Linie durch den Flüchtlingsstrom geändert hat, ist die Tatsache, dass wir zum ersten Mal eins zu eins mitbekommen, was in den armen Ländern dieser Welt absolut üblich ist: Wir nehmen Flüchtlinge im großen Maßstab auf und beweisen dadurch Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und sind bereit wenigstens einen kleinen Teil der Zeche zu zahlen, die die westliche Welt mit ihrer Außen- und Wirtschaftspolitik arrogant hat anschreiben lassen.
      Damit sage ich ausdrücklich nicht, dass ruhig jeder hier her kommen soll und machen kann was er will. Natürlich fordere ich Integrationswille und Verfassungstreue ein – aber auch und vor allem von meinen eigenen Landsleuten! Schließlich hätten die schon seit ihrer Geburt die Chance gehabt humanistische Werte zu lernen. Und nicht selten profitieren sie schon viel länger als die Flüchtlinge von unserem Sozialstaat…
      Klar muss sich auch „der Islam“ bewegen, möglicherweise eine Reformation durchlaufen, um unseren Lebensstil und die Regeln unseres Zusammenlebens bedingungslos in unserem Land zu akzeptieren. Aber sowas passiert doch nicht indem man alle Flüchtlinge nach Möglichkeit in Ghettos sperrt und die Türen zur gesellschaftlichen Teilhabe tunlichst geschlossen hält. Ein Blick in die Pariser Vororte sollte eigentlich ausreichen um zu erkennen wohin das dann führt. Und ja – dann werden all die Hetzer recht behalten.
      Natürlich ist es verlogen, die radikalen Formen des Islam zu tadeln und zu bekämpfen, während man gleichzeitig z.B. mit den Saudis fröhlich Geschäfte macht ohne irgend eine Form des politischen Drucks aufzubauen. Ist ja nicht so, dass es nicht saudisches Geld wäre, welches weltweit Hassprediger mit extremsten Auslegungen des Islam finanziert.
      Unabhängig von der moralischen Verpflichtung Menschen in Not zu helfen, verstehe ich einfach nicht, warum die große Chance dieser Flüchtlingswelle nicht erkannt wird. Noch vor wenigen Monaten war die größte Gefahr für unser christliches Abendland das Fortpflanzungsverhalten der Deutschen. In 30 Jahren ist unser Sozialstaat und unser Rentensystem am Ende. Deutschland überaltert. 2060 wird jeder dritte Deutsche über 65 Jahre alt sein. Jeder Zweite ist dann mindestens 51. Aktuell haben wir 49 Millionen Erwerbstätige im Alter zwischen 20 und 64. Im Jahr 2060 werden es nach aktueller Entwicklung nur noch 34 Millionen sein. Diese 34 Millionen müssen dann nicht nur unsere Rente zahlen, sie müssen auch unser gesamtes Gemeinwesen am Laufen halten, dafür sorgen, dass wir satt sind und es warm haben und uns im Zweifel auch den Hintern abwischen und uns das Erbrochene aus dem Gesicht waschen. Außerdem müssen sie natürlich weiterhin innovativ und produktiv sein, damit die Wirtschaftsmacht Deutschland auf dem Parkett des internationalen Markts nicht in der Bedeutungslosigkeit verschwindet und sich unsere Kinder und Enkel den Luxus der Altenbetreuung überhaupt leisten können, bei immer mehr zu stopfenden Greisenmäulern.
      Wer glaubt, er könne dem Dilemma 2060 durch früheres Versterben entgehen muss leider enttäuscht werden: Schon 2035 werden wir fast 8 Millionen Menschen weniger im Erwerbsalter haben. Ich möchte an dieser Stelle daran erinnern, dass wir schon heute – also mit 8 Millionen Erwerbstätigen mehr – über knappe Rentenkassen und ein späteres Renteneintrittsalter diskutieren müssen und man ohne private Vorsorge real von Altersarmut bedroht ist.
      Und genau jetzt hat ein weltweiter Exodus begonnen, der ohne jedes Anwerben den wichtigsten Zukunftsrohstoff überhaupt zu hunderttausenden in unser Land schwemmt: Menschen im erwerbs- und zeugungsfähigen Alter.
      Natürlich bin ich kein Depp und ich weiß genau, dass wir es hier nicht mit einer Schwemme an Fachkräften zu tun haben (wobei es unter den Flüchtenden sehr wohl auch Fachkräfte gibt. Ich habe schon so einige im Lager getroffen.) und es riesige kulturelle Unterschiede gibt (die sich übrigens auch immer mehr in unserem eigenen Volk kristallisieren). Deshalb schrieb ich auch ROHstoff.
      Jetzt können wir folgendes tun: Entweder wir kasernieren und isolieren die Neuankömmlinge, zeigen ihnen die kalte Schulter, fördern die Ghettobildung und versuchen sie schnell wieder abzuschieben und weg zu jagen, oder aber wir fangen an in etwas größeren zeitlichen Dimensionen zu denken.
      Fast jeder von uns hatte doch in der Grundschule irgend ein asiatisches Kind sitzen – oder? Diese Kinder waren die ersten in Deutschland geborenen Nachkommen der mit offenen Armen importierten asiatischen Krankenschwestern im großen Pflegenotstand der 60er und 70er Jahre. Enorm viele dieser Kinder sind heute staatstragende DEUTSCHE: Politiker, Richter und Anwälte, Pfleger, Ingenieure, Geschäftsleute, Lehrer und Professoren und auch einige meiner ärztlichen Kollegen gehören dazu.
      Das war funktionierende Integration durch frühe Förderung und Bildung. Investition in die Zukunft. Und genau diesen Schritt jetzt zu wiederholen wäre doch eine riesen Chance um diesen Rohstoff – die Kinder der jetzigen Zuwanderer - zu nutzen. Wenn wir uns das leisten wollen. Oder geht es am Ende etwa doch nur um Neid und eine reine Blutlinie?
      Für den Neid möchte ich dann nochmal an den erquicklichen Sachverhalt erinnern, dass 62 Personen so viel besitzen wie die Hälfte der Erdbevölkerung. Ich warte noch immer auf den Aufschrei der Empörung und den Futterneid diesbezüglich, den man ja regelhaft gegen die ärmsten der Armen kultiviert.
      Vielleicht noch ein kleiner „Gimmick“ zum Abschluss:
      Letzte Nacht hatten wir unter vielen, vielen anderen Einzelschicksalen eine junge Schwangere im Lager, die keine Kindsbewegungen mehr gespürt hat. Sie sorgte sich, dass durch das lange Treiben im Mittelmeer – nachdem der Schleuserkutter gekentert war – nun auch ihr letztes Kind gestorben sei. Ihre zwei anderen Kinder sind bereits auf der Flucht im Meer ertrunken weil sie keine Kraft mehr hatte….So eine Sozialschmarotzerin aber auch!
      Menschen leiden und sterben. Jetzt. Und wir können das verhindern. Wir schaffen das ;)
      P.S.: Ich habe nirgendwo das Wort „Nazi“ benutzt. Wer sich trotzdem als ein solcher hingestellt fühlen möchte – bitte sehr: Du Nazi!
      Dieser Beitrag wurde bezahlt vom George Soros Zentrum für politische Agitation
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